Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.02.1897
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18970219025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897021902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897021902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-19
- Monat1897-02
- Jahr1897
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»p, «g »t die »t >eit nn or ten rd. im en. eit. die mg am it- Pt- ene Le der Ne tair sche det, mir !ord )!>'« ilche doch igs- idrn ffert im unq ung 'iten vn'S der ngs väre erlle iffrrr men llion zoo dek ancs an- l der Re- ppen i. — ffung zen- fri- )en» nter- ineS statt, xan- Sroß- d die ron- rt in Bei iabten 'ldung f der n. — e des »folge in — ken?" a ihr, tieseS »schein Laub- e sich nschen, . 2a, seine s babe m und S, ockenen Marie nnung. er frei Larum > sagte mehr." ich an, ht web l quäl- u Dick nd de« ihn zu » -ene * Athen» 18. Februar. (Deputirtenkammer.) Minister« präsideul DelyannkS erklärte. er habe keine authentische Nachricht von der Abreise türkischer Truppen nach Kreta. Stais wünschte zu wissen, was die Regierung thun werde, wenn die Nachricht sich bestätigen sollte, und angesichts des Einziehens der Flaggen aus den griechischen Consulaten auf Kreta. Der Minister präsident erwiderte, die Regierung frage sich selbst, aus welchem Grunde die Mächte handelte». Ralli erklärte, das Einholen der Flaggen bedeute die Anerkennung der griechischen Occupation. Deligeorgis stimmt dem zu. Theodoki verlangt die sofortige Zurückberusung des griechischen Consuls in Kanea, da dieser keinen Grund inehr habe, noch weiter dort zu bleiben. Ministerpräsident DelyanniS entgegnete, die Entscheidungen seien getroffen, er könne sie aber nicht mittheile». * Kanea, 19. Februar. (Telegramm.) Die griechischen Marinemannschostrn haben das griechische Consulat in Kanea ver lassen und russische Marincsoldaten sind an ihre Stelle getreten. Marinesoldaten der verschiedenen Nationalitäten werden sich täglich ablösen. * London, 18. Februar. Nach einein Telegramm aus Talonichi begann dort heute die Zusammenziehung türkischer Truppen an der griechischen Grenze. * Toulon, 18. Februar. Der Kreuzer „Chanzy" wird für die Fahrt nach der Levante bereit gehalten. — Das griechische Panzerschiff „Psara", welches durch Vermittelung des Hasen- directors die für dasselbe ringetroffene Kriegsmunition erhält, dürste am Sonnabend nach dem Piräus absegeln. * Paris, 18. Februar. Ter „Temps" tadelt den ungestümen, sentimentalen Philhellenismus eines Theiles der Franzosen. Alle besonnenen gradsinnigen Männer mühten die europäische Diplomatie unterstützen, welche einmüthig bemüht sei, unabsehbares KriegSunheil abzuwcnden und ^gleichzeitig eine gerechte Lösung der Schwierigkeiten anzubahnen. — Im Quartier Latin circulirt ein Ausruf, in welchem die Studenten aufgefordert werden, sich als Freiwillige für die Unabhängigkeit Kretas anwcrben zu lassen. — Der Ober-Marinerath hat vorgeschlagen, das active Mittel. meer-Geschwader in zwei Panzerdivisionen und eine Kreuzer division einzutheilen. Die Kreuzerdivision würde sofort gebildet und eventuell unter den Befehl des Contreadmirals Bothirr gestellt werden. * Berlin» 18. Februar. Ter Staatssecretair des Auswärtigen Amtes Freiherr v. Marschall hatte, wie der „Local-Anzeiger" meldet, gestern eine Unterredung mit dem hiesigen griechischen Gesandten. Es handelte sich um eine Beschwerde deutscherseits wegen der verzögerten Bestellung amtlicher, an die grie chische Regierung gerichteter Depeschen in Athen gerade in der Epoche, als die militairische Aktion Griechenlands hinsichtlich Kretas ins Werk gesetzt wurde. In dieser Verzögerung liege, so führte Freiherr v. Marschall aus, eine Verletzung der Berner Telegraphen Convention. Der Gesandte erwiderte, das Athener Postamt sei zu dieser Zeit so überlastet gewesen, daß selbst officielle Telegramme 2er griechischen Regierung starke Verzögerungen erlitten. Eine böse Absicht habe nicht Vorgelegen. (?) * Wien, 18. Februar. Aus Athen meldet die „Pol. Corr.": Vor Einleitung der Action ließ die königliche Familie den verwandtschaftlichen Höfen in Petersburg und Berlin die äußerst schwierige Lage des Köni darlegen, wonach angesichts der Stimmung der griechischen Nation bei sonstiger Gefährdung der Dynastie die Action un vermeidlich geworden sei; daran wurde das Ersuchen um eine sym pathische Haltung geknüpft. Trotzdem sei der griechische Ho keinen Augenblick im Unklaren gelassen worden, daß die Ans echterhaltung des Friedens sowohl in Petersburg, als in Berlin als unverrückbare Grundlage der politischen Richtung gelte, der gegenüber alle anderen Erwägungen zurückgestellt werden müßten * Belgrad, 18. Februar. Die Reise deS Königs nach Sofia ist auf Len 1. März festgesetzt. Der Aufenthalt daselbst ist auf drei Tage in Aussicht genommen. Amerika. * Kanton (Ohio), 18. Februar. Mac Kinley ist von seiner Erkrankung vollständig wiederhergestellt. Militair und Marine. — Aotha, 18. Februar. Anläßlich der Feier des neunzig jährigen Bestehens des 95. Regiments wurde heute eine Parade abgehalten, der Herzog Alfred beiwohnte. Dem Major vvnOelsfeld wurde das Comthurkreuz des Hausordcns verliehen ge setz «S nach den Beschlüssen der Commission unter Ablehnung der von dem Oberbürgermeister Becker im Interesse der großen Städte gestellten Abäudrrungsanträgr rndgiltig angenommen. (knieililimyen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement des Krieges. Beamte der Militair-Verwaltnng. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. Den 8. Februar 1897. Kühne, Juten- dantur-SecretariatS-Ajsistent von oer Corps - Intendantur, zum Jntendaiitur-Trcrctair, Schlegel, Bureaudiätar von der Eorps- Jntendantur, zum Intendantur-Secretariats-Assistente», — er nannt. Richter. Zahlmrister-Aiviraiil vom -5. Jns.-Regt. „Prinz Friedrich August" Nr. 104, alS Jntendantur-Bureaudiätar bei der Corps-Jntendantur aiigettellt. Den 9. Februar 1897. Brückner und Krause, llnterapotheker der Res. vom Landw.-Brz. Dresden- Altstadt bezw. 1. Chemnitz, zu Oberapothekern befördert. Kunst un- Wissenschaft. ' UittversitätSnachrichtcu. Der bisherige Privatdoceut an der Friedrich. Wilhelm - Universität zu Berlin und Stabsarzt an der Kaiser-Wilbelm-Akademie tür das militairärztliche Bildungs- wesen, Professor I st. Wern icke, ist zum außerordentlichen Professor der medicinischcn Facultät der Universität zu Marburg ernannt worden. — Der bisherige Gerichtsasscssor Ist. Traeger zu Berlin ist zum außerordentlichen Prosessor in der juristischen Facultät der Universität zu Marburg ernannt worden. — De» ordentlichen Professoren in der philosophischen Facultät der Universität Güttingen vvr. Riecke und Wallach ist der Charakter als Geheimer Re- giernngsrath Allerhöchst verliehen worden. — Den Privatdocentcn in der philosophische» Facultät der Universität Bonn vvr. Bredt und Noll ist Las Prädicat „Professor" beigelegt worden. (Wdh.) * Stockholm» 16. Februar. Der bekannte Bildhauer Alfred Nyström ist gestern tn der Nähe Stockholms, 53 Jahre alt, plötzlich am Gehirnschlag gestorben. Er war ursprünglich Schmied, widmete sich dann seit 1866 der Bildhauerei. Unter seinen Arbeiten ist das Bellmanndenkmal aus Hasjelbacken im Thiergarten zu nennen. Preußischer Landtag. Herrenhaus. Q Berlin» 19. Februar. Das Herrenhaus hat heute nach ein gehender Berathung auch den Rest des Lehrerbe soldungs Das Leipziger und das Dresdner Feuerlöschwesen. Ein Leser unseres Blattes, der mit Interesse und Auf merksamkeit die Berichte über den Brand der Kreuzkirche in Dresden gelesen, macht uns auf einen Artikel über das Leipziger und das Dresdner Feuerlöschwesen aufmerksam, den wir am 25. November 1890 gebracht haben, indem er an unS die Bitte richtet, denselben zu Nutz und Frommen der Allgemeinheit noch einmal zu veröffentlichen. Wir erfüllen diesen Wunsch, etwaige Schlußfolgerungen auS dem Artikel lediglich dem Leser überlassend. , Der Artikel lautet: Bei Besprechung des HauShaltplaneS für das Jahr 1890 durch die hiesige Presse wurde nicht mit Unrecht darauf hin gewiesen, daß der Zuschuß für daS Feuerlöschwesen in Dresden nur 28 326 ^6, in Leipzig dagegen 202 336 ^ beträgt. Ich batte mir längst vorgenommen, diese grelle Abweichung einer öffentlichen Besprechung zu unterwerfen, und wenn mir das heule erst möglich ist, so glaube ich doch — bei dem leb- baften Interesse, welches für unser Feuerlöschwesen vorhanden ist — damit immer noch nicht zu spät zu kommen. Zu Grunde lege ich den Entwurf zum 1890er HauSliast- plan für beide Städte. Die Ausgaben betragen in Dresden 194 526, in Leipzig 256 156, die Einnahmen - - 166 500, - - 53 850 mitbin der Zuschuß 28 326 202 33«; Die Einnahmen sind also in Dresden um 112 650 höber als in Leipzig. Darunter kommen in Dresden vor 80 000 für Grunderwerbsteuer, 33 000 für besondere Dienstleistungen. In Leipzig wird die Grunderwerbsteuer dem Armenwesen zugesührt, während die Einnahme für be sondere Dienstleistung nur 5000 beträgt, dagegen eine Ausgabe (Theaterdienst) von 5475 ^ verursacht. Würde man nun die Dresdner Einnahmen in Leipzig einstellen und umgekehrt die Leipziger in Dresden, so machte sich in Dresden ein Zuschuß von 140 976 „L, in Leipzig ein solcher vvn nur 89 686 nölhig. Der BesoldungSanfmand beträgt in Dresden einschließlich Bekleidungsgeld vom Feldwebel abwärts für 119 Mann 140 270 „L ---- I Mann 1178'/« .^l, in Leipzig vom Feld webet abwärts für 123 Mann 153 476 -F ---- 1 Mann 1248 ^ Nack allgemeinem Urtheil ist das Leben in Leipzig tl,eurer als in Dresden. Ferner verausgabt Dresden für 2 Officiere und 1 Bureau- beamten 8170 Leipzig dagegen für 4 Officiere 11 400 -// Abgeseben von dem den Feuerwehrossicieren gleick allen an deren Beamten zustehenden Urlaub, sind die Feuerwehrosficiere im Gegensatz zu fast allen anderen Beamten ungemein leicht der Gefahr der inneren Erkrankung als auch der äußeren Verletzung ansgesetzt. Es steht daher in Dresden während der UrlaubSzeit das gesammte Feuerwehrcorps unter dem Commanoo nur eines OssicierS, bei sehr leicht möglicher Er krankung beider Officiere müßte daS Commando einem Feld webel übertragen werden. In der Hauptsache sormiren wir in Leipzig 3 Löschzüge, 2 stellt daS Hauplvepot, den dritten daS Süddepot, jeder dieser Züge wird von einem Officier befehligt, der außer seiner technischen Befähigung auch eine allgemeine Bildung besitzt, eS ist das von Werth nicht allein den Behörden, sondern auch den Ealamitosen gegenüber, das Feuer kennt keinen Unterschied zwischen den Wohnungen der Armen und der Reichen. Für Unterhaltung der Löschgerätbc stellt Dresden 3600 ein, Leipzig dagegen 11429 Dabei kommt in Betracht, die Dresdner Feuerwehr erfreut sich eines Bortbeiles, der kaum in einer anderen Großstadt Deutschlands wieder geboten wird, der Druck der Wasserleitung ist ein so gewaltiger, daß nur ein äußerst geringes Capital für Spritzen und deren Unterhaltung aufzuwenden ist. Ick erinnere mich sehr genau deS Lächelns, welches über daS Gesicht deS inzwischen ver storbenen Brandvirectors Ritz glitt, der mir in äußerst liebens würdiger Weise einen Einblick in das Dresdner Feuerlösch wesen ermöglichte, als er mir die großen Remisen öffnen ließ, die fast ganz leer standen. Wir in Leipzig haben Mühe, unsere Fahrzeuge unterzubringen. Allein die Unterhaltung der Dampfspritzcn kostet uns 2570 wozu noch 3359 -E für lgung eingestellt sind. Andererseits ersparen dieselben aber den Aiistvand einer großen Summe für Druckmailiischafteii. Im innigen Zusammenhänge mit dieser höheren Ausgabe in Leipzig steht diejenige der Bespannung, Dresden zahlt dafür 11 300 Leipzig 17 600^ AnMielhzinsen zahlt die Feuerwehr in Dresden 7238, Leipzig dagegen 14 773 -// an die Stadt. Zieht man nun noch die circa 4000 in Betracht, welche für die frei willigen Feuerwehren von Reudnitz, Anger-Crottendorf er forderlich sind (eine derartige Ausgabe ist in Dresden nicht vorhanden), so glaube ick in der Hauptsacke die Gründe dar- gelegt zu haben, wenn in Dresden der Zuschuß so niedrig, in Leipzig dagegen so hoch erscheint. Ich din weit entfernt davon, durch diese Gegenüber stellung etwa eine Kritik über das Dresdner Feuerlöschwesen auSüben zu wollen, eS lag mir vor allen Dingen daran, zu beweisen, daß man in beiden Städten bemüht ist, bei mög lichster Sparsamkeit eine gute Feuerwehr zu haben, die auch für die nicht wenigen Leute von großem Nutzen ist, die jährlich 50—100 Mark für Parteizwecke übrig haben, die wenigen Mark aber nickt, um ihr Eigenthum zu versickern. Neues Theater. Leipzig. 19. Februar. Die zweite Ausführung des Dramas von Ernst von Wildenbruch „Kaiser Heinrich", welches bereits an dieser Stelle mit seinen Borzügen und Schwächen kritisch gewürdigt worden ist, hatte gestern nicht gerade das Haus gefüllt, so daß der hiesige Erfolg des Dramas, wie es scheint, mit demjenigen, den dasselbe am Berliner Theater davongetragen, sich nicht wird vergleichen lassen, was Nachhaltigkeit betrifft; denn an der Spree sind die beiden Wildenbruch'schen Dramen Casienstücke ersten Ranges geworden. Doch das Publicum spendete auch gestern dem Schauspiel und der Darstellung desselben nach den meisten Aktschlüssen lebhaften Beifall, auch dort, wo das brüske und tumultuarische Vorgehen der Wildenbruch'schen Muse, die oft alle psychologischen Vermittlungen überspringt, komische Bedenken erregen mußte. Von den zweiten Rollen tritt am meisten Graf von Dobburg hervor, der wenigstens im zweiten Act der Vor kämpfer der sich empörenden Großen ist und beim „Dom ständespiel", das die anfangs zurückgehaltene, später mächtig ausbrechende Erbitterung des zuhörenden Königs sohns erregt, die Hauptrolle spielt. In Folge einer Erkrankung des Herrn Thiele trat als Graf von Vohburg ein Gast auf, Herr Sprotte vom Braun schweizer Hoftbeater. Wir haben Ver führung deS Dramas nicht beigewobnt und nicht in Vieser Nolle gesehen — damit ist zwischen den beiden Darstellern für unS Herr Sprotte hat jedenfalls den Grundzug des Charakters richtig getroffen: er gab dem Grasen Selbstgefiibl und über- müthiges Behagen; eS war ein trotziger Vasall, der im Psinzstspiel an des Kaisers Majestät sein Mülhchen kühlte, bis der plötzlich nmgewandelte König Heinrich den Rebellen das Spiel verdarb und sie zum Gehorsam zwang. Rudolf von Gottschall. Anrich, 18. Februar. 2u Werstereude erhängte fick der Landwirth Onnen, nachdem er die Willwe FrerichS, die ihn mit einem Heiratbsantrag abgewiesen, lebensgefährlich verletzt und ihren Bruder erschossen hatte. --- Frankcnhausen (Kyffb ), 18. Februar. Vom Schöffen gericht wurde die reiche Pachte rin der fürstlichen Domaine Seehausen, verw. Frau Amtmann Dittmann, wegen Milchverfälschung zu sechs Wochen Gefängniß ver urtheiit. — München. 18. Februar. Wie die hiesigen Zeitungen gleichlautend mittheilen, hat in einer amtsgerichtlichen Ver Handlung ein Polizeicommissar erklärt, daß in seinem Bezirke (Vorstadt Haidhausen) allein mindestens 2000 Personen in wilder Ehe leben, obgleich das Concubinat in Bayern durch das Polizeistrafgesctz unter Strafe gestellt ist. — Venedig, 18. Februar. Die internationale Pest- conferen; bat Gekeiinhaltnng ihrer Beratbungen be schloffen. Diese Maßnahme legt die Vermuthung nahe, daß unter den Conferenzlheilnehmern sich solche befinden, deren Instructionen, gleichviel aus welchen Gründen, nicht für die Oeffentlichkeit und deren Kritik bestimmt sind. — London, 18. Februar. Die Polizei verhaftete heute in Hounslow einen gewissen Thomas Stone, der dringend verdächtig ist, die Kellnerin Kemp im Bahn coup6 ermordet zu haben. Stone war ein Verehrer der > Ermordeten und soll mit ihr wenige Stunden vor deni Morde einen Wortwechsel gehabt und ihr gedroht haben, ihre Verheiratung mit ihrem Bräutigam Berry gewaltsam verhindern zu wollen. --- Petersburg, 18. Februar. Nach hier eingegangenen bestimmten Nachrichten ist Afghanistan pestfrei. Die ^ Entsendung von russischen Aerzten nach Persien ist verschoben worden. Der Admiral Fürst Schakowskoi reist heute nack dem Küstengebiet des Schwarzen Meeres mit Vollmachten, um die Maßregeln gegen die Einschleppung der Pest in Ruß land zu leiten. Literatur. Reue Handkarte des Aegäischen Meeres mit Kreta. Im Maßslab 1 : 1750000 bearbeitet im kartographischen Institut der Verlagshandlung. Verlag von Carl Flemming in Glogau. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. Preis in Umschlag gesalzt 50 — Die gegenwärtigen Unruhen auf Kreta, die leidenschast- liche Erregung Griechenlands und das dadurch bedingte Vorgehen der europäischen Großmächte haben die noch immer derLösuug harrende orientalische Frage in den Vordergund des allgemeinen Interesses gerückt und Vas Bedürfniß nach guten, billigen und schnell unter richtenden Karten geltend gemacht. Letzterem dürste die vorliegende, bestens zu empfehlende, viersarbig ausgestattete Neue Handkarte des Aegäischen Meeres mit Kreta vermöge ihrer sachgemäßen, den geographischen und politischen Zusammenhang der Dinge klar ver- anschaulichenden Ausdehnung und wegen ihres reichen Inhalts an Objecten und Namen durchaus genügen. Ln» «tkin ltt«-rnnL»t»«rtotii »o «len Seewnrte ru Hum dorr Vom 18 ksbruar 1897. Horieens 8 übe. ersten Auf- Herrn Tbiele! eine Parallele ausgeschlossen. Statt ons-X ams ö L S c- Z 2 « Riclttnnq unä ktürlce ffes 5Viuäei. «Vetter. V S L D Lelwuller . . 754 88VV sreik beäedet -ff 9 6dristtan-ma<l . 752 5V85V kriselt reoUeitr -l- 7 llosiean . . . 758 80 leiser beäeclrr — 16 >eutadrw».ver. 770 1V81V »clitvaeb beiter 0 Rarlsruds . . 775 XO leieltt Xsdel — 3 VVivsbaäau . . 775 0 leiser wolkenlos — 2 Breslau . . . 774 XIV sctnvscli Xebel -s- 1 « » » » — — — Geschichte ist mir nicht mehr aus dem Sinn gekommen, seit ich Dich sab — und ihn — es muß gesagt sein — er liebt Dich! Und Du, Resa — ob Du es auch selbst nicht geahnt — ich bin nicht blind — Du mußt ihn lieben, Resa, Du mußt! Und er wird frei . . . Begreifst Du nun?" Sie hatte sich erhoben. Durch ihre Gestalt ging ein Zucken. Sie antwortete nichts. Doch sie begriff! Und sie bebte vor verwundetem Stolz. „ .. . Mir hast Du gelobt, mich achten und ebren zu wollen, und ick ließ es mir genügen; denn damals wußte ich nickt, wie Alles kommen würde. Aber kannst Du heute noch daS Wort wiederholen, daß kühle Achtung ohne Liebe in der Ehe Dir genug ist?" Resa'S Augen flammten durch daS Dunkel. „Nein!" ries sie bebend. Er erzitterte unter der Macht dieses AuSruseS. „Auch daS wußte ich", fuhr er fort, das Schwanken seiner Stimme meisternd. „Und darum, Resa, bist auch Du frei — denn glaubst Du, ich ertrüge nun noch Deine Achtung?" „Du giebst mich frei für — Julian?" „Ja. Vor Gott antworte mir: Liebt er Dich?" „Ja!" sprach Resa. Camill strich sich mit der Hand über die Augen. Da sah Resa ihn voll an — und wandte sich dann ab. War das nicht eine Antwort auf alle die Fragen, die sie an sich selbst gerichtet? Aus die Qualen und Zweifel, die sie durchgemachl? Er war ihr »uvorgekommen, indem er sie freigab. Sie war gestraft dafür, daß sie damals ohne Liebe in der Stunde der Verlassenheit und Schwäche diesem Mann, der ein Reckt auf mehr, auf Alles hatte, sich anverlobt — sie war bestraft — denn er gab ihr heute nicht mehr, als sie ihm einst gegeben. „So bat die Stimme mich nicht getäuscht, die mir ewig zuflüsterte: Er liebt dich nicht!" sprach sie traurig. „Wie könntest Du sonst dies thun? Ick ahnte, ich wußte es seit Wochen, waS e» war, was Dick fern hielt von mir — waS Deine Briese so spärlich, die Worte der — Zuneigung so karg sein ließ . . . aber ick habe eS nicht anders um Dich verdient, Camill —Sein Name erstarb aus ihren Lippen. O, dieser Fall von der Höbe in die Nackt der Traurigkeit! Cackkill näherte sich ihr. Seine große, kraftvolle Gestalt wuchs wie eine Riesenstatue auS dem Schatten empor. „Und Du meinst, ich gebe Dich frei, weil ich Dick nicht liebe? So höre, WaS ich Dir sage, weil ick nicht mit einer Lüge von Dir scheiden will ..." Matt und bleich hob sie die schweren Lider. „Ich sage Dir, daß ick bis jetzt in Deiner Näh« ein ewige« Verzichten und Entsagen erleiden mußte — daß ick, um Dich deshalb kam ich heute, Dir Deine Freiheit «> Es war ein Schrei ans tiefster Brust — nicht zu erschrecken. Küble geheuchelt habe, wo die Leiden schaft mich zerriß . . . denn, Resa, ich liebe Dich — nicht kühl, nicht sanft, nicht schonend — frage mich nicht, wie ich Dich liebe — deshalb kam ich heute. Dir Deine Freiheit zu schenken . Resa schrie auf. Erlösung und Jubel „Camill!" Finster stand er vor ibr. Sie sah, WaS die» Geständniß ihm gekostet. Da leuchtete ihr dunkler Blick, der Blitz in der Gewitternacht. „Nun wohl!" sagte sie, „ich werde nicht n>rr auS Achtung heirathen, weil ich es nicht mehr kann — weil ich nichts Anderes denke und fühle, als Liebe; weil diese Liebe größer ist, als alle Empfindungen der Welt zusammengenommen/ „Resa!" stieß er hervor. „Du thust mir weh!" „Du hast in unseligem Jrrthum die Zuneigung der Freundin zum unglücklichen Freunde Liebe genannt — aber ich lasse nicht von Dir, Camill!" Sie schlug die Hände vor daS Gesicht. Und er — Camill — preßte ihre beiden Hände. „Es ist nicht möglich — warum — läßt Du nicht — von mir?" Resa blickte auf zu ihm. „Vor einem Vierteljahr noch habe ich eS nicht gewußt — ick flüchtete mich zu Dir, weil ich Niemand batte, mich vor mir selbst zu schützen — und beute —' „Und beute?" fragte Camill, sie mit beiden Armen an seine Brust drückend, immer fester nnd fester ... sie schwieg. Und Resa fühlte den ersten K»ß einer durch tausend Glntben geweihten Liebe auf ihren Lippen brennen. Es war ein Vergessen ver ganzen Welt — ein Vertauschen der Seelen und ein Verschmelzen Und als sie endlich die Augen ausschlugen, da trank Einer auS den Blicken des Andern den Feuertrunk der Leidenschaft Wie Viele meinen, an jenem Kelche genippt zu haben — und eS war nur ein schaler Tropfen, der ihre Zunge berührt, oder ein künstlich gewürzter Wein, der sie auf eine Minute berauschte. „Resa", flüsterte Camill, „so hebalte ich Dich denn . * » Julian kam nickt zurück. Er hatte um drei Monate Urlaub gebeten, die er in Italien verbrachte. „Frage nickt, warum ich fernbleibe", schrieb er an Camill. „Ich habe nock nickt gelernt. Alles zu überwinven — doch ick denke an Dich und Resa und träume zuweilen von der Kinderzeit im Burgfrieden, bis ich beimkebre — zu meiner Arbeit. Auch daß wird Glück sein. Wie sagt doch Faust'S Margarethe ? „Ein alte« Märchen endigt so . , (Schluß) Verein selbstständiger Leipziger Llinfteute ,d Fabrikanten. H Leipzig, 19. Februar. Gestern Abend hielt der Verein selbstständiger Kausleute nnd Fabrikanten zur Wahrung berechtigter Interessen im Vereinslocole bei Kttzing und Helbig eine General veriammlnng ab, die vom Vorsitzenden Herrn Karl Scheller eröffnet »nd geleitet wurde. In Erledigung des ersten Punctes der Tagesordnung erstattete Herr Reinhard (Schriftführer) den Ge schäftsbericht über das letzte Vereinsjahr. Danach ist in dieser Zeit der Verein recht erfolgreich gewesen, insbesondere seitdem das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb in Geltung getreten ist. l" Verein hat sich stets für Erlaß eines derartigen Gesetzes erklärt, manche Schritte sind von ihm unternommen worden, das Gesetz herbeizufnhren. Viele Beschwerden von Mitgliedern und auS dem Publicum über Verstöße gegen das Gesetz sind durch das Eingreifen des Vereins auf gütliche Weise erledigt worden, ohne daß man die Hilfe des Gerichts hätte in Anspruch zu nehmen brauchen. Im vergangenen Jahre sind 9 ordentliche Monatsversammlungen abgehalten worden, aus deren Berathnngen nnd wesentliche Be schlüsse der Schriftsührer näher einging. In einer in der Central. Halle im Lause des Jahres abgeholtenen allgemeineren Versammlung erstattete Herr Hugo Seifert eingehend Bericht über das in Aussicht genommene Gesetz gegen das Detailreisen, was zur Nb sendung einer Petition an den Reichstag führte. Weiter sind 14 Vorstanvssitzungen in der Berichtszeit abgebalten worden, in denen gleichfalls zahlreiche geschäftliche Angelegenheiten ihre Er. ledigung fanden. — Aus eine Umfrage hat sich die Mehrzahl der Mitglieder gegen die Vornahme von Arbeiten im Geschäft während des ganzen Sonntags im Lause der Sächsisch-Thüringischen Ausstellung, dagegen für das Osfenlasjen der Schaufenster an diesen Sonntagen ausgesprochen. In letzterem Sinne ist eine Petition an den Rath der Stadt gerichtet worben; der Rath hat beschlossen, die Petition bei der Oberbehörde zu befürworten. — Im letzten Jahre sinb 2 Mitglieder gestorben. Der Schriftführer faßte seinen Bericht dahin zusammen, daß er hervor, hob. der Verein habe nach allen Richtungen an der Erfüllung seiner Aufgabe gearbeitet, er hat manche Schäden im Gejchäftsleben aus. gebeckt, manche geplante Schäden verhindert. — Der Bericht wurde von der Versammlung mit Beifall und Dank ausgenommen, dem der Vorsitzende noch besonderen Ausdruck verlieh. Aus dem von Herrn Friedrich erstatteten Cassenbericht ging hervor, daß die Einnahmen rund 1700 -gl, die Ausgaben 986 ^ betrugen, so daß ein Bestand von 714 verblieb. Der Cossen bericht, der von den Revisoren geprüft und richtig befunden morden ist, wurde vvn der Versammlung genehmigt, der Cassirer somit entlastet. Längere Zeit beanspruchte die Berathung über die neu auf. gestellten Statuten, auf deren Grund die Rechte einer juristischen Person für den Verein erworben werden sollen. Die Paragraphen wurden einzeln durchberathrn und der vorliegende Entwurf mit einigen Aenderungen angenommen; schließlich wurden di« Staturen auch insgesammt angenommen. AuS der Wahl deS Vorstandes, die in Erledigung des letzten Punctes der Tagesordnung vorgenommen wurde, gingen neun der vorgeschlagenen Herren als Vorstandsmitglieder, drei als Ersatz männer hervor. Die Namen der Gewählten werden gemäß den Satzungen vom Verein ans noch besonders bekannt gegeben. rlvmpl. S: «INUIrtti'por I.ckv Cciitralhalle. Fernspr. 1998 u. Kohlgartenstr. 57. Fernsvr. 2705, Berrrerer ver Deutsche» HaSqlüblicht-Actiengescllschast. Tnaeskalender. Telephon-Anschluß: El>'pkditio» des Leipziger Tageblattes . . . . Nr. 222 l-- Rcönction des Leivziger Tageblattes Buchdruckcrci des Leipziger Tageblattes (E. Polz) Otto Klrinin'S Sortiment (Alfred Hahn), Filiale: straße 3: Amt l 4046. Louis Lösche, Filialen des Leivziger Tageblattes: Katbarinenstr. 14: Amt I 2935. Kvniasvlatz 7: Amt IV 3575. Nr. 222 1- . is:r^ - L17Sj x- Universitäts- vermischtes. Harburg, >8. Februar. Großes Aussehen erregt hier die Verhaftung be« ersten Meyer, angeblich wegen Gelder. (Hamb. Corresp.) katholischen Pfarrer« Unterschlagung amtlicher AnskunstSstelleu Ser königlich sächsischen StaatSeiscubahn- verwaltnug (Dresdner Bahnbos geöffnet Wochentags 9— 1 Uhr Vormittags und 3—6 Uhr Nachmittags, Sonn- und Festtags 10—12 Nbr Vormittags) und der königlich preustischen TtaatSeisciibalmverwaltiing (Brübl 75 u. 77 jCredilanstaltl parterre im Laden, geöffnet Wochentags 8—'/,1 Uhr Vormittags und V»3—6 Uhr Nachmittags. Sonittags 10— 12 Uhr Mittags) geben beide »nentgeltlich Auskunft ».im Personenverkehr über Ankunft und Abgang der Züge. Zuganschlüsse, Reiserouten, Billetpreise, Reiseerleichterungen, Fadrvreisermäßigungen rc.; d.im Güterverkehr über allgemeine Transportbedingungen, Frachtsätze, Kartirungen ic. Hanpt-Mrldc-Aint des Bezirks-LoinmandoS Leipzig im Schloß Plcistenbnrg. Infanterie, Artillerie, Eriatz-Reserve- Jnsanterie Flügel Erdgeschoß. — Cavallerie, Train. Pioniere, Jäger, Sanitätspersonal und Eisenbahnpersonal, Feldbeamte, Garde, Marine, Erietz-Reserve außer Infanterie Thurmhaus, 1. Stock (über der Wache). Meldestunden: Wochentags von 8 Uhr Vorm, bis I Uhr Nachm, und von 4 bis 5 Ubr Nachm. Sonn- und Festtags von 11 Uhr Vorm, bis 12 Uhr Mittags. Handelskammer Neue Börse I. (Eing. Blüchcrvlatz). Vorlegung von Patentschriften 9—12 und 2—4 Uhr. Fernsvrech-Nr. 506 (I.) Leipziger Lörsenhalle (Neue Börse, Eingang Blücherplatz). Leje- instittit und telegraphisches Correspondenzbureau (Filiale des Wolff'schen TelegraphenbureanS in Berlin). In- und ausländische Zeitungen und Journale. Politische und commerziclle Depeschen in reichster Anzahl. AnSknnftSstellc für WohnnngS- nnd Geschäfts» änme- Tnchende: Allgemeiner HanSbcsilzer-Bcreiil, Rilterstr. 4, l Stadt-Stcncr-Einnahme. Geschäftszeit: 8 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags nnd 3 bis 6 Uhr Nachmittags. Die Steuer, raffen sind für das Publicum geöffnet von 8 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags »nd 3 bis 4 Uhr Nachmittags. Städtisches Leihhaus. Ezveditionszeit: Jeden Wochentag von früh 8 Uhr ununterbrochen bis Nachmittag 3 Uhr, während der Auctiori nur bis 2 Uhr. Eingang: für Psänderversatz und Herausnahme vom neuen Börsengebäude, für Einlösung und Verlängerung von der Nordstrabe. Städtische Sparkasse. Expeditionszeit: Jeden Wochentag. Ein- zahlungen, Rückzablungcn und Kündigungen von früh 8 Uhr un- unterbrochen bis Nachmittags 3 Uhr. — Effecten-Lombardgeschäsi parterre links. — Filiale für Einlagen: Otto Barkusky. Tauchaer Str. 5: Gebrüder Svillner, Windmühlenstr. 37; Heinrich Unruh, Nachf., Weststr. 33; Julius Hosfmann, Peterssteinwrg 3; Paul Rödl i. Fa. H. F. Rivinus, Grimmaischer Steinweg II. Sparkasse in der Parochie Schönefeld zu Leipzig-Rendiiitz. Grenzstraße Nr. 3 garantirt von der Stabt Leipzig. Expedition», zeit für Svarbücher jeden Wochentag von früh 8 dis Mittag 1 Uhr. Tparcasse Leipzig-Entritzsch exvedirt Dienstags, Donnerstags und Sonnabends von Vormittags 8—'/,1 Ubr. Spareaffe Leipzig-GohliS exvedirt Montags, Mittwochs und Frei- tag- von Vormittag» 8—'/,1 Uhr.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder