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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.12.1894
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18941229027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894122902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894122902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-12
- Tag1894-12-29
- Monat1894-12
- Jahr1894
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Mjt W LchjW TqM M AltMk K. m, Smllteil», ÄAmdtt IM. <MM>isgck.> Sachsens Todte 1894. M-n mißt Di« D°dte» nach dem Schm», der kebevde». Ar>«tnch Heddel. « Recht beträchtlich ist die Zahl namhafter und angesehener Wfonlichkeiten, deren wir in uujiirul diesmaligen Jahresrückblick .» gedenken haben. Dem «tlitatr gchärtea an: Venerallieotrnant z. D. Friedrich Florian v. Thiel au. gegen Lude 1859 Flügeladjutant, 186« zum Generalmajor und zum Aeneraladjtitanteu de« Königs Johann. 1870 zum Generallieutenant za Eavalleri« ernannt, seit Ende 1873 nach vierzigiahrigem Militair« dieuste in Ruhestand (f in Lenden bei Oschatz am I. April, 78 Jahre all), Generallieutenant a. D. Albert Schmatz, 1865 -68 Common. Kur der sächsischen Artillerie, End« 1866 Generallieutenant, 1868 »ach 4üjähriger Dienstzeit in den Ruhestand getreten (f iu Dresden 0> 1- Juli, 91 Jahre alt), der preußische Generallieutenant z. D. g»dols von Bessel, 1870 71 Commandeur deS 3. oberschlesischen ZusauIerirregimentS Nr. «2 (f in Dresden am 26. Lctober, 75 Jahre ät>, Generalmajor z. D. Hugo Köhler, der als trefflicher Mathematiker geschätzt war ss in Blasewitz, wohin er aus Mecklen- darg^chwerin verzogen, am 12. September, 82 Jahre alt), tzeaeralmajor z. D. Astuss Rigdey Friedrich Bollborn, der «I» Oberst der Jngenieurabtheilung des Generalstabes das topo graphische Bureau (Geniedirection) geleitet hat, seit 1886 nach säst lülähriger Dienstzeit in Ruhestand (f in Dresden am 10. August, 69 Jahre alt). Oberst z. D. Ferdinand Berworner, seit seinen, Scheiden ans den, sächsischen Dienst Professor der Mathematik au her Bereinigten Artillerie- und Ingenieurschule in Berlin (s da- selbst am 17. October, 66 Jahre alt), Lberstlieutenant z. D. Georg Robert von Logo», 1868 nach 40jähriger Dienstzeit zurückgetrelen (f am 5. December in Loschwitz, 84 Jahre alt), und Major a. D. Kammerherr KarlFriedr.August v. Tschirschkq und Bögendo rss, 1852 Adjutant und 1856 -- 72 Hosmarschall des Prinzen Georg (s in Dresden am 12. Mai, 83 Jahre alt), denen sich der Geheime Kriegrralh a. D. Gustav Meyer, 1886 in Las Kriegsminisleriuin berufen, wo er bis 1893 Abtheilungsvorstaud war. seit 1852 im Dienste der MilitairgerichtSbarkeit der sächsischen Armee (f in Dresden am 12. November, 69 Jahre alt) und der Militairschrislsieller Ferdinand vonWitzleben anschließen, ei» Sohn des gleichnamigen preußischen Kenerallieutenants, Chesredacteur der „Internationalen Revue über die gesommlen Armeen und Flotten" (f in Dresden am 29. October. 61 Jahre alt). Als Beamte im Staats» oder Hosdieuste oder im Dienste der Selbst Verwaltung wirkten: Lberlandesgerichtrpräsident a. D. Friedrich Albert Deguer in Dresden, Mitglied der ersten Ständekammer <k daselbst am 17. Mai), Geh. Rath Hermann Gustav Held, erster Staatsanwalt beim Oberlandesgericht in Dresden als Nachsolger d«S Wirkt. Geh. Rathes v. Schwarze und Bevollmächtigter zum BundeSrath, 1875— 85 Vortragender Rath im Gesammtminislerium, dem die Bearbeitung der revidirten Strafgesetze sür Sachsen zu ver. danken ist, wie er auch bei Einführung der neuen ReichSgesetze eine hervorragende Thätigkeit entfallet bat (f in seiner Vaterstadt Dresden am 20. December, 65 I. alt), Oberjustizrath Carl Heinr. Pusch, 1879—93 Landgerichtsdirector in Leipzig sf das. am 14. September, 67 Jahre alt), ReichSgerichlsrath a. D. Gustav Derscheid, früher Mitglied der Commission sür da- bürgerliche Gesetzbuch (s in Trier am 8. Januar), Reichsgerichtsrath a. D. vr. Ludwig Morli, seit 1883 in Ruhestand (f in Cassel am 21. December), Reichsgerichts rach vr. Karl Gilmer (s in Leipzig am 10. December, nachdem er erst kurz vorder sein Amt als ReichsgerichtSrath a«getreten hatte, 53 Jahre alt), ReichsgerichtSrath Carl Ludwig Theodor Schlomka <s iu Leipzig am 22 November, 73 Jahre alt), ReichsgerichtSrath Paul Stoltersoth, 1884 Vortragender Rath im Justizministerium zu Berlin, seit 1889 Mitglied des Reichsgerichts, Verfasser der „Beiträge zur Beurtheilnnq des Entwurfes eines bürgerlichen Gesetzbuches sür das Deutsche Reich" s-f am 17. December iu Meran), Oberamtsrichter vr. Moritz Neubert, der seiner Vaterstadt Dresden reichliche Vermächtnisse hat zukommen lassen (f daselbst am 21. Mai), Oberamtsrichter Heinrich Eduard Hasche (f daselbst am 20. April) und AmtsgerichtSrath a. D Ewald Opitz in Pirna, ein eifriger Verfechter des Thierschutzes, sür den er auch schriftstellerisch („Gedanken über die Vivisektion") thätig gewesen ist (f in Pirna am 26. November), ferner Ober hosmarschall a. D. Georg Rudolf v. Gersdorss, 1829 Kammerherr und Geschäftsträger Sachsens in Madrid, 1811 Minislerresident in London, 1845 Hofmarschall, 1851—66 Oberhos»,ar schall ls aus Gröditz b. Bautzen am 28. Juni, 89 I. alt), der frühere Oberhos,»arschall des Prinzen Georg,von Tschirschky und Bögendorss (s.Militair), Kammerherr Gras C. Bresler (f in LauSke bei Lübau am 19. December, 58 Jahre alt), Wirkl. Geh. Rath Bär (s. Kunst) Geh. Rath und Ministerialdirektor im Cultusmiaisterium vr. Friedrich Ernst Petz old (f i» Dresden am 2 September), Friedrich Julius Bartsch, Geh. Justizralh und bis vor Kurzem Ministerlall rath im Ministerium der Justiz (f in Dresden ain 30. März, 58 Jahre alt), Geh. R'gierungsrath Eugen d'Alinge, lange Zeit (bis 1886) Direktor der Landesstrasanstalt in Zwickau und Verwalter der HilsSonstalt zu Voigtsberg, einer der bedeutendsten StrasanslaltS Lirectoren Deutschlands ss in Niederloßnitz am 13. Mai, 84 Jahre alt), Amtrhouptmann vr. Haubold von Einsiedel, sei« drei Jahren Vorstand der Amtshauptinannjchast Dippoldiswalde ((- daselbst am 12. Juli), Regier,ingsrath vr. Karl Volkmar Zapss, Mi» arbeiter der KreiShauptmannschast Leipzig Pf daselbst am 1. Sep tember, 47 Jahre alt), Oberzollrath Edmund Richard Menzel seit 1892 Lberstruerinspector und Vorstand de« Hanptsleueramtes ui Dre-den (s in Karlsbad am 20. April, 53 Jahre alt), Betriebs director Oswald Lasch, Vorstand der Betriebs-Lberinspection der StaatSbahnen in Chemnitz (f daselbst in der Nacht zum 19. Januar, 52 Jahre alt), Postrath Karl Ulrich Ernst Eeck, seit 188? Poslrath in Gumbinnen, seit 1892 in Leipzig (f daselbst am 7. Juli, 49 Jahre alt), RechnungSrath Karl August Beer, der verdiente Quästor der Universität Leipzig (s daselbst am 21. Juni. 69 Jahre alt). Com missionsrath a. D. Zieschner (s. unten) und Lommissionsrath a. D. Karl Gustav Leutritz (f in Partenkirchen am 22. August. 64 Jahre alt), sowie, im Dienste der städtischen Verwaltung stehend, Emil Bönisch, 1871—84 Stadtrath in Dresden, wo er dos Krankenwesen und die Baupolizei zu leiten hatte, 1884 mit 34 gegen 33 Stimmen zum Bürgermeister von Dresden gewählt, als der er dem Finanzamt erfolgreich Vorstand, seit 1874 Mitglied der zweiten Ständekammer. wo er der alten Fortschrittspartei an gehörte (f in Dresden am 9. November, 62 Jahre alt), Stadtrath a. D. Karl Eduard Flath, der dem RathScollegium in Dresden bis 1874 über ein Blerteljohrhundrrt als besoldetes Mitglied angehört hat (f in Dresden am 11. September, 88 Jahre alt), EommissivnSrath a. D. Stadtrath (seit 1891) Johann August Zieschner io Dresden, lange Jahre als Rechnungsbeamter im sächsischen Justizdienste thätig (s am 29. Juli in Dresden), der pensionirte Stadtschreiber Raths assessor OScor Brauer iu Zittau, 1845—52 alS RathSactuar und bis 1838 als Stadtschrriber dort wirkend ('s daselbst in der Nacht zum 23. Juni, 7? Jahre alt), Bürgermeister a. D. Friedrich Voigt 48 Jahre lang im Dienste der Stad» Liebstadl bei Pirna thätig (s daselbst am 10. Februar, 82 Jahr« alt), GerichtSsecretair Stadtrath Julius Gessiager, stellvertretender Bürgermeister in Lalkenstein (s daselbst am 6. Januar), Kaufmann und Stadtrath Karl Louis Voigt, Ehrenbürger von Chemnitz und 1866—81 unbesoldetes Rathsmitglied (f in Chemnitz am 5. April, säst 82 alt), Fabrikant und Stadtrath Louis Moseboch (f in Zwickau am 16. März), Rentier Robert Ulbricht, lange Zeit unbesoldetes Rathsmitglied in Plauen <s daselbst am 1. Februar, 84 Jahre alt), und der Direktor der städtischen Irren - Siecheuanstalt in Leipzig Lieutenant o. D. Robert Schiller, der säst 40 Jahre lang das Amt de« Hausverwalters des städtischen Georgenhause» bekleidet hat (s in Leipzig am 7. April, 89 Jahre alt). — AI» Parlamentarier untz Palitiler sind zu verzeichnen: die Mitglieder der Erste» Ständekammer, Gras Theodor zur Lippr-Biesterseld-Weißenseld (f in Teichnitz bei Bautzen am 5. Juli, 72 Jahre alt), LberlandeSgerichtSprasident Deguer s. Beamte), vr. weck Eugen Küftner (s. Aerzte) und Rittergutsbesitzer Alexis Peitz aus Ramsdors bei Lucka Cs in Leipzig am 6. Oktober. 63 Jahre alt), die Mitglieder der Zweiten Ständekammer Andrea- Strauch, Gutsbesitzer und Gemeinde- Vorstand in Rodewitz bei Lübau, seit den 70rr Jahren Vertreter deS 5. ländlichen Wahlkreise« Bautzen - Weißenberg, der konservativen Fraktion angehörig, 1873 — 1884 Mitglied der Verfassung«- und GesetzgebungScommission de« Landtage« (s in Hochkirch am 13. August, 72 Jahre alt), und Commerzienrath GuidoBreitseld. sei« längerer Zeit Vertreter de» 42. ländlichen Wahlkreise- Schwarzenberg-Elben siock-Zohonngeorgenstadt <s. Handel und Industrie), denen wir den durch seine reich-treue Agitation verdienten Kaufmann Bruno Eparig (s in Leipzig am 24. März, 54 Jahre alt) anschlleßen — Aus dem Feld« der Wiffenschas» habe« »ine weit über die Grenzen Sachsen« t»»»»S»e>,e»br Be- deutung erlangt: Gch Rath vr Wilhelm Roscher, 1843 außer- «sbeglecher, 1844 ordentlicher Professor u> Göltiigen. seit 1848 ordentlicher Prosessor der Nationalökonomie an der Laude-universität Leipzig, dessen Ehrenbürger er war, der namhafteste Vertreter der historlichen Methode der Nationalökonomie, die er in seinem viel bändigen „System der Volkswirthjchaft" und zahlreichen kleineren Veröffentlichungen („Heber Kornhaudel und TheuerungSpolitik" — Lolouieu, Eolonialpolitik und Tauschhandel" — „Ansichten der VolkSwirlhschast") wissenschastlich begründet hat (geb. am 21. October 181? zu Hannover, f am 4. Juni in Leipzig, 76 Jahre alt), Vr. Rudolf Hildebraud, 1869 außerordentlicher, 1874 ordentlicher Prosessor der neueren deutschen Literatur und der deutschen Sprache an der Universität Leipzig, 1848—68 Lehrer an her Thomasschule, deren Schüler er gewesen war, der treu- verdiente Iortsetzer des Grimm'jchen Wörterbuches, sür das er den Buchstaben li (5. Band) vollendet und den Buchstaben O begonnen hat, ein seinsühliger Forscher und anregender Lehrer, dessen Schrift „Vom deutschen Sprachunterricht i» der Schule und von Lcntjcher Erziehung und Bildung überhaupt" eine heilsame Wirkung aus weitere Fachkreise geübt hat (geb. in Leipzig am 13. März 1824, daselbst am 28. October, 70Jodre alt), Geh. Hosrath vr. Johanne» Emil Kuntze, 1856 außerordentlicher, 1869 ordentlicher Prosessor der Rechte an der Universität Leipzig, von dessen zahlreichen Fach- chriften „Institutionen und Geschichte de« römischen Rechts" hervor- gehoben seien (s° in Leipzig am 11. Februar, 69 Jahre alt), und Geh. Oder- Forslrath vr. Johann Friedrich Judeich, seit 1866 Direktor der königlichen Forstakadeinie in Tharandt, dessen Ehrenbürger er war, durch zahlreiche kleinere und gröbere Fachschriften, unter denen sein Lehrbuch, „Die Forsteinrichtung", besonders hervorznheben ist, von Rus (s in Tharandt am 28. März, 66 Jahre alt). Weiter sind hier u nennen: Professor Vr. Julius Ladmann, früher Direktor de« Cheinisch-Laiidwirlhschastlichen Instituts der Technischen Hochschule zu München (s in Dresden an, 12. Januar), und Domkapitular Michael Hornig (wendisch Hürnik) zu St. Petri in Bautzen, ver- dient als wendischer Sprach, und Geschichtsforscher („llintoriju serbskvlio uurcxl»', Geschichte des wendischen (sorbischen i Volkes), Verfasser von Lesebüchern, biblischen Geschichten und Liedern in wendischer Sprache (s in Bautzen am 22. Februar, 60 Jahre alt). — Zum Theil im engsten Anschluß an diese Gruppe sind als Arrztr, Rechtsanwälte, Peiftlichr und Schulmänner zu erwähnen: die Aerzte Medicinalrath Prosessor Vr. Friedrich Adolf Reelsen, ordentliches Mitglied des Landesinedicinalcollegiums und Prosector am Stodtkrankeiihaus« in Dresden, besonders aus patho- logisch-anatomischein Gebiete hervorragend, auch Lehrer der Anatomie an der Kunstakademie, Uebersetzer von Duval's „Grundriß der Anatomie sür Künstler", Herausgeber von Perl's „Lehrbuch der allgemeinen Pathologie" und Verfasser mehrerer Einzelunler- uchungen (s in Dresden am 10. April, 40 Jahre alt), Ober. tabSarzt a. D. vr. Moritz Vater, früher Garnisonarzt in Spandau (ß in Dresden am 2. Juli), Stabsarzt a. D Vr. Carl August Schmidt (f in Freiberg am 6. Juli), vr. meck Eugen Küftner, Cuslos und Subsenior des Collegiatslifts Wurzen, Mitglied der Ersten Ständekammer (f in Plaue» bei Dresden am 6 März, 72 Jahre alt), vr. weck. Karl Georg Reinhard, außer ordentliches Mitglied des Landesmedicinalcovegiums (st in Leipzig, wo er seit 1868 gewirkt hat, am 28. Januar, 52 Jahre alt), der langjährige Leipziger Stadt-, Wund- und Polizciarzt vr. Karl Mil lieS aus Groß-Jauer in der Niederlausitz, verdient um die Organisation und Gründung des Albertzweigvereins Möckern (s in Berlin am 22 März, 74 Jahre alt), vr. Victor Hofmeister, Pro sessor an der Thierärztlichen Hochschule in Dresden (ß daselbst am 5. Februar), und Bezirksthierarzt Vr. weck. hon. causa Friedrich Albert Prietzsch (f in Leipzig am 9. Mürz, 70 Jahr« alt); ferner die Rechtsanwälte Justizrath Ernst Richter, eine Autorität in Handelssachen. Bevollmächtigter der Leipziger Pserdebahn - Gesellschaft und der Leipziger Krystall - Palast Aktien - Gesellschaft sowie Aussichtsrathsmitglied vieler Leipziger Actien-Unteniehmiingen (ß in seiner Vaterstadt Leipzig am 26. No vember, 59 Jahre alt), und August Rudolf Är«nLS in Dresden (f am 8. März): die Geistlichen Ernst Heinrich Pfeil schmidt, früher Archidiakonus an der Annenkirche in Dresden, an der er 1838—74 gewirkt hat, auch literarisch thätig (f in Dresden am 10. März, 84 I. alt), Pastor Vic. tbeol. Gustav Leon hardi, Pfarrer zu Zschaitz bei Döbeln, als Erbauungsschristsleller („Der Gang zum Altar" — „Fromme Minne" — „Heber den Gräbern" — Zu Jesu Füßen") und durch die Herausgabe von Predigten nam Hafter Geistlichen der evangelisch - lutherischen Kirche Deutschlands in weiteren Kreisen bekannt und geschätzt (s in Zschaitz am 25. Januar, 67 Jahre alt) und Pfarrer cm. von Mohorn bei Dresden vr. Albert Wippermann, lange Zeit Oberlehrer am Grimmaer Seminar (f in Grimma am 18. December, 74 Jahre all), der uns zu den Schulmännern überleitet, von denen hier genannt seien: Prosessor Emil Kade, über 25 Jahre Lehrer am königl. CadettencorpS zu Dresden, seit 1878 in Ruhestand (s ln der „Deutschen Heilstätte" am 8. August, 77 Jahre alt), Professor Karl August Julius Gesell, Director der Realschule und des Pro- gynmasiums zu Grimma seit 1890 (-f daselbst am 18. Mai, 57 Jahre alt), der frühere Direktor der Müller-Gelinek'jchen Real, schule in Dresden, Robert Gelinek (f daselbst am 9. August, 67 Jahre alt), Karl Wilhelm Claus, Gewerbeschuldirector in Dresden (f daselbst am 4./5. November), Ceminardirector Schulrath Karl Schmidt in Pirna, der dort seit 1886 gewirkt hat (ß daselbst am 19. September, 52 Jahre alt) und Bürgerschuldirector R. F Scholliger in Großenhain (f daselbst am II. Februar, 43 Jahre alt). Als in der Mehrzahl berussmäßlge Schriftsteller verdienen eine Stelle in unserer Ueberjicht: vr. Karl W. Whistli ng, der lang,adrige verdienstvolle Mitarbeiter des „Leipziger Tageblattes . in besten Dienst er sein gelehrtes Wissen und Forschen so gern stellte (ß in Leipzig am 8. April, 63 Jahre alt), der langjährige Mil arbeiter und Redakteur (seit 1882) des .Leipziger Tageblattes" Einil Leonhardt, auch durch sein parteipolitisches Eintreten kür die nationale und liberale Sache verdient (ß in Leipzig am 24. August, 54 Jahre alt), Cantor Paul Fischer in Zittau, von 1872 ab Stadtbibliothekar und 1876—1892 auch Redakteur der „Zittauer Nachrichten" (s. Kunst), der Dichter, Schriftsteller, Sprachforscher und Uebersetzer Shokespeare's Maximilian) Moltke, seit 1884 Bibliothekar der Handelskammer (ß in Leipzig am 19. Januar, 74 Jahre alt), der Musikschriststeller vr. Johann Schucht, seit 1868 Mitarbeiter der „Neuen Zeitschrift sür Musik" (f in Leipzig am 30. März, 71 Jahre alt), die Jugendschristslellerin Gräfin Sophie Wolf-Baudissiu geb. KoSkel (Pseudonym Aurelie), die ein „Theater sür die Jugend", „Geschichte der Großmutter" u. A. geschrieben hat (s in Dresden am 9. December. 73 Jahr« alt) und die Wittwe Gustav Kütme'S, Henriette Kühne-Harkort, ebenfalls Jugendschriststellerin, Verfasserin der in der Universalbibliothek er- schienen«» „Lebenden Bilder" und der „Kleinen Predigten für's Haus" in Hosterwitz bei Dresden am 25. September, 71 Jahre alt). Unter Kunst die Architektur (nebst Balltechnik) und die Malerei, die dramatische Kunst und die Musik zusaminensastelld, haben wir in diesem weiteren Sinne als Künstler »in« ganze Reihe hervorragender Persönlichkeiten anzusühren. ES sind dies: Naurath Constautin LipsiuS, seit 1881 Professor der Baukunst alS Nicolai'S Nachsolger an der Akademie der bildenden Künste in Dresden, vorher seit 1876 in seiner Vaterstadt Leipzig, in der er 1872 das Johannirhosvital, 1885 die PeterSIirche (mit Härtel) vollendet hat, Director der Baugewerbeschule, in Dresden der Schöpfer der akademischen Neubauten aus der Brühl'" Terrasse, in Gera (wieder mit Hörtel) der JohanniSkirche, Verfasser einer Biographie Gottfried Semper'S <s in Dcesdei 11. April um Mitternacht, 61 Jahre alt), der russische Wirkt StaatSrolh Harold Juliu« v. Bosse, seit einigen Jahrzehnten in Dresden lebend, der die Pläne sür die dortige russische 1872—74 erbaute Gesandt schastskirche und sür die resormirle Kirche entworfen ha« (s in Dre-den am 10. März, 81 Jahre alt), Architekt Bernhard Schreiber, der 1871—73 da« Alberttbeater in DreSden-Neustadt erbaut hat (f in Dresden am 5. März), Karl Hugo Nauck, Oberbaurath a» der Centralstelle der staatlichen Hochbauverwaltung seit 1891, vorher 10 Jahre lang Landbaumeisler für den Londbaubezirk Leipzig, der ». A die Kunstgewerbeschul« in Leipzig auSgesührt hat (s- am 23. December in Dre-den, 57 Jahre alt), Naurath Bernhard August Saal dach, dem Dre-den sein Wasserwerk verdankt (s daselbst am 21 December, 62 Jahre alt); der Altmeister der deutschen Aquarell Malerei Karl Werner, seit 1882 Prosessor an der Kunstakademie za Leipzig, der die Vorwürfe für seine glanz- und farbenprächtigen Bilder meist dem Süden entnommen hat und Reisen nach Sicilie» („Zisasaal in Palermo"), Spanien („Löwenhos der Alhambra"), Palästina, den Nilländern („Nilbilder"), auch Griechenland (,,Akro polt«") gemacht hat <s in Leipzig am >0. Januar, 85 Jahre alt), Maler Leonhard Gey, seit 1882 Professor an der königl. Kunst akademie in Dre-den, von dessen Bildern (meist Wandmalereien) „Luther im Kreise seiner Mitarbeiter di, Bibel verdeutschend" ge- nann» sei <s in Dresden am 19. Septembn, 54 Jahr« alt), der Historienmaler Waldemar Hottenrothss io Wachwitz bei Dresden am 6 September!, der Laadschast-inaler Ernst Heyn, Illustrator von Rus. von besten Aquarellen „Schloß WeUin" hervorzuhebe» ist (f in seiner Vaterstadt Leipzig am 13. Januar. 52 Jahre alt), der treffliche Kupferstecher Alfred Krauße „Calame's Eichen »n Sturm" (ß in Leipzig am 20. August. 70 Jahre alt), Maler und Photograph Alexander Seitz (ß in Leipzig am 21. Januar, 64 Jahre alt); Wirkl. Geh. Rath Wilhelm Emaauel Bär, unter dem Mlnisterium von Friesen erster Rath in der Generaldirectioa der königl. Samm lungen sür Wissenschaft und Kunst in Dresden, seit dem Tod« deS Grasen von Platen (1889) Leiter der königl musikalischen Capelle und des HoftheaterS in Dresden (s in Dresden am 19. Februar, 8l Jahre alt), der früher» Schauspieler und spätere Tkeaterinspector der Leipziger Stadttheater Georg Müller in Berka a. Ilm am 15. März, 70 Jahre alt), der bereits als Schriftsteller erwähnte Cantor und Gesangslehrer Paul Fischer in Zittau Cf daselbst am 12. März. 59 Jahre alt), Musikdirektor Karl Friedrich Burkhard» in Zittau (ß daselbst uin Ostern, 51 Jahre alt) und Cantor Karl Oskar Georgt in Neustädtel (f daselbst ain 12. Januar, 40 Jahre alt. — Namhafte Vertreter von HauVel und Jntzustrie waren io Leipzig: Heinrich Hirzel, Theilhaber und seit 187? alleiniger Inhaber der Firma S. Hirzel cf i» Leipzig am 7. Juli, 57 Jahre alt), Walter Wigand, Mitbesitzer der Verlagsbuchhand lung Otto Wigand und Buchdruckereibesttzer (f in Leipzig am 18. März, 68 Jahre alt), Leopold August Gebhardt (f daselbst am 1. Juni, 56 Jahre alt), Rudolf Thomas, Inhaber der Ver lags- und Coinmissionsbuchhaadlung Theodor Thomas (ß in Leipzig am 4. Mürz, 51 Jahre alt), Buchhändler LouiS Pernitzsch (ß daselbst am 19. Januar, 69 Jahre alt), Wilhelm Hermann Voigt, Inhaber der SorlimentSbuchhandlung Heinrich Matthe- (ß in Leipzig am 23. März. 39 Jahre alt), Theodor Thorer, Begründer der Rauchwaarcnfirma Theodor Tbvrer (ß in Leipzig ain 30. März, 65 Jahre alt), der Director der Leipziger Baiimwollspinnerei Karl Gustav Peger (f in Leipzig am 4. September, 46 Jahre alt), der frühere Chef der Firma Carl Forbrich, August Met he fs am 6. März, 58 Jahre alt), und Max Schelbach, Mitbegründer der Seidenwaaren- Engroshandlung Schelbach, Wenk L Co. (f in Leipzig am 17. März, 39 Jahre alt); in Dresden: Commerzienrath Traugott Bienert, der erste, der in Sachsen die Hvchmüllerei (Griermüllerei) eingesühr» hat, ausgezeichnet durch seinen WohlthätigkeitSsinn, den er u. A. durch Errichtung einer Pension-- und UnleistutzungScasse sür seine Beamten und Arbeiter mit einem Capital« von 150000^« und durch Bermachung von 1000 000 ^il an die Stadt Dresden sür Stiftung» zwecke bewiesen hat (f in Dresden am 22. Lctober. 81 Jahre alt), Cominerzienrath vr. Rudolf August Lu bol dt, Seniorches der Firma Gehe <L Co. (s in dem Eurort Weißer Hirsch bei Dresden am 28 Juli), Cominerzienralb und Hojinstrumentenbauer Karl Rönisch (s in Blasewitz am 23. Juli), Johann Scherbe!, der Begründer der 1889 in eine Actiengesellichast umgewandellen Dresdner Cartonnageiiindustrie" <ß in Dresden am 14. Mai), Commerzienrath Earl Krimpe, Director der Brauerei zum Felsen kellcr in Plauen bei Dresden, die er 32 Jahre hindurch äußerst erfolgreich geleitet Hot (f in Mentone am 25./26. Februar), Ernst Oskar Aulhorn, Ches der Firma C. C. Petzoldt L Aulhorn (ß in Dresden ain 21. December, 44 Jahre alt), Felix von Kaskel, 1854—66 sicilianischer Generalconsul in Dresden und Mitinhaber der Firma Mich. Kaskel bis zu deren Ausgehen, in die Dresdner Bank (1872), der er seitdem als Vorstand des Aufsichtsrathes an- gehört hat (f in seiner Vaterstadt Dresden am 2. Juni, 61 Jahre alt), und der als Numisniatiktr geschätzte frühere Hosiuwelier Sachwall in Dresden (ß daselbst am 7. Februar). Weiler sind zu nennen: Fabrikbesitzer Erdmann Kircheis, besten 1861 ge gründete Fabrik von Blechbearbeituiigrinaschinen 500 Arbeiter an 350 Hilfsmaschinen beschäftigt und jährlich 7000 Maschinen und 20000 Stuck Werkzeuge herstellt Aue am 21. August, 64 Jahre Breitse ld, Mitbesitzer der Pscilhammer und Besitzer des (s in Erla bei Schwarzenberg am 13. April, 62 Jahre alt), Färbereibesitzer Julius Möhler in Glauchau, verdient um die Gewerbevereine des Mittelerzgebirges (ß in Glauchau am 21. April), Robert Wilisch, Chef der Buntpapiersabrik Gebr. Britisch in chneeberg und Oberschlema (f in Schneeberg am 23. Januar), Commerzienrath Oskar Kürzel, Mitinhaber der Färberei H. F. Kürzel und Mitbegründer der „Crimmitschauer Actienspinnerei und Färberei" (f in Crimmitschau am 12. Februar, 74 Jahre alt), Commerzienrath August Ferdinand Reuß, Vorstand der Chemischen Fabrik von I. E. Devrient, „Actiengesellschast" in Zwickau (ß in Berlin am 21. September), Buchhändler Eduard Stettner in Freiberg, früher Inhaber der Craz L Gerlach'schen Buchhandlung daselbst (f in Freiberg am 3. Januar, 78 Jahre alt) und Eduard Nestler neu., der Begründer der Strumpf- und Filzwaarensabrik Ed. Nestler seu. in Rvßwein (f daselbst am 8. Januar). Verschiedene Personen endlich dürfen «in gewisses Interesse beanspruchen, ohne daß diese- sich aus eine berufliche Wirksamkeit gründete. Es sind die«: Privat mann Johann Karl HermannL »idhold, der der Stadtgemcinde Leipzig und einer Anzahl in städtischer Verwaltung stehender Stiftungen, An stalte» und Casjen-Vermächtniste im Gesammtdetrage von 174 500 ,/ll! auSgesetzt hat (f in Leipzig am 30. Mai), Rittergutsbesitzer Ernst Karl Rudolph von Streit aus Medenntzsch, der sich um das öffentliche Wohl in vieler Hinsicht verdient geinacht hat, der langjährige Vor sitzende des Erblündisch-Ritterschaslliche» Ereditverelns zu Leipzig (f am 3. August, 77 Jahre alt), Richard Mangel«dors. ein tüchtiger Schachspieler und ausgezeichneter Problemlöser, seit 1863 säst 25 Jahre lang Leiter der Schachobtheilung der „Illustrirten Zeitung" (f in Leipzig am 23. Januar, 70 Jahre alt), Kaufmann Hermann Zwanzig in Leipzig, seit 1879 General-Secretair deS Deutschen Schachbundes, den er trefflich organisirt und geleitet hat, der „eiserne Schachkanzler" der Meisterturniere de- Bunde» (f in Gera am 6. Januar, 56 Jahre alt), Lina Seil geb. Aston, die Wittwe Ernst Keil's (ß in Leipzig am 1. October, 72 Jahre alt), und schließlich Rosine Haudrnreißer. dir 1813 al» zehn jähriges Kind bei der Auffindung de» im Gefecht bei Kitzen schwer verwundeten Theodor Körner betheiligt war (f in Großzschocher bei Leipzig am 18. Februar, 91 Jahre alt). — Der in Nr. 859 und 660 veröffentlichte „Nekrolog sür 1894" zeigt eine Anzahl Druckfehler und Auslassungen, von denen wir folgende hervorheben: bei Kossuth fehlt hinter „aufständischen Bewegung" das Wort „geflohen"; statt „Emigrant»" muß es dort „Emigranten" heißen; bei Wiggers ist zu lesen: davon (statt dann) die größte Zeit in „Untersuchungshaft"; statt Camera« lies. Comeron; bei Sommer ist statt „Städtischen" „Städel'jchen" Kunst institut zu lesen; statt BlacS lies Blaas, statt Sch ucher lieS Schuster, statt Ballantque lieS Ballantyne. In der Gruppe „Schöne Literatur" ist leider hinter Gras Schack der Name Ludwig Psau" ausgefallen, bei Uetly Pool! deren eigen» licher Name Elisabeth Glück. — Einige andere Drucksehler (mehr inals ist z. B „denen" statt „dessen" gesetzt) sind unwesentlicher oder ergeben sich aus dem Zusammenhang. Hypnotisirungs- Momcnten, wo Cf in Klösterlein Zelle bei alt), Commerzienrath Guido Eisenwerke zu Erla und Eisenwerks zu WittigStbal Hause Ribavier heißen? Damit schließt der zweite Act. Ohne daß die Handlung an sich oder die Personen, welche in dieselbe verwickelt sind, große« Interesse für sich »n Anspruch nehmen können, folgt man di« hierher den Schwankdichtern doch mit Aufmerksamkeit, weil die Scenen keck rntworseu und flott durchgesührt, die Situationskomik von drastischer Färbung ist Man vergißt uni ihretwillen die Unwabrscheinlichkeiten und Unmöglichkeiten, aus denen die ganze Handlung ausgrbaut ist Der dritte Act fällt gegen die ersten bedeutend ab Der Schwank wird kurz abgebrochen. Während Herr Ribadier hier sür seine galanten Abenteuer die gerechte Strafe erleiden sollte, erfolgt nach einigen harmlosen Redereien die Aus söhnung der Gatten in echt französischer Weise. Der Schwank hat mit vielen anderen französischen Schwänken geincin, daß im Schlußakt der Flügelschlag der Komik er lahmt. Gerade bei diesem Schwank aber ist das doppelt fühlbar, weil im voraufgehenden Acte die Komik der Situation ihren Höbepunct erreicht. Genießbar wird ein solche- Stück nur bei einer tüchtigen Rollenbesetzung. L» muß in flottem Tempo hcruntergcspielt werden und dies war bei der gestrigen Ausführung durch da- Ensemble de« Theater- der Modernen der Fall. Jenny Marba gab die Madame Ribadier, und man kann ihr zngeben, daß sie die Wirkungen de» HypootiSmu» recht glücklich vor Augen führte. Es lag eine nicht zu ver kennende Virtuosität in dieser Darstellung. Den ungetreuen Herrn Ribadier spielte Herr Richard Metzl. Er war ergötzlich bei seinen expcrimenicn und noch ergötzlicher in den ihn die Angst vor dem Ertapptwerdea quält. Eine» Zug grote-ker Komik muß der Hausfreund Ribadier'-, Tbonaurcux, haben, der aus Batavia hcrübergeeilt ist, um die Wittwe Rebincau zu heiratbcn.dieinzwischrn aber Krau Ribadier geworben ist. Herr Rudolf Hock spielte ibn vortrefflich und erweckte namentlich bei seinen erfolglosen Hypnotifirungs- versuchen die Heiterkeit. Ten Herrn Savinet mit seiner stoischen Ruhe, der den geklagten Ribadier bi» in die Wohnung vrrsolgt, gab Herr Otto Rippert anerkeanenS- werth. Der Schwank fand nach dem zweiten Act Beifall, nach dem Schluß herrschte Theilnahmlosigkeit. Hermann Pilz. Kunst und Wissenschaft. ' Krakau, 28. December. Der Präsident des KunswercinS, Maler Heinrich Rodakowski, ist gestorben. MM. ' ES scheint, daß Herr August Güßbachrr unsere Notiz über sein Gesuch um eine Berichtigung in der am 29. Decrmber er schienenen Morgennummer des „Leipziger Tageblattes" nicht ge lesen hat Denn der genannte Herr sendet uns solgenbe Zuschrift: „An die Musik-Redaction des „Leipziger Tageblattes". Nachdem Sie meiner Aufforderung vom 24. December bisher nicht Folge gelcistct haben, ersuche ich Sie hierdurch wiederholt in Gemäßheit des PreßgejetzeS um Ausnahme der von mir gewünschten Berichtigung »nd zwar nunmehr in solgender Form: Es ist un- wahr, daß ich in Fräulein Pol scher da» Ideal euier Gcsanglehrerin sehe oder diescibe als solche bezeichnet habe. Ich habe vielmehr Arl. Polschcr als Gesanglehreria i» meinen Correspouöenzen nur ein Mai und zwar mit der Bemerkung er wähnt, daß dieselbe ncuerdingS einige GesangSschüIcrianea ange nommen und gute Fortschritte mit denselben erzielt hatte. Leipzig. 28 Dec. 1894. August Güßbacher." Andere Auszüge aus den Correspondenzen des Herrn August Güßbacher u»S vorbehaltend, wiederholen wir die Behauptung desselben in seinem Briese an den „Musical Courier" vom 20. Srpt 1893, welche lautet: „älu,» Viuru Oolscbor, onu ot lko ümr Luropeun erpnneuts ot rocnl nrr" d. h. übersetzt: „Fräulein Clara Poischer, eine der ersten europäischen Vertreterinnen der GesangSkunsl"... Vergl. die Broschüre von Harry Brett Seite 17 und 16. — Die mnsik. Red. de» Leipz. Tagehl. Victor HanSmann, der Componist d«r «inarligen Oper .Enoch Ardcn", welche in nächster Zeit an der königl. Hosopern- bühne in Berlin erstmalig zur Aufführung gelangen nnd von unS an dieser Stelle eingehend besprochen werden soll, hat jüngst im Berlage der Hosmusikalienhandliing von Martin Oberdörfer in Leipzig ein neues Werk erscheine» lasten: Zwölf Bilder auS der Märchenwelt. Ursprünglich sür Orchester componirt, hat der Componist den CycluS, um ihm eine größere Verbreitung in der musikalischen Weit zu sichern, sür Clavier über tragen, welches Arrangement in zwei Ausgaben aus den Musikalienmarkt gelangt ist: als Prachtausgabe in einem Band sür Clavier zu zwei Händen und in zwei Heften, je sechs Bilder enthaltend, für Clavier zu vier Händen. Zu diesen zwöls Stücken Hai nun ein Berliner Künstler entsprechende Bilder eni- worien, welche dem Ganzen de» Stempel höchster Orianalität ans drücken. Die graphische Herstellung des Werkes besorgt« unsere Leipziger WeUsirma C. G. Reeder, die damit einen neuen Beweis ihrer unerreichlen LeistungSsähigkeit erbracht hat. Zu Geschenk- zwecken sei das prächtig auSgesiailete Werk hiermit angelegentlichst empfohlen. 6.-ö. * Zu unseren „Rückblicken aus daS Münchner Musikleben" ist ergänzend zu bemerken, daß die im Berlage von I. Schubert- L Co. (Felix Siegel) in Leipzig erscheinende Oper „Ingwelde" von Max Schillings sofort nach der Karlsruher Aufführung vom Münchner Hosiheater angenommen worden ist. ,1'jj«, -.Mb ea*vm Theater -er Modernen. Leipjttz, 29. December DaS „Theater drr Modernen", welches bereit- früher in Leipzig unter Leitung de- Herrn Emil Meßthaler gastirte, ist zur Zeit wieder zu einen« kurzen Gastspiel im Theater der Stadt Nürnberg eingckehrt nnd spielte am gestrigen Abend zum ersten Male den sranzö' fischen Schwank von Georges Feudeaux und Maurice Henne- quin: „System Ribadier", der seiner Zeit im Berliner Residenz-Theater, nanientlich durch da» Spiel des Herrn Pansa und de- Arl. Berten», einen vollen Heiterkeit« erfolg davontrug. Da» System de- Herrn Ribadier besteht darin, daß er seine Ehefrau, sobald sie ihm unbequem wird, bypnvtisirt. Wenn Herr Ribadier zum Rendezvous mit Madame Savinet geht, wird Frau Angöle in magne tischen Schlaf versetzt, in dem sic dann so lange verharrt, bi» der ungetreue Don Juan zurückkehrt und die Schlafende durch seineo Hauch wieder erweckt. Frau Ribadier ist aber gelegentlich früher erwacht, weil sie ein ehemaliger Geliebter, Thonaureux, der au« Batavia zurückkehrle und sie aussuchle, von dem Bann der Hypnose befreit dal Sie stellt sich aber wieder schlafend, al- ,hr Gatte zurückkebrt, und belauscht so eiu Gespräch desselben mit dem Weinhändler Savinet, der den ungetreuen Galten bei seinem Weibe überrascht hat Zu seinem Schrecken bemerkt Ribadier, daß seine Frau wach ist. Sofort hvpnotisirt er sie von Neuem und spiegrlt ihr dann vor, daß sie Alle« nur ini Traume erlebt habe. Sie glaubt e« auch, und Ribadier wäre gerettet, wenn nicht plötz lich Herr Savinet zurückkehrle und dadurch Madame Ribadier Aufklärung über da- frivole Sviel ihre« Gatte» erhielte. Ihr bolder Wahn, einen Engel zum Manne zu habe«, ist zerstört! wird e« auch im Vermischtes. --- Hamburg, 28 Decenibcr. Während des Heben» eines l2VOO Pfund schweren Walsische«, der hier ausgestellt werden sollte, riß die dazu benutzte Kette, und der Wal fisch siel aus zwei Arbeiter, von denen der eine sofortz getövtet, der andere schwer verletzt wurde. ä. Aus Lüdttral, 27. December Die beiden Städte ozen und Meran haben beschlossen, gemeinsam ein Elcktricitätswerk zu erbauen, das die Kraft nicht nur zur elektrischen Beleuchtung, sondern auch zum Betriebe von elektrischen Motoren liefern soll Die Borstädte GricS und Zwölsmalgreien wollen sich gleichfalls an dem Unternehmen betheiligen. Die Elektricität soll durch die Wasserkraft der Etsch oberhalb Meran, bei der sogenannten Töll, erzeugt werden Eine Eo»,Mission der belheiligtro Orte wird sich nach Nvrddeutschland begrden, um elektrische Anlagen in Augenschein zu nehmen, damit etwaige Neuerungen berücksichtigt werde» können. -- Rom, 28. December. Der hiesigen Polizei gelang heute die Entdeckung eine» Diebstahles von 5l Miniaturen de» elften Jahrhundert« au« der valicanischcn Bibliothek. Einige von denselben wurden dem Unterrichtsministerium zum Kaufe angeboten, wodurch der Diebstadl ausgedeckt wurde. Als mutdmaßlicher Dieb ist ein gewisser Giacomo Sardi au« Pater»» verhaftet worden, der unter dem Namen eine« Professors Rapisar in der Bibliothrk arbeitete. Literatur. Atabemische Turnieitung. Zettschrlst des Verbandes färben- »ragender alabemischer Turnvereine aus deuffchea Hochschulen (L- C). Zu beziehen durch die Berlaqshandlung von Max Hossmann in Leipzig-Reudnitz. Binnen einem elfjährigen Zeiträume bot die Akademisch» Turnzeitung in ihren Kreisen eine so dohe Bedeutung gewonnen, daß sie keiner «mpsehlendea Hervorhebungen bedarf Nicht allein, daß >>e aus turnerischem Gebiete ihre Bestrebungen zu bester Geltung dringt, bietet sie auch siir dir akademischen Kreise eineFülle von sachlichenAbhandlunqen, Mittbeilunqen „ndPersonalien, di« zwischen den deutschen Universitäten ein werthvolle« Verkehrs- material ergebe». —o. Vnavtmartlicher R«da«1»«r vr. Her». Küchl»»» t» Leipzig W«w tz» «ichwUtch» vr. v»«« WM
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