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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.06.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930630012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893063001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893063001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-06
- Tag1893-06-30
- Monat1893-06
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vez«g-.Pre» k» Her HauptezvediKo» oder de» kn Gtads- bezirk and den Vororten errichteten Lu«- aadestelleii abgetzolt: vlrNtl;adruch^I4D<^ der zwelina'-i-er täglicher Zustellung int Lc!^« >t üchO. Durch di« Post bezogen für Deutjchlaud und Oesterreich: vieri«l>ädr!ich 6.—. Direct» tägliche Areuzband-enduug in« Lu-land: «ouuUuh 7chO. Die Morgen-AuSgabe erscheint täglich '/,7 Uh^ dt« Ldead-LuSgab» vochenraa« b Uhr. Morgen-Ausgabe. XrLaclion uni» Lrreßition: -ntzanue«,afs« 8. Dt» leErvedttio» ist Wochentag« «nnnterdrochn» ^ätznet «» früh 8 dt« «bend« 1 Uhr. Filialr«: Ott« «mm»'« »artt«. («Isrr» Hatz»)» Uuiversitättstrab« t. Laut« Lösche, Katdartnenstr. 14. Part, und U»nt««»l»tz 7. MiWgrr.Tagcl>laIt Anzeiger. Lrgan fSr Politik. Localgeschichte. Handels, und Geschästsmkehr. Anzeigen-PreiS die Kgeipattciie Pettlzeilr 20 Pkg. Nirclamen unter dem Re-actionssirich <4g«> spalten) 50^, vor den Jamilieunachncht»» >6 gespalten) 40^. Größere Echriiien laut unserem Prris- verj«,chnii>. Dabellariicher und Zissernsatz nach höherer» Daris. Ertra-Vctlanrn (gesalzt), nur mit de» Morgen-AuSgabe, odne Posibesbrderung -« 60.—, mit Posidesvrderung ^ll 70—v Annaßmelchluß für Anzeigen: Lbend-Lulgabe: Vormittag« 10 Uhr. Morgen-AuSgabe: Nachmittag« «Uhr. Sonn» und Festtag» früh '/,8 Uhr. Vei de» Filialen und Annobmestellrn je rki« halb« Ltund« früher. Anzetsen sind stet« an dte ErPrdttt«» »» richten. Trick ,nd Verlag vo» E. Pak, f» Lelpzls. 32S. Freitag den 30. Zum 1893. 87. Jahrgang. a Zutragen * d «.f.oNt.na für da? M. Vierteljahr baldgcfalllgst veranlassen. Im Interesse rechtzeitiger und vollständiger Lieferung des Leipziger Tageblattes wollen die geehrten Leier die L'cueuml s ^ ^ zo mit Bnngerlvhn für zsvclmalige? tägliche? Da» Leipziger Tageblatt erscheint wöchentlich 13 Mal. Ter Bezugspreis beträgt wie bisher rnerteljayruai sur - bau olland, ortugal, Portugal, — 13 vo m vgypren uno «surop. -Lurre,, — i, in unv srankirter nimmt hierfür nur die Expedition de» Leipziger Tageblattes Aufträge entgegen zum Preise von 7 ^ 50 ^s monatlich bei ,.1 In Leipzig nehmen Bestellungen entgegen sämmtliche Zeitungsspediteure, die Hauptexpedition: Johanrresgaffe 8, i tdarinenitvaLe 14. Küniasvlaü 7 und Umversttatslttaße 1, die Filialen: Katharinenstratze 14, Königsplatz sowie nachfolgende Ausgabestellen: Arndtstraste 3L Herr IH. 0. Kittel, Colonialwaarenhandlung. Beethovenstraste 1 Herr Tdevü. ?eter, Colonialwaarenhandlung. Brühl 8V (Ecke Gocthcstraße) Herr Norm. Llermkv, Eolonialwaarenhandlung. Frankfurter Ttraste(ThomasiuSstraben-Ecke) Herr Otto krimr, Colonialwaarenhandlung. LSHrstrahe IL Herr kouarii Hetzer, Colonialwaarenhandlung. Marschnerstraße V Herr I'nui 8elireiiier, Trogengeschäft. Nürniberger Gtraste 48 Herr U. L. Aldreedt, Colonialwaarenhandlung. in Anger-Crottendorf Herr Rodert Oreiver - Connewitz Frau Rlsoder, Hermannstrahe 38 - GohliS Herr TI». RrltLselie, Mittelstraße 5. - Lindenau Herr R. Outderlet, Cigarrenbandlung, Markt 23. Neustadt Herr b. lieber, Eisenbahnstratze 1. ^!>ÄtIck^'G«dchc« »'eli-är. >>-«>>», a°i»»i»iw°ar-ni>a»d,uu». Lteirttvea 1 Herr 0. Riurelmrttli», Cvlvniallvaarenhandlung. Zchäens rahe ^^ 8el.il...,' I.en, Colonialwaarenhandlung. Ä l^err ll Rittrleli, Cigarrenhandlnng. Porkftra^e 32 (Cckc Berliner Straße) Herr 0. ^«Kv, Colonialwaarenhandlung. . s -—TLN- r W— b' ^ veri.I». U'eber, Mützengeschast. Leipziger Herr Veri.I». Netter, wcupengc,a,u,p. ^r^zuscr Straße 6. ^ Tkonbera Herr R. ULuwel., »leihcnhainer Straße 58. BolkmarSdorf Herr 0. A. >'uuii»ui.u, Conrad,tr. 55 (Ecke Elisabethstr.). Amtliche Bekanntmachungen. Lekaunttuachuug. y»solg» de« 0ilser»f« «»« Lchukidemüdl ist >«fere Ltistu»,«- duchhalterri »ogesresea. »ab«» für di« «aiaMtos«» i» Lmpsang zu nehme». i>ipjiü. «« LS. ImU 1898. Ter Natt ter Ltatt Let,ri>. l)r. Georgs, Oberbürgermeister. Junck. Lekanntmachimg. Nachdem die Lieseruug an Gtei«» und Braunkohlen für den Bedarf der städtische« Volksschulen während der Heizperiode I8S3 V« vergrb«» Word«» st»d, werde» di« nicht berücksichtigte» Bewerber ihrer diesbezügliche» Lagebot« hiermit entlassen. Leipzig, »« LS. Juni 18VS. Der rch,lau«fch«g. Waltir. l LekanutmachL»r. vr. Donndors. vei de» Ga»itLl«i»oche» d«« Damoriter-Verein» ist die Stelle eine« Heilgehilfe« bi« »um 1. «ugust d. I. zu besetze» Gediente Lazareth» oder Lder-Lazorettzgetztlfe» mit guten Zeug, uissen wolle» sich sogleich melden. Di« «ustellungsbedingungea su>d auf d«r l. eau.-wach«, Hat», strav« I«, erhältlich Leipzig, d» L7. Jnnl I8SS. Dt, Direettoa der Lanttätsloache«. vr. Lh«»ü Zur Diäleufrage. Die Frage, ob den Mitgliedern gesetzgebender KSrper für Reise» und-Daaeskosten eine Entschädigung gewährt werden solle, ist vom Deutschen Reich bekanntlich verneint worden. Entgegen einzrlstaatlichcr Gewohnheit, wurde da« eng lische Princip der Diätenlosigkeit bei der Stiftung de« Norddeutschen Bunde- eingesührt, in ter VerfassungSurkund« de« Deutschen Reiche« beibedalten uav trotz der Wandlung in den Ansichten de« Reichstage«, der schon l8?1 durch Schulze-Delitzsch einen Antraa aus Diäten stellte, bi« zur Stunde vom BundeSrath ausrecht erhalten. Da« Princip der Diäteolofigkeit ist zwar msosern etwa« durchlöchert, ' al» früher den Rtich-tag-mitgliedern freie Fahrt auf allen deutschen Dahnen in der ersten Wagenclasse und später wenigsten« dir frei« Fahrt von ihrem Wohnsitz bi« Berlin und zurück für die Dauer der Session und während der vorautgedenden oder nachfolgenden Woche ein- geräumt worden ist; aber die verbündeten Reaierunge» halten daran fest, daß die Diätenlosigkeit ein wirksame- Eorrectiv de« allgemeinen Wahlrecht« sei, und verfehlen auch nicht, in ihren ossiciöseu Zeitungen immer und immer aus da« eng- lisch« Beispiel zu verweisen. Der Zufall will e» nun. daß an demselben Tage, an dem der .Reich-anzriger" wieder dir Be- kanntmachung. betreff« der Freisahrtkarien für die neugewählten Re>ch«tag«dotrn. veröffentlicht. Pin englisch,« Blaübuch er- scheint, da« au« osfiriellen Quellen die Diäten der ver- iedenea Parlamente zusammenstellt. Dir nachstehenden Mitlhrilunyen sind hierau« geschöpft. Eine chronologische Zusammenstellung ist de«halb nicht möglich, weil einzelne Kammern jährliche Vergütungen rintrri», lassen, während andere den alten Diäteogrdranch beibehalten haben. Unterscheiden wir »wischen diesen beiden Arten, so finden wir die zum Nachdenken auffvrbrrnde Erscheinung, daß di« höwstea Diäten vo»b«a beide» größten Republiken, von de» Bereinigt«» St«,»,» »o» Nord- Amerika und vo» Fr«ntr«ich, »rgehen werden. Der große amerikanische Staat vergütet semen Mitgliedern jährlich Svon Dollar«, gleich 7l 000 ^hlbar monatlill,. serorr «ine Reisekostenvergütnng »on b0 ^prv Kilometer und merkwürdigerweise n»ch SOO für .Psrti und Papier- aulla-en". Br, dem völligen Mangel von Staat«bahnen kann da« Fehlen »«« Sifenbahnfrrikartr» nicht anffallr». Der pwitnlchft« Staat ,» Liberalität ist Fr,nt», ich. U« zahlt seinen Abgeordneten jährlich »000 Frc«., gleich Llkark, gewährt freie Fahrt in der .. Wagenclasse aus 8taat«liniea und auch auf de« Linien der Privat», ^egea die rein nominelle Bergütunz nächst folgt Ungarn. Dasselbe 7200 allen ahnen »an .0 Frc«. monatlich. gewährt «uOO jährlich, ferner ca. 800 fl. für Miethe, rin billige« Abonne- menl«billet auf den Staatslinie» und da« eigenartige Privi legium. daß der Abgeordnete auf den Privatbahurn eine höhereElasse benutzen darf, al« seinBillet lautet. Egypten gewährt seinen Kairenser Abgeordneten 1800 Entschädi gung; 5000 und die Reisesprsen werden den Provinzial» Mitgliedern gezahlt. Dir Niederlande aedrn den Mit gliedern der zweiten Kammer 2000 st. jährlich und die Reise spesen, während die Mitglieder der ersten Kammer nur 10 fl. täglich erhalten. Griechenland zahlt trotz seiner Finanz- nöihe 1400 für eine ordentliche Session und 800 für eine außerordentliche. In Schweden geht da« Oberbau« leer au«, während da« Unterbau« lSSO^ für die Session an seine Mitglieder gelangen läßt, mit der brmrrken-werthen Be schränkung, daß für jeden Tag, an dem ei» Mitglied unent schuldigt auSgebliebeu »st, ll ^>k in Abzug kommen. Uebrr- die« mebt e« auch hier Reisekarlenverglltung. Schließlich sei noch Belgien erwähnt, da« keine Freibillet« gewährt, ob wohl da« Eisenbahnnetz fast ausschließlich io den Händen de« Staate« ist, de» in Brüssel wohnenden Abgeordneten keine, den Provinzbewohner» hingegen monatlich S40 Ent schädigung au«zahlt. Alle anderen Staaten gewähren nur TageSgelder, und »war giebt Rumänien 20 Diäten, Freifahrtkarten und Freiposten; Oesterreich 10 fl. 18,60 >ck) für jeden rin- gehalteuen SitzungStag und Reisespesen; Bulgarien und die Schweiz 10 ^ pro Tag und Freifahrt; Preußen 15 ><« pro Tag und Freifahrt; Portugal, da« bi« zum vorigen September feste Entschädigung gab und kürzlich, durch di« Finanrnotb hierzu gedrängt, Diätenlosigkeit pro- clamirt hat, läßt die Eommunen täglich 15 an die be dürftigen Abgeordneten zahlen, gewährt überdies freie Fahrt auf den Staat«bahnen. Dann folgen Sachse» mit l2 Baden mit einer Vergütung von l2 für die zweite Kammer, während di« erste Kammer leer au-geht; da» Großhrrzoglhum Hessen zahlt S den nicht in Darm stadt ansässigen Mitgliedern der zweite» Kammer und die Reisespesen, während die erste Kammer ebensall« diätrnlo« ist; Bayern zahlt den Nichtmünchnern 10-F und giebt freie Fahrt auf allen baverisHen StaalSbahnen in der ersten Wageorlaffe, riebt aorr dir tägliche Zehnmark-Uaterstüyung ab, wenn da« Mitglied durch Abwesenheit glänzt; Württem berg zahlt den Mitgliedern beider Kammern 0,50^« und die Reisekosten, den Mitgliedern der ersten Kammer aber nur dann, wenn sie von der Vergünstigung Gebrauch machen wollen. Sachsen-Eobnrg-Golha zahlt 8 tägli» den in Gotha ansässigen und 10 den auswärtigen Mitgliedern, eia Freibillet in der zweiten Eisenbabnclasse und 8 für divers« Auslagen; noch sparsamer ist Dänemark, da« nur 6,75 ^ Diäten und bie Reisesprsen zahlt, dafür aber einen Freisitz im köaigl. Theater in Kopenhagen einraum», während der stamm- und sprachverwandte norwegische Staat nickst nur l.1,50^ Diäte», Reisesprsen (Billet und ll »4 für den Reiselag) einräumt, sondern auch in KraakheitSsällen freie ärztliche Behandlung, ferner Arzneien, Bäder, Massage und freie Zahnoperation gewahrt. Man sieht, Schablone kann man de» gesetzgebende, Körpern in dieser Frage nicht »orwrrsr«. Ohne jedwede Vergütung tagen, wie gesagt, nur di« Mit glieder de« dentschr, Reichstag« und sogar unter «u«schluß der Freifahrt d»e ParlamentSmitzliedrr England« nod die Corte« Spanien«. Da sich aber nuch in England di« Bewegung zu Sunstr» ber Diitruzahlung Bah, bricht, in dem Laad, m dem John Stnart Mill »m deftigsten dagegen prvtestirt hal — er nannte dieDiätrn «in immerwährende«, auf dir übelsten Seiten der menschlichen Natnr gelegte« Zugpflaster —, so wird wohl auch bet ua« früher «der (Väter dir Todesstunde der diätenlosrn Zeit schlage» Nor möge» gerade dieiruigea Parteien, di« «a andere» Bestimmungen der R«ich«verfaffunq bezüglich de« Reichstag« nicht gerüttelt sehen mögen, sich davor hüte«,, »nrch Anschneidnng »er Diäteafrag, d«, vna»««- rath« di, Ennügnng »atz« zu leg«», welch«« andere .Ear rectiv" de« allgemeinen Wahlrecht« er fordern und zur Vorbedingung seiner Zustimmung zur Einführung von Diäten machen müsse. «-»tsches Reich. L. Berti», 28. Juni. Dir Glieder de« «oticartrl« zeige» sich in jedem Betracht einander würdig. Hat siw keine« derselben gescheut, bei den Stichwahlen die ungeheuer lichsten Stellungen eiozunrhmen — der Deutschsreisinu sogar zweimal zu Gunsten de« Antisemitismus gegen National- librraliSmu« und Reichspartri! — so sorgt man auch aus der Straße dafür, daß keiner der wrrtbcn Brüder vor dem anderen zu rrröthen braucht. Der Deutschsreisinu und der Ultramontanismu« ist nicht minder an rohen Au»schrrituoaen beiheiligt, wie die Social demokratie. Daß sich in Straßburg diesen Patrioten auch die FranzöSlinar angeschlofsen haben, vervoll ständigt da- Bild vom RadikaliSmu« in deutschen Landen. Aus dru socialdrmokratischen Scandal in Lübeck folgen in Iaurr im Anschluss« an di« Agitation de« Deutschfreisinnigen Herme« Faustschlägr, Aufmunterungen, den gegnerischen .Hund" todtzuschlagen, und Insullirung eine« Priester«, der da« 8anct>!>8Unnw trägt. Ihnen schließen sich in Mann heim abermals socialvemokratisch« Tumulte an, und damit da« Eentrum nicht nainealo« unter der johlende», senster- rinwersenten und prügelnde» Menge versinkt, arrangiren seine Anhänger in Pirmasrn« nach Brlaantwerden ihre« Wahlmißersolg« einen Krawall, bei dem zahlreiche Ver wundungen Vorkommen. Dazu der saon rrwäbnte verwundern dürfen ' en absterbendrr 2 .»p Zuflucht nehmen. Beim Eentrum, dem Deutschsreisinn und den Protestlern baden die Wahlen gezeigt, daß die Götterdämmerung an gebrochen ist. Bei der Socialbemotralie ist die« noch nicht der Fall. Wenn ihre Anhänger sich ganz besonder« in Aus schreitungen — im Hannoverschen und bei Nordhausen schon wohlorganifirtr Scandal in Stragburg. Bern diese Vorgänge nicht. E« ist ein Kennzeiche Parteien, daß sie zu Gewalttbätigkeiten ihre Z hätte diese Sehnsucht allervinz» nicht zu rechnen. «. Vrrlt«, 28. Juni. In der intensiven Agitation der Sorialbrmokratie hat die Herabsrtzung der .Kops- arbeit- gegenüber der Handarbeit vvn jeher eine nicht ge ringe Nolle gespielt. Die geistige Arbeit wird al« nicht an- strengend, gelegentlich wohl auch al« Zeitvertreib sür die »Ausbeuter^ geschildert. Au«nahmen werden nur in solchen Fällen gemacht, wo rin Agitator, wie z. B. Herr Liebknecht, die Höhr der Entlohnung für seine Kopfarbeit zu rechlsertigen sich gezwungen sieh». Dabei ist e« recht interessant zu bemerken, daß dir Herren, welche der geistigen Arbeit den Werth absprechen fast au-nabm«lo« früher Handarbeiter warru und Kops' arbritrr oder — Unternehmer (lie«: Ausbeuter) geworden sind. Die Personalien der neugewählten socialdrmokratischen Abgeordneten weisen fast durchweg auf diese Kategorie hin Indessen ,st e« in unserem schnöden Elassrnstaat Jedermann« gute« Recht zu sein und zu werden, wa« er will, und namentlich Socialdemokraten ist e« nicht zu verargen, wenn sie v°nrmer Freiheit Gebrauch machen, die sie in dem — nach der n.g.höngkeit dieser Proletari.^vertrel.r getrieben wird. Da drz«,chnrt sich eia Landivat iu Berlin al« .Elavier wacher Schmidt; er ist ,n Wahrheit Möbelhöudler. ob .auf Abzahlung. ch n.ch mit,«heilt wvrden. Neben ihm bietet d» «rbtt.e'??n'^?r Vertrauen,mann . ^ i " V veamter der socialdemvkra- ..sch.» Par n. Der .Tischler' Zube.l ist der .Vergolder' Hofmann Verleger ' oer .e>.rg°.°er- Hofmann Verleger soci-ld.m^r-fts'ch» Schriften ,c. Dne meisten der neue» und alten Führer ae- rn or- spiegelungea in Wahlaufrufen nur frststellen. Sir zu be klagen, baden wir keine Ursache — der immer mehr wuchernd« ÄrschäftSsocialiSmu« ist der Wurm in ber Frucht. V. Berlin, 28. Juni. (Telegramm.) Der .Reich«- aazeiger' stellt beut« die Gcsammtresultate derReichStag«- wahlen fest. Nach seiner Annahme sind 74 konservative, 24 Mitglieder der Reich-Partei, 50 Nationallibcrale, >2 Mitglieder der freisinnigen Vereinigung, 24 der freisinnigen volksparlei, ll süddeutsche VolkS- parteiler, 86 Mitglieder dc« Centrum«, 7 Welfen, 44 Socialdemokraten, l8 Polen, >8 Antisemiten, 9 Wilde, 1 Däne, 7 Elsässer Protestler und 8 Elsässer sür die Militairvorlage. Gewonnen haben nach dieser Angabe die Conservativen 8, die Reichs partei 6, die Nationalliberalen 8, die süddeutsche volk«partri l, die Social- demokraten 8, die Pole» 2, die Antisemiten 10, dir Wilden 8 Mandate; verloren haben die freisinnige Vereinigung und die freisinnige Volk-Partei zu sammen 82, da« Crntrum 8 und die Welfen 3 Sitze. — von anderer Seite wird nunmeb. die Zah.' der für die Militairvorlage stimmenden Gewählten aus 212, die der Gegner dieser Vorlage aus l85 geschätzt. — Die „Nordd.Allgem. Zig." kommt in dem Leitartikel ihrer heutigen Abendausgabe nochmal« aus da« Ergebniß der Wablrn zurück. Die mehr aka demischen Au«fübrungen gipfeln in der Schlußfolgerung, daß der in der .Freis. Zig.' angekündigte entschiedene .Ruck nach Link«" eine Sinnestäuschung gewesen sri, daß vicliiichr dir Wählerschaft und zwar mit benicrkeiiSivkrther Deutlichkeit ibre Stellung gegen die Demokratie markirl habe. Bei de« Stichwahlen habe freilich die freisinnige Partei den lertiu» gamlen» gespielt, und wiederum habe der ErsahrungSsatz sich bestätigt, daß bei Stichwahlen da« große Loo« stet- aus die Seite der Opposition fällt. --- Berlin, 28. Juni. (Telegramm.) DasHandel«- übrreinkommen zwischen Deutschland und Rumänien ist neuerdings bi« zum 31. December verlängert worden. Beide Mächte gewähren einander die Meistbegünstigung. (Durch diese Meldung wird die von dem .Hirlch'schen Tel.» Bur.' verbreitete Nachricht, die Stcuerämler seien angewiesen worden, sür alle nach dem 30. Juni eingehenbeu Güter au« Numänien den erhöhten Zoll zu erheben, also auch sür den von Rumänien unlerweg« befindliche» Mai«, der nunmehr niit 20 .«I zu verzollen sei, erfreulicherweise widerlegt, oder al« veraltet erwiesen. D. Red.). <« Berlin, 28. Juni. (Telegramm.) Gegenüber der Meldung ultramontaner, demokratischer und socialtemokratischer Blätter, daß bie Majorität der am 15. Juni gegen die Militairvorlage abgegebenen Stimmen weit mebr al« 200 000 betragen habe und da« RcichSamt de« Innern ersichtlich mit der Veröffentlichung der Zusammenstellung der Statistik zögere, hebt die „Norddeutsche AUg. Ztg." hervor, daß eine Statistik, die aus Genauigkeit Anspruch erbeben will, biodcr Nicht vorliegen tonne. Die im ReichSantt de« Innern angrsertigle Wablstaiistik sei den besten Quellen zusolge durchaus noch nicht abgeschlossen. Sobald dir« geschehen, werde ein Actenstück dem Reichstage »»gebe». Die angeblich au« zuverlässiger Quelle geschöpfte Blältermeldung bezwecke offenbar nur, Stimmung gegen die Militairvorlage zu machen. ** Berlin, 23. Juni. (Telegramm.) Die .Berl. Börs.-Z»g.' schreibt: Die neue Militair-Borlage ist nunmehr dem Bunde«rath zugcgangen. Wie wir hören, bat sie denselben Umsang und eine ebenso kurz gehaltene Br- grüadung, wie die frühere Vorlage. Von einer Veröffent lichung vor dem Zusammentritt de« Reichstage« wird ab gesehen werden De» Weiteren hören wir, daß mik der Militairvorlage den, Reichstag zugleich ein Nachtragsrtat zugeben werde. Tie Bewilligung der Militairvorlage vor der Erledigung der Decku»z«trage vorausgesetzt, würde sich die Einbringung eine« Nachtrag«etat« von selbst ergeben, denn die sofort erforderlich wertenden Kosten verlange» Deckung. Cie sind denn auch bereit« genau berechnet uud werden bnrch Erbödung der Matricularuml««»» bi« zur Regelung der Frage aufgebracht werten müssen. Ms positiv wird uo« gemeldet, daß dem Rrichltag« während d« I
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