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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880508
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880508
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-08
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1888
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DPMWUIWWMMW» 2838 k-!»e Gefahr droht und dieie» «ur durch d:n elektrischen Funken Mk Krasteatladung gebracht wird. Die ersten Proben machle man mit einem lciaeaen Sack, der an einen Piahl geyäugt und mir Dynamit« buchsen gesüllt war. Die Kugeln schlugen aus ganz kurzer Tat« jernung durch diesen Sack, ohne daß die hinter einem Schutzwall gedeckten Zeugen der versuche irgendwelche sonstige Wirkung be- merkten. Bei einem ledernen Sack, der daraus an den Bläht gehängt wurde, wiederholte sich dieselbe Erscheinung. Er wurde daraus eine hölzerne Kiste mit Dynamitbüchicu aus den Boden gesetzt und mit Flintenkugeln durchschösse». Der erste Sink blieb auch hier wirkungslos, beim zweite» gerieth die Kiste in Brand, was man er« wartet batte; e» ersolgte jedoch keine Explosion. Nun ging man einen Schritt weiter» setzte eine Blechkiste mit Tynamüdüchsen aus den Boden und seuerle aus 3 w Entscrnung eine Kugel durch dieselbe hindurch. Buch jetzt ersolgte nicht sofort irgend welche Wir kung. ES verrann eine Pause und endlich trat der Prinz vou Neapel mit den Ossicieren hinter dem Schutzwalle hervor, um die Wilkung des Schusses in der Näh: anzusehen. Da, nach einigen 40 Sekunden erst, ersolgte die nachträgliche Entladung mit dem ver derblichen, aber im Ganzen immer »och verliaituißniäßig günstigen Busgange. Der Prinz von Neapel war so leicht abgekominen, daß cr AbendS an der Familientaicl speisen und selbst de» Vorgang er- zählen kouute. Man sah ihn auch gestern im Lause des TageS seine gewohnte Ausfahrt machen und er wird, wie es heißt, seine Eltern zur Eröffnung der Ausstellung nach Bologna begleiten. Die uerwuadeten Olficiere befinden sich mit Ausnahme des Hauptmann! de Lorenz», dem «in Glück Blech in den Unterleib gedrungen und besten Augenlicht aus einem Auge gcsährdet ist, ganz außer Geiahr. General d'Oncieu halte gestern etwas Wundsieber und Oberst de BenedictiS war durch den erlittene» Bluts.rlust einigermaßen g.schwächt. König Humbert, dessen Herzensgute sich schon bei so mancher Gelegenheit den Leidenden gegenüber bewährt hat, ließ eS sich auch bei Vieser Gelegenheit nicht nehmen, gleich gestern Morgen den sämmtlichen sechs verwundelen Ossicieren, vam General bis zum Lieutenant hinab seinen Besuch zu machen. Er brachte einige Stunden mit dieser Samaritergäiigeu zu. * Nach einer Mittheilung aus St. Petersburg werden in der höheren russischen Gesellschaft vielfach Rciseaiistalten getroffen, um der für den 27. d. M. angefetzten feierlichen Eröffnung der central-asiatischen Eisenbahnen Barbara- Samarkand deizuwohnen. Auch tue junge Gemahlin des Erbauer- der Bahn, Generals Annenkow, bcgiebt sich nach Samarkand. Zugleich heißt eS. daß Einladungen an Grasen VessepS und Professor Bambery zur Theiluahme an den Eröffnungsfeierlichkeiten gerichtet werden sollen, von denen der letztere bekanntlich Samarkand in der Verkleidung als Bettler unter großen Gefahren besucht hat. lag» hatte sich schon ein« ansehnliche Menschenmenge an der Hafeneinfahrt angesammrlt; die Capelle der zweiten Matrosendivissou spielte lustige Weisen, und „glückliche Reise, aus Wiedersehen!" tönte es herüber und hinüber. Unter dem tausendstimmigen Hnrrah der Kops an Kops aus Deck stehenden Mannschaften und der bi» zum dichten Gedränge angewachsenen, auS allen Kreisen sich zusammen- sctzenden Mxage, unter Zurusen, Tücherschwrnkeu uob den abwechselnden Klängen de» Preußenmarsche» und de» bekannten, der augenblicklichen Stimmung der Scheidende» und Bleibenden so angemessenen BolkSliebeS: Muß i denn, muß i denn zum Stabile hinan» ... glitt der Dampfer, der im Bortopp die deutsche Krieg-flagge gehißt hatte, durch dir Echlcußcn aus die Rhede, von der Menge so lange mit den Augen vcrsolgt, bi» Li- dunklen Umrisse de» Schisse» am serncn Horizont verschwanden. Die Reise de» „Friedrich" geht durch den Surzcanal über Aden nach Stngapore, wo selbst der Wechsel der Ossicicre und Mannschaften der oben genannten S. M. Schisse erfolgt. E» werden abgelvst aus der Krcuzerrorvette „Carola" der ganze Stab durch Corvetten- Capitaiu v. Naben als Eommandant, Capitain-Lieutenant da Fonscca-Wollbeim als l. Osficier, Lieutenant« z. S. Bcnzlcr, Heinrich XXVI. Prinz Rcuß D„ Brinkmann, Koch I. Unter-Lieutenant» z. S. Alberto, v. Stndnitz; Maschmcn- Nnter-Jngenieur Schutze; Stabsarzt vr. Weiß; Marnie- Uiitcr-Zahlnieister WapncwSki. Aus „Sophie" werden ab gelöst: Eapitain-Lienlenant Wittmer; LieukcnanlS z. S- Kalau vom Hose, Bahlke; Unter-Lieutenant» z. S. Simon. Hintze; Maschinen-Unter-Ingenieur Lehmann; e» sind conimandirt: Capitain-Lieutenant Landfcrmann als crster Ossieier: Lieutenant- z. S. Bachem, v. Bredow. Scherr; Unler-LieutenantS z. S. Hcuschmann, Back; Maschinen- Unter-Ingenieur Runge. Aus Kreuzer „Möwe" werden abgclösi: Eorvetten-Capitain Boeter»; Lieutenant» z. S. Deubel, Jacobson, Assistenzarzt 1. Elaste Vr. Koch, Marine» Unlerzahlmeistcr Heppner. Obermaschinist Brand: eS sind neu coinmandirl: Eorvelten-Capitain Freiherr von Erharvt als -r Osch atz, 6. Mai. Ja früheren Zeiten ruhten aus dem Nathe der Stadt Oschatz gar mancherlei schwere Sorgen, von denen er heut zu Tage nicht» mehr weiß. Unter diesen Sorgen scheint eine der wichtigsten die um den Rath«- Weinkeller gewesen zu sein, dessen Beaufsichtigung 2 NathSmitgliedern, Weinherreu genannt, übertragen war. Der 30 jährige Krieg hatte auch hier störend eingewirkt. De» RatheS Weinkeller war leer. Jedoch bald nach dem Friedens schlüsse (1648) wurde der Weinkeller wieder in Ordnung gebracht und 1657, au» welchem Jahre noch rin lv Puncle umfassender Vertrag über die Anstellung eine» Weiaschenken vorhanden ist. scheint er schon wieder in Blülhe gestanden zu haben. Nach dem Vertrage soll sich der Weinschenk „m Summa in Allen so verhallen und bezeigen, wie einem treuen und sorgfältigen Hausvater und Verwalter eigen »nd ge bühren, will er auch gegen Gott, sein Gewissen und seine Vorgesetzte Obrigkeit iuhalt» seines geleisteten EideS zu ver- anlworlen getrauet". Der Weinschenk empfing für seine Dienste „freie Wohnung aufm Weinkeller. 40 Thlr. am Gelbe, 2 Steine Unschlitt, 10 Schock Neißholz, jedoch daß er solch Holz auf seine Unkosten anfahren lasse, von jedem Eimer ein Kanne Zapswein und hierüber nicht» mehr". Ja, ja — lang ists her! — Strehla, 6. Mai. An die Stelle de» treuverdienten Obcrpfarrers Thiele, welcher sich nach 4!jähriger Wirksam keit in hiesiger Gemeinde vor Kurzem verabschiedete, wird Pastor vr. Klemm au» Zeithain, der sich namentlich durch mehrfache Fcldprediqten im dortigen Barackenlager in weiteren Kressen den Nus eine» tüchtigen Prediger» erworben hat, in einigen Woche» treten. — Chemnitz. 6. Mai. Der Gedanke, auch in unserer Stadt rin Kaiser Wilhelm-Denkmal zu errichten, hat in weiteren Kreisen Anklang gefunden und Veranlassung zur Bildung eine» diesbezüglichen ComitL» gegeben, da- bereit» mit einem Aufruf zur Zeichnung von Beiträgen hervorgetreteu ist. — Da» Lutherfestspiel von Devrieut, welche» heute Vom Kaiser. * Ucber daSBesinden de» Kaiser» meldet die „Post" vom Sonntag: Das Befinden Sr. Majestät des Kaisers ist jetzt wie früher Schwankungen ausgcsetzt, die bald zum Besseren, bald zum Schlecker n neigen. Während der gestrige Tag und die vorvcrslossenen tz.öyie zu großer Zufriedenheit der Acrzle Verliesen, war die Nach sau gestern zu heute nicht gut. DaS Fieber stieg gestern Abend wle'rr »n 39 Grad, Hustenreiz und namentlich dr AuSwurs waren stärker -n e»-. als ionst in der letzten Zeit. In Folge dessen war die N chtruhe ich» L-Wg auSgeb.ldcten sre,will,gen 50 Kranken häufig gestört, der Schlummer nicht besonders kräjtigend. Erst gegen Morgen ließen Fieber und ionstige Beschwerden »ach. Trotzdem lüdlt sich der Kaiser heute Porinillng, wenn auch matt, so doch vcr- hältmßmäß'g wohl und wird, allerdings erst zur Mittagszeit, das Bett verlasse». Die an den beiden letzten Tagen vorgenommciien Gehversuche scheinen den Kaiser doch mehr angestrengt zu haben, als zunächst vermulhet wurde; e« wird daher größere Vorsicht ongciveubet werden. Das Fieber hielt sich heute Vormittag nur wenig über der Normallemperatnr, etwa 37,9 Grub. — Die süc die heute noch un bestimmte Abreise Sr Majestät deS Kaisers —welche trotz aller Dementis doch Ende April aus Anfangs Mai in Aussicht genommen war, — be stimmten Salonwagen III und IV sind seit einige» Tagen bi« aus daS Legen der Teppiche scrtiggestellt. — Am gestrigen Nachmittag um 3 Uhr erschien der Reichskanzler Fürst Bismarck im Charlottenburger Schloß und hatte mit Sr. Majestät dem Kaiser eine längere Con- serenz. Um 3 Uhr 57 Minuten verließ der Fürst das Schloß und fuhr nach Berlin zurück, von dem vor dem Schloß sich ansommeludcn Publicum aus das Ehrerbietigste begrüßt. Se Majestät der Kaiser legte sich alsdann zu einstündigem Schlummer nieder. Um 3 Uhr 5 Minuten luhr der russische Botschafter Gras Schuwaloff vor und erkundigte sich nach dem Befinden der Allerhöchsten Herrschaften. Nach fünf Minuten kehrte derselbe nach Berlin zurück. — Um 3 Uhr Ul Minuten fuhr Ihre königliche Hoheit die Eibprinzcssin von Eachiea-Me ninge» mit ihrer Schwägerin, der Prinzeß Marie von Sachsen-Meiningen, »ach Berlin zurück. Vorher batten die Herr- schaiten das Mausoleum ausgesucht und bei still m Gebet am Sarge de- hochseligen Kaisers kurze Zeit v rweilt. Nach Niederlegung eines prachtvollen Kranzes verließe» die Pnnzessiiiiien da- Mausoleum. Am gestrigen Vormittag ergingen sich »och Ihre könig lichen Hoheiten die Prinzessi»n:n V cloria, Luise und Margarethe eine volle Stunde im Sch.ostparke zu Charlvltenburg; kurz »ach II Uhr ließ sich Ihre länigliche Hoheit die Prinzessin Margarethe einen Viererzug Vorfahren, bestieg den Wagen und ergriff die Zügel. Etwa eine Stunde übte sich die Prinzessin im Fahren, und zwar im Schritt und »n Trabe. Nachmittags unter nahmen die Prinzessiizpe».Töchter eine längere Spazierfahrt und kehrten »m 5 Uhr 10 Minuten nach Eharloltenburg zurück. — Heute Vormittag, nach beendigtem Gottesdienste, begab sich Ihre Majestät die Kaiserin in Beglc.tung der drei Prinzessinnen. Töchter nach Berlin, um im Schloß'dem ältesten Sprosse» dcS Kronprinzen zum Geburtstage zu gratnliren. Die Kaiierin suhr mit den Prinzessinnen in geschlossenem Coup«, da sich Allerhüchstdiesilbe am gestrige» Tage iiiioäßlich gefühlt hatte. Das Conpü war vollgesüllt von prachtvolle» Rosen- und Maiglöckchenbouqnets, welche Großmama und Tanten dem kleinen GeburtStagSkindc zu überreichen gedachten Boi» Schloß aus begaben sich dir Herrschaslen znm Mini wr von Goßler. woselbst sie längere Zeit verweilten. DaS für Se. Majestät dem Kaiser be- siinimte Zelt ist gestern noch nicht im I-kblohpail miigesiclll worden, weil Ihre Majestät die Kaiserin gern selbst den Platz zur Ausstellung misslichen möchie, gestern aber in Folge eu> r Eikaltung daS Zimmer hüten mußte. Morgen wird daS Zelt ausgestellt werde». Bon anderer Seile wird der „Post" geschrieben: Im Allgemeinbefinden Sr. Majestät des'Kaisers, daS nach unserem letzten Berichte ersreulichc Fortschritte gemacht hatte, trat auch im Lause des gestrigen Nachmittags n»d Abends e »c Aendc- rung nicht «in. Der Appetit blieb angeregt »nd die Körp-rtiäste Hallen sich bereit- soweit erholt und gehoben, daß der hohe Patient die schon erwähnten Geh. und Stchveriuchc nicht mir sorljetzcn, sondern auch weiter ausdehnen konnte. Der Kaiser war im Stande, ohne Stütze durch sein Zimmer zn gehen, »nü gerade dieie Bewegung wirkt: inSbcsonder: fördernd aus den Avprtil. Auch das Bcdürsniß nach geistiger Thätigkeit war lcbhast. Tie Zeit, welche nicht der Be wegung gewidmet war, brachte Se. Majestät daher meist mit Lesen zu und konnte selbst einige Re iierl»igsg> schälte ohne Ermüdung er ledigen. Deni Sopha batte für den größten Thell der Zeit der Lehnstuhl am Fenster Platz gemacht. Auch das Fieber trat Abends wiederum etwa- weniger in die Erscheinung, wie am Tage vorher. Die Temperatur erreichte nur 33,1 Grad gegen 33,2 am Freitag Abend. Leider ist für den heutigen Vo.iniltag nicht ganz io Er freuliche» zu berichten. Die Nackt verlas zwar leidlich gut. doch ist der Appetit wieder zurückzegangen und zeigt sich heute nicht mehr so angeregt und kräftig wie gestern. Auch das Allieineinbcfinde» überhaupt ist heute nicht ganz so gut, als am gestrigen Tage und Abend. Ob und inwieweit das mit dem localen Leiden zusamme» hängt, sind wir außer Stande, zu sagen. ^ z» vor 8 Tage» zum ersten Male aus der Bühne de« Stadt- Eommandanl. L.eulenanl z. S. ^tzmann. Nnterl.eut-nant z. S. iheater» zur Ausführung kam. hatte sich einer recht regen Fromm, Assistenzarzt 1. Classe vr. Bnssenge, Marme-Unter- Theiluahme de» Publicum» zu erfreuen und entsprach im Ganzen den gehegten Erwartungen. Auch die bisher statt« gefundenen Wiederbolungen übten eine große Zugkraft au». Heute findet eine Nachmittagsvorstellung statt. — Vorigen Mittwoch hielten die Geistlichen der Ephorie Chemnitz ihre diesjährige FrühjahrScouserenz ab. an welcher auch die Eantoren. Uirchschullehrer und Organisten sich betheitigten. Nach dem in der Nicolaikirche von Herrn k. Fleischer» AucrSwalde abgehalleneu liturgischen Gottesdienst redete Herr Organist Butze-Chemnitz über da» Orgelspiel in der evan» gclischen Kirche. In der daraus folgenden Bersammlung im Saale deS „Tivoli" wurde rin Statut angenommen für einen innerhalb der Ephorie zu gründenden Verein für Pflege kirchlicher Musik, bä» ein bereit» vor 3 Jahren ernannter Ausschuß auSgearbcitct hatte. — DicnStag fand die Hauptversammlung de» GustavAdols-DereinS statt, der lm vergangenen Jahre eine Einnahme vou 7285 --e und zahl»,elfter Fetbmann, Obermaschinist Achenwall; aus Kanonen ooot „Wols" werden abgelöst: Unterlieutenant z. S. Capelle, Assistenzarzt 1 Elasse I)r. Dirkscn Marine-Unterzahl- meisier Köpcke II.: es sind neu commanbirt: Unlerlicutenant z. §. Behncke. Assistenzärzte 1. Claffe Linse, Hohenberg, Marine-Unterzahlmeister Lange. Obermaschinist Prenzloff. Die Rückkehr de» TranSportdampser» „Kronprinz Friedrich Wil, Helm" mit den abzrlbsteu Commando» steht Ende Juli zu erwarten. * Leip 'm großen Lachsen. s. Mai. An einem der letzten Tage fand aale de» DereinSbausc» die Prüfung der bis Marine. * Wilhelmshaven, 6. Mai. De. Bremer Lloyd Lampser .Kronprinz Friedrich Wilhelm", welcher zum Truppe» transport vollständig eingerichtet worden ist, hat gestern Nach mittag um 6 Uhr mit re» Ablöiu»gSman»schasleii der zum Kreuzergeschwader gehörenden Eorvetten „Sophie" und „Carola", des Kreuzer» „Möwe" (ostasrikansschc Station) und de« Kanonenboot» „Wols" (ostasiatlsche Station) in der Stärke von ca. 600 Mann den hiesigen Hasen verlassen. Die Au-rcise de- Schisse» gestaltete sich gerade;» zu einer Feier lichkeit, die ihre natürliche Begründung in dem guten und samiliären Einvernekme» hat. welches gerade in Wilhelms haven zwischen der Marine und der E vilbcvölkerung in so ausgesprochener Wesse bestebt. Am Mittag begab sich Sr. Exeellenz der Ehes der Marincslalio., ter Nordsee, Dice- Avmirat Gras v. Mont», an Bord LcS Trensporlschssse» n»d hielt eine erhebende Ansprache an die scheitenden Ossicicre und Mannschaften, während z» Ehren der crsterci, am Nach- mittag« im Ossicierscasino ei» AbschiedSdiner statlfand. Um 4 Uhr Nachmittag», während da« Sch-ss roch im Vorhafen p s leg er (sächsische Fclvdiakonen) statt. Derselben wohnten ^ bei Herr Oberstabsarzt vr. Zimmer al« Beauftragter de« eine Ausgabe von 64l6^ verzeichnetklHerr k.'vr. HoVs königlich sächsischen Kriegsministeriums, Herr Geheimer Rath von Criegera al» kaiserlicher Dclcgrrter für sreiwillige Krankenpflege und al» Director de» Landesvereins vom rothe» Kreuz. Herr Hofrath vr. Heßler al» Leipziger Delegirter vom rolhen Kreuz und Herr Pastor Zinßer al» Vorsteher de» Leipziger GenosscnschastSverbandcS. Die Prüfung selbst hielt Herr Stabsarzt vr. Dlim» ab, der die Felddlakonen seiner Zeit vorbereilnngSwcise auSzebildet hatte, und zwar wurden die Krankenpfleger zuerst eingehend aus ihre theoreti schen Kenntnisse hin examinirt, um dann an zweiter Stelle mann hielt bei dieser Gelegenheit einen Bortrag über „Die drei Slädtefigurcn de» Lutherdrnkmal» in Worin»: die pro testirende Speier, die bekennende Augsburg, die trauernde Magdeburg". — Die Zahl der Selbstmorde hat hier in letzter Zeit zugcnommen. Nachdem vor Kurzem sich ein Expedient in seinem Bureau erschossen und auf dem Nicolai- bahnhos ein Erhängter gesunden wurde, zog man Mittwoch früh die Leiche eines etwa 20jährigen Manye» au» dem Schloß- teiche. Am selben Tage erhängte sich ein Trödler in der inneren Klostcrstraße und am Abend sprang ein 13jährige» noch ihre praktischen Fähigkeiten im Verbinden re. zu er-! Mädchen (angeblich wegen schlechter Behandlung zu Hause) ,n» weisen. Der Verlaus der Prüfung war ein durchaus be friedigender. Nach Schluß derselben nahm zunächst Herr Geh. Rath von Criegern Gelegenheit, den Fclddiakonen seine höchste Zufriedenheit und feinen persönlichen Dank für ihr opferfreudige» Eintreten für die Sache der Krankenpflege auSznsprechen. Daraus gab Herr Obrrslabsarzt vr. Zimmer sein Urtheil ab und erklärte, daß er auch seinerseil» dm Leistungen der Krankenpfleger, vor Allem deren praktischen Leistungen volle Anerkennung zollen könne, und schließlich wandte sich noch Herr SlabSarzt vr. DümS mit warmen Worten an seine ehemaligen Schlller, indem er versicherte, daß e» ihn mit Stolz und Freude erfüllt habe, sie für eineu so edlen Beruf mit vorbereitcn zu dürfen. Im Anschluß an die Prüfung versammelten sich die Feldviakonm am Abend »och zu einer geselligen Zusammenkunft im Coburger Hof. an welcher zu allgemeiner Freude auch die Herren Oberstabsarzt vr. Zimmer und Stabsarzt vr. Düm» in liebenswürdiger Weise thcilnahmen. * Leipzig, 7. Mai. DaS im Jahre 1869 hierselbst begründete katholische Casino hielt gestern Abend unter reger Betbeiligung im ..Startgarten" einen Familienabeuv ab. dessen Ertrag an EmtrittSgeldern zum Besten der Kinder- bejcheerung Verwendung finden soll. Da» der Festlichkeit zu Grunde gelegte Programm war eia sehr reichhaltige», und somit war für beste Unterhaltung Sorge getragen worden. Tie komische einactige Scene „Kaffeeklatsch" sanv eine gute Wiedergabe; da» Gleiche darf auch von der einactigen Poss: „Die Zerstreuten" behauptet werden. Der Humor der alt- väterschen Erscheinungen in beiden Stücken machte sich allent- lialbcn geltend, und der Anwesenden bemächtigte sich eine sehr heitere Stimmung. Die liebliche Walzer-Idylle „Eine Bauernhochzeit in Kärnthen" von Koschal, vorgelragen von einem geübten gemischten Chor, gelangte zur besten Geltung, »nd wa» die Liolinsoli anbetrisst, so wurde denselben mit Liecht lebhafter Beisall. gleichwie allen übrigen Darbietungen, zu Tbeil. Ein Ball beschloß da» Fest, welche» seinem guten Zwecke durchaus entsprochen hatte. * Leipzig, 7. Mai. Die gestern hier staltgefundene Gausahrt der Radfahrer nach Nochlitz verlief bei günstigem Wetter. eS nabmen an derselben etwa 100 Fahr räder (Zwei- und Dreiräder, sowie Tandem») Tbeil. Die Abfahrt, bei welcher sich auch eine Anzahl Damen eingesunden batte, erfolgte früh 7 Uhr vom JohanniSplatz: auS. In Borna wurde eine halb- bi» einstündige Pause gemacht und eS schlossen sich hier die an der Gausahrt Theilnehmendrn au» Altenburg u. s. w. an. Die Ankunst in Nochlitz er solgte noch vor Mittag» 12 Uhr und e» wurden hier die Gausahrer de» Leipziger Gau» allseitig auf da» Freundlichste begrüßt. Was die Rückfahrt nach Leipzig anbetrisst, so wurde dieselbe über Lansigk bewerkstelligt und e» trafen die Radfahrer in den späteren Abendstunden wieder Hierselbst ein. — Grimma, k. Mai. Michaeli- diese» Jahre» sind sünszig Jahre vergangen, daß da» hiesige k. Lehrerseminar begründet wurde. Die Erinnerung an diesen Zcitpunct wird von Seiten der Anstalt durch eine Feier au-gezeichnet werden, und so waren gestern Nachmittag in der „Terrasse" eine An zahl ehemaliger Senrinar-Griiniiienscr von hier und Um gegend zusamiiiengekominen zu einer Vorbesprechung bezüg lich der Theilnahine am Feste. Man begrüßte von allen Seilen die geplante Feier mit großer Freude, und eine Anzahl der anwesenden Herren wurden zum HanptauSschuß gewählt, der in Verbindung mit Seininar-Griinmrrrsern anderer Orte weitere Schritte m der Angelegenheit zunächst in die Hand nehme» soll. X Nossen, 6 Mai. Nachdem die Kinder in mehreren umliegenden Ortschaften er» den Masern erkrankt waren, scheint jetzt dieselbe Krankheit auch unter der Schuljugend hiesiger Stadt sich auszubreiten, denn bereit» sind gegen 60 Kinder von den Masern ergriffen. Zum Glück sink» eie Masern bi» jetzt überall gutartig ansgetrcken. — Im Dorse Nicdereula wurden am DonnerSkag zwei der Tollwuth verdächtige Hunde erschossen. Beide balle vor etwa vierzehn Tagen ein großer fremder Hund gebissen, derselbe, welcher inletzt io Dresden getübtrt und bei der thierärztlichea Unter suchung al» tollwüthig befunden wurde. Wasser, wurde jedoch herauSgezogeu und wieder zum Be wußtsein gebracht. L Moorbad Gottleuba, 6. Mai. Während die Er öffnung der neuen, nach ärztlichen Vorschristrn erbauten Bade anstalt, welche 40 zu verschiedene» Bädern eingerichtete Zellen enthält, am l5. Mai statlsiiibet. wird die neue Hochvruck- wasserlcitung, die der Stadt nach der Analyse der königlich chemischen Centralstelle in Dresden ein al» „vorzüglich" bc- zeichnele» GcbirgSqiiellwasser zusührt. bereit» am lO. Mai vollständig in Betrieb gesetzt. Durch die ca. 7 Atmosphären Druck besitzende Leitung ist nunmehr auch eiue FeuerSgesahr im Orle vollständig ausgeschlossen, da 14 in der Stadt vcr- theilte Fcucrhytranlen eine ungeheure Wassermasse rur Be kämpfung von Schadenfeuer entsenden können. Unser un mittelbar am Walde liegendes GebirgSstädtchen gewährt daher nicht nur thalsächlichsten Feuerschutz, sondern eS bietet auch allen Erholungsbedülstigen stärkende Moor« uud Mineral- bäver, reinstes Trinkivaffer und herrlichste ozonreiche Lust. -f Plauen, 5. Mai. Der, wie gemelc-t heute früh im hiesige» Krankenhause verstorbene junge Mann auS Leipzig, welcher sich geiler» Abend aus ReinSvorser Flur in selbst mörderischer Absicht zwei Schüsse beigcbrachl hat, war, wie wir weiter hören, Kaufmann und 21 Jahre alt. Er hatte in Plauen Verwandle und war angeblich erst gestern von Glauchau aus nach Plauen gekommen. Seine letzte Stellung soll in Leipzig gewesen sein, woselbst noch seine Stiefmutter leben soll. Er kam hier bei einer ihm verwandten Familie beiter und lustig an. sprach viel und ging von dieser Familie fort, um, wie er sagte, zu einem Onkel und zu seiner Slies- schwester aus Besuch zu geben, was er iudeß nicht gethan hat. Ein anderer Grund al- Stellenlosigkeit, wie man aus seinem Notizbuch zu ersehen vermochte, ist hinsichtlich der unseligen Thal nicht bekannt geworden. v. Pirna, 6. Mai. In Sachen de- mchrerwähntcn Ankaufs deS allen Nicolai-FriedhoseS hat jetzt der hiesige Kirckenvorstand die Geneigtheit ouSgesprochc», aus die Kansofserte deS Sladtraths und die dabei gestellte Bedingung, die Kaussuniine von 40 000 .L lediglich zu den Zwecke» der Kirchenrenovation zu verwende», einzugehen, vorbchält- lich jedoch deS AussichtSrecht» deS KirchenvorstandS behufs Wahrung aller Forderungen der Pietät. ES erfolgt in dieser Beziehung eine Bcrichlerltaltung an da» LandeSconsistorium, wobei zu hoffen steht, daß eine definitive Entscheidung in dieser nun schon längere Zeit aus der Tagesordnung stehenden Angelegenheit bald vorliege» dürste. Aus der Breitestraße, der schönsten Straße unserer Elbstadt, gelegen, erweist sich daS in Frage kommende Areal für die Stadt als eia besonders wcrthvolleS; andererseits verbindet sich damit zugleich aber auch eine willkommene Regelung für die Beschaffung der Geldmittel zu der unausichirbbaren inneren Ausstattung unscre- GotteShausc». DaS in letzterer Hinsicht in Aussicht gestellte Gutachten de» Bauratb MotheS auS Zwickau, der zur Be sichtigung der Slaklkirche hier weilte, steht b;S Psingsteu zu erwarten. — Im Anschluß a» die vorgedachle Kirchhos-aiigelegcn- h-it sei zugleich von einer Angelegenheit berichtet, welch« zuerst Aufregung, dann aber allgemeine Heiterkeit hervorries, vo» Mund zn Mund ging die gruselige Kunde, daß auf dem gedachten Kirchhof Räuber sich eingcnistct und von dort auS ihr Wesen getrieben hätten; in der gestrigen Abendnuiumer unsere» „Anzeiger" konnte dann aber die Aufklärung gegeben werden, daß in einer Gruft WohnungS-Utensilien von Leuten untergrbracht waren, die kein Unterkommen zu finden wußten. Für die übrigen erschreckenden Zulhaten war durch die »frucht» und furchtbare" Phantasie Sorge getragen worden. — Der hcntige Baumblüthe-Sonntag brachte dem Müglitzthale, sowie der Sächsischen Schweiz rc. selbstverständlich Massen- basl Besuch. Die Dresdner Radfahrer halten sich, wie schon erwähnt, da» freundliche Li: bst adt al» Ziel erkoren. — Dresden, 6. Mai. Mehr al» SO Candidatrn der Tbeologie und de» Prebigtamt» find gegenwärtig durch die Fürsorge de» evaugelisch-lutherischrn LandeSconsistorium» al» Amt» geht lsen der Leitung tüchtiger Geistlicher unter stellt worden. Dem kirchlichen Lebrn wird au» dieser aus gedehnte» Einrichtung de» Vikariat» insofern ein erheblicher Gewinn erwachsen, al» nicht nur sofort in vielen großen Kirchspielen, wo bisher die Kraft der Geistlichen zu sehr i> Anspruch genommen war. eine intensivere geistlich« Wirksam- keit ermöglicht, sondern auch die Heranbildung do» praktisch geschulten Geistlichen angebahnt wird. Es entsprich, den ausdrücklichen Wünschen der Kirchenbehvrde, daß den jungen Theologen auch Gelegenheit geboten werde, sich durch Ertheilen von Unterricht mit den Ausgaben und Einrichtungen der öffentlichen Schulen bekannt zu machen. — Die Schnap»verlaus«lädrn der großen Destil- lationrn in Dre-dea dürfen seit t. Mai nicht mehr al» Trinkstuben benutzt werden, sondern den Schnap» nur noch über die Straße verkaufen; eine sehr praktische und heilsame Maßregel. Wer in der Nähe eine» solche» Geschäft» wohnt und — namentlich Sonnabend» Abend — Gelegenheit ge nommen hat» die Scenen zu beobachten, welche sich fast regel- mäßig vor der Thür solcher Schnap-stubea und auch in den» selben abspielten, begrüßt jene Maßregel gewiß mit großer Freude. Jetzt muß der SchnapSconsument ein Gesäß mit» bringen, erhält e» gefüllt und muß wieder hinan», fort von der Quelle, während er ehedem oft sich toll und doll trank und zum Schluß gewöhnlich hinan« — geführt wurde. Nie mand wird froher sein über die jetzige Verfügung al» dir armen Weiber, die Sonnabend Abend zu Hause stet» vergeblich auf den Maua wartete», der erst ein gut Theil seine» Wochen lohne» in Schnap» umsetzte, dann betrunken nach Hause kam und nicht selten obendrein die Seinen mißhandelte. Königliches Landgericht. Tie vereyel. Rosine Hosmaan und deren Eheman» Carl Gott» sried Hermann Hosmaan an» All - Lcllerhaulen ftaadra nntrr der Aoklaqe de» schweren Diebstahl-, be». der Hehlerei. Die bereit« vorbestrafte Hosmaan hatte sich am Abend de« 2. Januar in di« Wohnung de« BauanteraehmerS L. in volkm-r-dorf, in dessen Räumlichkeiten sie durch öjlercS AuS- und Eingehen orleulirt war, eingeichlichea uud sich in einer neben der damals unbewohnte» Wohnstube gelegene» Kammer unter einem Bett versteckt, von hier au» beobachtete sie durch die offene Kammerthür, wie Fra» L. eine in der Stube stehende Commode öffnete und Geld bineinlegte, »ach wie kurz darauf L. selbst eine Summe Selbes darin eiuschlob und den Schlüssel ans einen Schrank legte. BIS ihr Alle» genügend sicher erschien, kroch sie Abends gegen 11 Uhr unter dem Bette hervor, öffnete die Commode mit dem dozn gehörigen Schlüssel und stahl an- einem darin befindlichen Kistchen eine Baarsumme vou 400 AlSdanu band sie mehrere Betttücher zusammen, um sich an dieser Art Seil in den Hof hinab zu lassen, wozn ihr schließ lich aber der Mulh fehlte, denn sie verließ die Wohnung durch du Saalthür uad gelangte durch die zusällig noch offne HauStdür na- behelligt in« Freie. Am nächsten Morgen gab sie ihrem Manne, dem sie am selben Abend noch von dem Diebstahl erzählt haben will, 100 ^k, womit Hosmann seinen Arbeitgeber N., dem er diese Summ« schuldete, befriedigte. DaS übrige Geld verbrauchte die Angeklagte b>S ans 24 -6, die bei der Haussuchung noch vorgefuudea waroen, in ihrem Nutzen. Soweit dar umsaffende Geftändaiß der Angeklagten. Der Ehemann s'inerscits leugnete ganz entschieden, von dem Dieb- stahl Kenntniß gehabt zn haben und gab an, seine Frau hätte behauptet, da» Geld vom Schwiegervater in Grvßprießiritz erhalten zu habe». Hosmann ist bisher noch unbescholten und seine Angabe durchaus nicht unglaubwürdig. Außerdem stellte sich inzwischen »och ei» von der Angeklagten im Oktober 1885 an dem Gutsbesitzer S. in Plösea verübter Diebstahl heraus. In diesem Falle stahl sie Betten im Werthe von 31 ^l, welche sie zu ihrer Berheirathnng brauchte uad die auch wiiklich bei ihr vorgesundca wurden. Da» Gericht erkannte, unter Freisprechung de» Ehemanne- von der Anklage der Hehlerei, für die Hosmann wegen schweren und eiasachea Diebstahl« im Rücksalle aus 2 Jahre l Monat Zuchthaus, L Jahre Ehr- Verlust und Stellung nnter Polizeiaussicht. Ter GcrichiLhvs bestand aus den Herren LaudgerichtS-Dirertor Sieber (Präsidium), LandgerichtSräthen Metsch, Schreiber. Adam und Pros. vr. Binding; die Anklage führte Herr Staatsanwalt vr. Thieme. vermischtes. --- Berlin, 6. Moi. E>u ossicielle» Bulletin über den Gesundheitszustand Sr. Majestät de« Kaisers wurde heule Bormitlag nicht auSgegeben und wird voraussichtlich auch am beutigen Abende nicht erscheinen. Heute statteten im Lause deS Nachmittags die kronprinzlichc» Herrschaften und andere Mitglieder der königlichen Familie den kaiscrl eben Majestäten in Charlottenburg Besuche ab. Um 3 Uhr Nachmittag- er schien der Ober-Cereniomeniucistcr Gras zu Eulcnburg im Schlosse zu Charlottenburg, um Sr. Majestät dem Kaiser Vortrag zu halten. Zum Diner waren heule von den kaiser lichen Majestäten Se. köniql. Hoheit der Prinz Heinrich und Ihre köuigl. Hoheit die Erbprinzessin und Se. Hoheit der Erbprinz von Sachsen-Meiningen nach Cba:lottenburg ein- gclaven. — Ihre Majestät die KaiserinVictoria, Aller- höchstwclchc auf ibrcr Reise nach den überschwemmten LanveS- theilrn in den Elbniedcrnngen bei Wittenberge u. f. w. sich eme nicht unerhebliche Erlällung zugezoge» hatte und sowohl am Freilag, wie auch am Sonnabend daS Zimmer zu hüten qenöthigt war. ist jetzt so weit wieder hcrgestcllt, daß die selbe heute Vormittag 1t Ubr mit den Prinzessinnen Töchtern Victoria, Sophie und Margarethe von Charlotten- burg zu Wagen nach Berlin kommen konnte, um >m hiesigen königlichen Schlosse bei den kronprinzlichen H-rrschasl-n an- läßlich der GeburtSlagSseier deS ältesten Sohne-, Sr. klnigl. Hoheit deS Prinzen Wilhelm, geboren 1882, persönlich rinen GralulationSbesuch abzustatten. — Bon dort auS kehrte Ihre Majestät die Kaiserin dann mit deu Prinzessinnen Töchtern sofort zu Wagen wieder nach Charlottenburg zurück. — Se. kaiscrl. und köuigl. Hoheit der Kronprinz hatte sich gestern srüb zur Beimohuuug der BataillouS-Exerciren brim 4. Garde-Regiment z. F. von hier zu Pferde »ach Spandau begeben und war von dort Mittags gegen 12 Uhr nach Ber lin zurückqckehrt. Demnächst empstng Höchsidcrselbe den Üh:s deS C'vil-CabinetS, Wirklichen Gebennen Rath vo» WilmowSli, anläßlich seine- sünszigjährigru Dienst-Jubiläum», arbeitete mit demselben kurze Zeit und nahm dann Mittag- militairische Meldungen entgegen. Im Lause deS Nachmittags hörte Sc. kaiscrl. und königl. Hoheit der Kronprinz die Vorträge deS Chefs der Admiralität, General v. Caprivi. deS Gcnrral-Quar- tiermeistcr« Grasen v. Waloersee und de» Geheimen RalheS Professor Or. Gneist. — Am heutigen Vormittage waren die kronprinzlichen Herrschaslen zum Gottesdienst im Tom anwesend. Am heutigen Tage wurde dann der Geburtstag de» ältesten SchneS der kronprinzlichen Herrschaften, Sr. königlichen Hoheit de» Prinzen Wilhelm, geb. 1852. festlich begangen. Im Lause de» Vormittag» statteten Ihre Majestät die Kaiserin Victoria mit den Prinzessinnrn Töchtern, sowie Ihre Majestät die Kaiserin Augusts und die Mitglieder der königlichen Familie bei den kronprinzlichen Herrschaften im Schlosse Gratulationsbesuche ad. nachdem schon vorher die Damen und Herren de» kronprinzlichen Hos- staatc» ihre Glückwünsche dargebracht hatten. — Später statteten die kronprinzlichen Herrschaften im Schlosse zu Charlollenburg einen Besuch ab. Ihre Majestät die Kaiserin Augusts wohnte heute vormittag dem Gotte», dienste in der Capelle de» Augufla-Ho-pitalS bei, MittagS- unternahm Allerhöchstdieselbe eine AuSsahrt und stattete ge legentlich derselben bei den kronprinzlichen Herrschaften im Schlosse einen längeren Besuch ab. D Torgau, 5. Mai. Heute erschoß sich hier der Premier-Lieutenant N. vom Branvenburgifche» Pionier- Bataillon Nr. L hier. Der Beweggrund zu der Thal ist nicht bekannt. — Naumburg. 5. Mai. Dieser Tage weihte der i« diesiger Stadt seit siebzehn Jabreu bestehende angesehene Gesangverein .Sang und Klang" durch ein solenne« Fest im Saale de» NatbSkeller» seine von Mitgliedern, Damen und Freunden dcS Verein» gestiftete Fahne, welche, al- da» prächtig gelungene Werk einer Leipziger Kunst- stickerin. allgemeine Bewunderung sand. Fräulein Helene Schribner. Härtelstraße Nr. 4 in Leipzig wohnhaft, an deren geschickten Händen die Fahne hervorgegangen ist, war zur Festseier besonder» ringeladea und wurde ihr für di« schöne, solide und prrilwürdige Arbeit ehr«d« Anerkennung
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