Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18941130017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894113001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894113001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-30
- Monat1894-11
- Jahr1894
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vezugs.Prei» «adästellr» abgehalt: vtertekjähttich^XMI Wll-ÄS.? «.-. Direct» täglich« Dcn>tbaodl.»d„, t»t «Wumd: woaalttch 7chü. dt» ÄmÄuÜgade Wocheuta^ b Ühr. »rkrtio« «d «r»e«tt-»: -<^»»««««»« ^ . /ilialt«: Dtt« «E»'» S-rtk«. <«fr«A Hech»)d llawersttätsstraß» 1. -»ff»«. , tk>ch«i»r»fir. X v«t. und König-Platz L Morgen-Ausgabe. chMr.Ta«MM Anzeiger. Organ fSr Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschiistsverkehr. -lnzeigen-Preis die 8 gespaltene Petitzrile 80 Pfq. Neclamen unter dem Rrdoctton-strich (4g»- Walt»») SO 4, vor den Familininathrichten <S geipalteni «0^. Größere Schriften laut auierem drris- verzeichniß, Tadellariich« und Ztssar»!»« »ach höhere» Tarif. ErtrA-Vrila««» (geialzti, »ur mü der Morgen-Au-gabe, ohne Pastbekörderuag ^4 SO.—, mit Postdesörderuug ^4 70.-. Annadmrschlui fiir Anzeigen: Nbend-Ausgabe: vormittag« Iv Uhr. Morgen-Au-gab«: Nachmittag« t Uhr. Toni,- «nd Festtag» früh '/^ Uhr. Bei de» Filialen und Annahmestellen >« eine halb« Stunde früher. U«t»t«e« find stet« an di« Erpedttta» z» richte». Druck »nd verlas von L. Pol» tu Leipzig ^r«N. Freitag den 30. November 1894. 88. Jahrgang, :a>» Für D«ar«inll»er da» Leipziger Tageblatt durch -ll- Poftanstalten dt« dk»»sch«u Reicht« und Oeslerreich.Ungarn» zum Preist von 2 ,-e bt»aen werden. Sn Leipzig adannitt man sur » ^! «s .s. Mit Bringcrlahn 2 und nehmen ,u diesen Preisen B-slellungen entgegen sämmlliche Zeitung-sp-dit-ure. die Hauptexpedition: Johannesgaffe 8, die Filialen: Katharinenftratze 14. «önigsplatz V und Universitätsftratze 1. seterskirchhof L Herr Rax Alerid, Buchbinderei, sfaftendorker Ltratze L Herr 4. 0. eiadveu, Colonialwaarenbandlung, ianftzche Oaffe 3 Herr ^rletlr. k'ldeker, Colonialwaarenhandlunst, RanftSdter Gteinweg L Herr v. I^ixelmann, Colonialwaarenhandlung, sowie nachfolgende Ausgabestellen: Arndtstrasre 35 Herr L. 0. Mittel, Colonialwaarenhandlung, Beethovenstrabe 1 Herr llieoü. keter, Colonialwaarenhandlung, Brühl 8V (Ecke Gocthestrcche) Herr Rerm. Lleffske, Colonialwaarenhandlung, Frankfurter Strohe (Thomasiusstraßen-Ecke) Herr Otto kranL, ColonialwaarenhaMung, LSHrstraste LL Herr RüuLrü Retrvr, Colonialwaarenhandlung, Marschnerstrahe v Herr kanl 8ebre1ber, Drogengeschäst, Nürnberger Straße 4L Herr ill. L. ^Idreebt, Colonialwaarenhandlung, Zeitzer Straße 35 Herr V. Lüster, Cigarrenhandlung, in Anger-Crottendorf Herr Rodert «reiner, Zweinaundorfer Strafe 18. in Neustadt Herr Riemens 8ede!t, Eisenbahnstraße 1, . Connewitz Frau klsoder, Hermannsttaße 23. 1. Etage, . Plagwitz Herr R. «rUtLiuauu, Zschochersche Straße 7 a. - Eutritzsch Herr Rodert 4Itver, Buchhandlung, Delitzscher Straße 5. , Reudnitz Herr C. kuxwauu, Marschallstraße 1, . Gohlis Herr Dd. Rrltrsedv ^aokkoixer (Rattdeslus). Mittelstraße 5, . . Herr Uerild. Vl edvr. Mützengeschäft. Leipziger Straße 6. . Lindenau Herr L. Vutdertet, Cigarrenhandlung, Markt 22. . Thonberg Herr R. RLntsvd, Reitzenhain« Straße 56. in Bolkmarsdorf Herr 6. 4. Naumann, Conradstr. 55 (Ecke Elisabethstr.). Colonialwaarenhandlung, Amtliche Bekanntmachungen. Bewerbuagtgeluch« ^ad^mit Zengnissen »um ^ welche dem deutschen Heere binnen drei Jahren zuwachsen würde; di« Anderen dagegen meinten, bei dem jetzigen unfertigen Zustande der französischen Armee würden sie mit I der Zündnadel in 14 Tatzen die französischen Vorderlader Mit Genebmignng be« evangelisch^utberifche, Landerconsistorium« I aus Pari« rurückwersen; spater, nach Vollendung der srau- ist a» d»r Lukarkirch« in L»ipj>g-Bolimor»dorf «in ll. Diakonat I zosischen Rüstung, würde der Kampf ein unendlich opser- mit einem jährlichen Gehalt, von stlOO ^ und einem Wohnung«-1 vollerer sein." geld. «°, SW ^. gegründet worden. Dasselbe soll baldmöglichst E» ist erinnerlich, wir damal« vielfach von einem Bestreben LLb^st"dem ^^ ein! »rdkhL s°g^ ^litairpartn^^prochen ^ «A zum de« Dienstetnkommea« sür später zu erwarten steb» und d«h da« eva»-1 js> drängen. Au« dem ^hbel schen Buche ersteht man, «lisch-litherlsch. Landetconstsiortüm .u dies«» Zweck, eine per,Sn- «'« wenig von einem solchen Drangen, vollend« aber von kicheZulage von 800 bereU« t» «»«sicht ge stellt HM. > rinem Sichdränaenlaffen de« König« die Rede sein konnte. " bi« »um I Tybel sagt: ,Löer von dem wachievden Einstutz einer Ber liner Mriitairpartei redete, kannte weder da« preuhische Officiercorp« jeaer Zeit, noch den alten König Wilhelm. I» seiner strengen Pflichttreue handelte der Monarch stet« nach genau erwogener Ueberzeugung, bildete sich aber diese nie, ohne da« Urtheil de« amtlichen Ber treter« de» betreffenden Ressort- zu hören. In seiner langen Regierung hat er neben seinen amtlichen Rathgebern nie einen Günstling oder Vertrauten gehabt, dem er einen Einfluß auf öffentliche Angelegenheiten oder auch nur Acußeruugen darüber »erstattet bältr, und am wenigsten hätte nach seinen Begriffen von mllitairischer Di«ciplin seihst .ein hoher Officier einen solchen Bersuchsich erlauben dürfen, k Auch wagte keiner von ihnen, selbst Mottkr nicht (die« -»-» -c,«. I letztere beruht aus einer Mittheilung de« Genrralsrldmarschall« Lr62lOll8 V6I*61R L^bip21E»8lkkt1lm > an den Bersaffer) seiner Ansicht «»«druck zu geben." HvMWIMINllIII ^ » e- e r « - . ^ ----- De«»prr L8»4 bei uu« einzureichea. Lei-jig, de» A. November I8S4. Der »«ttz »er «»atzt vr. Georgt. >ra. Die städtische Sparkasse beleiht Werttzpapiere »nter günsttgeu Bedingungen. Leipzig, den »L Ja»«« 1Ä4. Die Lparraßrn-Deputatta». m« V1«»»t»», tv» 4. Vvoemder 1SS4, 4b«»ck» 4 Hbr lm 8»nie 4«r Kreta» LtlrxeiBeb»!«. D,x«»or4ou»«. I. Voricbt über äi« kleuarrereawmluos ä« Kaockea-Ileäicinal- 0oll«gstuw«. II. Oamewdoriokt. k«t»«t»uog äs» llaltrpedeitr»», für 1895. III. V»ble» äse VereinebaawkEv, äer l>«Iszrirt>.u rum Lraie- rerainmueevdve« uoä <i«r Xn»«ebüm« kür 18vb. IV. Stavävmroxelv^evlieit«». Da hier Mvltke'« aedacht ist, so sei sogleich noch eine Stelle de« Sybrl'schen Buche« erwähnt, wo über die Bor» desprechungen diese« großen Strategen mit einem militairischen Bevollmächtigten der Südstaaten, General Suckow, berichtet wird. E« war da- im Jahre 1868. Die Südstaaten, zunächst Württemberg, wünschten zu wissen, wa« sie im Falle eine« plötzlichen französischen Einsall« nach Süddeutschland thun sollten und welch» Hilfe sie vom Norddeutschen Bunde zu erwarten hätten. Schon damal« sprach Moltkr die «llärt »oräsv. XU« mach cklerer L-id »wd «ioüuäeulle« Mt zrllsöer,1»ck ro» 4«r Xdettmmuox »o»xv«eblo»8«u. vr. llel»re ver V»stl»et »int um » vbr ptluetllek kür xescblo««» Ansicht au« (welcher gemäß er lS?v handelte), daß die ' " best« Sicherung de» deutschen Süden« in der Vereinigung aller deutschen Streitkräst« am Mittelrhein liege, von wo au« man auf dem rechten oder linken User offensiv in die Flanke der feindlichen Invasion Vordringen und diese zur Umkehr zwingen könne. Die süddeutschen Fürsten pflichteten dem bei und erklärten sich vereit, in Hingebung an die gemeinsame Sache und im Vertrauen aus die obere Heere«» » ^ , leitung da« eigene Lande-gelnrt von ihrer activrn Militair- Vte HstNsttzUNA l>e- Ayvri schtll Gtschichlö-1 macht »u entblößen, um solche dem norddeutschen Heere I unmittelbar anzureihen. ,Um so schwerer wiege", er» «rrwrp. i Mvltke, „die Verpflichtung, welche damit der M. (Schluß.) I Norden übernehme." Die siegreichen Operationen de» Die Verhandlungen in der Luxemburger Fragt nehmen I August« 1870, die Schlachten bei Weißrnburg, Wörth und im 6. Bande de« Sybel'sck,«« Werke« »i»,ae 4V Leiten «in. I Spichern haben den praktischen Bewei« aeliefrrt, wir richtig Sie bringen eine Menge Einzelheiten, die bi«her noch weaig und für ihre eigenen Länder vortheilhast jene von ven süd- oder aar nicht bekannt waren. Ein Auszug darau« läßt I deutschen Fürsten damal« bewiesene Hinaebung, wie gerecht» sich nicht wvbl geben, denn e« handelt sich dabei um so viele! fertigt aber auch ihr vertrauen auf die Hils«berritschaft und diplomatische Züge herüber und hinüber. d»ß man ein klare« I Schiullkrast de« norddeutschen Bunde« war. Bild davon nur bekommen kann, wenn man diese in«gesammt I S» sei verstattet, noch zwei Stellen au« dem 6. Bande de« für Zug verfolgt. Erfreulich ist»« ,n seben, mit welchem ! Sybel schenWerkcSzucitiren.welchenebendervergangenheitauch Nachdrucke BiSmarck bei diesen Verhandlungen da« deutsche I dieGegenwart berühreu. Die eine betrifft die im norddeutschen Nationalgesühl betont und wi, er dadurch Napoleon lll. zum I Reichölage gepflogene Verhandlung über da» Eoalition«recht Verzicht auf sei,«» 8iebliag«wunsch, hi, Erwerbung Lupem»! ber Arbeiter. Schon damal« kamen zwei Fragen zur Debatte, bürg», nöthigt. I welche bei dem Arbeiterschutzgesetz im Jahre l8dü «dermal« Line ebenso erfreuliche Betrachtung bietet diese Partie I di«cutirt worden sind, nämlich l) Soll »er Eontraetbruch der de« Buches in anderer Hinsicht. Bei jener Luxemburger An- i Arbeiter unter Strafe gestellt werben V S) Sollen die bei gelegenbeit (wo e« sich darum bandelte, »b. nachdem Napoleon > einer Arbeit-einslellunz sortarbeitenden Gcnoflen gegen einen auf seinen Plan verzichtet, nun Preußen seinerseits da« Be-1 Zwang zur Theilnahme an dem Streik geschützt werden? setzung«rech; in der Festung Luxemburg aufgebrn sollte, weil I Svbel bemerkt: der Mangel einer Strafe de« Eontract Luxemburg nicht medr ,.Buade«sestung" war) schwankt« die > bruche« habe dahin geführt, daß di« Arbeitgeber bei »er An Waage mehrmal« zwischen Krieg und Frieden. Daß rin I aabm« von Arbeitern vielfach von jeder Kündigungsfrist Krieg mit Frankreich unvermeidlich sei, und zwar in nicht I adsehen, wa« für die Arbeiter selbst die Gefahr einer sofortigen ferner Zeit, wußte BiSmarck recht wohl; allein thril« schien I Entlassung einschließ«. Wenn ferner di» seierobeq Arbeiter ihm der Kriegsfall diesmal nicht dazu angetdan, daß Deutsch-1 die sortarbeitenden oder neueintrrtenden ungestraft zum Aul land, wenn e« lo«schlüge, in den Augen Europa« unbedingt I stand« zwinge» k»»utrn, so würden dieselben Herren der aerechlkertigt sein .würdo, »heil« wollte er erst die neuen I Industrie. Länder Preußen« und die surstaaltichen Bunde«genosse» in > Leider h«t ma», wie bekannt, ouch 18S0 „diese« Frei- die stramme militairische Organiiatwn Preußen« mehr hinein-1 heit«r«cht zur Unterdrückung »,r Freiheit", wie e« Sybrl wachsen lassen, eh« er den Waffentanz mit Frankreich unter-1 treffend nennt, den streikenden Arbeitern und ihren Hinter- nähme. Ander« sah ein Thril der hoben Militair« di« Sache > männern, den socialdenivkratischei, Führern, unverkürzt belassen, an. Sir wußten, daß Frankreich noch njcht vollständig gerüstet. I An einer anderen Stell« entwirf« Sudel «in Bild de« iaSbesoodrr« »och nicht mit einer dem preußischen Zuntoadel» I Reichltag« bald vor uud bald nach >87<j mit einem wenig gewrhr gleichwertbigen Waffe versehen sei. ,.Damal«", sag« schmeichelhaften Seitenblick aus gewiss« neuer« Reichltage Sybrl, „w»ren fast alle Generäl«, Molik« an ihrer Spitze, I „Da« da« Personal unserer Parlamente io dieser Epoche br skr dir Behauptung de« vesatzun»«rech,e« in Luxemburg, als« trifft", sagt er, „so ergieb, d,r historische Betrachtung, daß für de, Krioa Nur Roon „nd Steinmetz »heilten v>«marck'« > d>« nächsten Iadrr vor und nach dem sra»zöfischr» Krieg dir Frirde»«fti«mu»g im Hinblick aus die gewaltige Verstärkung. > ctasfisch« Höhe de« Parlamentär,schen Wirken« in Den,sch- erinnerlich, wohl aber wurde, ich glaube Mitte oder Ende Nlarz, durch die übliche Vermittelung Cpitz-Hosmann mir der Vorschlag aemochl, unter Ais>s>-nz »ine« Herrn vom Auswärtigen Amt all« Acten über die Versetzung de« Herrn von Siodowitz und die Ver- adichieduag de« tzerrn v. »chlüzer »inzustden und Mich dadurch von der Unrichtigkeit ««irrer Anschauungen zu überzeuge». Vorher wurde gebeten, da« Anerbieten ai« ganz vertraulich zu bedandein. Do mir acht oder vierzehn Tage vorher die vieidrsprochenen Mit- Iheiiuuani au« dem Auewäriigen Ami zugegangen waren, die mir iür unser» Zweck voNsiäudig genügten und über die ich mir frei« Veestigung vorbebalten hatte, so halte ich in diesem Falle gegen die Vertrauiichkeil Nichi« einzuwenben uud bedang mir nnr au«, Herrn Lrojan davon Mittheiiung machen zu dürsen. kam sehr rasch zu dem land bezeichnen, wie ste weder früher noch später erreicht loorden ist. Ein gewisser idealer Zug hatte durch dir lange ruchtlvse Erstrebung der deutschen Einheit, dann durch den heftigen Kampf um.FrriheituudMacht in derEonflict«zeit, endlich durch dir Begeisterung über die begonnene Verwirklichung de« nationalen Gedanken« seine volle Entfaltung gesunden. Wie immer, dauerte dir heiße Begeisterung uich» gar lange; aber le hatte ihre bleibende Frucht in vollem Maße getragen. In em politisch tdätigen Tbeil« unserer Nation batte sie rin« ll lle der geistigen Kräfte geweckt und trotz alle« JndividualiSw u« hnrn di« Richtung aus patriotischen Grmeiosinn gegeben. Di« uuter solchen Eindrücken aewäbltrn Versammlungen enthielten , ^ L KN s. "--E. > nicht zu viel« Solistea in sich schließe, hätte fl« nicht ohne eriöutichea Eigennutz «nd hitzige« Sondrrinleressr ihr ganze« >asein dem Gesammtwohl de« Staate« und der Nation ge widmet. Ihr» Beredsamkeit dielt eine glückliche Mitte zwischen der vor hundert Jahren in England angestredten rednerischrri 'lracht eine« Burke und Sherivan und der trocknen Dürre der rein geschäftlichen Erörterung in der späteren Zeit. Fast immer hatte der Hörer den Eindruck, sich in einer geistreichen, von ieeatem Streben getragenen Gesellschaft zu bestnven." Hiermit schließen wir diese Au«züge, di« wohl dinlängiich den Reichrbum unv dir Vielseitigkeit anch diese« neuen Bande« de« Sybrl'schen Werke« andeuten, und verweisen auf da« Inhalt- und mtreessrreich« Buch selbst. Deutsches Reich. r Vorlt«. r». November. Die .Deutsche Warte" bringt unter der Ueberschrist .Halde Richter" folgende Mittheilung, deren Richtigkeit un« auch von anderer wohlunterrichteter Seite bestätigt wird: »Der Kamps wischen dem preußische» Justiz- und Finanzmiuisterium >al zu einem merkwürdigen Eompromiß geführt. In dem nächstjährigen preußischen HaushaltSvoranschlaa sigunrl, wie wir von zuständiger Seite erfahren, im Zustiz-Eta« unter den sür da« Berliner Kammergericht neu bewilligte» Nichterstellen «in .KauimergerichlSrath mit Haldem G« halt." Die« ist, wie wir hören, der Anfang einer neu geplanten generellen Einrichtung. Man gedenkt nämlich, um den Etat nicht allzu sehr zu belasten und andererseits der Richternoth dennoch abzuhelseu, Richter, welche gleichzeitig Dvcentea der Universität sind, für di« neuen Stellen heran, zuzieben und diesen ihre Lrhrtbätigkeit unter der Bedingung weiter zu gestatten, daß man ihnen nur da« halbe Gebalt al« Richler au«setzt. E« ist auch bereit« mit einem bervorragenden Eivilproceßrechtler, dem Professor Wach in Leipzig, in dieser Beziehung früher verhandelt worden. Man darf gespannt sein, wie sich die Richterwelt zu dieser Neu einrichtuug verhalte» wird. Wir unserrrs«»« können un« eine Förderung der Rechtspflege von derartigen verzweif lungtexperimenteo nicht »ersprrchcn Aber auch >m Hinblick daraus, daß diese Einrichtung, fall« sie erst aus einem G«- diet, zur Geltung gelangt, zweisello« bald auch in andere I Beamtenclassen ihren Eingang halten und au» dort Beamte I * widmen, mit halbem Gehalt", denen noch irgend eine Privatdrschäf ' tigung nebenbei gestattet wird, erzeugen wird, rufen wir priucipil, obsta!" Wir können in diesen Ruf nur einstimmen und hoffen im klebrigen, daß der neue Oustizminister, dem man au« seiner früheren Stellung Festigkeit und Energie nachrüdmt, iechlj«>tig genug den noch unter seinem Vorganaer ausgestellten Etatovoranschlag von derartigen Nvlhbrhrlst reinigen wird- * veritu, 24. November. Di« schon kurz erwähnt« Zu schrist de« Herrn Polstorsf an die .Bert. R. N." lautet wörtlich folgendermaßen: Verehrter Herr Lollege I Der Gtaat«iecr»»»r ,ndi. v. Marschall Hot bei seiner Z-tge». vernedmun, In tickt» »rttärt: „Ich d-b» durch den Le,at>,»»rath Vr. hamminn Herr, Trojan sogen lasse», w^a « zu «tr kommen wolle, so »Srd« ich ihm gegen versprechen der DtSeretton den ve- »«« liefern, doß er salsch dertchtet sei." Do», bemerkt de, „Hamb. Lorresp ": ..«esholb dies«, Einladung nicht Folg« geleisie« wurde, bleib« unauiaekiärt; »t» denn auch der .»lebd." sorgsält«, nermiebe» ha«, diese» Vorgang«« ,»ch nur zu envähnrn." Hätte der „Hamb. Lorr." seinen Souffle«», der ihm Winke. Anregnngen vn» »ntirckge an« dem Au«w»Nia»n Amt über- mittel», »ur etwa« genauer au«g»f,rlch«. so hätte er be» «ruub unsere« Lchneeigea« leicht «»obren können. Da Herr »an Mer schall dm Sache zur Sprach« ,»brach« ho», so Ion, anch ich «ich jetzt darüb« äußern. Ueber di« au Herr» Troja, gerichtet» EinUtdnng ist mir Nicht« Herrn Hosmonn adressirlen Brief, der an« dessen Bureau gleich »nrch Eilboten — es wurde die äußerste Beschleunigung» gewünscht — zum General Opitz weiter ging, erktäne ich: „Die Acten habe» sür un« kein Interesse, wir bezweifeln gar nicht, daß sie in der schönsten Ordnung sind. In ihnen ist natürlich von den Vorgänge», di« wl aiigreis»», auch nicht »iu Wort zu silide». Di« Herren, deren TdSligseti un« verderbliib erscheint, wissen zur Erreichung ihrer Zwecke allerlei Vorgänge so geschickl zu benutzen und andere Vor gang« so geschickt herbeizuIUHre». daß bei dem Herrn Reichskanzler und höher Hinaul kaum rin Verdacht entstehen kanu In den Fallen Radowitz und Schützer und ebenso im Falle Moser, ber Iür un« ein «rhediich größere« Interesse Hai als jene beiden, wiirden schon die eidlichen Zeugenaussagen der drei Herren viel mehr ins Gewicht fallen, al« alle Acten des AuSwäriigen Amtes." Di« Acten waren ichon zum Tdril nach der Wohnung de« Generals Lpitz geschasst und dort hat dann Herr Hosmonn — wenn ich nicht irre, unter dem Beistand« de« Herrn General- — Tchrislstiick« über den Falt Radowitz n; naiürüch ist dobri olle- in guter Ordnung be funden worden. Wie sich mit diesem Actensludium die von dem Herrn LiaaMfecreiatr so nachdrücklich hervorgehobene Unmöglich- teil »ertragt, diese Schriftstücke auch nur in einer nicht össent- tichen Gerichtssitzung voezulegen, ist mir nicht ganz klar. Manche- in den Antiasiungen de« Herrn Staaltsecretoir« erheischt natürlich eine Antwort und an einer solchen soll »« nicht fehlen. Ich dachte zuerst daran, Sie um ei» Plätzchen dafür zu buten, halte e« ,etzl aber doch sür richtiger, sie in unserem eigenen Blatte zu veröffentlichen. Seiner Verbreitung gegenüber ist di» von einem große« Thetl unserer Lage-presse in der ganzen Lache geübte Taktik de- JgnorirrnS und Todtlchweigen« völlig machtlos. Kommt dir Erklärung so einige Tage später in die Oefscnllichkeu, so schadet da» nicht«: ich kann sie dafür um so ruhiger und sach licher halten. Berlin, L8. November. Mit freundschaftlichem Gruß Ihr W. Polftorfs. * Vkrltn. 24. November. Dir .Kreuzzlg." richtet folgende Warnung an den neuen LandwirtbschastSminister: „Zu viel steht aus dem Spiel, zu schwer ist di« Verpflichtung, di« aus den Vertrauensmänner» der Lanbwirthschost >etzl ruht. Mit Reeepten zweiten Range« möge man un« deSdalb nur ja nicht kommen. Damit wird nur der Verdacht genährt, daß die Ausmertsgmkeit von der Hauptfrage, der der Getreide- preis», odaeleitet werben soll. Dir« abcr ist unmöglich. Für den Ersolg »instehen kann Niemand, da» wissen wir sehr wohl, und haben da» erst kürzlich autgesprochen von der Regierung und von den Parteien ober bars ma« allerdings verlangen, baß sie mil »alle« Ernst und Nochbruck dar Lösung diese« schwierigsten Proolcms en Nun sind e« aber gerade „Recepte zweiten Ranges", die ovo den .Berl. Pol. Nachr." in nachstehender Auslassung »«gekündigt werdr»: Gemäß de« leitenden Gesichtspuncten, welche in der Thronrede zur Eröffnung der letzten LandiagSjeision für die Richtung der Agrarpolitik in Preußen gegeben sind, ist ouch die finanzielle Mit wirkung de« Staate« zur Erieichlrrung der wirrhschofilichen Lage der ackerbautreibenden Bevölkerung seit länger Gegenstand der ein gehendsten Ervrlergng zwischen den beideiligtea Restoer» gewesen. E< handelt sich bei her Unmöglichkeit, nach dem Muster praktisch undurchführbarer Vorschläge im Reichsiage ein Universalinittel sür den aus den meisten Erzeugnissen der Londwirihichast lastenden PreiSdruck zu finden, dabei darum, durch «in System zur Erdaüung der Reniobiiiiäl de» Betriebe« der Landwirthschaft wirkender E i n z e l m a ß rege ln diesem Ziele näher zu kämmen, während zugleich durch Re- form der >grarg»I»tza«duna di» Zukunft de« iindliche» Grund besitze« in un,i«ich döderem Mo«», al» die« jetzt der Fall ist. ge- sichert werden muß. Dc«halb sind auch alle Forderungen, welche im Jnteress« ber tckante-cultur sür den «ächkljäbrigen Etat »in- aesiellt sind, «nvertürz, bewilligt worden. Insbesondere ist «ine iehr beträchtlich« Erhöhung der dem Minister der Landwirth- schast zu diesem Zwecke zur Verfügung siedenden Fond« in «u«. ftcht genommen Neben dieser «utgesialluno de, Etat«so»d« »ur Förderung ber lanbwirldl<daft>ich»n Interessen schweben auch »och Erörterungen wegen Bereitstellung von außeretatmäßigen Mittel» zur Förderung brr Londeaculiurtnterrssen. Dabei kann »« sich selbiiv^sttudlich nicht »m Maßregeln wie di» t, der Presse ausgestellte Forderung eine« allgemeinen Lredil» zur Linderung de« landwtnhschasrltchea Roth staube« uach Aaalogi« der aameorlich de»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite