Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805125
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-12
- Monat1888-05
- Jahr1888
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1888
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»Ine» flnzendeir. schmelzroveo Io» za entkockea versteht, und daß er Meister aus sein m Instrument ist. und Herr Heintzsch leaie in sein aus der Viol» ä'eriuonr vorgttraaeneo. zartes und weihevolles «beillied von Sckumana und in die allsranzüsilche Melodie von F. de Kaire so viel Seele, dost die Wirkung eine vortrefflich« nwr. Kiuz das Coneert war hinlickntich de» edlen Programms und der qeluaacne» AuSsülirung dkjselden des Beisalls Werth, den eü erhielt. Dem Verein „Tdalia" oder wünsche» wir, dag er so rüstig weiter strebe» möge dis znm 50. StisiungSseste und dost er in der Pflege der Kunst allezeit Glück und Freude finden mözek x Leipzig. 10. Mal. Der G.sangvere!« „Orpheus" feierte gestern sein 12. Et stungSsest durch ein Bvcol- und Instrumental» coneert im Theatersaale deS KrhftallvalasieS. Die Conrerte und Lied rabende des „Orpheus" haben für u»S immer einen besonderen Reiz, weil bas Concertprogramm nicht von jener setzt io beliebten wngweil'gen .,Vielseitigkeit" ist, aber bei ieiner Gedrängtheit doch eine Reihe der besten Compvsitione» dringt. Das Programm zu dein gestrigen Festconcertc wurde durch die Ouvertüre zur Oper „Don Juan" von Mozart eingeleitet, welche von der Ta pelle teS 106. Regiments mit ziemlicher technischer Sicherheit und nett otme Verständlich sür den Geist der Muiik gespielt wurde. Sehr stimmungsvoll sührte sich lücrans der „Orpheus" ein mit den von Carmen Shlva gedichteten und von Heiser com» pouirtea „Deutschlands Gebet" (sür den Kaiser Friedrich), welche« in zu Herzen dringenden Versen und einer charak teristischen poesievollen Musik der augenblicklichen Stimmung jeder Deutschen Ausdruck verleiht. DaS scurige, patriotische Chor» lied.Hurray Germania!" von Mattheit erklang aus den trefflich geschulte», srischen Sängerkehlen mit lebbaitem. begeistertem Sel wun e. Auch gegen die AuSsührung der drei Chorlieder „FrühliagSgrutz" von Schumann, „Es fliegt manch' Vöglein" von Becker und „An den Frühling" von Mattbey liest sich kaum ein Eirwand er heben; so eract im Takt, so natursrijch und charakteristisch im Ausdruck wurden sie gesungen, und wenn das Lob, welches wir diesen trrssüchen Vorträgen spenden, nicht ganz »neiiigeschränkt sein soll, so hätten wir höchstens der Wiedergabe des Bccker'chen „ES fl egt manch Vöglein" eine etwas gröbere Klarheit und Sicherheit in der Julonalion wünschen können. Eine besondere Ehre aber erwarb sich der Verein horch die Ausführung de? „WinzerlebcnS", Rhapsodie in sieben Gesängen sür gemischten Chor und Solostimmen von Inliu» Becker. Es ist ein äusterst siimniungsvollcs Werk, dessen Versen sich die Musik in glücklicher, charakierislischrr Weile anschmiea». Die Sängerinnen »nd Sänger dkS „OrpbeuS" brachte» dos segelnde Tonwcrk, das nicht nur an die trchmsche Fertigkeit, sondern auch an die Kraft und Ausdauer der Ausiübrcnden ganz ansehnliche Forderungen sielli, mit bestem Ersolge zur Geltung. Die Chöre gingen meist gut zusammen, die Soli wurden säst durchgängig techuiscb klar und sicher, wenn auch vor und da nach obne das vollste Verständnist vorgeiragen, »nd den verb ildenden Text sprach ei» Herr mit vollem Organ, Mit Wärme und Berftänd- uist. Durch einige Orchestersätze, von der Cap lle des l06. Negi meniS auSgesüdrt, kam eine angenehme Abwechselung in das Pro> gramm. Der Gesangverein „OrpIieuS" Hai mit diesem Festes»»« ausr Neue bewiesen, Last seine musikalische Kraft in stetem Wachsen begriffen ist; dafür gebührte tu erster Linie daS Verdienst dem Dirigenten Herrn Jahn. Berichtigung. In der DonnerStagönummer ist die Kritik unier Literatur durch ein Versehen im Satze dem Manukripie lheilweise nicht entsprechend gesetzt worden. Die Kritik ist in folgen der Weise zu lesen: Nach dc» Worten „wird es seine Wirkung nicht verfehlen" (am Ente deS ersten Absatzes in der Kriük) folgt Nr. 2 „Amata" in richtiger Weile, woraus Nr. 3 „Drei Dichtungen" beginnt. Nach den Worten „reproducirt werden soll" hat man jedoch aus die vorhergehende Spalte zurückjubl ckcn und hier zu leien von den Worten ab: „«schwerlich aber dürfte verlangt werden" biS zu den Worten „mit vollem SicgeSjubel schlickt", woraus d-r Schlusiiatz solgl: „die äußere Ausstattung der 3 Nummern" bis „Titelbilder verzichtet". — Ta? Versehen liegt also in der theilweiscn Umstellung der Worisolge. Obermeister Lieb sch er «Dresden gab kund, dab für Interesse«»» ein Besuch der hiesigen köuigl. Thiirarzneischnlr in den Morgen stunden der nächsten Tage zu empfehlen sei. — Schluß drr Lvr- vtljammlung ersvlgle nach 8 Udr. Die Eröffnung der ordentlichen Verhandlungen wird morgen Vormittag halb 10 Uhr erfolgen. B>S Donnerstag Abend halten sich 294 Lheilnebmer einschreiben lassen. Dieselben gekörten den folgenden Kö Städten und Orten an: Altenburg. Arntwalde, Anna- berg, Berlin, Bullritz. Brieg, Bauden, BischoffSwcrda, BertdelSdors, BreSlau, Bremen, Brandeuvurg, Bernburg, Brauuschweig, Chemnitz. Kassel, Crimmitschau, Cölben, Dahlen, Dresden, Döhlen, Elbenslock, EberSwalde, Fraakfurt a. M, Franks»« a. O., Fürstenwalde, Görlitz, Gero, Grimma, vroßröhrsdorf. GöpyerSbors. Hamburg, Hoster- witz, Hannover, Hirschderg. Halle a/S., Herrnstadi, Kamenz, Leipzig. Löbau, Lausigk, Lauban, Luckau. Magdeburg, Merseburg, Metz, Mainz. Mcchen, Neustrel.tz. Pose», Potsdam, PulSnitz, Reudnitz, Radeberg, Sorau, Schwerin, Strehlen i. Schl.. Tharandt, WeißenjelS, Waldenburg, Wurzen, Wiesbaden. Wilsdruff, Zwickau, Zeitz, Zwenkau. Unter den Facygenvffen bcsaude» sich alleidingS erst 78 Lelegirte, doch weiden siundlich „och Eliitreffente cingezeichnet. Zum Deutschen Schmiediveiband gehören z. Z. nahezu 4000 Mit glieder, von denen aus etwa lO Procenl Theilnetnuer gerechnet wer- den können. Zu dem morgen statlfiudendea Festessen sind bereits 450 Gedecke angemeldet. Obschou eine Ausstellung nickt Vorzeichen ist, so haben doch einige ndustnelle einzelne AuSstellungSobjecie an geeigneten Oriea zur usstclluiig gebracht. Im Eidge'choß finden wir die E. Wagner'iche Ausstellungshalle mit einer stattlichen Sammlni'g testhergestellter Drehbänke, Bohrmaschinen, Lochslinzcn, Wi»k>le.se>.stanzeu, Patcnt- Keilnuih.Stoßmaschinen, Esse».Eisen, Reisbiegemaschiacn, Stauch- und Schweißniaschinen, Tchncidmaickinen, Schrauben- und Mutter- chneidmaichinen sür Hand- und Fußbetrieb. Im Saale finden sich ausgestellt: Sammlungen von HiiibeschlarSliteratur und Muster- blauer» sür Schlosser und Schmiede vom G. Schön»eld'schen Berlag Jul. Blocm-DrcSvenß Palentbuseisea mit Einstcckgriff von G. Zinckr. Radrbcrg, endlich eine A»Swabl von Kronen- und Globe-Huf nägeln rc. vom Nagelschmied Job. Riha-Dre-den. Noch ist zu erwähiien, daß die Gcneraldireciion der k. Museen gegen Vorzeigung der Theilnebmerkartea freien Eintritt in die Sammlungen sür Kunst und Wissenschaft gestatt« hat Dem Programm gemäß wird am Sonnabend Nachmittag 3 Uhr nach Schluß der Verhandlungen eine Exlrasal« mit Dampfschiff nach Pillnitz unternommen werke». Für dir beiden folgenden Tage ist sür zurück«« ende Schmiedegenoss n eine zweilägige Tour durch d e sächsisch-böusische Schweiz vorgesehen. 3n Holstein gefundene Oelbilder aus dem 17. Jahrhundert. Durch einen Sammler von Kunstwerken, Herrn Ehr. Kluge, gegenwärtig hier, Schletterstrche 22,1. weilend, ist in seinem HeimalhS- »ne Mclvors in Holstein eia altes Famillenbildniß, über zwei Meter nach Länge und Breite messend ausgeiunden worden, w-lcheS schon dadurch die Beachtung erregt, daß »ns in der Bezeichnung, die er trägt: „L. 8ckarmann pimlt 1670", ein sonst und bisher noch ui. genannter Maler entgcg-nlritt. Aus dem Bilde sind vier Personen leben 'groß in ganzer Figur oargestclli, eine LandvogiStochicr mit ihren drei Töchtern. Die Namen der Dargestcllten sind ans der Rückseite deS BilceS, den Köpfen gegenüber genannt. Sie gehören zu den vornchmsten. noch jetzt blühenden Familien deS Landes. Auch drr Reichidm» der Kleidung der Nbgebildeten weist aus ihre hervorragende gesellig astliche Siellung hin. Der Maler Hai dadurch ein gewisses L.bci, in die Gruppe zu bringen versucht, daß er ein sittenbildlichcS Motiv, die Findung des Moses, nntergcichvben Hai. I» seiner, viel Routine zeigenden Malweise zeigt er überdies, daß er Berührung mit den Niederländern gebabi Hai. Außer hiescm großen Gruppen bilde sind »och zwei alte Brustbilder in Herrn Kluge's Besitz. Das eine, 82 cm hoch und 72 cm breit, stellt den am 28 Scpiember 1765 geborenen Herzog Friedrich Cbristian von Schleswig-Holstein- Sondeeburg im Alter von etwa 10 bis 12 Jahren dar, den Urgroß- rater der Kronprinzessin Wilhelm von Preußen. Es wurde in Me torf gesunden. Dos andere, 88 cm hoho und 63 cm breite, zeigt die Herzogin von Schleswig Holstein-Goilvkp, Tcekiler Peter'- deS Großen und Mutier Ptter's 111. von Rußland, also Siamnimniier deS letzigen russische» KasierhauseS. ES ist im Pastorale zu Weßling, burcn in Norderdilhnarschcu gefunden worden, wo es sei! Menschen gedenkt» war. Adolf Weist«. Lchiihmllcherstreik. * Leipzig. 11. Mai. Gestern Abend fand im Saale de» Restaurants „Bellevue" wiederum eine öffentliche Bersamm lung der Schuhmachergehilseu statt, in welcher da- Thema „Unsere Lage" zur Besprechung auf der Tagesordnung stand. Den Schwerpunkt des AbcudS bildete die Besprechung deS von den In- ^nungSmeistcrn im Bcrcin mit anderen Arbeitgebern auSgearbeitelea LohiiieirisS. welcher an den Vorsitzenden der gestrigen Versammln», einging. Sämmtliche Redner sprachen sich gegen diese» Tari aus, indem sie h« vorhoben, daß derselbe die Lohnsätze der von den Gchilsea gestelllen Forderungen nicht erreiche, in einigem Fällen nur die früheren Löhne ousstellc, in anderen Fälle» aber noch unter die früher gezahllen Löhne herunter gehe. Die Versammlung beschloß den Anträgen der Redner ge, inäß, den Tarif der Meister abzulehnen. Ueber den Stand des Streike- wurde niitgetheilt, daß zur Zeit noch 135 Gehilfen streiken und SO abgereist sind. 85 Durchreisende wurden, um sie zur Weiterreise zu bewegen, unterstützt. 92 Gehilsen haben die Arbeit wieder ausgenommen, und 6 (meist kleine) Arbeitgeber, bei denen die erstcrcn in Arbeit getreten sind, haben den Tarif bewilligt. Die Inhaber der größeren Geschäfte baten bis jetzt oie Annahme des Gehilieiiiorifs verweigert. Di« Versammlung nahm zum Schluffe eine Resolution an, nach welcher sie sich mit den AuSiührungen de» Vertrauensmannes einverstanden erklärte, und beschloß, den Tarif der Meister, als den jetzigen B.rl'Lllnisien nicht Rechnung tragend, ab- znlehucn, dagegen an dem Gehilfe,itaris sestzuhalicn und die im Lohnkampf Sichenden nach Kräften zu unterstützen. XIH. Deutscher Schmiedetag. i. f Dresden, 10. Mai Nachdem seit dem Jahre 1876 zwöl LnbantStage Deutscher Schmiede in den Städten: Magdeburg. Berlin, L.ivzig, Kaff«, Görlitz. Hannover, Mainz, Bromberg. Ham- bürg, Potsdam, Magdeburg (1886 zum zweiten Male) und BreSlau obgehallen worden waren, wurde seit heule, der diesjährige Der, baudSIag hier abgeholten. Im festlich geschmückten Saale deS GewerbebauIcS sammelten sich nach 6 Uhr nahezu 300 Herren, um der Borbcralhung bei, zuwohne». Der Verbandsvorsitzende Warncke-BerUn «öffnete die Bor, Versammlung mit einem herzlichen Willkommen an alle Delegirten und tonst anwesenden Theilnehmcr. Gleiche herzliche LegrüßungS- wor^ richtete Obermeister Ltebjeher-Dresden an alle Anwejenaen Zoologischer Garten. * „Die Beduinen kommen!" — diese wenigen Worte enthalten da) Ergebniß einer langen Reihe von Verhand lungen. von mühevollen und kostspieligen Unternehmungen, welche Herr Ernst Pinke« in bewährtem Eifer um die erneute Förderung seiner Schöpfungen zur Verwirklichung eine- groß artigen Planes cingeleitel und durcbgeführt hat. Schon seit langer Heit war sür unseren heimischen Zoologischen Garten, aus testen Plane schon so nianche hochinteressante ethno graphische Schaustellung — eS fei nur au die Samojeden gruppe, an die Bclla-Ccla-Jndianer, an die Sioux-Indianer, an die Erdmenschen erinnert — staltgesunden Hai. die Zu führung einer neue» anziehenden Dölkergruppe in Aussicht ge- nomnittl, allein da die letztere dieses Mal a»S Vertretern eines nordasrikanischen MenschcnstammeS gebildet werden sollte, traten Hiutcrnisie mannigfacher Art — vornehmlich aber die eghplischeu Unruhe» — in den Weg. Jetzt endlich ist eS Herrn Ernst Pinke« geglückt, durch seine» Vertreter in Dady- Halsa eine vollständige Beduinen-Karawane zu sammeln und dieselbe nach Europa überzusühren. ES bildet dieses Unternehmen ein bedeutsames Ereigniß in der Ge schickte der ethnographischen Schaustellungen, da eS uns Deutsch: mit einem asrike.nischen Menschenschläge bekannt macht, dessen Angehörige als kühne Räuber, gute Schützen und — ni'vcrbesscrliche Räuber gelten, mit Bewohnern der Wüste in ihrem ganzen eigenartigen Charakter. A!S man in Alexandrien davon Kunde bekam, Vaß der Berlreter deS Herrn Pinke« mit dem von ihm angewvrbenen compkcien Kara» wanenzuge aus dein Innern deS Landes unierwegS sei. ist man selbst dort ungemrin begierig aus da» Eintreffen deS letzteren gewesen, da bis jetzt noch keine vollständige Beduinen- karawane in die Nähe der Stadt gekommen war, Iva- seinen Grund darin habe, daß der Beduine sich überhaupt sehr schwer dem Europäer nähere. Zur Zeit ist nun die Bediiincntruppe. welche au» 17 Per, sonen (Männer, Frauen, Kinder) besteht, zu Schiss unter weg». Ihr Abgang nach Europa ist von Alexandrien ge meldet; in wenigen Tagen wird sie in Trieft landen, wohin Herr Pinke« bereit» abgereist ist, um sie dort in Empfang zu nehmen und direct »ach Leipzig zu befördern. Unsere Stadt wird demnach des besonderen Vorzug» theilhaslig, die Beduinen zuerst bei sich zu erblicken, und zwar in einer Vollzähligkeit, wie sie schwerlich wieder crreichl werden dürste. Zugleich bicicl sich daS Erscheine» der Karawane als ein clhnographischc- Schaustück ersten Ranges und vollster Neu heit. denn Beduinen sind überhaupt in Dculschland noch nie gesehen worden. Zu dem Allen gesellt sich noch daS Eine, daß die Beduinen ein vollständig getreue» Bild ibre» Lebens und Treibens ausrolle» werten; sie bringen zahlreiche echte Bevliineiipserde mit, dann eine Menge Reitdromedare — darunter Exemplare von seltener Schönheit — ferner Schafe, Ziegen, Veduineiihnnbe. sie führen Zelte, Geräthschasten, Waffen und Gegenstände sür Gebrauch und Schmuck mit sich und vervollständige» somit die Erscheinung der Karawane bis ausS Kleinste und Treueste. Die „Männer der Zelte", wie die gedachle» Halbbarbarcn sich oft zu nennen pflegen, werden zugleich die Sitten und Gewohnheiten ihres Landes (sic entstammen der Libyschen Wüste) in mannigfachster Weise zur Anschauung bringe«, sie werden sowohl ihr bäuöiichcS Leben — wenn man bei diesen Nomaden von Häuslichkeit reden kann — wiederspiegeln lassen wie sie andererseits von ihren Neiterkiinsten, ihrem Kampf, gcschick und ihrer Verwegenheit Proben überraschendster Art ablegen wollen. Mit Reckt darf man daher aus das Ein treffen der Beduinen gespannt sein. Nachtrag. * Leipzig, II. Mai. La» Ober-Ersatz-Gescbäst im Bezirk der 4. Infanterie-Brigade Nr. 43—L.'ivzig-Stadt und Land, Borna, Rochlitz, Grimma, Wurzen. Oschatz — hat heute begonnen und wird gegen Ende Juni enden. * Leipzig, 11. Mai. Bekanntlich haben die Herren Stadtverordnete» der Vorlage des Rache- wegen Um baues der ersten Gasanstalt zugestimmt. Die Ge sammtkosten werden sich nach den Ausführungen deS Oke serenten, Herrn Grüne«, in der letzte» Plenarsitzung de- erst, genannten Collegium- aus etwa rund 3 Millionen Mark be ziffern, und der Ban, zu welchem die einzelnen Ausschreibungen bereits erlassen worden sind, soll mit thunlichstcr Beschleuni gung gejö«e« werden. Die vorläufig vom Rache gcsor terte Kostensumme war aus 1 423 675 ^ beziffert worden indessen hat dieselbe durch die vom gemischten GaSaiiSschusse vorgcschlagcne» Abstriche eine Abmiiiverung um 142 367.4 erfahren, so daß der vorläufige Aufwand 1 231 308 be trügt und nach dieser Höbe bann auch verwillizl worbe» ist — Heute sind« zum Benefiz der Familie Hager im CircuS Nenz eine Paradc-Gala-Vorstellung statt. Wir brauchen wobi nicht au» die gediegen'» Leistungen der ein zelnen Mitglieder der Familie Hager ziirückzukommeii. rie- * Leipzig, ll. Mai. Herr vr. «eck. Ferd. Goetz in Lindenau hat in Folge der Uebersendung de» Handbuche- der Deutschen Turnerschast an Herr» Cultu-minister vfGoßler von diesem folgendes Antwortschreiben empsangcn: Ew. Hockwodlgeboren sage ich iür die Uebcrjendung de? „Hand buchs der Deuischea Turnerschaft" verbindlichen Dank. Ich habe aus demselben von der fortschreitende» Enlwickelung der deutschen Turnsache gern Kenniuiß genommen. Zu Ihrer Aeußerung m der an mich gerichteten Ziiichrift, wie die deutsche Turnerschaft seit langen Iadren daraus Hingeiviesen habe, daß die Forderung ciueS gewissen MaßeS leiblicher Geübtheit und turnerischer Fertigkeit iür die Erlangung der Berechtigung zum einjährig-freiwillig.» Dienst da- sicherste Mittel sein würde, die Jugend der höheren Schulen zu dcm fleißigen Betrieb der Leibesübungen zu zwingen, muß ich indeß ergebenst bemeclen. daß diese Frage zur Entscheidung noch Nicht reis ist und weiteren Erwägungen vordehalten wirb. Der Königlich Preußische Minister der geistlichen, UnterrichiS- und Medicinal-Angklegenheiten. v. G oßler. An den RelchStagSebgeordiietc» Herrn I)r. Goetz, Geschäftsführer der Dciiischcu Turnerschast, Hochwchlgcborrn zn Lindenau.Leipzig. Hierzu bemerkt Herr Do. Goetz in der „Deutschen Turn- zeiiung": Wird auch die Antwort nickt ganz den Wünschen der Turnerschast entspreche», so war sie koch »ach Lag- der Verhältnisse gar nicht anders zu erivarten — wir sind zunächst zanz zufrieden, wenn die Frage weiterer Erwägung Vor behalten wird. Diese Erwägung hatte ja auch der Krieg-- miiiistcr in Aussicht gestellt und man wird sich ihr nicht ent ziehen können. Zunächst genügt e». daS erreicht zu haben, daß die Frage in maßgebenden Kreise» erörtert wird. Vf. Demnächst wird hier da» viclbrnisene Oelgemälde deS russischen MaierS M. von SncborowSki. „DcrWonnr- traum", zur Ausstellung kommen. In London. Liver pool. Petersburg, Wien. Berlin, Hamburg hat dasselbe be deutende- Aussehen erregt. In Hamburg belief sich die tägliche Besucherzahl ans etwa 50o. In Berlin wurde e» im Ganzen von über 15 000 Personen in Augenschein ge nommen. ---- In vierzig Kistcu verpackt ist die Stübel-Reiß- Kappel'scheSanimlung nunmehr hier angelangt und hat ein vorläufiges Nnierkommeii in den Räumen keS Museums !ür Bölterk»nve gciunve». A» eine Ausstellung dieser 'ostbaren Sammlung in denselben ist jedoch nicht zu denke», o daß dieselbe vor der Hand noch unzugänglich bleiben wird. Zosjentiich gelingt eS der Verwaltung de» Museums, wie eS die Absicht ist, die alte Bnchhänclcrbörse zu einer Ausstellung zu gewinne», e» wäre dicS auch selir wegen der Erhaltung diese» linersetzlichen Schatzes zu wünschen, der da. wo er gegenwärtig untergebrachl ist, leicht Schaden leiden könnte. Ter am 23. Mai statlsindende Leipziger FrühjahrS- Blumen-Corso wird allgemein willkommen geheißen. Wenn Dresden sich in dieser Beziehung bereits hervorlbat, o dürste unser Leipzig hinter der Residenz nicht Zurückbleiben, ondern e» ebeusallS verstehen, den Corso mit elegantem Sport und srühliiigdiislenke» Blumciispciidcn spannend und anmulhig vorzusübren. Um denselben auch weiteren Kreisen zugängig zu machen, wurden von den veranstaltenvei, Vereinen Ein ladungen an die Garnisonen Borna, Rochlitz, Gr.nima, Wurzen. Oschatz und ankere, sowie an die Rittergutsbesitzer der Umgebung Leipzig» erlassen. Die Musik beim Frühjahr-» Dlumen-Corso ist zwei Musikcorp) übertrage». DaS gestern infolge der kühlen Witterung in de» Coloiinadeusäie» de» Krvstall-PalasteS akgehaltene große Coneert der l06er war sehr zahlreich besucht. CS hat sich dabei wiederum gezeigt, daß die Colonnakcnsäle deS Etablissement- Tausende von Menschen fassen können- die Temperatur war dabc: eine sehr angenehme. Auch der CircuS war sehr gut besetzt. * Leipzig, 11. Mai. .Am heutigen Nachmittag fand eine Versammlung des Verein» Leipziger Gastwirihe im Restaurant »Zum Noseiilbai" (früher Konrad) statt, in welcher nach Berlesune; de» Protokolls eine Besprechung ge pflogen wurde über einen Bericht im .Leipziger Tageblatt' vom 26. April k. I., belressenv die Wilddieberei. An der Debatte, welche viel Persönliche- zu Tage förderte, »ahmen eine Anzahl der anwesenden VerclirSniiigliever Theil und gelangte man schließlich dahin. bcircssS einer »r dein be legten Artikel angesührten Aenß-ruiig nähere Erkundigung einzuzieheu. — Nach erfolgter Conlrolbesprechnng gelangte der Hausirhandcl zu einer kurzen Beralhung, deren Ergebnis; war. daß man eS jedem Fachgcnrssk» nach wie vor in das eigene Ermessen stelle, in wieweit er Haustrer in seinem Restaurant zulasten wolle oder nicht. Im Uebrigen wurde eine weitere Verkaudtmig über diese Angelegenheit sür eine der nächsten Versammlungen Vorbehalten. Was die Damen bedienung andeirifst, so beschloß man, ein Dankschreiben an den Rath der Stabt Leipzig zu richten wegen deS geschaffenen Nachtrages zum OrlSstalni, welche» in Hiusicht aus die Damcnbetienung in den Restaurants weiterhin Maßregeln enthält. Nack Erledigung einiger interner geschäsliichcr Än- gclegenheilcn wurde die Versammlung seitens deS Vorsitzen den, Herrn Ja d iu, geschlossen. — Wir wollen nochmals aus die WohlthcitigkeilS Vorstellung beS Ruderclub? „Sausewind" Hinweisen, welche heute, Sonnabend, Abend zum Besten der Ue bersch wemmten an der Elbe, Oker uno Weichsel in Schubert'» Ballhaus slatlstiidct. Laut Bekanntmachung im Anzeigentheil ist da- hiesige Fischer dad eröffnet worden — Ein- der ältesten, aber auch größlen Grundstücke dc- B rühls zu Leipzig, welche- mit der Slraßcnnummer 63 be zeichnet ist. befind« sich im Abbruch, um durch einen zeit gemäßen Neubau ersetzt zu werbe». Es verschwindet dabei wieder eine Anzahl von gebrechlichen Hintergebäuden, an weichen der Brühl früher so reich war, und die nicht nur durch ihre Feuergesährlichkeit Bedenken erregten, sondern auch während der Mosten zahllose» Handelsleuten a»S den östlichen Ländern, eng zusammengepreßt, zur Wohnung dienten. Gerade in dieser Gegend de» Blüht» hat in neuester Zeit die Bau thäligkcit überraschende Umgestaltungen herbeisnh«. st) Leipzig, ll. Mai. In einem Wcißwaarengeschäste der Montzstraße entnahm dieser Tage eine unbekannte Frauens person. welche sich sür die Köchin in einer diesigen angesehenen Prosessoren-Familie auSgab, eine Partie Waare im Werlh- belrage von 25 -ck. indem sie bat, ihr dieselbe in die Wohnung der Dienstherrschaft schasse» zu lasten, wo sodann Zahlung de» Kaufpreise- erfolgen sollte. Die Geschäftsinhaber!» ichickle darauf ihre Tochter mit, um die Waare an Ort und Stelle zu tragen und da- Geld in Einpsang zu nehmen. Die an gebliche Köchin führte nun daS Matche,» i» die angegebene Behausung der Prosrstoren-Familie. nabn» ihr dort vor der Thür da» Packet ab und hieß sie warte». DaS Mädchen wartete aber vergeblich, denn die Köchin kehrte nicht zurück und war Er Niachle sodann daraus ausmerksam, daß anderen Tags, Nach, selben sind unübertrefflich, ist ja dock das Schulrrilen de» mülags 3 Uhr, eine Fcsisodrl vorderen« worden sei, zu welcher , Herrn I. W Hager wohl in ganz Dculschland al- mcister lOO Wagen bereit gehauen würden. Es werde sich daher empsehlea sich ihuniichst bald eine Platznummer zn lösen. , Tie Tagesordnung bracvie sodann die Genehmigung deS zeit- hcrigen DureauS; erneute Vorlesung der 1887 in BreSlau fest gesetzten ÄeschäsiSordanng, und die definitive Feststellung der vor« aeleglen Tagesordnung. Letztere erhieli einige Erweiterung und uni- fsßi iS Punkte. Begrüßungen gingen ein an-: Trier, aus Wie« (vom Comiis de» öfter,eich ich-ungarischen SchmiedetogS) and vom Obermeister der Lchinierr-Iiinung in Lyk (Ostpreußen). hast anerkannt. Da» gesammie Programm besteht nur au» wirklichen Glanznummern, uns so dürsten auch an diesem Chrenabend der Familie Hager die schönen Räume der Alberl- halle wohl übersüllt sein, zinnat Herr Direktor Renz seine beiden schönen Schimmelhengste „Zy«ka" und „Zante" selbst vorsühren wird. Wir mache» schließlich noch daraus ausr merksam, daß am 22. Mai die letzte Vorstellung siallsindet in derselben Nackt noch reist die Gesellschaft mittelst Extra- zuge« nach Kopenhagen. aus Nachfrage i»> Hause nicht zu ermitteln, vielmehr gänzlich unbekannt. Al» hierüber der Polizei Anzeige erstattet worden war. »ah»» man Gelegenheit, rer Betrogene» La- sogen. Ver brecheralbum vorzulegen, war zur Folge Halle, daß das getreue Abbild der Betrügerin darin vorariunden wurde und zur Ergreifung derselben führte. ES war eine wegen Diebstahl» ' Anger.Crottendo rs. ll. Mai. Die geräumigen, pa«äh»Iichen Anlage» de- hiesigen „Albertgarten" bieten, da die Baume im reiche» Blüthenschmucke prangen, einen reizen«», Anblick dar und laden zum Beiuche ejn. Für Sonntag bat der Inhaber de) Etablissement-, Herr Pflaume, die Capelle de- 3. Iäg erbaten llonS Nr. l5 unter Leitung de- Herr» Capellmeister Berger sür zwei große Militair-Concerle gewonnen, und m dem Abend« Coneert wirken auch die im Anzeigenlheile der vorliegenden Nummer aiifgesührtcn Künstler-Specialitäten mit. * Neustadt, It. Mai. Noch im Laufe diese» Jahre- wird aus »»seren, Maikiplatze ein großer Candelaber errichttt werden. — Was die Beleuchtung der Straßen und Plätze im Allgemeinen anbetrisst. so liaben die Ostvororte Leipzig» ver schiedene BelcuchtungSkalender. wa», da diese Ortschaften eng mit einander verbunden sind, in inannigsacher Hinsicht für die Passanten Uiiziittäglichkciien im Gefolge hat. Während die Laternen in Neutnitz »nd Neustadl zum Beispiel auch während de» Sommer» k-n größeren Tbeil der Nacht brennen, ist die öffentliche Beleuchtung in Neuschönefeld und VolkmarSborf in, Sommer eingestellt worden. ES erscheint deshalb der oft ausgesprochene Wunsch nicht uiigcrkchise«»gt. daß die Beleuchtung der Ostvororte eine möglichst gleichmäßige werde. — Wir erhalten za dieser Angelegenheit »och folgende Einsendung: „Unsere Ostvorstadtorle sind in »euerer Zeit einem erfreulichen Aufschwünge cntgegeiigkgaiigen. Nickt allein in sanitärer, ondern auch in geschäftlicher Beziehung haben dieselben anf ällige Erfolge zu verzeichne,'. In Folge dessen ist auch der Zcikehr ei» lebhafterer geworden. Letztere» ist namentlich der iall ans der prächtig angelegten Eisenbahnstraße, auf welche die betreffende» Gemeinden mit Recht stolz sein können. Leider ist jedoch hier neben viele». Guten auch ein bedeut» amer Uebelstand zu verzeichnen. ES ist die- die Abend» statt- indende Beleuchtung rcsp. Nichtbelcnchtung. Am ausfälligsten ist die- in der von srüb bi» spät stark fregnentirten Etsea- bahnstraße der Fall. Während an der abendlichen Beleuch tung in dem zu Neustadt gehörigen Theile nicht- auSzusetzen ist, passt« man dagegen die unter der Verwaltung von Neuschöneseld und VolkmarSdors siebenden Theile ge nannter Straße des Abends im Dunkel». Wir glauben dock. waS einer Gemeinde möglich ist. dürste den anderen ebenfalls nicht schwer satten. Im Interesse de» Verkehr- wäre e» sehr wüiischenSwcrlh. wenn dcm angeregten Ucbetstande recht bald abgeholsen würde. Ein gegenseitiges Hand in Hand-Gehen der dabei betheiligten Gemeinden würde wohl keiner allzu- große Opfer auseriegen." * Gohlis, ll. Mai. Die heute veröffentlichten vor» chtäqe zur hiesige» KirchcnvorstandSwahl haben überall im Orte freudige Zustimmung gesunden. Wir glaube» aber auch, daß mal, bei der Auswahl der Candibaten ungemein glücklich gewesen ist. Der Gemeinnütziae Verein „Vorwärts" endet seinen bewährten Führer, Herrn Buchhändler Kirsten, die Wünsche de» HauSbesitzervereinS finden Berücksichtigung in der Person deS Herrn Re>cbSgerichl-scereta>rS Witt, und zn diesen Beide» geselle» sich der praktische Bau-Sachverständige, Herr Baumeister Schlieder, sowie der viclerprobte Finanz- uiann Herr Kaufmann PiSb ach. Möge die Wahl selbst zum Segen der Kirchengemcinde ausfalle,>. -r. Connewitz, 10, Mai. Unser Ort hat jetzt u-A. insofern «ne Verschönerung erfahren, al» da- bisher öde da- gelegcne Erdreich am sogenannten Kreuz seitens de» RatheS der Stadt Leipzig z» einem Promenakenthcil, mit Bäumen und Sträuche«, bepflanzt, umgeschafjeu worden ist, wa- dem Ganzen eine» recht hübsche» Anblick verleiht. — Wie die übrigen Vorstadtdvrser immer mehr und mehr ihren ländlichen Charakter abstreise», so auch hier. Nicht allein, daß seilen der hiesigen Gemeindeverwaltung sür Besserung der Weg« :c. gesorgt wird, eS werden auch mehrfache umfangreiche und deshalb kostspielige Schleußenbauten vorgenommen. Und wer seit in'gesähr einem Jahre nicht nach hier gekommen, wird staunen über xdie geradezu prächtiger. Bauten, welche namentlich an der neuangcleglcn (Lcopold«)Straße entstanden sind. Allerdings soll nicht verschwiegen werve», daß die Zahl der sogenannten Arberlerwohnungen mehr und mehr abnimmt und die Wohnung-Preise selbst seil einigen Jahren ganz bedeutend gestiegen sind. — Ei»- etwa« intensivere Straßen» besprengung, »amenllicb der B o r ir er > s ch e n Straße, welche tnrcv die vielen Milikairmärsche sowohl, al» auch den ziemlich bedeukeiiden, infolge von Sperrung der Leipziger Slraße durch Cchlerißenbanien hervorgebrachten Fährverkehr mehr denn alle andere» Straßen crbtrockncl, wäre recht seh-r am Platze. — Nicki minder erfreuen wir uns jetzt vier ösf.ntticher Uhren, nämlich: der Kirchen-, Schul-, Turnhallen-, sowie der am »cncibauten Grnntstiicke de- kiesigen Gemeinde- Vorstände» in der Lcopcltstraßc angebrachten Uhr. — Nach einer anttlichcn Bekanntmachung de» Letztere» im hiesige,, „Tageblatte" sind in letzier Zeit im hiesigen Orte wiederholt Straßenlaternen böswillig zerstört worden. Wer die bez. Frevler so zur Anzeige bringt, daß da» gerichtliche Strafver fahren gegen dieselben eingeleitet werden kann, erhält eine Be lohnung von 30 — Ferner ist »ach einer gleichen Be kanntmachung zu thiinlichster Verhütung von GesundheitS- schädignngc» knrch den Genuß lrichinen- oder sinnenhaltigen Schweinefleisches mit Zustimmung de» hiesigen Gemeinde- rathe» ei» Regulativ errichtet worden, welches bestimmt, daß alte Schweins welche am hiesigen Orte geschlachtet werden, gleichviel ob da» Fleisch oder die au» demselben herzustcllenden Eßwaaren zmn Verkauf oder sür den Privalgebrauch bestimmt sind, vor ihrer Zerlegung aus Trichine» oder Firmen durch veipflichtete Trichrnenbeschauer zu untersuchen sind, ebenso daS z»m Verlaus bestimmte Fleisch aus wärts geschlachteter Schweine, welches »ach hiesigem Orte enrgefüh« wird. Zuwiderhandlungen werde» mit Geld strafe bis zu 30 evcnt. Hast geahndet. Es sind al» Trichinenbcschauer 2 hiesige Einwohner in Pflicht genommen worden. Plagwitz. ll. Mai. Die Beamte» und Werkmeister der Maschinenfabrik von Rudolf Sack hier haben ihrem Chef am Tage de» 25 jährige» Jubiläum» de» Eta- blisienient» ei» großes, kunstvoll auSgestattetc» Bild, da- die grsammkeii Fabrikanlage» darstellt, überreicht, und die Arbeiter übergaben ihm eine große Botivtaset. Herr Sack war über diese Aufmerksamkeit sehr erfreut. — Aus dem zwischen Plagwitz und der OrtSgrenze von Kleinzschocher liegenden Gleise stand am Sonntage eine kleine Lowry. welche von deu Kindern auS den nahen Häusern hin und her geschoben wurde. Ein kleines Mädchen stürzte von der Lowry herab aus die Schienen und kam unter die Räder, die ihm Uber den Leib gingen. Eni Knabe zog das Mädchen schnell aus der gesäk'rl'che» Lage hervor, ehe »och die Hinteren Räder über den Leib weg gingen. Die erhaltenen Verletzungen sind glücklicherweise nicht l-ben-gesährlich. * Plagwitz. lO Mai. Ei» bedauerlicher Unglück-- sall trug sich gestern Abend in Vr. Heine'» Sandgrube hier- setbst zu. Durch heruntcrbrechendeS Erdreich wurde nämlich der Arbeiter Wolf au» Liiibenau verschüttet und getödtet. Trotz alsbaldiger Ausgrabung konnte ma» doch nur noch eine Leiche zu Tage fördern. Ter Veruiiglückle bniterläßt eine und Betrug» vielfach bestrafte Fabrikarbeiterin auS^ Fra» und mehrere Kinder. — Ein zweiter UngtückSsall Sckönaii, in Gohlis wohnhaft. Sie wurde gestern Nachmittag aus» Neue gefänglich emgezoge». — Dasselbe Schicksal balle beute Vormittag ein kirr auft ältlicher Kellner au» Leitnieritz, welcher von der StaatSanwallschast Glatz wegen Betrug» steckbrieflich verfolgt wird. * Leipzig, kt. Mai Von der zweiten Strafkammer detz kiesigen kvnigl. Landgericht» wurden henke ver- »«beilt: l) der Laufbursche Friedrich Karl Alteriiiann au« Stötteritz wegen Unterschlagung z» l J.rlir; 2) der Lauf- bursche Gustav Bannvorsj an» Naundorf wegen Diebstahl» m t Jahr; 3l der Haiidarbeiter Karl Friedrich Bade aus Döbr» wegen Diebstahl» zu 6 Monaten Gesängniß. ercigncte sich an einem Neubau in der Braustraße. woselbst durch einen von ziemlicher Höbe herabsallenven Stein ein Arbeiter betäubt und am Hinlerkops« schwer verletzt wurde. Der Getroffene dürste längere Zeit arbeitsunfähig bleiben. Berichtigung. Im Belichte Uber die Hc lzschniN- leistungen in der AuSstellnng de» deutschen Buch händlerhause» ist bci Eiwal'mmg k-r in d-r Thal aus gezeichneten Arbeiten de? „At lier» für Holzschnitt: und CuchLS" von Emil Ost in Berlin sür „Emil Ost" nrthüm- lich „Emil Obst" gesetzt worden.
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