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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-30
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.05.1888
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884» *— Di« Mas«sp»e»l»»t«» i, ve>»»»«ich. Di« »». Wickelung der große» Kaufoperattouen. welche da» SpcculatlonS« Caniorttum fue MuiS einging. nimmt ihren FortgaUri, indem dle Verlauser dem Lvnsorttum die Woare zum direkten Bezüge zur Verfügung stellen; allein, waö voranSgesehen wurde, die Einlagerung >n W-ea ist nachgerade unmöglich geworden. Die Verwaltung de» LageihauseS der Stadl Wien soll die Erklärung abgegeben haben, dal, Ne vorläufig außer Stande sei, neue Lager auszunchmen. Geg' wärlig seien 77 O00 Meler-Clc. Getreide theil« in Einlagerung begriffen, »Heils zur Einlagerung vorgemrrkt; mit diesem Quantum sei die Maximgl-Faffungssähigkeck der Lagerhauses der Stadt Wie» bereu» über schrillen 3VTL. Pest, 28. Ma! (Unterhaar.) Die Regierung legte einen Gesetzentwurf, betreffend die Regulirnng de» Eisernen Thorr« und der unteren Donau, vor; die Gesammtkosien betragen 8 Millionen Gulden; die Arbeiten sollen b'? Ende 1895 beendet sein. '* In Siebenbürgen wird jetzt da? Projekt einer Eisen- bahn von Hcrmannsladt über Fogarasch nach Homorod (nordwesiliäi von Kronstadt) lebhaft erörtert. Die Bahn würde hauptsächlich den Comrtoten Hermnnnstadt und Fogaralch, die von dem Netze der Hauptbahnen vollständig umgangen sind, zn Gute 'ommeu. Die Länge der vroiectirte» Linie soll 118 km betragen; ihr größte» SteiquagSv-rhältniß würde 1:1000, ihr kleinster Bogen- radiu» 200 m scrn. Die Messungen und die auf Grund derselben nnges'rtigiei, Berechnungen haben ergeben, daß der Kilometer für 20000 fl. und die ganze Bahnstrecke tür etwa 3'/, Millionen Gulden gebaut werden kann. 1VT8. Lurrrn. 28. Mai. Der BerwaltnngSrath der Gott» vardbah» genehmigte in der heutigen Sitzung den Geschäftsbericht und die Iabr>srea,nu„!"u pro 1887, serner die dem Ecneuerungssoud und dem Reservefonds gntznschreibendea Betrüge mit 840 259 FrcS. und 129 600 FrcS. Die bet der aus den 30. Juni eiuzuderuseuden G-neralversammlang za beantragende Dividende wnrde ans 5 Proc. sestgesetzt. Der Vertrag mit der Airth-Rtgibadn betreff» Mit- denntzung der Station Goldan wnrde genehmigt. An Rechnung». reviscrcn wurden Haberftich, Maraiut and Fiqdor gewährt. Al« Vicereäsident »es L erwaltuagSraihS wurde Schuster-Burkhardt, al- Prästvent der Tirectioa Directvr Zingg, al» Bicepräsident der Di- rcelion Directvr Stoffel und als Ersatzmann Direktor Koller wieder gewählt. »—Gotthardbahu. Die „Nordd. Allg. Ztg." bringt folgende Noiiz: „Nach den vorliegenden piovisoriswen Äffern ist die Bahn in der Lage kür da» Jahr 1837 auf das Aciiencapital eine Divi. dende von 5 Proc. zu zahlen und überdies '/, Million Francs ans neue Rechnung vorzutragen. Die DeiriebSentwicklang de» lau senden Jahres ist eine solche, daß sür dasselbe eine wesentlich höhere Dividende in Aussicht zu nehmen ist. Nach dem Vertrage der Ge- sellsckiast mit den Subvenllonsstaaten ist der ein 7proc. Erlrägniß des AciieueapitalS überschreitende Betrag zwischen diesen Sndven- tioncstaatrn (deutsches Reich, Italien Schweiz) mit der Ssellichakt zu ihetleu. ES ist hiernach Aussicht vorhanden, daß der Reichscasse schon im oächstru Jahre eine kleine RückzahlungSqnole zufließen wird, dle bet dem doa Jahr zu Jahr sich steigernden Verkehr der Gotthardbahu sich naturgemäß steigern muß." >1. Die Splügen bahn, das Schmerze-Skiad der Ostschweizer, wfll trotz aller aulgewaadteu Mühe nicht zur Verwirklichung kommen. Jetzt ist eine neuerliche Zusammenkunft deS ComitbS in Weesen ge- plant; aber da über die Beschaffung deS uölbigeu Geldes noch keine befriedigend« Milthetlung gemacht werden kaan, so wird diese Ver sammlung wohl auch ohne Folgen für die Verwirklichnug de« Plane« sein. — Die durch die Gotthardbahu herausbeichworeue Lcrkrhrtlofigkeit der Oftschweiz wird sich allerdings nur durch eine direct» Baß» »ach Italien heben lassen; aber allem Anscheine nach wird da» noch nicht gleich möglich sein. Ge»f, 27. Mai. Die Srössnnng der Eisenbahn Lollaade«- > »ne masse fand heute in Gegenwart de« vande-rathe» Droz und de» französischen Ackerbaumintfter» Ltettr statt. 7k. Da« Bier findet anch in Italien immer mehr Anklaag. Obgleich dir Eingeborenen demselben noch kein rechte» Berstäudniß enktzegenbringr» und znr Abkühlung desselben oft Stücken Et» ins Gla« werfen ober da« Bier gar mit Limonade verdünnen, habe» dach die dort kkbende» Deutschen dem Biere immer mehr Anerkennung verschafft. Die t» Italien bestehe nden 136 Brauereien haben den Vorthril de« Bierbraueu« noch nicht erlernt; auch wird da« Getränk von den Wirthen falsch behandelt und entweder zu kalt oder zu warm verabreicht. Von dem Absätze der italienischen Brauereien kann man sich et» Bild machen, wenn man bedenkt, daß dieselben solgendeu Absatz hatten: 1883: 121955 ist. 1884:163271 ist, 1865: 163189 dl, 1886: 181451 kl und 1887: 147960 dl. Die Einfuhr fremder Biere, namentlich au« Oesterreich, gestaltete sich folgendermaßen: 1888: 60 885 dl, 1884: 65306 dl. 1885 : 76822 kl. 1886: 84 946 KI and 1887 : 86 000 kl. ES fehlt also noch sehr viel, ehe Btrr Natloualgrtränk der Italiener wird. Part«, 28. Mai. Der Senat genehmigte dle am Sonn abend von der Depatirledkammer beschlossene Forterhebung von 40 Frc«. Zuschlag«zoll für auswärtige» Alkohol aus «»bestimmte Zeit. D. Einführung von Juwelen, Gold- und Silber» waare» r«. in Frankreich. Mittelst Briesseuduageu tc. dürfen Juwele», Gold- und Silberwaaren rc. ln Frankreich n i ch t eingesührt werde». Werden diese Gegenständ« in der verbotenen Weise b.fördert, jo erfolgt Bestrafung sowic EonfiScatlon unter brsonderen Berhällniff ». — Der Umstand nun, daß in letzter Zeit vrrbotwidrtge Sendungen der vorgcdachtrn Art häufig ermittelt worden sind, hat den franzö sischen Postminister veranlaßt, jetzt durch eine eingehende Verfügung die Postbeamten zur Wahrung der zollfi-ealischcn Interesse« aiiszu- fordern. Sendungen, welche verdächtig find, werden nicht anSge- händigt, sondern zuvor amtlich iu Gegenwart deS Adressaten und von Zollbeamten eröffnet. — Es ist den Beamten gleichzeitig ans- gegeben, Belästigungen des Publicum« möglichst za vermeiden. Bei Entdeckung von Zollhinterziehung treten aber unbedingt alle vorgc- schrieben«» Strahn, ein, weshalb bei Sendungen nach Frankreich größte Gewiffeuhaitigketl geboten ist. Brüssel, 27. Mai. Nach dem „Mon. de« Int. mat." hat da« Düdclinger Stahlwerk im Großherzogthnm Luxemburg einen Auftrag von 80 000 t Stahl für Amerika erhalten, den dasselbe im Wettstreit mit zwei deutschen Werken anstrebte. *— Lüttich-Limburger Eisenbahn. Die Nachricht eine» Berliner Börsenblattes, daß die Vertreter der deutschen Besitzer von Anibeilen dieser Valin deren Ankauf durch den belgischen Staat anstreben, giebt dem „Mon. de» Int. mat." zu der Be- merkuiig Anlaß, daß die Regierung noch mehr als vor einem Jahr geneigt wäre, einem annehmbare» Anerbieten in diesem Sinne günstig entgrgrnzukomme». zumal die Bahn in de,» Bereiche der neuen Lütticher FesiuiigSwerkc durchgeht. Außerdem sei der Bericht an die allgemeine Versammlung vom 11. Mai gleichzeitig nüchtern und günstig, uni die Zweckmäßigkeit einer Uuterliandlung sür die Rege lung de» zukünftige» Verhältnisse» der Gesellschaft anzudeuien. *— Schwedische» Spritgeschäst. Nach den amtlichen Angaben über Ein- und AuSsuhr ist dasselbe i», April ganz ins Stucken gerathen. ES betrug nämlich >m April d. I. die E,n- iukr mir 2l000 l gegen 3451000 I im Avril v. I. und die Aus fuhr 1000 I gegen 5 3310001; während des Zeitraums vom 1. Januar bis 30 April d. I. wurden ciiigejührt 11974 0001 gegca 189180001 und anSgcsührt 13 974 0001 gegen 20345000 1 im gleichen Zeiträume vorigen Jahres. F Ueber den Sassranhandel in Spanien, dem Hiiipt- zeligiingc-stindc der zur Färbung von Eßwaaren und zue Her stellung von Laubanuiii verwendeten Narben deS Orocnz setivun giebt Th. MertcnS im Wiener „HandelSmuseum" Auskunft. Eine normale DarchschnitlSernte in Spanien beläuft sich ans 80—100 000 kx, ein Quantum, daS den Bedarf vollkommen deckt oder gar »in ein Fünttel überschreitet- Bei guten Ernten steigt der Ertrag bi« aus 140000 kg: u»d wiederholen sich gute Ernten, so werden die Saffran- l-au-r gezwungen, ibre Anpflanzungen zu beschränken, da der Anbau sich l icht mehr lohnt, wen» der Preis unter 89 Fee«, sinkt. Italien gewinnt nur 5—6000 kg-, die französische Saffrancrnte >«t ans 3500 Kx in 1887 zurückgcgangcn und in Oesterreich, da« sehr guten Saffran gewinnt, verlohnt sich der Anbau nur, wenn der Saffran mindestens l50 FrcS. für da' Kilo kostet. Der Exporthandel de» spanischen Saffran» conceiitrirt sich ausschließlich auf Valencia. Die Hauvtkäufer haben ihren Wobnsitz i» Mannheim, Frank- surt a. M.. Hanau und Würzburg. Marseille kaust nur wenig znm Bermiichei, mit gefälschte» Sorten. Die druischen Häuser be arbeiten den Saffian durch Elcgirea d. h. dnrch Auslesen der gelben Fäden, so daß nur da» roihe Blatt übrig bleibt, lind lassen il-ii zu Pulver mahlen. Für den Weiterverkauf wird spani'cher Saffran noch von England, Ealifoenien. Buenos Ayres und Montevideo, Bomben, und Japan bezogen. Der von Valencia bezogene Saffra» ist garantirt rein, während an» Novell»» bei Alicante aus schließlich gefälschte Waare in den Handel kommt. Zur Ber- ILl'chuiig werden vorzugSweiie mit Fuchsin gefärbte Gräser verwandt, auch ist die Beschwerung der Waare mit Wasser, Honig und Oel ciu häufige» Vorkommnis) *— Mciallrnbel bei Erlegung von Zöllen. Die Agentur zu Srajew» berechnet sei, dem 2l. Mai d. I. bei Erlegung von Zöllen sür durch sie bereinigte Waaren den Meiallrubel mit 1 Rbl. 93 »ov Etzedlt. " Die Erbauung An?» «anale» zwischen der Wolga und de« Don. ichon 1696 vo, Pein d,m Große, versucht, hat di« «Mte ReMn», wiebertzoli, z»U»« »och im J«hr, E. de- schtsttgt. Der französische Jngenie« Leo, De» nahm f, diese« Jahr» im Aufträge derselben zwischen den beidta Flüffea, wo sie sich am nächsten kommen, zahlreiche Messungen und Bohrungen vor und gelaugte za dem Resultate, daß eia Schlenßencaual recht gut möglich sei, da dle Höhenunterschiede nur 39 m betragen. Der Lanal würde 80 kw laug werden und einen Verkehr von etwa 900 000t Gütern zu bewüliigen haben; gegenwärtig schon vaisiren über 500 000 t Waaren jährlich die Eisenbahn und die Straßen zwischen beiden Flüssen Dle Transkaspische Eisenbahn, welche am Kaspischen Meere bei Michailen»)? beginnt und über Merw hinaus zum Amu- Darja and bi« Samarkand geführt ist, soll am 15. Mai russischen Styl« (27. Mai neuen StylS) eröffnet werden. Die Bahn uinsaßt eine Länge von 1441 km aud belaufen sich die Herstellungskosten derselben aus 46112 000 Rubel. eine verhält»ißmäßig geringe Summe, welche sich daran« erklären dürste, daß zum Bau der Bahn säst au«, schließlich die unterworscnen TeNe - Turkmenen Verwendung fanden. Znm großen Theil ist cS heiße«, regenlose« und sandiges Wiistcn- gebicl, welches die Bahn Lurchschneidet. WärterhLu-rben naeb euro päischer Art würde man dort vergebens suchen, da die Wärter inittca in der Wüste keine Mittel zu ibrcr Existenz gefunden baden würden. Dasür hat inan in Entsernimgen von je 12'/, Werst kleine Calernen für die ÄiissichtSbeamten und Bahnwächter errichtet. Jede «aserne ist mit einem Wartthurm versehe», von welchem aus ein Bahn- wächter die Strecke zu beiden Seiten fortgesetzt im Angc behalten kann. Bei der klaren Wüstenluft und den« sck-arfen Sehvermögen der SteppenvSlker ist drr wette Fernblick wohl erklärlich. DaS be deutendste Bauwerk der Bahn »st die Brücke über den Amu - Daria. DaS gewaltige Steigen diele« Flusses machte e« nothwendig die Pfeile entsprechend hoch zu strllcn. Das znm Ban der eigentlichen Brücke erforderliche Holz mußte ans dem europäischen Rußland herbeigeschafft werden, weil es in der wafferlosen Wüste an Bauholz vollständig mangelt. — Die Züge derBahn. welch? mit einer DurchlchnittSgeschwindig- kett von 33 Werst in der Stunde befördert werden, sichren stet« Restauration-wagen mit, weil eine Verpflegung unt-rweg« unmöglich ist. Die Heizung der Maschinen rrfvlgt durch Naphtba und befördert jeder Zug Basiniwagrn für Naphtha und ebenso Bassinwagen mit Wasser, weil Wasser in der Wüste nicht vorhanden ist. — Die Bahn wurde im Jahre 1880 zunächst an» strategischen Rücksichten begonnen and bis Kisyl-Arwat geführt. Eia Weiterbau war infolge der Kämpfe mit den Tekke - Turkmenen vorläufig nicht möglich, erst nach den Siegen der Raffen wurde der Ban fortgesetzt und gewann im Lause der Jahre seine nunmehrige bedeutende Ausdehnung. Die Bahn wird neben ihrer militairischen Wichtigkeit auch dem HandelSverkebr von großem Nutzen sein. Denn die Producte LentralasienS, welche bt-der ans dem beschwerlichen Karnwunenwege nach Europa gebracht werden (namentlich Baumwolle, Seidenstoffe, The«, Wein rc.), werden nun mit drr Bahn schnelle Beförderung finden. Auch den europäi- scheu Erzeugnissen wird durch die transkaspische Bahn ein neue- weite« Gebiet erschlaffen. Z Die Eröffnung des Verkehrs ans den sogenannten türkischen Bahne» macht einem Zustande eia Ende, an dessen Existenz man nach wenigen Jahren zu glauben Anstand nehmen wird. Während Englaud and Frankreich ihre Waaren bequem aas dem Seewege nach der Küste der Türkei verschifften, vou wo aus sie ihren Weg aus den von Konstaatinopel und Salonichi au- gelegten Sackbahnen ins Innere nahmen, brauchte Oesterreich, um die Waaren nach Salonichi zu schaffen, 10 bis 12 Tage, alio eine längere Zelt, al« man zu einer Uebersahrt über den Atlan tischen Oeean »ach New-Aork braucht. Endlich ist die Sperre aufgehoben, schon jetzt gehen die Waaren von Wien nach Salonichi in 60 Stunden und bald wird die östliche Tour nach Konstantinopel eröffnet, die auch nur eine geringe Zeitdauer erfordert, und e« gilt nun, sür Oesterreich und für Mitteleuropa jene Gebiete und Märkte ans der Balkanhalbiasel zu gewinnen, welche bi-her von England und Frankreich säst unbeschränkt beherrsch! wurden. Die österreichische Länderbank eröffnet bereit« in Saloaichi eine Filiale, und e« unter liegt wohl keinem Zweifel, daß auch der deutsche Uuter- uehmuag»geift sich beeilen wird, aus dem neuen eröffneten Markte festen Fuß zu fassen. *— Londoner Geldmarkt. Der „Economist" schreibt in seinem neuesten Wochenbericht: „In verflossener Woche haben die DiSconlosätze wieder nachgegeben und folglich waren die DiSconto- bäuser gezwungen, ihre Sätze für Depot« zu ermäßigen. Dieser Rückgang im Geldwerth kann, obwohl er nicht unnatürlich ist, kaum mit Befriedigung betrachtet werden. Wie gewöhnlich, hat der Markt nur in die unmittelbare Zukunft geschaut und die Ankunft eines mäßigen Goldbetrages von Australien und New-Pork, gepaart mit der Aussicht aus demnächst fällige weitere Beträge, als hinreichenden Grund zur Herabdrücknng der Sätze betrachtet. Doch sind, nach der Aussicht zu urtbeilen, festere Sätze wünschenswcrth, wenn nicht noth- wendig. Die Lage der Bank von England »st verhältnisimäßig schwach und sie sollte jetzt an Stärke wicdcrgcwinnen, um tn den Stand gesetzt zu sein, ohne Schwierigkeit den Anforderungen Rech nung zu tragen, welche im Herbst an sie heranzutretcn Pstegcn. Sie wird allerdings in Kurzem das nach Schottland znm Beginn de« Monats gewanderte Gold wieder empfangen, allein die» ist eine nor male Bewegung, welche nicht in Betracht gezogen zu werden braucht. Abgesehen davon hat jedoch die Bank, mit Geld am offenen Markt zu seinem gegenwärtigen Niveau, wenig Aussicht, ihre Stärke durch Zufuhren vom Auslände z» vermehren, was o»S der Thatsache er- hellt, daß ein Theil des von Nciv-Nork nach England verschifften Goldes jetzt nach Deutschland geht. Das Geschäft ist zwar eher ruhig, und dies schränkt die Geldnachfrage ein; allein andererseits scheinen neue Gründungen fortgesetzt flott vom Stapel gelassen zu werden, und in dieser Weise wird unzweifelhaft viel Geld ausgesaugt werden. Daher würde es befriedigender sein, zu sehen, daß der Markt der Bank größere Unterstützung gewährt, wodurch, indem er dieselbe in den Stand setzt, ihre Stärke wiederzuerlangen, die Neigung zur Knappheit späterhin im Sommer geschmälert werden dürste." *— Englische Conpons-Nssidavits. In Ergänzung ihrer nenlichen Notiz wird der „Fr. Z." mitgcthcilt, daß fortan die Ge bühren sür Beglaubigung von Affidavits, welche am l. Januar von 2V« aus 5» erhöht wurden, sich wieder aus 2'/,» ermäßigen. An Stelle der Formulare L., L. und L. 1 kommt vom 1. J»n, ab nur ein einzige» Formular .4. zur Anwendung, und jeder Besitzer von Coupons, die beglaubigt werden sollen, hat die erforderliche Er klärung vor dem Eonsulate persönlich abzugcden. Von Firmen sind zu dieser Erklärung nur die Theilbaber berechtigt, von Lanken und anderen Gesell,'chatten auch der iu der Regel damit betraute Beainte. '— Die Währungs-Commission in London wird, wie der „H. B -H." von dort geschrieben wird, in einige» Tagen ihren Beri-tt definitiv fertig stellen, nachdem ihre Untersuchungen und die Vernebmnngkn von Sachverständigen 15 Monate gedauert staben. Angeblich sollen die Schlüffe, zn welchen die Mitglieder der Commiision in ihrem Berichte gelangen, der Einsührunq einer DoppeliväbrungS-Münze (etadlisksmeut ot a dimetailie eurrencx) günstig lei». *— Verschiffungen von Silber nach Ostindien, Estin« vud den StraitS vom 1. Januar b»t 24 Mai 1838. Ab London nach: Ostindien 2 125 940 « gegen 1 325 400 < in 1887, China 166 959 - - 124604 - - - den Strail» 2M 999 - - 164100 - - - ' Total 2493 998 « gegen 1614104 E in 1887. Ab Beuediq — » » — - » » Marseille 233 997 - - 934 009 - « , LaudwirthfchaftlicdeS. —Aua dem Hrrjogthiime 2achscn-AI»cnb>tr,. Obwohl wir auch dem Kal »der über die gesurchteien kalte» Nächte hinaus waren, ist doch die Kälte in den letzte» Nächten so stark geworden, daß Morgens Reis aut den Fluren lag und in der Nacht vom Sonniaq znm Montag sogar Frost eintrat, in Folge dessen die nuSgcpflanzten Gurken und Bohnen fast überall erfroren sind. Dadurch haben unsere Lin-ivirtl'e einen nennenSwerlhen Schaden erlitten: denn bcionderS in drr nächsten Umgebung von Alienburg, im Pleißen- und Gcrstenbachthale, ist die Gurkenzuchl c», Haup'z-vk g der L .'dwirtschasi. Bei der herrschenden Dürre kann man aber angen'!-ckl-ch an ein abermaliges Au-letzea drr Gurken nickt denken. Auch d e Rüben und das Kraut können nicht gepflanzt werden, wenn nicht Regen eintriit. So bat die ganze Landwirihichasl unter der abnormen Witterung zu leid«». Hau0etSfterLei»1üsa«ben iM Sönigreich Lachse». Eingetragen die Firmen: A. Naumann in Dresden. Jnb. Herr L F. Naumann das. — Felix Sieeger in Na„»ho). Inh Herr Fr. S. F. Steege« das. — Ednard Einhorn i» Oldernhiu. Inh. Herr F. Ed. Einhorn das. BerS »der», ng eu: Herr P. H. I. Stardling ist aus der Firma Stardting lb Meise« in Dresden ouSgesckveden. — Frau H K. verw. Pinther in Reichen- dach ist «ach Adleden de« Herrn F. W. Pintbcr Inh. der dort. Firma F W. Pinlher. — Herr F. Ed. Emboli, in vlbernhau ist aa« der dort. Firma Gebrüder Einhorn aii-geschieden „d H«r K. > Einhorn das. al« Mitinhaber rlngetrelrn. « " ^ ß«, ^ » A.'S. Müller. August Nikolo und Ernst Lehman», sämmiklch i» Frauenfrei», und Centrol-Materialien-Depoi sür Lieferung au Berg- werke, Hütte» und Eiseubahueu, Mehner ch Knopf in Bieneumühle. Königliches Amtsgericht Lelpzkg. HanSelSregifter. A« 26. Ma» etn,erra«e«: Da« Erlöschen der diesigen Firmen Joh. Friedr. Lagaer. Her mann Bernhard »nd Clara Lüth. — Da» Erlöschen der Firma „Geaeral-Aqentur der Deutschen Feuer-Berstchernugs Actien-Gelell- schoft «» Berlin" in Leipzig. Zweigniederlassung. — Da« nach Be- endiqnng der Liquidation eiagetreteae Erlöschen der den Herren Bernhard BreSlancr und Earl Hermann Becker -nr Durchführung de» Liqnidati»» ertheilt gewesenen Vollmacht. Zahlrings Einstellrikigea«! - »odon« «mt»,eeich, 4 ik L- U °l! m.- s Zs 4 Z 2. «ul<-m-ni>. «e». »Sender, W>>zw-»rcngeschäit <8. S. L. Utbiite. »ansivinni Id. »er«. »ogow»i>, Wtidsead. ge. «erd«, «eb. Ältliche«, «»»!- mm ii «trau >1. G Miller, Lochmicher striedrlch weideodrü», Londltor üomi» Mehr, -«adeietraii <t. wild. Ludwig, gletscher Sarve« »erchber» Minden ckr-eder«« «et Werdm Breme, Dan,«, Vliesen Gasae» »irchber, Mmden Qder-SIe,»u Werda« L4b AL L4L a«L «L »L MS ISS L7 18» WS WS /tS Si.S MS 11L ISS ÄS A4 tb.« i».7 »4 U.7 r»8 15.7 BS 6.7 12.7 M.« *— DieHamborger Sridenwaarensirma F.Reiuweia ist in Concors gerathen. Man schreibt der „B. B. Z." von dort, daß die Tratten deS Hauses, dessen Inhaber Carl Friedrich Franz Neinwein ist, schon seit langer Zeit >»it Mißtrauen betrachtet and recht häufig erst nach Verfall eingclöst worden stad, man hoffte jedoch, daß die Firma sich behaupten könnte, wenn sie sich nur bi- zum Zollanschluß Hamduras im Herbste de« lausenden Jahre» halten würde, da dann da« Absatzgebiet de« Hause« durch da« Fallen der Zollschranke» ein erheblich gi ößere« geworden wäre. Diele Hoffnung hat sich aber nicht -rlüllt, und die Firma, welche ein höchst umsang, reiche« Seiden- und Modewaareu- sowie ToosectionSgeschäst betrieb, mußte schon vor etlichen Wochen einen namhaften Theil de« Per sonal« entlasten. Seitdem ist der Zusammenbruch nur Frage der Zeit gewesen. Znm Masscavcrwaller ist drr Buchhalter I. M. Del- banco einstweilen bestellt und die erste gerichtliche Gläubigerver- samnilnng ist aus den 15. Juni anberaumt worden. Ueber den Siems de« Geschäfts läßt sich der umsangreichen lausenden Ver bindlichkeiten halber noch nichts sogen, doch dürsten nicht viel mehr als 20 Proc. in der Maste liegen, obwohl eine Erhöhung dieses SatzeS nicht ausgeschlossen ist. Dem Veen hmen nach entsallen die H.iuptverpflichtungen nach dem Rhein und nach Frankreich, Loch sind nach sächsische Fabrikanten bettzeitigt. *— ConcurS W. R. W. Smith u. Soa, Glasgow Am 2l.jjd. staad ein Släubigertermin in diesem Concurse au. Die Masse stellt sich aus 82 136 Psd. St. Passiven und 5039 Psd. St. Activen. Bekanntlich sucht da» Falliment in engem Zusammenhänge mit dem der Firma Hetor. Hüffer in Crimmitschau uud ersvlfte nach An gaben Smith'S, weil dir Firma Huffcr die 60000 Pid. St. be- tragende» GefälltgkeltSaccepte der Gtasgower Firma nicht zu decken >m Staad« war. blimahme-Ausweise. ReichSetseubahurii in Elsaß-Lothringen. April 3 450800^1 (-1- 54 200^1). *— Preußische Staatsbahne u. April 60 193 926 ^ (4-2 813 972 >t). »- Oberhessische Eisenbahn. April 86 050.4(4-1442 *— Main.Neckarbahn. Aprl 435351 (4- 6865 >«),' seit 1. Januar 1660 801 (4- 50 617 ^). *— Oldenburger StoatSbahnen. April 310 856 ^l (4- 16015.4). seit 1. Januar 1086 266 ^l (4- 39107 >»). *— Badische DtaatSbahnen. April 3 051429 (4- 45863 .4). seit 1. Jinuar 11036 161 ^l (4- 23^137 >l). *— Wü rite m belgische Staatseisenbahnen. April 2 563 409 >1 (4- 55 966 >lt). *— Oesterreichische Nordwestbahn. Vom 1. Januar kl« 28 Mai: Garantirte Lmie 3 13)684 fl. (4- 132 916 fl ); Elbethal, bah» 1881141 fl. (4- 99 932 st ). *— Lemberg.Czernowitz-Jassy. April: a. L mberg- Lzcrnowitz 130 293 fl. (— 261 fl.). biS April 4- 26 594 fl. d. Ezer»ow>tz - Suczawa 25 292 fl. (— 2495 fl ), bis April — 16 496 fl., o. Rumänische Linien: 27? 127 FrcS (4- 57 959 FrcS.) bi« April 4- 5319 FrcS. —* KurSk-Kicw. Februar 441 485 R. (— 57045 R-). bi« Februar — 77568 N. Verloosungelt. Rtggi« 12V-FrcS.-Loose vom Jahre 187V. Ziehung am 1. Mai 1888. Auszahlung am 1. Semeniber 1888. vaupweeile: Nr. 58113 20000 FrcS. Ne. 87583 500 Frcs. Nr. 72927 87784 je 4M Frcs. Nr. '26165 I001I1 10517.3 ;e 250 Frc». Nr. 23928 32379 349^0 .36946 59950 69M9 69356 84676 90712 92966 96326 102573 103681 je 200 Frcs. All: übrigen gezogenen Nummern je 120 Fres. Schwcvischc IV-Thlr.-Loose vom Jahre I8VV. Ziehung am I. Mai 1888. Auszahlung am 1. August 1888. Außer dem bereits inftgetheilte» Hauptpreis wurden noch folgende Gewinne ge zogen: Nr. 128242 1000 Tblr. Nr. 130579 500 Thlr. Nr. 8432 15971 24763 204696 je 150 Thlr. Nr. 2406 42246 59347 96925 102087 105708 126321 170440 198011 230978 je 60 Thlr. Nr. 13577 20199 29656 33464 41750 60292 75777 87.379 99629 102778 127864 134418 135668 154962 167175 193988 224285 231019 232044 237298 je 35 Tblr. Nr. 16170 19281 27l76 42731 48834 50614 52566 53963 69044 76517 79740 88609 928:34 92907 98819 106617 427264 133558 136691 142238 154399 158007 167098 170104 170242 17.3951 176085 178287 , 79757 182424 203979 208653 220636 22125? 222045 229186 232705 2.37040 je 25 Thlr. Alle übrigen gezogenen Nummern je 14 Thlr. Literatur. ** Ja Hinsicht auj das Eisenbahnwesen Deutschlands scheint sich gegenwärtig ein großer Umschwung der Meinungen vollziehen zu wollen und der Rus nach Reformen aus diesem und jenem Gebiete des Eisenbahnwesen« wird immer dringlicher. So hat sich mittler weile ein Kamps der verschiedenen Ansichten entspannen, der immer größere Dimensionen anrummt. Es entspricht durchaus den ölige- meine» Interessen, wenn zur Klärung der Bcehälinisic möglichst alle Stimmen zur Geltung gelangen. Und so weisen wir denn aus eia von Ednard Engel verfaßtes, soeben bei Hermann Costenobte, Jena, erschienenes Buch, tziscitdahnreform betitelt, hin, welches wohl verdient, beachtet za werden. Der Verfasser tritt unter Hinweis uns die so günstige» Erfahrungen mit dem Penny- Porto rückhaltlos sür den Einheitstarif ein »nd er verlangt eine erhebliche Berbilliguug der Fahrpreise. Im Personenverkehr fordert der Lersaster Verminderung de» Geld-, Zeit- und Kräfteauswandeö; der AnSgaiigSpunct der Tarisirung soll die dritte Tlaste sein, welche drr Tarifirnng aller andern Elaste» zn Grunde gelegt werden soll. AlciÄzeilig wird in Hinsicht aus die Entfernung ein Zonentarif vorgeschlagen, die erste Zone soll einen RndiuS von 25 kn» haben (Einheit-iarifpreise: Dritte Elaste 25 ->j, zwecke Elaste 50 und erste Elaste 2 ^l); die zweite Zone würde diejenigen Stationen um fassen . welche in einem Umkreise von 26—50 km liege» (Einbecks- tarispreise: 50 -H, 1 ./!, 4 ./l) und die drille Zone endlich reicht von jeder Station de» deuischcu Reiche» ncch emer anderen, zwilchen denen mehr al» 50 kw liegen (EmhcktStarftprcise 1 2^. 6^1). ES würde danach also nur 9 Sorten gc-.vöhn ich, r BillrtS geben. — So enthält da- Buch noch e>ue Fülle vou Barsch Sqen zu Resormen, so z B beziehentlich de« Betriebes „nd Torr fort«, der Steigerung drr Geichivindigkeit und de« De: kehr« rc., aus welche wir selbst- verständlich an dieser Stelle nicht näher ringeben können and be züglich deren wir aus die Lektüre de» Werk.« selbst verweisen müssen. Ludwig Schönberger'« Börsen- nud Handelsbcricht. Oester- reichisch-uagarücheS Organ sür finanzielle und volk-wirthschailliche Interessen. Die in Wien am 37. Mai crichienen« Ne. 22 enthält: Eine neue Acra für da» britische Eiopcraiivweien. — Berliner Briete. — Briese aus Ungarn. — Wiener Bürscwoche — Oester reich, che Bolkswirihichast und Maria Theresia. — An« d«n 1887 er N-cknungsal schlaffen der Ssierreichüch-nngariichen Asieenraizinftitate. — Industrielle Unternehmungen und beschrankte Haftpflicht in Eng land. — Lavqno üe Salovique. — Di« Maximkanone der „Neuen Freien Presse'. — D e Ernte Ungarn« im Jahre 1887. — Ver- rathencs Getchäftsgeheimniß. — Notizen. Leipzigs* Börse «« LS. M«i. Neuigkeiten vou Belang oder von besonderem Jnttrkffe stad »«, der hrutigeu Börse kaum zu berichte». Dirfelb« »ah« et»«» ilderau» ruhigen und ebenso farblosen v«rla»s, von rtaer aasgrsProcheuea Tendenz konute bet drr Zurückhaltung, ««lche aas sämmtliiten Effectengebieten mehr oder wealgrr vorherrschend war, absolut »ich, die Rede sein. Die aeschiftlichr Entwickelung vollzog sich t, einem sehr träge» Tempo, selbst die Aalogewerthe, welch« »och gestern eine bevorzugte Stellung eiauohmea, vermochte» da« Iitrreff«, rrsp. die Kauflust tn nur »och geringem Maße an sich z» feffrl». Wo, die Dividendenpaplere betrifft, so nahmen die Actte» vo» Kammgar» spinaereiea die Ausmerksamkeck wieder in höherem Maße tn Anspruch; von bestinsormirter Stelle wird »asere gestrige Angab», wonach in den geichäsllichea Berhültniffen der bezeichnete, Unternrhnmnaea eine kräftige Besserung Platz gegriffen ha«, brfiättat. Die Eiseubahnaci -n zeichneten sich wieder durch bemerkraSwerthe Festigkeit aa«. böhacktä e Bahnen wurde» bevorzagt, »ad ebenso stände, di« Actteu der Marienbarg-Mlawkaer »ad Ostpreußisch«» Süddako t» Gunst. Ne.^ dem sich heroaSgestrllt ha», daß dir vou den officivs«» Blättern in Aussicht gestellten deutlchea Retorsionszölle Rußland gegrnüb e wieder einmal nicht« Wecker al« blinder Lärm gewesen sind, glaubt man den betdra letztgenannten Actte» im Hinblick aas die vorzüg. sich« BerkehrSeatwickelung der betreffende» Bahne, erhöhte Aufm::?, famkeit zuwendea zu sollen. Den Bankactien wird im Ganze» fort- gesetzt eine nur stiefmütterliche Behandlung za Theil, mit Ansnahn-e von Leipziger Credit spielen sümnitlich« übrigen derartigen Wert)« «ine sehr untergeordnete Nolle, selbst i» Leipziger Dtrcoato war deute da» „Spiel" oha« Animo. Berlin hatte sich heute vo» den gestern aa den Tag gelegten Anwandlungen von Schwäch« wieder zu einer gewissen Festigkeit ausgerafft, nachdem sich heraaSgestellt hat, daß das reiche Bouquet von ungünstigen Gerüchten, da« gester, die Contremine gebunden und der Börse präsentirt hatte, ein Lon- glomeral von Lügen oder Uebertreibungen gewesen ist. Von den deutschen StaatSsoad« sind Reichsauleih« und Conjols in mäßigen Beträgen gehandelt worden, amfangretcher ge- stattete sich dagegen wieder der Verkehr in sächsische, Renten xa etwa« besseren Toursen. Für «procenttgr Sachsen zeigte sich son- gesetzt lebhafter Begehr, doch fanden z» der um 10 erhöhten Notiz nur einigt Umsätze statt. 3'/,procentige Laadwirthe waren 25 über gestrigen Coar« gesucht, ebenso -procentige Psaadbrieie der Ercditaastalt (-s- O.lO). 3'/»procentige Pfandbriese der Credit- anstatt gingen in ansehnlichen Beträgen um, 3'/,» und -procentige Erbländcr sind gleichfalls umgeletzt worden, dasselbe gilt von 3« uud 3'/,proccnt>gen Leipzig«: Stadtobligationea, von welchen sich erßere um 10 im Preise erhöhten. 3'/,Procentige Altenlnirgkc Landesbank stiegen um 25 und waren verlangt, ohne daß sich aber Abgcber fanden; dergleichen «procentige stellten sich 25 niedriger, wozu sich Frage zeigte. Ans dem Eisenbahnactienmarkt waren Aussig - Teplitzer 1 Proc. höher gut zu lassen. Buschiiehrader ^ uud 8, die sich beide im Courje etwa- ermäßigten, sind mehrsach gehandelt worden, eben so gingen Graz-Köflachcr zu unveränderter Not z um. Für Böhmische Nordbaha wurde etwas mehr verlangt, während Gotthard etwa- bllliger za haben waren. Marienbnrger uuo Ofipreaßische Südbahu gewannen je 1 Proc. Weimar-Gera sest. Wenig Geschäft in Bankactien fand auch heute wieder statt. Einigermaßen belebt gestaltete sich der Bei kehr tn Leipziger Credit, welche 0,15 im Lourle anzogen. Leipziger LrSconto sind 1,25 »nie: gestriger Notiz gehandelt worden, ebenso konnten Sächsische Bank letzten CoiirS nicht ganz behaupten. Die Acliea der Credit- und Sparbank wurden per Erscheinen zu 120 in kleinen Beträgt» um gesetzt. Die Iudustrseactie» bewahrten ihre seitherige Festigkeit. Be- achtung saadea namentlich: Solbrig (-j- 1), Stöhr öe Co. (-s- 0.75). Sächsische Wollgarn, letztere lebhaft, Gummiwaarea (-s- 0^0), Kammgarn, Glauzig (-s-0,50) und Niederschlema (-H1); Immobilien begegneten zu 171 gnter Kauflust, ebenso war Dortmunder Union zu 68,70 leichi zu lassen. Altenburger Brauerei gingen zu gestriger Notiz um, Gohliser Stamm - Prioritäten erließen 0,25 uud Zucker- rasstnerie Halle 0,50 Proc. DaS Geschäft in den Eisenbahn-Prioritäten gestaltete sich heute weniger umsangreich als gestern. Deutsche Werthe waren zu den etwa» abgeschwächten Toursen gut zu lassen, Aussig - Teplitzer animirt, Buschliehraoer sest. Ausländische Staatsfonds ruhig. Einige« Geschäft ent wickelte sich in östcrre chischer und ungarischer Goldrcnte sowie in Raffen von 1884 und amort. Serbischer Rente. Wechsel still. Gesucht, doch obne Geschäft war Belgien (-s- 5 -4); Schweiz (-s- 5 gefragt, aber geringer Umsatz, kurzes London und Paris <-s- 5 -H) in guter Frage und ferner gesucht, beides Wie» geschüstslos. Von Sorten waren österreichische Noten oaveröndert und gingen solche in mäßigen Benagen um, o»ch Rubelnoten, die einen wesent- ltchen CourSansschwung nahmen, nicht besonders belebt. Börsen und Handelsberichte. Berlin, 28.Mai. (Börsenbericht.) Die Soanobendbörsca waren nur theilweise fest, Franksurt schloß sich der Bewegung in Berlin nur tbcilweiie an und trat sogar mit Berkäusea aus, durch welche die anfangs festen Course etwas ermatteten. Auch io Wir» war der Markt a cht sest. Pari« und London waren ziemlich fest. Die GcschätiSstille bestand überall und zeigte, daß die auswärtigen Börsen keinen Grund fanden, in Ankäusca oder Berkäaiea vor- zugehen. In Uebercinstimmimg mit steigenden Wiener Notirungr i und gleichzeitig aus Grund deS überaus leichten VeclansS der Ultimo regulirnng eröffnet« die heutige Börse in vorwiegend fester Haltung Das Geschäft entwickelte sich aus fast allen Gebieten ziemlich lebhai. besonders in russischen Werthen, sür welches reges DeckungSbkdürs» g bestand. Credit und Commandit waren bester, während Berlinrr Handels, und Darmstädter Bank vernachlässigt blieben. Deutsch- Bahnen sest. besonder- Ostpreußen und Marienburger aus die Be stätigung unserer bisherigen Mittheilungen, daß die Gerüchte über Retorsions-Zölle für Rußland spekulativen Manövern ihren Ursprung verdankten. Oesterreichische Bahnen meist etwa» höher; Elbethal bevorzugt. Bo» Schweizer Bahnen waren Gotthard animirt. während andere Bahnen ruhiger verkehrten. Warschau-Wiener nachgcbend. Für Bergwerke bestand ansangS RealisationSlns', welche in nbgeschivächten Coursen zum Ausdruck kamen. Russilcke Werthe, besonder» Noten, wurden sehr lebhaft zu anziehend-a Notirungen gehandelt. Ungarn, Italiener ond Egypier sest. ober sehr still. Svecnlative Jndustriewerthe meist niedriger. Im späteren Verlaufe herrschte vorwiegend schwache Tendenz, indem o,c Prämienerkiärung vermehrtes Angebot von Cassawaare b-rbei- führte. Aus dem Ba ikactienmarkt waren Credit stärker »geritt, local« Werthe dagegen relativ gut behaupte«. Boa inländisch a Bahnen begeancten Marienburger und Ostpreußen, auch während der zweiten Börsenhälfte, regem Interesse. Oesterreichische und Schweizer Bohnen still, Dux-Bodenbacher steigend. Russische Fonds durch Realisirungen gedrückt, andere Renten still. Spekulative Monlanwerihc abdröckclnd. (B. Z.) D. Frankfurt a. M., 28.Mai. Die Börse war heute ansangS ziemlich fest, namentlich unter dem Einfluß von Berliner Impulsen. Im weiteren Lerlause — man schien hier nicht geneigt, der günstigen Disposition de» dortigen Platzes folgen zu wollen — trat aus Realisationen wieder Ermattunq ein, zumal auch Berl.n schwächere Notirungen sandte. DaS Geschäft war wenig belebt »nd die Sveculotion hauptsächlich nur vou den durch den Ultimo noü- wendigen Transact'onen ia Anspruch genommen. Renten waren theilweise höher, desondecs Ungarn. Russen ebenfalls besser aus daS Gerücht, daß der Zar doch in einiger Zeit Kopenhagen besulien werde. Oesterreichische Bahnen lagen still. Eine Diener Devc'-b- bestätigte die bereits bekannte Festsetzung der Restdividende de: StaatSbahnen aus 5 Frc«. Von Schweizer Bahne» Nordost maller. Bon deutschen Bahnen, die gut behaupte» waren, Morienburger 1 Proc. höher. Die Wahrnehmung, daß die Einführung vo» Retorsionszöllen verschoben ist, wurde günstig gedeutet. Weck. » wenig verändert. PrivatdiSconto 1'/« Proc. In der Nach bür sc trat starke Verstauung ein, so daß Credit 223'/«, DiSconto 192, StaatSbahn 184'/,. Galizier 159°/,. Lombarden 60 schlossen. Wir», 28, Mai. Die vorgestrigen Erklärungen de« ungarischen Minister-Präsidenten, sowie da« Gerücht von der Erkrankung deS Fürsten Bismarck versetzten die Speculation au der hentigea Lor- börse in eine vnireuudliche Stimmung, welch« jedoch solort wch als für Berliner Rechnung »enerdiag« uwsaffrnde SpeculatwaSkäuie in Lreditactiea effcctairt und überdies bekannt ward«, daß die Version in Betreff de» Fürsten Bi«niarit unbegründet sei. Außer Lreditactiea erzielten insbesondere Tea»«port-Actie» »ad »ngarück: Renten eine ansehnliche Reprise. Die Nachoersorgu»g war müßig verlheacrt. Di« Mittagsbörse ervffaete mit einer lebhafte» Avance, ans welche jedoch sofort wieder eine Adschwächnng folgte. Im verlaus de» Geschäfte« bröckelte» die C»»rse weitrr ab. am sich indeß später im Einklänge mit drr CourSsteigerung der Naffeawerih« wieder zu erholen. Schluß: Schwach. Credit 279,40. Bern», 28. Mai Anlehenrioosr. AuSdacher 7-fl.-Lov'k .33.50 G.» Augsburger 7-fl.-Loos« 27,00 G., varletta 100-Fres- Looie von 1370 .81,50 Br., Bukarest«! 20-Frr«.»L»»l» 41,50 G . Fianlandische lO-Thlr.-Lvo'e 50,60 de»., Freiduro« 15-Fra»e«-2»r> —Kurdessllche 40-Haler-Loose 814 bez. G.< Mailänder 4 - Frc«. «Looie —Mailänder 10 - Frc«. - Loos« 18,00 Br„ Me nin^r 4-Tdlx^Loote 25LS »ez., «nttchateier 10.D««^-s» 1S.L, »„ LlR»tz»rg. 40^THIr..L»os«iS»,b0 bei-, H*l,iiiH»s«n T^Soos«
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