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Elbeblatt für Riesa, Strehla und deren Umgegend : 16.08.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666403997-185308167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666403997-18530816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666403997-18530816
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt für Riesa, Strehla und deren Umgegend
- Jahr1853
- Monat1853-08
- Tag1853-08-16
- Monat1853-08
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Elbeblatt für Riesa, Strehla und deren Umgegend. 33. Dienstag, den 16. August 1853. Der Gewerbeverein in Riesa. Der hiesige Gewerbeverein hat seinen fünften Jahresbericht erstattet. Bei dem großen Einflüsse, den das Gewerbevercinswesen auf die Hebung des Gewerbswesen, sowie auf die intellektuelle Bildung des Volks überhaupt haben könnte, wenn es nicht leider wahr wäre, daß dasselbe, wenn man auf richtig sein will, sich nicht allenthalben eines recht lebenskräftigen Gedeihens erfreut, wird es nicht am unrechten Orte sein, auf den uns vorliegenden Jahresbericht etwas ausführlicher einzugehen und an passender Stelle, eine oder dje andere Bemerk« kung anzuknüpfen. Was den Riesaer Gewerbsverein anlangt, so ist es erfreulich, daß derselbe in seiner Mehrzahl das ihm vorschwebende Ziel auch in dem verflösse« nen Jahre mit gleich großem Eifer wie früher ver folgt hat. Die Zahl seiner Mitglieder hat sich zwar um etwas verringert, aber sie ist mit 108 Mitgliedern immerhin noch bedeutend genug, um aus sich selbst heraus fruchtbare Lebenskräfte zu entwickeln, zumal in seiner Mitte bis daher immer eine große Anzahl gebildeter Männer — wir erinnern nur an den ausgeschiedenen Herrn Pharmazeuten Gräfe, welcher durch eine Reihe interessanter und belehrender Vorträge zu einem höchst belebenden Elemente für den Verein wurde, sich befunden haben, die theils durch Erfahrung auf dem Gebiete der gewerblichen Technik, theils durch wissenschaftliche Studien für andere Mitglie der eine wahre Fundgrube der Belehrung wurden. Bei alledem ersehen wir aus dem fünften Jah resberichte aber freilich auch, daß der Riesaer Ge- werbevereiu, wenigstens zum Theil, an denselben Mängeln leidet, wie fast alle Gwerbevc'reine, Sach fens. Der Jahresbericht beklagt sich erstlich dar über, daß die Vcreinssitzungen im verflossenen Jahre weniger zahlreich als in dem vorhergehen den und als wie bei der bedeutenden Mitglieder zahl desselben zu erwarten war, besucht gewesen wären, obwohl ,cS andererseits rühmende Aner kennung verdient, daß Diejenigen, welche sich den regelmäßigen Besuch der Vcreinssitzungen zur Pflicht gemacht hatten, nichts desto weniger mit unermüd licher Thätigkeit die Vercinszwecke verfolgten und namentlich auch auf die Wiederbelebung der Thcil- nahme an den Sitzungen hinwirktcn. Ebenso be merkt es der Jahresbericht als einen Uebclstand, » daß eS in der letzten Zeit mitunter sehr an Vor trägen gefehlt habe, so daß man fast in jeder Sitzung zum Vorlesen geeigneter Aufsätze au« Zeitschriften seine Zuflucht habe nehmen müssen. Es stnd dies, wie schon gesagt, Klagen, welche nicht allein der Riesaer Gewerbcverein zu führen Veranlassung hat, sondern die man auch an vie len andern Orten hört. Es liegen hier Unvoll kommenheiten zu Grunde, die ihren Ursprung zu meist in der jetzigen Organisation des sächsischen GewcrbevereinSweseu haben. Vor allem ist der Umstand dahin zu rechnen, daß demselben ein Ecntralpunkt und eine einheitliche sachgemäße Le- tung fehlt. Die landwirthschaftlichc'n Vereine Sachsens haben namentlich dadurch' einen so leb haften Aufschwung genommen, daß dieselben, in Kreis- und Localvercine gegliedert, in ihrer Thä- tigkcit von einer Eentralstclle im Ministerium des Innern geleitet werden. Eine ähnliche Organi sation wünschen wir auch den sächsischen Gewerbe vereinen und, wenn wir recht unterrichtet sind, so wird auch bereits in dieser Richtung hingcwirkt. Eine andere unzweckmäßige Einrichtung ist cs, daß in den meisten Gcwerbsvercinen die regelmä ßigen Sitzungen zu oft auf einander folgen. Der Riesaer Verein hat beispielsweise in dem vcrgan- genenen Vereinsjahre 38 Sitzungen gehalten. Das ist offenbar zu viel. Es dürfte völlig ausreichend sein, wenn derselbe, wie cs eben bei den land- wirthschastlichen Vereinen geschieht, in jedem Mo nate nur eine regelmäßige Sitzung hielt. Das öftere Wiedcrkehren der Versammlungen hat na« türlich zur Folge, daß cs nicht selten an Vorträ gen fehlt. Bei dem Jnslebentreten eines Gewerbs vereins zeigt sich zwar durchgängig viel guter Wille und von allen Seiten macht man sich da anhei schig, mündliche oder schriftliche Vorträge zu hal te». Aber abgesehen von dem bekannten Erfahr ungssatze, daß zwar der Geist willig, das Fleisch aber schwach sei, darf man nicht vergessen, daß die Mehrzahl der Mitglieder eines Gewrrbsvereins eben Geschäftsleute sind, die, wenn wir auch die Fähigkeit zu mündlichen oder schriftlichen Vorträ gen über irgend einen, in das Gebiet des Ge- wcrbslcbens cinfchlagendeü Gegenstand vorauS- sctzen, doch nicht immer Zeit und Lust dazu haben, sich mühevoll vorzubereiten. Aus allein diesem geht wenigstens soviel cher-
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