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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18941215015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894121501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894121501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-12
- Tag1894-12-15
- Monat1894-12
- Jahr1894
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BezugS-PreiS tz, der Haapteppedition oder den Im Etabt» teziri »»d d«» VoroNrn erriSttete» «„«- Mdeslkllen ab geholt: vierteljährlich^ 4.50, ki »weimaligtr täglich« Zustellung u»« »MU» >l HÄ. L«ch di« Post be»oß»n für D«richlovd ,»d Oesterreich: virrtehltdrlich S.—. Direct» täglich« Kreuzband:eiiduag I»» »all-ad: monatlich 7.50. Di» Plorgen-Ausgob« «rlcheint täglich'/,? Uhr, tzi» AÜnd-NaS-ab« Wochentags 5 Uhr. Ledirtio« uni Lrve-itioa: JsDsnneSpafir 8. >i» Erpebttio» ist koch«,»--« avant«brache» pöfiatt va« früh 8 bi» Abend« 7 Uhr. Filiale,: vtt. Dl«»»«'« Torti«. <«lsr»D daß»), Uaiveriitättstrah, 1« Laut« er,che. ikachariaeastr. 1«, pari, und Königsvlatz 7. Morgen-Ausgabe. tiorilltr TilgMalt Anzeiger. Organ f8r Politik, Localgeschichte, Handels- and Geschäftsverkehr. Anzeigen.Preis die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Neclamra unter demRrdactionSstrich (4g»> spalten) 50-4, vor de» Familienaachrichte» (SgrspaUen) 40-E. Gröber» Schriften laut «wirrem Preis- «erjeichlliß. Tabellarisch« und Zifs«usatz »ach höherem Tarif. Extra-Vellage» (gesalzt), ,»r mit der Morgen«Ausgabe, ohne Poftbesörd«r»ag 60.—, mit Postdesördrruag ^g 70.—. Amrahmeschluk für ^tyeize»: >b«»d-Ausgabe: Bormittags 10 Uhr. Marge »»Ausgabe: Nachmittag« 4 Uhr. So»»- and Festtags früh VF Uhr. Bei de» Filiale» und Annahmeftell»» je ein« halb« Stande früher. Anzeige» fi»d stet» au di« UxpeDttts» zu richte». Druck and Verlag von E. Pol» ta Leipzig H «3S. Tonnabend den 15. Dccember 1894. 88. Jahrgang. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den IS. December, Vormittags nur bis /«S Uhr geöffnet. Lxpstlltilm ües I.eip/Ieer l'LKvIiIattes. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Bei d« am 1l. dieses Monats slattgesundenen EtaVtvrrordnrtrn- Wahl Der ll. Wahlabthettung habe» nach Anzeige des Waht- Vorstandes die nachgenaniuen Herren dir brtgesehte höchst« für gültig erachtete Sttmmenzahl «hatten: 4. an» »er Llasse Der ««säfsi>e» Bürger. I. als LtadtvrrorVurte: Maarermrist» und Stadtverordneter E. v. Enke 1876 Stimmen, Professor, Lonrector and Stabtv«ordnet« vr. G. W. V«N Zahn 1875 Slimmen, Kaufmann und Stadtverordneter H. W. Geest 1862 Stimmen, Kanztrirath K. Jähne l822 Stimmen. H. at» Ncierveman«: Kaufmann und Fabrikbesitzer F. E. HkNNN >866 Stimmen. L. »»« Der Ctasse Der unansässige» Bürger. I. als Lta»t»er«r»net«: Architekt and Stadtverordneter H G. Wetdrnbach 2490 Stimmen, Regteruagsbaumeister und Stadtverordneter P. Go, 1863 Stimmen, Laset!« L. A. Ttryrr 1833 Stimmen und Lehrer O. E. Äther» 1820 Stimmen. II. als Keser«e«ann: Daufmann K. R. vttschtägcl >863 Stimmen. Da jedoch der al« unaniaisiger Ltadtv«ordnet« gewählte Lasttier Herr G. A. Steyrr mit einem Wohnhaus» im Stadlvezirk» an,ästig, mithin at« „Una,«lästiger" nicht wählbar ist, so hat entsprechend der Bestimmung in K. 5 de« Onsstatule« vom 2. November 188? bez. sj. 8 d«S NachttagS zum Lrtestaiuie vom 26. Oktober (5 November) 1894 und K 60 d« Reeidirteu Städteordnung an fein« Stelle ber gewählt» Steservemann, Herr Kaufmann A. K. Oelschligel» at« Sladtverordlul« »mzutretea. Leipzig, am 13. Decemd« 1894. Der Kalb Drr StaDt Leipzig. lll. 10561. vr. Äeorgi. Llaub- Bekanntmachung. Weihnachts»Packetverkehr. Während der Zeit vom IS. bi« einschließliä, 24 December tritt die Lchlußzeit für die Einlieserung von Werth- und Packet» stndungen bei sämmtlichen Poftanstalten in Leipzig eine Stunde früher al« gewShnlich ein Ls wird ersucht, hinauf bei Einlieferung von Sendungen zur Post Rücksicht zu nehmen. Leipzig, de» 12! December 1894. Der Kaiserliche Vber-Paftdireetar, Geheime Oder.Posirach. Walter. Nuhholz-Aurtion. Freitag» den 28. Tecember d. -»., sollen von vormittag« 2 Uhr an die im F,rstre»>ere Esnnewttz Ablh. 33b, 36 b und 3?»k aufbereiteien Kutzklütze, alS: ca. 145 Eichen-Klützr von 20—>2l ew Mittenst. u. 2— 9 w Länge, » 2b Weißbuchen- . 2i— 38 . . . 3— 6 - » 7- 7 Khoru-»ttü,e - 24— 3? . » 3'/,— 5 - » » 55 Eschen- » » 19— 36 » » - 4— 8 - » - 88Küster»-- , 24— 42 » . -5—11. - » bLtnDrn» » - 30— 50 » - 2V,— 5V, o» » und » 1 Fichte»- --25- --14m » sowie 60 Stück Eschen- und Küstrrn-Lchirrhülzer unter de» aus dem Hotznhtage auSbängenden Bedingungen und der üblichen Anzadlung an den Meistbietenden verlaust werden. Zusammenkunft: aus dem Holjfchlage an der Elfterslitthrinnr oberhalb de» Schleuniger Wcgrs und an der Lonnewiper Linie. Leipzig, am 12. Leccmder >894. De« Nath» KarstDeputatian. vermiethung Ja de» nachgenannten, der Siodtgcmeiade Leipzig gebörigen Grundstücken sind folgevde Mietbräume gegen viertel- bez. halb- jährig» Kündiauna zu vermiethen: 1) Alte Börse — Naschuiarkt — BerkousSgewvlbe Nr. 3, 2) Grimuiuischr Straße Kr. 8, ein« grobe Wohnung im II. Lbergeschoß, 3) Krumartt Kr. ll, »Ine Wohnung im Hl. Obergeichob, 4) Petersstrinweg Nr. 17 - Grüne LinDe — eine Wohnung im ll. Lbergeschoß des Hintergebäudes, 5) Win d«ü Dienst ratze Kr. 7, «c. ein Berkaussgewölbe, d. eine Wohnung im l. Obergeschoß, -1 Tims»nftratze Nr. IE, eine große Wohnung im ll. Ober geschoß, 7) GcmrtnDramtSstrahe Kr. 4 tn Leipzig - LIndenau. Riederlagsräuuie, 8) Gr«rtn»ra«t»ftrahr Kr. 6 t« Leipzig-Linden«», zwei Wohnungen im ti. Lbergeichoß, ») Alte Dlraltk Kr. 22 — eDemattge» Kathtzan« — in Letpzig-Vlagmttz, di» ehemat. Kttcheniospectioasräume im Erdgeschoß, 10) banptftrake Kr. SS - alte Schute — ta Leipzig- Aletiizschocher, eine Wohnung in der 11t. Etage, 11) Kritztnbainrr Strakr Kr. lS2 tn Lripzig-DhsnDrrg, eine Wohnung im I. Lbergeschoß, 12) Reitzenhain« Straße Kr. 124 tn Leipzig-Thonberg, eine Wohnung im 1 Obergeschoß, IS) Ciaraftratze Kr. 1« tn Leipzig-Kenschönefrl», 5 Keller- adtheilungen. Dir Mieidräume unter S, 4. 7, 8. 9. II. 12, 13 sind sofort, diejemgea »nt« 2, 6, 10 vom 1. Januar 18SK ab und diejenigen u»t« I, 5 ». d »«» 1. April l8pä ab zu vermiethen. Miethgefuch» werde» aus dem Siathhauje, 1. Lbergeschoß, Zimmer Nr. 8, entgegengenommen. Leipzig, den 10. December 1894. Der Aatd D«r Lt«Dt Leipzig. vr. Georgt. Ntorche. Erfahrungsgemäß häust sich die Ausstellung von G«tz»«De- Le»itt«atien«-t»artrn sür Ha»Dlnng«retsrn»e hiesiger Firmen beim Jahreewechsei in außrrordennicher Weise. Um dem allzu- große» Andrang« soweit al» möglich zu begeguen, wird deshalb hi«b»rch daraus dingrwiesen, daß di» Erneuerung per Gewerbe Legtti»«tiO»«-Karte» ans Da« Jahr 1825 seiten« der Firmen- bez. Geschäftsinhaber schon von jetzt ab schriftlich, unter Beifügung der frühere« statte, bei dem Unterzeichneten Amte beantragt werden dinn. Dt» BerauSgabang der rechtzeitig beaattagten neuen Gewerbe- LegittmettonS-ttatten wird »om 27. diese« Monat« an erfolgen. Leipzig, den 14. December 1894. Da« Voltzeiamt D«r Stadt Lrtpztg. v. U. 5424. Breischaetder. K. Bekanntmachung. Nach 8. 4 de« nachstehend adgedructien Sieaulativr der Friedens- stistung sind die Unterstützungen auS dieser Stiftung am Tage de« Friedensschlüsse«, sonach am 2. März zu verlheiten, und forder» wir Diejenigen, welche um solche Unterstützungen aachsuchen wollen, hierdurch aus, ihre Gesuche bis zum 3l. Januar 1895 mit de» nölhigen Bescheinigung»» bei un< euizureiche». Spätere Anmeldungen würden sür diesmal unberücksichtigt bleiben müssen. Im Uebrigen verweistu wir aus unsere nachstehend wieder ab gedruckte Bekanntmachung vom 21. Juni 1875. Leipzig, am 1. December 1894. Der Kath der Stadt Leipzig. vr. Georgt. Lamprecht. Bekanntmachung. Nachdem wir die Bcstimmungen des Regulativs sür die Friedens» stistung d« Stabt Leipzig in einige» Punclen unter Zummmung ber Stadtverordneten adgeändett haben, bringen wir La» adgeanderrr Regulativ »achsiebeud zur allgemeinen Kenurniß. 8- 1. Der Zmssuß de« StistuagScapnalS von 80000 ^l wirb aus 5 Proceut jährlich festgesetzt. T>« Zi»se» toujen vom l. Jaauar 1871 an. 8. 2. Die Zinsen werden verwendet zur Unterstützung solcher i» Leipzig wohnhaft« Invaliden und Angehörigen von Gefallene» oder verstorbener Invaliden au« dem Kriege 1870'71, die einer Hitse dringend bedürfen. tz. 3. lieber die Gewährung der Unterstützung beschließt eine au» je 8 Mitglieder» de« Rath« »ud der Stadtverordneten zu bildend« Deputation. 8 4. Di« vrrthetlung der Unterstützungen findet regelmäßig alljährlich am Tag« de« Friedensschlüsse« statt; ausnab»,«weise könne» Unterstützungen auch außer dies« Zeit »ach dem Lnnessru der Depuiaiioa gewährt ««den. 8. 5. lieber Einnahme» und Ausgaben wird der Rath alljäbr- lich Rechnung oblegen. 8. 6. Abänderungen des Regulativ« bleiben dem überein- stimmende» Beschluss« de» Rath» und der Stadtverordnete» vorbehaiien. Leipzig, am 21. Juni 1875. Der «at» Drr StaDt Le'P»»,. vr. Koch. G. Mechler. Ausschreibung. Bei L« Erbauung eine« GerälheschuppenS aus dem Rittergut» Stötteritz unteren Theil« tolle» verg.br» werden: n. Mauierarbeilrii, ll. Zimmerarbeiten, o. ASpbalt- und Hotzcemrntbebachungsarbetten, ä. Kltinpnerarbeilen, «. Walzest«»» Träger. Die Bedingungen und Aldettsverzeichnisse können von unserer Hochbau-Berwaltuug, Rathhaus, 2. Lbergeschoß, Zimmer Itt. 7. gegen porto- und beitellgetdsreie Einsendung von je 1 lür ll. und e. und je 0,50 ^>l lür o. und ll.. die auch in Bnesinarlen er- legt werben können, bezogen, bez. nebst den etwaigen Plänen dort ringesrhen werden. Die Angebote find verschlosstn und mit d« Aufschrift: „Kittergut Stötteritz — rNaurerarbritrn bez». Zimmer-, Asphalt», KlrmpnrrarDeitr» — Wal»c>frr«c Troger' versehen. b»s zum 24. Derrmbrr D. I., vormittags 12 Uhr an ovengeninnte Stelle portoir», etnzureichen. Der Rath behält sich die Auewaht unter den Bewerbern, bez. die Ldestung der Arbeite» und die Ablehnung samuutlch« Auge- bvte vor. Leipzig, den IS. December 1894. Der Kath Der Ltaht Leipzig. or. Georgi. Vr. Pallmann. Ocffkntliche Sitzung -er Ijan-tlskammtr Montag, de» 17. Teeemver 1824, Nochmtttags 5 Uhr, in deren Sitzungssaal, Kene Vorst. Tr. 4, I. Tagesordnung: 1. Registrand«. 2. Feimelluna de» Hanshaltplanr» Der Handel-kammrr und Der Börse für ty95 s. DiSgl. der Kammer-Stiftttng einschl. der Oessrntltchen Hanvels-Lrhraustatt. 4. Wahl zur Ergänzung des vörkcn-vorstanDrS. 5. Desgl. zur Erneuerung der tzommusion für Kotirung Drr ProDnrtenpreise Hirraus ntcht-ösieatltch: 6. Bericht des Bant-, Münz- und Börien-Ausschusst- üb« bi« Berusuugen gegen bst Vorsen-Umlagr. 7. Borlchiäge de» Finanj-Auelchusst» ine di« Bettheiluag der Erirägiiisie de« Uutrrftützuug»--ouv». sie ausreichenden Nahrungsmittel ankommen und dann rin' offenbares MlkverhLitniß zwischen der Menschenzabl und den Gülervor»alben eintreten wird. Dieses MißverbLtlniß Hai sich nach MaltbuS bloS deshalb noch nicht eingestellt, weil sich der Vermehrung der Bevölkerung tbeils vor beugende, tbeilS zerstörende Hindernisse entgegenstellen Die vor beugenden Hindernisse^ welche ein» überschüssige Bevölkerung gar nicht cntstcben lassen, sind u. A. freiwillige Tntballsamkeit, moralischer Zwang, den sich die Mensche» auferleg-n, und lasterdaste Lebensweise. Die zerstörenden Hindernisse, welche die entstandene überschüssige Bevölkerung bald wieder hinweg raffen, sind u. A. Kriege, Seuchen, Noch und Elend aller Arl. An dieser MallbuS'schcn Bevöikerung-lehre ist so viel wahr, daß die Vermehrung der Bevölkerung wohl im Allgemeinen rascher und leichter erfolgen kann al« die Zunahme der UnterballSiniNtl, und daß schon lange vor der Erreichung des HöllepuncteS drr Bevölkerung Störungen deS Gleichgewichts zwischen BolkSzabl und UnterhaltSmitteln rintretra können, ferner ist e« wahr, daß die volködermehning durch ver schiedene Ursachen ausgedalten wird, welche theil« zerstörender und betrübender Art sind, wie Seuchen, Krieg». Nord und tast. rhasle Lebensweise, tbeils aber auch drr edieren Natur des Menschen und sein« Herrschaft üb« sich selbst entstammen, wie sreiwilligt ünrbaltsanikeit, moralischer Zwang. Jedenfalls halte MalthuS Reckt, die Menschheit daran zu «innern, daß sie in Betreff der VolkSvermrdrung ihrer Verantwortlich keit sich bewußt werden und dem Gebote der Sitttichkcil mehr Folge leisten müsse. Dagegen ist der von MalthuS ausgestellte Satz, daß die Unterballsmitlel sich nur in arithmetischer Progression ver mehren könnten, so lange unrichtig, al« dir größere Hälfte der Erde noch gar nicht bebaut ist, und s» lang« dir angebautc kleinere Halste der Erde an vielen Orten noch weit größere Erträge liefern kann. MalthuS übertrieb die Gefahren der VoikSvermehrung und unterschätzte den Einfluß, welchen «ineS- lheil» die Abschaffung schleckt« Gesetze und Einrichtungen und anderntheils die Fortschritte der Production unv der Verkehrs mittel aus die reichliche Versorgung der Bevölkerung auSllden können. Er »«kannte ferner di« Vorzüge einer dickten Bevölkerung sür die Production, für die AroritStbrilung, sür den Austausch und sür di« Ersparung viel« Kosten und er würdigte endlich auch zu wenig die bei reicheren Völkern schon vielfach bemerkbare Abnahme vsn kinbsvreichen Familren Dir Erfahrung von mehr all» drei Mensch««aliern sei« dem Erscheinen de« Werke« von MalthuS bat gezeigt, daß die UnterbaltungSmmel mit der Bevölkerung nickt nur gleichen Schritt llalten, sondern sogar reichlicher als früher Vorhände» sein können, sobald nur Fleiß unk Sparsamkeit der Be völkerung für eine Bermekrung de« GrsammlcapitalS Sorge trage» und Sittlichkeit, Sinn für Versicherung und Fürsorge frrischrciten. Die gegenwärtige Lebenshaltung der Menschen ist durch schnittlich weit besser al« im Anfänge des Iakrllunderts und vor 50 Jabren. Die Menschen können sich besser ernähren, kleiden, wohnen und auch weit leichter geistig sich ausdilben und «holen al« früder. Schon die staatlichen Gesetz», wie z B. das deutsche UnlerstlltzungSwobnsitzzesetz von, 6. Juni 1870 Ivraen dafür, daß Niemand verhungert oder «sriert oder ob dacklvS wird- ab« abgesehen von den Gesetzen, sind auch die allgemeinen Bedingungen de« Leben- in allen Claffen günstiger al« trüb«. Nickt bloS die notllwendigen, sondern a»ch die aewobiiheitSmäßigen Bedürfnisse können leicht« als früher befriedigt werden. Die Fortschritte d« ArheitSthrilung, de« GewerbefleißeS der Bodriiproduclion und de« Welthandels, sowie neue tech nisckr Erfindungen vermögen dem Menschengeschlecht« alljäbr lick immer neue Güter und Lebensgenüsse zuzusübren. Uuer mcßliche Flächen können noch bebaut oder besser als bisber culiivirt werden. Im Meer liegt noch ein unermeßlicher Vorraih von Kischnabrung und Millionen von Rindern und Schafen sind in tra»Sal>anbischen Ländern noch unbenutzt Soll!« einmal Mangel eintreten, so wird der Menjäiengcist auck in Zukunft neue Kräfte und neue Unterhalismittel ent decken. Man denke nur an die Erleichterungen der Lebens haltung, welche durch die Entdeckung drr Kartoffel», der Baumwolle, der Jute, deS Petroleums, der Elekiricität und durch ander« Erfindungen bewirkt worben sind! Es braucht uns daher um die Zukunft der Menschheit nicht bange zu sein, wenn nur die Bevölkerung auch in der Qualität, das ist >n ibr« Bildung, Arbeitskraft, Sittlichkeit, Sparsamkeit und in vvrsorgendem häuslichen Sinn vorwärts schreitet. Deutsches Reich. Die Lehre von der Bevölkerung. (AuS den DreSduer populären Vorträgen über Volköwolftsahrlslehre.) 8. 6. Wie wird sich die Zukunst des Menschengeschlechts gestalten, wenn die Bevölkerung sich so rajch vermehrt, wie dies schon im vorigen Jahrhundert in England und namenl lich in rem damat« mächtig aufstrebenden Amerika beobachtet wurde? Der englische Pfarrer MaltbuS bat »S ,m Jabre 1798 zuerst versucht, diese schicksalsschw re Kra^e wissraschatftich zu beantworten und di« Ursache» und Wirkungen der BevölleiungS- Vermehrung barzulegen. Nach seiner Theorie sind die Menschen mit solch« FortpstanzungSkrafl bedacht, daß die Bevölkerung, wenn sie nicht durch verschiedene Hindernisse in der Ber Mehrung ausgehalten wird, nach den Erfahrungen in Nord amerika sich alle 25 Jahre verdoppeln und von Periode zu Periode nach einer grometrischen Progression (va- ist »» Berhältniß von t, 2, 4, 8, >6, 32) wachsen kan». Dagegen kann nach MalthuS die Production drr UntrrlialtSmittel in dem gegenwärtigen Zustand« der bewobnteu Erde nicht in solchem Maße gesteigert werden, sondern nur in einer arithmetischen Progression (da- ist im Verhältniß von l, 2, 3, 4, 5, 6^ wachsen. E» herrscht mithin in der Be völkerung va» Streben vor, da« sür sie notbwendige Maß der Unterdaltsmittel zu überschreiten, unv e« steht zu de fürchten, daß die Menschheit bald an der Grenze der für —g. Leipzig, >4. i rcemb«. Die „Boss. Ztg." behauptet, daraus, baß die G» chästSordnung-commisston den staatS- ailwallschasfti-ben Ant>> g. k>e strafrechtliche Verfolgung de- Abg. Liebknecht wegen seine« Verhalt«»- in der Sitzung vom 6. December zu gestalten, abarlehnt bat, gebe dervv>, daß die Eommission auch die strafrechtliche Ver folgung L> bkuechl« nach Schluß der Session sür un zulässig eiackte unv ratz mitbin auch eine solche spätere Ver folgung unzuläisig sei. Das ist ein Jrrtbum — die Eom- miislon müßte Venn in dem Sitzenbleiben Liebknecht « eine in fetuem Berus getbane Aeußcrung «blicken und außerdem der irrigen Meinung sein, daß der Rcichsiag die adfolut un zulässige strasrechtiiche Verfolgung solcher Aeußerungen ge nehmigen oder verwehren könne. Der Slaaisanwalt ist icdenfalls dieser Meinung nicht. Wäre er der Ansicht, da« Sitzenbleiben de« Abg. Liebknecht bei dem aus den Kais« auS- gebrachten Hoch sei eioe .Reußerung", so bätte er den Reichstag nickt umGenedmigung zur strafrechtlichen VrrfolgungLiebknecht's ersuchen dürfen. Denn Art. 30, der von den.Aeußerungen* * der Abgeordneten Handel«, girbl dem Reichstage kein Reckt, die Genchmizung zur strafrechtlichen Verfolgung rioes Mit gliedcS wegen „Aeußerungen* zu ertdeilen. Mögen solche Aeußerungen in Ausübung de- Abgeordueienberufs gefallen sein ober nicht, in keinem Falle bat der Reichstag rin Reckt, eine Genehmigung zur strafrechtlichen Verfolgung irgend einer Aeußerung seiner Mitalieder zu ertdeilen Glaubte der Staatsanwalt, daß Liebknecht durch sein Sitzenbleiben rin« nicht in Ausübung seine« Berufs artdaorn firafdaren Aeußerung sich schuldig gemacht hätte, so hatte er, der Staat« anwalt, einsckreiten müssen, ohne den Reichstag zu fragen, dem wie psagt, durch die Verfassung kein Recht zur Genehmigung oder 7ichlzenebmigung ein« strafrechtlichen Verfolgung von Mit gliedern wegen Aeußerungen zustcht. Da- Gericht hatte dann entscheiden müssen, ob in Liebknecht'- Sitzenbleiben eine in Ausübung seines Berufs gclhane und daher uutcr alle» Umständen straffreie Aeußerung liege. Dadurch, daß der Staatsanwalt die Genehmigung de« Reichstages nachgesuckt bat, liegt ber schlagende Beweis, daß er in dem Sitzenbleiben Licbknccht'S eine jener Handlungen sieht, deren sosortigc Verfolgung nach Art. 3l ber Verfassung von der Genehmigung deS Reichstages abhängig ist. Solche Handlungen nach Sckluß der Session zu verfolgen, ist der Staatsanwaltschaft unbenommen, auch wenn der Reichstag die Genehmigung zur sofortigen Verfolgung abgelebnt hat. * Berlin, 14. December. Im Reichstage ist, wie bereits erwähnt, von 60 Mitgliedern der deutsch, cont'ervativen Fracuon der Entwurf eine-Gesetzes, betreffend dir Abänderung deS Gesetzes Uber die Beschlagnahme de« Arbeit«- ober Die»stlobneS vom 2l. Juni 1869 und di« Abän derung der Eivilproceßortnung, eingebrachl worden. Hierzu cbreibl man der „Schl. Z.": Das Gesetz von 1869 verbietet die Beschlagnahme noch nickt fälligen Arbeit-- oder Dirnst- lobneS, ausgenommen, wenn eS sich um die Beitreibung der auf gesetzlichen Vorschriften beruhenden Ansprüche der Familicnglieder bandelt, und der tz. 749 der Ewilproceß- ordnung erklärt die Pfändung deS ArbeilS- oder Dienst lobneS für unzulässig, außer wenn sie zur Befriedigung der Ebefrau und der ehelichen Kinder des Schuldner» wegen- solcker Alimente beantragt wird, welche sür die Zeit nach Erhebung der Klage und sür baS diesem Zeitvuncte voraus gebende letzte Viertcljakr zu entrichten sind. Der eingedrückte Gesetzentwurf tebnl diese Vergünstigung auf die uuehelichen Kinder aus, jedoch mit der Einschränkung, daß eS bei den bisherigen Vorschriften verbleiben soll, wenn der uneheliche Vater zugleich eigene eheliche oder den ehelichen gleichstehcnde Kinder, oder eine Ehefrau zu unterhalten bat. Die Dring lichkeit einer solchen Erweiterung deS geltenden Rechts wird von Allen anerkannt werden, die, sei eS als Vor münder, Vormundschaftsrichter, Waisenrätde, Arinenpflegcr rc., Einblick in die bestehenden Verhältnisse haben. Da die unehe lichen Väter meistens vermögenslose Leute au- der Arbeiter- öder Dienstboieuclasse sind, die außer ihrem der Pfändung gesetzlich entzogenen ArbeilS- oder Dienstlobn nicht- Pjänt bares besitze», fällt die ganze Last Vor Verpflegung auf die uiicbclichcu Mütter und, so weit diese bei ikrem meistens viel kärglicheren Arbeitslöhne dazu außer Stande sind, auf die öffentliche Arme »pflege. An welcher ungebühr lichen Weist diese letztere durch die jetzige Gesetzgebung be lastet wird, läßt sich auS der Geburtcuftatistik entnehme». Nach den Feststellungen des Kaiserlich Statistischen Amtes wurden im deutschen Reiche seit 1890 jährlich nabe au >70 000 uneheliche Kinder geboren, von denen wohl mindestens die Hälfte ganz oder zum Tdcil au- öffent lichen Mitteln erhalten werden muß, obgleich die Väter, so lange sie linverkeiratbet sind, ganz wohl in der Lage wären, den Nnterbalt au- ihrem Arbeitsverdienste zu bestreiten oder wenigstens einen angemessenen Beitrag zu den Per pslcgunaskostcn zu leisten. Schon i» der Eommission sür die zweite Lesung deS Bürgerlichen Gesetzbuches wurde der An trag gestellt, zu Gunsten der unehelichen Kinder die Pfau- dungSbeschränktingen deS ArbeilS- oder DienstlobneS auf- zubeben, aber ohne Erfolg, da die Eommission den Antrag at lehnte. Dem RcichSiage ist jetzt Gelegenheit gegeben, zu zeigen, daß die Reckte der unehelichen Kinder »nt der durch sie in Mitleidenschaft gezogenen öffentlichen Interessen bei ihm wirksameren Schutz finden, als bei drr Eommission. V. Berlin, >4. December. (Telegramm.) Der K«tscr und die Kaiserin kamen am heutigen Vormittag mittels SonderzugeS nach Berlin, statteten zunächst den Atelier« der Professoren Calantrelli, Böge und Schott Besuche ab und wohnten Mittag- der Gedächtnißfeicr sür den verstorbenen Pros. vr. v. Helmboly in der Singakademie bei Da» Früh stück nahmen die Majestäten bei der Kaiserin Friedrich ein und kehrte» Nachmittag« nach Potsdam zurück. x Berlin. >4. December. (Telegramm.) Der „Reichs- Anzeiger" verösscnllickt eine allerhöchste Verordnung vom 12 December, nach welcher die nesammte Verwaltung D« TchntzgeDtete, einschließlich der Behörden und Beamte» rer Eolonialablkeiluiig, dem Auswärtigen Amte unter stellt wird, welches die Angelegenheiten unter dieser Be Zeichnung und unter der unmittelbaren Verantwortung des Reichskanzlers wahrzunebmen bat Soweit es sich um die Beziehungen zu den auswärtigen Staaten und um die allgemeine Politik bandelt, bleibt die Eolonial- abtkeilung dem Slaatssccrelair des Auswärtigen unterstellt. 0. tt. Berlin, 14. December. (Privattelegramm.) Justizminister Scboenstedt bat schleunige Erledigung der Strafsachen angeordnet; jede derselben soll als Eilfache be- bandelt werken. — Vor einigen Tagen brachte das „Berl. T.* die Mil tbeilung, daß yiesige Schutzleute vom Eommando der Schutz»iannschaft ausgefordert worden seien, sich über ibrc Richtbctheiligung an de» kirchlichen Wab len zu äußer». Polizeipräsident d. Richthoscn ersucht baS „B. T " deshalb um den Abdruck folgender Berichtigung: „Die in Nr. 62.'. des „Berliner Tageblattes* vom 9. Dccember 1894 enthaltene Angabe, betreffend Maßnahmen de« Eommando- der Schutz Mannschaft bezüglich der Nichlbetbeiliguiia von Beamten der Schuhmannsckast an kirchlichen Wablen, ist unwahr.* * Aus KarDschle-wig, l.i. December. Dem „Hannoverschen Courier" wird geschrieben: D>c dänische Agitation treibt bi« zu Lande immer neue Blütben. Wie wir kürzlich mit tbeiltcn, bat der Lanbratli deS Kreise» HakerSleben, I>r. Mauwe, aus Grund deS Gesetze- vom Jabre 1865 da- öffentliche ge meinsame Absingen von acht dänisch-nationalen Liedern ver boten, tvelcke geeignet sind, der deutschen Bevölkerung Aerger niß zu bereiten. Nunmehr bat der in weiteren Kreisen als dänischer Agitator bekannte Rcdacteur de» „Flensborg Avis'. Jessen, eine an sich nicht üble dänische Ilebersetzung des '.SangS an Aegir" angegeben, nach denen angesertigt und zwei der Melodien da« Lied, welche« in Strophen ad-
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