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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-15
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1888
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sol» Hutten dabei Aclegenhett (so schreibt die „Westphältsche Zeitturg-), eine» liebe» Gast wiederum hier zu begrüßen, Herrn Loneertsänger Trauiermaun aus Leipzig. Seine sonore Tcnorstimme kam in den weiten Hallen der Altstrdtcr Kirche zur vollen Geltung, dabei jmgl Herr Trautermanu mü vielem Anrduck. Mendelsohn's immer gern gehörte Cavattne: „Lei getreu bis iu den Tod" haben wir selten so schön gehört. Neben diesem Künstler machte sich eine hiesige juuge Dame uin die Solo-Vorträge verdient: auch ihre Sopraustimme kam zu schöner Geltung, besonders in den geistlichen Liedern von Seb. Bach, welch« mit vieler Innigkeit vorgetragen wurden. Auch die Lhöre ond Quartette gingen durchweg rech» gut. Herr Musik- dirrctor Lamping, welcher durch ein wuchtiges Präludium von Leb. Bach da- Concert eräffnete und die Orgelbegleitnngcu in de- «enter Weise aussührte, leitete die Aussühcung mit bekannter Ge wandtheit. Besucht war das Couccrt recht gut. Frühjahrs-Vad-Wettsahren des Leipziger Sicycte-Clubs. * Leipzig, 14. Mai. Da« gestern Nachmittag vom hiesigen kicycteclub veranstaltete FrüdjahrS - Rad - Wettsahren war in hohem Matze vom Weller begünstigt und hatte in Folge dessen einen recht glauzvollrn Perlons. Früh mochte der Himmel zwar noch ein ziem lich mürrische« Gesicht, im Lause de- Vormittags aber und noch mehr von Mittag an heiterte er sich immer mehr aus, und Nach mittag«, als das Wettsahren begann, erglänzte die so idyllisch am Roieuthal neben dem Kaiserpark gelegene Rennbahn im Hellen and warmen Sonnenschein. Ja Folge dessen war der Zuspruch selten- de« Publicum« eia recht ansehnlicher, die Tribünen waren von der Zuschauermenge ebenso gut beseht, wie der Saitelvlotz, und den äußeren Ring süllten viele Lausende, so datz der Bicyclcclnb mit dem finanziellen Ergebnitz seine« Unternehmens wohl zusrieden sein dürste. Da« Arrangement war da« gewohnte, l ur concertirte diese» Mal ans dem Jestplatz anstatt einer Militair- capelledaSBüchuer'scheMlislkcorpS undal«Neuheit war sür da« lmrstige Publicum eia Ausschank der deutschen Schaumweinsabrik Wochen heim eingerichtet, in dem Herr Eduard Brade in Leipzig glaser- weise da« recht angenehm schmeckende schäumende Nab verschünkte. Bei dem Wettsahren halten einig: Betheiligie Pech, indem sie mit ,hrea Maschinen zum Falle kamen; doch ist, wie wir vernehmen, eine ernstliche Körperverletzung nicht vorgekommea. DaS Wetlsahrea gestaltete sich solgendermatzen: I. Dreirad -Erstsahren. Strecke 2000 Meter (S Runde»). Osten sür Herreusahrer, die bis zu diesem Tage in einem össeul liche» Rennen aus Wettsahrbahncu nie Preisträger waren. Einsatz 3 3 Medaillen. Es starteten von den angemeldeten 5 Fahrern 4. Erster Sieger Herr A. Klaraer-Lcipzig in 4 Mi». 6'/, Sec., zweiter Sieger Herr F. Szwallach-Leipzig, dritter Herr P. Rowald» Leipzig. tl. Zweirad-Erstsahren. Strecke 2000 Meter (5 Runden). Osten sür Herrensahrer, die bi« zu diesem Tag« in einem öffent lichen Nennen ans Wcttsahrbahnea nie Preisträger waren. Einsatz 3 3 Medaillen. Von den angemeldeicn 6 Fahrer» starteten S. Erster Sieger Herr Ed. Pcucker-Linoenau in 2 Min. 3,48 Sec. Zweiter Sieger Herr N. Pchr>so.i Malmö, dr-tter Herr L. Thomseu- Leipzig. HI. Großer Dreirad.Hauptfahren. Strecke 7S00Meter --- 1 deutsche Meile (I8V, Runden). Offen sür Herrensahrer. Einsatz 10 ./I Drei Ehrenpreise. Dieses Hauptfahren gestaltete sich außerordentlich interessant, trotzdem datz von den angemeldeten 5 Fahrern nur 3 am Start erschienen. Zwei sehr bedeutende Fahrer kämpften um den Preis, der Meistersahrer von Holland, Herr W. F. va» Lecuweu aus Arnheim und unser heimischer Meistersahrer Herr Robert Voigt. Bis ganz zuletzt blieb der ha>te Kamps unentschieden, doch gelang eS dem Holländer im letzten Augenblick noch vorzulchietzeu und seinen Gegner um eine V-locipcdlänge zu schlagen. Erster Sieger Herr va» Lceuwe» in 16 M»i. 10'/, Sec. Zweiter Sieger Herr Robert Voigt, dritter Herr Wilhelm Hoffmann-Leipzig. IV. Großes Zweiradsahreu »m die Meisterschast von Sachsen. Strecke 5000 Meter (12V, Runden). Oste» für Herrensahrer, die ihren Wohnsitz im Königreich Sachsen haben. Einsatz 5 ./t Der Sieger erwirbt den Titel: „Zweirad-Herrea- Meistcrsahrer von Sechsen für 1888", sowie «ine große goldene Meisterschastt-Medaille, ferner Anrecht aus einen silbernen Pracht Pocal als Wanderpreis, welcher zwei Mal hinter eiuander oder drei Mal im Ganzen gewonnen werden mutz. Je eine silberne Medaille dem Zweiten und Dritten. Auch diese- Fahren hatte viele spannende Momente und der Sieg schwankte bis zuletzt hin und her. ES starteten all; 6 angcmeldeten Fahrer, von denen 2 zum Falle kamen, glücklicherweise aber nur unbedeutend sich beschädigten. Erster Sieger Herr E. Weigel-DreSden tu 10 Minuten 21'/, Sekunden, zweiter Sieger Herr A. Loreaz-Leipzig, dritter Herr Max Ncinsbagen-Leipzlg. Der Letztgenannte war auch zum Fall; gekommen, wobei die Maschine einen sür sernerea Ge- brauch augenblicklich sie unfähig machenden Descct erlitt, ihr Fahrer verlor aber die Geistesgegenwart nicht und umschritt zu Futz, mit der Maschine aus dem Rücken, den noch zurückzulegcnden Theil der Fahrbahn, so daß er unter großem Jubel der Zuschauer den drille» Preis sich rettete. V. Fahren mit Vorgabe für SlcherheitS-Zweiräder. Strecke 3000 Meter (?'/, Runden). Offen sür Herrensahrer. Ein iatz 5./t 3 Ehrenpreis?. Alle drei angemcldetc» Fahrer starteten. Erster Sieger Herr R. Voigt Leipzig, in ö Minuten 30 Secundea, zweiter Herr van Leeuwcn-Aruheim, dritter Herr Eule I-Leipzig. VI. Dreirad-Fahren mit Vorgabe. Strecke 3000 Meler (?'/» Runden). Offen sür Herrensahrer. Einsatz S >1 3 Ehren preise. Bou den angeineldcten ü Fahrern erschienen 3 am Stark. Erster Sieger Herr Wilh. Hoffmann-Leipzig, der 40 Meter Vor gabe hatte, in 5 Min. 51'/, Sec. Zweiter Sieger Herr A. Voigt- Leipzig. dritter Herr va» Lecuwen-Arnheim. Vit. Zweirnd-Fahren mit Vorgabe. Strecke 4000 Meter (10 Runtcii). Offen für; Herrensahrer. Einsatz 5^3 Ehre» preise. Nicht weniger als 12 Fahrer hatte» sich gemeldet, 7 von ihnen startete» und da- Fahren gewährte durch die dichte Menge der Fahrenden, von denen bald der eine, bald der andere einen Vorsprung gewann, einen prächtigen Anblick. Erster Sieger Herr E. Weigel» Dresden in 8 Mi». IV, Sec., zweiter Herr Hermann W-lhelm-Leipzig, der 140 Meter weniger Vorgabe als der erste Sieger hatte und von diesem nur um ein ganz Geringes geschlagen wurde, so datz seine Leistung, indem er auch alle übrigen Fahrer, die alle durch eine weit beirächilicherc Vorgabe begünstigt wäre», übervolle, als eine überaus tüchtige und hervorragende sich varstellte Dritter Sieger Herr N. Pchrsson-Malmö. VIII. Tandemsahren mit Vorgabe. Strecke 3000 Meter (7'/, Runden). Offen sür Herrensahrer. Einsatz 6 pro Maschine. Je 2 Ehrenpreise dem 1., 2. und 3. Paar. Von den ongemeldelea 6 Paaren fanden sich b am Start ein. Erste Sieger die Herren Eule I-Leipzig und H. Wilhelm-Leipzig nach hartem, aber glor- reichem Kamps und zwar ohne Vorgabe in S Minurcu 42'/, Sec. Zweiie Sieger die Herren Arthur Klarner Leipzig und Eugen Leibe Leipzig mit ebenfalls keiner Vorgabe, drille die Herren G. Lorenz Leipzig und M. ReinShagcu-Lcipzig mit 150 Meler Vorgabe. Verein ehemaliger Semiaargrimmenser. * Leipzig, 14. Mai. Am gestrigen Sonnabend hielten die ehemaligen Seminargrimmenser von Leipzig und Ums- gegend im Lehrervereinshause eine überaus zahlreich besuchte Ver sammlung ab, welche sich mit der im October d. I. bevorstehenden bOjährigen Jubelfeier de« HauptsemiuarS zu Grimma driLästigte. Der Vorsitzende, Herr Direktor vr. Zimmern,au», begrüßte mit herzliche» Worten die Anwesenden, hieß besonders die Herren Schulratd Braß, den jetzigen Leiter der beiden Seminare Grimmas, und Oberlchrcr R. Zimmermaon aus Grimma jreund- !>ch willkommen und theille hieraus mit, datz der vor drei Wochen gewählte Ausschuß sich mit früheren Seminargrimmenser» in einer Anzahl größerer Städte Sachsen- in Verbindung gesetzt habe, worauf zu den von Leipzig ausgehenden Vvrschlögen, eine allgemeine Jubelfeier anzu- streben, zur Herbelsüdrung einer solchen einen Houptautschutz au- dcu verschiedensten Orten SachlenS zu wählen uuü eodlich bei dieser Gelegenheit dem Gründer d-r Seminare, dem vor zwei Jahren h-imgegaugenen Schulratd Köhler, ein einfache- Denkmal zu setzen — in Vorschlag kommt zunächst Ausrichtung eine- erratischen Blocke» in den städtischen Waldanlagen, der mit WidmunqSlatel zu versehen wäre — und die Kosten hierfür durch Sammlung aiiszu- biing n zostimmeudc Antworten «ingelausen seien Umer dem Bei kall der Anwesenden erklärte Herr Schulrath Biätz, datz er srrudtg stilie volle Kraft für Veranstaltung »i»er allgemeine» würdigen Jubelseier, sür welche er ein vorläufige« Programm entworfen ha', einsetzrn werde Rach längerer, AaSivcachru beschlotz die Versammlung. Lev gegen- ttärtig besteheuSen Lv-schvß, Director Oe. Zimmermaau, G. Lhrmnltz. vi. Hummel, Leipzig, Direktor I)r. Heller. Reudnitz, und Win. r, Linvcnau zn ermächtige,,, sich dm ck. Zn- wähl vo r süiis w üercn Herren auS Leipzig uud Umgegend ,u ver- stark.», hirrauj in Rücksicht aus verschiedene Ortschaften. Jahrgänge und das llooiitö. welche« seiner Zeit den Aufruf sür die Gründung lew« „Köhlerstiftuug" erließ. «Inen HauptanSschutz z, wählen ! und im Verein mit dielein, sowie mit dem Ort--Ausschuß in Grimma die Angelegenheit der Jubelfeier krästig weiter zu ver- solgea, inSbeloudere möglichst bald die nöthiqen Ausrufe uud Bekannt- lnachungeu in der „Sächsische» Schulzeitung" zu erlassen. Al» Zeit der Feier hielt die Versammlung Sonntag. Montag und Diensiag. 30. September bi» 1. Oclober. sür die geeignetste, und hoffeuilich wird die sreondliche Muldcnstadt in diesen Tagen recht viele einstige ^ Zöglinge der Seminare in ihren Mauern sehen, Nachtrag. Leipzig, 14. Mai. Diejenigen, welche etwa noch gesonnen sein sollten, sür die Ueberschwemmleu in Nord deutsch land eine» Beitrag zu spenden, glauben wir auf merksam machen zu müssen, dag da« hiesige HiljScomil» seine Tätigkeit in diesen Tagen schließt und nur noch bi« zum 17. Mai Gaben auuimmt. * Leipzig, 14. Mai. Bei dem an einem der letzten Tage im Au-stellnng»locale der Städtischen Gas anstalten am Nicolaikirchhose stattgehabte» ösfentlichen Pliltteu mit Gasheizung wurde während dreistündiger ununterbrochener Tbätigkett sür S Pfennige GaS verbraucht, eia Resultat, welche- mit Kohlenieurr wohl kau», zu erzielen ist. Die Besucher stimmten darin mit ihrem Urthett überein, daß die großen Vorzüge de- GasseuerS vor jedem Feuer mit festen Brennmaterialien, nämlich Bequemlichkeit. Reinlichkeit und Zeilersparniß. beim Plätten ganz besonder- zu Tage treten. Die Leistungen ver GaS-Plällapparate waren ent schieden denen der viSber meisten» üblichen Bolzen-Plätten sür Kohlenfeuerung gleich, wie sich ein Jeder überzeugen konnte. Wir weisen darauf hi», daß diese Piättvorsührungen an den Nachmittagen der nächsten Montage wiederholt werden und daß e- gern gesehen wird, wenn sich Interessenten zu ihrer Belehrung praktisch daran belheiligen. * Leipzig, 14. Mai. Bereit- am verflossenen Himmel« fahrtStegr wurden in der siScalischen Harthwaldung etwa sü»s Acker Bestand durch Feuer vernichtet und e» ist die EnlstehungSursache aus fahrlässige» Gebühren von Spaziergängern bei», Wegwerfen brennender Streichhölzchen zurückzuführe», obwohl e« damals der Gendarmerie nicht gelang, den oder die Schuldigen zu ermitteln. Am gestrige» Sonntage fand nun abermals ein Waldbranv in demselben Revier statt, doch von ge ringerer Ausdehnung. Glücklicher Weise hatten zwei hiesige Kausleule daS leichtfertige Gebühren eines Einwohner» auS Plagwitz und eine» hiesigen Lehrlings mit ange sehen und die Verfolgung der Schuldigen ins Werk gesetzt, so daß die hcrbewilenve Gendarmerie die Persön lichkeiten sestzustellci, in ver Lage war. E- erscheint angezeigt, da- Publicum selbst zur Wachsamkeit auf leichtfertige Spaziergänger zu ermuntern und gewissermaßen Controle zu übe», da dem Vernehmen nach die Forstverwaltung sich gezwungen sieht, energische Maßregeln zu ergreifen und Sperrungen vorzunehmen, Maßregeln, von denen Tausende um weniger leichlsertiger Menschen willen hart betroffen würden, da ja die Harthwaldung bekanntlich reizende Partien aufzuweisen hat. -- Stadttheater. Frl. Barkany hat sich durch die sympathische Ausnahme, welche sie in Leipzig gefunden, ver anlaßt gesehen, ihr Gastspiel, welche-, den getroffenen DiS Positionen zufolge, bereits gestern sein Ende erreichen sollle, noch auf zwei weitere Austrittsabende au-zudehnen. Die Künstlerin spielt heute, Dienstag Abend, noch einmal die „Julia" und tritt zum letzten Male am Miklwoch Abend neben Friedrich Mittrrwurzrr al» „Elaire" im „Hüttenbesitzer" aus. E Morgen, Mittwoch, Nachmittag >',4 Nhr findet im goldenen Saale de» Krysta ll-Palaste» die letzte Sitzung ver „Sektion Leipzig" der „Internationalen Artisten» Genossenschaft" statt, da während der Eommersaison die regelmäßigen Sitzungen auSfallen. — Nachdem Herr vr. HanS Mcher bereit» seinerzeit die von seiner Erdrundfahrt von den Philippinen und anderen bstmdischen Inseln mitgebrachtcn ethnographischen Gegenstände dem „Museum für Völkerkunde" hier überwiesen hat, hat er soeben auch die reichen Sammlungen, welche er aus seiner jüngsten Reise in Ostasrika erworben, dem genannte» Institute zum Geschenk gemacht. Wir beballen un» vor. demnächst eingehender über diesen neuen werlhvollen Zuwachs zu dem Museum sür Völkerkunde zu berichten. * Leipzig» 14. Mai. DaS Preiskegelfest deS Localvcrbande» Leipziger Kegclclub», welche» gestern in den Räumen de» Krystall-Palaste» abgehalten wurde, versammelte wohl über 1500 Personen. Aus der Preisbahn wurden von 335 Keglern 1675 Kugeln geworfen. Die Leiter deS PreiskegelnS waren aber in der Lage, bereit» nach 0 Uhr Abend» das Abstichen beginnen zn lasten und um 10 Uhr im goldnen Saal 46 zum Theil sehr werlhvolle Preise verihcilcn zu können. Die Preise selbst hatte mit nur 4 Ausnahmen die Verbanbscaste gestiftet — eine Leistung, die gewiß dem Verbände olle Ehre macht. Außer den Preis bahnen waren noch 4 Industriebahnen für Herren und eine Präniienbahn sür Damen offen und wurde von den Dameu manche kräftige Kugel geschoben. — Eine außerordentlich günstige Gelegenheit, zu Pfingsten eine VergnügunoStour nach Rügen zu unternehmen, bietet sich allen Reiselustigen durch Bethriligung an der Noack'schen Gesellschaft-reife. Die Abfahrt ist nächsten Sonnabend 11 Uhr 5 Minuten Vormittag». I» Berlin werde» die Theilnehmcr von Herrn Noack begrüßt und fahren vom Stettiner Bahnbos aus weiter »ach (Stralsund, wo sie übernachten. Am ersten und zweiten Feiertage werden nach erfolgter Ueberfahrt alle jene schönen und berühmten Puncte besichtigt, an denen Rügen so reich ist. Montag Abend 1 risst die Gesellschaft wieder u> Berlin ein. Diejenigen, welche dl« Tour noch einen Tag auScehnrn, besichtigen am DienSlag verschiedene weitere Sehei.Swürdiqkeileu und kommen am Abend dieses Tage» wieder nach Berlin. Der Preis sür die 2>agige Tour ist 40 .L, sür die 3tägige 40 -E iocl. Der Pflegling, Nachtquartier rc. :c. H Leipzig, 14. Mai. Der gestrige SountagS-Per sone«verkehr aus den hiesigen Eisenbahnen gestaltete sich folgendermaßen: Aus der Dresdner Bahn betrug der selbe 13 080 Personen iund zwar 6430 von hier abführende und 6650 hier angekommene Personen. Die Bayerische Bahn beförderte 4200 Personen von hier nach auSwärl» und 3100 Personen trafen hier ein. Die Gesammtsrequenz aus der Magdeburger Bah» bezifferte sich aus 14 085 Personen, da 6085 Personen, einschließlich einer größeren Anzahl böhmischer Auswanderer von hier abgingen und 7100 Personen hier an- kamc». Aus der Thüringer Bahn belief sich die Gesammtzahl aus N74V Personen, 5000 von auswärts hier ange komme»- nnv 5810 von hier abgererste Personen. Aus der Berliner Bahn endlich war der Verkehr überhaupt 3300 Personen stark. — I» der Dresdner Straße war gestern Vormittag in dritter Elage eines dasigen Grund stückS ein Blcirobr der Wasserleitung zerplatzt und beim Absiellen der Leitung überdies der Haupthahn beseel geworden In Folge reffen wurde ta-Treppenhaus von dem niaffenhasl ausströmenden Wasser von oben bis unten überflulhet und es mußt« die Privatleitung de» Grundstück- von der Straße durch einen Feuerwehrmann abgestellk werden. — Gestern Abend machte ein Klempnerqeselle iw EircuS den Ver« such, ungillige BilletS sowie Contremarken on da» Publicum zu verlausen. Er wurde aber daher polizeilich angebaltco und (nach der Wach« adgrsührt. — In einem Grund stück der Brüoerstraß« arriethen gestern Nachmittag di, dasigc HauSmannSfran uud eine andere Hau« bewohnest» in heftigen Streit und schließlich iu Tbät lichkeite» miteinandrr. Dabei geschah e». daß die H„u-maunS- srau von Ihrer Gegnerin au '«> Unterleib geschlagen und sp bedenklich verletzt wurde, daß mau sie mittelst Krankenkorbes in eine nahe ärztliche Klinik unterbringen mußte. — Eben falls im Streik stach iu vergangener Nacht aus dem Noßplatze er» hiesiger Schreiber seinen Stiefbruder mit einem Taschenmtffer in da» Gesicht. Ter Verwundete mußte ärzt lich verbunden werben, während der Tbäter wegen Körper verletzung zur Verantwortung nach der Polizei gebracht wurde. — Heute Morgen fiele» wieder in einer hiesigen Hei berge zwei steckbrieflich Verfolgte unserer Polizei in die Hände. Es waren ein von der königl. StaatSanwallscbast Erfurt wegen falscher Anschuldigung versolgter Schlossergeselle au» Mulzzellen und ein Anstreicher au» Lauban. den die königl. StaatSanwallschast Bautzen Wege» Diebstahls suchte. — Einem in der Rttterstroße wohnhaften Studenten wurde vor einigen Tage» die Summ« von 60 .E auS seinem unver- schloffeoen Secrctair gestohlen. Der Verdacht de» Diebstahls lenkte sich aus einen?cvnditio»Sloien'HaudIungSco»imiS von hier, welcher ihn zur fraglichen Zeit besucht, auch zur Verübung de- Dicbstah>S wohl Gelegenheit gehabt hatte. Der mulbiuaßüche Dieb, übrigen» bereit» mehrfach bestraft, wurde beute Borniiltag im Gewandgätzchen betroffen und »ach dem Naschiiiarkt gebracht, dort aber, nachdem sich hcranSgcstellt, daß er in der Tbat die 60 .L gestohlen hatte, aufs Neue i» Haft genommen. Leipzig, 14. Mai. Von der dritten Strafkammer de» hiesigen königl. Landgericht» wurden heute verur- tbellt: 1) der Handarbeiter Franz Gustav Maudrich hier wegen versuchte» Betrug« zu 4 Wecken Gesängniß; 2) die Arbeiterin Anna Marie Ledig au» Schkeuditz wegen Dieb stahl» zu 6 Monaten Gesängniß; dahingegen wurde die Psaudvermittlerin Anna Christiane Oerteil hier von der Anklage der Hehlerei srrigefprochen. > Gohli», 13. Mar. Heute fand unter reger Bethei ligung die Ergänzung-Wahl de» Kirchenvorstandes statt. DaS Resultat derselben war, daß die Herren Kaufmann L. PiSbach und RcchlSanwalt L. Scheu ssler mit 214 bez. 101 Stimmen wievergewäblt, die Herren Professor vr. E. Hasse und Buchhändler H. Kirsten mit t36 bez. 2l0 Stimmen neugewählt wurden. Die nächstgrößte Sttmmen- zabl siel aus den Candidalen de» Gemeinnützigen Vereins Vorwärts-, Herrn NcichSgericbtSsccretair L. Witt, welcher 83 Stimmen erbielt. Der Candidal einer drillen Liste, Herr Baumeister R. S chlieder, erhielt 27 Stimmen. "Gaschwitz. 11. Mai. Aus den Rittergut-fluren von Großstävteln ist gestern Nachmittag ein großer Stroh seim in Flammen ausgegaugen. In diesem Falle liegt fahrlässiges Gebühren von Seilen eines tüjährigen Dienst- knechleS vor. welcher durch Wegweiser, brennender Streich hölzer den Brand verursacht hat. Die GcnSdarmcrie hat den Schuldigen alsbald ermittelt. -sGraSdyrs bei Taucha. 14. Mai. Heute früh brannte die zum hiesige» Gasthof gehörige Scheune nebst Strohvorrätheu nieder. Man vcrn.üihet vorsätzliche Brand slislung, doch ist bis jetzt elwaS Bestimmtes noch nicht i» Erfahrung zu bringen gewesen. * Linventhal, 14. Mai. Seiten» unseres Gemeinde- Vorstandes war an maßgebender Stelle der Wunsch auS gesprochen worden, daß Bestiiinnnngcn wegen der Zurück sührung von Dienstboten getroffen würde», die ihren Herr schäften entlausen und in da- preußische Gebiet hinübergeben. Eure Verpflichtung zur Zurücksiihrung besteht sür die preußischen Behörden dazu zur Zeit nicht, wohl aber würden Seiten» dieSseiliger Behörden ausgesprochene Wünsche berück sichtigt, sodaß die Zurücksübrung in den meisten Fällen erfolgt. Umgekehrt baden auch die sächsischen Behörden keine Verpflichtung, die Dienstboten zurückzuflihren. Die Ange legenheit wird, da sic namentlich sür die Orte an der Grenze von Bedeutung ist, in einer Weise ihre Regelung erfahre», welche dem beiderseitigen Brdürfniß entspricht und e» haben in letzter Zeit bereit» eingehende Erörterungen darüber stattgesnnden. —r. Oschatz, 14. Mar. Mit Zapfenstreich, CowmerS und Schmückung ver Gründer wurde am 12. dS. MtS. da- 25jährige Jubiläum de» hicsigen Mttilairverem» ,Ka mercidschaft" eingeleilet. Am Haupttage, dcm 13. d, hatte die Stadl da» prächtigste Sonntagskleid angelegt. Nach dem Schlüsse deS BvrmittagSgottcSdicusteS wurden die von allen Seiten nunmehr nahenden Kameraden festlich empfange,, und durch die errichteten Ehrenpforten mit Musik aus den Neu markt geleitet, wo die Begrüßung und Abgabe ver Fahnen erfolgte. Nach mehrstündiger Erholung fand die Ausstellung de» FestzugeS Nachmittags 2 Uhr in der schattigen Promenade statt. Von hier au- bewegte sich der Festzug, welcher von ea. 50 Vereinen — auch Leipzig mar vertreten — welche 24 Fahnen mit sich führte», und verschiedenen MusikcorpS, dem sich nach der Fahnenweihe die Fest jungsraueu und Ehrengäste anschloffc», gebildet wurde, uach dem Neumarkte. Die Ehrengäste nnd ein Theil der Festjniigsrciukl, waren aus einer daselbst errichtete» Tribüne placrrt. Nach einein Wcihelicde begrüßte Herr Bürgermeister Härtung die Gäste und nach dcm Vorträge der Sachsen bymne erfolgte die Fahnenweihe — die prächtige Fahne ist ein Geschenk der Ehrenmitglieder, Herren CommercieurcUh Ambrosius Mart hau» und Stadlralh Rittergutsbesitzer Gadegast — durch Herrn Superintendent Schöncke. Nach der Uebergabe der Fahne und der derselben zugedachlen Ge schenke und einigen DankeSworten deS DereinSvorsteheiS Herrn Müblau wurde die Feier mit dem Gesänge „Deutschland. Dcutschlaud über Alle»" geschloffen. Bon hrer auS bewegte sich der Festzug durch die Straßen der Stadl nach dem Fest- platze, wo Coiieert. Ball :c. stallsand. — Ter heutige Tag, der 14. Mai, ist mehr ein Festtag sür den Verein selbst. Tie Feier nahm, vom ausgezeichnetste» Weller begünstigt, den denkbar besten Verlauf. -f Dresden. 14. Mai. Heute Mittag 12 Uhr wurde aus hiesigem TrinitatiSfriedhose der Senior deS altanaeseffenc» sächsischen AdelSgeschlecklS „Derer von Erdmannsdorff", Herr Kammerberr Heinrich Otto von ErVmannSdorss, zuletzt Besitzer deS Rittergutes Schönseld bei Großenhain seit 1845, zur letzten Ruhe eiugefeukl. Der Trauciseierlichkeit in der ParentationShalle des FriedhoseS wohnte eine imposante Theilnehmerzahl bei. Herren der höchsten sächsische» Adels kreise, der höchsten Hos-, Staats- und Slavlämter, deS Militair» und aller Civilkreise hatte» sich an der Bahre ein gesunden. M Insbesondere waren anwesend Mitglieder der Stüiidekammern, der evangelisch-lutherische» Lande-synode, de» Conservativen Verein», de- Verein» sür kirchliche Kunst in Sachsen, de» LandeSmissivnSvereinS. de» ritierschaillicheil KrciSvercin-, de» Tontinistler-BereiiiS. deS Gustav-Adolf Vereins. Wir bemerkten u. A. die Herren Obcrhosmeistcr v. Lüttichau, Hofmarschall v. Gulschmiev und Freiherr v. Wageucr in Allerhöchstem uud Höchstem Austrage Sr. Majestät de» KöuigS uud Ihre: lgl. Hoheiten Prinzen Georg und Friedrich August. Minister Gras Fabrice, I)r. v. Gerber und v. Nostitz-Wallwitz, Oberstallmeister v. Ebrenstci», Generallirutknant v. Holleben. Generalmajor v. Kircbbach, Hübel, Generäle a. D. von Funcke. Senfst von Pilsach und von Schönberg, Obersten von der Planitz, von Egidy. von Troitzschke, Obrrstlieutenant Henning, Geheimräihe Meusel, von Cbarpentier, Schmaltz, Jäpolt, Cvttsistorial- vrästdent von Berlepsch, Oberhofpredigcr Dr. Kohlschiltter. Bischof Bnnert, Krei-Hauptmana von Koppensel», Polizei präsident Schrpauß, Oberbürgermeister 1)r. Slübcl n. A. m. Dir feierlichen Parrnlalionen hielten die Geistlichen Superin tendent k. l»r. Meter und k. Schmidt au» Schönseld. Namen» ver Kammer widmete Kammerberr von der Planitz ehrenden Nachrus, Ten stattliche» Paln,ensch»mck. weiche» Gemeinde- und KiicheiivorslandSimtcflieeer au» Schöncseld trugen, gesellte der Conservative Verein in Dresden »och einen großen Lezherrkranz hinzu. Die Gesäuge in der Fried» hosScaprlle. aus dem Wege ruU Hrgh« und am Grabe führten zum Tbril der FriedbofSchor. zum Theil die Scholaren de« Freiherrlick vo» Fletscher'schen Seminar» au». Di« Traucrvcrsaminluug aber sang drei verschiedene Choral« Verse von LiebliiigSliedern de» Verstorbenen. Der heute beerdigte, am HimmelsahrlSlage verstorbene Otto von Erdmcii,ilSdorfs war mit hohen Herren de- Hos« und StaalSticnfleS >n engen BerwandtschastSgraVen verbunden. Minister von Nostitz-Wallwiy ist sein Schwager, Oderstall meister von Edreusicin sein Schwiegersobu. Seine Mutter war eine geb. Freiin v. Houwald, seine Söhne sind im k. s. Militair- und Clvilstaatsoicnst stehend. Di« Familie v. Erd- mailuSkorsj ist eine alliächsische, welche bereit» l lOO al» ritlrr» äffig in der Pctson WcmerS v. E. urkundliche Erwähnung mvet. 1203 werden 4 Gebrüder v. E. aus Oberlödla bei Allciilurg seßhaft bezeichnet. Der Stammsitz der Familie ist das zuletzt 1481 vom AmIShauplmann zu.Hohnstrin. Hciarich C. besessene Tors ErdniannSLors bei Augustu-burg, auf welches sich auch die alte Familiei'sage „vom Steinhaus zu ErdmaiinSdors" gründet. AIS bedeutende Männer der Familie wollen wir »ur ansührrn die 1476 und 1516 hckannie» coburgischen Hosmarschälle Heinrich und Dietrich von E. Han- Ernst Dietrich v. E. kursächs. HauS- marschall 1- >720. Wolf Dietrich v. E.< kursächs. Oberhos- jägermcisier, 1- 1723. Ernst Friedr. v. E.. kursächs. HauS- n,arschall. 4 1746, Joh. Friedr. v. E.. kursächs. Geheimer Rath s 1763. Heinrich Ludwig v. 8., der Vater de» Kam- nierberrn. war letzter k. s. Ooersorst- und Wildmeistrr zu Sorau, Erb-, Lelm- und GcriclitSberr aus Ober» und Nieder- Zibcllc (Reg.-Bez. Liegnitz in Schlesien), Herr aus Schönfeld und Zschorna-Dobra. Friedrich August v. E. war berühmt als RechlSgelehrter und starb l827 al» Chef-Präsident in Liegnitz; geboren war derselbe in Strauch bei Meißen. Eine SlandeSerbölmiig erfuhr die Tochter VrS Obersorstmeister» v. E., Namen« Therese (geb. 12. September l807). welche vor ihrer Vermählung mit dem Prinzen Georg Bernhard von Anhalt-Dessau, zur Gräfin von Reina erhoben wurde uud 1848 in Dresden verstarb. Der heute beerdigte Kammerberr Otko Heinrich v. E. wurde in Zibelle am 2. Juli 1815 geboren. Er trat nach Ab- olvirung de» CadettenbaiiscS l836 al» PorteLpüe-Juokrr in die sächsische Armee em, diente beim 2. leichten Reiter regiment (Prinz Johann) in Borna, Nochliy. Pegau bi» 1830 und trat im letz!ge„a»»len Jahre am 6. Juni in dm Civil» band zurück. Er war eine Säule der conservativen, WnigS- und vaterland-getreuen Gesinnung; seit Mitte der 1850er Jahre leben-längliche» Mitglied der Ersten Ständekammer, seit 1856 k. Kammerhcrr und seit 1875 Mitglied der evau- gelisch-lulberischen LanteSsynode. Zu letzterem Amt berief ihn auS Ursache seine» streng kirchlichen Leben» da» Vertrauen der in bivangdieis beanitragte» Staat-minister. Der Ritter» gulsbcsitz Schöusclv befand sich erst seit End« de» vorigen Jahrhundert» iu, Besitz der Familie, vorher waren die Familien v. Schönseld, v. Köckcritz und von der Sahla Besitzer dieses Erbgute». Vorstand de» Freihrrrlich von Fletcher'schcn Seminar- war der Verstorbene über zwanzig Jahre lang. Wenngleich dicKönigN chePorzellan» und Gesäß» sammlung in Dresden auch die bedeutendste ihrer Art ist. so war sie glcichwchl doch nicht vollständig. eS fehlten ihr nämlich bisher hervorragend: Erzeugnisse der kaiserlich russi schen Porzellaiiinanillackur in St. Petersburg. Diese Lücke ist nun i» jüngster Zeit durch ein sehr werthvolle» Geschenk Sr. Majestät VeS Kaiser» Alexander» III. in glänzender Weise au-gcsällt worden durch eine Reihe von Gegenständ«, welche für die Petersburger Manufaktur charakteristisch sind. Sie lasten erkennen, daß diese- Institut in Bezug auf Geschmack, Pracht und Solidität den Vergleich mit den besten derartige» Unternehmungen der Gegenwart nicht zu scheuen braucht. Vermischtes. —Altenburg, 13. Mai. Am Todc-tage Kaiser Wilhelm'« hatte sich ein Cviisirmand, al- die Trauer- künde in der Schule bekannt gegeben worden war. in un» flächigen Ausdrücken über de» Heldenkaiser ausgelassen. Um dem Bürschchen noch vor dem HinanSgehen in die Welt be greiflich zu mache», welche Strafe» Rohheit nnd unbändige» Wesen nach sich ziehen, so wurde derselbe vor Gericht ange- zeigt und Halle sich am Freitag daselbst zu verantworten. DaS Elleittitniß lautete aus eine Woche Gesängniß. — In einem hiesigen Blatte wurde in einer öffentlichen Todesanzeige und dcm sich aiikinipicnken landesüblichen „Danke" besonder» hervorgebobcn, daß der Verstorbene, ein OOjähriger Jung geselle, durch bestimmte Verhältnisse gezwungen worden fei, seiner einzige» Jugendliebe zu entsagen. Als eine wunderbare Fügung Gotte» wurde nun der Umstand betrachtet, daß die einstmalige Geliebte des Lerüochenen mit demselben in der selben Sjadt, tn derselben Nacht und vielleicht zu derselben Stunde ans dem Leben geschieden sei und eine Viertelstunde vor dein Begräbnisse des Juiiggcselleu unabsichtlich ganz in seiner Nähe ihre ewige Ruhestatt gesunden hätte. ll> Gera, ll. Mai. DaS große LooS der sächsischen Lotterie ist ans Nr. 60 055 in die Collecte de» Herr» Karl Böhncrt hier gefallen und vertheilt sich auf Leute, denen ein derartiger Gewinn zu gönnen ist. DaS Gesprächsthema bildet sür kcnie dieser Haupttreffer von 500 000 ßß AuS Thüringen, l3. Mai. DaS herzogliche Staat»- Ministerium zu Coburg hat die Anordnung cilaffen, daß am >6. Mai in allen Volksschulen vor Beginn des Unter richt- des lOOjährigen Geburtstages Friedrich Rückert'S, der so viele Jahre ii» Coburger Land« lebte, ehrend gedacht und hierbei namentlich seine hohe Bedeutung auch sür die deutsche Jugend hcrvorgchobcn werde. — Aus Grund amtlicher Feststellung ist e« erfreulich, berichten zu können, daß im Herzogthum Coburg im Jahre 1887 bürgerliche RechlSstreitigkcilcn, Beleidigungen, sowie Körper verletzungen gegen das Vorjahr erheblich zurückgegange» sind. Welche» Einwirkungen und Umständen diese „Rück schritte", die ja Fortschritte zum Besseren sind, auch zu danken und zuzuscbreibeii sein mögen, so sind sie jedenfalls recht beiiierkciiSwcrlh. Nicht so günstig steht e» im Herzog- Ihuni Gotha; dort sind sogar die Beleidigungen um 8 Proc. gestiegen. — DaS am Fuße deS AvlerSberg zwischen Suhl und Schmiedeberg gelegene Stutenhau- erhält vom 15. Mai bis 15. October eine Posthilf-stclle. welche Einrich tung von zahlreiche» Scinmersrischiern nnd Touristen dankbar begrüßt werde» wirk. --- Berlin. 12. Mii. Die von dem Bereia „Heetor" in diesem Jahre geplanle große inlernatiouale Huudeau»« stellungauj Tivoli, welcher sich gleichzeitig eine sehr hübsch« und umstnigielchs Ausstellung von alle» aus die Hundszucht be züglichen Gciäthschaslei , dann aber namentlich von Jagdutenstliea uns Jagdlrovl'iieii ai'lchlicßi, verspricht eine ungemein großartige »n werden. Dieselbe wiro bestimmt am 16. dss. M. eröffnet und soll bi« Zinn 22. q>öffnet bleiben, io daß auch die Pfingstjkiertaae „och mir «iubegrissrn sind. Nach Allem, wa- bisher über diese Au-st llimg verlautete, wird dieselbe an ckroßiirligkeit de» ganzen Arrangements, wie an Reichihuni der AuSstellungSobjecte alle ihn» lichen bisherigen AuSfttllungen durchaus in den Hiutergruab drängen. Angemeldet sind bi- jetzt bereit- 800 Huud«, worunter 250 Jogdtmnde aller Raffen, etwa 100 Dach-lmude ond mehr denn 100 wundervolle Doggen ver verichiedensteii Länder. Auch die beluhiiiie, säst jageahast gewordene Bcrnyaidiner - Raffe wird ver treten sein und zwar in vorläufig 50 Musterexemplaren, von denen einige sogar, wie dir Au«fteller besonders dervorbeben, von jenem historischen Hunde Barry an« dem St BernhardS-Ho-piz abftammen. welcher unter Leitung der Mönche allein 26 Menschen au- Schnee- masten com sicheren Tod« errettete Besonderes Interesse dürsten außerdem eine große Zahl von echte» Riioioundlinbern, wie aas- nehmeod große und rie>easlart« englisch' Mastiffs erregen, sowie die al« Luriosiläte» »ukgeitelllen kleinen Schooßhunde, — einige sogar in zierlichen Hlastasirn. Auch an seltenen Lpecialitäten und Ab- arte» dürste kein Mangel sein; wenigsten- hören wir von einem norwegischen Bärendetzhunde, einen, Laxpen-Rennthierhuade «ad ver schiedenen anderen, äußerst selreuen Exemplare», di« dinch Kn««»» verschiztzenitl Rasse, erzielt ward».
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