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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.01.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930123011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893012301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893012301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-23
- Monat1893-01
- Jahr1893
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Tabellarischer und Zisjernjatz »ach höherem Laris. t-htra-Vrilngr» (gesalzt), nur mit der Morqen-Ausgabe. obne Postbesörderunz 00.—. mit Pvsibesvrderung 70.—. Ännalimeschluß für Anzeigen: Abcnd-Ausgabe: Vormittags 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittags 4 Uhr. Sonn- und Festtags früh ' ,0 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestellen je ein» halb« Stunde srüher. Anzeigen sind stets an die Ex-rdition zu richten. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig. ^4«. Montaß den 23. Januar 1893. 87. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. vortheilhaste Lapitalanlage. DaS der Stadtgcmeinde Trebsen gehörige, unter der Bezeichnung „Da» NathhauS" bekannte Rksta»rot1o»Sgr»ndst»>< soll wegen d«S durch Uebernahme eines anderen Geschäftes bedingten sreiwtlligc» Rücktrittes des jetzigen Pächters, welcher dieses Grundstück lU Jahre bewinhichastet hat, entweder freihändig verkauft oder anderweit aus 6 Jahre verpachtet werden. Da« Grundstück selbst ist realschankberechtigt, liegt am Marktplatz »ad hat von demselben aus bequeme Einsahrl. Dasselbe besteht aus einem großen Hauptgebäude, Hosraum mit Lcheunenaebäude und überdeckter Kegelbahn, auch etwas Garten. Im Hauptgebäude befinden sich bequeme und ausreichende Kellereien, im Parterre große Gast- mit Nebenstube, Küche, L Ge- wölbe und Wohnungsräume für den Wirth. In der Etage befindet sich ein Tanzsaal (der größte in hiesiger Etadt) mit kleinem Nebensaal und verschließbarem Büssetraum. Eventuell sollen die jetzigen in der Etage befindlichen städtischen Tlpeditionsränme auch sreigegebcn werden, wodurch »och genügender Raum für eine Garderobe und e ige Fremdenzimmer geschasst würde. Die Hälfte de» -anfprei 'S kann an I. Stelle hypothekarisch sicher gestellt auf dem Grundstock stehen bleiben. Pachtbedingungen können hier eingesehen werden, allwo auch jede wettere Auskunst gern ertheilt wird. Kauf- event. Pachtlirbhgtzer wollen sich gefälligst und bald, spätestens aber bis Ende dieses MonatS an unS wenden. Drehsen, am 16. Januar H. Der Ltadtgeinrtndcriith. Berger. Politische Tagesschau. * Lti»,ig. 22. Januar. Der Wanderredner de- CentrumS, Herr vr. Lieber, bat in der Militaircommission eine Aeußcrung gethan, die großes Befremden Hervorrufen muß. l)v. Lieber hielt cS nämlich für angezeigt, die Stimmung in Bayern so zu schildern, als könne sich dort demnächst wieder der alle Ruf erheben „Lieber bayerisch sterben, als kaiserlich verderben!" Herr vr. Lieber setzt also bei seinen Parteigenossen in Bavern Gesinnungen voran«, die schlechtweg landeSverrätherisck sind. Ja parlamen.arischen Kre.sen erwartet man daher niit Be sliinmtheit, daß in der nächsten Sitzung der Commission, wie eS schon vom Reichskanzler geschehen, so auch von bayerischer Seite entschieden zurückgewiesen wird, was Herr vr Lieber den Bayern unterlegte. Inzwischen bat bereits eine Stimme au- München auf diese Verdächtigungen geantwortet. Und zwar ist e« der Particularist vr. Sigl. der in seinem „Vaterland" mit der ihm eigenen Deutlichkeit dem CentrumS enzel heimleuchtet, indem er schreibt: „Tiefen Eindruck" soll die „Andeutung" Lieber'S gemacht haben, daß „in Bayern eine starke Strömung sich erkennen ließe, dcien Tendenz nach Lohreißung vom Reiche ginge: er befürchte, daß bald wieder der Ruf ertönen könne: Lieber bayerisch sterben, als laiferlich verderben!" — Das ist denn doch zu centrumSmäßig ausgeschnitten, um irgendwelche Kindsköpfe zu erschrecken 8c> hat denn vr. Lieber eine Io tolle „starke Strömung er- kanat"? Man mag bayerischer Partucularist sein, sogar noch mehr als wir, man mag nicht» weniger als ein Freund des Reiches und der Preußen sein, aber so verrückt ist doch der rabiateste Reichs- und Preußensrind in Bayern nicht, daß ihm — selbst bei der zwötslen Maß! — der Gedanke käme, Bayern vom Reich losreißen zu wollen. Schon darum nicht, weil ein solches Unlersangen einsach lächerlich, wett vollständig sinn- und aussichtslos wäre. Wir geben deshalb mit voller Ueberzeugung dem Reichskanzler Recht und banken hm, daß er den gesunden Menschenverstand der Payern gen den ihnen iinputirien Blödsinn des vr. Lieber in Lchutz no„m und die „bayerischen Mitbürger" ganz «wergisch gegen die Unterstellung verwahrte, an «ine Losreitzung vom Reich zu denken. Das fällt in Bayern ja Niemand rin. der noch halb wegs bet Trost ist. Uns Bayern verleumden, daß wir au Hoch- und LandeSverrath sinnen und dazu bereit seien, das tann nur rin LentrumSpreuß, der in jedem Bayern einen „dummen Kerl" erblickt. Es ist eine harte Lection für da« Centrum, baß sein Ans schlag gebender» verhimmelter Führer durch den Patriotismus eine- Sigl beschämt wird. Cornelius Herz ist in England, dem Verlangen der französischen Gerichtsbehörden gemäß, verhaftet worden, nach dem ihm überreichlich Zeit gelassen worden war, sich diesem Schicksal zu entziehen. Er hat der opportunistischen Partei nicht den Gefallen erwiesen, die Flucht zu ergreife», es sind somit ohne Zweifel weitere Enthüllungen zu erwarten, über deren voraussichtliche Tragweite jetzt in Paris die tcllsten Gerüchte umherschwirrcn. Da Herz aber angeblich so leidend ist, baß er zunächst unter Bewachung in seinem Gastkofe belaste» werden mußte, so wird jedenfalls neck einigeZeit verstreichen, ehe der große „Macher" dem Untersuchungsrichter in Paris vor geführt werden kann, falls seine Anslieserung überhaupt ersolgt Inzwischen findet die scandallüstcrne Neugier der Pariser nicht gerade dürftigen Nahrungsstoff in den Bekundungen deS Herrn Andrirur vor dem Untersuchungsausschüsse insbesondere an seinen Mitteilungen über die „Geschäft-' bezielmngen" Herrn Ronvier'S zu der „Lauter ne im Boulanger - Jahre l887. Damals hat, wie schon gemeldet, Rouvier lOVVOO Fr. an die „Lautcrne" gezahlt um diese zur Einstellung der gegen ihn gerichteten Angriffe zu bewegen, und vier Fünftel dieses Sckweiggelde«, dessen Annahme von dem Rochesort'schen Blatte jetzt freilich deftig geleugnet wird, stoffen aus der StaatScaste, aus dem Geheimen Fond- der Regierung; allerdings können die damaligen Minister ihre Zustimmung zu dieser Per Wendung de» Geheimen Fond- damit rechtfertigen, daß es ja gerade Herr Rouvier war, der diesem Fond» die Easten „befreundeter Financier»" zinSpflickftig zu macken verstand. Da« gegenwärtige Cabinet wird von dieser Enthüllung nicht betroffen, ba keine« seiner Mitglieder dem Ministerium Rouvier vom 30. Mai 1887 angekörte . Präsident der Republik war damals noch HerrGrery. Die sranzösiscken und neuerdings auch die russischen Blätter legen große« Gewicht daraus, daß Cornelius Herz, der Haupitdeil nehmer am Panamaskandal, rin Deutscher sei. Diese Legend« ist nun dnrch Cornelius Herz selbst, wie au- der tereit« tekßrnphisch siznalistrtr», vom „Figaro" mitgetheilteo Unterredung hervorgeht, vernichtet worden. Herz betont aus drücklich, daß er am 3. September 1815 »i Bcsanyo» eboren ist, woselbst sei» Pater als Buchbinder lebte. Seine Eltern wancerteu dann mit ihm im Jahre 1818 nach den Bereinigten Staaten aus, woselbst sie »ach der zesctztichen sünsjäbrigen Frist amerikanische Bürger wurden. Nachdem Cornelius Herz zunächst in Amerika seine Prüfung > bei den Wahlen zur Wirklichkeit machen, bestanden batte, wurde er im Jahre 1800 an der Pariser Sorbonne Bachelier und stndirte dann in den Jahren >860 bis 1860 Medici» und Pbarmacie. Während deS Loire seldzuge» diente er als Hitjoarzt der sraiizösischen Armee Hiernach lönne» die französische» Blätter und deren ussischc Citesl,elfer die sranzösische Nationalität de» freundes Elcmeuecan'S, Frcycinei'S und vor Allem deS General« Boulanger nicht mehr bestreiten. Mit dem letzteren verbanden Cornelius Her; i» der Tbat die innigsten Fre»ndschastSbandc. so daß man sich bei nabe zu der Annabmc versucht füllten könnte, Her; betreibe jetzt nicht obne Absicht das boulangistischc Spiel. So theiit der „Figaro" eine ganze Anzahl bockst intimer Briefe deS brav' ßöneral an Zeit mft. ,» welcher ^i,.a»acv .'cr,eg«„i„„„er war. rr'° , tcs D.reelorS der Banea 'Romana Herz Großosftcicr der Ekrenlegion wurde, beglückwünscht ibn der General i» der cordialstcn Weise »nd ver- icherl, daß Niemand dieser Perlethung würdiger sei als ein Freund Herz, in Anbetracht der Dienste, weiche er der Wissenschaft und seinem Akoptivvaterlande erwiesen habe »nd immer wieder erweise. Fast alltäglich verabreden die Beiden Rendezvous; auch an Anspielungen ans dritte Personen fehlt cS in diesem vertraulichen Briefwechsel nicht. „Lieber Freund. Ich habe die Person gestern Abend gesehen. Ich werde bald zwischen fünf und sechs Uhr bei Jlmen vor preche». Der Ihrige G. B." lautet eine» dieser Schreiben. So wird man denn kaum bei der Annahme schlgebcn, daß Boulanger, der stets Geld brauchte, einer der Haupt- Sägcstaub gefüllte Puppe, die durch Drähte diesseits bcS St GeorgSeanalS i» Bewegung gesetzt werte. Die Regierung wurde anck den Bedürfnisse» Schottlands, Wales und Londons nach Möglichkeit Rechnung tragen, die Arbettersragc zu lesen suche», die repräsentative Regierung durch die Reform der Wählereiiischrcibniig, die Beseitigung der Pluralstiuimen Die Lage de« italienischen Ministeriums ist du die Enthüllungen nnd schmachvollen Porgänge in der Per- Wallung mebrercr große» Notenbanken eine sebr schwierige geworden. Der Biiinsterr.nl> tagt förmlich in Permanenz. Natürlich kann man die gegenwärtige Regierung nicht für die an taS Tageslicht getretene Fäulnis; verantwortlich machen, aber sie bat sich dadurch bloßgestellt, daß sie im Deecmbcr dem Parlament zumuthele, da« Privilegium der Zetlclbanken ans sechs Jahre zu verlängern und daß sie in der Kammer unk durch die ofsieiöscn Blätter in viel zu entschiedener Weise für diese Banken Partei ergriffen hat. Wie es scheint, hat - ga,.,. r> ,,au, uown er «a>ie,e Minister,»»! von den verrotteten Zuständen bei den sc.ncn l,eben Freund Her; auch aus der ke.n. Atmung gehabt - die Ernennung cher Boulanger Kr,egS,„„„ster war. Als I ... der Banea Romana rum Senato des DireclorS der Banea Romana zum Senator ist dafür ein schlagender Beweis —, und eine solche Abiiuug Halle cs unbedingt baden können und müssen. Ist doch jerer Emissionsbank ein Regierungseommissar bcigegcben, der d,c Geschäfts,zebahrnng der Bant überwachen soll und das Recht ha«, jederzeit die Easse, die Metatlreserve »nd da« Portefeuille der Bant zu revidlrc». Mit welchem Eifer diese Eoiiiiinssare ihrer Aufgabe oblagen, läßt sich daraus schließen, daß z. B. der Rcviscr de- Baue» di Sieilia, mit dem Sitze in Palermo, vor einigen Monaten die Erlaubnis; erhallen Halle, seinen ständigen Aufenthalt in Rom zu nehmen. ES besteht nun kein Zweifel mehr, daß da» EzkvnigS tipendiaten der Panamagelder, soweit Herz darüber I p"^^' ^ilan »nd Natalie, nachdem es Jahre hindurch verfügen konnte, gewesen ist. I der Welt das scandalo,- Schauspiel der gröblichsten Zer- I würsnisse, wie sic »nlcr gebildete» Leuten eigentlich numöglich Die Orleanisten haben den ersten Schritt gctban. um die in Frankreich herrschende Verwirrung zur Wahrung ihrer Interessen auSzunutze». Ter Prätendent selbst ist aller dings »och nicht in den Vordergrund getreten, er hält sich noch abseits und an seiner Slatt bat sein nltvr vgci, der Graf d'Haussouvillc, daS Wort ergriffen, indem er in einem von uliö milgctbeitten, an den Nedactcnr des „Solcil", Herr» Hcrvü, gerichteten Schreiben bas Programm der orlea- »istischcn Partei entwickelte. Dieses bewegt sich, wie alle Kundgebungen der Lrleanisten in allgemeinen und zwei deutigen Ausdrücken. Das einzige ehrliche Wort, das cS enthält, ist die Ankündigung, daß die monarchische Propaganda vollkommen vorbereitet sei. ...V bin, vntvinlonr i-alut" kann man da den Republikanern zurnfcn. J»> klebrigen will Gras b'Hanssonville präcise Jnslrnclionen erst unmiltclbar vor den Wahlen geben, bis babin müsse man alle Allianzen mit den conservaliven nnd liberalen Elcinciitcn obne Unterschied suchen und bei den W form ja nickt vor die haben im Exil nicht« gelernt und nicktö vergcss ist die alle zweideutige Taktik, die d'Haussonville empfieblt. Noch immer Kaden die Monarchisten nicht den Mnlb, die Falme deS KöniglbumS zu entrollen, noch immer suche» sic die Herrschaft dadurch an sich zu reißen, daß sic alle Welt täuschen nnd überlisten wollen. Unter solchen Um ständen werden die Orleans der Republik wobl kaum gefähr lich werden, denn ihre Kräste sinb alt »nd abgebraucht. find, dargcbolc», sich auSgesöhnl hat. Die Versöhnung ist Balsam für die Gcsühle des Sohne«, deS jungen Königs Ale; an der, der eine freudelose Jugend durchlebt hat, sic ist zugleich aber auch ein Gewinn für dessen Stellung. Der R , welcher durch Milan'S Ehe gin.z. wirkte aus die öffent lich''' Zustände Serbiens verderblich ei». Es bildete sich eine Partei des Königs und eine der Königin, die in den ver schiktcnstcn Lagern Anhänger fanden. DaS uiicrguickliche Gezänke der seintliche» Gatte» drohte dem Bestände der Dynastie Lbrcnovich gcsährlick' zu werden. Wo ist es jemals vorgekcmmc», daß eine Volksvertretung den Beschluß gefaßt hätte, Vater und Mutter LeS regierenden Fürsten bürsten den Boden tcS Landes nicht mehr betreten'? Der Beschluß der Skupschlina war suiiter den obwaltende» Vcrhällnisicn begreiflich, ja notbweiidig. aber er enthielt einen starke» Widersinn nnd eine fortwährende Dcmürbigung für den jungen König, der im nächste» Jadrc großjährig wird. Sie 'selbst N-"siffäge"der Reg^m,^ > w''"ü»-ns der Mutter Len Aufenthalt in ie Wähler bringen Dis Orleanisten 7 ,-lgrad z» ermöglichen, wäre wobl e.ncS der erste» Begehren IS gelernt nnd n,ch>ö vergessen. Es ?U°r-'»tcr S gewesen, fobald er d.e Vormundschaft der Regenten loS geworden. Es wäre aus Harle» Widerstand gestoßen, wenn die Feindschaft zwischen feine» Eltern und da« Aergcrniß, welches sic zur Folge hatte, sorlgedanert haben würde. Den versöhnten Gatten kann man gestatten, den Sohn zu be suche», und die Mutter wirb man, sobald sie nicht mcbr wider den Mann polemlsirt, der die Oberslen-lockster zur Königin erbeben, laum znm zwcilcnmale aus der Nahe Nichtsdestoweniger wird eine Acußerung, welche' General I '""'teS weift» Für« Erste jedoch, so lange die M.ntcr- Saussier kürzlich machte, gerade zu rcchlcr Zeit bekannt, I des JoiiigS danc»l, ist kaum zu erwarten, Laß die um als kalter Wasserstrahl aus die Aspirationen ker OrIeans -'" ^'Nung der on.glichen Eltern eure Einwirkung auf^dw zu wirken. Bereit« in letzter Woche hatte der Gouverneur I ' ^ s" Serbien auönbc» werbe, oe von VariS Vlerr» Earnot einen Besuch aemacht uni aeaen von Paris Herrn Carnot einen Besuch gemacht, i»n gegen die Blättermclkniig zu protcstircn, Laß er sür die Präsident schafl der Republik candidirc. Vor einigen Tagen bat »»n General Saussier neuerdings Gelegenkeit genommen, um seine Gefühle zu »laiiiftstiren. Cs war »ach dem Friibftnck, welches der Jagd voranging, die Herr Carnot den CorpScommanvanten der Armee gab. Der Präsident der Republik sprach einen Toast auf die französische Armee und ihre Führer. General Sanssicr dankte dem S«aaIS-Cbef für dessen so lebhafte Cvnipatbieii für die Armee, die heute, wie er hinzusügtc, ebenso rcpn blikanisch ist wie ganz Frankreich Er schloß: „Tie Führer dieser Armee wolle», daß man wisse, wie sehr sie zur Republik nnd Ihne», Herr Präsident, deren geachtetem Ober- banpte, ballen. Ich schätze mich glücklich. Ihnen in, Name» Aller zu sagen, daß Sic bei n»S inmitleil ergebener Freunde, einer wahrhaften Familie sind." Regcnlschast, welche kraft der Versassniig besteht, dürste sich kaum herbcilassen, zu Gunsten Milans etwa« von ihren Machtbefugnissen zu opfern. Das neue Ministerium bat den wichtigsten Thcil dcS Kampfes mit den Radiealen, die Skupschtinawahlcn, noch anszuscchlen, »nd dieser Kamps, der ein Kamps der Regenischast ist, verträgt keine Einmischung Milan'S, der gesetzlich nach wie vor ein Privatmann ist Wenn der König seine Grcßjäliriglcit erlangt baden wird mag daö allerdings anders werden, aber schwerlich zum Heile deS vielgeprüften Landes. TaS jüngste Rundschreiben Gladstone'S an die liberalen Abgeordneten ist in bcmerkenswerthcr Weise durch eine Rede ergänzt worden, die am Freitag der englische Minister des Innern i» Liverpool gcballen hat. Herr Deutsches Reich. ID Berti», 2l. Januar. Die socialdemokratischrn Führer sind den Arbeitseinstellungen gegenüber stets doppel züngig ausgetreten und tbun dies auch beute ncch. Im Jabre 1800 sprach Bebel in einer kiesigen Versammlung die Bemerkung ans, „eS herrsche jetzt ein wahres Slreikcsicber" ferner: „es würde» vjt geradezu frivole Streikes unter nommcn"! Liebknecht erklärte vor einem Jabre im sächsischen Landtage, daß er mit dem Buckdruckerstreikc nicht einverslaiitcn ASquirb wobntc den Verhandlungen der Jahresversammlung derselbe sei eine „Dummheit". Ancr nannte vor einigen des „Nationalen Verbandes der liberalen Vereine" bei »nd Tagen den AuSstand der Bergarbeiter einen „unüberlegten, betonte in seiner Rede, waS die auswärtige Politik betreffe, tkörichten". Im Gegensatz zu diese» Acnße,»„gen bat sich so seien die Ehre und die Interessen England« in den Händen t>c socialdemokratischeParle>lc>t»iig fast immer der Streikenden Lord Roscbery'S sichergcstcllt. Die Regierung würde sich angenommen. Sic gicbt ihnen nicht nur roll und ganz Rech, aus keine übereilt- oder gewagte Abenteuer entlassen, «her wie jetzt wieder,m Ecntralorgan „Vorwärts" alltäglich ;n lese» wo sie, wie in Egvptcn, Verantwortlichkeiten gegenüberstebe, I w'wern sie bilst auch die Kriegseasie der Streikende» süllc». Den nicht davor zurückschreckcn, die erforderlichen Schrille zu tbun. I sinkenden Buchdrucker» bewilligte der Parteivorstanr 2ooo>, TaS jüngste Vorgehen der Negierung in Kairo stände »11 »nd sür die Bergleute ba, er in der „VorwärlS".O,'siein eine stellittia der Bearbeitung. Nachdem nämlich die sür das Jahr 1887 ans Grund besonderer, von den Vorständen der gewerblichen BernsSgenofscnschastcn anSgefüllten Zählkarten im Reich« Versicherungaamle bearbeitete Statistik der cnt- chäti^nngspslichiigcn Unfälle einen anßerortentlich günstigen Einflug aus die Förderung der Unfallverhütung im Bereiche der genannten Bernfsgcnosicnschastcn anSgeübt batte, bat man eine gleiche Statistik für die landwirtbschaftlichen BerusSgenossenschastcn eingcleitet. Und zwar sollen derselben die Ergebnisse des Jahres 1801 zu Grunde gelegt werden. Die ersten von de» landwirthschaftlichen Bernfs- zcnossenschaslcn zu diesem Zwecke auSgefülllen Zähl arten sind im Februar 1802 eingegangen. Der Ein- endung der letzten wirb nunmebr für die nächste Zeit kntgegcngescke». Allerdings wird damit die statistische Arbeit noch nickst zum Abschluß gebracht sei» Es wird dann erst im Reichö-VerfichernngSamte an die cndgiltige Bearbeitung des eingegangencn Materials gegangen werden können. Diese Arbeit wird eine geraume Zeit in Anspruch nehmen. Die Dauer derselben wird man abschätzen könne», wenn man (ich vergegenwärtigt, daß die Ergebnisse der sür die gewerbliche» Bernssgettossenlchaflen ans da« Jabr 1887 ver anstalteten Statistik im Mai 1800 veröffentlicht werten konnte». Demnach wird man von Glück sagen können, wen» die Veröffentlichung der landwirlbichastlichen Unfallstatistik noch im lausenden Jahr erfolgen kann. Im Ucbrigeu wird die Arbeit sich in ibrcr Einlbcilung fast genau an die LeS labreS 1887 anschließen. Man wird also daran« über die Zalck der Verletzten »ach Rcichö-Gebieistheilc», über die Zabl nnd Größe der Betriebe, in welche» die cnt- chädi-tungSpslichtigen Unfälle vorgekommen sind, ule? die iLckiwerc nnd die Folgen der Verletzungen, über die Art der Verletzungen und die verletzte» Körperlbeilc, über die Zeit de« Vorkommens der Unfälle »ach Monaten, Tagen, Tageszeiten, über die BctriebSeinrichlnngen und Vorgänge, bei denen sich die Unfälle ereigneten, über die Ursachen der Unfälle n. a. »1. Ansklärnng erhalten Man bofft, daß der Entwickelung der Unsallvcrbnlung bei den landwirlhsckastlichen Berussgenvsienschasten. welche gegenwärtig »och »n Argen liegt, mit der Veröffentlichung dieser Statistik eine kräftige Förderung zu Thcil werden wird. Der Kaiser empfing gestern Vormittag den Chef de« Gencralstabe» der Armee und arbeitete bierauf längere Zeit mit dem Chef des Mitilaircabineis. Später nabm der Mvnarch noch einen Vortrag und eine Reibe inilitairischcr Meldungen entgegen, «rtheille auch Audienz. Am 'Nach mittage sand die Vorstellung der demnächst in die Armee e»i- lrelcndcn Cadclte» statt. — Auch der jüngst vermahlte Prinz Ferdinand von Hohen« zoller», Tbronsoiger von Rumänien, und seine Gemahlin, ge borene Prinzessin von Großbritannien und Irland, werde» der bevorstehenden Hvchzcilsseier beiwohne». - Ter Großfürst-Thronfolger von Rußland wird Im königlichen Schloß und nicht in der russische» Botschaft wahrend seines Aufenthalts i» Berlin Wohnung nehme». Ter Reichskanzler Gras v. Eaprivi hat die llhess sainmt- licher Missionen zn euieni Festmahl Ungeladen, das er am 27. d. M. zu Ehre» des kaiserliche» Gcburlelagcs giebl. — Ter Geh. Lber-tlicgierungsralb Bayer, Vortragender Rath in der zweiten Ablheilnng sür die Ilnlerrichis-Angcleaciitieile» dcS ltultusiiiinisleriui»», wird wegen »»daneinder Nraiiklichkcit znin l. April in de» Rubestand treten. In seiner Vertretung wnrde schon ini vorigen Jahr« der Provinzial-Lchulralh, letzige Geheimer Regierungsratb Vater aus Königsberg bernsen Geb. Rath Bauer, der trüber Schnlrath in Hkssen-Nasiail war, legte ltiltO leine Stellung als Hojprediger nieder und trat in die UnlcrrichtSabtheilung de» ltultusminisicriuitts ein. — In der am >0 d. M. abgehallcne» Plenarsitzung genehmigte der Bniidesralh die Berechnung der nach dein Cistwnrs deS Reichshaurhalts-ülats sür 1803 0-1 zur Deckung der GclaiiiinIaiiS- gabe de» ordentlichen ElalS ausjubringciide» Matrieularbei- trüge und crlheilte dem Ennvurs eines Gesetzes zur Er gänzung der Gesetze, belresiciid die Postdampsschissver- bin dünge» niit überseeische» Länder» vom 0. April 1885 und 87 Juni 1887, sowie dem Enlwurs eines Gesetzes, belresiend die Feststellung des Lau d c shau sh altS-Etat S von Elsaß-Lothringen sür 1803 01, die Zustimmung. Von der vvr- aeiegien Eomniliiiig von Aetcnslnckc» über Samoa nahm die Ver sammlung Kenntnis!. Tie Tciikjchrist über die fernere Verwendung der bisherigen Eiienbahiisrachtbriesformuiare im imieren Verkehr der denljchen Eisenbahnen wurde de» Ausschüssen sür Eisenbahnen, Post und Telegraphen »nd sür Handci und Verkehr zur Borberaibung übergeben. Dem Gesuche einer Siadlvcrlrclung »1» Revision der BcrgülungSsätze sür Voripannleislung im Frieden beschloß der Bmidesroth keine Folge zu gebe». — Die deutsch rumänischen Handelsvertrags- Verhandlungen habe» dnrch die A»wescnbcii des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten Rumäniens, des Herrn Lahovary, eine Förderung erfahre». Wie die „Post" bört, wnrde über die wesentliche Grundlage des Vertrages turch die Besprechungen, welche Herr Labvvary liier mir den maß gebenden Persönlichkeiten batte, eine vollständige Einigung erzielt. Ucker diese Frage binauS sind, dem genannten Blatte zufolge, politische Unterhaltungen nicht gepflogen, geschweige denn Abinachunge» getroffen worden, welche dabin gedeutet werde» dürsten, als ob der Hinzulrilt Rumäniens zu dem Dreibund irgend wie in Sicht kommen könnte. Freisinnige Zeitung" beklagt sich darüber, baß kvt vollem Einklänge mit den von Lord Granville vor neu» Jahren niedergelegicn Grundsätzen. Seitdem die liberale I Partei wieder an« StaalSruber gelangt sei, sei der Verwaltung eine« jeden in da« Volksleben eingreifenden Departement- der Geist dcS Liberalismus eingeflößt worden. Dir erste Pflicht der Regierung würde sein, dem Parlamente ihren Plan für die Herstellung de« irischen Parlament« und der irische» Erecutive zu unterbreiten. Lammluiig eröffnet, die bisher allerdings sehr dürftig an« gefallen ist, so daß auch hier der Parteivorstand noch in den Partcisäckel wird zneisc» müssen. Die Buchdrucker wnrde» unterstützt, als der Streik schon unrettbar verloren war Die Unterstützung wurde ihnen auch nur ans dem Grunde de willigt, um sie sich dadurch zn verpflichten und daS GroS der Buchdrucker in« socialtcmokratische Lager hcrübcrziehen ... Tie Irland I können. Genau so liegt die Sache bei den Bergarbeitern u gewährende Selbstverwaltung müsse eine echte A»,onomie ->uch hier müssen erst einige Opfer gebracht werten, die bann lei», aber die sckließliche Obergewalt de- Reichs- mit Zinsen zurückverlangt werden können. — In der Nach- Parlaments müsse wirksam aufrecht gehalten I barstadt Kö penick hat die socialdemokratische Opposition werden; vorbehaltlich dieser Bedingung iilüsse die Homerule-1 ststen Fuß gefaßt. Sie hat sich von den „corrumpirten Vorlage so weitgehend nnd bochherzig sein, als sie die 2taatSk»nst O>kbrern" loSgesagt und einen eigenen Verein gegründet »nrerrcnkcn könnte. Die irische Gesetzgebung müsse ein lebendiger I A Vrrltu, 21. Januar. Im ReichS-VersicherungSamte activer Körper sein, nicht eine mechanische mit constilulionellem E unterliegt gegenwärtig «in« umfangreiche statistische Zusammen 7- D>e _ - die im Marincetat für >803 Ot vorgesehene Verstärkung des seemännischen und MaschincnpcrsonalS bei den Tors'cdo- abl hei tun gen keine Begründung erfahre» habe, wahrend doch sür die Vermehrung dcS Personals der Matrosen nnd Wersttivisiviicn in der vorjährigen Denkschrift Er- säuterniigen gegeben seien. Wenn die „Freisinnige Zei tung ", veincrkcn hierzu die „ B. P. N.", diese von ihr angezogenc Tcnkschrisl etwa« genauer gelesen hätte, so Kälte sie auch die Ursache de« Mangels einer Bcqründung der Verstärkung de« Personals der Torpedoabthcilungcn er- sebcn. In dieser Denkschrift beißt c« nämlich: „Ein Nach weis der für die Torpckoabtbeilunaen in den nächsten Jahren notbwentigcn Vermehrung laßt sich an dieser Stelle nicht geben» weil daraus wichtige Rückschlüsse gezogen werden könne», wie viel Torpedoboote de« Ausbruch der Mobil machung verwendungsbercil sind." — Nach dem für die Vermählung der Prinzessin Marga rethe auSgegebrnen Programm sinket bei derselben wiederum
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