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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189705233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18970523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18970523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-05
- Tag1897-05-23
- Monat1897-05
- Jahr1897
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1897
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j. WM W LchziM LMbllilt mi> AWMl Nl. HO, ÄNlU, 'L Ulli 100?. Die Welt Jupiters. Jupiter ist jetzt der hellste Stern am Himmel. Sobald die Sonne den Horizont binabgestiegen ist, steht er hoch über dem Gesichtskreis gegen Süden hin und überstrahlt „durch seinen Glanz den sonst hellfunkelnden Regulus, der m nächster Nähe wenig rechts von ihm sich befindet Wer daS ruhige, gelblich weiße Licht deS mächtigsten der Planeten, der dereinst der höchsten Gottheit de- Olymps zugeeigoet ward, betrachtet und auf seinem scheinbar langsamen Weg unter denSternen verfolgt, mag kaum ahnen, daß der gegen 103 Millionen geographische Meilen jetzt fern von der Erde schwebende und m der Secunde zwei Meilen sich fortbewegende Koloß eine kleine gesonderte Welt, ein Abbild des großen Sonnensystems vorstellt. Was hier die Sonne, ist dort der Jupiter, was hier die acht Planeten, sind dort die fünf Monde, welche bei ihrer Bewegung um Jupiter genau denselben Gesetzen gehorchen, die der hohe Forschergeist eines Keppler schon vor zweidrei- viertel Jahrhunderten für die Bewegung der Erde, des MarS, der Venus und der übrigen Planeten um d,e Sonne ge funden hat. , . , ,. Obwohl an Masse eintausensiebenundvierzigmal kleiner al« unser Gluthball Sonne, übertrifft Jupiter alle Planeten mit sammt ihren Monden an Masse fast dreimal. Vierzehnhundert Erdkugeln würden in ihm Platz finden können, und verschwände die Sonne aus unserem System, so würde der gewaltige Iupiterkörper unser Centralgestirn werden und die Erde sich um ihn in etwa 383 Zähren ein mal herumbewege». Zupiter selbst bedarf beinahe zwölf Jahre, um seinen die Erdbahn umschließenden elliptischen Weg um die Sonne zu rückzulegen, für ihn ist also ein Zahr, was für die Erde ein Monat ist, und auf diesem Rundlaufe um die Sonne, der nur wenig mehr als einen Grad gegen die Ebene der Erdbahn geneigt ist, wird er von der Erde vermöge ihres raschen Laufes durch den Weltenraum aller dreizehn Monate ein geholt. Zn solchem Falle steht dann Zupiter der Erde nahe, die Entfernung kann als kürzeste 82 Millionen Meilen be tragen, und Sonne, Erde, Jupiter befinven sich so in einer Richtungslinie, die Erde zwischen Sonne und Zupiter. Diese Stellung, die der Astronom die Opposition zur Sonne nennt, ist für den Erdbewohner die günstigste zur Beobachtung jener Nachbarwelten, die außerhalb der Erd bahn um die Sonne kreisen. Die jüngste Zupiter-Opposition am 23. Februar dieses Jahres, bei welcher sich der große Planet der Erde auf 88 Millionen und 41 Tausend Meilen genähert hatte, ist nicht vorübergegangen, ohne die höchst interessanten und wechselvollen Erscheinungen auf der hell beleuchteten Zupiterscheibe eifrig zu studiren. Eine scharf abgegrenzte Scheibe mit dunklen breiten Streifen von bräunlicher Färbung um ihre Milte ist das Nächste, waS uns beim ersten Blick durchs Fernrohr auffällt. Ein kleineres Instrument mit mäßiger Vergrößerung zeigt diese Streifen schon; besonders deutlich sieht man zwei, die man mit Gürteln vergleichen könnte, deren größerer nahe beim Mittelpunkte der Scheibe in der nördlichen Hälfte liegt und deren zweiter, abwärts gelegener mit ihm in gleicher Richtung läuft. Zwischen beiden zieht sich der Aequator in einer schmalen Hellen Zone und seitlich größter Ausdehnung hin. Auf diese zwei breiten dunklen Bänder, die um die ganze Zupiterkugel herum laufen, folgen zwei Helle Zonen, die nach aufwärts und abwärts, also nach den Polen hin, von zwei etwas weniger breiten dunklen Streifen begrenzt sind, worauf sich bis zu den Polen eine Fläche erstreckt, die, weniger braun als die vier dunklen Streifen und nicht so weißgelb als die mittlere Zone, mit einer schwachen grauen Farbe bedeckt ist. Sie entsteht aus unzähligen zarten Haarstreifen, zwischen welchen eine weiße Fläche hin und wieder durchscheint, die man als Planetenoberfläche bisher deutete. Von den vier(j dunklen Streifen sind die zwei, die den Aequator umziehen und in denen sich vie dunkelsten Theile der Scheibe befinden, die beständigsten; von den zwei ent fernteren ist besonders der obere oder nördliche nicht allein an sich schmäler als der südliche, sondern auch so großen Aenverungen unterworfen, baß er nicht selten ganz ver schwindet oder nur kleine Reste übrig läßt. Aehnliche Ver änderungen gehen in allen Hellen und dunklen Streifen fast unaufhörlich vor. Auch bilden sich neben diesen Streifen oft ganz schwarze runde Flecken, die in großer Anzahl unerwartet auflreten, vor unseren Augen vergehen und wiederkehren. Sie liegen meistentheilS sehr nahe beim Aequator und ver breiten sich nach diesem hin _in scheinbar wirbelnden Be wegungen, in der Art von Sandhosen, die nach einerlei Richtung schräg liegend zur mittleren Zone aufsleigen. Zur Betrachtung und Verfolgung derartiger gewaltiger Bewegungen ist allerdings ein Fernrohr von minderer optischer Kraft kaum mehr ausreichend. Hier sind die großen und größten Fernrohre der Gegenwart bis zu einen, Meter Oeffnung, über die einige amerikanische Hochstationen verfügen, an ihrer rechten Stelle. Sie enthüllen eine Fülle von Einzelheiten und Erscheinungen, die den Beobachter ge- esselt halten und mit jedem Tage neue« Zrugniß ablegen von den ungeahnt gewaltigen Umwälzungen, die sich auf der fernen Zupiterwelt abspielen. Zn erster Linie wird seit einer Reihe von Jahren die höchste Aufmerksamkeit einem auffallend rotbgefärbten Fleck zugewandt, der im August 1878 m der mittleren Zone der Zupiteroberfläche austauchte und bis heute theils hell, theils kaum bemerkbar abgeblaßt sich erhalten hat. Dieser rolhe Fleck in der südlichen Halbkugel hat eine erstaunliche Aus dehnung und könnte mit seiner Oberfläche Dreiviertel der Erdoberfläche bedecken. Etwa 5000 Meilen lang, übertrifft er an Breite die längste Ausdehnung deS amerikanischen ContinentS. Gegenwärtig zeigt sich der Fleck kaum roth, mehr in gelb lich orangefarbiger Nuance, etwas Heller in der Mitte, so, als ob der dunklere Hintergrund der früheren Jahre durch einen weißen Wolkenschleier verhüllt wäre. Sein Umriß ist ein ziemlich regelmäßiges Oval, umsäumt von den Hellen weißen Wolken des ihn umgebenden Gürtels. Die der Mitte naheliegende Zone ist zur Zeit durch ein lachsfarbiges Band markirt, ihre Ränder sind glänzend weiß, auS rundlichen wolkenartigen Massen gebildet, stellenweise in rothe Streifen als lange Lichtstreisen einlretend. Die Lichtsäden, welche von beiden Seiten des mittleren Gürtels in die anliegenden rothen Streifen hineinreichen, sind das wunderbarste Object in dieser Region. Sie bestehen auS unregelmäßigen, rund lichen oder gefiederten Wolken, die beständigen und schnellen Veränderungen unterworfen sind. Diese wolkenartige Natur der Zupiteroberfläche tritt über haupt am auffallendsten in der Reihe der dunklen und Hellen Streifen der nördlichen Hälfte hervor. Dagegen reicher an Einzelheiten ist die südliche Hälfte. Hinter dem großen rothen Flecke gehen zwei weiße Streifen in einen breiten, gleichförmig grauen Gürtel über, auf dem zahlreiche weiße Puncte glänzen, die zu den schönsten Objecten auf dem Planeten gehören. Eine weitere Eigenthümlichkeit der Zupiteroberfläche ist der sogenannte aequatoriale weiße Fleck, der auS einer Gruppe von wenigstens drei bis vier einzelnen Flecken be steht, die theilweise vereinzelt, theilweise gleichzeitig sichtbar sind. Sie bleiben nicht dauernd unveränderlich in ihrer Lage gegeneinander, die Umgebung, in welcher sie gelagert sind, bewegt sich rasch und zeigt überhaupt eine regellose, häufige Aenderung der Schnelligkeit. Seil 1880, wo diesem weißen Fleck zuerst eine systematische Beobachtung zu Theil wurde, hat seine Geschwindigkeit in ganz überraschender Weise zu genommen, so daß diesem außer seiner Rotationsbewegung wahrscheinlich noch eine eigene Bewegung zuerkaunt werden muß. Auf der detailreichen Zupiteroberfläche scheint demnach Nichts beständig, selbst die augenfälligsten dunklen Bänder nahe der Mitte, die wir schon erwähnten, nicht; sie ändern ihre Form und Farbe. Einmal erscheinen diese Bänder graubraun oder schwarzbraun, ein anderes Mal gelblichroth oder dunkelroth, zu Zeilen sogar rothlila und ganz lila, und die Hellen Streifen in der Aequatorrichtung theilö leuchtend gelb, theils matt und grau. Zn neuester Zeit hat der Astronom Barnard, der zu seiner Beobachtung sich deS Riesenfernrohrs der hochgelegenen Licksternwarte in Californien bediente, diese Farbenände rungen der verschiedenen Zeichnungen näher studirt und er kommt zu der Schlußfolgerung, daß die rothe Farbe der Jupitergebilde ein Zeichen ihres Alters ist, oder mit anderen Worten, wenn ein Fleck oder eine andere Zeichnung (von den weißen Flecken abgesehen) zum ersten Male erscheint, sie dunkel oder schwarz aussieht, nach einiger Zeit aber roth wird. Keine einzige Ausnahme von dieser Wahrnehmung konnte entdeckt werden. Barnard weist auch darauf hin, daß der große rothe Fleck schon im Jahre 1872 von Corder und Terby gesehen worden ist, damals aber nicht als rother, sondern dunkelgrauer oder schwarzer Fleck, während sieben Zahre später Professor Barnard ihn als entschieden roth, wenn er nicht von weißem Gewölk Lberschleiert schien, fand. Derselbe beachtcnSwerthe Astronom, der mit großem Er folge thätig ist und in neuerer Zeit auch den winzig kleinen lichtschwachen fünften Jupitermond entdeckt hat, weist die bisher angenommene Ansicht zurück, daß die sichtbare Ober fläche deS Jupiters eine wolkige Beschaffenheit habe, und hält es mit den beobachteten Erscheinungen besser vereinbar, wenn man sie in einem teigigen oder plastischen Zusta.nde an nimmt und die Gürtel und sonstige Zeichnungen als bloße Farbenänderungen derselben infolge innerer Eruption erklärt. Das ist eine neue Anschauung, die auf ihre Zuverlässigkeit im Laufe der folgenden Zahre zu prüfen sein wird. Jeden falls ist die Erklärung, daß das rothe Licht als daS eigene Licht der glühenden Zupitermasse anzusehen ist, nicht von der Hand zu weisen. Der Riesenball hat seinen Er- kaltungSproceß noch nicht zu Ende geführt, hat noch keine feste Kruste gebildet wie die Erde und unser Mond, wie unsere Nachbarplaneten VenuS und Mars. Jupiter ist als ein Körper mit sehr heißem Kerne und dunkel glühender Rinde, auf der gewaltige Revolutionen einherziehcn, zu denken; so viel darf wohl als feststehend gelten. Das intensive Licht kann wegen glühender Gase, wegen anssteigender localer Dampfmäfsen uns nicht oder nur unvollkommen zur Er scheinung kommen, daher auch die wechselvollen schleier förmigen und vielfarbigen Gebilde, die in einem sehr trans parenten Dampsmeere zu schwimmen scheinen. Zupiter hat weit mehr Ähnlichkeit mit der Sonne, als mit der Erde, das weisen auch die spektroskopischen Unter suchungen nach; er ist eine alternde Sonne, auf der Ent- wickelungSstufe zur Erkaltung und Bildung organischen Lebens tehend. An eine Bewohnbarkeit der Zupiteroberfläche ist nicht zu denken. Befremden muß eS bei der beträchtlichen Größe des Planeten, daß die Zeit seiner Umdrehung um die Achse eine sehr geringe ist. Ein Punct jenes dunklen Gürtels in der Mitte der Scheibe bat eine Geschwindigkeit von etwa 12 600 Meter oder reichlich anderthalb Meilen in der Secunde, während dieselbe Geschwindigkeit eines Puuctes auf dem Aequator der Erde nur 465 Meter beträgt. Der Taz auf Zupiter ist also kurz, er dauert noch nicht ganz 10 Stunden, 9 Stunden 55,5 Min. genau. Die Richtung der Umdrehung deS großen Himmelskörpers von Westen nach Osten ist leicht erkennbar an ren dunklen Streifen, denn die langstreifige Form ist eine Folge der Geschwindigkeit der Umdrehung des Planeten, und ebenso auch an den einzelnen Flecken, deren Fortbewegung von einem Rande zum andern man in Fern röhren ganz deutlich wahrnimmt. Cassini, der ihn in Bologna beobachtete, erkannte als Erster vor 230 Jahren schon diese Umdrehungszeit und leitete sie auch ganz richtig ab. Als nothwendige Folge dieses raschen Umschwungs einer Kugel, deren Volumen 1270 Mal so groß ist, als das der Erde, kann die Figur Jupiters nicht kreisrund sein, sondern muß in der Richtung ihrer Umdrehungsachse bedeutend, ähnlich einer Orange, abgeglättet erscheinen. Diese Er scheinung ist keine optische Täuschung, sondern wird durch sehr genaue und feine Messungen bestätigt; der Durchmesser von Pol zu Pol gemessen ist acht Tausend Kilometer oder ein Tausend siebzig Meilen kleiner, als der äquatoriale. Letzterer ist 19 Tausend und 380 geographische Meilen groß, das ist elf Mal so groß als der der Erde. Bei der Erd kugel beträgt dieser Unterschied der Achsen nur drei Meilen. Da nun die UmdrehungSachse des Zupiter nahezu senkrecht (87 Grad) auf seiner Bahn um die Sonne steht, so muß auch auf diesem Weltkörper die Länge der Tage und Nächte fast immer dieselbe bleiben, das heißt es muß durchschnittlich 4 Stunden 58 Minuten nach unserer Zeit Tag und ebenso lange Nacht sein. AuS diesem Grunde kann dort auch kein wesentlicher Unterschied in den Jahreszeiten statsinden, höchstens erst ganz in der Nähe der Pole. An diesen selbst wird die Sonne während einer Zeit von sechs Erdenjahren, doch höchstens nur in so kleiner Höhe ge sehen, daß sie vom Horizonte etwa eine halbe Hand breite adstehl, woraus dann wieder eine sechsjährige Nacht folgt. Am Aequator dagegen muß sich die Sonne um Mittag im Scheitelpuncte oder nahe demselben zeigen. Und die Sonne ist dort nicht etwa der blendend mächtige Ball wie bei unS, sondern erscheint fünf Mal kleiner als hier, und die Sonnenwärme ist auch nur ein Fünfundzwanzigstel von der, welche der Erde zu Theil wird. Ein wenig anziehendes Bild also für das Menschenkind, das auf eine bessere Welt gestellt wurde und täglich durch das strahlende Tagesgestirn, den Urquell unseres Lebens, meist unbewußt daS schönste Geschenk des gütigen Himmels entgegennimmt. Zupiter allerdings bildet ein Sondersystem, eine Sonne und eine Welt für sich, die ihren fünf Monden, von denen der dritte an Größe den Planeten Merkur übertrifft, auch eigene Existenzbedingungen geschaffen haben mag. Wunderbar und großartig mnß der Eindruck auf jedem dieser Monde sein, außer der kleinen im Silberglanze strahlenden Sonne die ungeheure dunkelroth glühende Riesensonne Zupiter neben vier Hellen Monden ganz in demselben Wechsel der Licht gestalten wie bei unserem Monde zu sehen. Wir werden in einem folgenden Artikel diese fünf Jupitermonde etwas näher betrachten. Ltli. Vermischtes. — Nach dem vor Kurzem zur Ausgabe gelangten Ge schäftsbericht des Tcntschcn Privat - Beamten - Vereins für bas Zahr 1896 hat der Verein gegen Ende deS Berichts jahres für seine VersorgungScassen (PensionScasse, Wittwen- casse, Begräbnißcasse) die Genehmigung des Herrn Ministers des Innern für eine Reihe von Neueinrichtungen, Zusatz- abtheilungen und sonstigen Erweiterungen erhalten, welche die Lassen in den Stand setzen, den weitestgehenden An forderungen, wie sie überhaupt an derartige Institutionen gestellt werden können, nach den verschiedensten Richtungen hin zu entsprechen. Die Kaiser-Wilhelm - Privat-Beamten- Waisenstistung hat ein Vermögen von mehr als 22 000 Dieselbe glückliche Entwickelung, welche die VersorgungScassen des Deutschen Privat - Beamten - Vereins aufzuweisen haben, ist auch auf den übrigen Gebieten, auf die der Verein seine Thälizkeil erstreckt, wahrzunehmen, und die allgemeinen Wohlfahrtseinrichtungen des Vereins, wie Stellenvermittelung, Rechtsschutz, vorschußweise Prämienzahlungen, Vergünstigungen beim Abschluß von Lebens- und anderen Versicherungen, Vergünstigungen in Bädern rc., haben in jeder Weise auch den gesteigerten Anforderungen, die seitens der Mitglieder während des Berichtsjahres an dieselben gestellt wurden, entsprechen können. Hat doch der Verein im letzten Jahre allein für Unterstützungszwecke nahezu 11 000 aus seinem Unterstützungsfonds seinen in Nothlagen gerathenen Mit gliedern zuwenden können. Seit seinem Bestehen hat der Verein inSgesammt nahezu 93 000 Unterstützungsgelber gezahlt. — Der stetige Zuwachs an Mitgliedern — der Verein zählt gegenwärtig 14 000 Mitglieder und verfügt mit seinen (Lassen über ein Vermögen von 2^ Millionen Mark —, sowie die Erweiterungen seiner Versorgungseinrichtungen haben eine Vergrößerung seines ganzen Verwaltungskörpers zur Folge gehabt und die Errichtung eines eigenen Geschäfts hauses nolhwendig gemacht, welches der Verein im Herbst vorigen Jahres beziehen konnte, und das an einer der schönsten Straßen Magdeburgs am Adelheidring 21 gelegen, eine würdige Repräsentation der dem Verein innewohnenden Lebenskraft unv Leistungsfähigkeit auch nach außen hin bildet. Ter kleine Tscheche in der Westentasche. Mit Rücksicht auf die vom Ministerium erlassene Sprachenverordnung für Böhmen veröffentlicht das „Neue Wiener Tagblatt" folgende Merkverse zur Erleichterung des Unterrichts im Tschechischen: Wohlgesügter Reime Klang Mildert jeden Sprachenzwang. Zähl' bis fünf, Las ist sehr nett: .lecken, ckvn, tri, ctzri, xet, Zähl' nur sort, Tu bringst es schon Stoch zur Viertelmillion, Setz' sodann als Erben ein Uniern Tschecheu-Schulverein. Stirb dann gütigst aus der Stell', Und man lobt Dich wie den Schnell*). Wären allen Deutschen so — Wär' ein Jeder comms il kaut! Lion, das ist der Elephant, Llunee Sonne — reine Land, lall ckäle — und so fort, Memorire jedes Wort — (Freilich mit dem Genitiv Geht eS schon gewöhnlich schief.) Ganz besonders präg' Dir ein: Llreüa, Aas — und pra.se, Schwein, In der Mehrzahl prasata, 2atraeenL bolota — Dieses hört der Mensch zumeist, Wenn er quer durch Böhmen reist. Ferner hört man jede Weil' Nennen einen Körpertheil — Aber den verrath' ich nicht, Weil eS mir an Muth gebricht. * * * Tas Pronomen Mein und Tein Stellt sich oft verwechselt ein, So wird auch Deutschböhmerland Nur als tschechisch anerkannt. UlavL, Kops, und Mwa, Stroh, ktLK, der Vogel — dlseba, Floh, 2Lda, Frosch, und misto, Platz, Lase, Brei, und lloella, Katz, Wie die Katze um den Brei Wandle nicht, o Volkspartei. Ärom, der Donner — blesll, der Blitz, Ltrillacklo, die Wasserspritz', Lrollockil — das Krokodil, Das den Michel fressen will. Xrll, der Hals, an den's uns geht. Wenn der Wind aus Czaslau weht, koror, poror, ausgeschaut — Michel, wehr' Dich Deiner Haut; Ockpor heißt der Widerstand Ringsumher im ganzen Land — Wär' schon richtig, wenn er wär' Vetsi, größer — vioe mehr! *) Ein pensionirter Beamter in Prag, der jüngsthin den tschechischen Schulverein zum Erben seines bedeutenden Vermögens eingesetzt hat. Aus dem Geschäftsverkehr. ; Das Lffertenblatt der Delicatessenbranche, der seit 20 Jahren bestehende „Gemüse- und O b st a n z e i g e r", ist kürzlich von Leipzig »ach Braunschweig verlegt worden. Dieser Zeitung ist so eben die Auszeichnung der goldenen Medaille mit der Krone von der Ausstellung für Kochkunst und Hausbedarf in Baden bei Wien verliehen. MLÄIvr'S katvlltKoKvr, Noritr Uäälor V.L.-k. Ao. 85676. ru beriefien äurek weine k^brik LeipLix-IiiniIenaKL oäer äeren VeikLutsL^elmtte: ... v »erltii 101/2. - II-uulMss, 81. bereits für Än^Winter Confcctio i deshalb ungemein billig zu erwerben, weil ich von den betr. Artikel» die ganze» Lagerbestände einiger der bedeutendsten Fabrikanten, die jetzt daß fiimmtliche Stücke Besmkde^S em-feh?/7ch^^ ""sprechend zum Verkanf und betone, MO wollene Lostnnre in tattor-macks-Genre, theils mit Bolero, theils mit geschlossenem oder offenem Jackrt »na relnrrnNvueui U.aÄea, lk»a. zvUvlrnten nuck enrNaetien Oasttti»e»t<>L6en, »elsrrarrvn n»«I r»rk.«e» VneLe», «te., die regulär 17-60 gekostet haben, für S KLS AO.—. nrzen-, keke- u. ölMmnIel, ckscilek, kspes, pelmgeii »uus re. /. Oiyn
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