^ 3«. Glbeblatt. ÄmtsKkaN ; fiir die Königlichen Gerichtsämter und Stadträthe zu Riesa und Strehla. 1839. Dioitiag, »«, Ni J»li Bekanntmachung. ^ In Folge der Versetzung der Armee auf den Friedensstand, sollen die bei den Truppe« überzählig gewordenen Dienstpferde öffentlich versteigert werden. Diese Versteigerung wird i« Leipzig und Banhen den 1. August und folgende Tage, in Chemnitz den 1. August, in Roßwein den 3. August, i« Riesa den 4. August, i« Borna de« 4. und 3. August, i« Großenhain den 5. und 6 August, m Grimma de« 0. August, in Rochlitz de« 8. August pattfinden, und zwar des Vormittags von 8 Uhr an. Die bereits mittelst Bekanntmachung vom 18. dieses Monats angezeigte Versteigerung von Dienst» Pferden in Dresden vom 25. Juli an wird fortgesetzt, bis sämmtliche überzählige Pferd« abgegeben worden sind. Erstehungslustige werden zum Kauf dieser Pferde tingeladen und von dem proclamirrnden Auditeur sollen ihnen die gewöhnlichen Bedingungen bekannt gemacht werden. Außer dem sofort zu erlegende» Erstehungspreise haben die Ersteher für jedes Pferd ein Zaumgeld »o» — - 20 Ngr. — - mit zu entrichten. Dresden, den 23. Juli 1859. Kriegs-Ministerium. . von Rabenhorst. Keilpflug. Stt-fa» SS. Juli. Wen« wir gewohnt sind, daß verschiedene preu ßische Blätter, wahrscheinlich im Namen der deut schen Einheit, sächsische Zustände, sächsische Persön lichkeiten und dergleichen mit einer insolenten Dün kelhaftigkeit besprechen, und die sächsische Presst fort während Gelegenheit hat, preußischen Uebermuth gebührend zurückznweisen, so ist es um so erfreu licher auch Gege«1heiliges wahrzunehmen und ge rechte Anerkennung zu finden. Wir mögen uns deshalb nicht versagen, nachstehenden Artikel aus dem Have'schen „Volksblatt für Stadt und Land" hier folgen zu lassen: »Kleines Land, große Ehr." — Bor rin paar Jahren hatten wir die Freude, westmächtliche An maßungen in einer sehr würdigen Weise von der königl. sächsischen Regierung zurück gewiesen zu se hen; heute wird jedes deutschen Patrioten Herz erquickt durch die Note, in welcher Minister von Brust die bekannte — besser: berüchtigte Note des Fürsten Gortschaksff an die deutschen Regierungen zprückivrist. Man darf wohl bedenken, daß cS nicht leicht ist für ein Land von dem politischen Umfange Sachsens, bei solchen Gelegenheiten den rechten Ton z« treffen, wie e» hier geschehe» ist; bramarbafireu wäre ungleich leichter, verfehlt aber auch die Wir» kung. — In einem ebenso bescheidenen al» männ lichen Tone wird in der besprochenen Note vom 15. Juni der russischen Regierung eine Reihe treffen der Wahrheiten gesagt, mit einer Offenheit und einer Feinheit zugleich, die den Empfänger eini germaßen perplex zu machen im Stand« tst. ES wird ihr gesagt, daß, wenn sie scheinheilig von de« Calamitäten des Krieges spricht, sie ganz vorzüglich durch ihre „Sympathien" an dem Aus bruche desselben schuldig; denn nach bekanntem Sprüchworte ist der Hehler so gut wie der Stehler. ES wird ihr gesagt, daß „Mißverständniß" der deut schen Stellung sich uur auf ihrer Seite zu befinden scheint. Die durch ein Hobes Maaß von Unver schämtheit sich auszeichnende Weise, in welcher Fürst Gortschakoff von dem Deutschen Bunde gesprochen, wird mit durchblickender gerechter Entrüstung zu rückgewiesen, und dem Russen zu verstehen gegeben, daß diese Dinge ihm nichts angehen. Er wird da ran erinnert, in welcher verschiedenen Lage seiner seits er sich vor wenigen Jahren befand. Am Schluß bricht die Ironie des Unwillens fast zu offen für ein diplomatisches Aktenstück durch: „Gleichermaßen (heißt eS da) wissen wir die Wichtigkeit deö In teresses zu würdigen, das dir kaiserliche Regierung,