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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18941116016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894111601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894111601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-16
- Monat1894-11
- Jahr1894
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8274 .Kreuneittlag" über «iae Borlesung Haraack'«, kann d»tz Stöcker sche »Volk" über angebliche Ketzereien des Professors Meißen io Sachen de» Apostolicum» berichten. — Za einer Versammlung der Socialdemokrrten des K. ReichStagSwablkreise» sprach Bebel über den Frank furter Parteitag Er erklärte,dieser habe auf ihn den pein lichsten Eindruck gemacht. Noch nie, so lange die Partei bestehe, sei er so eot täuscht rurückgekehrt. Die kleinbürger liche, vornehmlich in Sübeutschland vertretene Strömung verwässere die Partei. Der bayerische Particularismus unv Opportunismus, denBollmar systematisch fördere, sei mit dem Parteiprincip unvereinbar. Das Spollwort von der bayerischen internationalen Socialdcmokratie sei berechtigt. Auch mit VoUmar'S Behandlung der Agrarfrage sei er nicht einverstanden; er werde selbst im Sommer eine Agrar- conserenz berusen. Jedenfalls sei ihm eine kleine ziel- bewußte Partei lieber, al« ein großer undiSciplinirter Hause. Bebel beantragte schließlich «ine Resolution, die bedauert, daß der Parteitag den Vertretern in den Landtagen nicht eine bestimmte Directive gegeben und die particula- ristischr Strömung verurtheill habe. Sie wurde mit Beifall angenommen. — Prinz Edmund Radziwill, der bekannte frühere Reichstagsabgeordnete, ist gegenwärtig Prior de» Benevic- rioer-CollegiumS io ZucujacS bei Lporto. -ti- Hannover. >5». November. (Privattelegramm.) Der ProvinzialauSschuß lehnte er ab, bei der Regierung die Einberufung eines außerordentlichen Landtags zwecks Neuwahl eines LandesdirectorS zu beantragen. Nun mehr findet die Wahl durch den ordentlichen Landtag im Februar statt. * llrefeld, 14. November. Recht scharf in» Gericht ge gangen sind die hiesigen Socialdemokraten mit ihrem Führer und Delegirten zum Frankfurter Parteitag, Herrn Wesch. Sie sind unzufrieden mit dem ganzen Verlaus deS Parteitages, ganz besonders mit der Haltung ihres Delegirten, der die Directive erhalten hatte, in der Ge- bältcrsrage für den bekannten Berliner Antrag zu stimmen. Herr Wesch stimmte aber für den Antrag des ParteivorstandeS. Darüber wurde er von den Genossen heftig zur Rede gestellt, und man ließ seine Entschuldigung nicht gelten. Zn der DiScussion, die recht stürmisch war, gab Herr Wesch übrigen« nach der „F. Z." die Erklärung ab, „die Socialdemokraten würden sich in nächster Heit mehr wirthschastlich zu organisiren haben, denn die politische Be wegung habe noch keinen Hund hinter dem Ofen bervor- grlockt . * Breslau, l4. November. Der zweit« Parteitag der volnisiben Socialdemvkratie findet, da in Posen kein Wirth zur Hergabe eine» Locale» sich bewegen ließ, nunmehr ,n Breslau am 25. und 26. December d. ZS. statt. * Augsburg, 14. November. Zu der Ernennung des Franziskanerpater» Hötzl zum Bischof von Augsburg schreibt mau der ,B. Z": Als Döllinger im Herbst 1869 seine „Erwägungen für die Bischöfe des EonciliumS" veröffentlicht batte und von seinen jesuitischen Gegnern noch vor der Pro- clamation deS UnsehlbarkeitSdogmas zum Ketzer gestempelt wurde, schrieb der kaum dreißigjährige Franziskanerpater Hötzl eine Broschüre: »Zst Döllinger ein Häretiker?", in der er mit Nennung seines Namens öffentlich für seinen geschmähten Lehrer eintrat und die Richtigkeit deS Döllinger'schen StandpuncteS bewies. Schleunigst wurde allerdings sein Vorgesetzter, der Pater-Provinzial de» Ordens, von Rom aus angewiesen, den mulhigen Mönch zum Widerruf seiner Broschüre zu veranlassen, allein e» gelang nicht, den Pater Hötzl dahin zu bringen, daß er da« Geständniß eine» ZrrthumS oder eine» begangenen Unrechtes ablegte; man erreichte von ihm nur da« Versprechen, in Zukunft in der Sache nichts mehr zu veröffentliche«. Alle Welt war damals des Lobes voll über die Eharaktersestigkeit des Franziskanerpaters. * München» 15. November. (Telegramm.) An der heutigen Festsitzung der Akademie der Wissenschaften nabmen die Prinzessin Therese, der CultuSminister vr von Müller, der Regierungspräsident vr. v. Ziegler u. A. Theil. Der Präsident Professor v. Pettenkoser erstattete da» Referat. Professor Söhnte sprach über die Bedeutung der Ballon fahrten zu wissenschaftlichen Zwecken. Al- corrrspon- direndr» Mitglied wurde der altkatholische vr. Zoses Langen, Professor der Kirchengeschickte in Bonn, bestätigt. (Zin vorigen Zahre wurde, die Wahl Langen's bekanntlich nicht bestätigt. Red. d. „L. T") Oesterreich - Uirtzarrr« * Wien, 15. November. (Telegramm.) Die für heute in Aussicht genommene Verhandlung der Regierung mit den Vertrauensmännern der coalirten Parteien bezüglich der Wahlresorm wurde vertagt, um den Parteien die Stellung nahme zur Wahlresorm möglich zu machen. * Prag, 15. November. (Telegramm.) Bei der gestrigen Wahl der beiden Vicebürgermeister erklärte der Tscheche Povlipny: Unser Streben ist ein tschechische» Groß- präg, ein königliche», slawische», modernes Prag, ein Ziel, da» wir erreichen werden. (Mgdb. Ztg.) * Prag, 15 November. (Telegramm.) Zn der Sitzung be stand «Sau» sch usse», der auch die Logenbesitzcr de» deutschen LandeStheaterS beiwohnten, wurden die Grundsätze de» mit dem bisherigen Director de» deutschen LandcStheatrr», Angela Neu mann, zu vereinbarenden Eontracte» genehmigt. Hierbei wurde den vom Director Neumann gestellten Ansorderungcn Rechnung getragen UnterdiesenZugeständnissen befindet sich auch die Bewilligungder vom Director Neumann gewünschten Herab setzung der Zahl der Vorstellungen im deutschen Lande» tbeater von vier aus drei wöchentlich. Diese» Zugeständniß «ritt bereit» in dieser Saison in Kraft. Die Ausfertigung de» neuen Eontractes auf weitere zehn Zahre wird demnächst erfolgen. * Pest, 14. November. Dem Vernehmen nach reist Weierle beute Abend abermals nach Wien, wo Fejervary und Andrassy bereit- weilen. Die beunruhigenden Reisen stehen angeblich in Zusammerbang mit dem Eindruck, den Kossutb« Rundreisr in Wien Hervorrufe. Die Oppo silion weist aber auch aus dir angebliche Verzögerung der Sanktion der Eivilehe hin. Tvanierr. * Barcelona, 14. November. Ter Staat fordert dringend dir Zahlung von 26 Millionen Peseta« für die Terrain», auf denen früher die Fcstuog»mauern standen und jetzt neue Ringstraßen angelegt sind Die Stadt weigert sich aber entschieden, zu zahlen, so daß ein solgeschwerer Conflict droht. (Frks. Ztg) Rußland. * Velrrsüurs, ll. November. Bekannt ist, daß Kaiser Alexander lll. die Polen nicht liebte. Doch hielt er An gesicht» der vielen im russischen Heere dienenden Officiere polnischer Abstammung streng darauf, daß militairischerseit» Alle» vermieden werbe, wa» die Polen verletzen könne. Thal- sächlich herrscht auch im russischen Osficiercorp» in dieser Beziehung in Wort und Schrift große Vorsicht, so daß in diesem Kreise von einem feindseligen Verbältniß zwischen Polen und Russen keine Rede ist. Viele hochgestellte «Generäle sind Polen. Um so mebr muß e» auffallen, daß jetzt, wenige Tage nach dem Tode de» Zaren, tre amtliche Militair - Zeitung .Rußt, Znvalid" anläßlich der lOvjähriaen Feier der Eroberung Warschau» durch Suworow länger« Aufsätze aus der Feder de« Generalstabsoberst Ortow bringt, die in ihrer ganzen Haltung höchst verletzend für die Pole» sind. Mit geradezu cynischer Offenheit werden, ge stützt auf die amtlichen Berichte des berühmten russischen Feldherr», die fürchterlichen Grausamkeiten der russischen Mannschaften gegen die Polen geschildert. Da heißt es u. A.: »Die Schlächterei gelangte bi« zum Aeußcrsten; man drang in die Häuser ein und todtete Alle, welche in die Hände fielen, gleichviel ob bewaffnet oder unbewaffnet, ob sie sich ver- tbeidigten oder verbargen, Greise, Frauen, Kinder; Alle», wa» sich zeigte, verendete unter Schlägen. 3m Entsetzen und in der Ver zweiflung stürzten sich viele Polen in die Weichsel uud versuchten chwimmcnd da» andere Ufer zu erreichen. Bi» dorthin war es aber weit und hinter den Schwimmenden flogen die Kugeln." 9—10 000 Polen wurden erschlagen oder ertranken. Unter andern Denkwürdigkeiten wurde die brrübmte Bibliothek von SaSlucti, über 250 000 Bände, aus Warschau fortgcsührt unv bildete die Grundlage zur jetzigen kaiserlichen Bibliothek in Petersburg. Ausführlich werden dann die reichen Be lohnungen ge>childert, die den Siegern auf Kosten der Polen zu Tbeil wurden. So erhielt Suworow eine der Herrschaften deS Königs von Polen mit 1000 Seelen. Zweifellos wird diese Veröffentlichung viel böses Blut unter den Polen Hervor rufen, und e» fragt sich, ob sie nicht insofern beachtungSwerth ist, als sie eine Rücksichtslosigkeit in Militairkrcisen gegen dir Polen beweist, die in den gesunden Tagen Kaiser Alexanders lll. jedenfalls nicht gestartet worden wäre. (K. Ztg.) "„Petersburg, l5. November. (Telegramm.) Der König von Griechenland wohnte gestern den beicen Seelenmessen bei, welche am Sarge de« Kaiser» Alexander in Gegenwart der kaiserlichen Familie und ihrer ausländischen Verwandten gehalten wurden. — Der Kaiser empfing gestern den ReichSrath, dessen erste Plenarsitzung am Montag stattsinden wird. * Warschauer Berichten zufolge wird General Gurko dem Zaren eine Denkschrift üderreichen, worin er die Auf rechterhaltung de» bisherigen RegierungSsystcmS in Polen befürwortet. Man versichert, Gurko habe dem Zaren die Beileidskundgebung der Polen nicht gemeldet. (Mgdb. Ztg ) Orient. * Belgrad. 15. November. (Telegramm.) König Alexander ist heute früh nach Wien abgereist und begicbt sich von dort über Warschau nach Petersburg. Bis zur russischen Grenze erfolgt die Reise iucognito. Eine königliche Proclamation betraut den Ministerratb während der Ab wesenheit de» König» mit der Regentschaft. Asien. * Tientsin, 15. November. (Telegramm.) Nach einer Meldung de» .Reuter'scben Bureau»" hier verlautet, Haupt mann Hannecken habe den Oberbefehl über die ge summte chinesische Seemacht einschließlich der Süd flotte erbalten. * Vokohama, 15. November. (Telegramm.) Nack hier vorliegenden Meldungen sollen die Befestigungen von Port Artbur nach der Lanvseite noch stärker als an der Sceseite hergestellt und daselbst wenigstens 100 Kanonen ausgestellt werden. Die Japaner erwarten, daß der Angriff bei etwaigem Widerstande der Chinesen sehr blutig verlaufen werde. * London, 15. November. (Telegramm.) AuS lkhrmulpo wird gemeldet, die koreanische Negierung entwerfe eine Verfassung nach dem Wunsche ZapanS, welche Ansang nächsten JabreS verkündet werden soll. " Amsterdam, 19. November. Sestern Vormittag lies folgen, de» (schon mitgelheilte«) Kabeltelegramm au» Batavia hier ein: „ES gehen zwei Bataillone nach Lombok ab. Der Sturm aus Tjakra Negara wird noch in vieler Woche erwartet. Gusti Djelantik bereitet sich vor, mit seinen Anhängern nach Lombok zurückzukehren. In Molang werden fliegende Kolonnen gebildet mit der Bestimmung, nach Bali entseudet zu werden. Die Pioviant- lieseranten zogen sich nach Ampenan zurück, da ein Uebersall durch die Balinesen befürchtet wird." Der EntscheidungSlamps mit dem Sultan siebt somit unmittelbar bevor Nach dem Ein treffen der beiden vorerwähnten Bataillone wird General Vetter über achttausend Mann verfügen, von denen sich, nach Abzug der Besatzungsreserven, wenigsten« 6000 an dem Sturme aus Tjakra Negara werden betheiligen können. Ta sich, früher eingegangenen Berichten zufolge, der Sultan und sein« Anhänger nach heimischer Sitte in Voraussicht eines Verzweiflungskampfes „dein Tode ge weiht", ja selbst um die ummauerte Wohnstätte ihrer grauen und Kinder Scheiterhaufen errichtet haben, uin, falls die niederländischen Truppen siegreich Vordringen sollten, die Ihrigen dem Feuertode zu opfern, so steht ein schreckliches Blutbad bevor. — Sehr unerfreu lich ist die Nachricht von der bevorstehenden Ankunft Gusti Djelan- tik'S, von dem bekanntlich der Uebersall am 23. August ausging und der kurz daraus von Telok Rombed aus Lombok nach Korang Asem aus Bali geflüchtet ist. Es scheint ihm nun gelungen zu sein, seine dortigen, sehr kriegerisch gestimmten Landsleute, gegen welche die indische Regierung schon zweimal Truppen entsenden mußte, zum Aufstand zu bewegen. Die undeutliche Fassung des Telegramm» läßt eine andere Schlußfolgerung nicht zu. Au welchen Truppen die in der telegraphischen Meldung erwähnten „fliegenden Kolonnen" gebildet werden sollen, ist ebensoll» nicht recht klar, da die Garnison von Malang hauptsächlich aus Reconvale- scenten besteht. Glücklicherweise sind die ersten größeren Truppen- sendungkn auS der Heiinaih bereit« in Indien eingetrossen, so daß die Depot- und Garnisonsbatoillone, dir schon fast alle Leute ab- gegeben hatten, wieder aus den vollen Bestand gebracht werden konnten. Leider haben aber die aus dem Mutterland, entsandten Krieg«sch!ffe Ampenan noch nicht erreich», da sie auS Sparsamkeit«- rücksichten den Weg um das Cap der guten Hoffnung nehmen mußten. Wären diese jetzt schon in der Straße von Lombok (zwischen den Inseln Bali und Lombok) angelangt, dann würde Gusti Djelantik eS sicherlich uuterlassen, mit seinen Kriegern nach Lombok überzusetzrn. Die vor Ampenan liegenden Kriegsschiffe werden ihn wohl schwerlich in seinem Vo,haben hindern können, da sie nicht zahlreich genug sind und an anderer Stelle nicht entbehrt werden können. Ihre Ausgabe ist e« nämlich, durch ein anhaltendes Bombardement den Sturm aus Tjakra Negara vorzubereiteu. Sehr erklärlich ist es daher, daß sich die Proviantlieseranten auS Furcht vor einem Uebersall durch Djelantik und seine Balinesen nach Ampenan zurückgezogen haben. Daß es Djelantik « Kriegern gelingen sollte, Tjakra Negara zu entsetzen, ist kaum anzunehmen; denn selbst wenn sie an der Küste von Lombok ungehindert zu landen vermögen, find sie noch lange nicht in Tjakra Negara. sie würden sich, ehr sie dorthin känien, den niederländisch-indischen Truppen in offenem Kampfe stellen müssen und dabei, auch wenn der Sultan sie durch einen Vorstoß im Rücken der Veiter'schen Sireitkräst» unterstützcn sollte, einer Niederlage nicht entgehen. Denn bei der Vorsicht, mit der General Vetter seit der zumeist durch allzu große Sorglosigkeit möglich gewordenen Kaiasirophe im August ,etz» operirt, dort man wohl annehmen, daß er sich auch gegen Djelantik, über besten Pläne er ja vollkommen unierrichlet ist, hinläugiich gesichert ha«. Afrika. * Part», 13. November. Die von dem der Landarmer angehörenden General DucheSne nach Madagaskar komman- dirte Colonne soll nack dem „Figaro" aus 4 Bataillonen der Landarmee und 3 Bataillonen Marinetruppen bestehen, und zwar die ersieren aus einem Bataillon de« 2. Zuaven- regimentS und je einem solchen deS 2. Tirailleur- und deS 2 Fremdenlegion-ReaimeniS, sowie dem 2. Bataillon der leichten Infanterie. Mit Ausnahme de» letzteren gehören die Truppen dem >9 Armeecorps und der Division von Oran in Algerien an. Die Artillerie soll aus 2 Feldbattcrien, 2 GebirgSdatterien und 3 Marinebatterien, von denen zwei auch Mitrailleusen führen, zusammengesetzt sein. Man erachtet 4000 Maulesel für den Transport der Geschützt nebst Zu bebör, sllr Proviant rc. nothwentig. Eine Schwadron cnri konischer Zaster und eine Schwadron Spahi» sollen den AusklärungSkienst besorgen, soweit nämlich da» ^Terrain die Verwendung von Caoallerir zuläßt. Die eine Brigade de» ExpedilionScorpS wird unter dem Besebl eine» General» der Landarmer, die andere unter dem eine» Obersten der Marine- Znsanterie sieben. Von dem der Landarmee zugestandenen Uebergewickt besürcktet man hier und da Eifersüchteleien. * Tanger. 15. November (Telegramm.) Der Be lagerungszustand über Marakesck ist aufgehoben Der Stamm hat seine Unterwerfung erklärt. Amerika« » ««stiagKu. 15.November. (Telegramm.) Präsident Elevrlaod dementirt di« Gerüchte über angebliche Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und dem StaatSsecrrtair Earlisle bezüglich der neuen Bonds- Emission. Musik. * Leipzig, 15. November. Da« Böhmische Streich quartett wird, zahlreichen Wünschen entsprechend und im Hinblick aus den uagetbeiltcn und wirklich großartig künst lerischen Erfolg hiersrlbst, demnächst noch einen zweite» Ouartett-Abeud vrranstalteu. Derselbe findet Freitag, den 23. November, und zwar in Ermangelung eines größeren Saales wiederum im Hotel de Pruste statt. Eintrittskarten md in der Hofmusikalienhandlung deS Herr» C- A. Klemm, Nrumarkt, zu haben. Leipzig, 15. November. Unter den Märchendlchtongen. di, von unserem hochverehrten GewandhauSconcertdirigenteu Pros. vr. Karl Rein ecke musikalische Bearbeitung ersahrea haben, nimmt „Schure- wittchrn" ein« hervorrragende Stelle ein. Für Sopran und Alt- Soio, weiblichen Chor uud Pianosorte compvnirt und mit per- bindendem Text versehe», eignet sich da» Werk ganz vorzüglich ür Damen-Gesangvereine, Mädchenschulen u. f. w., einerseits einer reizvollen Musik, andererseits seines allgemein bekannten poetischen Inhalte- wegen, und dir oerhältnißmäßig leichte AuS- sührbarkeit der einzelnen Gesänge macht e» auch praktisch außer ordentlich brauchbar. Dos WahlS'sche Musik-Institut, voa Herrn Heinrich Wahl» geleitet, hatte nun gestern einen Reinecke. Abend arrangirt, in dem diese- liebenswürdig, Werk durch die Schülerinnen der als vorlrestlich« GtjangSirhrerin bekannten und ais Eoncertsäiigerin hochgeschätzten Frau Agnes Wahl« zur Aus. sührung gebrachr wurde. Der Komponist, Herr Kapellmeister Pros, vr. kort Re in ecke, beehrte dies« Ausführung durch seine per- sönliche Anweseubeit und machte dadurch diesen Abend zu einem Festabende für sämmtliche octiv und als Zuhörer Belheiligtnr. Tie Ausführung der verschiedenen Nummern, die wir wegen der Radius-Feier im tönigl. Konservatorium nicht alle anzu- hören in der Lag» waren, darf als eine sehr gelungen« bezeichnet werden. Die Lieder Schneewittchen'- wurden von Frl. E. Schudt, die Gesänge de« Zwerges Tom lMezzo-Sopran) von Frl. E Seiler sehr hübsch und ausdrucksvoll vorgrlrage», und machten die beiden Damen ihrer Lehrerin all, Ehre; sehr gut gingen die Frauenchöre, die ganz besonders musikalisch anziehend und klangvoll sind. Den verbindenden Text sprach Frl. El je Vogel in ganz vortrefflicher Art; ihr modulalionSsähiges, kräftiges Organ, sowie die Empfiu- düng, die sie ihrer Deklamation zu Thrit werden ließ, die unichätzbare deutliche Aussprache, dir ihr ichon bei Gelegenheit des er)len Volksunterhoitungsabends im Krystall-Paiast Aller Herzen gewann (Frl. Else Vogel sprach dort, wie bekannt, den Prolog), ließ sie ihre ziemlich umsangreiche Aufgabe in anmuthiger und lobenswerlhester Weise lösen. Die Ausführung des „Schnrewittchen" kann somit als eine in jeder Beziehung sehr gelungen» bezeichne» werden, und Herr Pros. vr. Reinecke wird sich sicher selbst darüber gefreut haben. Das Werk wurde sicher geleitet von Herrn Heinrich Wahl«. Außerdem sang Frau Agnet Wahl« noch vier Lieder de« gefeierten Komponisten der Märchendichtung: „Barbarazweig", „Junge Rose", „Im Wald, lockt der wilde Tauber" und „Schön Biümlein" mit grotzem Erfolge (trotz einiger, aber kaum bemerkbarer Indisposition); sie wurde von Herrn Professor Alex Winterberger am Klavier begleitet. Einen besonderen Genuß bereitete Herr Prot. vr. Carl Reinecke selbst dem Publicum durch den Borirag zweier eigener Eloviercomposilioneu: einer Phantasie und der^Xaänr-Bolladr, damit zngleich seiner hohen Anerkennung sllr di« Leistungen der Wahls'schen Gesang«, aussührung deutlichsten Ausdruck gebend. G. EchlemüNrr. Leipzig, 11. November. Der Männergesangverein „Erholung", dem Sängerbünde „Teutonia" angehörend und sohin zu den vor- nehmeren unserer zahlreichen Gesangvereine zählend, halte gestern Abend seine Angehörigen und Freund« zur Feier seine» XVI. Skis- tungSseste« nach dem Thralersaal, des Holet» Stadt Nürnberg ent- boten. Leider hatte der Verein e« verabsäumt, dem Auditorium neu« Männerchöre vorzusühren; wa» er darbot, waren lauter alte ute Bekannte, die auch recht angenehm gesungen wurden. Der Sirtgeuc der „Erholung" Herr Paul Michael, giebt sich ersichtlich alle Mühe, di, gesanglichen Qualitäten de« Vereins zu fördern. Ein besondere« Augenmerk sollte er unsere« Erachten« der nicht immer ganz einwandfreien Reinheit der Intonation angedeihen lassen. Manchmal berührten darausbezügliche Mängel eradezu beängsltgend peinlich. Alle Anerkennung verdient da« jestreben der Sänger, den vorgetrogenen Chören gerecht zu werden. E« waren die« Abt « „Die Abendglocken rufen", „Mein Heiniath. Idol" von Tfchirch, Lehmann « ziemlich geschmacklose „Müllerin", Schmölzer'S prächtiger „Waldabendschein" — vortrefflich wieder- gegeben —, „Dir verfallene Mühle", einer der herrlichsten Männer- chöre de« Münchener Meisters Rheinberger, und der Waldchor „Bist du im Waid gewandelt" auS „Der Ros, Pilgerfahrt" von R. Schumann. Lin Doppelquartett sang noch Brückner'S „In die Ferne" (nur im Tempo etwa» zu langsam genommen), eiu SoloquartetI Wilt's „Gut' Nacht, ihr Blumen". Herr Michael sang drei Baryton- lieder ven Schubert („Der Neugierige' und „Mit dem grünen Lauten- band,") und Einst Müller („Die schönste Frau vom Rheine"), wofür ihm lebhafter Beifall gezollt wurde. Herzersreuend waren im gestrigen Concert die Leistungen des Fräuleins Antoinette Liugk« und de« trefflichen Waldhornisten Herrn Eduard Müller, Mitgliedes unsere« Gewandhausorchesters. Fräulein Lingke sang die wunder- herrliche Arie Susannens aus Mozart'« „Figaro" <„O säume länger nicht, geliebte Seele") mit all' der Innigkeit, welche diese uuver- gleichliche Musik erheischt. Fräulein Lingke, ein, Schülerin unserer ausgezeichneten Sesangsmeisierin Auguste Goetze, verfügt über eiuru wohlklingenden Mezzosopran, der nur in der tiefen Lage sich nicht gefügig genug erzeigt. Der Wechsel de» Brust, und Faisetttegister« bewies eine seltene Schulung; in einer Zeit, io der zumeist auf da« rein dramatische Element im Gesang »wie widersinnig!) ein Hauptgewicht gelegt wird, erfreut den Hörer eine so einwandfreie, durchaus künstlerisch« Leistung, wie sie Frl. Lingke un« bot, aus« Nachhaltigste. Wir werden wohl nicht irre geben, wenn wir un« vvu der gesanglichen Zukunft de« Fräulein- Antoinette Lingke da- Schönste versprechen. Begreiflich erlcheiut <S, daß die anmuthige Debütantin aus den ihr im reichsten Maße gezollten Beifall eine Zugabe gewährte: sie bestand, in Brahm»' „Vergeblichem Siändchen". Herr Eduard Müller blie« ein Nochlsiück von Löichhorn aus dem Bentilhorn; er fang es geradezu. Aus- gezeichnet glückte Herrn Müller die Wiedergabe der wundervollen „Lberon'-Arie. Damit bekundet» « fein» vollkommene Künstler, und Meisterschaft. O.-L. Leipzig, 15. November. Die Musikinstitute öffne» jetzt, nach, dem die koncertsatson begonnen hat, auch wieder idre Piorten, um dem Publicum, insbesondere den Angehörigen ihrer Pfleglinge, durch musikalische Unterhaltungen, sogenannte Prüfungen, di« Früchte dar- zubteten, die unter ihrer Füriorge während de« vergangenen Se- inester» gezeitigt wurden. Frau Elise Kleinod, deren schätzen«, wende Erfolge schon im vergangenen Jahre bei Publicum und Presse freundliche Anerkennung fanden, führte gestern im „Eldo rado" wieder eine Anzahl ihrer Eleven vor. Einen Tdeil der selben konnte man als alte Bekannte begrüßen, die in ihren Ltt stungen, mit den vorjährigen verglichen, recht erfreuliche Fortschritt« erkennen ließen. Besonders bekundeten einige der jungen Sing- schülerinnen durch ihr» Vorträge, daß si, für wohlgemeinten Rath, der ihnen in früheren Berichten zu Tdeil wurde, zugänglich waren tteberhaiivi hinlerüeß die Unterhaltung wieder einen recht vorlhril- baiten Eindruck. Dir Zöglinge ichrinrn sich unter Fron Kleinod'« Unterweilnng recht wodi zu Indien und mit Lust und Liebe ihren Studien obzuliegen. Was sie an Clavirrstückra, zwei- und vier- händige«, oder im Zuiouiinenspiele mit Geige und Eello boten, gelang Alles znr Zufriedenheit Sie spielte» ihr» geichmackvoll ge. wählten Stück» von Auber, Nicolai, Mozart, Weder «. A. exakt, hübich im lact» and. vornehmlich die Vorgeschrittenen, mit sauberer Technik und mit Geschmack. Ebenso tras man bei den Gttangsschüiern, was Tonansatz und Tonbildung. Textanssprach», Athemsührung «. s. w. anbetriffi, Ordnung an. Sie sangen ihr» Lieder, die mit »»verkenn« barem Fleiß« eingeübt waren, zumeist recht ansprechend. Ein aas- richtiges Lob soll ihnen nnd den anderen Zöglingen an dieser Stell» nickit vorenthalten sei». Di» Kinder wnrden natürlich wieder über- schüttet mit rauschendem Bestalle; am meisten von den lieben An- gehörigen, von Vater und Mutter. Onkel und Tante, Vettern, Basen rc., die da alle gekommen waren, um idrrs Lieblings Kunst zu bewundern — auch wenn er nicht« Brfdndere« leistete. Gegen iolch« beifall«. wüidige Kundgebung von Seit,» der Hörer sollte entschieden Front gemocht werden. Wa« ist die Folg« von diesem zuweilen ohr- deläudenden, geradezu lächerlichen Beifallklatschen? Da« Nein» Fräulein fänal pou ä peu an, sich für «in, Tausrudküastlerta zu daltev, dir schon viel gelernt da» und nicht mehr viel zu lernen brnncht; di» rttl. SelLstarsälllakttt ist da nnd die «achlässtgkttt tzchk hinterher. Wen, da» Kind lein Stück sorgfältig grübt nnd ohne Zehl« vorgesptelt hat, so Hot »S nnr feine Pflicht getha» — »ttttr nicht». Genügen da riatg, Wort« freundlicher Anerkenn«»- seiten« ihrer Lehrmeister!» »Ich»? Wozu also diese Schmeicheleien io solch zügelloser Form? — Lin» kurz» Anmrrknog anf de» Programm würde dieser Sitte, eigentlich Unsitte, di« sich in de» «etftrn Masik- tnstitntrn eingebürgert hat (ia Leipzig kenn« ich »or zwet rühmltch« Ausnahmen), bald abheifea. L dl * v«r>«, 1«. November. Nachdem Herr StabStrompeter Engel vom Larabiairr-Regiment mit seinem Trompetercorp» die Concrrtsatso» für »nser» Stadt mit etnem a«ß»rord«»t>ich zahl- reich befuchtr» Svmphonieconcert «rSffnrt hat. defsea Mittelpunkt dir Mozart'sch« La änr-Symphoai« bildet» und bei welchem al« Neuigkeit der vielgenannte „Sang an Segir" Kaffer Wilhelm «, owie di« Necke'sche .Kaiser - Ouvertüre" unter Mitwirkung de« hirsigen Mäiiorrgesaaaverein» „Artou" zur Aufführung kam, wird nächsten Sonntag Abend im Stern-Saale ein aroße« Wohl- thättgkrit«coacrrt za Gunsten der Lhistbescherrung«. und ConsirmaadenbekItidung«.Laff» de« hiesigen Krruzbruderlische» statt- luden. In demselben soll di« Schmidt'sch« MSrchendichlaag „Dorn- röschen", et» Kinderfest t» zwei Thttlen, compontrt von Capellmelster Taupe in Dre»den, durch Kinder der oberen Llaffe» der Bürgerschule znr Ausführung gelangen. U Wtißenftl», 11. Rovemb». Der drrzritigr Dirigenten. Wechsel bei unserem recht l»tstuag«fähigen Gesangverein Arion der früher» Leiter Herr Steinhäuser ist dnrch Herrn Weißen- dorn ersetzt worden) ist nicht ,» deffeu Ungunst«» ««»gefchlogen. da Letzterer »S verstanden hat, die bewährt», Bahnen de« Vorgänger« weiter zu verfolgen. Sein hrnrige» Erftconcert der Saison hat den Beweis dafür erbracht, der um so mehr in« Gewicht fiel, al«, nachdem Weißenborn die Weber'Ich« Euryanthe-Ouvertar« dtrigirt, Steinhäuser noch einmal den Dirigentenftab ergriff — wobet er voa der zahlreichen Zuhörerschaft lebhaft begrüßt wurde —, um seine bekannt» „Morgenwonderuag" vom Verein Vorträgen zu lassen. Hierauf sang Frl. Gertrnd Heinrich au« Berlin „Da» Ringlein" von Chopin, „Widmung" — Du. meine Seele; Du, mein Herz — von Schumann, „Kinderlird" vo» Berger und al» Zogode da« bekannte allerliebst» Lied „Phylli« und dt» Mutter". Die Sängerin bekundete damit den Besitz eine» sehr ansprechendr» Mezzosopran«, deffeu Wirkung durch «»«gezeichnet« Tonbilduog und «n«Iprache auss Beste unterstützt ward. Namentlich die letzten zwei Lieder sang ie vortrefflich, während di» Schumaaa'sch» Widmung etwa« wärmer hätte aussallen können. Schwerer fällt da« Urtheil über den folgenden Sänger, Harzen-Müller au» Berlin. Er trug vor das Lied voa Niel» Gäbe ,L»b' wohl, liebe» Gretchen ", den Löwe'schen „Landgraf Philipp" und „Glockenidürnitrs Töchterleia", nnd die Schulung, die er darin documenlirte, war ja auch eine ganz gut«; wenn er daher doch nicht recht aniprechen wollte, so mag da» wohl an einer persönlichen augenblicklichen Indisposition gelegen hoben, dir allerdings «ich! unerheblich war. Den zwttten Theil de» Loacertr» bildet» die Aufführung de» „Land-knecht" von Wilhelm Taubert für Männer- chor, Soli nnd Orchester, eine» Werke», da» zu den wirksamsten Lomposilionen gerechnet werden darf, die den Mannergesangvereinen deulscher Zunge zur Verfügung stehen. Mit augenschnnlicher Lust und großer Präcisiou führte der Chor hierin seine umfangreiche Ausgabe durch. Auch dir Solisten waren voll auf idrem Platze; desgleichen auch da« Orchester. Bet allen Gästen de« «bead« aber herrscht« nur eine Stimme: daß dem Arion zu seiner glücklichen Acquisition kn Herrn Weißenborn al» Dirigenten zu gratuiirra fei * Vteininse«. Im L. Abonnement-concert der Herzog!. Hof. capelle kamen u. a. zum Bortrag: Eluck'S Ouvertüre zu Iphigenie in AuliS, Vorspiel zu Wagner» Meistersingern, Nachtmusik von Mozart (für Streichorchester) u. f. w., wobei die Capelle Gelegenheit halt», ihre vorzügliche Leistungskraft zu offenbaren. Als Solisten hörten wir die Claviervirlnosin Frl. Mary Wurm, dieselbe be- knndet neben der künstlerischen Au-sührung von Composilionen (Chopin, Schumann und Rubinstein) ein ganz nettes Lompositiou»- talent in einem Concert mit Orchesterbeglettong, sowie in einigen kleineren Stücken, von denen eine Barcaroie ganz besonder» gefallen hat. Herr Tlderiag (Holländer), Concertmeister der philharmo. nischr» Gesellschaft zu Berlin, spielte, belohnt voa wohlverdientem Beifall, mit großer Meisterschaft und künstlerischem BerstSadniß das bekaaat» Biolinconcert mit Orchester in v äur von Beethoven, ferner eine Sarabande and Gavotte von Vach, sowie da» beliebte Bravour- stück „dlvto pvrpetuo" von Ries. Der Lande-Herr nnd Gemahlin wohnten dem Concerte bei. k Gnttza. 13. November. Da» zweite Concert der Lieder- tafel, da« mit großem Beifall ausgenommen wurde, führte uns drei Künstler vor, die zum ersten Male hier »nitraten. Frau Gisela Staudigl von der königl. Hosoper in Berlin besitzt »ine aus giebige Mezzoiopranstimme. di». hauptsächlich für da« dramatische Gebiet veranlagt, die Bühnensängrrin in den Vordergrund stellt DaS Organ ist aber aelchnlt genug, um nicht nur in der Orpheus- Arie nnd dem düster» Buagert'sche» Lied, sondern auch aus dem Feld« de» Tändelnden und Neckischen durch Kehl- und Zungenfertigkeit Triumph« zu feiern. DaS bewie» das Lied „Vom listigen GraSmückletn" von Taubert und das voa d'Bibert: „Znr Drossel sprach der Fink'". Frl. Felicia Kirchdorfsrr, ein« Pianistin von respectabier technischer Ausbildung, spielte di« 6>i-molI-Soaat« (Mondjcheiasonate) von Beethoven mit weichem Anschlag, vermocht» aber tm Adagio nicht in di» Liesen der Lomposition eiazudrtngea; am besten gelang ihr da- Presto. Auch in der L»-äur-Etude von Henselt und einer sehr anmuthig gespielten Zugabe ließen Zierlichkeit und Sauber- keit nicht« zu wünschen übrig, und mit G«ichick und Ber- ständniß löste si« die Aufgabe, sämmtliche Arien, Lieder und Duette zu begleiten. Kammersänger Joses Staudigl nahm durch deklamatorisch schönen, sein lckiaitirten Borttag der Schubert'schen Lieder gleich zn Ansana für sich ein. Markige Tiefe steht seiner Stimme mit echtem Baßcharaktrr ebenso zu Ge bote, wie eia jederzeit gut verwendete» gehauchte» Piano bei tadel loser Textau-sprache und Betonung. In der „Anrede Pogner'S" au» Wagner'» „Meistersiogrrn" zeigt» der Künstler, daß neben dein sogenannten Sprechsingen auch der Ton zur Geltung kommen kann. Bon den Duetten, die da« Künstlerpaar vorttug, sprach besonders da» voa Hildach an, da», wie auch „Au Samt" von Löwe, vermöge Zuiammenklange» der Stimmen und geschmackvoller Rnancirnng hervorttat. Der Lted«rtafe».Männ«rchor bot drei Lieder von F. Mair, Hanptmauu nnd Herbeck, namentlich „Au- der Jugendzeit" war in «uffoffnng nnd Durchführung muster haft. — Zur Erinnerung an Romberg wurde hier an Schiller» Geburtstage dessen „Lied von der Blocke" vom Thor de« Eruestinum» (Gymnasium») ansgeführt. Au» diesem Anlaß sei über Romberg und seine Goldaer Wirksamkeit Folgende« der größeren Oeffentlichkrit übermittelt. Sv ohr hatte di« Bekanntschait Rom berg'» ia Hamburg gemacht. Am 89. Oktober 1815 schreibt er nnn von Gotha au« über Rombrrg, mit dem er auch am Tag» zuvor in unserer Stadt concertir» hatte: „Da» Zusammenleben mit Andrea» Romberg, dem gebildeten nnd denkende» Künstler, hat mir wieder viel» und genußreich« Stunden verschafft. Ader von Neuem fand ich, daß er seine Compositione» «abrschreiblich kalt and trocken vorträgt, al« wenn er dt« Schönheiten, die sie enthalten, selbst nicht fühle! Er spielt» mehrere seiner Quartette, die mir längst wertd geworden sind, weil ich sie oft von Anderen gehört und selbst gespielt Hab«; aber der Geist, der sich in ihnen so deatlich aussprichl, daß ihn «tn jeder der Geiger, von welchen ich sie bisher gedörr Hab«, richtig auffable, scheint ihm selbst unbekannt geblieben zu sein; denn t» seinem Borttage war auch keine Spur davon zu «uldecken I Auch war es mir an), fallend, daß sich seine Vorliebe gerade zu solchen hinneigte, dir mir am schwächsten zn sein schienen. Noch mehr wunderte ich mich aber, daß er di, Tempi seiner Compositionen meinem Gefühl» nach oit falsch nimmt and dadurch ihrer Wirkung sehr schadet; denn ich fand die Allegro« säst immer za langsam uud di« Adagio« zu schnell." Als Curiosum mag noch mitgelhnlt werden, daß Romberg beim Spiel stet« «inePseise zu rauchen pstegte. Auch Bernhard Rom berg rauchte beständig beim Musicireu, and Spohr erzählt, er habe ihn meist btt sich tu Galt»« sein schwerste« Coacttr in km-woU Vor trägen hören, ohne daß chm dabei dir Pfeift autging. Meteorologische Leodachtunge» »,k »vr 8t«rnM»rt« 1» I^tpnt». Nöda NS »lttor Ndae ckm tlasea 7«t äar keodacdlunL. vaeo«. reä »al MNtUl». m»c«r. C,1«-8r N-acd- « . wloä- rledraa» ». »r»rn» «>»»»>». Ln»,»vr. l». >'or. Xd 8 v. 744.2 -ft 65 85 880 2 deMöllct 15. d> or. Air. 8 - 744» -ft 5.9 SO 8V7 2 daeevcht - kim. 8- 744 6 -ft 142 74 OSO 2 t»»1 dt»r Uarm,am äer I«mp«r»lar — -ft 11*7. tlimmam — -ft b',1.
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