Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-18
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erste Beilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger .1- »9. Freitag den 18. Mai 1888. 82. Jahrgang. vom Trinken unserer Altvordern. Luttnrhistvrtsch» Tktz», »»» vr. Heinrich Ruhe. iN»ydr»ik »er»»««,. Die Klagen über das erschreckende Umsichgreifen de- un- «Sßigen Genüsse« von geistigen Getränken aller Art sind gewiß nur allzu sehr gerechtfertigt. Man müßte ja blind sein, könnte man da- furchtbare Laster des maßlosen Trinken» und dessra noch fuichlbarere Folgen Übersehen. Allein anderer, seit» wäre r» höchst ungerecht, wenn man für die erstaunliche Berbreilung de« Alkohosißmu« in Deutschland die Neuzeit der» antwortlich machen wollt». Oder haben unsere Vorfahren etwa nicht getrunken? Wer die Geschichte de» Mittelalter« keank, der weiß, daß in den früheren Jahrhunderten dem Henussr von Spirituosen in einem viel au»zedehnteren Maße aebulvigt wurde al» heutzutage, und zwar nicht bto» in den Hüllen der Armen und in den Häusern der Handwerker, sondern auch in den Ritterburgen und in den KönigSpatästen. Ader unsere Vorfahren hatten vor un« eine« doppelten vor- theil voran»; einmal waren ihr« Getränke rein und unver fälscht und de«hatb nicht verderbenbrinaend für Körper und geist, und zweiten« vermochten sie mit ihren robusten Naturen und starken Nerven bedeutend mehr zu vertragen, at« wir bei unserer weichlichen Lebensweise. Im Mittelalter war der Wein so »u sagen Gemeingut ke» deutschen Volkes. Man trank Wein sowodl in den eigent lichen Weingegenden, wie am Rhein, an der Mosel u. s. w.. wie auch an Orten, wo derselbe heute als Luxusartikel be» trachtet und daher nur von den Wohlhabenden genossen wird. Man trank Wein in der Frühe zur Morgensuppe. Mittags zur Hauptmahlzeit, Nachmittags zum BeSperbrod (sog Undern oder Asterundern) und Abend- beim Nachtessen. Ja, Viele pflegten noch einen Becker Wein al» — Schlaftrunk im Bette zu trinken. DaS Weintrinken schien derart LebenSbeeürfniß zu sein, daß man selbst den Armen Geschenke an Wein machte und sogar für die Gefangenen ein bestimmte- „Trinkgeld" aitswaB. Auch die Frauen waren dem Weine keineswegs abhold. Herzog Ernst der Fromme von Sachsen-Gotha, ein würdiger rnd tüchtiger Fürst, verordnet« im 17. Jahrhundert in der von ihm erlassenen Kellerordnung, „der jungen Herrschaft nnb Ven Fräulein (Prinzessinnen) seine» Hause» sollten bei jeder Mahlzeit zusammen 2 Maß Wein und 4»/» Maß Bier ge geben, für den Mädchen. (Hofdamen-) nnd OsficierStisch aber auf jede Person 3 V, Maß Lanbwein und l Maß Bier, sowie :nm Früh- und zum Vespertrunk für gräfliche und adelige Frauenzimmer 2 Maß Wein und 2 Maß Bier Morgen» und 2 Maß Landwein AbenvS gereicht werden". Seltnem im Lause de< t8. Jahrhundert» Ebocolade, Kaffee und Tdee all- mälig sich in Deutschland einbürgerten. entsagten die Frauen nach und nach dem Weine und dem Biere, und die genannten Getränke wurden die Lieblinge der deutschen Frauenwelt. ES nimmt unS Wunder, daß unsere Vorfahren ausschließlich jungen Wein tranken. Firnewein, d. h. Wein, der älter ist alS ein Jahr, nur höchst selten, und zwar meisten- bto» aus wärtige Sorten. Beim einheimischen Weine unterschieden sie zwei Gattungen. Franken» (deutschen) und hunnischen oder Nngarwein. von fremden Weinen liebten sie namentlich Malvasier (griechischer Wein blupall <U Rnlrnsi» in Morea). Muscateller. Passuner («US Venetien), wätschen Wein (fran. zösijchen und italienischen) n. s. w. Da der Wein mehr al« Lebensgenuß, denn al« Genuß- mittel angesehen wurde, war der Weiohandel weit ausgedehnter al» heule. Jahr au», Jahr ein zogen die Weinkärner mit ihren großen und kleinen Ladungen von Weinfässern durch daS ganze Reich, weshalb noch viele Straßen „in der Leute Mund" den Namen ,,Weinstraß«" führen, so z. B. der Fahr weg, welcher von BcnShetm an der Bergstraße durch daS Schönberger Thal nach dem Odenwald adzweigt. Die Haupl- sitze de« mittelalterlichen WeinhanbelS waren Ulm an der Donau und Frankfurt am Main, von letzterer Stadt hsiß eS sprichwörtlich, .sie haben mehr Wein in ihren Kellern, als Wasser in ihren Brunnen". Im Budget der freien Reichsstadt Frankfurt betrugen die Weinabgaben säst die Halste der gestimmten Jahreseinnahmen. Wie in Utm. so war auch in Frankfurt der Weinhandel nickt ohne Vermittelung »er von der Regierung angestellten Makler oder Weinstecher gestattet. Diese hakten auch die städtischen Abgaben für den Wein-Jmport zu erheben. Im l5. Jahrhundert bekamen die Makler pro Fuder (1500 Liter) >/, Gulden .Stichgcld". wovon sie ein Drittel an die Stadl- lasse absühren mußten. Seit dem Jahre tS8t bildeten die Weinstecker eine eigene Zunft. Jever Suszimebmrnd« Halle len feierlichen Eid zu leisten, weder auf eigene Rechnung mit Weinhanvel sich zu befassen, noch während »er Messen fremden Wcmhändtern in ihrem Hause Quartier zu geben, noch Ge schenke von den Weinhändlern anzunehmen. Wer diesen Vor schriften zuwider handelte, mußte zur Strafe auf ein Jahr in die Verbannung gehen. Frankfurter Bürge, durften ihr eigene« Gewäch« ,u« s tier Hand und privatim verkaufen. Nichtbürger mußten ibre» Wein aus den Markt bringen und mit Vermittlung der Wtinstechee veräußern. Hatten die Weinwirthe in der Stadt kille» nngekaust und fehlte den Bürgern da» bestimmte Quarr« >»« Dein, so erließ der Magistrat die Verordnung, daß jeder Nrltz einem jeden Bürger aus dessen Wunsch daS nvlhige l?.u,atum Wem zum Ankaufspreise überlassen solle. Wer selbst gebaute« Wein verzapfen wollte, mußte schwören, daß sein Wein „unvermischt" und „ungekünstelt" sei, »aß lein Nichtbürger Miteigenthom daran besitze, und daß er dä» Niederlage- und da» Umgeld bezahlt habe. Die Dänischen Rechenmeister setzte» dann eine Zeit fest, in welcher der Wein verzapft werden durfte. Der AuSschank durste jedoch niemal» länger «l» einige Wochen dauern; e< wußte dann »in« Pause von «—8 Tage« «»treten, eh« der Lu»schant von Neuem gestaltet war. „wer Wein auf habe", kündigte den vorübergehenden ein äußere« Zeichen an, ein grüne» Busch, ein Zweig, eia Strobwisch ». s. w. Auö diesem Grunde hat sich bi« heute der Name „Busch» nnd Straußwirthschasten" vn dielen Orten erhalten. Sie Beschäftigung -er Strafgefangenen. * Zur Frage de, Beschäftigung der Straf» esan^eüeu schreiben die osficilse« „Berlin«« Politischen »aserrr Vtt RRHmBtdsgkrl» der prodnctkye, Beschäftig»« vlt»s»«sgü gelten wtrb von keiner Sette bestritten. ihre Ar darf, tneäd sie ihre» tztveck erreichen soll, keine Penetopeorbett, pe muß ii>» duäbkingeude lein, gerade tzeSholb aber nnd weil sie damit nat'ntgtiUäß de, frrlea Ketverdetrrtbrabrn L-nikvrrrnz bereites, »lebt den Gegenstand ,irren von sie nüt M häosia «, den Kreisen »er letzt! Klüse« ab. «elfte,« »verding« »0 Unrecht. Noch nearrding« wurde »lese Frage anläßlich ber Berat» m, rtiwr Peiittoa in der PA>i»«,Nofi,«tsston de« preußische» Abaeordnttenhanse« ei«»t etn^btndra Erörterung vnierzoge» and habet seiten« eine« tUMnügsvertttter» Erklärungen «der die Art nad W-tsi der Ve- schaff,,Nag »er Gesnngrnrn nbaegrbe,. die wohl geeignet wären, in dev toy ßtzt Strasanstaltbgrdett sich tllz» sehr geschädigt «Iddde^dSb Eerllrii ein« »nderr Ansicht u> erzeugen. Es ist nach d eBi «rkläkndge, ja akzuerkeune«. daß die Mr bw vtrnsanstnlts- erbeit gezahlten LSdne soft ohne Ausnahme sehr »tedrta stad, jedoch »nh demgegenüber doch auch detoa» werden, daß dt» Strasanstai,«. «chtft «f»eü «edentrüd geringer, Werth ho» »I« die frei» Arbeit. A-zesehra davon, daß die Arbeit- ichüstige» AlbeitSualeruehmrr jeden Gefangene» de» »üssr», der ihaea «,gewies«u wird, daß i, de, weiften Fälle« Gesängen» zn Ardeitea herongez^ze, werde», sllr welch« st» durchaus nicht auSgebildci sind und dag der Werth der Arbeit durch dcn vielsachev Schaden, de« die Unternehmer an Material »nd Arbeiisgeräih durch die ungeübten nnd meist widerwillig arbeitenden Sträslinge erleiden, bedeutend berabgeminderl wird, dürste» von den Unternehmern doch auch kaum al« Aiiuehmlichkettrn die Verpflichtung», empiniiden werden können, ihre Tnlrepriiecvntracte aus höchsten- drei Jahre ablchließen zu können und stets eine gewisse Minimalzahl von Nesangenrn zu beschäsligen, gleichviel ob sie sür di« von denselben gesertigten Woaren Absatz finden oder nicht. ES tft denn auch wegen alle, dieser Uebeistänoe dahin gekommen, dag »teler Orlen von der Lubm Ision ans die AnstallSarbe» Abstand genommen werden mnß, weit sich keine Bieter finden, ja daß Uateraehmer LoNventioaal- strasen zahlen, um nur von ihren Eonirarien ioezukomme», and daß schon mehrsach Unternehmer die Gnade Sr. Majestät anaeruiea haben, um diese» Ziel zu erreichen. Wenn also einzelne unter- nehmer der AnstaltSarbcit sich günstig stehen sollten, so lst da« durchaus nicht durchgängig der Fall. Dazu komm», dag die Gesängiiißverwattnng, soweit eS In ihren Kiästen liegt, der Beeiir- trächnguiig de« sreien KeweibeS durch die Aefängntßarbeil eut- gegenzuwirken bemüht ist. Zu diesem Behüte sorgt stc sür eine mögt chst große Mounigsoltigkeil iu oer Beschäftigung der Eträs» liiige. damit nicht einzelne A-beitSzwetge in der Aesängnißverwolluag monopoliürl wrdrn, sie nimm! daraus B.d^chl, daß die Arbeit i» den Strasanstalien aus Artikel beschränkt wird, welche bereit« Gegen stand des fabrikmäßigen Belrievcs gewoibe» sind, während der Ab- atz von Handwerkrrwaareii, welche aus Maaß und Bestellung angr- erngt zu werden pflegen, sür die Orie, an denen die Strasaastolieu ich befinden, »nd sür den Umkreis von »0 Hw ausdrücklich verboiea ist, und wenn trotzdem ln einzelnen ArbeilSzweige» die Strafanstalt-« arbeit der Pnvalintustrie eine Eoncurrenz uiachi. so stellt die Ber- waltung entweder diese Arbeit ganz ein, oder sie beschränkt sie wenigsten». WaS die Be>chäfliguug mii Melioration»- und land- wirtülchaitlichcn Arbeiten beirisst, so geschieht hier, trotzdem die Regierung mit der AuSsührung von Tuliuralbeiken durch Geangene schlimme Ersahriinge'ii gemacht hat, waS in dieser Beziehung geschehen kann. Daß übrigen- auch sür staatltchr Ressort» in de» Suaia statten geai beitet wird, ist ja bekannt und noch neuerdings sind, nachdem der Kiiegsmm strr sich h ertn enlgeg, „kommend vewiesen, Ein leitungen getrossen, um die Arbeileu sür da» Mititair noch weiter auSzudehnen. Nach alledem wird man nur an- crkeunen können, dag seitens der Regierung Alles geschieht, um die Loncurrenz der G-iä»g»,ßa.beit gegenüber der sreien Arbeit adzu- ichwäche». Zu einer vollständigen Eilljiellung der produenvea Getan.nißaricit aber glaubt di« Regierung und unsere» EiachttrrS mit R chl. atg,leben von dem mit derselben vcrsolgleii Zweck ber Erz e ung der Geiangenen, um so wrniger An'aß zu habr», at» da- buich die Gesaiumiheil der Steuerzahler geschädigt werben würde, die dann de» gegeuwärlig in den Sirasaastultca de» Ministerium« des Innern durch die Arbeit der Gesungenen erzielten Reiiierlrog von lährltch 3 Millionen ans eigenem Säckel auszudriagen hätte. Socialpolilischts. * Die Beraibung de» Gesetzentwurs«. betreffend dir Alter-- u»o Invalidenversicherung der Arbeiter, in den AuSichüsseii de- Bunde« rat HS, welche täglich unter Vorsitz de- SlaalSseeretair« im Retchdomt de« Innern StaatSmiiiistcr« v. Boellicher stallfindet, schreitet wohl rüstig vorwärts, dürste jedoch bei dem Umfange de- Entwurf« selbst und bei der Gründlichkeit, mit welcher die Bunbe-ralh-» auSschüsse solche bedeutsame gesetzgeberische Maßnahmen vor- bcralhc», noch bi- in den Juni hinein währen. * Dem Vernehmen nach gedenken die Spedition«», Speicherei» und Kellerei», sowie die Tabnk-Be- rusSgenossenschaslen sür die zu ihnen gehörigen Be- triebe UnsallverhülunaSvorschristen einzusühren. Berathung und Beschtußsaffung über dieselben sind bereit« aas die Tage«, ordnungen der am 5. Juni resp. 20. Juni d. I. an- beraumte» Generalversammlungen beiderBerussgenossenschasten gestellt worden. * Leipzig, 13 Mat Schied-gertchlSfltzung Vorsitzender: Herr RegierungSrath l)r, Schober. Beisitzer: Herren Ingenieur Krempe au- Laintdors und Dampstestel- and Maichlnensabrikan» Wuth au» Halle a. S. auS den Aideilaeher», Herren Hermann Hartung aus Ptagivitz und Roben Hauschtlo au» Eh mnitz au< den Arbeitnehmern. I. Der Sch ostergelefle Adolf glin mrrmaan hat am Lst. Juli vorigen Jahre» bei dem Betriebe brr Firma Groß «i Lo. in Eutritzsch eine Riß Quelschwuude de» >„ 3. und 1. Finger- der lintea Hand sich zugezogrn. Die Wunden sind zwar vernarbt, doch tft eine Steifigkeit der Finger zurückgeblieben. Die Sächsiich- Thürtngische Eisen- und StahI-VerusSgeavssenschasi bat zunächst di« ErwerbSsähigkeil Zimmermann'- um den dritten Tkeil verringert erochirt, zvgleich jedoch demselben ausgegeben. sich behus« Veseitigling dez. Minderung der Unbewegtichkeü der erwähnten Finger einer nur In einer geschlossen««» Anstalt auS- und durchzu- sührenden methodischen Tur, welche ans Kosten der VerusSgenossen- schasl ouSgesüdrt werde, zn nnterziehea, widrtqensall» die Fortdauer deS vorstehend anerkannten Hoden Grade» de, Minderung der Erwerb», sähigkeit Nicht mehr »IS Folge de» erlittenen UnsaU« anznsehen, sondern als Folge der Verweigerung der vorbezrtch- lieten Eur zn betrachten und in gnkunst anzunehmen sein werde, die Eiweebriähtgkctt Zimmeimann'» sei durch die Folgen de» Un falls um mehr al- drn zehnten Dhett nicht vermindert. Der Ver- letzte bez dessen Vormünderin hat gegen diesen Bescheid, insoweit darin dem virlcdteu mit Präjudiz ausgegeben worden ist, sich einer weiteren methodischen Behandlung ln einer geschlossenen Anstalt zu unterziehen, Berufung etnarwenbet. DaS Schiid«„ericht ha» diese Berufung jedoch al» unzulässig verworfen. Da- Schiedsgericht ging dabei davon au», daß in dem angrsochtear» Dheile de» Bescheide- lediglich die Absicht der BerusuiigSiuklagien au'gcspiochrn lst, bei sorigeietzier Weigerung des Verletzten, der gedachten Eur sich zu unierzirhen, die zugrbllliqte Rente hrrobziilrtzen. Eine derartige Herabsetzung der Rente könne aber nur mittelst BelcheideS erfolgen und trete erst von drm Dage der Zustellung desselben in Wirksam keit. ES bedürse nun keine- eingehenderen Nachweise-, daß eine Benachrichtigung de« Verletzten von dem Vorhaben der BeriisS- genossenschoii, eint einmal zuerkannte Rente eventuell nnd von einem unbestimmt gelnssenen Zeiipuncie an später herabzusetze», einem förm lichen veicheide »ich» gleich zu erachten sei. H. Der Arbeiter Theodor Müchltag l» Löba« Ist am 12. September v. I. bet dem Einlegen von Betreib» tn eine bei dem Gutsbesitzer May in LberSdorf aukgestellt gewesene Dampsbreschmaschine mit dem linken Arm in da« Getriebe gekommen, wodurch derselbe derart drrlrtzk worden ist, dak gedachten Tage- noch die Awpu'otion de- Arme« im Schultrrgeleak hat erlolgen müssen. Die Dampldrelchmalchine war Eigenibnm der Finna Hennig L Lo tn LSbau und an den Gutsbesitzer May vermtethet gewest». Die sächsisch.thürtngilche Elsen- und Stahlderuslgenolsea- schast ha» einen Entschädigungsanspruch abgelehat. weil die Behauptung, Müchling lei bei dem Betriebt der Firma Hennig Sb Lo. verletzt worden, nicht gerechtfertigt sei. Zwischen der Hennig. scheu Firma und May sei vereinbart worden, daß die vermieihrnn nur zwei Mann, den einen zum Heizen der Locomablle, den andern zur Leilnng der Dreschmaschine zu stellen, May dagegen da« Ein- legen deS Getreide« durch zwei von chm zu flelleude nad zu besohlend» Leute zu besorgen bobe. Demgemäß lei Mtchllng. welcher der Firma Hennig L T«. völlig unbekannt gewesen se^. von May zu »er belresstnden »rbett-verrichtung angestellt und von demselben bezahlt woree». Ferner sei der hier geübn Brauch tn der Lausitz nnd v>eram mach« der «o , nawkntlich in dem Wohnorte May'«, wo sich der Unfall ereigne«, I vr. Schsll, davon Mittheilung, baß z» dem Gegenstände der allgemein üblich, daß beim Ermieih«, von Dreschmaschine« der l beutlyen Dage«vrd«»»g, dir PrüsnNg der «rmennmtSkrchaunge« iür Gutsbesitzer, für wrl»e« gedroschen wird. »«« Emlrgen de« Getreide- 1881--188« »et»., knrj vor »er beuitgen Plenorfitznag et« Raths- " - - - . klagegangen ist. welche« er verlieft. Herr Vicrvorsteher Herrmann erklärt» er sei nicht erfreut über den Wnnich de« Rache«, die Beichlaßsosinng an^uirtzen. Die Rechnungen bilden ei» Lhoo«: um sich über bt« Sache klar «nd schlüssig zu machen, seien h,e umsänglichiiea Arbeiten niihig gewesen. Er bitte den Rath dringend, die Erörterungen thunlichft zu be- schleunigen, um die unersrenliche Angelegenheit bald erledigen zu tasten, damit die Arbeit dicht tlmsofist gethan sei und neu gethaa werden müsse. Herr Oberbürgermeister Vr. Georg» sagt th n ichsse Beichl'». nignNg za, glaubt aber, daß der Rath do« neu» Bedenken, welche« Zelgeflnaer» nad de« MlltrlflngerS erlitten, welche zur Folge gebabt hat. daß da» zweite und dritte Glied de« Zeigefinger« und da« dritte Glied de» Mittelfinger- hoben beseitigt werben müssen. Die Sächsisch-Thüringische Eisen» und Stuhl - Berns»- genossenschast hat angenommen, daß in Berücksichtig»,,- der GewühnuugSsihiqkeii junger Leute die Envrrbssähiqkrit bl» Ende December v. I um drei Zebnttheile gemindert gewesen, von Anfang 1888 an aber zunächst böchsten» um den achten Theil verrtngert sei. Die BerufSgeuossenschast bat dabet daraus hingewiesen, daß vom Verletzie» schon wiederholt hervorgehoben worden sei, daß e» namentlich daraus onkvmme, mit der linken Hand sesthnlten zu töimrn, und diese sei völlig unverletzt. Die dagegen elngewendetr Brrnfuna ist von dem SchiedSgerichlr ziirückgewiesen worden, indem dasselbe dl« zugebilligte Rrnle sür eine enkiprechende erachteie. IV. Der in der Zwickauer Maschinensabrik in Zwickan al» Wächter bekchästigte Karl Hermann Loux daselbst hat am 24. November 1886 bet Verrichtung der ihm obliegenden Verpsstchiungrn bei dem Umiallen eine- gebrochenen EchiagdaiimeS eine AnSrenkunq de» linken Oberarme« und eine Oueilchung de» Unterleib«« erlitten nnd tn dessen Folge einen rechisstiiigen Leistenbruch davongetragea. Lonz leidet außerdem berrtt» icit vor dem 1. Oktober 1883 an einer B> rftümmeliing der rechten Hand und einer Steisheit de« rechten Ellenbogengelenke». Die Sü kbiisch-T hü ein gische Eisen- und Slahl-BeruXgeuosienschast Hai unter Berücksicht gung de< Atter» deS Verletzten (56 Jahre) die tn Folg» de- obcngedcichlen Unfalles eingetrelene Minderung der ErwerbSsäh gkett zunöchst aus sechs Zehnilbeile abgeschäpi. nrurrbing- jedoch ans Grund von ß. 63 de» UniallyersicherungSgei tze« die Rente von Ende März d. I. an wieder vollständig eingezogen, do die Verletzungen am Ober"rme als völlig drseitigt zn betrachten seien, der Leistenbruch aber al« völlig «nnachiheilig und die Erwerb-sählakeii hindernd nickt mehr ericheine. DaS SchiedSgerichl hoi die dag! gen eiugewendele Bcrusung in der E> Wägung verworfen, daß Berusungskläger noch der ärztlichen BefundSmiMieilnnq berri!» vor dem erlittenen Unfall« nur noch zu leichter Arbeit säbig g>Wesen sei, hiernach aber der infolge deS BetnebsunsallS voriiegende Leistenbruch. da derselbe den B>r»luag«. tläger an Verlichtung lerchier Arbeit iedensalls nicht hindere, eine Veriiilnderiing der Elwerbssähigkeit nicht nach sich gezogen habe. Neues Theater. Leipzig, 17. Mai. Obnet's „Hüllenbesiher" ist ohne Frage dasjenige Stück Ver neusranzvsischen Dramatik, da» sich in Deutschland kcö größten Erfolge» rühmen kann. Die gefeierten Bülinenbicstler des zweiten Kaiserreiche» haben hier mit ihren eSprilrcichstc» Cvmödien lange nicht da» nach haltige Bühnenglück gebabt, wie Obnet mit seinem brama- tisirten Roman. Die gestrige Ausführung de» Stücke- ging unter dein Subsidium dreier Gäste vor sich. Herr Friedrich Mitterwurzer, der auch in diesem Jahre unsere Bühne durch einen Gassspicl-CykluS erfreut, gab al» Antrittsrolle den Philipp Derblah, den bisher Herr Baxmann bei uns gespielt hat. Man ist in Leipzig leider geneigt, die fremden Schauspieler zuweilen nur deshalb Uber die eiuheimiscken zu stellen, weil sie eben Fremde sind. Bl ob die Höflichkeit de» Gastrechte» auch die» erforderte! Man lobt den Wein, weil er eine fremdländische Eliquette trägt, obwohl man ein ebenso gute» eigene« Gewächs im Keller hat. Die Kritik kann da» Gastrecht insoweit nickt rcspeetiren. Sie muß daher auch nach dem gestrigen ersten Gastspiel deS Herrn Mitterwurzer da» offene, freudige Dekenntinß ablegen, daß bei der Waage, aus der sie die Derblay'» der Herren Mitler- wurzer und Baxmann mißt, die Zunge dir Milte hält. Herr Mitterwurzer Laraklerisirte den ehrlichen, risensesten Hütten meister mit markigen, festen Strichen. Die ernste Geinrffen- heit, dir den Mann der Arbeit im Lause seines rastlosen Leben» beschlichen, batte einen würdigen, glaubhaften Ausdruck gesunden. Der verkörperte Ernst de» LebenS stand vor un». Und doch fühlte man. wenn auch anfänglich nur an einzelnen seinen, mimischen Wendungen, wie e- im Innern de» ernsten Manne» glübl und fluthet. Philipp Derblay bat etwa» von «nein Vulkun Wir finden übrigen», baß Herr Mitterwurzer die äußerliche Ruhe etwa» zu intensiv b«t»nte. Da» gilt namentlich von der Scene im Braulgemack, wo sich die innerlich» Scheidung der Neu vermählten vollzieh! Es war ein Moment von hoher, künst lerischer Kraft, als Mttleiwnrzer bier im Affect »nsschric und die ganze Seetenquat de» in seinen heiligsten Gefühlen ge täuschten Manne« offenbarte. Aber ber Gegensatz dazu, die R stgnalton. in die er gerälh, nachdem ihm da« surchtbare Räkhset gelöst ist. kam un- etwas zu unvermittelt vor. Nach einem Gewitter grollt die Natur noch lange fort, auch wenn scheinbare Ruhe eingetreten Ist. So ist e- auch bei brr menschlichen Natur, die sich in stürmischem Eeelenkamps be- sanv. Philipp Derblav ist zwar eine etwa» schroffe Natur, aber auch die schroffste Natur wird unsere» Erachten« nicht so jäh von der höchsten Erregung zur absoluten Ruhe über gehen können. E« muß in den eisigen Worten de» ent» schlossen«« Manne» noch eine Erinnerung an drn überstondrnen Sturm nackzitlern. Bedeutend war Mitterwurzer auch in der zweiten AbschirtzSscrne von Elaire, in der er wahre und warme Herzen-töne wirken ließ und em durchau» charak teristische« Spiel a« den Tag legte. Wie er im Allgemeinen reichen Beifall fand, so errang er sich besonder» noch die Gunst seiner Zuhörer mit ber feinschnttirten, wirkungsvoll gegliederten Erzählung von dem hartnäckigen Stolze seine« Weibe» im vierten Act. Bei offener Scene lohnt« man ihm dir wackere Leistung. Ueber die Elaire de» Frl. Marie Darkany ist schon an«, sllhrlich berichtet worden. Die Künstlerin beendete in dieser Stolle ihr Gastspiel und wurde nach drm dritten Art durch Lorbeerspenden geehrt. Al« Suzaune führte sich Frl. Witt nicht ungünstig ein. Die Nolle kann un» allerdings keinen Maßstab dafür geben, ob Frl. Witt'» künstlerische» Vermögen ausreichen wird, un» zunächst Frl. Flösset zu ersetzen. Sir scheint rin an» mulhende», wenn auch nicht starke» Organ zu besitzen und Ipielte nlit einer natürlichen Liebenswürdigkeit. Eine größere Freiheit der Beweaungen wäre zn wünschen gewesen. Wir werben erst andere Rollen abwarten müssen, ehe wir ein Urtheil über di« Künstlerin fällen. Hermann Pilz. Geffrntl. Verhandlungen -er Stadtverordneten am r. Mai 1888.*) (Ans Grund de» Protokoll» bearbeitet und mitgetheilt. Anwesend: 32 Stadtverordnete nnd am Rathstlsche: Herr Oberbürgermeister vr. Georgi, Herr Bürgermeister Juflizrath Vr. Tröndlin an» dir Herren Stndträthe Hehler» Mech nnd LydwI«.W«ls. Der Vorsitzende, Herr Vorsteher Iustlzrath vr. Echtll» theil« zur Reaistrandr mit do» Donkschrrlben der Fra» vr. Berend sür er wiesene theitnahme beim Hinschetde» ihre» Gatten. Macht dir Vorsitzende^ Hier Vorsteher Iustlzrath Herr vtcenorfteho, Herrman» bet ihm. dem Herr» Redner, selbst angere,» habe, dem Lollegtnm »vck vor der Beschlußsossna, mit- theil«, muß,!-, obwohl er ebensall« die Verzögerung bedauere. Herr Vicevorsteher Herrmaun bemerkt noch, daß er der Absetzung der Sache von der heutigen Tagesordnung nicht wider- spreche, da der nen ansgetanchte Punc» erörtert werden müsse, er bitte nur nochmal« um baldtbunlichste Mülhetlung de» Ergebnisse« dieser Erörterung seiten« de« RatheS an da- Lolleglom. Man beschließt e,»stimmt«, die Vortage von der heutige» Tages- »rdnnnq obzusetzen. Hieraus tritt man in dt« Tagesordnung «tn. Herr Ehmi, resertrt zunächst sür de» Oekonomle-Aosschat über bt« Vorlage, betreffend Pilaster,ng de« an der vi««»rckftr,tz» pro- zectirten Droschkenstattonlplatz«« mit einem Aufwand von 1883 ^l Der AuSickußantrag tonte» anf Zustimmung zur Vortag«. Der Ausschuß konnte »war den von de» Grundstücksbesitzer geltend gemachten und bez. vom Ratbe gebilligte» Gründe» nicht betpfltchtea, do, wenn man solche Gründe allein al« maßgebend erachte» wollte, wobt noch viele Drolchkenhaüeplätze verlegt werden müßte». Der Ausschuß war aber doch sür dir Vorlage, da die vrojectirten aenen DrvschkeodoliepiStz« besser gelegen sind als der btsherige »ud durch diese Siatiane» Niemand belästigt wird. Der AuSschnßantrag wird einstimmig angenommen. Verleide Herr Reseren» berichte« sür de» Oekonomteansschuß über Asphotttrnng der Bayerische» Straße vo» der südlichen Fluchtktnte der Lldertftray« bt» zur Grenz» de« rhemottae» Holz» »nd Kohleubohu- hoss mit einem Aufwand von S«OVO,bO » unter tn den Trelchkastra durch von ihm selbst gestellte und bezahlte Leute zu besorgen habe und, soviel bekannt, übernehme die Firm« Hennig niemals diese Arbeit. DaS Schiedsgericht hat drn Bescheid der vernsSgrnvssenlchast unter Beitritt za v-n von derielben nnS. -etührte. Gründe» bestätig». — D°S Unglück Mücklin,'« ist jeden- soll» nnr »« bedauern. Indessen ist er al» landwiriblchastlicher Arbeiter «nzusehrn, un» da« Besetz, betr. »te Unfall» und Kranktn- versichernng der in land- und sorstwttthschasilichk» Betriebe« beschäitigien Personen ist -och nickt t» Kross geireren. III. Der Schlosserlehrling Mor Müller in OelSnltz s/v. hat «m 31 August 188? an der Bohrmaschine, indem er mit ver rechien Hand zwischen zwei KamMräder getätlltn war, «ine gägzsiche Zet. qurtschung bez. Zerreißung je de« zweiten nnd dritten Glied»« de« *) Liugegaugru bei der Redaktion am 18. Mai. h°s Verwendung der von de» 1886 and 1887 sürPsIaste- rung mit Grantistelire» verwitllgleu Belräge» noch diSpontblea Tnrnfin« von «9662,13^l (Zuschuß: 24 128.33 »). Der AuSichuß beantragte: der Vorlage de« RaiheS zrrznstimme». Im Busichuh wurden zwar von ewigen Setten Bedenke» geäußert, ob es sich empfehle, ml« ASphalilrang weiterer Straßen vorzuaeben. bevor min mehr Erfahrungen gesammelt habe. Theilweise dürsten die Resultate auch hier nicht günstige sein, so ». B. iu der Nähe de» AuausteumS Auch seien neben den Pserdebahngleisea größere Strecken BSphallvsiasier aufgebracht». Ferner wurde angeregt, ob sich nicht ein feste« Abkommen mit den Aspholtgksellschasleu treffen lasse wegen der Unterhaltungskosten deS ASphalipstaster»; tn Berlin erhaltrn dieselben drm Vernehmen nach 30 ^ pro Quadratmeter und Jahr. Ungeachtet dieser Bedeuten war der Ausschuß jedoch sür die Vorlage, da man im Uebriara die vom Malhe für die Asphaltirnng der Bayerischen Straße augesührten Gründe aazuerkennen hatte. Herr Siadtrath Mechter bemerkt, da» Aufbrrchen vo» Asphalt- Pflaster neben den Pferdebahngtetsen rühre von dem Salzstreuen bei Schaeesall her. Dieses sei aus Asphallpsiaster neuerdings der Werde- bahngelelllchaft bet SO ^ Strafe untersagt, wogegen sie zwar recnrtri habe. Eiiiichlikßung aus den Recur« stehe noch au-, doch werde dieselbe »Diau-sichtlich ablehnend sein. Im »eb-Igen habe sich da« Asphaltpsiaster hier überall aut bewähr». Die Ges-Sschasi n hasten 3 Jahre und habe» für dlesea Zeitraum auch die UnterhalinngSvflichi. Die 3 Jahre sind, abgesehen von der Strecke «n der Untversilö«, noch bet ketner der hiesigen ASphaltpsiasterungen obgrlauten. Er glaube, daß später die Unter haltung de- ASphitlpsiaster» vkrhältuißmäßtg nicht zu viel Kosten verursachen dürste. Er sei ni»» dasüe, daß na» Ablauf der jetzigen Vertrüge ein wettere- feste- Abkommen mit den Gesellschaften, ähnlich wie da- in Berlin, gesiblossen werde» da man hierbei nicht besser sortkvmme und Mt» Rücksicht ans die verschiedenen Sndpuncte der Garantiezeiten nicht« Einheitliches dabei herauskommen würde. Wegen der allgemeinen Ansichien über dl» ASphaltpflasterung nimmt Herr Redner daraus Bezug, daß inzwischen eine Remonstra- iio« de» RatheS gegen den ablehnenden Beschluß deS SollegiumS in Betreff ber RSphaltirung der Kohlenstrohe dem Collegium schon »»gegangen sei und dnh dort» eine auSfllhrltche Darlegung der An sicht der Raldsdepniattvu über den fragliche« Punkt enthalten sei; bis zur Bttatdunq über jene Vorlage bitte er das Uriheil tn dtrser Beziehung aus,»schieben. Der AuSschiißanirag wird einstimmig angenommen. Hieraus birichtet Herr Ehmtg sür den Oekonomle» »nd GaS- An-schuh über Umgestaltung de« Platze» vor dem Westportale der ThomaSktrche mlt einem Gksnmmtanswande von 42 007.28 und zwar S4 307.L8 .G » oouto Be- lrteb »nd 7700 ^l » coutv Ergänznyg-sond- (der GaSanflaltea). Bon den Ausschüssen liege, folgend« Anträge vor: 1) de« Pion Nr. mit der Modificatio» zu genehmigen, daß die Fahrbahn zwischen der alten ThomaSschule und der Bordkante de» neuherzusielleuden Fußwegs aus 7 m ver- brettert wird, 2) die Ausstellung de» Hiller-Denkmale» an der voraeschlagrnen Stelle abzulehnen and den Rath zu ersuchen, sür dasselbe eine» anderen geeignete» Platz der Stadt in Vorschlag zu bringen. im klebrigen die Vorlage zu genehmigen, jedoch zn beantragen, die » conto Betrieb geforderten Kosten unter »—4 und r aus die VetriebSjahre 1888 und 1889 mit je zur Hälfte zu übernehmen. Herr Re Ir reut verliest die Borkige, thelsi be» Hauptinhalt der Beilagen mit und bemerk» sodann, daß die Ausschüsse der Vorlage tm Allgrmeine, nicht entgegen waren. Man wünscht jedoch, daß die Fahrbahn zwischen ber alten ThomaSlchute und der Bordkante de» neuherzustrllendeu Fußwegs von 4,30 m aus 7 w verbreitert wird, damit im Interesse de- Ber- kehr- wenigsieuS die Möglichkeit geboten ist, daß zwei Wagen kin- ander anSwochen können. Es sei diese Verbreiterung auch technisch reckt wohl auSsübrdlir, und würde die Annahme de» BorichiagS auch zur Folge haben, daß hie Beschauung deS betr. Kirchenwest, giebels nicht au» allzu großer Nähe zu geschehen brauche. Die Kosten sür die Versetzung dr« Hiller-DenkmalS fand man außerordentlich doch; die Versitzung dürste sich viel leichter bewert stelligen lassen, al- tm BauamlSbericht projectirt sei. da da- Denkmal au» verschiedenen Theileu bestehe, in die eS zerlegbar sei, die- zeige auch dem Laten schon der Augenschein, do verschiedensarbtge Steine verwendet sind. Man hatte aber auch überhaupt Bedenken gegen die Ansstkstung dr« Hiller-Denkmol« an der vorgeschlagenen Stelle, da da- Denkmal zu dem schönen Wrstgiebel der Thomaskirche i» keiner Weis« Passe, anch «fiel zu klein sei, um dort ,, wirken. ES wikb daher gewünscht, daß dasselbe ans einen anderen geeigneten Platz bet Stabt (wenn auch nnr aus et,»» bescheidenen Platz an der Promenade) komme. Endlich wünschte man, daß die » evoto Betrieb qrsorderten Kosten aus 2 Jahre nertheil» werden möchte», da die Arbeiten, wenn man den ansgetüllten Boden genügend setzen und die her- »ussillenden Betonwege nicht »ersinken lassen wolle, doch nicht sämmt- lich tn emem Jahre auSgesühri werde» können. Hieraus allenlhalbe» erklären sich die AnSschußanträae, wozu noch hlnznzusügen ist, daß die Klosten sür Beisetzung d«S Hnsir.Drnk- male» »nr Ablehnung vokgeichagen werden. Auch au den Kosten sür Verletzung de« Sebastian Bock-Denkmale« «erden wohl wesentliche Ersparnisse gemacht werden könne». Herr Wagner fragt an. ob in der Vorlage angegeben sei, wenn hie Arbeiten an dem PromeoodeniheU »orgeaommen werden sollen. Er würde wünschen, daß die Arbeite» bi« zum Herbst verschoben werde» mit Rücksicht aus die Anlagen. Herr Rtfire ot glaubt, baß nie Arbeiten wohl elatge Monate onsgeschobe» werden ksnutr», «tue AnGtb« sei obor dorüder in »er Vorlage nicht enthalte». Herr Oi»>ibürqrrme1fter ve. Georg» beinerkt. daß sär den 31 Oetober o. die Wledrreröss,iu> g der TbomoSkirche geplant sei. Bi» dahin würb«» auch die fraglichen Arbeiten fertig gestellt werden müssen. Wiedlei Zeit dteselbr» tn Anspruch nehmen werden, wisse er nicht gen,,, ganz werde sich aber nach Lage der Sache dem Wunsche de« Herrn Wagner Wohl nicht enlspkechea lassen. »- TeM Andschußantrage 1 sei er «ich» entgegen, vorausgesetzt, daß derselbe trchnilch au-süht»«t sei. Bei Antrou 2 erkenne er dir Bedenken der Aarschüffe gegen da« Hlller-Denkmat al« nicht ungerechtsirtig« an. D«ch gebe er za be> denken, daß daS Denkmal in einer gewissen Beziehung znr Thomnk. schule stehe und daß eS seine Schwicriakeiten haben werde, einen geeiguetrn anderen Platz zu finden. Der Rath tvrrde jedenfalls Z
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder