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Elbeblatt : 02.08.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666388122-185908022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666388122-18590802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666388122-18590802
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt
- Jahr1859
- Monat1859-08
- Tag1859-08-02
- Monat1859-08
- Jahr1859
- Titel
- Elbeblatt : 02.08.1859
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ktbeblatl. Amts 8 lall str die Königliche» Gerichtsamter und StadtrLthe zu Riesa und Gtrehla. M 31 Die»ft«g, -e» S. Mßrgttft 18SV Stiesa, »e« SO. J«li. Man darf sich der Wahrheit nicht verschließen, England besorgt nicht allein die Wahrscheinlichkit einer französischen Invasion, sottdern es fürchtet auch die Möglichkeit ihres Gelingens. Von dem alten und gerechten Stolze der eigenen Mannhaf tigkeit, von dem Bewußtsein der Uebermacht zur <Äe und den natürlichen Schwierigkeiten einer Lan dung ist man, wenn auch zögernd, zu der Erkennt« niß gelangt, daß auch der Franzose sich gut zu schlagen pflege, und daß, wgS die Kriegsmittel au- Letrifft, die Erfindung der Dampfschifffahrt und die unablässige Tätigkeit der französischen Werften der englischen Sicherheit gefährlich geworden sei. Bei den Interessen, welche Großbritannien in allen Welttheilen zu schützen hat, kann seine Flotte im Eanal sich mit der französischen nur noch gerade messen, und sollte das Kriegsglück gegen sie ent scheiden, sollte der Zufall eines starken Nebels sie irre führen (wa- leichtlich geschehen kann), so läge England der Invasion offen seine inländische Armee kann eS mit 20,000 Mann Franzosen nicht mtsnehmen. Nach den neuesten ParlamentSdebatten hält England nur 88,000 Mann Linie im Lande, von denen etwa 30,000 als kriegStüchtig angesehen werden; die Miliz allerdings zählt nominell ihre 70,000 Manu und darüber, kommt aber mit Aus nahme etwa von 25,000 Mann, die seit einem Jahre unter den Waffen gahalten worden find, nicht in Betracht. Daß endlich die neuen FreiwilligeneorpS schützenclnbartige Spielereien der wohlhabenden Klaffen sind, ist gleich anfänglich in der englischen Presse befürchtet worden und wird nun so ziemlich allseitig zugegeben, ja der bekannte Krim-Eorrespon- dcnt der Times Mr. W. Russell, welcher so eben eine Brochure veröffentlicht hat, in welcher er eben falls den Sturmruf gegen Frankreich erhebt, warnt ganz ausdrücklich vor solchen bloßen Spielereien. Und warum, wird man fragen, warum wird diesem Mangel nicht abgeholsen, nachdem man ihn doch einmal erkannt hat? Kann das englische Parlament nicht thatsächlich fast Alles votiren, was es für zweckmäßig hält, und vermag das reiche England nicht so ziemlich jede Bequemlichkeit zu bezahlen, die in der Welt für Geld zu haben ist? Allerdings, aber noch viel schwerer als ei» Mensch kann ein Land über seine Natur hinaus. Durch seiue insu larische Lage früher geschützt, hat der Engländer sich der Heerespflicht entwöhnt. Er wirbt söin Heer, findet unter den guten ErwerbSverhältniffcn heS Handels nur den AusschG- anderer Berustarten und auch diese nur bi- zu einem gewissen Grade für das Kriegshandwerk bereit, erhält er ferner selbst die kleine Armee bei dem geringen Geldwer« the und gleichzeitiger loser Verwaltung de» Reiches nur mit ungeheuren Kosten , und kann bei seiner eigeuthümlich gearteten Regierungsweise auch für das OffiziercorpS nicht über gemM wenig zahlreiche Stände hinauSareifen. Nimmt man dazu die Abneig ung der wohlhabenden und herrschenden Klassen gegen Alle-, wa» dem Heere einen politischen Einfluß ver leihen könnte, erwägt man ferner die HtnhaltungS- Politik der Minister, welche eS.vorzieheu, die über flüssige Energie Frankreichs auf den Kontinent ab zuleiten, anstatt im Inland Maßregeln zu beantra gen, die England nicht bloS in kriegerischer Hinsicht dem Lontinent ähnlicher machen, sondern auch ei nen bedeutsamen Beamten „und Soldatenstand erschaffen müßte», so wird eS schwerlich Wunder neh men, daß England hinreichend fürchtet und dennoch mangelhaft rüstet. Das Volk, vomHtaate getrennt, betrachtet/ will ein gewaltiges Heetz der Einzelne ist aber zu wohlhabend, um sich dH Anstrengung des Dienstes zu unterziehen oder kann, wenn er be dürftig ist, seine Wftrengungrn doch besser verwer« then; und das «yrze der Staatsmaschine knarrt in allen Fugen, sobald «S die Allforderung vernimmt, und bringt mit allem Geächze und Gestöhn« höch stens zehntausend zwanzigjährige Burschen ans Ir lands Kartoffeleffern oder Manchesters Webersleu ten mehr zusammen.. Wir geben nicht unsere Meinung allein in die sen Worten, sondern Da», worin alle Parlaments» redner und Preßorgane neuerdings so ziemlich über«!,! einstiinmelu - - Politische Wochenfchim Berlin, 24. Juli. Am gestrigen Tage M von Sr. königlichen Hoheit dem Prinz-Regenten die Verordnung in Betreff der neuen HeereS- formation vollzogen worben. Die Veröffent lichung der Verordnung wird in den nächsten Ta gen erfolgen; so viel man darüber erfährt, wird du» Vetbeltniß der Reserven eine größere Ausdeh nung er! alten und di« Landwehr in Friedenszeiteu gar nicht mehr zu Uebungen herangezogen werben, welche bisher so störend für die Betreffenden wa ren; auch hört mün von tiner Vermehrung der Limenregimenter. Ferner ist beschlossen worden,
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