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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880508
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880508
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-08
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1888
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WW» L8ÜS fi« sich i» de» srinerreit de« Kaiser »och al« Krön« prwzca gewidmeten EpielsLranke befinden, ferner prächtige Musterdrncke für Buchdruck au« den typographischen Jahr» t-chern. auch Grammatiken der Kaffern- unv.Suahclisprache, sowie da« schöne T- O. Weigrt'sche Wappenatbum. Karl Marauart ist durch trefft ich» Illustrationsdrucke sürLirbe«- kind. Lipperheide u. s. w. vertreten, August Prie« durch Illustration»- und Werkdruck. Ramm L Seemann »den» fall» und Alexander Wiede durch IllustrationS-Srparat- abdrücke au« der Gartenlaube. Sämmtliche Leistungen dieser Aussteller stad von tadellosester Ausführung. Höchst bemerkenswerth ist eine Anzahl hier an den Wanden auSgehänater großer Rahmen durch ihren Inhalt. Der erste saßt ein Exemplar sämmtlicher in Leipzig gedruckter Tages- und Wochenblätter, die zusammen jede Woche drei Millionen Drucke erfordern; der zweite Rahmen enthält alle vierzehntägigen Zeitschriften Leipzigs mit zusammen eiaund- dreiviertel Millionen Drucken, der dritte alle hiesigen Monats- schristen mit zusammen einundeinviertel Millionen Drucken. Dann folgen noch zwei Rahmen mit hervorragenden Druck erzeugnissen ^von Jul. ^linkhardt'S Druckerei. N»«bruch und soll de« bisherigen Ermittelungen zu Folge zuerst in der sogenannten Trockenftub« entstanden sein. Binnen Kurzem stauden die hohen Gebäude, worin Weberei und Appreluranstalt befindlich, vollständig in Flammen, welche immerfort neue Nahrung an den Webstühlcn fanden, deren Uber 300 verbrannt sein sollen, und in den ausgehäusten Bor- riithrn, bestehend in fertigen Waaren und Materialien. Die Hitze war so furchtbar stark, daß e» bis gegen l2 Uhr der Feuerwehr kaum möglich war, energischer vor- zugehen, und sich dieselbe daraus beschränken mußte, die Wohn gebäude, sowie die recht- und links angrenzenden Fadrikräume der Firma Weber« L Söhne, Cattunbruckerei, und der Firma Eduard Lohse. Manufaclurwaarensabrik, zu schützen, waS ihr auch noch angestrengtester Thätigkeit gelang. Durch die Hitz- waren auch die über dem Chemnitzslnß gelegenen, die Rückseite der Poststraße bildenden Hintergebäude stark gefährdet, und trotz der größten Thätigkeit und Ausmerksamkeit gerieth ein Hinter gebäude und ein daselbst befindlicher großer Holzstoß in Brand. Gegen 700 Arbeiter beschäftigte bisher die Fabrik, und enorm sind di» Werthe der zerstörten Maschinen und besonder« der Waaren. Die beiden großen Fabrikgebäude sind total aus In der Mitte diese» Raume- lenkt die Aufmerksamkeit die I gebrannt und bilden heute einen rauchenden Trümmerhaufen, Drucksarbensadrik von Berger <L Wirth auf sich. Dieselbe Iden ein großer Theil Arbeiter und Arbeiterinnen nirder- hat an einer architektonisch schön ausgesührten Plakatsäule I geschlagen umstand, als dieselben ahnungslos heute Morgen und einem sie unten umgebenden Pulte mit ihren vorzüglichen''" ^ ^ ^ Farben hergestellte Druckerzeugnisse aller Art ausgestellt. Auch > rur Arbeit kamen und da» Feld ihrer bisherigen Wirksamkeit ^ so Wiedersehen mußten. Der angestrengtesten Thätigkeit unserer Feuerwehr und der herrschenden Windstille ist cs zu danken, daß diese- Schadenfeuer aus obengenannte Objecte be schränkt blieb. Zur Lreisturnfahrt nach Toldih. die durchscheinenden oder, wie der Deutsche sich ausdrückt, .transparenten" Farben werden aus einer GlaSiasel durch eine in der Säule brennende Gasflamme zu bester Geltung gebracht. Am Fenster bemerkt man die bekannten hübschen GlaSnialrrei-Nachahmungen von Grimme L Hempel hier, in der Nähe auch die geschmackvollen, äußerst gelungmen Bunt druckproben mit der Dreisarbenmaschine von A. H Payne i — von berufener Seite gehen un« hinsichtlich de« am in Reudnitz-Leipzig. Sittenseld in Berlin stellt bunte I HimmelsahrtStage in Colditz stattsindenden Äettturnen«, Accidenzsachen au«, besonder» ausfällig darunter ein I veranstaltet au- Anlaß der KreiSturnsahrt. folgende wirklich schöne», in neun Farben hergestellte« Beiblatt I Mittheilungen zu, welche die Grundlage für die Wettstbungen zu Scherer'« Familienblatt. Ebenso beacktenSwerth sind I nach den aus Grund der Beschlüsse de» Coburger TurntagcS ähnliche Erzeugnisse von Hossmann in Stuttgart, sowie I abgeänderten Bestimmungen der deutschen Wettturnordnung Drucksachen und Schristgießcrciproben von Drngulin hier. I angeden und als Richtschnur für die Kampfrichter gelten Von den Drucksarbensabriken haben durchweg durch die Schön-1 werden. bnt der damit erzielten Drucke Befriedigende« ausgestellt I Hochspringen. Der Abspruug geschieh», nach beliebigem Sn Christof Schramm in Offenbach (in gediegener, hoch-1 lause und mit beliebigem Fuße, von einem 00 cm langen. 10 cm eleganter, von Hosbuchbindermeistcr G. Fritzsche hier her- bohen, von der Schnur 120cm ent,ernten Sprungbrete Ein gittiger ex D-elnn i„ ,,„k -IXn-cke L I «-pkuug muß frei ohne leb: Berührung der Schnüre erfolgen. Fehl, n >"u'- «»ühren der Schnur, macken ebenso wie da- H-.fallen beim Schneemann rn Hannover. Hieran reihen sich I Niedersprunge den Sprung ungiltig. Die Schnur liegt beim ersten Acelbenzarbeiten der Pierer schen Hofbuchdruckerei in Alten» I zzg cm über der Kante des Sprungbrete- und wird vou bürg. Daraus folgen dre Ausstellungen der Druckfarben» I Sprung zn Sprung um 5 cm höher gelegt; je k cm über ISO cm sabriken von Christ. Hostmann in Celle mit trefflichen I gelten einen Punct; jeder Springer darf bei jeder Lage der Schnur Druckbelegen, der vou Gebrüder Schmidt in Bockenheim I zweimal versuchen, dieselbe zu überspringen. Nach dem zweiten miß- iu nahe 100 prächtigen Farbentönen und einer Mappe für feine I lungenea Sprunge dar, er noch einen «ersuch machen, die 2'/, cm schwarze Illustrat,onSdrucke. ferner von Freh L Sen in g »'dr.ger gelegte Schnur zu überspringen, wodurch er im Falle de- und^voa'Vaii 7Äi^°ö?in"S7uttaar?mi.^b^ Sprünge ge- und von Käst hinge r rn Stuttgart mit ebenfalls stich > von denen der weitere gerechnet wird. Je tO cm über 4 m haltiger Maare. Weiter nach dem AuSgange zu '»dann noch g„„n «>»,» halben Punkt. Di. Sprünge werden von der Kante emo erfreuliche Uebcrschan gegeben über den reichen Verlag l ves SbsprungbreieS bi- zu dem hintersten sichtbaren Eindrucke von Kunsiblältern der Firma Rud. Schuster in Berlin. - Nicht vergessen sei zum Schlüsse unsere alte bewährte Leipziger Anstalt für Kupfer- und Stahlstich von August Weger 8vn. und Theod. Wegerjuv. Diese hat zwar im Obergeschoßsaal selbst nicht mit ausgestellt, aber ihr schöner Stich, der den Kaiser Friedrich noch al- Kronprinzen in FeldmarschallSunisorm darstcllt, ist im Erdgeschoßsaale unter den Papierproben der Firma Siele rck Vogel ausgestellt. Eia sehr gelungener Stich VcS Bildnisse» der Königin Victoria von England nach der neuesten Photographie von de« Fuße- gemessen. Im klebrigen gelten dieselben Bestimmungen j wie für da« Hochipringen. St eiost oben. Ta- Gewicht drS eisernen Würfel- beträgt 17 lex. Die Messung und Wcrthung der Würfe ist dieselbe n»e beim Weitsprirgen; nur gilt hier die Bcslinimung, daß ein Hcrunter- tretea vom Siandmale d:n Wurf zu einem Jehlwurse mach». Die Ergebnisse in diesen drei Uebungen werden zusommengerecknet, und sind Sieger alle Diejenigen, welche mintcstenö 18 Puncte erreicht haben. Da die Bestimmungen über da- Ringen in keinem Pnncte ge ändert sind, so dürfen wir dieselbe» wohl als bekannt vorauksetzcn A. Bassano wurde vou den Weger'S leider zu spät vollendet I und deshalb von einer Wirdergabe derselben hier abseheu. und mußte im Gutcnderg-Keller ausgestellt werden, ebenso I Wie verlautet, wird die Bethciiigung an der gedachten die nicht minder gelungenen, schön charakterisirendcn Stiche I Turnsabrt eme überaus starke werden; au» Leipzig und de» regierenden Fü-.stenpaareS Adolf Georg und Herniine I Umgegend steht vor Allem der lebendigste Zuzug bevor. Im von Schaumburg-Lippe. die aus den höchste» Wunsch dieser I Hinblick aus diese Thalsache darf man gewiß aus daS Ergeb- Herrschaften von den Weger'S angeferligt sind. Adolf WeiSke. I »iß dr-WeltturnenS ganz besonder» gespannt sein. * Wir erhalten die folgende Zuschrift: Ich «suche Sie auf Grund de» ß. 11 de» Preßzesetze» um Ausnahme folgender Berichtigung: Aval"/ Weist? '!p?7b-?-teS"! - L-ip»'-. M°'. der Lindenthaler Doppeln,ord ) Adolf W eiSke m Nr. 127 des ..leipziger Ta,,eblaltcS I Bormittoz 10 Uhr begann die achte und letzte Sitzung dc- uber die Ausstellung tm Deu tschen Buchhändler» I königl. Schwurgerichts, in welcher der Lindenthaler Königliches Schwurgericht. Letzte Sitzung. Hause habe ich zu erwidern, daß ich nicht nur die beiten Worte „Stabelmann und" („Nabelmann" ist wohl nur «in Versehen deS SctzerS) beseiligt habe, sondern auch die beiden Buchstaben X. X. (Zkylcgraphische Anstalt). Daran» geht unzweifelhaft hervor, daß ich die fraglichen Objecte nicht als Inhaber einer rylographischen Anstalt, sondern lediglich i» meiner Eigenschaft als Verfertiger derselben ausgestellt habe. Ich war aber hierzu vollkommen be rechtigt, da ich die betreffenden Arbeiten sämmtticb persönlich ohne jede Beihilfe Anderer, am allerwenigsten unter Mit Wirkung des Herrn Stadelmann geschnitten habe. Im Uebrigen gehört eS wohl nicht zur Comvetenz eine- Kunst kritikers. darüber zu urtheilen, ob der Aussteller zu einer der artigen Firnirncorrectur an seinen AuSstellungSobjecten be rechtigt ist oder nicht. Felix Feldweg, -kylograph. Doppelmord, jene» grausige Ereigaiß. welchc- am NenjahrStage dem 74 Jahre allen Giasermeister Messinger und dessen 56 Jahre altii Ehefrau da- Leben kostete, verhandelt wurde. Obwohl die Verhandlung erst um 10 Uhr begann, so wuchs doch schon von der achten Stunde au die Menschenmenge vor dem Justiz, gcbäude au der Harkorlstroße derartig an, Laß Schutzmannichait ausqeboten war. um die Ordnung aulrecht zn erhalten. Ter geräumige SchwurgerichiSsaal war nebst Galerien beständig bi- aus den letzten Platz gefüllt; cS war, waS wir hier gleich dankend aner kennen wollen, Vorkehrung getroffen, taß auch im «aale nur gegen Karten der Eintritt gestattet und somit den regelmäßigen Stamm gasten oder sog. „Crim>nalstudcnlea" die Theilnahme an der Ver- Handlung verwehrt war. Der Schwüre,ericht-hos lestand au- dem Herrn Präsidenten La»Lgericht--Director Pusch. Landgerichls-Näihe» Wolf und Gruber; die Anklage führte Herr Lber-Siaatsanwalt Häntzschel, die Vcr- theidigung Herr Recht-anwalt Frevtag ll; al- Geschworene sungirten die Herren Coii-müllcr-Le>pz:g. Stuck-Eiitritzsch. Ceonkeim Leipzig, von Oppel-Zöichau. Edelniann-Gra-koes, Schöne-TrebelS- Hain, NeiSland-Lcipzig, Landrock-Hänichen, Nauharvt-Leipzig, An»reaS> geschüttet und mit Schnee zuqedeckt. die Lchlaskammrr aber ver- schlosse» und den Schlüssel zu sich gesteckt. SIS die verrhel. Mesjinger etwa um 4 Uhr nach Hause ge- kommen war und »ach ihrem Edcman» gefragt, war ihr von der Baier geantwortet worden, derselbe sei vou eniem Junge» in- Dorf obgeholl worden und habe de» Schlüssel zur Kammer mitgenommen. Die- war ganz gegen die Gewohnheit de« alten Manne-, und die verehel. Mejsiugcr konnte sich auch nicht genug darüber wundern, zumal als der Alte auch noch in der Dunkelheit nicht zurückgekehrt war. Nach ihrer eigenen Angabe ist es etwa um 7 Uhr gewesen, als die Angeklagte der verehel. Meisinger, währeud dieselbe dem Enkelchen hat Milch zu trinken gegeben und sich dabei gebückt, den ersten Schlag mit dem nämlichen Beil beigebeacht uad ihr. nachdem dieselbe sich hat erheben wollen, »och weitere veilhiebe versetzt hat. Die verehel. Messinger soll noch etwa eine halbe Stund« gelebt, aber keinen Laut von sich gegeben haben. Daraus hat die Angeklagte in der Kammer alte Sachen in Brand gesteckt, um die Spur der Blutthat zu verwischen und den Verdacht von sich abzulenkc», und mit einer Baarschast von in- zweite hund-rt Mark, e.nem Sparcassenbuche, von dem sie am andern Tcge 20 abdob, einem Bersicherunaeschein der Gesellschaft „AtropoS", sowie unter Mit- nähme einer Anzahl verschiedener Gegenstände bai sie sich dann entsernk, auch da- kleine Kii-dchrn seinem Schicksal überlassen. Glücklicher Weise war da- Feuer wieder erstick» oder war noch so rechtzeitig entdeckt worden, daß eine glimmende Lade ,c. hatte gelöscht werden könne»; hätte also hicr nicht ein gütlgrS Geschick gewaltet, so würde noch ein dritte« Menschenleben vernicktct worden sein, denn die ruch lose Mörderin hatte nach vollzogener Plünderung in der Messinglr'schea Wohnung dieselbe verschlossen, den Schlüssel aber mitgenommen und unterwegs von sich geworjcn. Erst am anderen Morg-a waren die übrigen Bewohner de« au- drei einzelnen Gebäuden mit gemein samer Giebelmaner und Dachung bestehenden, dem Bemeindevor. stand Herrn Spengler gehörigen Grundstücks durch Brandgernch. sowie durch den Umstand, daß Niemand von den Messinger'schen Ehe- lcuten der Gewohnheit zuwider zum Vorschein kam, stutzig geworden. Man hatte den Schmied geholt und die Wohnung gewaltsam öffaeu lassen, wobei sich der grausige Anblick der erschlagenen Messinger dorbot, wödrend man infolge de« die Kammer erfüllenden Rauche- den alten Messinger nicht gleich bemerkte. DaS Kindchen wurde natürlich zuerst sortgescknfft; e» war unschuldiger Zeuge der grüß lichen Vorkommnisse grweien. Die Baier kalte sich nach der Blotthot nach Hanse be ieben , von den geraubten Geld» andern Tage« eine Menge Putz, Kleidungsstücke o. s. w. gekauft, ihre Schulden bezahlt und nicht die geringste Spur von Reue oder sichtbare Aufregung lezeigt. Nach ihrer Verhaftung hatte sie bekanntlich längere Zeit rech und haitnäckig geleugnet und zuletzt eine Geschielte ersuuden, wonach sie einen näher bezeickneten Mann aus der Lindentbaler Chaussee getroffen und von diesem sein Vorhaben, Messinger'« r>» Leid« onzuthun, erfahren haben will; zugleich soll derselbe ihr unter ckimren Bedrohungen Siilllckweige» auserleat haben. Endlich, nachdem ihr die Anklage ziigcstellt worden war, hatte die Baier zunächst dem Herrn Gesängmßbirector. sodann dem Herrn Ober-Slaaieanwalt und schließlich dem Herrn Untersuchnnglrichier leqenübcr da« Kesländniß, That allein und ohne fremde Mit» silse au-gesührt z» haben, abgelegt. Aus Vorhalt, warum sie mit diesem Geständnisse ko lange ge zögert habe, erklärte die Baier, sie habe sich vor der Strafe gefürchtet, daun ober ihr Gewissen erleichtern wollen, in dem Glauben, doch noch selig zu werden. Aus Vorhalt, ob sie denn den Entschluß, beide Eheleute zu er morden, von Anfang an gesoßt habe erklärte die Baier, die« habe in ihrer Absicht gelegen, da sonst ja der Verdacht aus sie gefallen sein würde. Aus Vorhalt, au- welchem Grunde sie den Mord be- ganzea, erklärte die Angeklagte, eigentlich gar keinen Grund gehabt zu haben, da Meisinger'« ja gut mit ihr grw sei, seien. AuS Noth labe sie e« jedenfalls nicht gelhan, da sie noch Geldmittel besessen. Hierzu wurde der Angeklagten da« gegcnlheilige Resultat der des» sallsigen Erörterungen vorgehalte». Aus Vorhalt, ob ihr, nachdem sie den allen Messinger ermordet, vor AuSjührung der ziveiie» Blutthat, di« sie doch erst miudcsteaS süns Stunden später aiisgeiührt, nicht Angst geworden sei, anlworiete die Angeklagie mit wirklich cinpörcnder Gleichgiltigkeit: „Ich hotte keine Angst". Sie erzählte dann ans Vorhalt, daß, al« die verehe lichte Messinger gegen 4 Uhr Nachmittag« noch Hause gekommen war uad iure» Mann, sowie den Schlüssel zur Kammer vermißte, sie, die Messinger, sich dahin auSgesprcchen Hab«, sie habe einen schwarzen Vogel gesehen und da« bideme Unglück, da sterbe gewiß Jemand; daraus habe sie, die Angeklagte, die Frau Messinger be ruhigt und zu ihr gesagt, sie sterbe noch nicht gleich. Die Vernehmung der Angeklagten hatte ziemlich zwei Stundeu erfordert, wodurch aber auch zugleich die Abhörung einer größeren Anzahl Personen (eS waren über 60 Zeuge» vorgeladeu worden) sich als überflüssig erwies. Die abgehörtea Zeugen» welche vor uad nach der Ermordung Messinger'«» lowie vor der Er mordung der verehelickien Meisinger in die Messinger'sche Wohnung gekommen w,,rcn, versich.-rtea übereinstimmend, daß sie an der Baier kcin.rlei Anirezung wahrgenommen haben. Tie Abhörung der beiressenden Zeugen erfolgte zum Theil auch, um bestehende Widersprüche zu beseitigen oder sonstige für die Sache selbst wenig ciuflußreichr Dinge sestzustcllcn, jo daß wir bei dem voll,» Gcslänbn ß der Angeklagten uns eines EiUgehcnS aus die BcweiSauftiahine enthalten zn dürfen glauben. Großfeuer in Chemnitz. Unser Herr Referent, dem wir die vorstehende Zuschrift voraelegt haben, hat dazu Folgende« zu bemerken: «->»»»» -r. - i pain, uleieiaiio-veipzig, r:aiioroa-vai„ipen,ucaiiiiaroi-r:kivjlg, rinoreas- . .A")" ^ I Grimma. Ekenger-Leipzig und Reiß,nann-Plagtvitz, und als Ergän- Kritik s-m-S VcrsahrcnS geüb habe sondern auSdrttckl.ch l-de I,uugS.Gcschworene die Herren Methe-Leipzig und Rößler-Giimma Erörterung darüber ablchnte und dem Leser Vollständig! Aus der Anklagebank nahm die am 2. Lepicmber 1866 zu Um überließ, sich seine Meinung darüber zu bilden. I srieLSbori io Bayern geborene ledige Anna Katharine Baier P atz, Adolf WeiSk«. I eine Person von mittlerer, ober ziemlich kräsliger Sialur mit blassem, nichtssagendem Gesicht, welches nick» gerade einen lympaldiicken Eindruck machte. Zeitweilig schien sich ihr zwar ein menschliche- Rübren zu bemächtigen, allein im Großen und Ginzea erzählte sie * Leipzig, 7. Mai. Wir erhielten in der letzten Nacht I die Blutthat, deren Urheberin sie war. mit einer empörenden Gleich- gegen 1 Uhr. leider zu spat, um noch in die nächste Morgen- I aUtigteit. und er klang geradezu grausig, als sie aus Vorhalt, ob sie. nummer ausgenommen zu werden, die wegen de« vorher- I n°^m sie den ersten Mord vallsubrt, nicht vor dem zweiten ge- A^7°?7°chs^ D.? gräßlL Th^se'bst'ist'.7 noch iu Allrr Erinnerung. Die nachstehende Telegramm über einen dort auS-1welche ordentlichcn Schulunterricht genossen bat, sich zum gebrochenen «aßen Brand: _ I evangelilch.lntberischen Glauben bekennt und noch unbestraft ist, auch Chemnitz, 6. Ma». (Privattelegramm.) Heute Abend l nach Entlassung aus der Schule nock zwei Iadre lang die Fort- nach 9 Uhr brach in der mechanischen Weberei de« I bildungS-chule besuchte, daun in der Landwirihschait gedient bat — CommerzienratheS D Urfeld Großseuer auS. Beide I u. A. auch mit einer Tochter der Mcssinger'jchen Eheleute aus dem Fabriken stehen vollständig in Flammen, und die Gebäude I Rtttergnte Gundors — mieihete sich im November v. I. beim hie- recht» und link» sind höchst gefährdet. Die Hintergcbäude au d»'» Sch. ln der Brandvorw.rksttaße ein und ging in eine der Poststraße, über dem Che.nmtzfluß gelegen, brennen vor M'nsab^k in L.ndenau aus Arbe, . D>e Angeklagte, deren Vater Hitze und werden geräumt. Die hiesig? Feuerwehr ist sehr l " "°§ Bruder und zwe, thätig. und auswärtige Spritzen sind »ahlr-ich vertrete» Der I Nachdem sie schon früher, infolge ihrer Bekanntschaft mit der Feuerherd ist schwer zugänglich. Die Entstehung de« Feuer» I Messinger',chen Tochter, bei den alten Messinger'« in Lindenthal au ist nicht bekannt. Jetzt, 12 Uhr Nacht», ist noch Alle» in I Besuch gewesen, schickte sie sich auch am Abende leS 3l. December Brand. Brief folgt morgen. «vor. IS. an. noch Lmdeatbal zu gehen; vorher will sie mit einer Im Lause de« heutigen Tage« sind UN« noch folgende brief» I Bekannten in Plaawitz und Gohlis gemein, sein. Sie wurde »ach liche Mlttheilungen rugeqangen: Ankunft bei Messinger'« vou der Shesrau ausgesordert, die Chemnitz 7 Mai Gestern Abend in der 10. Stund« I -u ble,den. da letztereomNeujakrStage aus verschiedenen in i» «... I Ortschaltru Außenstände, von Ihrem HondelSqcickäii herrüttrend. ein- brach >n der rn der Aue gelegenen D strfeld schen Wcbwaaren I zu wollen erkiür» hatte, um den zue Messe in Leivzig anwesenden tzbr'k Feuer au«, da« v.e ArbeitSsäle völlig vernichtete. Pa„,°ss-,sabe,kanten W.. an welchen sie etwa 2M ^ zu zahlen DaS Maschmenhau« ist erhalten gebtreben, sowie da» Wohn-1 ha„e. zu desr,ri»gen und dazu noch ea- nöihig. G-,d yerbeizuickassen. hau«. Wegen Enge der Gasse war dem Brande schwer I Nachdem nun am N-ujahiSiage in der Mittagsstunde die »endet, betjukommen und die Feuerwehr mußte von der Annaberqer I Meisinger ihre Wobnung verlassen und Meisinger mtt ieinem Enkel- Straße her sich einen Weg suchen über die Chemnitz. Die ! kindchcn und der Baier zurückgeblieben, war die Baier, an o ren Flammen stiegen dicht und hoch empor und wirbelten brennende ! Geständniß man sich m der Hauviiache hatten muß. zur erste > Biut- uno glühende Etoffsetzen weit bi« rn entlegene Gassen. E« 2°' Schemen. Dre «nqe tagte gab d"rüder Freude- an: ik,.» I Vernts aus dem Weqe nach Llnvenihal hibe sie den Gt danken der ^ ^ Arbeit gekommea. Mau Ermordung der M.isingsr'sden Edelsuke ersaht und die Tda: m der d^snvsttftung al« Ursache an und zwar soll, wie man I Hach, ^ussühren wollen, davo n aber Abstand genommen. Am Neu. erzählt, der frühere Hau-marin» welcher um eine« Vergehen« I jayr-iage aber, „iS d e Messinger von dem bereits in ihrem Bisitze willen entlassen worden war. al» der That verdächtig ver-1 befindlichen Beide geivrocken und auch Geld aus dem Tische, um hastet worden sein. I „„er Kundin berauSzugeben, »»-gebreitet gehabt, habe sie den Ge> * Chemnitz» 7. Mai. Wie bereit« oestern al« Telegramm I danken der Ermordung wilder ausgenommen und IN der 2. Nach «-.br«.nnp unser. Stadt glücklicherweis, feit Iab-en nicht I L7^'^7°n^ü°»uflm^^'n'a"t »» verzeitWn hat. Dg« Fr-"» gelangte gegen ' Uhr zum! Ztwmer entfrrnt, die Gesäße mit Bl« gebracht uad schließlich die Leiche in »ie anstoßende Kammer geschleppt, und auch die Blutlachen im Blut aus «neu Duugerhaufen Nachtrag. * Leipzig, 7. Mai. Da» Belastungsmaterial gegen die Herren vr. pd. Ackermann und Kober gewinnt immer größeren Umfang. Der Besitzer einer Gasthauses in Kieritzsch theilt un» mit, daß auch er ein Opfer der beiden „Hochstapler", wie er sie nennt, geworden ist und ihnen nur deshalb Ver trauen geschenkt habe, weil sie sich al» „Abgesandte deS Lcip ziger Tageblattes" auSgcgeben hätten. Ferner empfangen wir von Herrn Buchdruckereibesitzer Paul Eifert hier ein Schreiben, worin derselbe bemerkt, daß in seinem Berlage vor Weihnachten vier Nummern deS „Ackermann'jchen Industrie Anzeiger«" erschiene» seien, daß er aber, nachdem er in Er fahrung gebracht, daß Ackermann ein „vielbestraste» und übest berüchtigtes Subject sei und unter Anderem auch wegen unbe rechtigter Führung de» DoctorlitelS eine G.siingnißstrase verbüßt habe, jede Verbindung mit ihm abbrach und da- Betreten seine» Comptoir» ihm verbot. Herr Kodier heiße in Wirklichkeit .Nobbi" und sei ebenfalls vorbestraft; er gebe sich al» .Com pagnoo* de- Ackermann au». Endlich sendet un» auch noch der Besitzer einer Gastwirthschast im Dorfe Crostewitz bei Gaschwitz eine Quittung über gezahlte 10 ausgestellt von Kobler, ein. Danach scheint taS saubere Paar namentlich die Gastwirthe in Leipzig und Umgegend heimgcsucht zu haben. Wir können den Geschädigten nur anrathen, die An gelegenheit sofort der competeiitcn Behörde, der hiesigen königl. Staatsanwaltschaft, zu übergeben. . * Leipzig. 7. Mai. Aus der Bayerischen Bahn trafen heute Vormittag tO Uhr 34 Min. der Erbprinz von Sckaumburg-Lippe nebst Gemahlin und mit Diener schaft von einem Besuche deS derzoglichen Hose- iu Aitrnburg bier «in und subren um N Uhr mit dem Courierzuge der Magdeburger Bahn weiter »ach Bückcburg. * Leipzig, 7. Mai. Wästreno der Zeit der Abwesen heit Sr Excellenz deS Herrn GcncrallieuteiiaiitS v. Tschirschky bi» mit 27. Mai ist Herr Generalmajor v. Reyher mit der Stellvertretung beaui'lra.ft worden und eS wird daber bi» dahin auch die regelmäßige Platz in usik vor der Woh nung deS Herrn Generalmajor v. R Yhcr (am Noßplatzc) stattfinden. * Leipzig, 7. Mai. Tie zu Ende gegangene Oster messe bat, wa» die Sonntage anlangt, unter der Gunst der Witterung gestanden, keim auch noch gestern, den« sttzlcn Tage, an welchem den Besitzern der Schaustellungen, CarroufielS re. der Geschäftsbetrieb nackgelasseu war, herrschte angenehmes Weiter, und in Folge dessen hatte sich aus dem Roß» und KönizSplayc eine zahlreiche Menge auswärtiger Besucher hicr eiiigesunden. Der Verkehr war ein sehr reger und e« haben daher die verschiedenen Inhaber von Schau siellungen ,c. noch ein ganz leidliches Geschäft gemacht; die« gilt auch vom Klciiihande!, da am Sonnabend, am osstciellen Schluß der Messe, ein lebhafter Umsatz in den verschieden artigen Bedarfsartikeln ftattsand. x Leipzig, 7. Mai. Zu dem Referat über die Jubiläumsfeier zu Ehren de- Herrn Rector Prosessor vr. Richter fügen wir noch die folgenden Notizen hinzu. Dem verehrten Jubilar wurden außer ver erwäbnten Stif tung »och folgende Geschenke gewidmet: Ein Album, die Kaiscrbüste. rin Bild und ein GesangeSwerk. Da» letztere ist sinnig und tiefgefühlt componirt von dem Gesangtehrer der Anstalt, Herrn Nestler, und dem Herrn Jubilar ge widmet. Die Chöre des Werke» (Friede erhebet. Friede be lebet re.), welche wir hörten, machten unter Ver sichern und gewissenbasten Leitung de» Componisten einen sehr günstigen Eindruck und waren nur geeignet, die Weihe der Feier zu erhöhen. — DaS königliche EultuSministerium hat dem Musen» für Völkerkunde hier den oberen Saal der alten Buch- händlerbörse für einige Zeit zum Zwecke einer SonderauS» stellnug überlassen. Mehrere sehr interessante und werthvolle Eanimlungen, so eine sehr umfangreiche Collection von Singhalesen- und Tamil-Gegenständen der Insel Ceylon von Carl Hagenbeck, eine andere au» Ost-Sibirien von den Brüdern DörrieS in Hamburg und die vou vr. Han- Schi »z in Zürich mitgebrachten Herero- und Ovampo» Sachen sollen zur Ausstellung gelangen. — Wohl kaum zuvor ist eia. in die gesammten bürger lichen Verhältnisse lies einschneidendere» Gesetz zur Vorlage gekommen al- der Entwurf zu dem neuen bürgerlichen Gesetzbuch; besonders wird auch daS Miethrecht davon ßetrofscn und führt der Entwurf hierfür ganz neue Rechtsnormen aus. Um nun die Hausbesitzer auszuklären, wa» der Entwurf über taS Miethrecht entbält, veranstaltet heute (DienStag) Abend der hiesige Allgemeine HauSbesitzer-Berein im Trietschlrr'schen Saale eine Versammlung, in welcher Herr Rechtsanwalt vr. Nienhold an der Hand de« Entwurs» und der Motive Erläuterungen und Ausklärung Über diese« neue Recht geben wird. -- Vcrgangenea Sonntag Abend war der Krystall- Palast wiederum ver Sammelpunct von einem nach Tausenden zählenden Publicum. Circu« Renz war total auSverkaust, ebenso waren die Concerte im Theater» und Parterresaale außerordentlich zahlreich besucht. — Heute DienStag findet im CtrcuS Renz eine große Gala-Vorstellung stall unter persönlicher Mitwirkung de» Herrn Dircctor Nenr, auch wird zum l. Male die große Pantomime: „Die Touristen" oder „Ein Sommertag am Tegernsee" zur Ausführung gelange». Wir machen namentlich aus die hier verkommende» Auszüge aufmerksam, in welchen die Z'geunertruppe in ihren malerischen Gewändern geradezu Sensation erregt. * Leipzig, 7. Mai. Der ursprünglich für dm tO. März in Aussicht genommene von der Vorturnerfchast deS Allge meinen Turnvereins veranstaltete Ball fand nunmehr am verflossenen Sonnabend im blauen Saale deS Krystall« palaste» statt. ES mochten sich an demselben ungefähr 500 Personen betheiligt haben. Als ein besonder» bcmerkca»- werthe» Vorkommniß ist zu erwäbnen, daß während der iroßen Pause von 11 b>S t2 Uhr 48 Angehörige der Damenabtheiluna de» Verein» eine Folge von Frei übungen und einen Walzer-Reigen unter Leitung de» Herrn Turnlehrer A. Erbes 8vo. vorführten, welche UebungS- gruppe in ihrem gefälligen Geslige, in ihrer geschickten und überraschenden Verbindung, in ihrer anmutbigen Bewegung ein überaus anziehende» Bild weiblicher Grazie darboten. Sie riefen den lautesten Beifall hervor und trugen gewiß dazu bei, dem im vorigen Jahre in» Leben gerufenen Turn unterricht sllr Frauen nnd erwachsene Töchter wiederum eine große Zahl von Anhängern zuzusühren. Der fröhliche Ball anv am Sonntag Nachmittag seinen harmonischen AuSklaug in einer im großen Saale der Ent ritzscher Gosenschenk« ver anstalteten. von Gesängen und Borträgen belebten geselligen Bereinigung. * Leipzig, 7. Mai. Heute spielte sich im hiesige» Schwurgerichtssaal der letzte Act de» düsteren Drama« ab, dessen Schauplatz am letzten Neuiahr-tag da» unfern de« Weichbilde- unserer Stadt gelegene Dorf Lindenthal war. Der von einer jungen, erst 2l Jahre alten Dienstmagd Namen« Baier an zwei alten Leuten, dem Messinger'schen Ehepaar, mit teuflischer Grausamkeit verübte Doppelmord und Raub fand seine Sühne, soweit da- menschlicher Ge rechtigkeit überhaupt möglich ist. Wir geben über die Gerichtsverhandlung, die unter ungeheurem Andrang de« Publicum» stattsand, an anderer Stelle «inen ausführ lichen Bericht, au» dem die Leser ersehen, welche» Scheusal in Menschengestalt heute die Thätigkeit deS Schwurgericht« in Anspruch nahm. Wir können auch an dieser Stelle nur der Empörung über die cynische Gleicvgiltigkeit und verthierte Rohheit ÄuSdruck geben, welche die Mörderin in ihrem ganzen Auftreten an den Tag legte. In dem Augenblick, indem wir diese Zeilen niederschreiben, ist daS Urtheil zwar noch nicht gefällt, bei dem offenen Geständniß der Angeklagten und der entsetzlichen Schwere deS mit voller Absicht und Ueberlegung auSgcfnhrten Verbrechens kann e» aber keinem Zweifel unter liegen, daß da» höchste Strafmaß zucrkannt werben wird. I Leipzig, 7. Mai. Der gestrige Sonntag«» Personenverkehr aus den hiesigen Eisenbahnen belief sich aus inSgesamml 49 400 Personen. Auf der Drc-dner Bahn betrug die Gesammlsreguenz 12 200 Personen und zwar 6040 hier angckommene und 6100 von hier abgcreiste Per sonen. Aus der Bayerischen Bahn trafen 6500 Personen hier ein und 8000 Personen reisten von hicr ad. Die Magde burger Bahn batte eine Gesammlsrequenz von 10 400 Per sonen und zwar 5000 Personen, die hier ankamen, und 5100 Personen, welche von hier abrcisten. Auf der Thüringer Bahn trafen 3800 Personen hier ein und 4000 Personen reisten von hier ab. mithin Gesammtverkchr 7800 Personen. Die Berliner Bahn führte uns 2300 Personen zu unv beförderte 2200 Per sonen nach auswärts. — Ein in der Weststraße wohnhafter Slempnergesetle gericth gestern Mittag beim Essen mit seinem Stubencollegen, einem Malergehitsen auS Stettin, in Streit. Hierbei kam er so in die Hitze, daß er mit der Tischgabel aus letzteren plötzlich loSsticß und ihn durch mehrere Sticke in den linken Oberarm und rechten Unterarm ver wundete. Der Verletzte mußte verbunden werden, während der Klempnergeselle zur VcrantwoNung nach der Polizei wache abaksührt wurde. — Gestern Nachmittag m der vierten Stunde war auf noch unermittelte Weise in der Nähe de« Neuen SchützenhauseS ans einer Wiese hart am Waldessäume ein großer Abraumhausen von dürrem Holze, Stroh u. dergl., von der Ueberschwemmung herrührend, in Brand gerathen, in Folge dessen gewaltig aussteigenver Oualm sich verbreitete. Die Landspritze ging von hieran» dabin ab und wurde da» Feuer bald beseitigt. — Denselben Abend in der siebenden Stunde fand in einem Grundstück der Eisterstraße ei» Kellerbranv statt. Es brannte daselbst -in Hauftn Stroh und rin Vorrath kleingespaltenen Holze», doch wurde daS Feuer auch hier aleichsall« bald beseitigt. Di« F.uenvelir war zur Stelle. — Wiederholt batte ein hiesiger Fleischer ni ei st er. welcher einen VerkausSladen inne hat, den Abgang kleiner Geldbeträge auS seiner Lavencasse be merkt und deshalb geqe» sein eigen,« Dienstmädchen Ver dacht gehegt. Bei näherer polizeilicher Erörterung stellte sich nun heran«, daß der Verdacht vollständig begründet war. Die ungetreue Dienstperson, en, Mädchen a»S Delitzsch, hatte d>e Lavencasse »ach unv nach um die erhebliche Summe von 250 ^ bestohlen und wurde deshalb gestern gesanglich eingo» ;ogeii- — Der gestern Morgen, wie wir bereit« mittheilten, in der Pleiße am nördlichen Schreberplatz ausgesundrne weibliche Leichnam ist der Person nach ermittelt und al« der einer 2l Jahre alten Putzmacherin von hier, welche seit einiger Z:it Schwermut!» gezeigt hatte und seit vierzehn Tage» auS rdrrr Wohnung fehlte, anerkannt worden. — In der Burgstraß« verübte beute früh in der siebenden Stunde ein junger Mann de., grobe» und gksabrtichcir linsuq. daß er auS der Hausflur eine» dasigen Grundstücke» m»l einer
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