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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189705233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18970523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18970523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-05
- Tag1897-05-23
- Monat1897-05
- Jahr1897
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1897
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tizrath itechts- Herren Naun- Pichen enkalb- ^elpzig, schinq. niiller- jeloost. >ittwct, er, zu- ,m zur Gericht Fuchs Institut klagten Jahn gemäß großen in die staats« eids zu i Jahn cechung Stadt- Antrag rthcilte Monat n a t e n irde bei Motiv frivoler rathene nur die en. e Mit- hielten rr eine Treiber sonn- ngericht eibjagd, den sie en das r 10 ./L ntachten - Aucr- ig, um is Auf- er Mit zen Las s Aus- cingische Geschick Deutjch- >-Aus- rbänden genannte und be- um vor ache der chleußig, ringange zens bis Rund- uis, daß ie Lanze ob An sonnen- er völlig sich doch ird auch fier vor- )ie Aus- lährung, )ie Aus« nde sind lussteller icurrenz- nts und L Kludt- nn-Orf- ocoladen, Wächtler- ees und , Selig- i-Leipzig, , Cocos- agsmittel i Beeren unkwürze rschieden« achsolger- sf (Mez Bernhard« Roßwein, i-Leipzig, ausgestellt atzen rc. öhrSdocf), ,'ln seien Dampf, (Berndt- üchmann« Kranken- n (Degen- Hüfingen), i-Berlin), rngerüthe eisen und rrlampen, ieselbe er- amariter« Zuziehung sanstalten ie Firmen haltig be- rfmerksam r erstreckt I-. Ll. rntag, den ft, welcher veist nicht len Strecke ung dieses sgestattete ing ist die ijjig und Für diesen k-Dampfer i in Bezug «f Lomfort und Ausstattung alle- bisher Gebotene übertreffen und selbst den verwöhntesten Ansprüchen Rechnung trage«. An Bord dieser Dampfer, welche nur Passagiere I. Elaste führen und keine Fracht (außer Reisegepäck) befördern, befinden sich vorzügliche, von be währten Fachleuten geleitete Restaurationen, welche eine Auswahl nur ganz vorzüglicher Speisen und Getränke (unter Andern wird auch tabls ä'üüto gespeist) bieten werden. Diese neue Eildampfer verbindung (Borin. 8,30 von Dresden nach Aussig und Bonn. 11,10 von Aussig nach Dresden) wird nicht verfehlen, beim Publicum beste Ausnahme zu finden. — Die zusammenstellbaren Rundreise- coupons der Eisenbahnen haben nach wie vor Giltigkeit für die Strecken Dresden—Pirna—Schandau—Tetschen—Bodenbach—Aussig für die Personeu- wie Eilsahrten, nur ist bei letzteren auf Rund- reiseeoupons III. Classe ein, geringe Zuzahlung zu leisten. Dem Frachtenverkehr wird besondere Aufmerksamkeit zuaewrndet und namentlich verdient der Umschlagverkehr nach Len österreichischen Bahnen, ferner stromabwärts die Verfrachtung bis Magdeburg und sämmtlichen Zwischenplätzen, sowie die seit l5. April d. I. ein- getretene Verbilligung der Frachteutransporte besondere Erwähnung. Reichstag. ' 88 Berlin, 22. Mai. Die Berathung der Vorlage über die Handwerksorganisation wurde heute fortgesetzt bei A lOla, welcher die Feststellung der Mehrheit bei der Ent scheidung über die Errichtung einer Zwangsinnung behandelt. Die Aufforderung an die Gewerbetreibenden ,zur Aeußerung darüber soll danach durch ortsübliche Bekanntmachung oder besondere Mittheilung geschehen. Bon freisinniger Seite wurde in jedem Falle die besondere Mittheilung an die Be theiligten gefordert. An diese scheinbar untergeordnete Frage knüpfte sich eine längere DiScussion und die Abstimmung war zweifelhaft, auch durch Gegenprobe daS Resultat nicht fest- rustcllen, so daß zum Namensaufruf geschritten werden mußte. Dieser ergab, da nur 161 Mitglieder anwesend waren, die Beschlußunfähigkeit des HauseS. — Präsident v. Buol beraumte darauf eine neue Sitzung um 2 Uhr an. Diese Wurde wieder mit der Abstimmung über die Bekannt- gebung der Aufforderung an die Gewerbetreibenden eröffnet und ergab abermals die Beschlußunfähig keit des Hauses. Es waren nur 178 Abgeordnete zur Stelle. Jetzt beraumte Herr v. Buol eiue neue Sitzung um 2l/z Uhr an mit der Tagesordnung: ServiStarif. Zn der dritten Sitzung wurde also die Berathung der Classeneintheilung der Orte begonnen, welche in zweiter Lesung des Servistarifs in der Commission ganz abzelehnt und sodann vom Plenum an diese zurückverwiesen worden war. Nachträglich hat die Commission die Classeneintheilung wieder eingefügt. Trimborn beantragte nun heute, die Städte Köln und Leipzig von der ersten in die Classe zu ver setzen, welcher letztere Wunsch in der Commission vornehmlich vom Abg. vr. Hasse mit Nachdruck und Wärme befürwortet worden war. Aber auch heute wurde der Antrag, den Staats- secretair Graf Posa dowsky bekämpfte, vom Hause abgelehnt. Der heutige erneute Hinweis des Abg. vr. Hasse aus die bedeutende Steigerung der Wohnungsmiethen Leipzigs blieb unberücksicht, ebenso die Betonung der finanziellen Seite der Frage, daß nämlich Leipzig beim Verbleiben in der 1. Classe einen jährlichen Verlust von 1 Million Mark erleide. (Sehr richtig rechts.) Das Plenum folgte dem vr. Lieber und Leipzigs Bitten hatten keinen Erfolg. Auch im klebrigen wurden die Anträge der Commission meist be stätigt und nur in ganz wenigen Fällen ein Aufrücken in eine höhere Classe genehmigt. Montag soll die Berathung deS Servis-Tarifs abgeschlossen und sodann die 2. Lesung der Handwerker-Vorlage wieder ausgenommen werden. 227. Sitzung vorn 22. Mai. Das HauS ist zu Beginn sehr schwach besetzt. Am Bundesrathstisch: Handelsminister Brefeld. Der Präsident eröffnet die Sitzung nm 12 Uhr. Die Berathung der Handwerkervorlage wird bei 8 100a fortgesetzt. Er handelt von der Feststellung der Mehrheit. Nach der Regierungsvorlage soll durch ortsübliche Bekanntmachung oder besondere Mitlheilung an die Gewerbetreibenden die Aufforderung gerichtet werden, sich zu äußern. Die Freisinnige Volkspartei be- antragt, daß die Aufforderung nur durch besondere Mittheilung erfolgen soll. Abg. Kopsch (freis. Bg.) befürwortet diesen Antrag, während Geh. Oberregierungsrath vr. Wilhelms ihm widerspricht. Abg. Or. Lsann (nat.-lib.) tritt für den freisinnigen Antrag ein und weist darauf hin, wie wichtig es sei, ganz genau die Mehr heit festzustcllen. Abg. Richter (freis.) hält ebenfalls die Feststellungder Mehrheit für höchst wichtig, wie ja auch der Herr Handelsministcr gestern zugegeben habe. Das Mindeste aber wäre doch, daß ein Handwerker, welcher in eiae Zwangsorganisation hinein solle, persönlich benachrichtigt würde. Gerade die amtlichen Blätter würden am wenigsten gelesen. Handelsminister Brefeld: Er halte die Befürchtung, daß eine Zufallsmehrheit zusammen komme, für nicht begründet. Die Be hörde führe ja eine Liste aller Handwerker und in diese Liste würde jeder Handwerker sein Ja oder Nein eintragen. Das werde für alle Fälle genügen. Abg. Richter (freis.) wiederholt, daß das Aufliegen der Liste nicht genüge und daß eine einfache Bekanntmachung hiervon nicht von allen Handwerkern gelesen werde. Abg. Hitze (Centr.): Eigentlich müßte in dem freisinnigen An träge neben der persönlichen Mittheilung die ortsübliche Bekannt- machung bestehen bleiben. Der Antrag brauche blos statt oder „und" setzen. Abg. Richter dankt für diesen Rath unter Heiterkeit des Hauses und wird den Antrag derart ändern. (Geschieht inzwischen.) Der Präsident läßt hierauf abstimmen; da die Abstimmung zweifelhaft ist, bittet der Präsident um die Gegenprobe. Auch diese ergiebt noch kein klares Resultat. Inzwischen sind zahlreiche Ab geordnete in den Saal geeilt. Präsident v. Buol will nun die Abstimmung wiederholen, was Abg. Richter für unzulässig erklärt und namentliche Abstimmung beantragt. Es entsteht hierüber eine längere Geschäftsordnungs-Debatte, in der die Abgg. Richter und Rickert an der Hand der Geschäftsordnung eine Auszählung LeS Hauses für erforderlich halten, während Abgg. Gröber (C.) und Bachem (C.) dies bestreiten. Der Präsident entscheidet hierauf im Sinne der Auszählung, welche die An- Wesenheit von nur 161 Mitgliedern ergiebt, von denen 58 für, 103 gegen den freisinnigen Antrag gestimmt haben. Das HauS ist somit nicht beschlußfähig. Ter Präsident beraumt die nächste Sitzung auf 10 Minuten vor 2 Uhr an und schließt die Sitzung 20 Minuten nach 1 Uhr. 228. Sitzung vom 22. Mai. Am Bundesrathstisch: Staatssecretair Graf Posadow-ky. Ter Präsident eröffnet die Sitzung um 2 Uhr. Die Berathung der Handwerkervorlage wird bei 8 100a fortgesetzt. Zunächst erfolgt die Abstimmung über den vorher erwähnten freisinnigen Antrag, das Wort „oder" durch „und" zu ersetzen. Sie bleibt, wie der Präsident constatirt, zweifelhaft, so daß wiederum eine Auszählung des Hauses slattfinden muß. Nach der Auszählung komnien noch verschiedene Abgeordnete der Linken in den Saal, welche von der Rechten mit lauten Oh-Rufen empfangen werden. Präsident Frhr. v. Boul: Dir Auszählung ergiebt die An wesenheit von 178 Abgeordneten, von denen 113 gegen und 65 für den Antrag gestimmt haben. (Rufe rechts: „Und da war da- Bureau zweifelhaft?") DaS Haus ist also wiederum beschluß unfähig. Ich beraume die nächste Sitzung auf 2'/, Uhr an und setze auf die Tagesordnung den Servistarif (Heiterkeit.) Schluß 2 Uhr 10 Min. 229. Sitzung vom 22. Mai. Am BuadeSratdSttsch: Staat-srci^tatr Vr. tz. Bo«t1tch«r, Staatssecretair Graf PofadowSky. Der Präsident eröffnet die Sitzung um 2'/« Uhr. Auf der Tagesordnung steht die zweite Berathung deS Gesetz entwurfs, brtr. den SirrvtStaris und die Classeneintheilung der Orte. Auf Vorschlag des Präsidenten v. Buol wird mit der Llaffeneinthellung begonnen, da hierzu zahlreiche Anträge ans Ver setzung von Orten in höher« Elasten vorliegen. Uebrr die Beschlüsse der Commission, welche ihrerseits bereits «ine Anzahl Orte in eine höher« Classe versetzt hatte, alS di« Regierungsvorlage vorgeschlagen, reserirt Abg. 1)r. Lieber. DaS Haus stimmt den Lommissionsbeschlüssen zu. Es werdrn danach versetzt: Altendorf in die 1. ServiSclaste (statt 2. in der Regie rungsvorlage), Au« in die 3. Classe (statt, 4), Blankenes« mit Mühlenberg in die 3. statt 4. Classe, Broich in die 3. statt 4. Classe, Burg in die 2. statt 3., Eichstädt in die 3. statt 4., Geestemünde in die 1. statt 2., Gerresheim in die S. statt 4., Gishorn in die 4. statt 5., Gleiwitz in die 1. statt 2., Gummers bach in die 3. statt 4., Hachenburg in die 4. start 5., Hadamar in die 4. statt 5., Halberstadt in die 1. statt 2., Hechingen in die 3. statt 2., Hilden in die 8. statt 4., Hirschberg in die 2. statt 3., Jarotschin in dir 4. statt 5., Kesselstadt in die 4. statt 5, Kreuznach in die 2. statt 3., Lingenburg in die 3. statt 4., Lehe in die 1. statt 2., Lüdinghausen in die 4. statt 5., Malmedy in die 3. statt 2., Nenulen in di« 1. statt 2., Niedrrlahnstein in die 3. statt 4., Oldesloe in dir 3. statt 4., Preußisch-Frirdland in die 4. statt 5., Ratingen in die 3. statt 4., Reine in die 3. statt 4., Saalfeld in die 3. statt 4., Siegmaringen in die 3. statt 4., Solingen in die 1. statt 2., Verdingen in die 3. statt 4. und Wandsbek in dir 1. statt 2. Classe. Bon der Stadt Hadamar an werden auf Antrag des Abg. Ham- »Ulchrr die Commissionsvorschläge en liloo angenommen. Abgelehnt werden die Anträge aus dem Hause auf Versetzung von Breslau aus Classe 1 in Classe von Camenz aus 4 in 3, von Fröndenberg aus 5 in 4, von Köln aus 1 in Danzig aus 1 in Friedenau in die 1. Classe, Steglitz desgl., Halberstadt aus 2 in 1, Königsberg und Leipzig auS 1 in X, Norderney aus 4 in 2, Potsdam aus 1 in -1. Eine Reihe anderer Anträge auf Versetzung in eine höhere Servisclasse wird ebenfalls abgelehnt. Angenommen wird rin Antrag Kloß auf Versetzung der Stadt Leobschütz i. Schl. auS Classe 3 in 2, desgleichen ein Antrag Thomsen auf Versetzung der Stadt Marne aus der 5. in die 4. Classe, des- gleichen ein Antrag Rickert auf Versetzung von Ohra bei Danzig aus Classe 4 in Classe 3. . Damit ist die Classeneintheilung erledigt. Zur Geschäftsordnung bemerkt Abg. v. Lcbrtzotv: Ich habe in Uebereinstimmung mit meinen politischen Freunden mein lebhaftes Bedauern über die Obstruktion auszusprechen bei unseren heutigen Verhandlungen (sehr wahr rechts). Ich habe viele Zeugen dafür, daß eine Anzahl von Mitgliedern dieses Hauses und zwar von der linken Seite hraußen geblieben ist und als die Aus zählung beendet war, in den Saal traten. Viele von uns haben das deutlich gesehen. Ein solches Verfahren ist rücksichtslos gegen die Mitglieder deS HauseS und schädigt die Würde des Reichstags. (Sehr wahr! rechts.) Ich möchte recht dringend darum bitten, daß dasselbe in Zukunft unterlasse^ werde. (Beifall rechts.) Abg. Singer (Soc.): Ich weiß nicht, woher Herr v. Levetzow das Recht herleitet, sich als Mahner und Warner für das Haus zu kennzeichnen. (Oho rechts). Ter Wahrer der Würde des Reichs tages ist der Präsident. Im Uebrigen constatire ich, Laß meine- Wissens meine sämmtlichen politischen Freunde an der Auszählung sich betheiligt haben. Abg. Speiser (frs. VolkSp.) bemerkt, er sek eingetreten, als die Auszählung beendet worden sei, ohne überhaupt zu wissen, um waS es sich gehandelt habe. Eine böse Absicht habe nicht vorgelegen. Abg. v. Levctzow: Ter Abg. Singer hat kein Recht, mir vor zuhalten, was ich zu thun und zu lassen habe. Im Uebrigen be merke ich, daß ich die Partei des Abg. Singer allerdings nicht im Auge gehabt habe. Ich könnte sogar bestimmte Namen nennen. Abg. Benoit bemerkt, daß von seiner Partei Niemand absichtlich der Abstimmung sich entzogen habe. Damit ist die GeschästsordnungSdebatte beendet. Nächste Sitzung Montag 1 Uhr. Fortsetzung der Berathung deS ServiS-TarisS, Handwerker vorlage, Krankenversicherungsgesetz. In einer über die Reihenfolge der Verhandlungen für die nächste Tagesordnung entstandenen Geschüstsordnungsdebatte erklärt vr. Lieber (Centr.), daß seine Partei auch noch die Erledigung der Finanzgesetze dringend wünsche. (Schluß 6-/. Uhr.) Vermischtes. <--- Deutsche Festspiele auf »em Riederwald. Für die Veranstaltung der sogenannten deutschen Nationalfeste — besser wohl deutsche Festspiele zu benennen —, deren erste- für das Jahr 1900 geplant ist, hatte der Ausschuß zunächst den Platz am südlichen Fuße des Kyffhäuser- als Feststätte in Aussicht genommen. Dieser Plan wurde dadurch gegen standslos, daß die NegierUirg des FürstenthumS Schwarzburz- Rudolstadt, zu dem die Umgebung deS Kyffbäusers gehört, die Anlage des Festplatzes nicht genehmigen zu können erklärte, weil sie nicht dulden dürfe, daß die herrliche Aussicht, die man jetzt vom Kyffhäuser auS auf das im Süden desselben sich aus breitende Waldgebiet genießt, zerstört werde. Schon in der Januar-witzung des Ausschusses war neben dem Kyffhäuser auch der Niederwald als Feststätte vorgeschlagen worden. Diesen Gedanken hat nun der Architekt Ed. Linse in Aachen in Gemeinschaft mit einigen Ausschußmitgliedern näher verfolgt und glaubt in dem sogenannten Ebenthale auf dem Wege von Rüde-Heim nach dem Niederwald-Deukmal einen Platz gefunden zu haben, wie ihn die Natur schöner und siir solchen Zweck geeigneter nicht bilden konnte. Der von Linse aufgestellte Entwurf ist dem CultuSminister vr. Bosse bei seiner jüngsten Anwesenheit in Aachen bereits vorgelegt und von ihm eingehend besichtigt worden; auch wollte der Minister die vorgeschlagene Feststätte bei seiner Weiterreise rhcinaufwärts persönlich in Augenschein nehmen. Der vorgeschla gene, vom Niederwald-Denkmal etwa 12 Minuten entfernte und von Rüdesbeir» zu Fuß in 20 Minuten zu erreichende muldenför mige Platz, der die herrlichsten Blicke in daS Rheinthal bietet» ist zwischen den beiden dort vorüberführenden Fahrwegen 900w lang und 420 m breit, so daß dort eine Feststätte in jeder ge wünschten Größe geschaffen werden könnte. Seine Haupt achse ist annähernd von Norden nach Süden gerichtet. Am Nordende plant Linse für die Musikaufsührungen und VolkS- schauspiele eine große bedeckte Halle zur Ausnahme von etwa 10 000 Personen. In den vorhandenen Eisenbahnlinien, in der Nheinschiffsabrt, den auf den Niederwald führenden Zahnradbahnen, Fahr- und Fußwegen erblickt er ausreichende Büttel, den Verkehr zu bewältigen: di« Nahe der großen Städte Frankfurt a. M., Mainz, Wiesbaden, Coblenz, dazu die zahlreichen kleineren Ortschaften im Rheintbale, verbürgen die bequeme Unterbringung und Versorgung der zusammen strömenden Menschenmassen; für den Rudersport ist durch den bei RüdeSheim 800 m breiten Rhein mit der „Rüdes heimer Au" in der Mitte aufs Beste gesorgt — Alles Be» hältnisse, die beim Kyffhäuser auch nicht annähernd so günstig lagen. ---- Paris, 22. Mai. Bei Angero ertranken sieben Pioniere während eines Manöver-. --- 8usa«mc»staß mit einem StSterge. Da» in Ham burg registriere Vollschiff „Li la" ist auf der Reise zwischen SantoS und Newcastle mit einem Eisberge zusammengrstoßen und hat bei dem Zusammenstöße so schweren Schaden er litte», daß e« zur Reparatur ,n Sydney einlaufen mußte. Nachdem der Schaden dort ausgebefsert worden ist, was einen Kostenaufwand von ungefähr 2000 Pfd. Sterl. erfordert hat, konnte daS Schiff die Reise nach dem Bestimmungsorte sortsetzen, wo es am 13. Mai wohlbehalten eingetroffeu ist. Der Führer de» Schiffes, Capitain Müller, schildert den Verlauf seiner Reise folgendermaßen: „Nach 13tägiger Reise von Santo- waren wir bei Tristan da Cunha angekommen; unterwegs stürzte der Obersteuermann in den Raum und erhielt so schwere Verletzungen, daß er bis zur Ankunft im Hafen bettlägerig gewesen ist. Am 28. Januar sahen wir auf 47 Grad Süd zwei mittelgroße Eisberge; ebenso trafen wir auch an den folgenden Tagen große und kleine Eis berge, so daß wir mehrfach abhallen mußten, um ihnen auS dem Wege zu gehen. Am 2. Februar Mittag« steuerten wir einen nördlichen CurS, kamen aber deS vielen Ausweichens wegen nicht sehr rasch vorwärts. Abend- wurde es dick von Nebel; in Folge dessen wurden die Segel gekürzt und nur dir drei Untermarssegel, Groß- und Vorobermarssegel, Vor- stengenstagsegel und großer Klüver geführt. Das Schiff, daS Nachmittags hatte 12 Knoten machen können, lief jetzt nur noch 5—7 Knoten, die ganze Wache war auf dem Ausguck. Nachdem der Nebel von 11—1 Uhr Nacht- angehalten hatte, nabm er gegen 4 Uhr ein weißliches Aussehen an und wurde noch dichter. Plötzlich sahen wir ganz dicht vor unS eine große EiSinsel. Ich rief dem Mann am Steuer zu, das Ruder aufzudrehen und nicht aufgeregt zu werden; dann ließ ich die Schooten loswerfen und das Großmarssegel herab fieren, doch war es schon zu spät, um einen Zusammenstoß zu verhindern, obwohl die Befehle prompt ausgeführt wurden. Die andere Wache war aus den Kojen auf daS Hinterdeck gestürzt, wo wir den Zusammenstoß erwarteten. Bor uns donnerte die Brandung gegen den Eisberg. Im nächsten Augenblicke stieß der Klüverbaum gegen das Eis, bog sich wie ein Blatt Papier in die Höhe und brach ab; dann bohrte sick das stählerne Bugspriet in das EiS und brach wie eine Wurzel dicht vor dem Buge ebenfalls ab, schwang dann ein paar mal hin und her und fiel darauf nach Lee hinüber, wo es an den Stagen hängen blieb. Nunmehr berührte auch der Bug daS EiS, und in demselben Augenblicke kam auch die neunzig Fuß lange stählerne Fockraa, an der Backbvrdseite in einem rechten Winkel zusammen gebogen, von oben auck brachen noch mehrere andere Naaen, die ebenfalls unklar von dem Eis gekommen waren; ferner wurden an Backbord eine Seitenpforte in der Nähe der Cajüle eingedrückt und eine Anzahl Platten verbogen. Alles dies spielte sich viel rascher ab, als sich erzählen läßt. Sofort nach dem Zusammenstöße gab ich Befehl, die Pumpen zu peilen und die Boote bereit zu machen, doch machten wir keinen Gebrauch von den letzteren, da ein Wasser bei den Pumpen stand unv da- Schiff so dicht wie eine Flasche geblieben war. Von dem donnernden krack kann man sich kaum einen Begriff machen. DaS ganze Scksiff war voll von Eistrümmern; nicht nur war das ganze Deck bedeckt, sondern auch die Cajüte war halb und zwei Kammern vollständig mit EiS gefüllt. Nachdem daS Schiff von dem EiS freigekommen war, hatten wir eine schwere Arbeit vor unS, da eS zunächst daraus ankam, da- schwere Bugspriet los zu werden, das noch immer an den Stagen sing und nicht geborgen werden konnte. Sämmtliche stählerne Stagen mußten nach einander abgehauen werden, während man gleichzeitig die Schiffsseite durch Fender schützen mußte, damit das Bugspriet nicht durch die Platten rammte. Nach langer, ermüdender Arbeit wurden wir schließlich von dem Wrack frei. Dann wurde die schwere Fockraa quer über an beiden Seiten auf der Reling befestigt und eine Bramraa als Fockraa aufgebracht und mittels Tauwerk am Mast be festigt. Mit dieser verkrüppelten Takelung mußten wir aus dem Gewirr von Eisbergen herauSsteuern, doch gelang eS uns, obwohl wir oft rund herum die au daS EiS schlagende Brandung körten. Die Collision erfolgte auf 47° 5^ Süd und 62° Ost; wir rannten von Süden her in den Eisberg hinein, der so klar wie Krystall war. Die Temperatur betrug 6,7 o Celsius. Auch während der folgenden Tage saben wir noch Eis, Vas letzte am 5. Februar auf 44 ° Süd." Capitain Müller meint, daß von hundert Schiffen kaum zehn nach einem solchen Zusammenstöße flott geblieben sein würden. Lader und Keifen. 8 Grimma. Bei Eintritt günstiger Witterung werden sicher die Bewohner Leipzigs zunächst gern Gelegenheit nehmen, die groß artige Sächsisch-Thüringische Gewerbeausstellung mit ihren mannig fachen Sehenswürdigkeilen eingehender in Augenschein zu nehmen. Aber gar Mancher dürste nach Beendigung der Messe gleichwie in anderen Jahren auch das lebhafte Bedürsniß fühlen, in stillerer, herrlicher Frühlingsnatur Erholung zu suchen. In Leipzigs Nähe bietet sich nun kaum ein schönerer Ort für Ausflüge und Sommer- frische, als das im reizenden Thale der vereinigten Mulde an zwei Eisenbahnlinien mit günstiger Zugverbindung gelegene Grimma, das mit Bahn in einer Stunde zu erreichen, auch für Radfahrer leicht zu be suchen ist. Ganz in der Nähe Grimmas zieht sich bekanntlich der angenehme Stadtwald niit vielen sorgfältig gepflegten Spazierwegen und zahl- reichen schönen Aussichtspuncten am Muldenuser entlang. Das nahe historisch denkwürdige Kloster Nimbschen mit ausgedehnten Nadel- und Laubwaldungen ladet zum Besuche ein, ebenso das hochgelegene Döben und Hohnstädt, wie im köstlichen Muldcnthale das lieb liche Böhlen und daS romantische Golzern mit Kamerun auf leichte und angenehme Weise zu erreichen sind. Gute und schöngelegene Gasthäuser, freundliche Sommerwohnungen mit Garten, mehrere Muldenbäder rc. stehen dem Besucher zur Verfügung. Wohnungsnachweis und Führer in Stadt und Umgegend wird auf Verlangen unentgeltlich zugesandt durch die Geschäftsstelle der „Nachrichten für Grimma". 8 Zur Erleichterung des Besuches der Ausstellung in Stockholm veranstaltet das altbekannte Karl Riesel'sche Re ise- bureau in Berlin, Unter den Linden 57, während deS Sommers aller 14 Tage billige Extrafahrten nach dort, wobei noch Gothen burg, Lhristiauia, die Trollhättan-Fälle und Kopenhagen besucht werden. Dauer der Reisen 12 bezw. 14 Tage. Außerdem wird am 12. Juni eine billige Extrasahrt nach ganz Norwegen, Schweden und Dänemark incl. Nordcap und hochinteressanter Landtouren an getreten. Reisedauer 32 Tage. Tie Programme sind sowohl durch das Bureau als durch unsere Expedition kostenlos zu beziehen. Auch werden die Anmeldungen zu den Reisen in der Expedition des „Leipziger Tageblattes" entgegen genommen. Aus -em Geschäftsverkehr. k Da« Etablissement „Europäische Bürsenhake", Katharinen straße 12, ist in den Besitz des Gastwirths Herrn Ernst Wilh. Oettel, eines tüchtigen und umsichtigen Fachmannes, übergegangen. Es hat «ine vollständige Umgestaltung des für das reffen:« Publicum so bequem gelegenen, elektrisch beleuchteten Hotel Garnt und der großen RestaurationSräume stattgesunden. Die groß« Zahl Fremdenzimmer sind vollständig neu aus gestattet, mit großen neuen französischen Betten versehen und sauber und der Neuzeit entsprechend heroerichtet und mit neuem Meublement versehen worden. Die Ventilation der sämmtlichen nach der Straße zu belegeoeu, hohen Zimmer ist die beste. Be» möge feiner centralen Lage und vorzüglichen Einrichtung wird da- Etablissement „Europäische Bürsenhalle" bald eine» AnziehungS- punct für die Fremden in Leipzig bilden. - r Bericht - - . üßer »ie Krequen, i« Asyl für »äunliche vtt-chkos«, Tdalskraße Nr. 28, in der Zeit vom 15. bi- 22. Mai 1897. Nacht vom Vorge sprochen Aufg» nommen Zurück- gewtef«n 15. Mai zum 16. Mai .... 20 20 — 16. - - 17. - .... 17 17 —— 17. - . 18. . .... 17 17 18. . - 19. - .... 32 31 19. - - 20. 19 19 20. - - Ll 24 23 1 ß 21. - - 22. . .... 41 37 170 164 6 'li Vach Schluß der Vedaction eingegange«. Die i» dieser Rubrik m>l,eth-ilieu, während de« Drucke« eiugel-uleuru Lele^ua«, t Hude», wie wo» -u« der Uederschrist ersichtlich, der Siedaciion nicht »or,U«,n, Diese iß «itht» sttr Vrr-Ummeluiigen und uuverständlich« Wendungen nicht »»< c »ntwonlich »u machen. --- Altenburg, 22. Mai. Die neuesten Nachrichten aus, Karlsbad über das Befinden deS Herzogs Ernst besagens daß die schlimmen Folgen einer Erkältung vollständig gehoben sind, so daß Herzog Ernst die ihm verordnete Cur aufnehmen, und außerdem bei günstigem Wetter Ausflüge in Karlsbads Umgebung machen konnte. tü. Jena, 22. Mai. (Privattelegramm.) Devrient'S schönes „Gustav-Avolf"-Festspiel bewährte bei der heutigen Aufführung in der verbesserten Neubearbeitung wiederum seine begeisternde Kraft. Der Hofschauspieler Edward führte in der Rolle des großen Königs eine hohe Ideal gestalt vor, Frau vr. Hauser war eine prächtige Königin,: die Dilettanten spielten mit bewundernswerther Hingebung. Alles war zu einem wirkungsvollen harmonischen Zusammen spiel vereinigt. Das vollständig besetzte, festlich gestimmte HauS spendete stürmischen Beifall. * Greiffcnbcrg t. Schl., 22. Mai. Ein über Greiffen berg, Krumm-Oels und Liebenthal niedergegangenes Un-- Wetter hat, wie der „Neue Görlitzer Anzeiger" berichtet,' große Wassermassen gebracht. Infolge dessen sind die Flüsse in raschem Steigen begriffen. Viele Häuser stehen bereits unter Wasser. * Wir», 22. Mar. Der „Politischen Correspondenz" wird auS London gemeldet: Bezüglich der Form der Action zur Her stellung des Friedens zwischen Griechenland und der Türkei ver ständigten sich die Mächte dahin, ihren Botschaftern in Kon^ stantinopel gleichlautende Instructionen behufs Einleitung vort: Friedensverhandlungen zu ertheilen. Weiter kamen die Mächte überein, angesichts der Dringlichkeit der Regelung der Lage Kaneas die darauf bezügl. Verhandlungen von Cabinet zu Cabinet parallel mit der zuvor erwähnten diplomatischere Action laufen zu lassen. Die Verhandlungen haben bereit begonnen. " ik. Laibach, 22. Mai. (Telegramm.) Der Gemeinde rath beschloß eine Resolution, daß die Regierung, wie in Böhmen so in allen von Slovenen bewohnten Ländern, did slovenische Amtirung sicherstelle. Dadurch würde auch Steiermark und Kärnten der Slavistrunz anheimfallen. * Trieft, 22. Mai. Sämmtliche Arbeiter deS Arsenals des Oesterreichischen Lloyd habe» die Arbeit wieder auff, genommen. * Paris, 22. Mai. Deputirtenkammer. In dtp' heutigen stark besuchten Sitzung stellte der Deputirte Gautier eine Anfrage über die Orieutpolitik der Regierung. Nach dem der Redner zunächst einen Rückblick über die Ent- wickelungSgeschichtr der Orientfrage entworfen, erbittet er darüber Auskunft, wie weit die Verhandlungen gediehen seien. Er hoffe, daß Frankreich cs nicht zugeben werde, daß Thessaliers Griechenland entrissen werde und außerdem, daß eine europäische Controle der griechischen Finanzen eingerichtet werde. Gautier fragt weiter, ob man die von türkisches Seite eiuzusühreudeu Reformen im Auge behalte, und fügt hinzu, daß der Einfluß Deutschlands in Konstantinopel an, Stelle desjenigen Frankreichs treten werde. Frankreich habe Unrecht gethan, seine traditionelle Politik im Orient auf zugeben. Frankreich dürfe nicht hinter den anderen Mächteu hrrmarschiren. Der Minister des Aeußeren Hanotaux be antwortete die Interpellation sofort. * Pari-, 22. Mai. (Kammer. Fortsetzung.) Minister Hanotaux hofft, angesichts des Einvernehmens der europäischen Mächte werde die Türkei auf ihre Forderungen verzichten. Die Arbeit werde langsam von Statten gehen, aber die Rath schläge der Vernunft werden zum Siege gelangen. (Beifall.) Damit ist der Zwischenfall erledigt. * Pari-, 22. Mai. (Meldung der „Agence HavaS" ) Die Botschafter der Mächte haben bisher der Pforte ihren Gegenvorschlag über die Friedensbedingungen noch nicht überreicht. — Meldungen aus Athen zufolge soll der griechische Minister deS Aeußeren mehreren Gesandten gegenüber gesprächsweise erklärt haben, Griechenland werde weder einer Kriegsentschädigung noch 'einer Grenzreguliruug zustimmen. * Madrid, 22. Mai. Auf de» Rath de- Ministerpräsi denten CanovaS zog der Minister de- Aeußeren, Herzog von Tetuan, in Anbetracht der schwebenden wichtigen inter nationalen Fragen sein EntlafsungSgrsuch zurück. * Ranstanttnapcl, 22. Mai. Dem „Jkdam" zufolge beabsichtigen die Militair-AttachöeS und die Kriegs-Corrc- spondenten morgen über V olo abzureisen. Die Entwaffnung und die Heimsrndung der albanestschrn Freiwilligen hat be gonnen. Die gegenwärtige Stärke der türkischen Armee in Thessalien beträgt 65 000 Mann Jufauterie, 1500 Mann Cavallerie und 204 Geschütze. Die Stärke der einzelnen Bataillone ist durch den Etappendienst auf 500 und 400 Mann herabgesunken. SpsviLl-kÄbrik Mi- Ltrüinpks f.». cuun mit vorzUiriltsw Lnio unä ckoppelter 8oü1s, ötLcIieur snßl. k'IoiKüru, von Ooppslßarn, von 4kne1ier Ltrielcssiäs, SovL»» I-ahmlS, Srtlluoalsods Strasso Sv. MdeitM Siezer w Austern v. kurdüll.
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