Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1897
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18970717014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897071701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897071701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-07
- Tag1897-07-17
- Monat1897-07
- Jahr1897
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
rr' VolkswirUchastlicher Theil des Leipziger Tageblattes, /"r Alle für diesen Theil bestimmten Sendungen sind t» richten an de» Verantwortliche« Redacteur desselben L. G. Laue la Leipzig. — Sprechzeit: nur voa 10—11 Uhr Borin, und von 4—5 Uhr Nachm. Bekanntmachung, eine Anleihe der Stadt Leipzig betreffend. ' Die Ministerien der Finanzen und drS Innern haben »u der vom Stadtrathr zu Leipzig unter Zustimmung der Stadtverordneten daselbst beschlossenen Au«gabe voa Schuldscheinen in Abschnitten zu 5000, 1000, SM, 3M und IM ^l, welch» aus den Inhaber lauten und seiten» de» letzteren unkündbar sind, zum Zweck» der Aufnahme einer mit 3 vom Hundert jährlich zu verzlusenden städtischen Anleihe von zunächst Zmanzig Millionen Mari nach Maßgabe de« vorgrlegten Anleihe- und Tilgung-planes dir oach tz 1040 de« Bürgerlichen Gesetzbuche« erforderliche Genehmigung »rtheilt. Dresden, den 8. Juli 1897. Die Ministerien der Finanzen de« Inner«. v. Watzdorf. v. Mrtzsch. Rüllng. Telegramme. * Stettin, 16. Juli. Heute Bormittag trafen an- Berlin mehrere hohe chinesische Würdenträger hier ein, um der Werst de« „Vulkan" einen Besuch obzustatten, wo sich zur Zett drei chinesische Kriegsschiffe im Bau befinden. Gleich nach der Ankunft begaben sich dieselben per Dampfer zum „Vulkan", wo sie die im Bau befindlichen Schifft besichtigten. * Madrid, 16. Juli. Von den in Spanien laut Meldung vom 28. Juni zur Ausgabe bestimmten IM Millionen der Philippinen- Anleihe sind in Madrid 322000 Obligationen und aus der ganzen spanischen Halbinsel 800 MO Stück gezeichnet worden. * Sofia, 16. Juli. Der russisch.bulgarische Handels- vertrag ist am 14. d. M. unterzeichnet worden. Einiges über Hypothekenbanken in Sachsen. XX Während in Preußen, vor allem aber in den süddeutschen Staaten, die Pflege des Immobiliarkredite- durch Hypothekenbanken schon seit langen Jahren ausgebildet ist und zur Zeit einen ge- wattigen Umsang angenommen hat, ist dieser Zweig des Bank- gejchästes in unserem engeren Vatrrlande, wenigstens in Bezug auf den städtischen Grundbesitz, bis auf die neueste Zeit wenig ent- wickelt und gepflegt worden. Dies hatte zur Folge, daß auswärtige Hypothekenbanken die größeren Städte SachsenS mit Vorliebe alS Feld ihrer Thätigkeit betrachteten und bei dem gesunden Zustande unseres städtischen Grundbesitzes ohne große- Risico gute Erfolge erzielten. Eine ins Gewicht fallende einheimische Concurrenz war nicht vorhanden. Erst in den letzten Jahren ist dieser Mangel gehoben worden, nachdem die bereits seit 1863 bestehende Leip ziger Hypothekenbank durch Erhöhung ihre-zu geringen bis- herigen BetriebscapitalS auf 5 Millionen Mark und nach einer um fassenden Unigestaltung ihrer Statuten und Einrichtungen, sowie die Ende 1895 in Dresden mit einem gleich hohenActiencapital gegründete Sächsische Bodencreditanstalt ihre Geschäftsthätigkeit auf diesem Gebiete in größerem Umfange ausgenommen haben. In weiten Kreisen dcss Publicums steht man indrß der Technik de- Hypotdekenbankgeschäfts noch ziemlich fremd entgegen, so daß es sich vielleicht der Mühe lohnt, die beiden Seiten dieses Geschäfts kurz zu skizziren. Der Zweck einer Hypothekenbank ist stet- Förderung deS Grundcredits. Er wird erreicht durch Gewährung von hypo- thekarischen Darlehen an die Grundstücksbesitzer. Die hierzu er forderlichen Mittel werden durch Ausgabe von Jnhaberpapieren, sog. Pfandbriefen, beschafft. Die Bank bildet das Bindeglied zwischen dem Capitalisien und dem geldsuchenden Grundbesitzer. Sie nimmt dem ersteren daS Risico der Ausleihung ab und bietet ihm Sicherheit für das ihr anvertraute Geld mit ihrem ganzen Vermögen, nicht allein mit den von ihr erworbenen Hypotheken, sondern auch mit ihrem Actiencapital und mit ihren Reservefonds. Die Hauptaufgabe einer Hypothekenbank ist es nun, zwischen den Interessen der Pfandbriefgläubiger, welche für die Hingabe ihres Geldes möglichste Sicherheit verlangen, und der creditbedürftigen Grundbesitzer, die häufig eine möglichst hohe Beleihung ihrer Grund- stücke wünschen, in richtiger Weise zu vermitteln. Für die Sicherheit der Pfandbriefgläubiger wird nun in Sachsen in ausgiebiger Weise Sorge getragen. Bei dem weitgehenden Interesse der Allgemeinheit hat zunächst die Regierung ein OberaussichtSrrcht für sich in Anspruch genommen und ständige Commifsare zur Ueberwachung der Hypothekenbanken eingesetzt. Ferner unter liegen die Statuten, sowie die in Instructionen und Regulativen enthaltenen Beleihungs-Grunbsätze der Genehmigung der Regierung, bez. der bestellten Eommissare. Als oberster Grundsatz wird stets das Gleichgewicht zwischen den erworbenen Hypotheken und den dafür ausgegebenen Pfandbriefen festgehalten. Es dürfen nie in ehr Pfandbriefe in Umlauf gesetzt werden, als Hypotheken im Besitze der Bank sind, so daß daS Actiencapital nebst den Reserven stets eine über die zur Deckung der Pfandbriefe erworbenen Hypotheken hinausgehende Sicherheit für den Pfandbriesgläubiger bildet- Eine weitere Sicherheit für den Pfandbriefgläubiger liegt in der unabänderlichen statutarischen Festlegung deS Verhältnisses des Pfandbriefumlauses zum Actiencapitale der Bank. Der erstere darf bei den beiden sächsischen Banken niemals daS Fünfzehnfach« des letzteren übersteigen. Sobald diese Grenze erreicht ist, hat eine entsprechende Vermehrung des BetriebScapitales stattzufiuden. In Preußen genügt bei einem Actiencapitale von 10 Millionen Mark Las Verhältniß von 1:20. Für die Anlage im Hypothekengeschäste, sowie für die Anlage verfügbarer Gelder und der Reserven sind strenge Vorschriften gemacht, die weitere Verbreitung verdienen. Für die Leipziger Hypothekenbank gelten in dieser Beziehung folgende Bestimmungen: Die Hypotheken sollen regelmäßig ersten Rang haben und keinesfalls über zwei Drittel des Werthes hinauSgehen. In größeren Orten mit fortschreitender Entwickelung bilden die Beleihungsgrenzr regelmäßig '/,<> des Werthes. Nur bei ganz besonders gut gelegenen Grundstücken in größeren Städten mit normal fortschreitender Ent wickelung darf bi- */, des Werlhes gegangen werden. Bau- ländereien und Baustellen dürfen nicht über die Hälfte deS letzten Kaufpreises, gewerbliche Anlagen nicht über die Hälfte des Werthe« deliehen werden. Theater, Bergwerke, Steinbrüche und Waldungen sind von der Beleihung überhaupt ausgeschlossen. Der Werth eine- Grundstück- wird regelmäßig durch Sachver ständige ermittelt, die von der Bankleitung erprobt und für zu verlässig befunden worden sind. Die Taxen sind jedoch nicht schlecht- hin maßgebend; vielmehr gelten für die Werthermtttrlung selbst noch bestimmte Grundsätze, die nicht allein für den abschätzrnden Sach verständigen, sondern auch für den die Taxen prüfenden Bankvorstaud wcrthvolle und sichere Anhaltepuncte liefern. „Die bei der Be- leihung angenommene Sicherheit muß sowohl durch den Verkehr-- als auch durch den ErtragSwerth de» zu beleihenden Grund- stückö vollkommen gerechtfertigt fein. Bei der Abschätzung sind lediglich die dauernden Eigenschaften deS zu beleihenden Grund- stücks zu berücksichtigen; insbesondere ist bet Beleihung von gewerb lichen Anlagen nur der von der jeweiligen Benutzuug-art unab hängige, dauernde Werth in Betracht zu ziehen." Dir den Beleihungen zu Grunde liegenden Taxen müssen sowohl den Grundwerth als den Materialwert!; nach Quadrat- oder Kubik metern berechnet beziffern und müssen angrben, welchen Ertrag die einzeln aufjusührendrn Wohn- und gewerblichen Räume thatsächlich oder nach den ort-üblichen Verhältnissen einbringrn. Dabei sind nur die dauernden Eigenschaften de« Grundstück- und der bei ge wöhnlicher Bewirthschaftung in den Händen eine« jeden Besitzer« zu erzielende Ertrag zu berücksichtigen. Die Direktion hat di« Taxen eingehend zu prüfen, mit den Flur- und Grundbuch-auseügen zu vergleichen und den Brrkrhr-werth möglichst durch Feststellung de- letzten Kaufpreise« de« Grundstück« zu ermitteln. Durch die strenge Beobachtung dieser Vorschriften, die sich in der Praxi- trefflich bewährt haben, wird die genaue Ermittelung de- Werthe- eine- Grundstück- ermöglicht und werden Urber- schätzuugen, wir sie sonst so häufig vorkommen, thunlichst vermieden. Lei Beleihungen von Grundstücken außerhalb de- Wohnsitze- der Baak sind die Direktoren gehalten, wenn irgend möglich' unter Zu- ziehung der hiesigen Sachverständigen Besichtigungen vorzunehmen, so daß auch für da- auswärtige Geschäft die möglichsten Garantie» geschaffen werden. Neben der Prüfung der Grundstücktwrrth« liegt der Direction auch di« Ermittelung der persönlichen Verhältnisse der Kredit- suchenden ob. Die Gesuch« mittelloser Bauunternehmer, welch« bauen, um zu leben, «fahre« regelmäßig kein« Berücksichtigung. Wenn di« Direction rin Gesuch für ausreichend instruirt hält, o ist diese« bei Beträgen unter 100 MO au« Wohnhäusern mit allen Unterlage« einem Delegirten drS Aussicht-rathe-, bei größeren Summen oder bei Beleihungen von gewerblichen Anlagen einem au» drei Mitgliedern deS Aussicht-rathe« bestehenden Au-schusse zur Genehmigung vorzulegeu, dessen Beschluß einstimmig gefaßt werden muß. Bei Meinung-Verschiedenheiten hat der gestimmt« Aufsicht-- rath zu entschließen. Bevor für dir genehmigten Hypotheken Pfand- I rief« au-gegeben werden, hat aber nochmal- rin« Deputation des Aufsicht-rathe- die abgeschlossenen Geschäfte zu prüfen, um etwa ungeeignet rrfcheinrnd« Hypotheken au-zuschriden. Ebenso wird »ein königlichen Herrn Kommissar, der zu jeder Sitzung de« Auf- ichterathes Einladung erhält, ein« genau« Liste der erworbenen Hypotheken vorgelegt, damit dieser feinersetts Gelegenheit zu genauer Prüfung der Hypotheken, sowie zur Erhebung von Einwendungen hat. Für dir Anlage verfügbarer Gelder, soweit st« nicht für den ausrnden Geschäftsbetrieb berrtt und flüssig gehalten werden müsse», und der Reserven gelten ganz allarmein die jeweilig für den Ge- chäft-betrieb der Reich-bant maßgebenden Grundsätze. Sir können aur durch Erwerbung von Wechseln und Werthpapierrn, sowie durch Lombardgeschästr »ach den Grundsätzen der R»ich«bank nutzbar gemacht werden. Verwendung voa Geldern zu Spekulations geschäften ist unbedingt ausgeschlossen. Der Erwerb von Grund- rigenthum ist nur dann gestattet, wenn dir Bank dasselbe zu Ge- chäft-localen benutzen will oder wenn der Erwerb den Zweck hat, einem Au«fallt an Forderungen vorzubeugea. In letzterem Falle ist baldthunltchst die Wtederveräußerung des erworbenen Grund tücke» zu bewirken.' Alle dies« Vorschriften, für deren strenge Beobachtung der zu fiesem Zweck« bestellt« königlich« Eommissar ständige Sorg« trägt, staben den au-grsprochrae« Zweck, di« Unterlagen für die Ausgabe der Pfandbriefe zu möglichst sicheren zu gestalten und den Pfandbriefen di« Eigenschaft mündelsicherer Papiere, die ihnen vor Kurzem nach eingehender Prüfung feiten« der königlichen Regierung verliehen worden ist, zu erhalten. Vermischtes. Lechzt«, 16. Juli. *— Bom Geldmarkt«. An der Berliner und de» übrigen kutschen Fondsbörsen gestaltet sich der Geldstand andauernd sehr lüssig, indem der PrivatdiScoat neuerdings '/» Proc. nachgelassen hat und sich auf 2*/, Proc. stellt, vorerst ist auch nicht anznnrhmen, daß sich dir Geldvrrhältnissr ungünstiger gestalten werden. — Die Medio-Ansprüche an die Orsterreichifch-Ungarische Bank sind diesmal au-nehmead geringfügig gewesen; es wurden gestern an der Wiener Börse erste Accrpte zu 3V« Proc. diScontirt. Dabei ist eS ausgefallen, daß in der Reihe der DiSconteure auch dir Oester- reichisli;« Creditanstalt sigurirte, die seit der Begebung der 3'/, proc. österreichischen Investitio»«anlethr hinsichtlich de« Di«contverkehrs ich sehr zurückhaltend gezeigt hat. Die Geldverhältnisse an der Wiener Börse haben eben thetlS durch ausländische Zuflüsse, theilS im Zusammenhänge mit den namhaften Juli-Eingängen, welche dem Verkehr zugeflossen sind, eine entschieden günstige Wandlung durch- zumachen. Zu Reportzwecken ist Geld gleichfalls sehr flüssig. Die Banken nahmen keinen Anstand, in berücksichtigenSwerthen Fällen Geld zu 3'/. Procent im Lombard «zu verleihen. Allgemein ist die Ansicht verbreitet, daß in der nächsten Zeit die Besse- rung deS GeldstandrS noch Fortschritte machen wird. Ein Rück- gang des Zinsfußes bis auf 3 Procent gilt als sehr wahr- chrinlich, doch wird stets zu berücksichtigen bleiben, daß dieser uirdrlge Zinsfuß sich nur tusolange zu behaupten vermag, als im eigentlichen Finanzgeschäft große Stille herrscht und der Getreide handel nicht größere Summen in Anspruch nimmt. In dem Augenblicke, wo der Getreidehandel sich belebt, wird der Niedergang des Zinsfußes sein Ende erreicht haben. — Die Dänische Natiooalbank setzte den Wechseldiskont und LombardzinSfuß auf 4 bezw. 4'/, Proc. herab. — Rach dem Ausweise der Bank von Frankreich vom gestrigen Tage hat sich das Portefeuille um 3062 000 FrcS. vermehrt, während die Grjammtvorschüsse um 7 854 000 Frcs. kleiner geworden sind. Die laufenden Rechnungen der Privaten verminderten sich um 25 901000 Frc«. und ebenso wurden von dem Guthaben des Staatsschatzes 6 966 000 Frcs. zurückgezogen. Boa dem Baarvorrath in Gold sind 3 061 000 Frc-. und von solchem in Silber 3062 000 Frcs. abgehoben worden, während der Notenumlauf nm 15016000 Arc«, gewachsen ist. Das Verhältniß de« Notenumlauf- zum Baarvorrath berechnet sich auf 87,45 Proc. gegen 88,25 Proc. in der Vorwoche und 93,07 Proc. zur gleichen Zeit des Jahre« 1896. — Der Ausweis der Bank von England für die am 15. d. M. abgelaufeue Woche constatirt eine Kräftigung de« StataS derselben. DaS Portefeuille hat um 288 000 L abgeuommen und die Guthaben der Privaten vermehrten sich um 846MOP, während die Staatsguthaben sich um 911 000 L verringert haben. Der Baarvorrath ist um 11000 L gewachsen, der Notenumlauf dagegen um 214 000 P zurückgegangeu. Die Totalreserve erhöhte sich um 255000 P; da- Procentverhältniß derselben »u den Passiven stellt sich augenblicklich auf 49'/, Proc. gegen 49*/, Proc. vor acht Tagen und 59,50 Proc. am gleichen Tage im Vorjahre. Der Privatdiscont notirte an der gestrigen Londoner Börse unverändert '/, Procent. — Am New Iorker Geldmarkt« herrschte zu Anfang der Bericht-Woche ziemlich viel Leben. Seitdem ist Geld flüssig geworden, insbesondere ist Geld auf Ruf sehr leicht und zu ca. I Proc. erhältlich. Für Geld auf Zeit machte sich kein« größere Nachfrage bemerklich. Für Geld auf kurze Termine waren die Raten niedrig, auf längere Perioden war da« Angebot geringer, da die Geldgeber der Ansicht sind, daß der demnächstige Beginn de« Getrridr-Lxports größere Nachfrage mit sich bringe« werde. Der Wochrnausweis der New Harker vereinigten Banken constatirt nur geringe Veränderungen. Der Metallbestand hat sich voa 90500 000 h in der Vorwoche auf 90510000 - erhöht. Die Legal-Tender-Noten beziffern sich mit 102 780 000 h gegen 102130000 h in der Vor woche und gegen 86 158500 h in brr gleichen Zeit 1896. — Die Au»leihungen und Di-contirungen umfassen 533 770000 ß gegen 532 710 000 tz bezw. 477 152900 ff. An Netto-Depositen waren 607 680 000 ff vorhanden gegen 604 980000 ? in der Vorwoche und 503 488 IM ff in der gleichen Zeit de« Vorjahre«. Die Sur- plu-reserve ist von 41 885 MOh vor acht Lagen auf 41370000 ff zurückgegangeu; in der gleichen Zeit de- Vorjahre« stellte sie sich auf 22237 275 ff. *— In einer am 16. d. M. abgehaltenrn Sitzung des Auf- sicht-rathe» der Wurzner Dampsmühleu-Actirn.Gesell- schäft vorm. Gust. Schönert wurde von der Direction der Rechnung-abschluß für da« verflossene Geschäftsjahr 1896/97 vor gelegt. Derselbe ergab das erfreuliche Resultat, daß von dem Rein- winn nicht nur der Verlust der Vorjahre von ca. 90 000 ^l getilgt, sondern auch reichliche Abschreibungen vorgenommrn und ein Gewinn saldo von 4290 ^4 auf neue Rechnung vorgetragen werden konnte. Da die Au-sichte» für da- laufende Jahr recht günstig sind, so be steht die begründete Hoffnung, daß nunmehr die Actionaire wieder aus eiu« angemessen« Dividenve rechnen können. * Ehcmnitz, 14. Juli. Ueber die letzte Sitzung der HandrlS- und Gewrrbekammer ist Folgende« zu melden: Herr Director Stark erstattete über di» Garn-Numerirungsfragr Bericht. Referent führte au«, daß er sich bereit« zum dritten Male über die Frage au-zulaffrn habe. Diesmal liege eine Denkschrift de« Ver bandes der Textil-Industriellen in Chemnitz über diesen Gegenstand vor. Inzwischen habe sich die Lage zu Gunsten de«; metrischen System- verbessert, insofern, al« zwischen der deutschen Regierung und Oesterreich-Ungarn Verhandlungen über die Durchführbarkeit der Reform gepflogen worden sind. Auch in England hab« man neuer dings in dritter Lrsuua ein Gesetz angenommen, da« di« metrischen Maße und Gewichte facultativ «insührt. E« sei nicht daran zu zweifeln, daß dies« Einführung der metrischen Maße und Gewichte in England in einigen Jahren obligatorisch werde. Dir Frage gewinne also rin actuelleS Jutereffe. Die Interessenten (Baumwoll-, Kammgarn-, Streichgarnspinuer) ständen der Einführung des metrischen System« sympathisch geaeuübrr. Ablehnend verhirlten sich nur die Sonin- menten von feine» englischen Garnen auf dem Lontiuent und die Leiaenspinner. Die Consumenteu brauchtea keineSwrg« zu fürchten, daß die Zufuhr«» abgeschnitten würden. Für dir Leinenspinnrr wolle man ja gern eine länger« UrberaangSzeit gewähren. Referent thriltr dann mit, daß der Verband LerTexiilindustrirllen in Chemnitz zwar ganz mit der Ausnahme dn Turiner Beschlüffe in die von Herrn Paul Hofmann verfaßte Denkschrift sich einverstanden er klärt, daß er sich aber keiue-weg« mit denselben idrntificirt, Director Stark stellte zuletzt de» Antrag, die Kammer wolle sich für die Anträge de« Verbände« der Textil-Industriellen zu Chemnitz mit dem Zusatz verwenden, daß 1) di« für den Export bestimmten Garne nicht nothwendiger Weise metrisch aufgemacht werdrn müssen, L) daß man für all« Gespinnstgattungen und insbesondere die Leinenspinner längere UebergangSzeiten gewähr« und 3) daß die endgiltige Regelung aller Detailfragen einem späteren Congreß Vor behalten bleib». Ter Antrag wurde angenommen. *— Webstubl- und Maschinenfabrik vorm. May L Kühling in Chemnitz. Nach dem Bericht für 1896/97 nahm das Geschäft zunächst einen flotten Verlaus, bi« es im August vorigen Jahres besonder- in Großenhain ermattete, so daß hier der Umsatz gegen das Vorjahr zurückgegangeu ist, während er sich in Chemnitz erhöht«. Der Reingewinn beläuft sich einschließlich Vortrog auf 166 198 (t. B. 2l1 911 .^l) und soll wie folgt vertheilt werden: Reserve 7963 ./l, Tantieme 18 315 ./L, 8 Proc. Dividende 120 000 »!, Extrareserve 15000^!, Arbeiterzwecke lOOO^l und Vortrag 3920 Die Betriebsverluste in Höhe von 15949 ^l wurden au- dem Extra- Reservefonds gedeckt. Dir in der letzten General-Versammlung be- chlossrne Erhöhung de« Actiencapitals um 300000 ist durch- geführt worden; der hierbei erzielte Agiogewinu von 75 000 ^l ist dem,Reservefonds zugeslossen. Di« Verwaltung theilt mit, daß sie da« Patent auf einen neuen Heißluftmotor, welcher durch einen einfachen Petroleumbrenner betrieben wird, erworben habe. Dieser Motor sei in erster Linie als Wasserhebungsmajchine bestimmt und finde guten Anklang. *— Naumburger Braunkohlea-Actien-Gesellfchaft. Der Geschäftsbericht spricht sich über die Geschäftsentwickelung im Jahre 1896 recht befriedigend auS, denn der Betrieb hat in jeder Hinsicht: Förderung, Verarbeitung und Absatz, sowie Verdienst gegen da« Vorjahr zugenommrn. Ter Versandt, 232 4M Ctr. mehr als 1895, war der größte seit dem Bestehen der Gesellschaft Das Gewinnconto schließt mit 383 728 ab, wovon 130 800 für Abschreibungen, 94 414 für Erneuerung und Unterhaltung, 39 843 für Verwaltung, Zinsen rc. abgehrn, so Laß 118 671 .<4 Reingewinn verbleibe». Davon werde» 8792 vorgeschrieben, 3M zu Arbriterprämien, der Rest zu Dividenden und Tantiömen verwendet. Bei Beurtheilung der vorgeschlagenen Dividende darf nicht vergessen werden, daß einschließlich der jetzigen Dividende da« Actiencapital in den verflossenen fünfundzwanzig Jahren durchschnittlich nur mit 6'/, Proc. verzinst werden konnte. Be- sondere Erwähnung verdienen auch die Ausgaben für Wohlfahrts einrichtungen und öffentliche Zwecke, die im Berichtsjahre über 25000 ^l betrugen, sowie die Einrichtung einer Sparkasse für die Arbeiter, dir Einlagen bis zu IM mit 6 Proc., höhere mit 5 und 4 Proc. verzinst. Außer der Gewährung der obenerwähnten Arbeiterprämien gestattete da« günstige Betriebsergrbniß auch seit dem neuen Geschäftsjahr eine allgemeine Lohnerhöhung. Durch rationelle Arbeitsvertheilung konnte der ganzen Belegschaft auch im letzten Winter volle Beschäftigung und Lohn geboten werden. Alles das trug dazu bei, zwischen der Geschäftsleitung und der Arbeiter schaft jene» erfreuliche harmonische Verhältniß zu bewahren, da« nun schon seit Jahren ungetrübt andauert und auch zur Zeit der letzten Arbeitsbewegung allen Verhetzungen und Verlockungen, die von außerhalb an die Arbeiter herangetrelen sind, widerstanden hat. * Weimar, 16. Juli. Der Oelfrucht- und Saatmarkt findet am 28. Juli statt. *— Eisenacher Straßenbahn. Die dortige elektrische Straßenbahnanlage, welche vom Bahnhof nach der beliebten Touristen straße, dem Marienthal, führt, ist vollständig fertiggestellt und wird in den nächsten Tagen, nachdem die nöthigen Probefahrten voraus gegangen sein werden, dem öffentlichen Verkehr übergeben. *— AuS Glauchau.Meerane wird der „Leipziger Monat schrist für Textil - Industrie" u. A. Folgendes geschrieben: Der Geschäftsgang im großen Ganzen ist in Glauchau und Meerane flau. Was die Beschäftigung in den Webereien anbetrifft, so ist dieselbe noch nicht gebessert, sondern eher verschlechtert worden. Die wenigen noch zu erledigenden Ordres erstrecken sich nur aus Jacquardartikel, während die Schaftartikel, welche zum größten Theil in carrirten Genres gekauft waren, schon geliefert sind, so daß in den meisten We- bereien die Schaststühle vollständig leer stehen; besonders i» Meerane macht sich dieser Umstand sehr fühlbar und sieht man daselbst mit Unruhe den nächsten Wochen entgegen. Die Ordres aus Schastartikel waren hauptsächlich von Nordamerika ertheilt worden und bleiben von dort die Nachbestellungen aus, welche in anderen Jahren Be schäftigung bis Mitte August gewährten. In Len Spinnereien ist man zum Theil noch gut beschäftigt, denn aus Stapelgarne, welche großen Preisschwankungen nicht ausgesetzt, sind noch Lieferungen bis Ende des dritten Quartals fällig. Auch in den Spinnereien nimmt die Musterei einen beträchtlichen Theil der verfügbaren Kräfte in Anspruch, denn die Unentschlossenheit der Manusacturwaaren- fabrikanten zwingt die Spinner, immer wieder neue Muster vorzu- legen. In Phantasiegarnen hat sich nun nach und nach eine bestimmte Geschmacksrichtung ausgebildet, in Bourette mit Sridennoppen, in kleinen Effecten und in Zwirnen und Kreuzzwirnen in Noppen und Knoten, ebenfalls in kleinen Effecten. Während sür hier nur kleine Effecte verlangt werden und solche gemustert worden sind, verlangt Rußland nur große Effecte in Noppen, in Schleifen und in Knoten, besonders gehen nach Lodz von den erwähnten Phantasie sachen größere Posten. In den Färbereien und Druckereien ist die Beschäftigung weniger stark, desto mehr beschäftigt man sich mit der Zusammenstellung von neuen Farben, besonders für Druckgarne, welche sür die kommende Saison jedenfalls sehr stark in Aufnahme kommen hauptsächlich in zwei bis drei Farben in helleren und dunkleren Tönen, wie heliotrop-fchwarz, violett-schwarz, grün schwarz, roth-schwarz rc. Gut beschäftigt sind die Zeichnrreien, welche theilweije mit Ucbcrstunden arbeiten, um den vielseitigen Ansprüchen der Fabrikanten Genüge zu leisten. Wie in Gera-Greiz, so macht sich auch hier das Bestreben, höhere Preise und höhere Löhne zu erzielen, bemerkbar, welche im Verhältniß zur Arbeit noch immer viel zu niedrig sind. *— Eisenbahn Triptis-Blankenstein. Die Einweihung der Schlußstrecke Lobenstein-Blankenstein der Eisenbahnlinie Triptis. Blankenstein hat nun doch noch, und zwar am 14. ds. Mts., statt- gefunden. Die ganze anwohnende Bevölkerung war auf den Beinen und in festlicher Stimmung. Um 10 Uhr traf der Zug mit den FestgSsten auS Rosenthal, Blankenstein, Lichtenberg, Naila, Harra, Lemnitzhammer u. s. w. in Lobenslein ein. Locomotive und Wagen waren mit Kränzen und Guirlanden geschmückt. Der Zug Nr. 30 brachte von der Eisenbahn - Direction die Herren Geheimrath Groß, Berkehrs-Controleur Breitenfeld au« Erfurt, Betriebs- Jnspector Mothes au- Gera mit, denen sich Baumeister Laise anschloß. Von der Staat-regierung waren die Herren Excellenz Engelhardt und Geheimer Staatsrath Gräsel aus Gera vertreten, dielen hatten sich Herr Oberbürgermeister Ruick aus Gera, auch Herr Landrath von Breitenbauch aus RaniS angeschlossen. Die Herren wurden von Herrn Commerzienrath Wiede und Fabrik- director Hirsch willkommen geheißen. II Uhr 10 Minuten setzte sich der vollbesetzte Zug in Bewegung und fuhr bis Blankenstein. — Eia neuer, glückverheißender Zeitabschnitt bat sür die dortige Gegend am 14. Juli d. I. begonnen. Die Saale und Selbitz grüßen aus dem Thale, die Wälder rauschen ihr Willkommen ent- gegen, alte Burgen und eine 1000jährige Vergangenheit erinnern an einstige Größe. Auf dem sagenumwobenen Rennsteig, dem alten HandrlSwege zwischen Thüringen und Bayern, steht der neue Bahnhof. *— Elektrische Straßenbahn in Mühlhausen i. Thür. Die schon seit längerer Zeit geplante Errichtung einer elektrischen Straßenbahn in Mühlhausen i. Thür, erscheint nunmehr gesichert. Die dortige Stadtverordnetenversammlung genehmigte den ihr vor gelegten Vertrag mit der Elektricitäts-Gesellschaft vorm. Schlickert « Co. in Nürnberg über Errichtung und Betreibung eine- Elektricitätswerkes sür Straßenbetrieb, Licht und Kraftabgabe. Nach erfolgter Genehmigung deS Bauplanes der Straßenbahn durch den Regierungspräsidenten in Erfurt hat die Gesellschaft in spätestens neun Monaten die Anlage fertig zu stellen. Tie Conceffion ist aus 50 Jahre ertheilt. Es ist die Anlage einer Ring- bahn vom Bahnhof durch di« Hauptstraßen und die einer zweiten Linie von der Stadt nach den beliebten Ausflugsorten der Mühl- Häuser, nach dem Schwanenteich, der Popperoder Quelle, dem „Weißen Hau»" und dem Stadtwald, geplant. Sobald mehr als 5 Proc. am Capital verdient werden, nimmt die Stadt Mühlhausen am Reingewinn der Gesellschaft Theil und zwar je nach Höhe de- Reingewinne« mit 20 , 25 und 33'/, Proc. desselben. Zur Sicher- hrit für Einhalt der eingegangenen Verpflichtungen hinterlegt die Gesellschaft 10000 ^l in inündelsicheren Werthpapierrn bei der Stadtcosse. *—- Handelskammer zu Gotha. Die Handelskammer de- Hrrzogthum« Gotha sandte gelegentlich ihrer ersten öffentlichen Sitzung ein Danktelegramm an den Herzog für die Errichtung der Kammer. Sodann erfolgte die Feststellung der Geschäftsordnung, die Bestimmung der Ausschüsse für Handel, Gewerbe und Verkehrs- wesen und die Genehmigung de« Etats. Eine Denkschrift für die nächstfolgenden Ausgaben des Herzogthums begründete deren Ver fasser, Bourath Leddersen; nach lebhafter Debatte wurde dieselbe an den Au«schuh verwiesen. Zum Secretair der Kammer ist Recht-- anwalt Kunreuther gewählt worden. c? Das Borsigwerk erweitert seine industriellen Anlage» »der mal- durch Errichtung einer neuen LoakSanlaar mit Theer-, Ammoniak, und Benzol-Gewinnung, wie sie bei den neuen großen Coaksbrenner.'ien Le« oberschlesischen Hüttendezirk» durchweg eingerichtet ist. Die massenhafte Production dieser Nebraproducie wird einen PreiSLruck ausüben müssen. *— Harbker Kohlrnwerk, Harbke. Die General-Ber« aminlung setzte die Dividende für da- am 31. März d. I. ab- gelaufene BetriebSjahr, nachdem Abschreibungen im Betrage von 55 415,92 vorau-gegangen sind, auf 50 sür di« alten Priori- täts-Stammactien fest. Für da« laufende Geschäftsjahr besteht der AufsichtSrath au« folgenden Mitgliedern: Freiherr von Oelsen aus Vietnitz, Bankdirector Otto Körner-Magdeburg, Bankier Friedrich Lindemann-Halberstadt, Bergwerks-Direktor Baeumle-Thiedrrhall. Verein für Melaslevrrwrrtbung, eingetragene Genossenschaft. Die schon erwähnt« Vereinigung der Melasse- abrikanten der Provinz Sachsen rc. mit dem Sitz in Halle ist etzt in das dortige BenossenschaftSregister eingetragen. Di« Hast- umme beträgt 300 .«, der GrschäftSantheil 30 Dir Genossen- chaft bezweckt, den Absatz der in hen Betriebsstätten der Genossen hergestellten Melasse zu regeln und für eine zeitgemäße Verwerthung derselben Sorge zu tragen und die bezüglichen Geschäft« zu ver- Mitteln. Den Vorstand bilden die Herren Zuckerfabrikdirector vr. Ludwig Kun he-Delitzsch, vr. Max Debnr-Stvbnitz, Zucker- äbrikdirector Richard Schimpff-Markranstädt. * Frankfurt a. M., 15. Juli. In der heutigen General- Versammlung der Atlantic-Pacific.Gesellschaft, in welcher 1820 Certisicate vertreten waren, wurde einstimmig beschlossen, da? Comitb zur Ausschüttung der aus dem Erlös der Atlantic- und Pacific-Central-Division entfallende» Quoten nach drin Eiutress.ii derselben an die Inhaber von Comitö-Eertificaten zu ermächtige.:. * Hannover, 15. Juli. Hier hat sich unter dem Namen Cementbau-Actien-Gesellschaft eine Actirn-Gesellschast co.> tituirt, deren Gegenstand die Fabrikation von CementLielen, sowie onstigen Ccmentwaaren und die Au-sührung anderer Cement- und sonstiger Bauarbeitrn, sowie der Abschluß von Handelsgeschäslen jeder Art ist, welche dieser FabrikationSzwelg mit sich bringt. Das Grundcapital der Gesellschaft beträgt 400000 Z Für den Lederhandel gewinnt Görlitz seit einiger Zeit wachsende Bedeutung. Rohr ost indische Kipse werden von dort aus in Posten an die Gerbereien Sachsens, Thüringens und Schlesien s verkauft. Eine dortige Firma ließ 1896 60000 Stück roh importirte ostindische Kipse in dem benachbarten Ostritz (Sachsen) gerben und 50 000 MadraSbüffelhäute zurichten. Tie Lieferungen derselben Firma an Reichs- und Staatsbehörden waren auch im Vorjahre sehr bedeutende. *— Schlesische Kohlen- und Coak-werke in Gottes berg. In Actionairkreisen hat die Mittheilung, daß die Schlesischen Kohlen- und Coakswerke auch für das am 30. Juni d. I. verflossene Betriebsjahr eine Dividende nicht Vertheilen dürsten, eine lebhafte Mißstimmung hervorgcrufen. Die Lage des schlesischen Kohlen marktes hat in den letzten Jahren eine bedeutende Besserung er fahren, so daß die Erträgnisse des Kohlenbergbaues bei allen Werken in bedeutender Steigerung begriffen sind. Es erscheint auffallend, daß die Schlesischen Kohlen- und Coaks werke hiervon nichts profitirt haben. Außerdem aber wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Gesellschaft zu den wenigen schlesischen Bergwerken gehört, die CoakS produciren, und zwar ist die Coaksproduction des Unternehmens eine ziemlich bedeutende. Es wurden im Jahre 1895 96 12 592 285 Clr. Kohlen und 3092759 Centner Coaks producirt gegen 12 592 285, bezw. 3 592 579 Ctr. im Vorjahr. Wenn die Gesellschaft bei dieser starken Hervorbringung von Coaks ihren Actionairen Erträgnisse nicht zu bieten vermag, so kann dies nur auf besonderen Umständen beruhen. Tas Actiencapital des Unternehmens beträgt 4 Millionen Mark in Stammactien und 2 Millionen Mark in Stammprioritätsactien. Von den letzteren sollen sich 1300 000 im Besitz der Prager Eisenindustrie befinden. Man nimmt nun vielfach an, daß die Ursache der ungünstigen Rentabilität der Schlesischen Kohlen- und Coakswerke eine Folge von Verträgen sei, die zwischen der Gesellschaft und der Prager Eisenindustrie sür die Lieferung von Coaks bestehen. Wenn dies thatsächlich der Fall sein sollte, so würden die Actionaire wohl in der Lage fein, hierauf einen Einfluß auszuüben, da sie, selbst gegenüber dem bedeutenden Besitz der Prager Eisenindustrie au Stammprioritätsactien, immer noch die Majorität haben würden. *— Motoranlaqen beim Eisernen Thore. Die serbische Regierung wird der Skupschtina nebst einem neuen Concursgejetze den Vertrag vorlegen, der mit der deutschen Bauunternehmung Lutter (Braunschweig) zur Ausnutzung der Donaustromkraft beim Eisernen Thore mittel- , eines Elektricitätswerkes abgeschlossen werden soll. *— Baring Brothers L Co. in London. Nach der Bilanz vom 30. Juni beziffern sich die laufenden Rechuungcn aut 3 069 857 L (im Vorjahr 2 475 013.K), die Accepte auf 5128 097 L (5 028 700). Der Baarbestand betrug 2278 020 L (1 179 720). Ter Bestand an britischen, indischen, colonialen und anderen Effecten stellte sich aus 890 300 L (804 000). DaS Wechselportefeuille um faßte 1233 491 L (2088617). Mittheilungen über Obst- und Gartenbaus * Borna, 14. Juli. Gestern wurde im hiesigen Hotel Wettiner Hof die Jahresversammlung LeS BezirkSobstbauvereins Borna abgehalten. An Stelle des am Erscheinen behinderten Vorstehers, Herrn Amtshauptmann vr. Fraustadt, erstattete Herr Regierungsasfessor vr. Mehnert, welchem die Versammlung den Vorsitz übertrug, zunächst kurzen Bericht über das Geschäftsjahr 1896. Sodann wurde die auf das Jahr 1896 abgelegte Jahresrechnung nach vorheriger Prüfung einstimmig richtig gesprochen und die Wahl zweier Vorstandsmitglieder vorgenommen. An Stelle des verstorbenen Herrn KohlenmerkSbesitzrrS Piatscheck-Frohburg wurde Herr Rittergutsbesitzer vr. Crusius auf Sahlis zum stellvertretenden Vorsitzenden und für den au- dem Vorstände au-scheidenden Herrn Rentier Traugott Metsch-Wiederau Herr Rittergutsbesitzer Hrrtwig auf Breitingen gewählt. Hierauf hielt Herr Lehrer Claußnitzer-Ebersbach einen Vortrag über die dankbarsten Obstsorten bez. solcher Sorten des Vereinsbezirks, die alljährlich tragen. Außerdem wurde beschlossen, eine Commission einzusetzen, um insbesondere feststellen zu lassen, welche Obstsorten im hiesigen Bezirk hauptsächlich erbaut werden und welche in Bezug auf ihre Tragfähigkeit und sonstigen Eigen- schäften zum Anbau empfohlen werden können. Zu Mitgliedern dieser Commission wurden gewählt die Herren Pfarrer Reichardt- Zedtlitz, Pfarrer Lochmann-Frauendorf, Gutsbesitzer Frenzel-Elbis- bach, Lehrer Claußnitzer-EberSbach, Kaufmann Schadr-Borna, Ober- gärtner Pflanz-Rötha, AmtSstraßenmeister Fehrmann-Frohbura und Gärtner Gerhardt-Sahli«. Schließlich wurde allseitig der Wunsch laut, daß im Monat October d. Js. wieder eine Versammlung des Vereins abgehalten und damit, wie im vergangenen Jahre, eine kleine Ausstellung von Obstsorten, namentlich solcher, deren Anbau die Commission empfiehlt, verbunden werden möchte. *— Die Zeit der Stachelbeeren ist da. Wie auf allen Gebieten des Obstbaue-, beginnt auch die Zucht der Stachelbeeren einen mächtigen Aufschwung zu nehmen. Man will sich mit den kleinen, »»aromatischen Stachelbeeren, wie sie ja heute noch vielfach geerntet werden, nicht mehr begnügen; einer Bewegung folgend, die von England auSging, strebt man auch bei un- in Deutschland nach großen, wohlschmeckenden Beeren. Auf dem letzten deutschen Pomologencongreß wurde nach den Vorschlägen de- um die deutsche Stachelberrzucht hochverdienten Herrn Maurer in Jena zuerst ein für deutsche Verhältnisse passende- Stachelbeersortiment zusammen gestellt, in dem die einzelnen Sorten auch deutsche Namen erhielten. Um seinerseits auch zum Anbau großfrüchtiger Sorten anzuspornen, veranstaltet der „Praktische Rathgeber im Oost- und Gartenbau" seit mehreren Jahren einen Etachclbeer-Wett bewerb: wer an die Redaktion im Laus« de« Sommer- die schwerste Stachelbeere einschickt, erhält einen Humpen mit silbernem Deckel im Werthe von 50 -fil Welche praktischen Folgen daS hat, zeigen am besten die erzielten Gewichte. Während eine gewöhnliche Stachelbeere 12—15 st wiegt, wurde im Jahre 1894 der Preis auf eine Beere gegeben, die 39,8 x wog und die Größe eine« kleinen Apfel- hatte. Wer sich näher für den originellen Wettbewerb intrr- essirt, lasse sich die neueste Nummer de« „Praktischen Rathgeber»" kommen, die gern umsonst von der Brrlag-buchhaadlung Trowitzsch L Sohn in Frankfurt a. Oder zugeschickt wird. Königreich Gachse». Handci-rcgister. Eingetragen die Firmenr Semig L Wangemann in Dre-drn. Inh. die Herrn, Hellmuth Vertraugott Semig, Max Wangemann und Johanne« Eonrad Wangemann in Dresden. — Albin Körner in Shrmaitz. Iah,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder