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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-08
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1888
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2852 «Ar »u«I HV«I>»»»»«», L!Ä«»r«L Ituriikr, Reichsstraße Skr. S, neben GsILLvr'» Hof, empfiehlt >M" », »i>t,fte« Preisen "W> Damen- u. Kinder-Strümpse, einsarbia und gemustert. Herdorr«,ende Neutzeiten t« rrlchfter Au«»»«dtt H«rr«»-8«»olt«r» »>I«r Lrt. "WG Privat-Palllso in großer Auswahl, da- Stück von 4.bO au. Prtoot-AIolckor sür Mädchen von 2—10 Jahren, das Stück von ^l 3.b0 an. Prtvot-LorüKs sür «naben von 2—10 Jahren, doS Stück von ^l 4.Ä) an. Prloot-Strstwpt» aus Wolle und Baumwolle, in b BrSßen vorrüthig. Privat-INütiSll zu den Anzügen pasjeud, in kleidsamen Formen. Mox L Lailvk «önlgl. Sächs. Hoslieseravten A,«>PN«A, >eum»rkt 18. >onoen»tr. 88. Kinderwagen-Neuheiten, L" wähl, empfiehlt k. Pdowas, Münz,affe k. Hochsetae Lreme-Vruch-Chorolade 1 Pfd.Buerbach'SHoj32u.33.Naschmarkt.Bew.22 Glevvnte. gutsttzende Costnmes liefern «ach Maah au» retnwollene» Neuheiten von 5« Wart an. ÄwwermLNll Lüenninx PetrrSftrabe 17, parterre und 1. Eloge. Kleiderstoffe — Mantel. l',nn>l>rnil»cliricl>tn>. Lrewerdaren, 7. 1l»i 1868, Statt dvoonckvrer -lelclanx. Heine Verlobung mit «ran Aurora Leermnoo beedr« mied er^eb«u«t aurursixeo. Sed^eer tznackeu. Verladt«-. 8et»M««r «-»»«te». Alt Verlobte empsehlen sich nur hierdurch Wartha verw. «lem« geb. Rost m>t Herrn Heinrich Öfter««»» Leipzig, den 8 Mai 1888. Die Verlobung ihrer Lachter Johanna mit dem Apotheker Herrn Lndntt, Weder in Leipzig beebrt sich hierdurch anjuzeigen Leipzig, im Mai 1888. I. W. verw. Noitzs«^ ^olisrmn irvltrsek lamlivlx sVeder Verlobte. Hierdurch erkläre ich die Verlobung meiner Tochter Olga als ouigehoben. Reudnitz, den b. Mai 1888. Hermann Schmidt. Berlin. Emil Meiche Betty Meiche geb. Map den 3. Mai >888. Leipzig. Pani Häutzler Ada HSuftler geb. Krüger Vermählte. Rochlitz. Schöneseld. Leipzig. Heute wurde« wir durch die glückliche Sedurt einet arsuuden Mädchens hochersreut. ölllttgart, de« s «at 1888. «asernenstratze 48». kjvdarS Laedwaoll rm«I » rwu. Die glücklich« «ebnrt ei«, »»«de, b«. ehre, sich anzuztige». Zschopau, de» 4. Mai 1888. Georg Volmer und Ara« geb. Bräunlich. Durch die glückliche Geburt einet mnnierr» Jungen wurden hochersreut Leipzig, den b. Mai 1888. A. Winter und Frau Lin« geb. Payschle. Alyn Freunden und Bekannten die tranrige Nachricht, daß unser lieber Vater, Echwieger- und Großvater iNt ii MrlcklU nach kurzem schweren Leide» heute Vormittag 10 Uhr saust verschieden ist. Die» zeigen tiesbetrübt an die trauernden Hiaterdltedene«. Hyvi'g. den 7. Mai 1888. Sonnabend Abend '/.9 Uhr verschied schnell und unerwartet nach kurzem aber schwerem Krankenlager mein innigstaeliebter Gatte, Vater, Bruder, Onkel, Schwieger- und Großvater ernst Wilhelm lohmann, Lastellan am Lindwirthschaftlichea Institut, iu seinem 52. Lebensjahre. Im tiessten Schmerz zeigt die« seiuen Freunden und Bekannten an .4 die tiestrauernde Wittwe W ^ v vertha Lohma«« geb. Alte nebst Kindern. Die Beerdigung findet DienStag '/,1 Uhr vom Lrauerhaule. Brüderstraß« 34. aut statt. Sonnabend Abend '/,S Uhr entschlief sanft und ruhig nach langem Krankenlager meine gute Frau «ofine Müde geb. Kühler, war hiermit tiesbetrübt onzeigea mit der Bitte um stille« Beileid. — Leipzig, den 7. Mai 1888. «rnft «S»e. Wilhelm»«« Müde. Beerdigung findet Mittwoch srüh S Uhr von der Leichenhalle de- Nordsriedhof- au» statt. Allen theilnehmenden Freunden und Be- kannten hierdurch die schmerzlich« Mittheilnng, daß meine iunigstgeliedte Gattin Fron Wie Me!« red. wm nach langen und schweren Leiden na- heute durch den Tod entrissen wurde. Leipzig, den 7. Mai 1888. Ll^in Sebmlckt und Kinder. Lohet»A«zeige Heute früh '/«? Uhr starb nach langem schweren Leiden mein herzensguter Manu, uns r Bruder und Schwager, der Kauimanu Km»a»4 im 41. Lebensjahre. Im tiessten Schmerze zeigt die« ihren Freunden und Bekannten hierdurch an, mit der Bitte um stille» Beileid Neuschäneleld, den 7. Mai 1888. dir tiestrauernde Wittwe Emilie Wilhelm geb. Lanier -ebst Kinder». Die Beerdigung findet Donnerstag, den 10. Mat, Nachmittag« -/,2 Uhr vom Iraner- Hause, Karlstraße 6, au- statt. Heute Morgen 3 Uhr verschied nach kurzem Krankenlager unsere gute Mutter Frau ZohannrChristiant Kind hier. Freunden und Bekannten widmen diese Trauernachricht mit der Bitte um stille« Beileid Leipzig, 6. Mai 1888. Otto, OnrI »ad U»r1« llorrwnnn geb. Lin«, Preußergäßchen 4. Beerdigung Mittwoch früh 9 Uhr von der Capelle de« EüdsriedhosS au«. Hierdurch zur traurige» Nachricht, daß gestern Mittag unsere gute Mutter, Schwieger- und Großmutter Frau Wtlhelminr verw. Lehmann, geb. Werner, nach kurzen Leiden sankt entschlasen ist. Um stille« Beileid bittet im Namen der trauernden Hinterbliebenen August Lehman». Leipzig, den 7. Mai 1888. Schnell und unerwartet starb meine Schwester Slmril»«», tra» ich Bekannten und Freunden hiermit anzeige. Im Namen der Hinterbliebenen Leipzig, den S. Mai 1888. Franz Hanneman«, Ali« Elster 10. Gestern, Sonntag srüh 4 Uhr, ver- schied sanft, ganz unerwartet, im Alter von einem Monat zwei Lagen unser geliebte« Söhnchen ^ r » m «. Die» zeigen hierdurch tiesbetrübt an Leipzig, den 7. Mai 1888 Pros, vr Friedrich Delitzsch und Frau geb. Hoffman». Heute srüh V,1 Uhr entschlief sanft und ruhig nach kurzem Krankenlager unsere theuere iaaiggeliebte Gattin, Mutter, Schwester, Schwiegermutter und Großmutter Frau Johanna Voigt geb. Vrode in ihrem 70. Lebensjahre. Diel zeigen nur hierdurch an Leipzig, 7. Mai 1888. Et« 4t«tI»«trVt»t«ri MIn1«eI»I1«I»«ri«m. Die Beerdigung findet Mittwoch srüh '/«S Uhr vom Trauerhause, Sterawarteu- straße Nr. 44, au» statt. Für die viele. Beweise «frtchti^r N»«. nadme, die nn« bei dem Heimgange »nferer geliebten Mutter geworden find, sagen wir nur hierdurch unser» innigen Dank. Leipzig, am Begräbntßtoge. Gruft Ana, und Lontke Engelhardt. verlobt: Herr Adolph Paul. Apotheker, mit Frl. Camilla Groh in Dresden. Herr Ewald Bunge in GnnnerSdorf mit Fr!. Martha Lckelmanu in Frankenberg. Herr Emil «öftere Kaufmann, «M FA. Ah» Lange in Döbel». vermählt: Herr M« Hartmann in Dretde» mit Frl. Emma Marx das. Herr Richard Wobst in Hayda mit Frl. Anna Born au« Oichatz. Herr Paul Witte in Zwickau mit Frl. Jda Dühnert das. Gehöre«: Herrn w. Kettner in Dresden eia Sohn. Herrn Bezirktarzt vr. Kindt in Grimma eine Lochter. Dem allwtloittiseu Oolt Kat e» xekalleu, uiuereo ^stiebten üattan uaä Vater, ckop «werjlirteo kroleaoor <i«r Pkevloxi« au äer voirenitLt Dorpat , tkeol uuci pdll. loliiuui Karl Prlockrlok AsU, Laiaerl. Ru». 8ta»t»r»tk unck Uitlor, nach üreirevckentUekaw Lraokenlazzer lm 82. Vebeuajakr« roa lautem rnickgoaogustell P»xe»erh 8ouo»deuck, üou b. dlai, ^beuä« S vdr nur kimmliookon üoimakd »dnurnkon. Visa rsi^su Uokoarrlikt »o küälit, dsi viekteuMsio, Sr.-arvnau d«i vvdoob, Lkrondorff d«tlloimitoi, w äor »ückaioekou Loknein, vlauokau. vorl, Loli xsd. Llnnomann, Eobanna Usonlng, gsb. Holt, Vrieckrtek L«U. k. m, SückUtn. Vlldolm Lall, ?. in Lkraobsrn del llodnitatn, sodann«» LaU, viaoouu» ln Äanckau, Paul Lall, canck. tksol. Beerdigungs Anstalt «nd Bazar für Fahrwefe« ». «Itter, (Aunahmestele: Qnerftratze Nr. L), AUialer " empfiehlt sich sür Le aller Art, sowie Hebers lAnnahmeiteie: Onerffratze «er. ler volkmar»dorf. Lonisenftratze Nr. ri, ctbzig «nd Umgegend zur «usftihrung von rführung Berstorbeuer im In- und Ausland. von Beerdigungen Größtes Lager von Sarkophagen, Holz- und Metallsäraen. Conductführer: krn8l vsi'ltiolomLus und lodsnn Leklsgel. — N. ck. 3 k. Deute 6's, v. O. S. 8 v. S. dt. 3.0. O. k. N. ^V.pllnktl. 8 0- 1^- u. Lvrtiß. ^ — «4,,»»»»«>»« «pmmapr-. trtaai» «w- ^ FAMA IHN KAUM _ UE KM UM m»ta«t»« L vaaet,«-»»«!. Für Herren AKRUT^RRE»MMv°n8-'/,1 N.4-S Udr. Damenv. l-4Udr«ä,lich. » Wannen- a. Hansbader zu ,«der LagcGeü. «»««>»« -DFtzO Damen: DieuSt.. Donner««, u. Sonnab. v. V,S- Sv»It»lllLLlLEU>«'»SllLLv >/.ii u. Montag, Mittw.. Freit. v.'/.S^UHr. Wässertem. Tamen-Vadezeit: peratnr Mont^ DienSt., Donner«», n. Grüßte« Schwimmbassin mit »lektr. Beleuchtung. Freitag 9—11 Uhr Bonn. ». Neusch-neseld, ^ Mittwoch u. Sonnabend A bi« Eisenbobnstraße 31. Dophieastraße 13/14. 4 Uhr Nachmittag«. MiuiL-vsä, 8el,rrlmwb»»alo 000 Damen: DienSt.,DonnerSi..Sonnab.'/,v- unü H ellend»« LU . '<.11 Montag. Mittwoch. Freitag'/,2-b, t Mittwoch-Grüne Erbsen u.MSHrenm.Schöpsrvfl. D.V.Methe. 'DptislUlistUtt II. / , Saure Kartoffeln mit Aaldaunen. D.V. Unruh. Neue Letpz. Lpeilranft.. Zeiyer Str. 43/4S. DienStag: Schöpsenfleisch u.Karioffclftückche»' Neueste Nachrichten aus Lrrlin. * Ehar lottenburg, 7. Mai, 6 Uhr 2 Min. Se. Maj. der Kaiser hatte einen ziemlich ruhigen Tag. Die Eiterung hat nachgelassen. * Eharlottenburg, 7. Mai. Bulletin von 9 Uhr Morgen«. Da durch reichlichere Absonderung der Schlaf gestört wurde, fühlt Se. Majestät der Kaiser sich heute etwa« matt. * Berlin. 7. Mai. (FernsprecL-Meldung de« ..Leipziger Tageblattes".) DaS Befinden de-Kaiser« ist seit Sonnabend bedeutend schlechter geworden. ES hat sich ein größerer Eiteraudflnß von Neuem eingestellt und die Nachtruhe ist in Folge dessen vielfach gestört. Der Kaiser fühlt sich sehr matt und er durfte gestern den Tag da- Belt nicht verlassen. Ta die Schwache und die Appetitlosigkeit noch andauern, so verblieb der Kaiser auch heute im Bett. Da- Fieber ist nicht beträchtlich gestiegen, doch glaubt man, daß die Wiederkehr desselben und die stärkere Eiterabsonderung au- einem neuen Absceß berrührcn. Heute Bormitlag nahmen fämmtlicheAerzte an »er Eonsultation tbeilj eS verlautet, daß »ach ibrerAnsicht eine unmittelbare Gefahr nicht bevorstehend ist. Die Aerzte sehen auch diese Erkrankung als eine jener immer wiederkchrenden Schwankungen deS vrliichcn Leiden- an. Auch heute Bormiltag nahm der Kaiser die regelmäßigen Borträge entgegen. — Die Kaiserin batte sich ans der Reise nach den, Ueberschwcmmuiig-gebikt eine starke Erkältung zugezogen, welche sie zwang, zwei Tage da-Zimmer zu hüten, ist jedoch wieder her- gestellt und konnte zum Geburl-tage de- ältesten Sohne-de-Kron prinzen nach Berlin fahren. — Karl Schurz ist gestern nach Hamburg abgereist und wurde vorder voni Kronprinzen empfangen. — Die Angelegenheit dcS au- Australien zurück gekehrten ehemaligen OssicierS Techow ist an maßgeben der Stelle in eingebende Erörterung gezogen worden und eS steht eine Erledigung dieser Frage im Sinne de- Bitt steller- zu erwarten. — Am Sonnabend wurde Professor vr. Gneist abermals vom Kronprinzen zu längerem Vortrage empfangen. — Am Sonntag Mittag fand unter Vorsitz de- Fürsten Bi-marck eine Sitzung de- preußischen Slaal-ministerium- statt — Der heute Abend au-ge- gebene „Reich-- und SlaatS-Anzeigcr" verössentlicht die Gnadenbezeigungen,Nobilitirungen und Standes erhöhungen. In den Freiherrnstand wurde erbeben StaatS- ministcr ^)r. Lu ein-, in den Adelsland L>berpräsident vr. Achenbach, Pros. vr. Gneist. Geh. Eemmerzienratb Mendelssohn, mehrere Unlerstaat-seeretaire. Eine Gnaden- bezeigung erhielt u. A. der UnlerstaalSsecretair sür Elsaß Lothringen von Puttlamer, ferner der frühere EulluS minister vr. Falk» dem da- Großkreuz de- Rolben Ablcr- orden- verliehen wurde. Der Baumeister de» Reich-tag-- gebäude«, Wallot, ist zum königliche» Baurath, Herr von Poschinger, der bekannte Herausgeber de» Buche» über BiSmarck, zum Geheimen RegierungSrath. und Herr vr. v. Rottenburg zum Rath erster Elasse ernannt worden Altes Theater. Leipzig, 7. Mai. Eine alte Gesaug-posse — warum nicht? Mil den neuen ist nicht viel Staat zu machen. „Eine leichte Perlon" batte A Bittner. einer der fruchtbarsten Wiener Posseudichter, sür den österreichischen Geschmack zurecht gemacht; einer der besten Berliner der alten Schule. Emil Bohl, hatte sie in» Berlinerische übersetzt. E» sind da. abgesehen vom Dialekt, allerlei Nuancen zu be achten, Welche in beiden Hauptstädten nicht gleichartig sein können. Der Possendichler muß dem große» Publicum an den Pul« zu fühlen verstehen. Die .leichle Person" hat sich so seit sehr tanger Zeit aus den Bühnen behauptet, und einzelne Scenen werden auch jetzt noch ergötzlich wirken, wie die« auch gestern Abend drr Fall war. Da» nicht recht halt bare Grunvmotiv der Handlung bestrht darin, daß ein junge- Ehepaar ohne väterlichen Eonsen» heirathet und. al» e» diesen dann erringt, bereit- mit einem Kinde behaftet ist, welche- Von ihm au-gesetzl wird im Hause de- Großvater». Dieser aber setzt e- aus die Straße; hier wird e» von der „leichten Person" gesunken, die e» ausnimmt und pflegt, trotz de« Ge rede-, da» sich daran knüpft und da- ihr den Bräutigam kostet; dafür wird sie ober reichlich entschädigt durch die Ha»v eine» reichen Manne-, der bei aller Jovialität und Lebenslust einen tüchtigen Charakter besitzt. Einzelne Anschlüsse, be sonder- der erste, steigern sich ganz wirkungsvoll: die beiden Posscndichter verstehen jedenfalls ihr Metier; auch mit den garstigen politischen Couplet-, matten Abgüssen au» den Zeitungen, werden wir verschont. Die Ausführung solcher allen Possen ist aber auch in anderer Hinsichl sehr lehrreich; sie zeigt un», wo Bartel den Most hott — und dieser Bartel ist vie neuere Pcssenkomik. So viele dieser Scenen kamen un» bekannt vor — natürlich, wir kennen sie au» Posse» von späterem Datum. Dieser Dilettanten«Gesangverein — er kehrt immer wieder und trägt in „Kyritz - Pyritz" zum Erfolge de» Stücke- bei. Die Scene vor Gericht zwischen dem Zeugen und dem Vorsitzenden, welche sonst gute Bekannte sind — in wie vielen neueren Possen und Lustspielen k-hrl sie wieder. Möglich, baß eS nur Reminisccnzen sind; doch sie sind jedenfalls sedr lebhaft und betreffen nickt einzelne Stellen, sondern ganze Scenen. Die „leichle Person" ist die Stickerin Rosalie Feldberg, welche von Frl. GoehrS mit gutem Erfolg gespielt wurde. Frl. GoehrS führt noch nicht alle Scenen mit gleichmäßiger Bravour durch — aber ihr Spiel gewinnt immer mehr ein degagirleS Wesen. Daß die Possenjoubretten sich in allen Rollen sehr ähnlich sehen, haben sie mit den ersten L>eb- baberinne» gemein; freilich, sie müssen sich Mühe geben, ihre Eharakterkövsc soviel wie möglich zu unterscheiden. Jeden falls sah Frl. GoehrS ganz schmuck au». Der Rentier Hätschlrr de» Herrn Müller war ein behäbiger und ge- mütblichcr Herr; auch den Don Juan, der in ihm steckt, brachte er zur Anschauung, ohne au- dem Charakter der Rolle berouStusalle». Dieser Don Juan erhält ja im Berlaus de- Stücke- manche bei.same Leclion und Rolalie Feldberq wird ihn al» Ehefrau ganz zu bannen wissen. Herr Nohland al» heiserer Vorsänger und Dirigent de« Gesangvereins war ebenso an sei»em Platze wie Herr Kaiser al- charakterloser Musiker Steinöl. Herr Prost al- Destillateur CalmuS. Herr Herbst als Schuster Hauser, sie alle hatten geeignete MaSken gewählt. Die klatschsüchtige und boSbasle Wittwe Staarmatz wurve von Frl. Buse reckt charakteristisch gespielt. Die Margarethe de- Frl. von Rem berg tras ganz gut den soubrettrnhasten Ton beim AuSpacken de- Korbe- im Schuldgksäiigniß. Frl. Körner al- Emilie spielte ihre Haupkscene mit vieler Wärme. Frl. Truhn (Frau Becker), Herr Treutler (Reckt-anwall Sebring), Herr Matt ha es (Theodor Sehring) hatten jene Rollen zu spielen, die sür das Gerüst de» Ausbau- der Handlung noth« wendig, sonst aber »ur Futter sür Pulver sind: sie repräsen tieren diese AnstankSpersoncn ganz angeiresse». Der Unter suchung-lichter Wenzter ist etwa« meor in die Posseukomik versteckt: Herr Bischer ließ die- mit Maß herau»empfinden. Alle die anderen zahlreichen Mitwirkenden thaten sür den guten Guß und Fluß der Ausführung ihre Schuldigkeit, ebenso die Regie de« Herrn MUlelr und die Musik- direction de» Herrn Porst. Die bö-willigen neidischen Stickerinnen wurden in Frl. Lewins ohn, Frl. Zöbisch, Frl. BenningS recht lebhaft dargestellt, auch die Iva de» Frl. Schwarz trat etwa« au» den Gruppen de» En semble- hervor. viele Scenen awusirten da» Publicum, da« bi« zum Schluß seine gute Laune bewadrte. wenn sich auch hier und dort ewige Lppvsitto« regte. Manche» kam ihm jedenfalls sehr bekannt vor. auch Denen, welche die „leichle Person" nicht gesehen hatte», »uv gerade da» verstimmte Vielleicht Einige gegen den „allen Echmairen". Rudots von Gottschall. Musik. Neues Theater. -nt. Leipzig, 7. Mai. Herr GorSkh vom St-dttbeater zu Stettin bot al- zweite Gastrolle den Oclavio in Mozart'» „Don Juan". Die Leistung hinterließ. ebenso wie der Lyonel, einen nicht ungünstigen Eindruck, der nur mehrfach dadurch getrübt tvrrde. daß der Sänger öfter- sorcirte und an ver schiedenen Stellen ausfallend unrein sang. Au« diesem Grund« blieb auch da« Publicum dem Gast gegenüber sehr kühl. — Die übrige Besetzung war die alte uud bietet deshalb zu Bemerkungen keinen Anlaß. Den Hauptersolg batte Herr Schelper at» Don Juan, der aus stürmische- Verlangen sowohl die Ehampagner-Arie, wie da» Ständchen de- zweiten Acte- ck» capa singen mußte. Nickt minder erfreuten sich di« Damen Frau Moran-Olden lDonna Anna), Frau Bau mann (Elvira), Frl. Artner (Zerline), sowie die Herren Grengg (Leporello). Köhler (Eomlhur) und Knüpfer (Masetlo) de» lebhaftesten Bei falls. Herr Capcllmeistcr Niki sch leitete vie Vorstellung in Ver gewohnten ausgezeichneten Weise. U Leipzig, 8. Mai. Der unter den Chorgesangvereinen Leipzig» eine- vorzüglichen Ansehen- sich erfreuende Quar tett-Verein veranstaltete gestern im Etablissement Bonorand einen Liederabend, dessen Verlauf ein sür den Verein ehren voller, sür die zahlreich erschienenen Gäste genußreicher war. In Herrn O. Mttlasch besitzt der Verein einen sehr intelli genten Dirigenten, der selbst schwierigere Aufgaben mit gutem Erfolge zu lösen versteht. Em Verein, ver e» mit Chorliedern von Robert Franz wagt, darf immerhin da» Zrugniß sür sich in Anspruch nehmen, von einem echt musi kalischen Geiste erfüllt zu sein. An erster Stelle de- Pro gramm- prangten denn auch vie Lieder au» op. 24 „Früh- ling-glaube", „Maitied", „Morgenwandrrung"; der sttmm- kräslige, sehr gut geschulte Chor wurde den sür Dilettanten nicht immer lelcht zu dcwälkiqenden Schwierigkeiten vollauf gerecht und entwickelte Präcision, sowie anerkennen-werthe Schönheit der Tongebung. Ebenso trefflich gelangen die Chorliedcr: .Mil sanften Flügeln senkt die Nacht sich aus die Erve nieder", ein stimmungsvolles Nacbtliev von A. Recken- dors und da- gemülbvolle Lied von Rust „Kennst du da» kleine Blümchen", da- Spinnerlied au- den .Jahreszeiten" von Haydn und der Cbor der Landleute ou» demselben Meisterwerke. Seine Prokuctionen schloß der Quarlettverein mit den köstlich humoristisch gefärbten altdeutsche» Lievern .An Helle» Tagen" von Hastolki und dem naiven .GcsellschastS- tied" von Friderici, welche von F. Sieger! eine treffliche Be arbeitung sür Männerckor erfuhren, in effektvollster Weise ab, durch lauten Beifall herzlich belohnt. Ein begabter Künstler, der Violinist Herr Bruno Kuh», welcher sür Herrn Berber ringetreten war. der leider sich verhindert sah zu spielen, brachte, begteilet von Herrn Gleitz, zwei Sätze au- einem Spohr- schen Concert und eine Cavatine von Raff in sehr an sprechender Weise zu Gebör. Da« Publicum lohnte die treffliche» Vorträge mit lebhaftem Beifall. Der sehr tobens- werlhc Barylon Herr Tivendell, welcher mit seinen angenehm timbrirlen Stimmmitteln Lieder von Leßmann, Kienzl und Neßler sang, erhielt ebensall- lautesten Beifall, so'daß sich der beliebte Sänger noch zu einer Zugabe genölhigt sab. Herr Ml Nasch besorgte die Clavierbeglettung iu geschmackvoller und diScreter Weise, und dem Concerte folgte ein sehr animirter Ball. Die Ausstellung im -rutschen Suchhandlerhause. VI. Bor allen Dingen sei im letzten Bericht der Druckfehler berichtigt, durch welchen zweimal „Nadelmann" anstatt „Stavelmann" gesetzt ist. Auch muß ricktiggestellt werden, daß ver Maler de- von Gedan» xylographischem Institut geschnittenen Bilde» „Reue" nicht Hermann Frege, sondern Hermann Freye heißt Wende» wir un» »un wieder zur Ausstellung, Io trifft man zunächst aus die geradezu hervor ragenden Leistungen, welche die lithographische Abtheilung der Buchdruckerei unk Kunstanstalt von Julius Kiiukbardt au-gelegt hat. Nicht minder musterbast sind Vi« Albeiten, welche au- der Lichtdruckerei derselbe» bervorgegangrn sind. Eine Mappe mit Lichtdruckproben bekundet die Tadellosigkeit uud Vollendung der Resultate sowohl da, wo e- sich um Wiedergabe von Gemälden und anderen Kunstwerken handelt, al- auch aus dem Gebiete der vielfachen geschäftlichen An wendungen diese» pholomrchanischen Verfahren«. Die Lichtdruck- anstatt von Albert Fritsch in Berlin zeichnet sich im Bunl- tichtdruck au». Auch die lithographische Anstalt von Aug. Kürtb in Leipzig liefert schöne bunte Drucke. Von Esche dach L Schäfer sieht man treffliche Portrait-Reprobuctionen *und allerhand mercaatile Arbeiten; ebenso liefern Häusler, Schmutterer <d Co. in Wien gute geschäftliche Buntdrucke, von Th. Fischer in Kassel fallen besonder» vie schönen arbendruckc nach Driker'schen Thierbildern in die Augen, ur Augustin in Reudnitz, „Architekt sür Kunstgewerbe", wie er sich nennt, hat hübsch componirte Buchtitel au-gestellt. tcreffant ist die Au»stellung de» Bibliographischen tut-, besonder» auch durch die den Proceß der so genannten Herrichtung der Platten beim Jllustration-druck dem Laien erläuternde Auslegung der sämmtlichen mühevollen Stadien diese- HerrichtungSprocesseS. Die rein künstlerische Seite de- Stahl- und Kupserstichdrucke» re. zeigt sich in hoch bedeutender Weise entwickelt in Dem, wa- die Firma F. A. Brock hau - au-gestellt hat. Schon im Vorhergehenden konnte mehrfach aus die prächtigen Leistungen der unter Eichner'« geviegener Leitung siebenden Kuustvruckerci dieser Firma hin gewiesen werken. Hier nun begegnet man zunächst einer Mappe mit lauter nach photographischen Platten au-gesührten mustergiltiaen Pbotogravüren oder Heliogravüren lheil- sür Seemann'- Münchner Malerschule von Rosenberg, tbeil« sür Storm'S „Jiiimensee" und Eickendorfs'- „Leben eine» Tauge nichts". Sie zeichnen sich sämmllich durch sein herauS- gearbeitete Tonwirkungen au». Eine zweite Mappe bringt mit großer Feinfühligkeit gedruckte Radirungen au- der bei Seemann erscheinenden „Lützow'schen Zeitschrift für bildende Kunst"; eine dritte Mappe endlich enthält die im Drucke wundervoll au-gesükrten großenMalerradirungen au» drei Jahr gängen der Veröffentlichungen der Weimarer Gesellschaft sür Radirkunst. Eine in da- Wollen der Künstler liebevoller eingehende Wiedergabe ihrer Werke al- in diesen Drucken dürste kaum denkbar sein. Wichtige Hilfsmittel de» Buchdruck- in von Fachleuten sehr geschätzter Qualität liefert die Messingliniensabrik für Buchdrucker von Carl Rieger in Leipzig. Heinrich isch er bat geschmackvolle Eliquetten und Schilde m Glauz- artenbruck au-gestellt Zierow cd Meusch'S gute galvano plastisch hergestcllke Ecken. Linien, Segmente und Kreise für den Buchdruck. Die Schriftgießereien BreitkopsL Härtel hier, Lucke L Mayer, Frankfurt a. M., Ferd. Thein- bardt, Berlin, Bauer L Co., Stuttgart, C- F. Rühl, Reudnitz-Leipzig, stehen aus der Höhe der Zeit. Ganz besonder» reichhaltig ist Juliu« Klinkbardt vertreten. Er liefert auch den gleich der Minerva au« dem Haupte de« ZeuS fertig, ohne Bedürfniß de« Nacharbeiten«, Hobeln« re., au- der Gießform gleitenden sogenannten Completguß oder Fertigguß. Auch Benjamin Kreb» Nackfolger in Frankfurt a. M. ist mit Fertigguß vertreten. Fast an- Wunderbare grenzen die Leistungen der „Kunst-ReproductionS-Anstalt" von Carl Reinecke. Berlin (Schönhauser-Allee 58). Von jedem vergriffenen Druckwerke, von dem nur noch ein Exemplar vor handen, liefert diese Anstalt ohne jede Schädigung diese« Exemplar zu billigstem Preise sacsimilirte Neudrucke in be liebig kleiner Auflage durch eine Art lithogravhischen Ber ühren«. Weiter begegnet man hervorragenden Leistungen i« arbigen Accidenzdruct von Förster ^ Bär in Zwickau, chvnen Erzeugnissen der Blattgoldfabrik von MoritzMüller in Dre«den. einer großen Mappe mit geschmackvollen Accideuz-, farbigem und Jllustration-druck vonW.Büxenstein in Berlin. In drr letzten Ablheilung de« Saale- stößt man aus die recht fesselnde SammelauSstellung de« Verein» Leipziger Buch- druckereibesitzer. Die Erzeugnisse dieser Druckereien sind in lZ stattlichen, ganz gleich au-qestatleten Mappen, welche vom Hcsbuchbinderiueiiier Gustav Fritzscde hier in der gewohnten gidiegenen und bochgeschmackvoUen Weise in Lever mit Hand- pressuugen herqestellt sind. 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