Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18951109013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895110901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895110901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-11
- Tag1895-11-09
- Monat1895-11
- Jahr1895
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
7SS4 Herr Frisch — mit Genehmigung de» Collegium» zum dritte» Mal» sprechend — meint, r- habe sich ia nur um eine höfliche Ansrage gehandelt und er glaube mit und bet dieser Anfrage sein« Befugnisse nicht überschritten zu haben. Herr Stadtrath vr. Schmid bestreitet Herrn Fritsch da- Recht. Dosirnige wa« e« über den Inhalt setaer damaligen Rede gesagt habe, in Zweifel zu ziehen. Herr Vorsitzender constatirt, daß die Angaben, die Herr Stadtrach vr. Schmid über seine damaligen Auslassungen gemacht hat, mit dem Protokolle übereinstimmen. Herr Oberbürgermeister vr. Georgs bemerkt: Lr habe sich nicht gegen die Form, in der Herr Fritsch seine Interpellation gebracht dal, wendrn wollen, sondern nur die davon ganz unabhängige Eompetenzsraae ausgeworseu. Herr Vorsitzender: Darüber, daß das Collegium hier nicht in der Lag« sei, «tuen Beschluß zu fasten, kvnne wohl kein Zweifel bestehen. Er habe aber geglaubt, Herrn Fritsch das Wort um deswillen nicht versage« za können, weil da- Schreiben des Herrn Wtchmann anknüpfe an Arußerungen, dir im Collegium gefallen seien. II. lieber die Vorlage, betr.: „das Ersuchen des Rathes: den vom Collegium wegen Er- richtung eines Bolksbrausebade» gegenüber dem ehemaligen Eutritzscher Chausseehause gestellten Antrag: „an Stelle des in der Nähe genehmigten Pissoirs in Ber> bindung mit dem Brausebade eine Bedürfnitzanstalt aus den anzulegkndrn Gruben zu erbauen und darüber eine Borlage dem Collegium zugrhen zu lassen", fallen lassen zu wollen , berichtet für den Bau», Oekonomie- und Finanz-AuSschuß Herr Pommer. Nach Wiedergabe der Vorverhandlungen und Vortrag deS Rathsschreiben« oemerkt Herr Referent: Man will bei dem srü Heren Beschlüsse stehen bleiben, da ja im Bade selbst so wie so Be dürfnitzanstalten errichtet werden müssen und man einen Geruch von einer Anstalt, dir nur angebaut werden soll, noch viel weniger bc fürchten kann. Herr Stadtrath vr. Fischer: Der Hauptgrund für den Rath sei, daß er sürchte, Las weibliche Geschlecht werde sich durch die An» statt vom Besuche des BadeS abhalten lassen. Nachdem übrigens dir Mittheilung, daß die Verbindung der Anstalt mit dem Bade vom Rathe abgelehnt werde, schon am LO. Juli an das Collegium gelangt gewesen, seien inzwischen die Arbeiten schon begonnen worden und so werde es jetzt wohl kaum noch möglich sein, den Wunsch des Collegiums zu berücksichtigen. Herr Referent glaubt, man könne die Eingänge doch so ein richten, daß dir beiden Geschlechter nicht collidiren. Er begreife nicht, wie der Rath entgegen dem Beschlüsse deS Collegiums, der auch eine Verbilligrrung iuvolvire, mit Leu Arbeiten schon habe be ginnen können. Herr Vorsitzender stellt zur Klärung der Sachlage dir Form her damals angenommenen AuSichutzanträg« fest. Herr Stadtrath vr. Fischer meint, daß nach der Fassung dieser Beschlüsse der Rath vollkommen in der Lage gewesen sei, mit Len Arbeiten zu beginnen bez. sie zu vergeben, nachdem er den Antrag der Stadtverordneten, die Anstalt mit dem Bade zu verbinden, ab- gelehnt. Herr Vorsitzender: Bei der gegebenen Lage stehe nichts im Wege, auch heute noch einen Beschluß zu fassen, worin um eine Vorlage im Sinne des früheren Beschlusses ersucht werde. Herr Rudolph vertritt den AusschuSantrag; die Arbeiten seien übrigen- noch nicht angefangen, sondern nur vergeben. Redner ist daher dafür, daß man den früheren Beschluß ausrecht erhält. Herr Referent: Auch nach seiner Ansicht sei trotz Vergebung der Arbeiten dir vom Collegium gewünschte Abänderung noch ganz gut möglich. Herr Fell kann nicht verstehen, wie man dir Arbeiten entgegen dem Wunsche des Collegiums habe ousschreiben können, und meint, »S köuur dir Anstalt ohne jede Anstößigkeit und ohne daß sie Geruch errege, erbaut werden. Da seien andere Anstalten tn Leipzig viel eher anstößig. So biete dir Anstalt an der Funkrnburg einen durchaus unschönen Anblick. Er möchte auch die Gelegenheit ergreifen, zu bitte», daß mit den so sehr im Interesse der ärnieren Bevölkerung liegenden Brause» bädern etwas schneller vvrgrgangen werde, als sich gerade heute wieder zeige. Herr Maschinenfabrik«»» Herzog: Der Rath scheine eben von den Kindern, die im Collegium geboren werden, nichts wissen zu wollen. Wenigstens juch« er in solchen Fällen nach Einwendungen, die so wenig stichhaltig seien, wie es sonst nicht vorkommr. Der Sach» verständige, der sich nach der Rathsvorlagr über die GernchSsrage verbreitet Hab», werde sich wohl hüten, seinen Namen zu nennen. Tr, Redner, wisse nicht, ob der Rath zu einer solchen Stellungnahme au« Eifersucht oder Mißgunst gelange. Lr bitte nm Annahme deS Au-schußaiitrage». Der Ausschußantrag, di« Vorlage abzulehnen und bei dem früheren Antrag« stehen zu bleiben, wird gegen 6 Stimmen angenommen. III. Derselbe Herr Referent berichtet für dieselben Aus» schlisse üb« Ankans eines Arealstücks von 30 gm Flächengrhalt von der Parrell» Rr. 30S de» Flurbuchs für Fuchshaiu für de» Preis von 80 pro Quadratmeter und empfiehlt den ans Genehmigung lautenden Ausschußantrag. Dieser wird einstimmig angenommen. IV. Das Reserat über: Berlans der Im Plane D. V. 7483 mit » «nd d bezeichnet«, Wegeftrecke an das kirchenlehn Leipzig-Euttttzsch ia Gemäß» heit von §. 6 des Vertrags vom 6. Juni 1873, erstattet ebensall» Herr Pommer für deu Bau», Oekonomie Finanzausschuß. Herr Referent verlieft das Rathsschreiben und bemerkt: Man empfiehlt Zustimmung, indem «an sich nur dagegen verwahrt, baß ans 8. 6 des kauf vertrag« zwifchi» dem Pfacrlrhn und der Gemeind» Lntritzsch »in» Verpflichtung der Stadt zum Rückverkauf folge. Dir Zustimmung erfolgt einstimmig. V. K der Vortag», betreffend: Ankauf der Parrell« Nr. 238 de» Flurbuchs für Leutzsch von 1 du 1?H » — L Acker 3? Ooadratruthen FlScheagehalt für den Preis von 2700 pro Acker für dir Stadtgemrinde » «mto Stommvermögen, wird auf Antrag des Ban», Oekonomie» and Finanzausfchnffes (Referent Herr Pommer) ebenfalls einstimmig Zustimmung beschlossen. VI. lieber ein Abkommen mit Herrn I. S Glttzner wegen Einrichtung und Betriebs eines Lolksbrausebadrs tn dem in Leipzig-Neu» schöoeseld gelegenen Grundstück des Genannten und Ge währung eines jährlichen Beitrages voa zunächst IbOO ^l seitens der Stadtgemeind« berichtet derselbe Herr Referent für den Bau» und Finanzausschuß unter Wiedergabe der Rathsvorlag» und der gutachtlichen Arußerung des Herrn Stadtrath Esche. Herr Referent empfiehlt den auf Zustimmung lautenden Ausschußantrag und bemerkt: die Au»fchüss» begrüßen die Vorlage und bitten nur den Rath, nun auch tu de» übrigen Stadt» »heilen schnell vorzugehen. Herr Fell stimmt nur deswegen für dir Vorlage, um die Sache nicht aufzuhaltea, ist aber sonst der Meinung, daß solch« Anstalten direct a» der Straße liegen sollten, während man hier erst Haus «ad Hof pafsirea müsse. Weiter fürchte er eine Di-rreditirung der Volksbäder, wenn sie in private Hände gelangen. Solch« Bäder müßten eben in öffentlichem Betriebe sein; da aehe da- Volk am liebsten htu. Gegen Herrn Glttzner fpeciell wolle er damit nichts arfagt haben. Zwölf Zelle» feien auch zu wenig und dadurch, daß dt« Badelustigrn infolge dessea laug« warten wüßten, würden sie ver- anlaßt, in »Heuer« Bäder zu gehen und dann nicht wieder,»kommen. Herr Glitzner werde übrigen« eia glänzendes Geschäft machen. Er und feine Freunde betrachten also nach alledem diese Anstalt nur als einen Nothbehrlf «ob verwahren sich gegen all« Lonsrouenzr». Herr Maschtnensabrtkaat Herzog will zunächst Hern, Fell be ruhig»» : das Bad komme an die Straß», «r bezweifele, daß Herr Glitzner »tn glänzende« Geschäft machen werde. In der Lauchaer Straße sei übrigen- ein private- Bad bet einem Preis« ooa 1b sehr gut besucht. Redner bitte», nur nicht zu glauben, daß man nun» »ehr für den Osten genug gethan haben werde; je mehr Bäder vorhanden feien, desto mehr werbe gebadet werde». Am Täubchen» »eg müssen dir Badenden scho» oft sehr lang« matte«; da zeige sich das groß« Bedürsaiß. Der Kostenpunkt könne gegenüber den anderen Orts bewilligte« Million«, hier nicht in Frage kommen. Herr Referent: Die Ausschüsse meinen, wie schon oben bemerkt, daß. da di« anderen Stadttheilr noch kein vransebad haben, der Rath daraus sehen soll», daß die «ertheiluag de, Bäder auf di« Gtadttheil« gleichmäßig erfolg». Das warten »erd, sich auf keinen und ll beseitig»« kaffen, denn Ladestellen mit einer größeren Anzahl eilen seien nicht zu empfehle» uud seines Wisse»- auch ia anderen tädten nicht angelegt. Herr Rudolph stimmt der RathSvorlage zu ebenfalls nur im Interesse der Beschleunigung. An sich hält er den au Herrn Glitzner zu zahlenden Beitrag für zu hoch. Am Täubchenweg habe die Stadt noch feiner Berechnung nur 400 zugrsrtzt. Er fei überhaupt dagegen, wenn derartig« Anstalten i» Privathände kommen. Herr Glttzner Hobe einmal di« Maschine« und würde das Bad auch ohne den Zuschuß erbaut haben. Herr Referent: Das Bad am Läubchenweg erfordere bei Berücksichtigung der Amortisation einen Zuschuß von 1000 ^l tzerr Pin kau schließt sich Herrn Fell an, bittet ebenfall«, in dem wasserarmen Osten bei diesem Bade nicht stehen zu bleiben, und hält die jetzige Sache für «ine glückliche Spekulation de« Herrn Glitzner. Für die Stadt dürfen bet der Frage der Lolksbäder dt« kosten kein Hinderniß bilden. Herr Stadtrath vr. Schmid: Man habe sich gegenüber Herrn Glitzner ausdrücklich Vorbehalten, je nach Bedürfniß ,m Osten noch ein oder mehrere öffentliche Bäder zu errichten. Auch im Westen habe man vorbereitende Schritte gethan, indem man mit einem Unternehmer in Leipzig-Kleinzschocher in Verbindung getreten und noch in diesem Winter mit einer Vorlage wegen Er» richtung eines großen Bades im Westen hervortreten werde. Herr Glitzner werde in seinem eigenen Interesse dafür sorgen, daß das Bad gut funrtionire. Herr Maschiuensabrikant Herzog: Er werde gern jedem andern Brausebad», auch in anderen Stadttheilen, zuslimmen. Für den Osten habe er sich nur wegen dessen Wasserarmuth und weil er von dort herstamme, verwendet. Der Ausschußantrag wird einstimmig angenommen. VII. Ebenfalls Herr Pommer berichtet für den BauauSschuß über: Nachvcrlvilliguug von 4000 für Ausführung von Ban« arbeiten im Grundstücke de- Jrrensiechenhaujes » eouto 7 Specialconto v. 1 Pos. 14 „außerordentlich" des Haushalt planes auf das Jahr 1895. Die Ausschußanträge lauten: 1. die Vorlage zu genehmigen; 2. bei dem Rathe anzusragen, wie weit da- Projekt der Er richtung eines Jrrrnsiechcuhouse- gediehen ist. Herr Reserent: Man empfiehlt Zustimmung, fragt aber beim Rathe an, wie weit man mit den Beralhungcn wegen Errichtung eines neuen Hauses gediehen sei. Dir jetzigen Verhältnisse seien unhaltbar. Herr Ctadlrath Roch: Die Vorarbeiten seien soweit gediehen, daß die Deputation sie in nächster Zeit dem Rathe vorlcgeu werde. Er glaube daher auch eine Vorlage an das Collegium ia naher Zeit in Aussicht stellen zu können. Die beiden Ausschußanträge werden, und zwar Antrag 1 ein stimmig, Antrag 2 gegen 6 Stimmen, angenommen. VIII. Zu der Vorlage, betreffend: Legung einer 35 mm starken Rohrleitung deS städtischen Wasserwerke- im Kuhthurmarundstücke mit einem Aufwande von 360 « conto 31 L Pos. 2, 43 „außerordentlich" wird auf Antrag des BauauSschusses (Referent Herr Pommer) debattelos und einstimmig Genehmigung beschlossen. IX. Derselbe Herr Referent berichtet für denselben Ausschuß über: Ausführung von Bauarbeiten im vormaligen Ralhhause zu Leipzig-Plagwitz mit einem Aufwand» von 2893 a conto 31 „außerordentlich" de» diesjährigen HauShaitplane». Herr Referent bestätigt den jetzigen Platzmangel und glaubt, daß auch die jetzig» Erweiterung nicht lauge Vorhalten werde; man werde deshalb di» Verlegung der Polizeiwache an die Durchfahrt ins Auge fassen müssen. Der Ausschußantrag: der Vorlage betzutreten, findet einstimmige Annahme. Herr Vorsitzender Vr. Schill enthält sich zu dem folgenden Punkte der Tagesordnung der Thcilnahme und giebt den Vorsitz an Herrn Ltcevorsteher Ehtnig ab. X. veder dl« Vorlage, betr. Vergütung eines MinderauSfallrs der Ernte in den Jabren 1890—1895 aus einem zum Rittergut« Großpösna gehörigen Feldgrundslück», durch welches der neue Wafferleitungscanol ort Naunhof geführt worden ist, mit einem Betrage von 1500 » conto Betrieb, rrserirt Herr Pommer für den BauauSschuß. Man ist — wie Herr Referent bemerkt — für Zustimmung möchte aber dir Mittel a conto Stammanlage verwillrgt sehen, da ja der Schaden doch durch den Bau der Wasserleitung verursacht worden ist. Der Antrag des Ausschusses: dir Vorlage zu genehmigen »nter der Bedingung, daß der zu vergütend« Betrag a conto Stommvermögen des Wasserwerkes verbucht wird, wird einstimmig angenommen. Herr vr. Schill übernimmt den Vorsitz wieder. XI. Derselbe Herr Referent berichtet für den Bau« und Oekonomie auSschuß Über: Abbruch der Baulichkeiten des vormaligen kutzscher'schen Grundstücks in L.-BolkmarSdorf, Dorgauer Straße Nr. 89 und evrnt. Verniirthung des Platzes als Garten. Ohne Debatte und einstimmig wird die von den Ausschüssen beantragte Genehmigung der Vorlage beschlossen. XII. Ferner berichtet Herr Pommer für dieselben Ausschüsse über die Vorlage, betreffend: Aruderung der Fluchtlinie an der Südseite deS Täubchen Weges und Ausführung verschiedener Herstellungen daselbst, sowie am Rabensieiuplatz» mit einem Auswande von 15 277 » eouto 38 „außerordentlich" des diesjährigen Haushaltplanes. Herr Referent: Man will zustimmrn, wünscht jedoch, wie zu den Pslasterarbeiten, so auch hier ein« Heranziehung de- Johanni- Hospitals als Anlieger-. Herr Rudolph bedauert, daß dt« Frage der Schaffung eine- Fußwege» nicht gleich bei Herstellung der Straße gelöst worden ist. Herr Stadtrath Vr. Fischer bemerkt hiergegen: di« damalig« Vorlage wegen Herstellung der Straße habe ja keine definitive H«r> strllung der Straße bezweckt. Dt» Annahme des Ausschuhantrags: Dir Vorlage zu genehmigen unter der Voraussetzung, daß von dem Johannishospital« die Kosten zur Hälfte getragen werden. erfolgt einstimmig XIII. Hierauf folgt Bericht des Herrn Vicevorstrher Ehmig für den Bau» und Orkonomieausschuß über dir Vorlage, betreffend Abänderung der Verbreiterung der Elisabeth-Allee. Dir Ausschüsse beantragen: die Vorlage zu genehmigen unter der Voraussetzung, daß die Straßrnhrrstrllungskosten von de« Parzellanten oder den Anliegern zu erstatlr» sind. Herr Referent bemerkt: Da da» Abkommen mit der Firma Stvhr ät Co., worüber der Rath eine besondere Vorlage in Aus sicht stellt, doch vo« Einfluß sein wird auf die «ndgiltigr Feststellung der Fluchtlinie, und mit Rücksicht darauf, daß Herr Baron voa Tauchnitz Besitzer eine» Theiles des fraglichen Strahenareals ist, sich auch stets diesen Besitz bet der Einlegung voa Gasrohren gewahrt hat, will man sich bet der Zustimmung zur Vorlage einen Vorbehalt machen, wir er aus dem Ausschaßantrag« hervorgeht. Der Antrag wird hieraus auf Anregung des Herr« Vorsitzenden so gefaßt: „Die Borlage zu genehmigen unter der Voraussetzung, daß di« Ansprüche wegen der Straßenhrrstellung gegen die An> liearr Vorbehalten werden." In dieser Form wird der »usschußantrag einstimmig an» genommen. XIV. Ueber Die Vorlage, betr: das erneut« Ersuchen des RatheS um Zustimmung zur ASphaltirung der Bahnhofstraße (Conto 88 Pos. 24d, 25<1 und 85 des die«jährlg»» Hau»haltplaars) berichtet derselbe Herr Referent für de« Oetonomtr» »nd Finanz ausschuß »nd bemerkt: Dt« Lnsschüss« empfehlen jetzt Zustimmung. und zwar im Allgemeinen deswegen, weil der Preis ungefähr der selbe ist und der Asphalt wegen Wegfall« der Wölbung gewisser» maßen verbreiternd auf di« Straß« wirkt. Daß die kosten der Reparaturen hier sehr groß feto «erde», dessen befcheidrt man sich allerdings. Oha» Debatte und gegen 11 Stimmen erfolgt Zustimmung zur Vorlage. XV. Die Abrechnung über die im vorigen Jahre auSgrfühttr Pflasterung der Moltke-Straß« zwischen der Elisen» und der Bayerischen Straße, wird auf Antrag ße» Oekonomie» und Fi»onz«lssch«ffes (Resereak Herr Bicevorsteher Ehmig) einstimmig richtig gesprochen. XVI. Derselbe Herr Referent berichtet ferner für den Oekonomie», lZau- und Finanzausschuß über: Mittheiluugen de« Rathes über seine Stellungnahme t» der Frage, dt» Anlegung von Glslrr-Vaffia« betreffrnd. Hierzu schreibt der Rath: „Nach Blatt 34 folgende, sowie Blatt 39 folgende, in Ver bindung mit Blatt 78 folgende der beiliegende« Acten Cap. 26 Nr. 1? hat das Elstrr-Bassin-Comitö nachstehend« Anträge a» unS gebracht: 1) Die Ausführung deS Elster-Bassin »Projektes f« absehbarer Zeit selbst in die Hand zu nehme» oder 8) die WirsenflSchen einer «och zu gründenden Privatgesellschaft auf 7b—SS Jahre kostenlos zur Berwetthung unter dem Vorbehalt zu übergeben, daß dir Anlage nach Ablauf der vereinbarten Zeit unter günstige« vedinguugrn wieder aa die Stadt zurückfällt, oder ferner: 3) nur da» Terrain für die zu schaffende» Wasserbecken gratis oder pachtweise zur Verfügung zu stellen, (so daß di« Stadt immer Etgenthtimerin dieses Terrains bleibt) «nd da» gewonnene Bauland, zu einem sich aus der noch vor- znnehmenden genaue» Berechnung ergebenden Werth, der Privatgesellschaft zu verkaufen. Nachdem zunächst die technische Seite des Projekte» durch unsere Tiefbau-Verwaltung (Bl. 50, 76d, 8b d folgende) und bez. durch dir Königliche Wasserbau-Inspektion (Bl. 87 folgende), sowie die oesuiidheitspolizetliche Seite desselben (Bl. 56 folgende) durch den Herrn StadlbezirkSorzt eingehend begutachtet worden ist, haben wir die Angelegenheit selbst in Berathung gezogen. So sehr wir nun auch anerkennen, daß deu Projetten des gedachten Comitö» der be rechtigt» Wunsch zu Grunde liegt, in der dortigen Gegend etwas Schönes entstehen zu lassen, und dadurch zu der Annehmlichkeit und Schönheit unserer Stadt beizutragen, und so gern wir weiter zu» gestehen, daß eine größere Wasserfläche einer Gegend immer einen großen Reiz zu verleih»» vermag, so haben wir doch nicht dazu zu gelangen vermocht, dir Anträge des ComitLS ohne Weiteres zu accrptirrn. Wir sehen zunächst davon ab, zu erörtern, ob dir ein zelnen technischen und hygieinischen Gutachten etwa durch andere Sachperständigen-Gutachten eine Widerlegung oder Abschwächung finden könnten, jedenfalls liegt die Sache zur Zeit so, daß wir die große Verantwortung, welche die Ausführung des Projektes tn hygirinischrr und finanzieller Hinsicht, sowie wegen deS Einflusses auf unsere Flußregulirung in sich schließen würde, nicht aus unS nehmen können, sei es auch »ur durch eine pttncipielle Zustimmung. Wir könne« zunächst nur dahin gelangen, auch unsererseits anzuerkennen, daß es dringend wiinschenswerth ist, diesen Theil unseres enger«, Stadtgebietes, welcher die Vermittelung zwischen der alten Stadt »»d dem Westen bildet, und dadurch eine immer erhöhte Bedeutung erlangen wird, mit besonderer Vorsicht und Sorgfalt auszugestatten und ihn nament lich vor einer schablonenmäßigen Bebauung mit hohen Mieths- casernen zu bewahren. Wir denken uns, in Uebereiustiinmunq mit dem Stadtbezirksarzte, daß auf diesem Gelände später frei« Plätze mit Alleen und mit größeren oder kleineren Wasseranlagra her- gestellt werden, und daß die Bebauung eines ThetleS selbst eine ganz gering« sein soll, vielleicht tu Form von kleinen Einsamilien- und Landhäusern. Auch soll erwogen werden, ob es zweckmäßig sei, und ob die rechtliche Form dafür gefunden werden könne, LaS Areal Lauernd in Händen der Stadtgemrinde als Etgenthümettn zu be lassen und dir Bebauung nur aus 70—100 Jahr« grgr« Gewährung eines Pachtzinses zuzulaisrn. Wir haben daher zunächst eine Deputation ernannt, welch« sich mit dirirr Frage weiter beschäftigen und unS Vorschläge z» Aus- schreibung einer Concurrenz über die spätere Ausnutzung diese« Terrains in der oben erwähnten Weise unterbreiten soll. Bor Ausführung dieser Arbeiten Ist zunächst jedoch noch eine technische Frage zu lösen und zwar dahingehend, ob es thunlich sei, die Fluth- rinne, welche dauernd erhalten werden muß, durch Wasserbecken hin- durch zu führen, oder ob die Hochsluthwässer eine derartige Benutzung der Fluthrinne verbieten. Seitens unseres Herrn Oberingenieurs wird die Zulässigkeit einer derartigen Verwendung in Frage gestellt. Wir wollen aber hierüber noch ein Obergutachten der lönigl. Oberwassrrbau-Inspektion in Dresden einholen. Weiter wird mit in Betracht zu ziehen sein, daß durch eine Ver wendung des Areales nicht etwa der Anlegung von Hafenanlagen für den projectirten Canal präjudiklrt werde. Bei dem Interesse, welche- der ganzen Angelegenheit tn Kreisen unserer Bürgerschaft zugewrndrt wird, hielten wir es für angemessen, Ihnen unsere Stellung zur Sache mitzuthrilen und Ihne« das gesammte Material vor Bescheidung des ComitöS zur Kenntnißnahme zur Verfügung zu stellen. Es könnte uns nur erwünscht sein, wenn auch Sie Sich mit der Frage beschäftigen und eventuell Ihre Urber- einstinunung mit dem von u»s beabsichtigten Vorgehen aussprrchea wollten." Nach Verlesung des NathSschrribrns und Wiedergabe des Acten- inhaltes bemerkt Herr Referent: Insbesondere Angesichts der vor liegenden Gutachten könne der Rath unmöglich eine andere Stellung einnehinen, als er jetzt thur und es zeige sich sogar noch «tn große» Entgegenkommen, wenn rr jetzt sogar versuchen wolle, di» Ideen des Comitö- in einer allerdings wesentlich eingeschränkten Form zur Durchführung zu bringen. Man könne also dem Rath« nur durchaus beipflichten. Ter Ausschußantrag: sich mit dem vom Rathe beabsichtigten Vorgehen in dieser Angelegenheit einverstanden zu erklären, findet einstimmig Annahme. XVII. Die Vorlage, betr.: Gewährung der üblichen Entschädigung (k >1 pro Quadrat meter) für Herstellung der Fußwege auf der südlichen Seite der Reitzcuhainer Straße und zwar zunächst bis zur Ein mündung der Riebcckstraße mit Granilplatten von zusammen 8850 a conto 38 Pos. 63 de« diesjährigen und dem entsprechenden OrLiiiarium des nächstjährigen HaushaltplaneS, wird auf Antrag deS Oekonomieausjchusses (Reserent Herr Vice Vorsteher Ehmig) einstimmig genehmigt. XVIII. Das Referat über die Vorlage, betr.: Fortgewährung eine» früher bezogenen Jagdpachtrs von 34,20 an Herrn Pfarrer Sorg» in L. - Lindenau aus dir Dauer feiner Amtszeit au» den Mitteln der dasigen ktrch gemeinde, erstattet Herr Rechtsanwalt vr. Pansa für den Finanzausschuß. Der Ausschußantrag: gegen dir Vorlage Bedenken nicht zu erheben, wird gegen 3 Stimmen angenommen. XIX. Ueber die Vorlagen, betr.: Entwürfe von Pensionsordnungrn für die kirchlichen Unter beamten der Porochirn Leipzig-Reudnitz, »Gohlis, »Anger Crottendorf und -Neustadt-NeuschSnefeld, berichtet derselbe Herr Referent für den Finanzausschuß. Bon dem Ausschuss« wirb beantragt: 1) gegen die sich widersprechenden <8- 1 «nd 2 de» Entwurfes der PrnstonSordnung für L.«Angrr.Crottendorf Bedenken zu erheben, 2) im Uebrigen Bedenken nicht geltend zu machen. Bet fast ollen Entwürfen findet sich, wie Herr Referent bemerkt, rin geringer Cttatfehler, indem aus 8 7 Absatz 4 verwiesen wird, während 8> 7 nur 3 Absätze hat. Der offenbare Widerspruch »wischen den 8tz. 1 und 3 bei Anger-Lrottendorf bedarf entschieden der Lösung. (Daher Antrag 1.) Auch fleht man nicht rin, warum hier nur die vrrhältniff« des Kirchner« und «ich» gleich dt» aller Untirbeamten geregelt sind. Herr Pin kau bittet «m getrennt» Abstimmung über beide Anträge. Antrag 1 wird einstimmig, Antrag 2 gegen 3 Stimmen a«» genommen. XX. Zu der Vorlage, betr. Urberwrisung eines bet der Porochialsparcaffe Gchönefeld zu Lelpjig-Reudnitz im Jahr« 18S4 erzielten Ueberschuffe- von 8t 885,58 an den Schulbaasonds, wird aus Antrag de« Finanzausschusses (Referent Herr Rechtsanwalt vr. Pansa) debaUelo« und einstimmig Zustimmung beschlossen. XXI. Hierauf folgt Bericht des Herr» Rechtsanwalt Hartch für de» Schulousschuß über dt« R»ch»u»grn aas das Jahr 18S3 über: 1) dl« Arthur List-Stiftuna, 2) dt« Melßner'sch« Stiftung für di« Thoma-schule. S) Pastor Hath's Legat für dt» Thomas« i»alr, 4) bi« Ramstdal-Sttstung für dir Lhamasschul», 5) dir Clara Planer-Stiftungen, S) dt« Johanne« Winkler« Stiftung für dt« Lhomasschule, 7) das M. Aeiget'sch« Legat für dt« Thomasschal«, 8) da« Stallbaam-Sttpendium für dl» Dhomasschul», S) di« Dhomanrr^tiftung. 10) die volkmona- Stiftung für dl« Dhomasschul«, 11) die Scheffter-Stiftang, 12) di« Schirrholz^Stiftung für französischen Unterricht an der RathSfrrtschule, 13) di» Robrahn'sche Stiftung für die Bezirks» vormals A rmen-Schulen, 14) da« Rovrahn'sche Legat für die Bürgerschulen, 15) die Tetchmann-Stiftung, 16) die Schildr-Sttftuog für die Ntcolatschvle. Der Ausschußantrag: die Rechnungen richtig z» sprechen, wird einstimmig augroommen. XXII. Ferner berichtet Herr Rechtsanwalt Harich für den Schul» «ad Bauaasschuß über die Abrechnungen über: 1) den Neabau der Abortanlage und der Turnhalle an der 22. Bezirksschule in L.-Lindenau, 2) den Erweiterungsbau der Turnhalle der VI. Bürger- und 6. Bezirksschulr; S) den Anbau des rechte« Flügels der IS. Bezirksschulr in L-»Eutritzsch. Herr Referent. Man empfiehlt allenthalben Rtchtigsprechung. Nor bei der Abrechnung unter 2 Hot man auszusrtzen, daß die Brlegnummrrn nicht übereinsttmmeu mit den laufenden Rechnung-- nummern, was dt« Prüfung sehr erschwert. Die Rtchtigsprechung der Abrechnungen erfolgt hierauf einstimmig. XXIII. Derselbe Herr Referent berichtet für dieselben Ausschüße über dir Vorlage, betr. Einbau der Wohnung für den Aufwärter der XIII. Bürger schule nach Maßgabe deS Planes 8712 in das Gebäude der 24. Bezirksschulr mit einem Aufwand« von 2283,82 ^ aus den beim Neubau der XIII. Bürgerschule tn Höhr von etwa 20000 erzielten Ersparnissen. Der hierzu gestellte Ausschußantrag: die Vorlage zu genehmigen, wird einstimmig angenommen. XXIV. Da» Referat über di« Vorlage, betr.: rrqolativmähige Herstellung d«S Fußweges vor der dem Johannishospital gehörigen, in der Mühlstraße tn L.-Reud- nitz gelegenen Parcelle Nr. 2S7ck des Flurbuchs für Leipzig mit einem Aufwand von 1026 » conto Johannishospital, erstattet Herr Pfeiffer für den StiftnngS-und Oekonomieausschuß. Herr Referent verliest da» Rathsschreiben und empfiehlt Namens der Ausschüsse Zustimmung, die einstimmig beschlossen wird. XXV. Die Abrechnungen über: 1) die im Jahre 1893 aus dem Stistsgute ia Dösen ausgeführten baulichen Reparaturen, 2) die im Jahre 1893 auf dem Rittergut« Plaußig ausgeführten baulichen Reparaturen, 3) den im Jahre 1893 ausgeführte» Neubau eines Arbeiter- Wohngebäudes auf dem Rittergut» Plaußig, werden auf Antrag d«S Stiftung-- «nd Oekonomieausschusses (Referent Herr Pfeiffer) einstimmig richtig gesprochen. XXVI. Derselbe Herr Referent berichtet weiter für den Stiftung-« und Finanzausschuß über: Nachverwilligung von 2000 zu Specialbudget „Armen- wesen", Specialconto v I .Zrren - Siechenhaus" Pos. 27, „Erneuerung und Erholung de« Inventars u. s. w. 1000 ordentlich" des HaushaltplaneS auf das Jahr 1895. Der hierzu gestellte Ausschußantrag lautet: Dir geforderte« 2000 mit 1000 ^l „ordentlich" und mit 1000 ^l „außerordentlich" nachzuverwtlltgrn. Man bedauert, wie Herr Referent bemerkt, daß noch immer Verwendungen in da» alte Hau« nöthtg sind, kann sich aber der Nothwendigkrit der Lerwtlliaung, wenn auch unter Trennung in ordentlich und außerordentlich, nicht verschließen. Das Inventar bleibe ja auch der Anstalt auf jeden Fall erhalten. Herr Vorsitzender bittet in dem Antrag bei „außerordent- lich'^ die Zweckbestimmung hinzuzufügen oder wenigstens diesen Theil der Berwilligung als „ordentliche aber vorübergehende Aus- gäbe" zu bezeichnen. Herr Reserent entscheidet sich für letzteres. Ja der so berichtigte» Form wird der Ausschußantrag ein stimmig angenommen. XXVII. Die Rechnung über: dl« Verwaltung des Schacht'scheu Stiftes in L.-Gohlis auf da« Jahr 18S4, wird aus Antrag de- Stiftungsau-schusses (Referent Herr Pfeiffer) einstimmig richtig gesprochen. XXVM. Ueber dir Vorlage, betr. Mttthrlluag de« Rathe«, daß rr Abstand nehme, den intcr- nationalen Productenmarkt wieder stattfinden zu lassen, berichtet Herr Böhme für den VerkehrSausschuß. Die RathSvorlage hat folgenden Wortlaut: »In Ihrer Sitzung vom 84. November 1893 haben Sie die Eingabe des Meßau-ichussrt des allgemeinen Hausbesitzer-Vereins und Genossen wegen Veranlassung von Vorarbeiten rc. für Abhaltung eines SaatenmarkteS unS zur Kenntnißnahme überwiesen. Nach eingehender Erwägung haben wir unS dahin schlüssig gemacht, den Antrag aus sich beruhen zu lassen, und zwar aus folgenden Gründen: Di« Handelskammer hat gegenüber dem gleichen Gesuche jener Vereine sich unter lehr ausführlicher Begründung, wie Sie aus der in 10 Abzüge» beifolgenden Antwort ersehen wollen, gegen die Wiedereinführung des in Len Jahren 1868—1887 abgehaltenen internationalen Productenmarktes ausgesprochen, und die peti- tlonirenden Vereine haben nicht den geringsten Versuch unternommen, deren Darlegung irgendwie anzufechten, vielmehr sich ohne Weiteres dabei beruhigt. Da seitdem von keiner Seite wieder Schritte zu Gunsten der Wiederabhaltung des Marktes gethan worden sind, so wissen wir in der That nicht, wie wir es rechtfertigen sollten, wollten wir uns bei dieser Frage in direkten Gegensatz zur Handelskammer setze». Es handelt sich zudem hier um einen Specialmarkt im Sinne Von 8 70 der Reichs-Gewcrbe-Ordnung und 8 54 Abs. 8 des Sächsischen Gewerbe-Grsetzes dom 1b. Oktober 1861. Bezüglich dtesrr ist aber durch 8 41 Abs. 3 derAu-führungS-Verordnung von demselben Tage den Obriaketten ausdrücklich zur Pflicht gemacht, soweit möglich, de» am Orte bestehenden Handelkcörporatlonei« die Sora» für solche Speclaletürlchtungra besonders sür die Börsen zu überlassen oder sich doch deren Mitwirkung zu bedienen. Hiernach würde «S gar nicht thunlich erscheinen, die betreffende Börsrneinrlchtung gegen den entschiedenen Willen der Handelskammer oufrecht zu erhalten. Dazu kommen aber anch materiell« Bedenken gegen dir Ein- richtung, welche auch inzwischen durch die anderwärts demachten Er- sahrungen bestätigt worden sind, nämlich bezüglich de- Wiener Saat- markte-. AuS Anlaß gewisser Vorkommnisse im ntederösterreichischea Landtage, „namentlich aber auch auS Motiven rein wirthschastlicher nnd geschäftlicher Erwägung" beschlossen dir Getretdrhändler, Müller und Malzfabrikanten von München und Augsburg, den Markt nicht zu besuchen und verpflichteten sich insbesondere, an den Tagen des 27. und 28. August vorigen Jahre» an dem Saatenmarkt keine Ge- fchäst» abzuschließtN und der Stadt Wien selbst srrnzubletbrn. (Wiener Bolkswirlhschaftllche Wochenschttft vom 26. Juli 1894, Nr. 552. Band XXII). Trotz aller Anstrengungen der Behörden ist der Markt «ach dem abschriftlich beifolgenden Bericht der Wiener Volks» wttthskbaftltchen Wochenschttft vom 30. August 1894 (Nr. .hä?, vand XXII) sehr kläglich verlausen. , « Nach alledem mußten wir davon Abstand nehmen, den inter nationalen Productenmarkt wieder stattiinden zu lassen/' Herr Referent verliest da« Rathsschreiben und bemerkt, daß sich der Ausschuß der Ansicht des Rathes allenthalben anschlteße. Der Ausschußantrag: bei den Mitthrilunge» des Rathes es bewenden zu lassen, findet einstimmig Annahme. XXIX. Ja der nichtöffentlichen Sitzung wurde auf Antrag de» Tchulau-schussr« einstimmig beschlossen: 1) zu der Vorlage, betr.: Anstellung der provisorischen Lehrerin, Fräulein Dreßler, als ständige Lehrerin aa der höheren Schule sür Mädchen, von der Ausübung des Votum uozzativum abzusehea, »nd 2) die Vorlage, betr.: Berechnung der Zelt der Anstellung de- Hilsslehrers Wach an der III. Realschule vom 1. April 1892 «nd Erhöhung seine« Gehalte« vom 1. April 18S5 ab, zu genehmigen. Verantwortlicher Redatteur Vr. Her«. KLchltn» in Leipzig. Für den musikalischen Theil Professor vr. Oskar Paul in Leipzig
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder