Glbeblatl. Amtsblatt für dir Königlichen Gerichtsämtcr und StadtrLthe Riesa und Strehla. A. Dienstag, »en L. stebrna» Politische «ochenfcharr. Wien. Wie die „Oesterreichische Zeitung" meldet» hat am 24. Januar der übliche jährliche Empfang der Bankdeputation durch den Kaiser stattgefunden. Man spricht von beruhigende« Aeußerungen Sr. Majestät bezüglich der politischen Lage. 28. Jan. DieAbreise der Kronprinzessin von Neapel wird nächste Woche» vielleicht schon am Sonntag erfolgen. Definitives ist aber darüber noch nichts de« stimmt. Turin, 24. Januar. Die Vermählung des Prinzen Napoleon mit der Prinzessin Clotilde ist nunmehr ans den 30. Januar festgesetzt. Am fol» genden Tage werden die hohen Neuvermählten über Genua und Marseiile die Reise nach Paris antretcn. Von Seiten Englands ist eine Not« überreicht worden, worin zu einer friedlichen Politik gcraihcn wird.j Berlin, 27. Jan. Heute Nachmittag um 3 Ähr ist di« glückliche Entbindung der Prinzessin Friedrich Wilhelm von einem Prinzen erfolgt. Die «Residenz ist in der froh bewegtesten Stimmung. Dichte Massen umdrängen das Palais schon seit Mittag, ljm halb 4 Uhr erdröhnten vor der Ar. tillcrie.Caserne 72 Schüsse <9 aus jedem der 8 ausgestellten Geschütze), endloser Jubel begleitete jeden Schuh, Wie mit einem Zauberschlage wa. ren unter den Linden und in der Umgebung der königlichen Schlösser, alle Häuser mit Fahnen und Flaggen in den preußischen und englischen Farben geschmückt. Man schickte sich zur Illumination an. Um 5 Uhr ertpnten von der Schloßknppel die herrlichen Töne der Choräle: „Nun dankend alle Gott" und „Herr Gott dich loben wir", — DaS Befinden der hohen Wöchnerin und de» jungen Prinzen ist zusriedenstellend. — Der Andrang zum Telegraphenamt war so groß und die Menge StaatSdepeschen so umfangreich, daß die Privat« depeschen erst 1^ Stunde nach der Aufgabe ab» gehen konnten. Am 27. Jan. war ein Bulletin erschienen, in welches nur den Wenigen (etwa 10V Menschen) Einsicht »erstattet war, die gleich nach der Geburt des Prinzen in das Palais eingelassen wurden. Dies Bulletin lautete ungefähr: „Ihre königliche «Hoheit die Prinzessin Friedrich Mjlhesm v. Preu ßen, Prinzeß. Royal von Großbritannien und Ir. land, Herzogin zu Sachsen, ist heute Nachmittag */i3 Uhr von einem Prinzen schwer aber glücklich entbunden worden. Die hohe Wöchnerin und der nrugeborne Prinz befinden sich, den Umständen an. gemessen, in erwünschtem Wohlsein. Berlin, 27. Jan. vr. Schönlein, vr. Martin, vr. Wegener." Die Mitglieder de» königl. Hause», die Minister und die meisten Gesandten erschienen unmittelbar nach Verbreitung der Kunde, ebenso der Geueralfeld» marschaü v. Wrangel, welcher bei seiner Rück kehr den vielen Fragenden zurief: „Kinder e» ist ein neuer Recrnt angekommen!" München. Aus den hier eingegangenen neuesten Zeitungen ersehen wir, daß der Telegraph von hier die Nachricht in die Welt getragen hat, unser Ministerium habe am 23. d. M. inSgesammt seine Entlassung eingereicht, dieselbe sei aber von Sr. Majestät nicht angenommen worden. Wir können auf das Bestimmteste versichern, daß diese Nachricht vollständig unbegründet ist, indem weder das Ministerium in seiner Gesammtheit, noch ein einzelnes Mitglied desselben ein Entlas. sungSgesuch eingereicht hat, bei den bekannten al« lerböchsten Entschließungen anch überhaupt von einer Ministcrkrisis gegenwärtig eben so wenig die Rede sein kann, als dies nach Beendigung de» Landtags der Fall sein dürfte. Itzehoe. Wie verlautet machen sich im Ber» fassungSauSschusse zwei Meinungen geltend, df, gewissermaßen auch zwei Fractionen rcpräsentiren. Die Partei der sogenannten Neu »Holsteiner will nichts mehr von Schleswig wissen, dieses Her» zogthum nickt sonderlich im Ausschußberichte her- vorhebe», sondern sich auf Holstein beschränken. Die andere Fraction dagegen ist die alte Partei der Schleswig- Holsteiner. Sowohl im Ausschuss«, als wie auch in der Versammlung erfreut sich dieje Partei einer bedeutenden Majorität. Braun schweig, 18. Jan. In einem hiesi ge» Droguengeschäfte entdeckte der Prinzipal gegen Ende des vorigen JahrcS Veruntreuungen an sti» „er Kaffe, die, wie man bald gewahrte durch ei» neu Lommis verübt worden, der vorher in «inet« Magdeburger Hause conditionnt hatte. Man kün digte demselben seine Stelle zum,1. d. M., allein schon wenige Tage nachher wurde das HaüS dusch Fcuerlärm erschreckt, uizd als ^mg» den Hof betrat,