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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18960214013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896021401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896021401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-02
- Tag1896-02-14
- Monat1896-02
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Bezüglich der Bäume, Pos. 33, wird monirt, daß da- Material, das zur Ausbesserung genommen wird, ein recht geringes sei. Die Eschen in der Eisenbahnstraße z. B. seien von Haus aus nicht säbig gewesen, sortzukommen, sie seien zu schwach gewesen, nicht trästig Aenug, auch in den Wurzeln nicht gut. In der Chaufsrestraße lallten, wie unser Mitglied, Herr Joachim, sich vergangenes Jahr geändert hat, 75 Procent der Bäume eingegangen sein. ES wurde später vom Rath nachgewiesen, Latz das nicht ganz der Fall sei, es seien weitaus weniger. Jetzt wurde nun im Ausschuß gesagt, daß di, im vorigen Jahre noch übrig gebliebenen Bäume nun auch todt wären und daß es wohl an der Zeit sei, hierin einmal Wandel zu schassen. Bon fachmännischer Seit« wurde darauf aufmerksam gemacht, daß das geeignete Material nicht so leicht zu erhalten sei. Die Bäume müßten mehr hier gezogen werden; es seien Bäume aus anderem Klima hierher gebracht worden, die, wenn sie nicht besonders kräftig sind, nicht fortkommrn könnten. Auffallend ist allerdings auch, daß in alten Straßen, wo sich die Bäume bisher gut gehalten haben, wie in der Zritzer Straße, jetzt sehr viel wegblriden. Das liegt vielleicht an dem Ruß oder dem Einfluß deS SalzstreurnS aus den Pserdebahngleije». Bei den Fußwegübergängeu haben wir Anträge weiter nicht zn stellen. Nur wurde bei einem Bezirk, der sehr wenig bedacht ist, daraus aufmerksam gemacht, daß eine ganze Anzahl von Ueber- gängen vorgeschlagen werden, die an sich wohl einer besseren Her» slellung bedürftig seien, daß aber an ganz belebten Straßen mit Macadam noch keine gepflasterte» Uebergänge vorhanden seien; ich meine, es sollte doch ini nächsten Jahre einmal dafür gesorgt werden, daß zuerst feste Uebergänge in den noch weich ringrdeckten Straßen hergrstellt werden. Die Fuhwegherstellung ani alten Friedhof in der Breitenselder Straße in Leipzig-Gohlis schlagen wir Ihnen zur Verwilligung vor, setzen aber dabei voraus, daß die in das Conto XU. Pos. 19 ein gestellte Herstellung eiuer Parkanlage daselbst auch bewilligt würde. Es ist noch ein« Eingabe an uns gelangt, die von Herrn vr. von Frege unterzeichnet und mit weiteren 125 Unterschriften versehen »st. Es wird darin gebeten, die Frankfurter Straße, die die Hauptzusuhr von Westen bildet, nicht mit boffirten Steinen zu pflastern, sondern zu asphaltire». Bei der Frankfurter Straße handelt es sich um den Theil von der Leibnizstraße bis zur Brücke, der theilweisr sogar noch gewöhnliches Bruchsteinpflaster hat. Die Herstellung an sich ist ganz gewiß nöthig und mir hatten auch in den Ausschüssen Zustimmung zur Pflasterung mit bossirten Steinen I. Elass« zu empfehlen beschlossen. Inzwischen ist diese Petition gekommen. Das Rathsschreiben dazu theilt mit, daß höhere Anlage kosten bei Asphaltirung nicht entstehen. Dies ist zuzugeben. Die Ausschüsse — es war mit dem Finanz, ausschuß darüber zu berathen — empfehlen nunmehr gegen zwei Stimmen, Asphalt für diese Straße vorzuschlagen. Ich bitte also, den Antrag auf Genehmigung in dieser Weise noch abäudern zn dürfen. . Die Asphaltirung des Brühls schlagen wir zur Berwilligung vor, ebenso alle Nummern bis mit 74. Wegen Belegung des südlichen Theiles der Nürnberger Straße mit Holz sind zwei Petitionen eingegangen und die Sache hat die Aus- ichüste drei Mal recht eingehend beschäftigt. Wie Sie sich erinnern, ist im vorigen Jahr an uns das Ansuchen von Herrn Klinkhardt und Genossen gestellt worden, die Nürnberger Straße in ihrem oberen ThrUe vom Bayerischen Bahnhof an mit Holzpflaster zu belegen. Der Rath hatte vorgeschlagen, dazu das voriges Jahr bestellte australische Holz zu verwenden. Es ist dies Holz einer Eukalyptusart, welches nach den Proben außergewöhnlich hart ist. Dagegen machten sich nun in den Ausschüssen verschiedene Bedenke» geltend. An der Schule am Floßplatz, in der Sidonienstraße, liegt schwedische Kiefer; dieses vergleichsweise weiche Holzpflaster bildet schon eine verhält- nißmäßig glatte Fläche, und es ist beobachtet worden, wie dort die Lastwagen leicht ins Rollen kommen, so daß die Pferde vor dem Geschirr hängen und nicht eingreifen können. Das wäre eine gewisse Gefahr. Dort ist das ja nicht so schlimm, weil der Fähr verkehr nicht groß ist und dann, man kann hier sagen, glücklicher Weise, recht schlechtes Pflaster am Platze anschließt, auf welchem di» Pferde schnell wieder Fuß fasten können. Herr Baensch hatte diese Eingabe zur seinigen gemacht; derselbe machte dann geltend, man solle dann die Nürnberger Straße mit Weichholz belegen. Wir hatten keine rechte Lust, eine neue Position einzustellrn, da man einerseies Loch Las bestellte australische Holz verwenden müsse und andererjeits das Conto in diesem Jahre nicht noch höher dotiren könne. Inzwischen war auch eine weitere Petition eingegangen von den Vorständen der dortigen UniversitätS-Kliniken, und wir wären gern bereit gewesen, geräuschloses Pflaster zu befür- Worten, jedoch das Gefälle von 1 zu 39 sei hier sehr groß und es sei hier gefährlich, das harte Holz einzulegen, zumal da alle Erfahrungen damit noch fehlen, und wir Gefahr liefen, dasselbe nach kurzer Zeit wieder beseitigen zu müssen. Der Lastverkehr ist dort außerordent» lich groß, aber die hierfür noch in Frage kommende Windmühlenstraße könne nicht noch mehr belastet werden. Man müsse daher versuchen, die Lastgeschirre für die Nürnberger Straße fest zu halten, die schon jetzt dort verkehren. Es sei deshalb nicht angängig, daß mau gerade dort, an der an sich so gefährlichen Stelle eine Probe mache. Man schlägt Ihnen deshalb vor, von der Einlegung des Holzes abzusehen, giebt aber zu, daß die Straße bald besser befestigt werden muß, und daß es vielleicht möglich sein wird, Holzpflaster nach dem System Kerr in den nächsten Jahren dort einzulegen, daß man aber mit Len» außergewöhnlich harten australischen Holz eine Probe dort nicht machen solle; auch müssen nach einer Vorschrift des neuen Straßenpolizeiregulativs die Wagen nun mit Schleifzeug versehen werden. Schließlich wurde einstimmig im Ausschuß die Pof. 75 abgelehnt und empfohlen, die Probe mit dem harten Holz an einer anderen Stelle zu machen und die Goethestraße, die weniger Lastverkehr und etwas günstigere Gesällsverhältnisse hat, dazu zu beniGeu. Bei Berathung der Petitionen ging die Ansicht der Aus- schliffe wegen der Beiträge der Anlieger dahin, solche Beiträge vorauszusetzen, wenn die Neubekestigung einer Straße eher, als der regelmäßige Umtrieb dies nothwendig macht, erbeten wird. ES ist ferner beantragt, alle die Straßenherstellungen, die sich nothwendig machen, weil neue Straßenbahnlinien durchgeführt werden, und die man jetzt also gemeinsam mit der Straßenbahn gesellschaft herstellt, abhängig zu machen von der Genehmigung der Führung dieser Linien. Sie finden den Antrag in der TageS- orduuog. Ich darf Ihnen vielleicht auch einmal bekannt geben, Vie der Rath sich den Ausbau deS Straßrnbahnnetzes denkt. Di« neue Straßenbahngesellschaft, im Gegensatz zu der alten Pferdebahngesrllschaft, hat also ihre bereits concessionirlen Linien einzulegen, deren Führung wohl bekannt ist und für die in der Hauptsache di« Einstellungen vorige- Jahr schon erfolgten. Diese Gesellschaft soll ferner errichten: и. Johannisplatz, Täubchenwea, Stötteritz, d. Marirnplatz, Kohlgartenstraße, Wurzner Chaussee hinaus mit Abzweigung nach Schönefeld, o. Ostplatz — Stötteritz, ä. Gohlis — neue Easernrn mit Abzweigung nach Möckern, o. nach Leutzsch, Führung noch unbestimmt. Di« alte (Pferdebahn-) Gesellschaft soll »och errichten; ». Eüdsriedhofstraße — Stötteritz, к, Südsriedhosstraße — bis zum Südfriedhof, o. Lhausteestraße — Wurzner — Torgauer Straße, ck. Carl-Heine-Straße — Plaawitzer Bahnhöfe, ». Liudeuau — Zschvchersche Straße — Kleinzschocher, L Lindenau — Leutzsch, «. Loruaifche Straße — Lößnig. Au» diese» viele» noch offnen Linien, die deu Ausbau «tzigen Netze- betreffen, «rgirbt sich, daß eine ganze Anzahl -wißen in Mitleidenschaft gezogen wird, über deren Benutzung «st noch einmal da- Collrgl «tn VitßverstLndniß nicht ai gs-ellt. Le von _ ....... Benutzung doch ztum gefragt werden muß. Uni darüber . . nicht auskommrn zu lasten, wird der Antrag 1 Nu« ist noch eine Mitthetlung wegen der Einnahmen zu Pos. 13 »u machen. ES ist ausgefallen, daß das Universitätsrentamt nur 41 W bezahlt, also nur 3 für Quadratmeter und Jahr. Di« Kosten für die Unterhaltung betragen aber nach Pos. 31 das Doppelt«. Nachdem der Lnsfchußantraa formulirt war, hat Herr Ttadtrath Vr. Fischer mir noch di« Mittheilung zukommen lasten, daß auf Grund eines Vertrags — er betrifft den Streifen in der Lirbigstraße — dir Universität nur zur Hälfte zur Unterhaltung verflichtet sei. Bei de« Einnahmen ist noch vorgeschlagen worden, die Beschlußfassung au-znfetzen üb«r di« Einstellung aus dem Guthaben d«r Stadt bei der Sparcastr, weil man die AuS- aaben noch nicht übersehen kann und nicht weiß, wie die Geschäfte sich gestalten. Ich will bemerken, daß voriges Jahr 400060 ^ll eingestellt waren. Diese Summe konnte dann bei Feststellung des zweiten Steuertermins auf 300 000 rrmäßigt «erden. Diese-Jahr sind 200 000^1 eingestellt und es könnte da- mnaekehrtr Berhältuiß eintr«t«n, so daß »rau, nachdem ein so große- Zaschußconto erledigt ist, hierbei mehr braucht. Di« Ausschüsse beautragen daher diese Einnahmepositio» offen zu lasten, um eventuell «inen höheren Betrag später «inzustelleu. Dir Anträge, wie ich sie Ihnen mitgetheilt hab«, ändern daö Conto nicht sehr. Es stellt sich da- so, daß wir lSl 340 Abstrich« Vorschlägen, daß dagegen di« m»-s»L«nd«l Einnahmipositionin 74 000 ^tl betragen, daß also da- Go«t» der Ausgaben nnr einig« 50000 -sl weniger betragen wird, pmm Sie unser« Anträge annrhmen, und zwar ohn« Rücksicht auf den Antrag betreffs der Goethestraße. Ich bitte TI«, unsere An- träge anzunehmen. Herr Vorsitzender: Die Debatte ist eröffnet. Herr Sladirath vr. Fischer: Meine Herren, ich erlaubt mir, gleich an der Hand der vom Ausschuß gestellten Anträge meine Erwiderungen, dir ich sehr kurz fassen will, zu bringen. WaS zunächst den unter l gestellten Antrag betrifft, so haben wir aller dings als selbstverständlich erachtet, daß die Concession für die in Aussicht gestellten Erwetterungslinirn den betheiligten Gesellschaften ertheilt wird. Zu dieser Sache will ich nur noch kurz bemerken: TaS Angebot ist den betreffenden Gesellschaften Anfang October d. I. gemacht worden; eS ist aber bis jetzt noch keine Erklärung daraus ergangen, sonst würden Sie bereits über die Abmachungen von unS in Kenntniß gesetzt worden sein und zwar mit dem Ersuchen um Ihre Zustimmung dazu. Betreffs des zweiten Antrags kann ich zu dem, waS der geehrt« Herr Referent bereits erwähnt hat, nur noch ergänzend bemerken, daß der Vertrag zwischen der Universität und dem Rath als Brr- treter des Johannisho-pital» aus dem Jahre 1876 datirt. Damal» wurde auSgemacht, daß die Straße, welche um den Platz, auf dem sich jetzt die Veterjnairklinik befindet, führt, gemeinschaftlich von der Universität und dem Johanni-Hospital hergrstellt werde. Die meist«» dieser Straßenbauten sind bis jetzt ausgrführt, nur eine kleine Strecke, das ist die von der Lirbigstraße in der Kreuzung mit der Johannis allee bi- zum Eingang des neuen JohanniSsriedhoses, ist noch nicht definitiv hergestellt, weil, wie den Herren erinnerlich sein wird, dort sich noch zur rechten Seite des Fußwegs — von der Stadt aus — di« schöne Lindenallee befindet, die fallen muß, wenn dir Straße definitiv hergestellt wird. So lange dieser provisorische Zustand bleibt, ist auch die Unterhaltung dieses Fußwegs zur Hälfte von der Universität und zur Hälfte vom Johannishospital zu tragen. Deshalb sind hier nur drei Pfennige angerechnet, und ich gebe zu, daß es richtiger gewesen sein würde, wenn in dem Text für diese Position noch bemerkt wäre: „antheiliger Beitrag." Was Antrag 3 betrifft, so glaube ich, wird der Rath durchaus nichts einzuwenden haben. Zu Antrag 4 möchte ich bemerken: In diesem wird gewünscht, daß der Sieinablagerungsplatz an der Chausseestrabe im Laufe des nächsten Jahres geräumt wird. Nun, es wird Ihnen bekannt sein, daß wir allerdings, wie der Herr Referent bereits erwähnte, vor fünf Jahren, als wir für den ersten Jngenieurbezirk einen neuen AblagerungSplatz schufen, damals schon bemerkten, Laß dieser alte Ablagerungsplatz an der Chausseestraße nach und nach geräumt werden sollte, und wir glaubten, in fünf Jahren damit zu Stande zu kommen. ES wird aber kaum möglich sein, die jetzt noch dorr befindlichen Bestände in einem Jahre zu räumen, d. h. durch den Verbrauch der dort lagernden Materialien nach dem gewöhnlichen Bedürfniß. Würde ohne Rücksicht aus das gewöhnliche Bcdürsniß der Platz sofort geräumt werden sollen, so würden wir wahrscheinlich besondere Kosten noch von Ihnen erbitten müssen, um die Räumung i» einem Jahre vornehmen zu können. Bezüglich der Anträge 5a), L) und o) ist ja unsererseits nichts weiter zu bemerken, da das nur Consequenzen von den späteren Anträgen bezüglich der Ablehnung von Holzpflasterung in der Nürnberger Straße sind. Zu dem Antrag also, eine Vorlage an Sie zu bringen, um anstatt in der Nürnberger Straße in der Goethestraße einen Versuch mit australischem Holzpflaster zu machen, nun so wird auch dagegen der Rath nichts einwenden, denn wir hatten Ihnen ja schon im vorigen Jahre, als wird Ihnen eine vorläufige Uebersicht über die im nächsten Jahre vorzunehmenden Neupflasterungen gaben, die Goethestraße für diesen Versuch mit australischem Holz in Vorschlag gebracht, und lediglich in Folge der Petition der Herren Klinkhardt und Genossen und der Professoren glaubten wir, daß vielleicht die Nürnberger Straße noch nothwendiger und für diesen Versuch zweckmäßiger sei als die Goethestraße. Also für den Rath ist das jedenfalls kein Hinderungsgrund, wenn Sie die Nürnberger Straße für diesen Versuch nicht wünschen. Was die Zschvchersche Straße — Antrag 6 — betrifft, so ist eS ja ganz richtig, daß die unterste Strecke von den drei Linden bis an die Mündung der Zschocherschen Straße die Lützener Straße, die thatjäLlich zur Bernhardstraße gehört, noch macadamisirt ist und iu Folge dessen die Pflasterung von Ihnen auch zugestanden ist. Wie die Beschaffenheit des Pflasters auf der weiteren Strecke ist, darüber läßt sich allerdings streiten. Meiner Ansicht nach ist die Strecke von der Felsenkellerstraße bis zum Felsenkeller hinauf wo die Karl Heincstraße kreuzt, — ich habe mir das heute Mittag angesehen — noch gut und braucht noch nicht neu gepflastert zu werden. Wir würden sie auch nicht zur Neupflasterung vor- geschlagen haben, wenn es nicht zusammenhinge mit der Anlage der Gleise für die elektrische Straßenbahn aus dieser Strecke zwischen de» drei Linden und der Weißenfelser Straße in der Zschocherschen Straße. Also, meine Herren, ich glaube, daß der Rath auch nach dieser Richtung Ihrem Antrag beitreten wird. Tas sind im Wesentlichen die Bemerkungen, die ich z» machen habe. Ich will nur noch am Schluß meine Befriedigung vor Allem darüber ansdrücken, daß der Herr Referent in so eingehender Weise die Bortheile der neuen Bedingungen für die elektrischen Straßenbahngesell- schäften gegenüber den alten dargelegt hat. Er hat Ihnen ausgerechnet, — und das ist meiner Meinung nach gewiß nicht zu hoch gerechnet - daß wir in Zukunft also jährlich, natürlich nur im Durchschnitt der 40 Jahre, was er als Voraussetzung vorausgeschickt bat, zu den Kosten des Contos 38 etwa 400 000—450 000 Beitrag von beiden Gesellschaften erhalten werden. Ich will außer den directen Beiträgen noch eine Summe erwähnen, die der Herr Referent nicht erwähnt hat, die ohne Weiteres wegiällt, und zwar schon mit dem 1. Januar nächsten Jahres, das sind die jetzt auf Conto 42 ein gestellten 6000 für Gewährung von Freikarten für die Beamten deS Raths und des Polizeiamts. Sie fallen weg, da nach den neuen Bedingungen in 8. 19 ausdrücklich bestimmt ist, daß die Straßenbahn-Gesellschaften so viel Freikarten zu gewähren haben für die Beamten des Rath» und des Polizeiamtes, alS nach dem pflichtmäßigen Ermessen deS Raths nothwendig sind. Das ist auch einer der Vortheile, die wir nach den neuen Bedingungen gegenüber den alten haben. Ich kann daher nur das bestätigen, daß unsere Situation nach den neuen Bedingungen eine wesentlich günstigere sein wird. Herr Zimmermann: Zur Berathung deS Conto 38 möchte ich mir einige Bemerkungen zu machen erlauben. Die erste betrifft die Bepflanzung der Delitzscher Straße in Eutritzsch. Früher machte es einen schönen Eindruck, wenn man die Delitzscher Straße ent lang ging und die dortige» Bäume in Augenschein nehmen konnte. Jetzt thut e- einem leid, wenn man die Straße entlang geht und sehen muß, daß mindestens ein reichliches Viertel der Bäume aus der Strecke von der Theresienstraße bis zum Markt aus irgend welchem Grunde entfernt wird, sei es nun daß sie ungefähren sind durch ein Geschirr, oder sonst etwas, kurz und gut, sie werden ent- fernt, und mir nichts dir nichts die Löcher, wo die Bäume ge- standen haben, zugepflastert. Ich habe mich im Anfang gewundert, daß inan dieses duldet, und man hat mir versichert, cs wäre die Absicht, die Anpflanzungen der dortigen Alleebäume in der sehr breiten Straße nach und nach ringehen zu lassen. Ich mußte mich sehr wundern, daß man zu einer derartigen Anschauung kommen konnte. Ich hoffe nun, daß der geehrte Rath der Sache Beachtung schenkt und dort wieder Bäume anpflanzen läßt. Der zweite Punct, den ich erwähnen möchte, ist vom Herrn Referenten schon bekannt gegeben und betrifft die Pflasterungen der Straßenübergänge an der Lindenstraße, an der Blücherstraße und an der Marienstraße. Das sind sehr verkehrsreiche Straßen, welche macadamisirt sind, und eS ist wirklich sehr wünschenswcrth, wenn denen ebenfalls eine Beachtung geschenkt wird. Das Dritte, was ich hier zur Kenntniß bringen möchte, betrifft die Wittenberger Straße, früher Lange Straße. ES wird Ihnen nicht unbekannt sein, daß der Rath vor mehreren Jahren das Areal von den Lippert'schen Erben angekaust und später an die Firma Grob Sc. Co. wieder verkauft hat unter der ausdrücklichen Bedingung, daß die jetzige Wittenberger Straße durchgeführt werde. Man hat aber aus diese- Areal eine Turnhalle gebaut. Man hat auch von der Berliner Straße biS zur Theresienstraße die Pflasterung vorgenommen, die vor kurzer Zeit endlich fertig geworden ist, aber man ist noch nicht dazu gekommen, die Wittenberger Straße herzustellen. Ich glaube ja, Lay bei Len Jinan-verhältnisfen, in denen mir uns befinden, auch unser Bortheil nicht wünschen wird, daß Ausgaben gemacht werden, wenn sie erspart werden können. Aber da- müssen Sie doch zu geben, daß die Lag« dort eine dringende Abhilfe nöthig macht. Ferner wundere ich mich und zwar nicht ich allein, sondern auch die dortigen Anlieger, daß das angekaufte Areal schon feit zwei Jahren brach liegt und daß man eS zum AblagerungSplatz benutzt jür Dinge, dis tch hier nicht nennen mag. Ich möchte den geehrten Rath dringend ersuche», die Durchführung der Wittenberger Straße baldmöglichst aussühren lassen zu wolle». Herr Rudolph: Meine Herren, bei Aufstellung de- Hau-Halt- vlane- scheint mir in diesem Louto nicht der GesichtSpunct tn- Auge ge- saßt zu fein, daß der Verkehr hauptsächlich der Grund gewesr» ist, weshalb die od«r jene Straße ueu gepflastert werden soll, sondern mir scheint m«hr der Grund iuS Auge gefaßt zu sein, daß die innere Stadt früher al-die anschließenden Vororte bossirteS Straßcnpslaster bekommen, so daß »mu erst uach und nach vielleicht in 10 bi» 12 Jahre» di» hinan- kommt. Da- «nag sei« Berechtigung haben. Man darf aber doch »icht da-, wa- sehr »othweudig ist, vergesse». Ich hab« mit Freud« gesehen, daß nach einer Anregung, die ich schon vor vielen Jahren gegeben habe, der Fußweg deS Gohliser WegS be festigt werden soll. Ich habe aber zugleich bei dieser Gelegenheit rüher auch die alte Eutritzscher Chaussee, jetzt Delitzscher Straße, mit erwähnt; dort ist es gerade so nothwendig. Ich möchte beute den Antrag stellen, daß dort dieselbe Ausgabe wi« für die Gohliser Straße eingesetzt wird, da die Delitzscher Straße nicht mehr erfordern wird. Es ist doch sicher nothwendig, daß die Verbindung zwischen den äußeren Vororten und der inneren Stadt so hergrstellt wird, daß auch die Arbeiter bei Regenwetter gehen können, ohne daß sie ich gar zu sehr beschmutzen, und di« Zustände sind dort gerade bei chlechtem Wetter keine angenehmen. Ich möchte auch daraus auf merksam machen, daß gleiche Zustände auf der Lindenauer Chaussee herrschen. Meine Herren, Sie wollen die Frankfurter Straße asphaltiren, das ist das theuerste Pflaster, wo- man auf «in«r Straße anwenden kann, und wenn inan nun ein paar Schritte weiter hinauskommt, ist nicht einmal der Fußweg in solchem Zustande, daß die Leute, ohne sich sehr zu beschmutzen, passirrn können. Es ist unbedingt nothwendig, daß für gepflasterte Verbindung gesorgt wird. Der Herr Oberbürgermeister hat damals entgegnet, daß aus der Delitzscher Straße eine Regulirung stattfindrn würde. Ich meine, daß auf der Seite der Eutritzscher Straße, wo die Gärten sind, und wo der Weg an den Kasernen hinführt, also der Theil links von der Stadt aus, daß dieser Theil wahrscheinlich auch in zehn Jahren für Gärten erhalten bleibt und nicht bebaut wird. Deshalb geht mein Antrag dahin, die von der Stadt au- links gelegene Seite auf den Fußwegen mit Pflastermaterial zu versehen, so wie eS iu der Gohliser Straße vorgesehen ist. Dann möchte ich noch Eins erwähnen. ES ist wohl kaum nothwendig, daß die Gellertstraße schon jetzt aSphaltirt wird. Es ist dort das Pflaster wirklich noch nicht so schlecht, daß man sagen müßte, daß es gerade sehr nothwendig wäre. Man hätte dann vielleicht auch noch nicht nöthig, an das Schrebergäßchen zu denken, von welchem gesagt wurde, daß der Verkehr dort ein sehr reger wäre. Ich will nun zwar nicht dagegen sein, daß man die Gellertstraße asphaltirt, aber ich meine, daß man die äußeren Bezirke nicht ganz vergessen soll; gerade für Gohlis ist nichts eingesetzt, außer den Beträge» für Fußwegübergänge, deshalb möchte ich bitten, daß der Theil der Eutritzscher Straße bis zum Chausseehaus auch einmal etwas erhält. Nu» möchte ich noch Eins erwähnen. ES ist in Aussicht ge nommen, den Täubchenweg von der Feldstraße aus bis weiter hinaus herzuslellen. Es würde dann aber nothwendig sein, von der Stelle an, wo die Postställe stehen und das Pflaster auf- hört, wenigstens die Fußwege an der Seite des JobanniSstift- Areals hrrzustellen. Wer mit ansehen muß, wie die Leute dort bei schlechtem Weller hinauSwaten, der wird sagen, daS ist ein Zustand, wir er so in der Nähe der inneren Stadt nicht stattfinden darf. Es wäre viel besser, wenn dieser Theil gepflastert würde, im Anschluß an den anderen Theil; der vordere Theil soll ja auch ge pflastert werden. Wenn dieser Theil dort noch mit hergestellt werden könnte, würden wir sehr dankbar sein. Es ist mir das nicht nur von den dortigen Anliegern gesagt worden, sondern ich habe es selbst in der Mittagsstunde beobachtet, wie die Leute dort sich aus zahlen müssen. Wenn sie auf dem Trottoir gehen und an die tiefen Straßenübergänge kommen, finden sie da große Wasserlachen, durch die sie hindurch müssen; anders kommen sie nicht hinüber. Da müßte etwas geschafft werden. Ich möchte den Antrag an den Rath bringen, daß da etwas geschieht. Herr Vorsitzender: Herr Rudolph hat zwei Anträge gestellt, einmal den Antrag: Die von der Stadt aus links gelegene Seite der Eutritzscher Straße beziehentlich des Fußweg- in derselben Weise, wie in Pos. 53 für die Gohliser Straße vorgesehen ist, herzustellen. Herr Rudolph: Bis zum Chausscehausl Herr Vorsitzender: Der Antrag ist unterstützt. Und sodann zu Pos. 62, die Herstellung des Täubchenwegs betreffend: daß die Fußwegübergänge am Täubchenweg in einer angemessenen Weise hergestellt werden. Der Antrag ist unterstützt. Herr Maschinenfabrikant Herzog: Meine Herren, ich verlange nicht Tausende, wie mein Freund Rudolph, sondern nur einige Hundert Mark und zwar für mehrfach erwähnte Sachen. Schon seit zwei Jahren habe ich und Andere gebeten, daß der Fußweg in der Marschallstraße in Ordnung gebracht werden möge. Man hat vom Rath Vorschriften erlassen und die Hausbesitzer haben sie befolgt; nur der Rath hält es nicht der Mühe Werth, seine eigenen Regulative zu befolgen. Wenn wir so weiter fahren, dann verlieren wir überhaupt das Vertrauen zu den Regulativen des Rathes. Dann kann dieser auch nicht von den Bürgern verlange«, daß sie dieselben befolgen. Es handelt sich ja nur um eine Kleinigkeit und die Zustände sind dort wahrhaftig so, daß, wenn zwei sich ausweichen wollen, der Eine in den Dreck steigen muß. Einen Antrag will ich nicht stellen; eine Summe ist im Haushaltsplan nicht vorgesehen. Ich bitte aber nochmals, daß in diesem Jahre dort Trottoir gelegt werde. Herr Pros. vr. Bücher: Meine Herren, ich möchte zunächst um «inen Ausschluß bitten, bezüglich der Asphaltirung der Frankfurter Straße. Ich finde dieselbe bei dem großen Verkehr der Straße durchaus gerechtfertigt. Ich finde nun in der nächsten Position des Budgets: „Asphal- tirung des BrühlS." Da sagt mir aber mein Laienvrrstand: wie soll es mit der dazwischen liegenden Strecke, dem Ranstädter Steinweg, werden, wo Las Pflaster zweifellos eben so schlecht ist wie aus der Frankfurter Straße, und der Verkehr womöglich noch größer? Jedenfalls scheint mir doch nothwendig, daß man hier einmal reine Bahn macht, das heißt, die ganze Strecke bis zum Brühl asphaltirt. Ich möchte beiläufig bemerken, daß der etwas abschüisige Uebergang über den Fleischerplatz von dem Ranstädter Steinweg her so glatt ist, daß es geradezu lebensgefährlich ist, darüber hinwegzugehen. Ich möchte an den Rath das dringende Ersuchen richten, hier auf eine Aenderung bedacht zu sei»; denn der Uebergang ist schon bei trockenem Wetter ein beschwerlicher, aber namentlich im Winter, wenn es etwas geschneit hat, ist es kaum möglich, ihn ohne die Gefahr des Hinstürzens zu passirrn. Sodann bitte ich, mir noch einige allgemeine Bemerkungen zu gestatten. Unser Herr Bicevorsteher hat unS eine sehr schöne Ab schiedsrede gehalten, und ich habe diese Rede, wie Alles, waS er unS hier vorträgt, sehr gern gehört. Es ist immer sachverständig und sachlich. Dann hat er aber in dieser Rede etwas gebracht, was er sonst nicht zu bringen pflegt, nämlich eine Darstellung vergangener Zustände und auch etwas Zukunftsmusik, und wegen der Letzeren ist er sogar vom RathStisch aus baß gelobt worden. Ich muß nun sagen, daß ich wenig Lust habe, heute wieder eine Pferdebahndebatte hier zu eröffne»; aber ich sehe mich doch veranlaßt, gegen die historische Darstellung Verwahrung einzulegen, so weit sie die Vorgänge des Jahres 1881 betrifft. Ich glaube, die Auffassung des Herrn Ehmig ist in diesem Puncte durchaus irrig. Ich will nur daran erinnern, daß sich die Concrssionsbedingungrn von 1871 auch auf eine Reihe von Linien beziehen, die erst 1881 gebaut wurden. Indessen habe ich nicht Lust, auf die Rechtsfrage hier noch irgendwie einzugehen. Wenn Herr Ehmig gesagt hat, cs sei ein wahres Glück für die Stadt, daß sie die Pferdebahn nicht in eigene Regie übernommen habe, so bemerke ich: auch andere Leute sind da, die Las als ein wahres Glück betrachten. Bei der vor Kurzem erfolgten Emission konnte» die Actirn der ncuen Gesellschaft sofort mit 137 Proc. aus. gegeben werden und stiegen sodann jprungweise uni 12 und 20 Proc. Wenn sie nun auch allerdings nachher ivieder etwa- zurückgegangcn sind, so ist doch inimelhin die Meinung, die die Börse von der privatwirthschastliche» Renial'iiität der Cache hat, eine außerordentlich günstige, trotz der glänzenden Aussichten, dir Herr Ehmig dem Stadt säckel eröffnet hat. Ich halte die ganze schöne Darstellung, die eigentlich etwas als post tertum kommt, für ein« Art Rechtfertigung der Politik, die man seither eingehalten hat und an der ja Herr Ehmig als Referent zu einem großen Theile mit betheiligt gewesen ist; und ich bin durchaus nicht Willens, etwa diese Rechtfertigung jetzt zu stören. Ich denke, wir wollen einmal zehn oder fünfzehn Jahre abwarten und wollen dann wieder sehen, wie die Stadt sich dabei befindet und wie das Berhältniß zu den Gesellschaften bi» dahin sich herauSgestellt hat. Eines aber glaube ich doch noch hervorheben zu müssen, nämlich, daß gewiß alle diejenigen, welche seiner Zeit für den Regiebetrieb ein getreten sind, die Frage nicht von dem r«in geschäftlichen Standpunct aus betrachtet haben, den Herr Ehmig heute allein «ingrhalten hat, sondern daß sie dir Frage von einem viel weitere», von dem Stand punct der städtischen Vrrkehr-politik, der städtischen Wohlsahrtsvflrae Überhaupt betrachtet haben. Ich glaub« aber auch, daß die Zukunft, wa» den rein geschäftlichen Standpunct angeht, schwerlich «ine so glänzende Rechtfertigung verheißt, wie sie unS Herr Ehmig tn Aussicht gestellt hat. Herr Ltadtrath vr. Fischer: Aus die von Herrn Prof. Bücher soeben angeführt« Frage wegen der Verhältnisse bei der Concessious- ertheiluug an die Pferdebahngesrllschaft in den Jahren 1871 und 1881 habe ich die Erklärung abzugeben, daß demnächst eine aus führlich« actenmäßig« Darstellung über die ganzen Verhältnisse feiten- de» Rathes an das geehrt« Collegium gelangen wird. Herrn Rudolph möchte «ch bemerken bezüglich feines Antrages, betrrffrnd di« westliche Leit« d«r Eutritzscher, nicht Delitzscher Straße — bis zum ChausserhauS gebt di« Eutritzscher Straße —, daß wir glaubten, mit d«r im Haushaltplan enthalten«» Cin- strllun- von 5070 zunächst diesem Bedürfnis, d«r Fuß- gä»g«r »ach dem Nordea hi» «atfprech«» z» könuea. Be züglich der Eutritzscher Straß« würden wir ja vielleicht auch zu einer ähnlichen Vorlage schon gekommen sein, wenn nicht bezüglich dieser Straße erst noch eine vollständige Aenderung des Profils gleichzeitig mit ausgrführt werde» müßte; das Profil für diese Straße ist bereit- festgelegt und es würden, wenn wir dort de» definitiven Zustand Herstellen wollten, vor allen Dingen jedenfalls die beiden Baumreihen, di« jetzt an dieser Straße stehen, zu fall«» haben, und davor haben wir uns bisher immer noch etwa- gefürchtet DaS wollten wir nicht thun, so lange es der Verkehr irgend gestattet. Tenn daS ist anzunehmen, Laß di« Eutritzsch» Straße «» dieser Stelle nachgerade zu schmal wird sür den Verkehr, der sich in diese Strecke hinein drängt. Bezüglich der Frankfurter Straße ist Aehnliches d«r Fall. Auch da ist eine definitive Regulirung d«S Profils noch nicht vvraeuomm«», es hängt mit derFlußregulirungzusamme»; und wa« dann d«nTäubch«nweg betrifft, den wollen wir also vollständig Herstellen, und ich glaube, dcr Herr Rudolph hat in seinrm Antrag nicht die Fußwegüber gänge, sondern die Fußwege vor dem Areal deS Johanni-Hospitals, wo jetzt unser Ablagerungsplatz ist, gemeint. Nun erlaub« Ich mir, daraus hinzuweise», daß, so lange rin Areal »icht bebaut ist, wir eigentlich nach unserer bisherigen Gepflogenheit gar »icht in der Lage sind, die definitive Herstellung der Fußweg« zu fordern. Ta aber voraussichtlich dieses Areal in den nächsten Jahren aus Len Markt gebracht wird zur Bebauung, werde» auch die gußw«a« her- gestellt werden. Herr» Herzog muß ich bezüglich d«r Fußwege in der Marschall- straße bemerken, daß die Verhältnisse doch nicht so klar sind, wie das Herr Herzog darzuslrllen versucht. Sie werden sich entsinn«», daß die Stodtgemeinde das Grundstück Nr. 21 der Geineindestraßc vor vier oder fünf Jahren gekauft hat, um die Marschallstraße zu verbreitern. Von diesem Grundstück wurde damals genau die Hälfte zur Straßenverbreiterung verwandt. Dir übrige Hälfte ist jetzt »och eingesriedigt und unbebautes Areal. Es sind Verhandlung«» mit dem anliegenden Grundstücksbesitzer gepflogen worden, um dieses Restgrundstück zu verkaufen; die Verhandlungen haben sich sriner geil zerschlagen. Aber auch hier würden wir, streng genommen, nach den Bestimmungen des Regulativs auch als Private nicht verpflichtet fein, den Fußweg herzustellen. Denn fo lange das Areal unbebaut ist, brauchen wir die Fußwege nicht hrrzustellen. Wir haben nun schon wiederholt diese Fußwege interimistisch Herstellen lasten und ich glaube, billigen Wünschen ist dadurch Rechnung getragen worden, und ich hoffe, daß, wenn das Areal einmal verkauft wird, die Fuß- Wege dann sofort vorschriftsmäßig hergrstellt werden. Herr Referent: Meine Herren, ich wollte nur auf die Aus führungen des Herrn Prof. Bücher erwidern, daß der Ranstädter Gteinweg einen Fußweg erhält von dem Brühl nach den Anlagen herüber. Das ist ja allerdings richtig, was er weiter bemerkt hat, daß nur die äußere Straße, die eigentliche Frank furter Straße asphaltirt wird, während zwischen dieser und dem Brühl der Ranstädter Steinweg bis zur Leibnizstraße zunächst noch einige Jahre gepflastert bleibt, weil er noch uicht so schlecht ist, daß er im regelmäßigen Umtriebe erneuert werden müßt, . Die Folge würde sein, daß man die ganze Strecke bis hinaus aS- phaltirt. Ich persönlich bin gegen die Asphaltirung. Aber an- genommen ist es gegen zwei Stimmen und da muß ich es nun auch so im Plenum empfehlen. Bezüglich der übrigen Puncte möchte ich bemerken, daß ich die Sache nicht zu meinem Privatvergnügen so dargestellt habe. Ich habe mit Vorsicht vermieden, zu viele Vergleiche zu ziehen, weil es mir fern liegt, die eine oder andere Gesellschaft zu schädigen. Aber in Conto 38 „Straßen" sind eine ganze Reche von Positionen, die sich mit der Frage befassen, so Nr. 3, 6, 14, 15, 23, 24. Die Ziffern 23 und 24 geben ein außergewöhnlich günstiges Bild, und das mußte ich zu erklären suchen. Die Ein nahmen sür Straßenherstellungen werden sich in Zukunft wesentlich verringern, während die übrigen Beiträge auf Grund der Bestim mungen, die hier maßgebend sind, wesentlich steigen werden Es liegt sehr nahe, das zu erwähnen, und da kam ich dazu, einen Uebcr- blick im Zusammenhang zu geben. Eine besondere Liebhaderci besitze ich dafür durchaus nicht. Herr Mönch: Bei Pos. 33 wurde betont, daß ans verschiedenen Straßen bei einer ganzen Anzahl neu angepflanzter Bäume ein Ausfall stattfindet. Meine Herren, ich möchte nun hier erwähnen, daß man da unserer Gartenverwoltung ja nicht die Schuld beimessen soll; vielmehr bildet die Hauptschuld die sich dazu uicht eignenden Straßen, sowie hauptsächlich die Art der Bäume. Den meisten Ausfall liefert die Platane. Die Platane ist ei» südländischer Baum, also für unser Klima eigentlich nicht geeignet, und eS hätten nicht alle Jahre so viel Platanen angepflauzt werden sollen, wie geschehen ist. Denn dir Platane ist einmal kein Straßenbau»:. Durch ihr kolossales Wachsthum bekommt sie große Timeustonen und muß später, wie sich das auch am Floßplatz HerauSgestellt bat, geköpft werden; dadurch bekommt sie ein unschönes Ansehen. Man sollte also in Zukunft anstatt der Platanen lieber Ahorn oder andere hier gezogene Bäume pflanzen. Dann würde dieser Ausfall wegbleiben. Aber einen Vorwurf kann ich unserer Gartenverwoltung nicht ersparen. Sic möchte nämlich doch in Zukunft das Ausbessern mit etwas kräftigeren Bäumen bewerkstelligen. Die schwachen Bäume finden sich in diesen Straßen, wo Bäume überhaupt schlecht wachsen, erst recht »icht zurecht. Ein kräftig entwickelter Baum würde dort immer eher anwachscn als ein schwacher. Herr vr. Pansa: Als wir am 22. März 1893 dcr Raths- Vorlage zustimmten, welche deu Verkauf des Areals zwischen der Karl Lauchnitz- und Weststraße behandelte, beschlossen wir einstimmig einen Antrag, dahingehend, daß die Fußwege spätestens bi- 30. SeP- tember 1895 fertig gestellt sein müßteu. Meine Herren, wie Sie alle Tage sehen, sind vor zwei oder drei Grundstücken au der Karl Tauchnitzstraße die Fußwege noch nicht fertig gestellt; e- liegen da keine Trottoirplatten. Ich erlaubt mir, darauf aufmerksam zu machen, daß es Sache des Ratb«S wär«, hier die Käufer an Ein- Haltung der contractlichen Verpflichtungen zu erinnern. Herr Enke: Alle diejenigen Bürger und Einwohner, die den Verkauf der Pferdebahn sowohl, al- auch die Uebernahme und Con- cessionirung der neuen Gesellschaft gut heißen, werden ohne Zweifel außerordentlich erfreut sein über dir ausgerechneten 400 000Bei der bekannten Gewissenhaftigkeit unseres Herrn VicevorsteherS zweifle ich keinen Augenblick daran, daß die 400000^ auch wirklich herausspringen und auch die 6000 .eil, die Herr Stadtrath Fischer erwähnt bat. Ich glaube aber, in der Freud« über die Borihetle, die diese Bahn für den Steuersäckel mit sich bringt, dürfen wir die Nachtheile, die sie sonst verursacht, nicht vergessen, und das sind Nachthetle in zwei sehr verkehrsreichen Straßen, in der Nürnberger und der Grimmaischen Straße. In beiden Straßen ist die Bahn zweigleisig angelegt und alle diejenigen, die dort etwa mit Lastwagen fahren müssen, oder die Hausbesitzer, die Geschäftsinhaber, wie alle diejenigen Leute, die in den Grundstücken zu thun haben, mögen sie Maaren hinein- bringen oder abholen wollen, fühlen sich stark beunruhigt durch die Art und Weise der Anlage der Bahn. Kein Mensch weiß, wie das werden soll. Die Gleise liegen so nah« am Fußweg, daß ein Vorbeifahren weder der Bahn, wen» ein Wagen dort hält, noch umgekehrt, stattsinden kann. So ist auch gar nicht ersichtlich, wie, wenn etwa ans beiden Seiten der Straße Möbel geladen werden oder auf beiden Seiten Bauten im Gange sind, oder in der Nähe aus beiden Seiten Kohlen oder andere Maaren geladen werden, wie dann der Verkehr dcr Straßenbahn durchgeführt werden soll. In der ganzen Nürnberger Straße ist keine einzige Weiche eingelegt, ia der Grimmaischen Straß« ebenfalls uicht, ich bin gerade daraufhin öfters durch diese Straße» gegangen, sowohl während de- Baur-, alS auch nachdem. Ich habe mich ver geblich gefragt, wie da- einmal werden soll. Di« Frag« ist fo wichtig, daß es wünschen-werth wäre, wenn darüber von, Rath Au-kunft gegeben würde. Herr Stadtrath vr. Fischer: Aus diese von Herrn Enke ge- äußerten Befürchtungen kann ich versichern, daS erstens auf der Nürnberger Straße noch zwei Weichen eingelegt werden sollen, ebenso soll ia der Grimmaischen Straße auf dem Theil, wo j«tzt dir Gleise noch nickt eingelegt sind, also zwischen Reichs- und Nicolaistraße, noch eine Umfahrung-weich« eingelegt werden, so daß also dann der Verkehr sich derartig gestalten wird, daß, wenn ein Hiudrrniß auf einem Gleis« vorlicgt, etwa «in Möbel- oder Kohlen wagen längere Zeit dort halten müßte, um auf- oder abgelad«» zu werden, der betreffende Straßenbahnwagen kurz vorher oder nachher das andere Gleis befahren kann. In dieser Weise wird sich der Verkehr regeln. Ich habe Erkundigung«» von answärt- her «ingezogen, wo^dceselbeu Befürchtung«» ans- getaucht sind, als der elektrische Straßenbahnverkehr eingefübrt worden ist, dort hat eS sich gezeigt, nanientiich Hall« ist in dieser Beziehung sür uns beruhigend, daß dir BerkehrSveLürsuiss«, sowohl di« de« allgemeinen al- dl« de- Straßcttbahnverkehr», sich gegenseitig gut angepaßt haben. (Fortsetzung folgt.) Verantwortlicher Redacteur vr. Her«. Küchltn- in Leipzig. Für d« musikalische» Theil Professor vr. v-car P-ttl ia Leipzt,
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