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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880508
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880508
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-08
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1888
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WMMffMDMWWIWM Mnste Seilage M Leipziger Tageblatt and Anzeiger. ^ 12s. Dienstag den 8. Mai 1888. 82. Jahrgang. VolksanrUchastliches. Thril bestimmt» veuduugr, st»d »» richte» a» d« verautwortllch» Rrdatteur desirlde» T. G. L«»» t» Lrip»ich »ach der I e« »« 8 Ter». 7. Pkak. (Privat-Telegramm.) Ja da heutige» Generalversammlu», ftattaesundeuea Sitzung de« «as- sichtSralhe« da Geraer Bank wurde beschlosteu, die »ru-I gewählte» AnfstchtSrathSmitgltedrr aas Gruud der Statat» »u ^ saSprndiren. Vrv. M»t»i. 7. Mai. Da Geh. Lommryirarath Kemps, Prästdeat der „Hessischen LudwigSbaha" ist gestorben. iV-v Prag. 7. Mat. (Privat-Telearainm.) Der Verwaltung», ratb der vuschttehrader Eisenbahn hat beschloss», der dem. > nächst ftattfindeudeu General-Versammlung die Lerthriluua einer Divideudr vo» 4L fl. sür di« ^-Actie aad IN fl. sür die L-Actic! vorzoschlagea. Fiulmzieüer Wochenbericht. So e»det den» die Woche wieder i» günstigster Weise. Die politisch» Qaeageleien und Phautatmagorten der Blätter haben nicht vermocht» einen Einfluß zu üben. Man läßt dir Kinder- ttomprt» ihre Weisen trillern «ad überliesert sich der nach aus. wärt« treibenden Lour-strömuag. Freilich mußle auch manche« übervolle Maß entleert werden, denn di« Spekulation ans gewissen Gebieten hatte über di« Schnur gehauen. Wie man srüher nur schwarz sah. so schwelgte man jetzt in den ouSschweiseadsten Hoff anilge» und »ahm alle möglichen günstigen Lhancen vorweg. Die Woche war eine der sür die Hauste produktivsten, namentlich aus dem Gebiete der deutschen Eisenbahnen- und Judustriewkrthe. Die Begeisterung für viele dieser Werthe zeigte eiae Glühhitze. Ost Preußen, Marienburger, Mecklenbmger. Lübeck-Büchner standen im Mittelpunkte der Bewegung, wie verschieden auch der Lharakter dieser Unternehmungen sein mag. Hinsichtlich Ostpreußen trete» noch der „Rnt.-Zlg." die Bestrebungen, eine Genehmigung der Aussichtsbehörde znr Lonvertirung der 4'/, proc. Prioritäten (Sude 1387 iu Umlaus 19 671 300 >l) in äprocentige zu erwirken, immer von Neuem hervor, trotzdem selbst der Antrag aus Herabmiuderuug der Amortisation«. Quote auf '/„ Procent zuzüglich der ersparten Zinsen bei gleich- bleibendem ZiuSsub mittelst Verfügung de« königlichen Eisenbahn- Lvmmistarial« in Berlin vom 28. Februar d. I. abschlägig bcschieden worden ist. Dir Härte dieser Ablehnung tritt um so auställiger hervor, alt vielfach größeren und kleineren Eommunea die Eonversioa ihrer Prioritäten i» «proceittige, jasogar in 3'/,proceutige, anstand«. Avril. 37»<. «. »rrdtt Z : : i . . 137 Franzosen S3't, Lombarde» . » , . » 33 Deutsche Bank . , . . 1b8 Diskont Mainzer 106 Marienburger .... 54'/, Ostpreußen ..... 95.87 Mecklenburger .... 148,37 Galizier 83'/. Elbetdalbah, .... 70'». Dux-Bodeubach.... 123'/, Gotthard 124'/. 1880er Rnsse» .... 78'/, Russische Noten .... 167'/. Ungarisch« Goldrente . . 77»/. Italiener ..... 95'/, Laura 96'/. Dortmunder Union . . 71'/. Mo» tag: E« ist schwierig weiter z» komm». 5. Mai. 142'/. SS'/. 3b',. exrl. 158'/! 193'/! 10Ü'/. bb'/. S3'/. ISO'/, 82»/! 70»/. 12?'/, 126'/. 78'/. 167«/. 77»/. W'/, SS'^ 71'/! Ursprungs-Zeugnisse für Italien. Lk. Die Surstellung von Ursprung«.Zeugnissen, wie der gegenwärtige Zustand der internationalen Handelsbeziehungen sie bedingt, ist von der hiesigen Handelskammer von jeher in einer Weise gehandhabt worden, welche, unter Wahrung alle« desjenigen, wo« zur Glaubenswürdiqkeit der Zeugnisse unerläßlich erscheint, doch den Betheiligten möglichst wenig Mühe und Zeitverlust verursacht. Laut einer ihr soeben zugcgangenen Verordnung de« Herrn Reichs- kanzlerS werden jedoch nach einer neueren Verfügung der Königlich Italienischen Zolldirection strengere Anforderungen gestellt, nrrd e- bot sich deshalb die Herstellung neuer Formulare nothwendig ge- macht, welche vorläufig gegen Erstattung der Herstellungskosten aus der Kanzlet der Handelskammer zu haben stad. von der Notdweudigkeit der Beifügung eines Ursprung«.Zeug- nisseS besreit bleiben nach der erwähnten Bersüqung: 1) solch« Güter, welche aus dem Seewege anlangen, ohne daß da« betreffende TranS- eineu französischen Zwischenhafen berührt Hot; 2) Güter, SS hat eiae außerorde»tllch« Generalversammlung stattzufindeo mit folgender 4) Aenderung der 83 11, 13—43 der Statute». 2) Wahl von Aussicht-ralh-mitgliedern, deren Function mit dem Lage beginnt, an »selchen« die Eintragung der in dem vor- stehenden beantragten außerordentlichen Generalversammlung beschlossenen Etatutcnändervag im Handelsregister erfolgt. II. AIS Lag der außerordentlichen Generalversammlung wird der 2S. Juni 1888 sestgesetzt. HI. Der Vorstand wird beauftragt, di« vorstehende» Beschlüsse der Generalversammlung auszusühren." wurde seitens de» Herrn Vorsitzende« uater Berufung aus die Bestimmungen der Statuten und der bezüglichen Paragraphen de« Actteagesetze- nicht zur Beschlußfassung zugelassen. Lindersparcasse zu Coldih. 4t. Bei dem Alter, der Ausbreitung und der Bedeutung unserer Kindersparkasse ist ein ausführlicherer Bericht »ach dem soeben au-gegebenrn Prospekte sicher auch weiteren Kreisen nicht un- willkommen. Die Kindersparcasse, welche im Jahre 1846 von tvohl- thätig gesinnten Personen gegründet und im Jahre 1874 reorgani- sirt wurde, bezweckt, den Elter» die Sorge um die Ausstattung ihrer die Schule verlassenden Kinder zu erleichtern. Der Zweck wird durch regelmäßige wöchentliche oder monatlich« Spareinlagen erreicht. Mit der Sinstenerung sür ein Kind kann sofort nach dessen Geburt begonnen iverden. Die wöchentlich» Steuersätze sind 10, 20, 2b, 30, 40. bO, 7S und 100 Pfennige und mehr, und die monatlichen bO Pennige, 1, 2, 3, 4, b und mehr Mark. Diese Verschiedenheit der Steuersätze macht die Benutzung der Kinder- Iparrasse auch den Aermsten möglich. Diese Einlagen werdrn durch den Vezirkscassirer wöchentlich bez. monatlich etngeholt. Die Be nutzung der Laste ist mit keinerlei Kosten Verbund». Sind für ein Kind mindesten« vier volle Jahre hindurch bis zu dessen Austritt au« der Schale die Spareinlagen regelmäßig eivgezahlt worden, so wird bei deren Rückzahlung eine Dividende von 10 Proc. de« eia- gesteuerten Betrag« gewährt. Sin frühere« Rückzahlen der Einlagen al» beim Austritte de« Kinde« aus der Schule erfolgt, wenn eia Kind stirbt. In diesem Falle werdeu 5 Proc. Dividende aus die Einlage gewährt, vorausgesetzt, daß eia solches Kind kbensalls mindestens vier ihrer Prioritäten i» «proceittige. ,a sogar,» 3'/,procevtige, austand«., ' lo« bewilligt ist und sämmtliche Eisinbahngesillschaitea, mtt Aus-I sich 'uhren ,7" I portschiff ein» französischen Zwischenhafen berührt hat; 2) Güter, «'wahr,. vorau-ge,e, . daß eta solches Rind eben,ans mtnveften« vier U welche da« charakteristische Kennzeichen der Product« eine» bestimmten v°ll. Jahre h »durch die Laste ununterbrochen benutzt hat. Dagegen findet I LandeS^ragen; 3) Postpackete, sowie unbedeutende Waareumeugea, I Rückzahlung der eingelegten Beträge ohne Dividende, aber auch »ahme der Ostpreußiicheu Südbahu und der Breslau - Warschauer Eiseubahn, keine 4'/,procentigen Prioritäten mehr >a Umlaus haben. Die konsequente Ablehnung de« Ersuchen« um Eonversioa der 4'/, procentigea Prioritäten muß um so mehr besremden, al« die ktaalSregieruag ihre eigenen Interessen dadurch direct schädigt. Die Bahn erhielt bekanntlich seiner Zeit eine staatliche Euo- venliou in Höhe von 11S9 325 -4l, aus welche im Jahre 1883 ein Betrag von 56 250 zurückgezahlt wurde, so daß sich die Subvention dadurch aus 110307b ermäßigt hat. Aus Grund der einschlägigen Rückzahlung« - Brstimmuageu fällt dem Staat nach verzins»»« de« gesammten Actien-Sapiial« mit b Proc. ein Drittel de- überschteßenden Betrage« zu, so lange, bis der Vorschuß getilgt ist. Die 1887er Sbschlußziffern zu «runde gelegt. betrugen die Dotiruug de« Erneuerung«, und Reservefonds, sowie der Dienst der Prioritäten zusammen 1444 434 Dazu der Betrag einer bpro- centigen Verzinsung, sowie Nachzahlung von Procent aus die »othleibendrn Stamm-Prioritäten au« dem Jahre 1886 von inS- gesammt 1417500», ergiebt ein Lotal-Ersorderniß von 2862000 (1887 «eia^krtrSgaiß 2b3bb38 >l), über welches hinou« eine Ad- zadlung an den Staat zn erfolgen haben würde. Daß die Er- retchung dieser Ziffer, wenn sonst sich die hochgespannten Erwar tungen der Spekulation auf eine gate russisch« Ernte realistren, nicht znr Unmöglichkeit gehört, darf kaum bezweifelt werden. Je ge ringer aber da« Ersorderniß sür den Dienst der Prioritäten, um so günstiger die Lhancen einer schnelleren Tilgung der verbindlich- keilen an den Staat. Hinsichtlich der nieckleub lisch» Bahn schreibt man dem „Verl. Actionair", daß dieselbe r Lhat augenblicklich guten Verkehr hat und Mehreinnahmen a. n wird. Aber eS wäre trrihüm- lich, einen größeren Theil ders. aus Rechnung der neuen Instradi- runge» zu setzen, oder auch nu. von den angeblich mit dem 1b. Mai kommende» weiteren Jnstradirungen große Mehreinnahmen zu er warten. Es giebt kaum einen größeren Verkehr Mecklenburg- mit der Mark, geschweige denn mtt Posen und Schlesien, liniere HandelS- b.ziehungea liegen in Rostock. Schwerin, Lübeck und Hamburg, aber nicht in Berlin, Posen und BreSlau. Wenn heute große Transporte über die Bahn gehen und Mehreinnahmen entstehen, so finden die- selben in der Hauptsache in den abnormen Witterungs-Verhältnissen ihre» Grund. Die Ostsee war in den letzten Monaten unpassirbar; «S stad serner durch die Schneestünne und das Lhauwett r eigene und benachbarlt Linien zeitwei« unterbrochen gewesen, so ist e« den» kein Wunder, wenn nach Eintritt normalen Wetters die augehäusteu Gütermenge» sich aus die Bahn drängen. Lübeck-Aachenern kam man mit Verstaatlichung«.Gerüchten zu Hilfe. Wie lebhaft eS aus dem BergwerkSactienmarkt zuging, haben wir in unseren Berichten „vom Tage" geschildert. Sänrnit- lich« Jndustriewerth« hatten im Allgemeinen «ine gute Woche. Oesterreichische Bahnen waren begünstigt; ebenso Gotthardbahn, von Bankactien stiegen österreichische Lreditactieu stark, wegen der besseren Bewertbnng der türkischen Tabakaclien. Hinsichtlich der Deutschen Bank bemerkt der „Bkrl. Actionair' daß der Beschluß der Lapilalvermehrnng, die Aussicht, neue Aktien beziehen zu können, etwa aus 12 000 >4 alte drei neue Stücke von je 1000 ^l z, etwa 140 Proc., der Börse nicht besonders imponiren konnte, da der Plan schon eia alter ist und z»m Andern die Börse selbst in da» große eigenartige Geschält der Deutschen Bank sich nicht »u finden vermag. Sie würde die LapitalS - Erhöhung einer Bank bejubeln, die vorzugsweise da« EmiisionSgeschäst pflegt, aber da» Di-coaticru und Acceptire» der Deutschen Bank ist ihr schwer ver ständlich, trotzdem die von der allgemeinen Schablone allerdings etwa« abweichenden BeschästS-Principien der Deutschen Bank sich in nu» achtjähriger Praxis wohl bewährt hoben. — Berliner Handels- gesellschail und DiSconto-Lommandit stiegen am Sonnabend wieder. Gewiß giebt e« Manche, die zu den hohen Loursen, welche im Einzelnen erreicht worden sind, zweifelnd das Haupt schütteln, indeß da« war schon früher einmal geschehen, und doch fand eine weitere Steigernag statt. Es zieht ein berauschender Duft durch die Hallen de« MainmoaStempel«, die Lust, zu gewinne», ist groß, die Gelegen- beit «ersahrerisch, man bildet sich «in, unter dem Schutze gewaltiger Finanzmächte z» agirea, und so bleibt sür den Beobachter nichts, al« dir Dinge zu nehmen, wie sie falle». Bon der Berliner Svanabendbörse wird berichtet: Die Börse eröffnet« in recht fester Haltung bei ziemlich lebhaftem Geschäft. Be- stimmte Gründe sür dies« Tendenz sind nicht anzusühren, e« wirkte nur di« Annahme, daß die gegenwärtige politische Situation keinen Anlaß »u irgend welchen Befürchtungen giebt. Im Vordergrund« de« Verkehr« standen Lreditactieu, welch« in großen Beträgen zu steigende» Natirungen Ausnahme fanden. Lommandit und andere dentsch« Bankea waren ruhiger, aber gleichfalls sest. Reger Verkehr entwickelt« sich wieder in deutschen Bahnen, von denen Lübecker aus VerstaatltchungS^Aerüchte, Ostpreußen und Marienburger auf günstige Trantport-Rachrichte, steigend waren. Oesterreichische Bahnen fest und bester, besonder« Buschtiehrader und Dux-Bodenbocher an ziehend. Schweizer Bahnen sest, Gotthard bevorzugt. Lüttich-Lim burg und Prinz Henri ruhiger. Montanwerthc lagen matt und mußten bald »ach Beginn beträchtlich nachgeben. Russische Wende durchweg anziehend und recht lebhaft, ebenso zogen Italiener vnd Ungarn au. Egypter konnten sich gut behaupten. Türkisch« Tabak stark steigend, ander» spekulativ« Jndustriewerth« ruhig und wenig veeävdatt. Im späteren verlaus trat im Anschluß an die rück gängig« Brwegnng ins dem Montanmaek» «tn« vorübergebend« Ab- Ichwtchnng ein, dieietb« machte indessen gegen Schluß wieder einer festere« Haltung Platz. Ans dem Bankactirnmarft blieb da« Inter esse sost nnSschließlich ans Lreditaetien concentrtr», während sich von inländisch« Eisenbahnactie, Lübecker anhaltend bevorzug» zeigten. Kwmtz« Lran«p»e»»erthe waren zwar lebhaft, aber theilweise durch Realistrnngen gege» Schluß gedrückt. A»«ländisch« Fond« unter- lagen Schwankungen, russisch« Werthe ohne Animo. Nach- Ueber die Vorschriften, nach welchen die Ursprongr-Zengulffe ab- «faßt werden wüsten, wird in der erwähnten Verordnung „an« »laß vorliegender Anfrage" Folgende« mitgethellt: 1. Zur Ausstellung von Ursprung« - Zeugnisten sind die au«-s ländischen Handelskammern und Zollämter, die au-läadilch«u Ge meindebehörden und die italienische» Lonsulorbeamtea befugt. 2. Die Zeugnisse müssen den Namen und Wohnsitz de« Fabri kanten oder Absender« und deS Eirrpsänger», serner Art, Gewicht oder Menge der Waare: sowie die Abzeichen der Lolli ongebra. 3. DaS Zcugniß darf nicht vom Absender selbst ausgestellt oder vorgeschrieben sein. Es wird nicht al« ausreichend angesehen, wen« der Absender das Ursprung-zeugniß etwa in Form einer Erklärung uiederschreibt und die zuständige Behörde sich ons dir Legalisa- iiou der Unterschrift beschränkt, vielmehr hat die Behörde selbst zu erklären, daß die nöber zu bezeichnend« Waare von dem Absender hrrgestellt ist, oder, falls der Fabrikant nicht al« Absender austritt, I daß die Waare im Amtsbezirke der Behörde erzeugt und somit! deutschen Ursprungs ist. 4. Die Legalisation solcher, von deatschea Behörden auS« j gestellten UrsprungS-Zeugnisse durch eia in Deutschland residirende- ftalieniiches Consulat ist nicht erforderlich. 5. Das Urjorungszeogniß kann sowohl auf einem besondere» Bogen Papier, als auch aus eiiirm Duplikat der Faktura uiedergeschrieben sein. In der einen oder der anderen Form ist «S dem Frachtbriefe mitzugeben. 6. Die Beigabe einer Uebersetzung des Ursprungszeugnisse- in italienischer (oder sranzösiicher) Sprache wird zwar nicht ver langt, liegt aber insofern im Intereste de» Absender«, als ihm dadurch Kosten und Zeitverlust an der Grenze erspart werden; denn die mit Uebersetzungen nicht versehenen Ursprungszeugnisse müssen auf Kosten der Absenders an der Grenze durch Sach verständige übersetzt werden, wodurch nicht selten Ausenthalt entsteht. I Da die obigen Vorschriften aus den Fall, daß ein Exporthaus Waare, welche nicht im Bezirke der Handelskammer, sondern in einem anderen deutschen Jndustriebezirke hrrgestellt sind, gar keine Rücksicht nehmen, so hat der Vorsitzende der Handelskammer sich veranlaßt gesehen, sofort hirrgegen vorstellig zu werden. Bei An- serligung der Formulare ist vorläufig aus dca sraglicvra Fall ia eiaer Welse Rücksicht genommen, welche hoffentlich von der itolieni. scheu Zollbehörde al- zulässig anerkannt werden wird. Selbstver ständlich muß jedoch der Handelskammer Vorbehalten bleiben, im einzelnen Falle vor AuSsertiguua dr« Zeugnisses geeignete Nach, weise darüber zu erfordern, daß die fraglichen Maaren deutschen Ursprung« sind. ohne allen Abzug statt, wenn diese gewünscht wird, well Einleger oder Kind den Wohnort verändern. Die Kindersparcasse nimmt auch größere Spareinlagen entgegen, welche sie mit 3'/, Proc. jähr lich verzinst und nach thunlichst kürzester Kündigungsscist zurück- zahlt. Zur Sicherheit der Emlagrn haben die Besitzer der Kinder» sparcaste 6000 ^l baar eingelegt und einen ReservesondS errichtet, welcher die Höhe von bOOO ^l bereil- erreicht hat. Eia zweiter Reservefonds beträgt 1000 Die Kindersparcasse hat auch im Jahre 1887 sich günstiger Ersolge zu erfreuen gehabt. DaS Jahr 1886 endet« mit «63 Kindern, 1887 brachte 935 neue Anmeldungen und schloß bei einem Abgänge von 642 mit 5156 Kindern. Die Summe der wöchentlichen Einlagen betrug 44 887,14 und die der Rückzahlungen 30454,82^1. gegen 41917,45» bez. 23 596,79 DaS Gut- haben aller Einleger am Jahresschlüsse stieg vo» 172 792,26 aus 187 224,88 Der Bestand — 5156 Kinder — am Ente de- Jahre« 1887 vertdeilt sich aus die folgenden 24 Sammelbezirke in folgender Weise: Colditz 535, Zichirla 248, Schimbach 121, Erlbach 214, Lastau 91, Eollmen 215, Schwarzbach 123s, Leisenau 190, GcringSwalde 607, Küstern 230, Fraucndors 103, Rochlitz 584, Getthain 464, Trebsen 78, Nerchau 233, Laustgk 303, Hartha 300, iwrukau 62, Grimma 93, Lunzcnau 41, Döbrln 168, Zedtlitz 7, lorna 56 und GerSdors 90. — Diese Zahlen zeigen, wie die Kinder- sparcaste ia immer weiteren Kreisen Anerkennung und Be- Nutzung findet und sind zugleich ihre beste Empfehlung. — Di« Verwaltung erfolgt 1888 durch Hermann Reinhardt (Vorstand), W. Trenklrr, T. Härtwig, Ferd. Arlit (Ausschuß) und Constantia Reinhardt (Cassirer, Geraer Lank. 8 Gera, 7. Mai. (Telegramm.) Die heute hier unter dein Vorsitz de« Herrn Rechtsanwalt Schvnemonn (Gera) abgehalteae ordentliche General-Berlammiung war von 53 Personen besucht, welche 7496 Acit »mit 1483 Summen vertraten.IZu Punct 1 der Tages ordnung: Geschäftsbericht der Direction und Bericht de» AussichtS rathe» über erfolgte Prüsung der JahreSrechnung und der Bilanz pro 1887 wird seitens de« Herrn Daemm (Gera) solgrndrr Antrag gestellt: „Dem Delcrcdere-Lonto sind außer der von den Gesellschaft- organen der Bank vorgelchlagenen Dotirung von 99 443.20 ^!, welche Summe hauvtiächlich als Reserve für die Betheiiignng der Bank an der Radebergrr Exportbierbraueret zu betrachten ist. nöch weitere 300 000 zu Lasten de« ordentlichen Reserve sond« zu überweisen." Nach kurzer Debatte wurd« dieser Antrag, nachdem einer vorher versuchten Abstimmung per Acclamation die Einstimmigkeit mangeltr, bei schriftlicher Abstimmung mit 1431 gegen 52 Stimmen an genommen. Im Urbrigen wurde der Rechnungsabschluß per Accla mation genehmigt, ebenso wurde der Direktion rinstimmig Decharge ertbrilt. Bci der Wahl von zwei AofsichtSrathS-Mitgliedern erhielten die Herren Rentier Scheidet (Darmstadt) und Rechtsanwalt Ör. Seil o in Berlin die meisten Stimmen. Herr Dlrector Blausluß giebt gegen die Wahl der beiden Herren einen Protest zu Protokoll, da er Grund zu der Annahme habe, daß die Vertretung der Aktien in der Generalversammlung nicht nach den Bestimmungen de« Actiengesetze« und ebensowenig nach den Statuten der Bank de wirft worden sei. Der Antrag aus Ermächtigung der Direction zur EinlSsung der bi» zur nächsten Gencralveriammlung zur Anmeldung gelangenden verfallenen Noten der Bank wurde genehmigt. Der letzte Gegenstand der Tagesordnung: Ersatz de» 8- 27 der Statuten durch folgende Bestimmung: „Jede Zeichnung der Firma der Gesellschaft erfordert zu ihrer Giltigkeit die Unterschrift von zwei zur Zeichnung berechtigen Personen. Al« solche sind zu betrachten die Mitglieder der Direction und die von ihr unter Genehmigung des Ausslcht-rathS zu ernennenden Prokuristen. Für Bcrhandlongea vor und mit den Behörden, sür Proceste und olle gerichtlichen oder notariell zu vollziebenden Handlungen, sowie sür besondere Fülle kann auch einzelnen Personen — die auch Mitglied der Directiontzoder de- Auisichlsrathe« sein können — Vollmacht gegeben werden, welche unter der Firma der Gesellschaft von einem DirectionSmitgliede zu vollziehen ist," wurde n»t einer unwesentlichen redaktionellen Abänderung ver Acclamation gencbmigt. Eine an den AussichtSrath seitens dcS Herrn Sternberg (Berlin) gerichtete Anfrage betreff» de« Rückkauf« von Actiea wnrde dodin beantwortet, daß hierüber Detail« zur Zeit nicht gegeben werden könnten, sondern die betr. Mitihettungea in dem nächsten GeichästSbericht gemacht werden würden. Der nach Erledigung der Tage»orLnung gestellte Antrag „Die Unterzeichneten Sctioaaire beantraaen hiermit, die General- Versammln,- wolle folgenden Beschluß soffen r Sparfinn und Spielsucht, zwei unversöhnliche Feinde. k. DaS königl. italienische statistische Bureau verglich einmal den Sparsinn »nv dir Spicljucht der einzelnen italienischen Bezirke und fand, daß die sparsamsten Bezirke am wenigsten spicltrn, die spielsüchtigste» am wenigsten sparten. Bon Alters her ist der Norden Italiens, die Heimath de« iialienischen Königshauses, wirthschastlich, militairisch und sittlich kraftvoller grwescn, als der leichtlebige Süden. Sehr ausfällig tritt die- auch in jener Vergleichung hervor. In der Lombardei war der in Sparanstaltcn nirdrrgrlrgte Betrag etwa 46 mal so groß, wie die JahreSrinsätze beim Lotto. Dagegen wurde in Apulien, am Absätze des italienischen Stiefels, in einem Jahre 32 mal soviel im Lotto verspielt, als die gesammte in Sparanstalten niedergelegte Ersparnis früherer Jahre betrug. ES entfielen nämlich im Jahre 1872 aus 100 Bewohner: in drr Lombardei 7120 Fr. Ersparniß und 155 Fr. Lottoeinsätze ia Apulien 9 „ „ „ 288 „ „ Wenn die Italiener da- Lottospiel ganz aufgäben, so könnten sie nach dem Maßstabe von 1872 in 10 Jahren — die Zinseszinsen der Summe ungerechnet — mehr als 657 Millionen Fr. erübrigen! Frei lich brachte das Lotio dem Staate im Jahre 1872 28'/,, im Jahre 1886 sogar 76'/, Millionen Fr. ein. Der vor wenigen Wochen erschienene Jahresbericht der italienschcn Postsporcassen für 1886 zeigt in lehrreicher Weise, wie wenig Bestand Lottogewinne haben. Die dortige Regierung hat nämlich drn Lottospirlern die Einlegung ihrer Gewinne in die Postsparcaste seit 1881 sehr erleichtert, und jährlich legen etwa 700 „glückliche" Lotto- spielcr Gewinne im Kesanimtbetrage von 100 bi- 150 Tausend Fr in die Postsparcaste ein. Der Durchschnittsbetrag eines solchen, bei der Post in Sicherheit (V) gebrachten Gewinne« betrug i»i Jahre 1885: 194» im Jahre 1886: 140 Fr. Bon jenen 700 Gewinnern hatten etwa 440 bereits ein Postsparbuch, 2M benutzten den Gewinn, um sich ein solches Sparbuch anzujchassen. Aber 130, also die Hälfte der 260, ließen sich schon im verlaus des ersten Monats den ganzen Gewinn von der Post wieder auszahlen, 40 ließen de» Gewinn länger als ein n Monat, aber kein volles Jahr bei der Postsparcaste stehen, nur etwa 90 ließen drn Gewinn länger stehen, und von diesen 90 vermehrten 60 den ersparten Gewinn durch weitere Ersparnisse, gaben also Anlaß zu drr Hoffnung, daß sie durch Lottogewinne zu Sparern geworden seien. Das alte Wort „wie gewonnen, so zerronnen" bewährt auch hier im gauzcn seine Wahrheit und läßt r« sehr zweifel haft erscheinen, ob ein Lottogewinn, selbst ganz äußerlich angesrhcn al« ei» Glück gellen kann. Wett größer, als bei den Italienern, ist bei unsern öfter reichischen Nachbarn die Spielwuth. E» entfielen nämlich durch- schnittlich aus jeden Einwohner an Lotio-Einsäpcn: in Italien im Jahre 1872 1 Kl W /H. in Oesterreich „ „ 1877 8 „ 59 „ n Nieder-Oesterreich (Wien!) sogar 36 .Kl 32 on hohem Interesse würde es sein, wenn ein Statistiker rinmal die Spareinlagen und die Lottoeinsätze jeder österrrichischen Provinz mit einander vergliche. Wahrscheinlich würde sich dabei ein ähnliches Ergrbniß heraitSstellen wie in Italien. LebenSverslcheruagS-Gesellschastea, sobald wie möglich der Frage der Krieg-Versicherung gegenüber eine bestimmte Stellung zu nehmen. Wir sind in dieser Beziehung mit eingehenden statistischen Er mittelungen beschäftigt, um zunächst a!S Grundlage sür unsere weiteren Eatichließimgen möglichst genau sestzusleven, wie groß die Zahl der Personen und die Versicherungssumme ist, sür welche wir eventuell das KriegS-Risico zu übernehmen haben würden. Sobald diese Er- Mittelungen, welche so viel wie irgend tbunlich beschleunigt werden, beendet sind, werden wir dieselben unsrrem Aussichtsrathe zur Beschlußfassung über die künftige Gestaltung der kriegSversichernug unterbreiten. Selbstverständlich werden wir dabei bemüht sein, unseren versicherten möglichst günstige Bedingungen zu stellen und ihnen den Abschluß der KriegSversichernug soweit wie möglich zu erleichtern. Wir können und dürfen aber dabei die Rücksicht aus die Erhaltang der festen Fundiruug unsere» Instituts, aas dir Sicherbeit der nicht der Kriegsdienstpshcht nnler- worsene» überwiegenden Mebrheit unserer Versicherten nicht außer Acht lassen, und diese Rücksicht gestattet eS uns nicht, den Sprung in- Dunkle mitzumachen, den die Gothaer LebcnSversicherungsbank unternommen hat, und den anscheinend noch einige andere Gesellschaften ihr nachzuthnn geneigt sind. Es kann nicht unsere Ausgabe sein. daS Boi gehen der Gothaer Gesellschaft zu kritisiren. ES ist lediglich ihre Sache, zn beurtheilea, inwiesern sie die einseitige Bevorzugung einer Minderzahl mit den Pflichten, welche sie ihren sämmtlichen versicherten gegenüber übernommen hat, in Einklang z» bringen vermag. Nach unserer Auffassung aber ist eine derartige Bcvorzung unzulässig. Es ist unleugbar, daß in den Sterblichkeit-- Tos,!» , welche unseren Prämientarisen, wie denen der Gothaer Bank und aller andere» Lebensversicherungs- Gesellschaften zu Grunde liegen, die in direkter oder indirectcr Folge eines Krieges eintretenden Todesfälle nicht berücksichtigt sind, das; also mit unbeschwerter Aufnahme der Kriegsgefahr die sämmtlichen bisherigen Prämien und Dividenden-Berechnungen vollkommen hin fällig werden. Es steht serner sest. daß die den Wehrpflichtigen ge machte Concession gegen die bisher giftigen BersicherungSbedingunaen, aus Grund deren alle zur Zeit bestehenden Versicherungen geschloffen sind, verstößt und daher denjenigen Versicherten, welche der Kriegs- gesahr nicht »nterliegrn, etn Widerspruch-recht giebt, welches bei der Gothaer Bank verinögc ihrer eigenthümlichen Verfassung vielleicht der formellen Rechtskraft entbehrt, vor dem Richter st uhlc der vssentlichen Meinung aber unbedingte Anerkennung finden wird. Welche Verluste daS deutsche Heer in einem Kriege zn er- warten haben würde, daß läßt sich auch nicht rinmal annähernd vor- aussagrn. Niemand darf sich aber verhehlen, daß sie sehr groß werden lönncn, und daß dann bei der Gothaer Gesellschaft, wie bei j-dcr anderen für die älteren Versicherten, welche nach den Bedingungen, us die hin sie ihre Versicherungen geschlossen haben, daS Kriegs- Risico sür ihre Mit-Versichcrien nicht zn tragen hatten, jeder Gedanke an die bisher bezogenen und serner in Aussicht grstelllcn Dividenden in Wegsall kommen, statt besten aber die Nothwendigkeit erheblicher Nachschüst« sich Herausstellen könnte. Die Verwaltung der Gothaer Bank weist zur Rechtfertigung ihrer Entschließungen daraus hin, das; ihr zur eventuellen Deckung von Kriegsschäden unter anderem 27 Millonen Mark in bisher nicht vrrtbeilten Ilcbcrschüsteii, welche zur Gewährung von Dividenden an die Versicherten bestimmt ind, zur Verfügung stehen, und wir müssen zugeben, daß ein: derartige Verwendung vor dem Proceß-R>chler schwerlich würde mit Ersolg angesochten werden können. Eine Schädigung der Mehrzahl der Versicherten, ein moralisches Unrecht würde sie trotzdem bleiben, weil sie wenigstens sür die Vergangenheit gegen die Grund lage deS Versicherungs-VertrageS verstößt. Wer jetzt bei der Gothaer Bank und bei den Gesellschaften, welche in ihre Fußstapsen treten, versichert, hat ja allerdings kem Recht, sich zu bel agea, da er im Voraus weiß, daß er, auch wenn er nicht kriegsdiensipslichtig ist, doch daS Kriegs-Rlsico mit zu tragen hat; ein unzweiielhastes Beschwerderecht haben ober diejenigen, welche aus Grund der früheren Bedingungen ihr Leben bei „Gotha" versichert haben. Der Nothwendigkeit, Nachjchüste zu leisten, sind unsere Ver- scherten allerdings nickst ausgesetzt, aus den Wegsall jeder Dividende würden aber auch sie sich gesaßt machen müsse», und eS würde bei einem längeren und verlustreichen Kriege nicht zu vermeiden sein, daß das den Versicherte» hastende Garantie-Capital (Reservefonds und Aktienkapital) eine erhebliche Schinälernng ersühre. Wenn die Ncbernahmc derartiger, in ihrer Ausdehaung ganz unabiileßbarer Verpflichtungen durch den Hinweis aus die Gebote der Vaterlands liebe gerechtfertigt werden soll, so ist daS einlach verkehrt. Jedes Einzelnen Pflicht ist es, mit dem eigenen Gut und Blut sür daS Vaterland einzustehen: Niemand bat aber das Reckt, v»s anderer Leute Kosten mit seinem Patriotismus zu prunken, und darum sind weder die leitenden Organe einer Acliengesellschaft noch die einer Gcgenseiligkeitsgcsellschast befugt, die Sicherheit ihrer Mackitgrber, deren ihnen aavertrautes Vermögen sie alS gute HauSbalter zu verwalten haben, in solcher Weise zu gefährden. Wir zweifeln nicht, daß eS uns i»i Verein mit einer- größeren Anzahl von Gesellschaften, m t denen wir bisher Hand in Hand gegangen sind und auch serner Hand in Hand gehen zu können Lriegsversichcrung. Die „Magdeburger Leben« - Berlichernng«- Gesell schaft" hat folgendes, die„Kriegsveisicherung" betrefsenpeLlrcula an ihre verlretcr gesandt: „Die LebenSoersicherungsbank sür Deutsch land in Gotha ist vor einigen Wochen mit der »brnlo plötzlichen wie überraschenden Erklärung hervorgeireten, daß sie sämmilichen zum Kriegsdienst verpflichteten Personen, welche bei ihr eine Versicherung schließen, mit Ausnahme der eigentlichen Beruksloldaten, odne jede ZuschlagSprämie von jetzl an auch gegen die Kriegsgefahr versiche rang gewähre. Diele« Vorgehen, welch-« natürlich in einer Zeit stetig, bald näber bald ferner, drobender Kriegsgefahr für Millionen Dentlcker, wrlche der allgemeinen Wetirpflicht unterworfen sind, bei ! drr ersten oberflächlichen Betrachtung nicht nur al« die ihren Wünschen am meisten enisrr chende, sondern zugleich als die e-niack ste Lötung einer sür da« Wohl und Wehe ihrer Angehörigen liuschiieidruv wichttgr, Frage erschein» wird, aölhigt auch an«, wie alle anderen hoffe», gelingen wird, eine Lösung der Frage zn finden, welche die venckiiedknen, von uns zu beobachtenden Rücksichten wahrt n id jedem Versicherten das Seine gewährt. Indem wir uns weitere Mit theilungen in der Sache Vorbehalten, ersuchen wir Sie, aus etwa chon letzt an Sie ergehende Anfragen zu erwidern, daß unsere Gesellschaft sür dir Kriegsversicherung so günstige Bedingungen stellen wird, wir sie eS ohne Gesäbrdu 'g ihrer Existenz nur irgend vermag. Ohne jede Larrenzzeil aus Kriegspräntte zu vcrz chten, sind wir jedoch nicht im Stande; es ist aber auch in den sehr hohen Prämie» der Gothaer Gesellschalt, wenn man mit der u»- obiveisbaren Möglichkeit des Wegfalls jeder Dividende aus eine ge wisse Zeit oder gar eines NachschnsscS rechnet, eine bedeutend: Kriegsvrämie enthalten, weiche freilich nicht blos von den dem Kriegs-Risico AuSgesevten, sondern von allen Ver sicherten, Frauen und längst dem Laiidslurm entwachsene Greise mit inbegrissen, zu entrichten ist!" Vas russische Wirlhschliftsslisicm. Ueber die nachthciligen Wirkungen de« russischen Schutzzollshsttins i» Rußland selbst bringt ein Bericht des österreichiichcn EousulatS i» Kicw recht benierkenSwerthe Mstlhcilungcn. Dmnach leiden Landwirthschast und Handel spcciell in Süornßland schwer unter den zollpolitii'chen Verhältnisse». Trotz der enorm rcich-n Ernie, welche nn 420 Million-» T'chelwert L 150 oder 40 Proc. mehr al« 1886 in Weizen, Roggen, Gerste, Haler und Hirse gebracht hat, stimmten die GeircidezoVerliöhiingeii Deutschlands die Hoffnungen aus Besserung der lai-dwirl.lschasiiichen Verhältnisse herab und die Erhöhung der ruisilche» öingangszölle aus landwirth'chasllichc Miichinen ward als eine die Iiücrrssrn der südrussischcn La»d- wirtbschaft direct schädigende Maßregel eiiipsunden. Auch von de» die Pachtung von Grund und Boden aus dem Lande durch Fremde in manchen Gouvernement« untersagenden Bestimmungen des neuen Fremdeiigesetzes vom 14. März 1887, einer aus dem Geiste der Schutzzollpoliiik entsprungenen Maßregel, konnte man nur üble Folge» sür die Zukunft gewärtigen, und man hörte bereilS vielfach die Großgrundbesitzer klagen, daß eS nicht möglich ist. sür daS sach- männüch gebildete und Mit den schwierigen Localverhältniffen so ver traute nusländstche Element einen auch nur halbwegs passenden Ersatz im Lande selbst zu beschaffen, welcher den bescheidensten Ansprüchen an Verläßlichkeit und Kenntnissen zu eirtiprechen in der Lage wäre. „Doß die Schutzzollpolitik auch aus die Entwickelung der allgemeinen VolkSwirikschasi nochthcilig einwirft", bewerft der österreichische ConsulalSbericht weiter, „dafür liefern die Klagen einen genügenden Beweis, welckie von der Gruppe der DvdenproLu- centen einerseits über die immense Verthenernng der landwirth- svostlickien Belriebswerkzeuqe, von den Cvnsumenien anderseits hinsichtlich solcher BcdarsSnrlikel erhoben werden, iür welche die In dustrien im Lund- noch w-iiig oder gar nicht fortgeschritten sind. Die Hoden K-impIzöllc gereichen einige» Industrien in Großrußland und in Bolen, insbesondere den Maschinenlabrckanten, zum Bortheil: die Lonsnm-nlen Partie p-ren jetoch daran in einein so geringen Maße, als sich die Industriellen diese stciailickic Protection durcki ein- ganz unbegründete Erhöhung ihrer Pr-,:c g büria nntz'-ar zu ma-1-kii gewußt laben." Vclondcr» ist man IN lantwirthick'asiiichen Kreisen auch durch di: Zoll-rhöhnng aus MnUercii iaickniirn unangenehm be rührt, da e« bisher keiner der ruijischru Ptaichineusadrikrll gelungen
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