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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.10.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18941024013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894102401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894102401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-10
- Tag1894-10-24
- Monat1894-10
- Jahr1894
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roso »« Haubenlerchen »ad Hänfll»-» vertrete«, ka trockene» Piefernwalve die Misteldrossel, an Bächen auch Zau»könig« Zn» Wasserstaar«. Di« letzt«» dir draunkehlige» Rauch- ehwaldeu rieh«» jetzt ad und ihr vortrad la« scho» zwischen »em 8. und lO. Octodrr am Sroeaal a», iodeß «inselar Tchwächliuae der Art i» hohlta Baume» uad ia Stalle» selbst de» Winter zubrinreu. — Di« hiesige lanvwirth- 'chaftliche Schule eröffnet morgen ihren nächsten Uuter- rickiecursu« ia dea ueu vorgerichtrte» Räum«» de< alte» BürgerschuigedLube-, dr« alte» Lyceum«. v Ru««der», 23 Octodrr. Da» Ort»judil!lum einer 25 jäbrigea Ledrthätiakeit leierte am oerzanaenea Sonnabend der Lehrer Schlegel i» Vuchholtz. Anläßlich diese» Ehren tage» wurden de» Jubilar maaoigsache Beweise der Lieb« und Freuokschast zu Theil. — Am Sonntag früh gegen 5 Uhr brach aus bisher noch unausgeklärte Weise ia de» Götz'schea B r ünnlaaß^üteru bei Scheibenbera Feuer au«, welche» dieselben vollständig einäscherte. Dem Calaautojeu erwachst hierdurch ei» bedeutender Schabe«. )—( Bad Elster, 22 October. Bad Elster ist nicht allein ein Mode-, sonder» auch eia Moorbad. E» wird gegen wärtig abermal» ein neue» Moor-Badehau» erbaut und damit zugleich Moor-Teich» angelegt, woselbst die verbrauchte Masse im Sommer auSgeschüttrt wird Obwohl die der könig lichen Elaalsregierung gehörigen, in Elfterer Flur gelegene» Diese» s, viel Moor berge», daß seit Begründung de« Bade« (l85l) bi» beut» Moorerbe »och nicht ein »weite« Mal hat verwandt werde» müssen, so hat doch der ffi-cu« in weiser Vorsicht sowohl in Sohl al» auch in Mühlhausen »euerdmg« Moo,-Diese» angetauft. welche iu fast unerschöpflichen Menge» di» heilkräftig» Erde bergen. vanarwttz, 22 October. Am 28 d. M. tritt an Stell« der zeilberigen Gemeinde-Krankenversicherung eine gemein same OrtSkraokeucass« in» Leben, welche die Gemeinden Bannen»», Boderitz, Cunnersdorf, Nöthnitz mit Rosentiy und Delschdus«. sowie di» selbstständigen Gultberirke der Ritter güter Eunner-dors und Nötdnitz unifahl. Auch für die Ort schaften Rippien, VabiSnau und Eutschutz ist eine gemeinsame Ort«kranke„caff« errichtet worden, welche glrichsall» am ge dachte» Tag« in« Leben tritt. Ltdct». 22 October. Da« ll. Infanterie - Regiment Nr. 139 hält vom 25. October bi» l3. November au zwöls Tagen gefechtsmäßige Schießübungen aus dem Gesecht«schieß- stand« de« l. Iägerbataillou» Nr. l2 im Zellaer Walde ab. — Der hiesige langjährige Impf- und frühere Polttei- arzt vr Hermann Kord ist gestern Mittag durch den Tob von einem jahrelangen Leiden erlöst worden. Herr vr Korb wurde, al« da« ReichSimpsgesetz am l. April 1875 in Kraft trat, zum Inipsarzt kür die Stadt Döbeln und «ine größere Anzahl benachbarter Ortschaften bestellt, und er hat Liese- Amt, obgleich sein Leiben ihm die ärztliche Praxi» sehr er schwerte, vi» in die letzten Wochen versehen. — Wie schädigend da« Verbot de-Besuch» der Festung Könizstein aus bi« Stadl Könizstein gewirkt hat, beweisen folgend« Zahlen: Während l89l mit dem Schiff ankamen 30 827 Erwachsene und <520 Kinder, käme» >893 nur 24 277 Erwachsen« und 347 l Kinder an, also über 7500 Personen weniger; ad fuhren 30,9 tü Erwachsen« und 4380 Kinder im Iadre l89l gegen 24 830 Erwachsene und 3801 Kinder im Jahre 1893, also über 7500 Personen weniger. Auch der Verkehr aus der Eisenbahn hat bedeutenden Rück gang für unsere Station zu verzeichnen. Der Schaden für die Fubrwerk-besltzer beläuft sich aus 6000—7000 für die Bäcker und Fleischer aus >2 000—13 000 -e-, sür die Kaus- leuie, L»xu«ivaarenbLiidltr aus 3000—4000 dagegen sür die Restaurateure aus 2l 000—22 000 Da» ergiebt eine Summe von über 40 000 An Fremtenübernachiungen ist ein Rückgang vom Jabr« 1892—l893 von 2500—3000 zu notiren. lPirnaer Anzeiger.) D. Dresden, 22. Oktober. Mit dem gestrigen Abend nahm der nationalliberale Reich»verein seine Tdäligkeit in der Wintersaison wieder auf. Trotz dr» unfreundlichen Wetter« hauen sich in dem kleinen, in der ersten Etage de» Hotel» de France gelegenen Saale eine groß» Anzahl Mit glieder und Freunde de» Reicksverein« zusammengefunden, um de» AuSsübrungen de» Bereinlvorsitzenden, de« Herrn Vr. Vogel, zu folgen, der sich in einem längeren Referat über die Beschlüsse de» Frankfurter Delegirtcnlage» ver breitet« und seine hochinteressanten Ausführungen mit einem Appell an die Mitglieder und deren zu erwartende Rührig keit schloß. Dem mit größtem Beifall ausgenommeae» Bor trage folgt« noch eine zwanglose Vereinigung. * Dresden, 23 October Der König hat genehmigt, daß der Baonhojriuspector ä Elaffe Pap»dors in Hof da? von dem Fürsten Reuß jüngerer Linie ihm verliehene ohrenkreuz IU. Elaffe annehme und trage. L Drr«drn, 23. October. Prinz Georg traf heute Vormittag lü Uhr 53 Minuten von Leipzig kommend, hier ein — Der Oberhofmeistrr Wirklicher Geheim - Rath von Watzdorf ist von einem mehrwöchigen Urlaub nach Dre-den zurückaekebrt und bat die Leitung de» königl. Lberkammerherrn-, Kämmerer- und de» Oberhosmeisteramte» wieder übernommen L DrrSdr», 23 Oktober, von der anaeblichrn Ver mählung de« letzten Sprossen de» berühmten Malergeschlecht», »e« 69 Jahre alten Maler» Fridolin Holbrill von Hol de i »»de rg, mlt der 23jährigcu Tochter eine» Charlotten- Rrrn« Kutscher» ist hi«, nicht» bekannt. Barig« Sach« War di« Eheschließung de« Paar«» alerdina« hier geplant, könnt« aber nicht var sich gehen, da zur Erfüll»»» der »Slhiae» Nachweise, wie fir für Au»länder vorgeschriebe» find, mcht genügende Unterlage» vorgrlegt werde» konnte». Lmrjt «ud Wissenschaft. L-n. Professor Ludwi- tRanthn«, t» Me», deffe, pl-tzNchM Adtede» wir ,e««ld«» »»de». p»nd »er»», l» Begriff al» Röchle»,er v», Gte-wag ,«, Lanou »eff«, ordentlich» Proseffur füe Augen- deiltund« an der Wiener Universität zu übernehme». Er gedSrt» »» de, gesuchtest»» Speeiattste» Wie»«. Zu Pr"» >840 geboren, in «len al» Schüler Eduard »o, Jäger » tu d« »»-«»heiltuud« o»«gebildet und I66l promovier, hadilitirr« er sich 1864 al» L»«»t für Luge«b»»kuud« a» der Universität Ialbruck uud wurde vier dereit« 1869 zum Ordentliche, Professor für diese» Fach ernannt. 1877 siedelte re wieder nach «len über. Kr schrie» »tu Lehrbuch der cpdtholwoikopi«, srrurr «Rrk, über di« optisch», Fehler de« >»,»«, du ivmperdijche» «ugeuteide», du Functioulpruwu, de« «»ge«, Gehirn uad Aua«, die Ledre oo» Glaiilo«, ferner «»her tlemere, opdltzalmolo, schen Arbeite» mehrere über da» Eenrrat- »ervenidstem i» de» kitzuaglbericht«, der Wiener Akademie. G Ha>« a. 23. Lctobrr. Der Jahresbericht de« gestern abgeireieaeu Rector« der Uaiversitit, Prüs. vr. vepschlag, verzeichnet »ebe, dem Tod« der vier Mitglieder der Universiai, Piosessoreu Kalt»,doch, Keil, Brouu«. Kr,»wer. di« Be r,snn, vo, Prof. vr Fehlt,, ,»« Basel, Pros. vr. Strauch ,u« Tilbinge», Pros, vr Disst «,» «üinngea. Berufen wurden Vr. Wiener noch D-rmftadt, vr. Zimmermo», »och L-lvzig. Di» Zahl der Promotionen war >37. Di« Z-dl der Studirenvea war im Wintersemester 1546, im Sommersemester 1540. Schiuere Dilciplinarstroseu wurde» verhängt: gegen I Stndirende» wearv ehrenwldkiger Handlunaen vlllllger Autichluh vom Studium, gegen l Studie,nden wege» Verletzung von Sitte und Ordnung aus Ent- sernun, von der Universität. gegen 3 aus Androhung der Lut- serauna, gegen 2 «ege, SiSruna von Sitte uud Ordnung ous 8 dezw. 3 Tag« Hast. 8 «rdieltea verweis», 62 wurde» gestrichen, 28 mit Richtaarechnnng de« Semester« bestraft. Gerichtsverhandlungen. DreStze«, 22. October. Ganz besondere« Interesse bot di» beutiae Verhandlung vor der 2. Slraslaminer de« Landgericht« al« Verutung«instanz. E« waren 40 Ang,tagte, die da» Sktiöffen- gerich« wegen groben Unsng« verurtbeilt Halle, geladen. E« handelt« iich dierbki um die Verbreitung de» am 29. Mal d. I. ln der „Sächsischen Arbeiterzeitung" »ervsseutlichien ..Aufruse» «» di« Arbeiter uud Arbeiterin»»» von Dretdea und Umgegend", worin ousgrsordert war, nicht eher weder vo» der deren» boycoitirleu Wntdschlahchenbrauerei, »och von mehr al« 400 aamhaft gemachlen Reitouraleure» «nd Producienhändlern, di« Walbschiöbchenbier führten, Bier z» entnehmen, bi« die Verwaltung drr Brauerei die Forderung der Arbeiter erfüllt Hab«. Vorher war bekanntlich »» bt» letzter« da« Ersuch«, gerichtet worden, de» Part de« Wold- ichiößchen-Restaurant« dea Arbeiter», reiv- dea Cocialdemokrate» beliuj- Abhaltung der Maifeier zur Verfügung z» stellen. Dem Gerichtshol, welchem die LandgerichtSräthe Oertel und Meyer al« Beisitzer angrhSrien, prisidirte LanrarrichtSbirector GSHlre. Die tänigl. Staat«anwaltlch,f» vertrat Assessor v Zezschwitz und «I« Beriheidiger fnngirt» Rechtsanwalt «uitav Hofmaun an« Leipzig. Da« Referat »der de» Stand de« Proceffe« erstatte», La»dgerich>«rath Meyer, von den uriprü,glichen 42. so» lämmtlich noch »»bestrafte» Angeklagte», darunter eia« gräßer» Anzadi vo» Ligacreamochern und Handwerker», sowie «ia SchriirjetzerledrUng. «rswienea am 29. Juni 4l vor de« Schdssengericht, uud wurde» dieselben mlt Aurnahme de« nur mil lö Selbstras« belegten Lehrling« zu je 40 ^l eventuell 8 Wochen Sesängniß verurtheilt. Gegen den Mit- ang,klagten P-ul verhandelte da« SLSjsengertcht am 47. Juli gewabert und diese» tras eiu« gleich« Straf». Zwei der Eier« «Ndeilte» verzichlete» »ul et» Rechl«mi»«,l; die übrigen legten Verusnng «in »nd »»» dtelen konnte mehreren di« Ladung zur zweitinstanzlichen Verusnng atchl zngestellt werden, so daß iuimoelt aeirenut zu veetzandel» ist. Wat di« bisherige» Auelassungen der Augeklaglea betrisst, so bestritten einig« derselbe» ihre Zugehörigkeit zur Socialbemokratle; vier andere bekannten sich offen dazu, koch di« »leisten Angeklagten verweigerten die Au«kunft über ihr» Parleiftellung. Fist sämmlliche Angeschaldlgte» habe» da« An«, tragen der mit Beschlag belegten ZeiinngSnummrr »ingeränm» und behaupteten, von unbekannten Personen dl» zur Verbreitung bestimmt»» Nummer» ans drr Strass refp. t» metzrerea Siestau- ratione» erhalte» z» habe». Drei Angeklagte geben an, di« an geblich« Mittelsperson za kennen, verweigerten aber Nennung de« Namen«. Di« meislen der Angeklagten wollen au« Menschen» freundlichkeit und Gefälligkeit di« Ralle eine« Lalpvrteur« gelpielt, einig« ander« au» Erwe>l< künden die Zeitnag ausgetrage» haben. Eämmtlich« Anaeschuldigte walle» lerner de« Keucht«, dos gtauben mache», daß sie dr« Inhalt der detreffend«» Zeitung«,um«« refp. den darin verösseutilchtrn Ausruf »ichi gekannt tzättea. Da« SchSssengericht hielt für «wiese», daß di« Verbreitung de« Boycol» - Ausruf« a« Adeud de« W Mai von 7 bi« '/,S llbr ia verschieden»» Stadttheilr» von den Angeklngte» und zwar »nent-elllich an N chiadoonentea lwr „kächs. Arb.-Ztg." bewlrk» ward«» ist. t-ell« durch Austragung tu die Wohuuagru, theil« durch Vertheilung »oa Exemplare» aus d« Straße oder i» Gosiwiithschaste». Dt« Verbreitung sei »ach einem bestimmten Plan erfolgt. Da« SchSssengericht erblickt« in diese» Gebadren nach einer Lnlscheidung de« tSnsal. Oberlandesgericht« »in» Belästigung de« Pnbl'eum« nlp. elne» Bruch drr «ffentlichea Ordnung nnd »i» un- itaithaste« -tndringe» in di» Privat. Rech»«jpdär» de« Einzel»«» Durch eiu« solch«, aus di« Unterordnung i» de» Wille» «in« Partei gerichtete Handlung«»»»!« seien weit« Kreis«, nicht »ur die daycottirtea Geschäft«, belästigt worden. Rach Beendigung der erneuten VewelSausnahine führt« der Vertheidiger unter Aufwendung rinn großen Menge sein« iurlstischer Unterscheidungen an«, e« »«de den Herren Richtern schwer falle», den Festnellnuge, »er ersten Instanz deizutrete». La« für strafbar «achtete Verbreite» der Zeit»», sei lediglich »t» paiiUschrr AgitntianSact, b» welche« di« factak»«,^vntisch« Partei HIsItrnppe, a^ra»ch« Hatz». O>« itiich» Tdät» and »«»«chllch »ach vwisesser da« t»»t»t»t««. Aufrnse» sei der damalig» verantwarttich» Redaclenr der ^S. A. Ata.", Heiman», dr» »an »t» 8 «ach»» Gesäaguih bestraf! Hab«. Rein» bezeichnet» e« al« »aertzSrt, daß ««»solch«, unter,rorduele» Functlonoire», »l» dt» Aigetiaglen, di» Aotze eine« Oklithäter« i«. vuür«. Lurch «l» Unheil de« Laudgertchte« Leipzig sei j««»er Zeit «tu StrosuNdetl de« Sch»ffe»arNchb« «algetzode» »nd der wege» Vertheil»», «»»« Boy«» - Aufrnse« augeklag«» Eaeialdewokrat sei ieelaeipevche» worde», »achde» er gelte,» gm»«cht »ade. »atz er di» Verbreit»», nur tnuertzatd eine- e»g degreizten Personrulreffe« r»lp nur »»«er Socialdemakraie» dem«rkt Hab«. Rach der Ansicht de« Redner« stieb auch dt« heutigen Angeklngte» »o» einer derartige» Absicht »elettet aeweie». H.eraus endete er sich t» scharfer Weis« gege» di« Entscheid»», de« Strasse«»»« vom kSnigl. Vdertande«. gericht. Er dedanptrt«. es werde da« Recht«dewnßtsei» de« Valke« ans de» Kopf gestellt, w«»» «a» Leut« einer Partei, dl» allerdings »ns de» Umsturz der bestehende« Gesellschaftsordnung diaarbeil«. wegen grobe» Unlug« bestrafe, «eil dieselbe» Fl»gichrisre» «der Zeiiunge, »erbreitet habe». Dt» VertheidigungSred« währt» «ahez» I', ktuude. Di« Staatlanwaltlchast bezeichnet« dagegen di« A»«- sübrunge» de« schSssengenchtliche» Urtdeil« al« dnrchau« gerecht- jertig« uad beantragt« dl« Verwersuna der Rechl«mittei mit Au«, nab»« elniaer etwa« entlastete» Angeklagten. Der Gerichtshof er kannt« »ach Freisprechung der vier Angeklagte» Brand, Sturm, Schult» und Reumuua aus Verwerfung de« Mechtsmltiet« a»d stützt« sich hierbei rd«»sall- »ns dt« Entscheid»« der Var- Justa»«. (Drei»». Nachr.) Vermischtes. — Da« Aeich»prrstchernng«a«t hat vor eiaigea Tagen eine namentlich sür laobwirthschastliche Kreise sehr drmerken-wrrtbr Entscheidung gefällt. Ein schleSwig- holsleiuischer Lantwirtb batte im vorigen Winter mit seiner Familie eine Schlittenfahrt gemacht, wobei sein Pferd durch ging und er «ine erhebliche Verletzung erlitt. Die laud- wirtdschastlich« Btruf-genossenschast letinte jede Entschädigung ad, da es sich um ein« BergiiügiingSsabrt gebandelt i»abe. Beim Schiedsgericht erhob der Verletzte dev Einwand, daß er ursprünglich beabsichtigt habe» den Husdeschlag seine« Pferde« scharfe» zu lassen und nur, weil der Schmied gerade stark beschästigt gewesen sei, eine Spazierfahrt untenwmmen habe. Da« iLchied-zericht wies ihn trotzdem ab. Beim ReichsversicherungSam» bestätiate der Schmied, daß der Ver letzte an jenem Tage bei iym gewesen sei, um dea Hus- be>chlag seine« Pserke« schäifea zu lassen, aber wtii«rarsabren sei, weil er zu lange daraus hätte warten müssen, änsolge- vessea verurtbeilte da- Reich«vcrsicherli»z»a>nt die Berus«- genossenschast, dea Kläger zu entschädigen, da er einen Unfall im landwirtbschafiliche» Betriebe erlitten habe. Die gabrt »um Schmied uud die Spazierfahrt müßten unter solche» Umständen al- eine einheitliche Fabrt betrachtet werden. — Pamtzurg. 2l. Oktober. Da» Strafgericht verurtbeilte de» Journalist Marten-, der im Juni dem „New-Nork Herald" unbegründete, deunrubigende Gerüchte über einen Au-bruch drr Cbvlera in Hamburg depeschirt hatte, wegen groben Unfug- zu einer sechswöchigen Haststrase. Lnt-dnrg, 22. October. Ein traurig?« Bild drr zu- nebmende» sittliche» Bcrwildrrung im aieverrbeiaischen Jndustrirbrzirk liefern dir d>e«maligen Berhandlungen re« Schwurgericht«. Bo» zwölf Luklagen eotsalle» neu» aus schwere DittlichkeitSverdrrevrn, die übrigen drei aus Körperverletzungen mit Tovesrrsolg. Die Gerichte geben dc-dalb uvldgedrungen mit sck"erro Strafen vor. So wurde beute, wie der Vorsitzende erklärte, „um eia Exempel zu staruirrn, da« geeignet sei. Ander« vor ähnlichen Verbrechen zu warnen", der Metzger Dirgmuad Goldenbrrg wegen Notbzucht zu sech« Jahren Zuchthaus verurtbeilt. Der Staatsanwalt hatte vier Jahre Zuchthaus beantragt. Gvltenberg batte da» Dirnst- mäkcheu seine- Schwager-, da-sich allein i» der Wohnung be fand, dort überfallen und vergewaltigt. — Petersburg, 23. October. (Telegramm.) Anläßlich de-Erlöschen- der Eboleraepivemie ia Peler-- bnrg hat der Ltadtbauplmaaa alle Beschränkungen de« Tonn- und Feiertag-Haadel- mit starken Getränken auf gehoben. Aus dem Geschäftsverkehr. k Aus bas durch Herrn Weinbänbler Alwin N«th ia der kchulstratz« >4 im große» Stile eröffnet« Weinrestaurant uud SelellschastShau« sei auch au dieser Stelle empsedlend aus. merksam gemacht. Da« bezeichnet« Grundstück, in welchem sich di«, her «tue rruommirte Gastwirt pich« ft befand, hat eine vollständig« Erneuerung erfahre». Dieselbe ist mit großem Geschick uud gutem Geschmack durchgesllhrt. Herr Alwia Roth hat die Leitung de« Etablissement« selbst überuomme»: derselbe versieht »< al« eia in der Weinbronche erfohrrner Wlrth, seinen Gäste» tu den durchweg der Neuzeit entsprechend auSgeftotteir» Räumen de» Aufenthalt zu etuem sehr «»genehme« zu mache». Für di« naturreine» Weine, welch» sinilntttch de» Krllereien jeiaer Weiigroßbandlaug entnommen uud »o, de» kleinste» bl« zu de» edelste, Gewächse» iu reicher Auswahl vorhanden sind, werde» ciolle Preis« berechnet. Di« Küche leistet jebe» Geschmack «aisprecheud Vorzügliche«, gletchailtig, ob »« sich um Zubereitung der «iusachstea «nd billigsten oder der allerseiasie» Speis«» haudelt. Scho» Hieraa« ergiebt sich daß da« ueu» Etablissement de« Besuch» de« Publicum» aus da» Veste «mpsohle» werd«» kaua; hierzu tommt »och, daß da» Etadllffnneut sich penn»g« seiner Etarichluuaeu partreffiich zur Ad« halt»», gr-tzerrr geftiudiett«» eignet. E« »ei »ach tzervorgehvben. daß d« groß« Saal mit Redaara»» etwa 2S0 Persoueo »nd tz« «Mw «»a, w—i »4, G.sMsttz.ffwImnw, je »S I« »Hw» s^fe, I» Lauf» de« «,»«« wö» Herr Roch »wiew», »— »irwirk«« deruarraanwrr »»»Her „rmsshalts». fllr »Gch, sich »er grötz« Saal mit «»wer »»«gezeichaew» AkchE ga»z brso»»er« auaiificir». Nicht «ww-tz«t ms« btetbr». daß «i» »euer «lütdner'icher Eoueertsiüge« i» grMe» Saal« «d anch Pta»l»^ sür dla tzdrtgr» Gasrlschaft-rtawr z« Verfüg,», stche». Nach Schloß Der Ledarüs» eio-ezao-e«. L. Schö»b«tdertz«»»rer. 2». October. (Privnttüle- grawm). Bei Lwota errig»ete pch heute früh ei» Eise»b«h»»»glück, iadrw eine Nangirwafchme g»f «i»eo grmischteu Zug auffuhr. Zeh» Güte»»»>»» ««rden dabei »ollstä»dig jertrsimwert. Mr»schr»l«b«» »brr »icht -rsährdet. * verlig, 23 Oekobr^ Di« Li»tzf«b»»ß »»» Reserven zu Urbonge» wird bei de» Garbeeorp« uud besonder« bei de» Zafgnttrie-Ne-i«e»ter» die- mal auch «ährend de» brporstehe»d«» Winter- stattfladen, jedoch sollen dies« Uebuugr» sich auf nicht lauger «l- 10 bi« l4 Tage erstrecke». Der Schwerpunkt wird hauptsächlich g»f dir Schießfrrti-keit der M«»«fchafk gelegt werden. Danebru sollen noch Felddirnstllban-ru brso»d»r< »b- gebalten werden, während vom Paraderxecire» -äuzlich Ab stand genommen wird. (Deutsche Lage--Ztg.). * varzi«, 23. October. Gegenüber »»der« lautenden Berichten kann festgestellt werden, daß da< Befiudeu de- Fürste» und der Fürstin Bißwarck trotz b«> schl-chtro Wetter« ei» befriedigeude« ist. * Wien. 23 October. Der Kaiser verlieh de« ii-herigen türkischen Botschafter Zia-Pasch» aniaßlich s«ne- Scheiden« von dem hiesige« Posten da- Grvßkreuz de« Sitpb.in«» Orden». —- Di« di« .Politische Eorrrspoadrnz" erfährt, ist der bisherige türkisch« Botschafter in Teheran, Ghali d-Ley. für de» hiesige» Post«» i» Aussicht ge nommen. * Part-, 23 Oktober Der Präsident Casiwir-Perier besuchte heute Nachmittag da- Laboratorium de- Professor« Roux und überreicht« demselben da« E«»ma»d«url,r»z der Ehrenlegion. * Pari-, 23. October. Der Wiederzusammentritt der Depurirtrnkammer vollzog sich in Gegenwart zahl reicher Deputaten ruhig. Unter den eingebrachtr» Inter pellationen befinden sich «io» von Pascal Graufset über da- Complvt der Boulangisteu, ein» andere vv» Lavy und Chassaing über die CcmpuiS-Angelegenheit, seltner eine solche von Alhp« über Madagaskar ». s. w. Nachdem die Tagesordnung festgesetzt worden war. w»rd« in die Beratdung der Jnterpellatiaa Grouffet eingetrrteo. Grousset fragte, warum die Regierung, da sie doch nach den neuerlichen Zcitnag-angabeo die ia dem ehemaligen boulanzistischen Complot« bloßgrstrllte» Boulaagistru »icht verfolgt Hab«, de» von dem Staat-gericht-bofe Brrurtheilten keine Amnestie grwäbrr. Der Ministerpräsident Dupntz «r- widerte, durch den Beschluß de« Staat-gericht-hofr- sei die boulangistischr Angelegenheit erledigt worde»; er erklärt« al«- dann, daß die Kammer vor Kurze» die Awueftr« vrrworfen babe mld daß dir Regierung keineswegs unter der Hoheit drr Rechte, steh«. Daraus wurde di« reine und riufache, von der Regierung angenommene Tagesordnung mit Sl5 gegen 155 Stimmen genehmigt. Dir Interpellation betreffs Madagaskar« wurde »ach Uebrreinkomme» zwischen der Regierung und dem Fragesteller vertagt. Dir nächste Sitzung findet Donuer-tag statt. — Der Senat hielt «ine kurze Sitzung obnr wettere« Interesse »h »nd vertagt« fich sodanu bi- Freitag. * Etzangtzat, 23. October. Der Eomwaudant de« Dampfer- .Ehung-king" berichtet, die Japaner hätten einen norwegischen Dampfer, vcrmutbkich de» ,Norden- skjöld* beim Vorgebirge Schautung brschlaguahmt »nd nack» Japan gebracht, da derselbe Krieg-contredaad« geführt haben soll. * Ehangtzat, 23. October. (Meldung des ^lruder'schen Bureau«".) Eine« hier umlaufend«» Grrücht« zusolg« hätte Ta »tai dr» Lonsuln anempkohlen, bi« Uu«ltnd«r vorsichts halber zu warnen, zu geschäftliche« oder Lergnügung-zwecken in da- Innere zn reisen, da dir Soldaten in der Provinz Kiaugsu vielleicht di« Leranlafsung zu ihrer Reis« »ißdruten würde». drr. ginge r« »ach meinem Wunsch und Willen, kein Körnchen abhanden kommen dürfte, denke ich indessen von jener der Dichtung, ja, ich muß zugestede», daß ich nach dieser Richtung schwer zu befriedigen bin. Du darfst mich nicht niißversteben, liebe Freundin I E« liegt mir gewiß fern, den Werth, dir Rechte, di« Schwierigkeit der komischen Poesie vrrkenaen zu «ollen, vielmehr weiß ich die letzter» ia ihrem vollen Um fange zu würdigen. Aber — und darin bin ich Deiner Zu- stiinmiing gewiß — aus keinem Gebiete der Dichtung find Siümper etwa« s» Unerträgliche« al- ans dem oben erwähnten. Muß ich «inen verschrobenen lyrischen Erguß anhören, «inen verfehlte» Roman oder rin brritgetretene- Irauerjpirl über mich ergehen lasten, so verspüre ich Langeweile »der werde vodl auch von einem tüchtige» Gäbnlrampse heimgesucht, allein ei» Lustspiel, eine Posse, angejiillt mil an den Haaren hrrbeigezogenr» Situationen, mit »lumpen, gesuchten oder gar uoseinen Witzen erregt Entrüstung, Widerwille», kurz, da« ganze Grgentheil Dessen in mir, wa« ,ch von einer guten Lektüre oder «ne« genuß reichen Theaterbesuche erwarte. Wenn vom Dichten und Schriftsteller» im Allgemeinen gesagt werde» muß. daß nur wahrhaft Berufene sich damit besassen sollten, so müßten sich die- ganz besonder« Diejenige» zu Heizen nehmen, d,e Werte komischen Jadalt- schreiben, den» »irgend« fühlt der Leser von Geschmack schneller Absicht und wird leichter verstimmt, nirgend« kann «in poetischer Pjulcher mehr Uuheil anstisien al« eben hier. Dem kon»schen Dichter läuil die groß« Menge begierig zu und läßt sich da« di-chen Geschmack, da« sie ha», uoch vollend- verderben, während sie Uber den Lyriker, Dramatiker ». l. w. oft »u- beleben den Stab bricht und ihre minberwerthige» Erzeug nisse aenau so weaig brachtet al« ibre guten. Wäre drr komisch beanlagt« Dichter doch immer «in sittlich nnd geistig rech» bochstebrnder Mensch l Er könnt«, »„ kaum e,n Anderer, da» poetische Urtdeil drr Masse» bilden, >bm wäre der Beifall weiter Kreise gewiß, ibm stünde »och ein weites Arbeit«srld offen, Leun an guten Dichtungen heileren Grnrc» leiden wir «der Mangel al» Ucdersiuß. Doch, liebe Freundin, ich fürchte, daß Du hier den Brief mißbilligend zur Seite schiedst; ich bör« Dich entgegnen: Laß Meng« braucht jene derb« Kost, wie fir ihr in unsere» I modernen Schwänken, Possen ,c. vorgesetzt wird; sie fragt ' nicht, ob sie aus Kosten der Wahrheit lacht, sie will »ur lachen, lacken um jeden Preis. Fall« D» reckt hättest, liebe» Herz, so wäre da« «in üdlr- Zeichen sür so Mancherlei in der Gegenwart, wenigsten« dann, wenn sie wahr sind, die Worte de- Altmeister« Goethe: .Durch nicht» bezeichnen di« M«»sche» »ehr ihren Charakter al« d«rch Da«, wa- sie lächerlich finden." Seit die hier deaaunen« Adbandluag über da- Lache» wie ei» drohende« Gespenst vor mir stand, bade ich versucht, mir di« in de« vvrstedrodt» Au«spruch« enthaltene Weisung zn Nutze zu mache». Ich muß gestehe«, daß ich »adnrch z» ma»ch überraschende« Resultate gelangte und in dem ebrns» schwierigen wir interessanten Geschäft, Menschen kenne» z» lernen, wesentlich unterstützt wurde. E» ist eben wirtlich bezeichnend für de» Charakter u»d dir Bilvuna-stus« «wer Persönlichkeit ab st« am meisten durch satirische Bemerkungen, durch rohr Seberzr, durch die Verlegenheit Anderer, durch naive oder geistreiche Komik zum Lache» gereizt wird Dea» Du Dich selbst davon überzeuge» willst, so darfst D» aber »icht nur daraus achten, wa« drr Mensch belacht, sonder» auch, i» welcher Weis» er r« »Hut. vielleicht, wen» D» geaaner di« Sprach« de- Lachen« belauschen lernst, wirst D» mir beistimmen, daß sich in ihr »ft eine ganze Mensche» frei« uoveehüllt da,stellt, daß sehr häufig Zu- oder Ad- neigung. dir wir für »drr gegen Personen »egen, nicht zuletzt aus deren «„ziehende dez. abstoßende Ar», z» lache», zurück- gehrn Rathen mochte ich Dir auch, da« Lächeln Anderer» jene sichtbare Abart de« Lachen«, einem eingehende» Studium z» unterziehen. Welch« Mannigfaltigkeit auch hier, »an jene» gütige», dnrckgristigira Lächeln an, da- «w Sonnenschein dir Züge «tl«r Menschen «rklär», ihnen de» Stempel rchieste» Terlraadel- ausprägt, b>« hinab zum schatrnfrad teuflisch«» Grinsen, vor de» »er Gute schaudernd znrösWedt l Worützyr bars der Mensch lachen? — — Die Umgrduag jede« Einzelne», sei, v>l»»«g«ßra» »nd sein« Gemmd-art werde» tzieriiter zu entscheiden habe», nub etzen darnm »aant« ich zu Anfang da« Lache» nur rrnff« Sache. Ein E>n-«b«» Dich mcht au-lachen mit Demea idealen WüaschrnI Di« große laus seine verschiedenen Ursache» »»st Du «» hoffeutüch er lasse»: ich müßte sonst über Freude, Scherz Sckmrrz, Wetz- muth, Mitleid, Bitterkeit, Nachsicht pdilosopbirr», und da« würde de» engen Rahmen «ine- Briese« doch allzu sehr überschreiten. Der Klang de« Lachen«, der Anblick de« Lächeln«, sie gebe» ja ohnehin untrügliche Kunde von der zu Grund« liegenden Serleuregung, so daß gelehrt« oder «»- gelebrtr Betrachtungen darüber unnötbig erscheinen. Welche-Lache» mir am liebsten ist? Nun »atürlietz jene«, da« als harmlose« Kind ungetrübter Frrud« Einkehr de» un- armen Sterblichen hält, da« gut« Menschen ««stimmen, wo durch sie sich und Ander« beglücke». Beklagrn-werthe Menschen kinder, die diese« herzlich«, unbefangene Lachen vrrleuaue», di, fich kaum noch zn eine» verächtlichen Zucke» der Mund winkel auszuschwingen vermögen, wahrlich! sie müssen sehr »uzusriede» und «»rrsättlich »der unglücklich sein, wa- viel leicht in manchen Fälle» glrichbedeutead ist. Mau sagt vo» Napolro» daß man ihn nie lach«» körte und daß fei» selten genng vorkommendr-Lächeln fich nur in einer garstige» Verzerrung de« Gesicht« äußerte; da hast Du eiue» Lewei« sür di« Nichtigkeit «einer Behauptung. Große« Geistern pfleg« «an indessen finstere Blicke williger zn verzeihen al- geringe» Sterbliche»; wa» »a» bei erste«» den Ernst dr- Denker« uruat, da- heißt bei letztere» un» degräudete Launeadastigkeil; wa« bei« Mann« mit ll»an»»hm- lickleitr» de« Beruf« u. s. ». entschuldigt wird, da« erscheint d«i d«r Krau einfach unerträglich und «idrrwärtig. Hier faste« mir unwilltürlich di« Worte rin, dir Lessing seine Gräfin Orsini über di« Frau odmr, w>« st« fich ««-drückt, über da- Frauenzimmer sage, läßt: .Lache« soll es. nicht« alß lachen, um immerdar den grst,engen Herrn d«r Schöpfung bei gnter Laon« zu erhalte» Mitlachen kan» ja wohl der gestrenge Herr drr Schöpfung, oh wir arme» Geschöpf« glrich „cht «itdenkr« dürfen." Di« in diesem Lu«,pruch ent haltenen Anschauungen find, ich geh« zu» etwa« stark aaf- getraaen, zu park «euigsteu« sä» unser« Durchschnitt-- Verhältnisse, «der find sie darum ganz veraltet? Böse Zunar, behaupte», st, sänd«, auch » unsere» Tage» »och «auche, egoistischen Verirrter, manck« »berpäcklick« Vertreterin Wo da« der Fall ist, da wir» da« Deid iu einer ^edankenlosra Puppe herahgrwürdiat. dir »i« die ernste Lrhrn-gesadrti» »ine« Mannes, »ie di« verstäudoißvollt Erzieh«» künftiger Geschlechter, sond-ra nur, wir eben jede Puppe» ei» Spielzeug sein kann, obnr Seele, ohne warme« kehr», höchsten« mit ein wenig Lachmechanik begabt, die man — vielleicht wird da« noch erfunden — schließlich auch einer tobten Maschine einsetze» könnte. Heiterkeit braucht die Frau, wenn sie den tausend kleinea und kleinliche« Anforderu»ge» ihre« Tage« ia rechter Weise genügen soll, wenn fir di» Gemlitbrr ihrer Kinder licht und sonnig erhalten, da» Heim de« Gatten allezeit traulich gestatten will. Aber jene echt weiblich« Heiterkeit hat nicht Muße, im««rd«r zu lacke», sie kam,, ja st« «uch gepaart sein mit klarem, umstcktigem Denke», fi« muß au- «aer Seele stamme», di« für Alle« ia diese» Leben, für da» Große und Kleine, da- Frohe und Trüb«, da-Schon« uud Verkümmerte, war» empfindet. — Dock ich fürchte. Dich zu ermüd«! Ich will darum abbrechea, abbrrchen allerdingt mit de» Gefühle, baß r- mir leider »ckt gelungen ist, meiaen »irlseitig«» Gegen stand auch nur annähernd zu erschöpfet». Nur ei»e Schlußbrmerkuug gestatte mir »och. D« »agsi fir al- eine Art Nutzanwendung betrachten: Zur Fröhlichkeit »arraeud« Mensche» sind i» alle» Kreise» selten« und darum gesuchte Artikel; häufiger findet man Solch«, di« der Anregung vou außeo bedürfe», sich aber daun gern mit i»s Schlepptau aebmrn lassen. Wir «erde, un-, »r«> wir nicht va, Natur dazu heanlagt find, nie z» jenen Erst«,, Bevorzugte» am- sormrn köune«, allein «ach erne« gleichmäßige» Sm»h »ack> warmer Freud eempfänglichkeit s»ll Jeder streben, zürrchvie!, ob Hock oder Niedrig, ob Man, oder Weib. Da-stn» wir u>« selbst, da- find wir Unserer Umgednna, da- stad wir vor Allem jenem bohr«, gütigen Des«» schuldig, da- die greudrodlumen schafft, damit fi» »«» na« Meoscheakindern dankbar gesucht uud gepflegt werden. Du stehst» liebe« Herz, De« Quälgeist kennt seine Pflicht, doch möchte er D>ck trotzdem daran erinnern, daß h«, der Schwache drr menschlichen Natur zwischen de» Wissen «nd Tdu» de« Gute» oft noch rin weiter Abstand liegt: er möchte fick anch ferner Dein«, gütigen Nochficht emptehle», wenn Ueder- »drr Kleinwatb ibn ab und zu n, der V«r»irklichu»g seinar löblichen Vorsätze bindern sollten. Laß »ich hiermit «em» Straf,pistrl «den und lw» sie mit fmuadliche» G«»r»k«a an Deiaa t«ne Krucad».
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