Anzeiger »«-> Elbeblatt. Wochenschrift zur Belehrung und Unterhaltung. Freitag, den «. April 1849. Diese Wochenschrift erscheint wöchentlich zwei Mal — Dienstag und Freitag — und kostet vierteljährlich 7 Ngr. 5 Pf. Inserate aller Art werden di« Montag und Donnerstag früh 8 Uhr ausgenommen und die gespaltene Zeile oder deren Raum gewöhnlicher Schrift mit li Pf. berechnet. Die Oschatzer sogenannten gemeinnützigen Blätter betreffend. Sowohl in den Oschatzer sogenannten gemein nützigen Blättern, als auch im Riesaer Anzeiger und Elbeblatte, befindet sich eine Bekanntmachung der Expedition crstgcdachten Blattes aus welche man, vom unpartheiischen Standpunkte aus, Fol gendes kürzlich zu bemerken hat. Daß die Redaction der sogenannten Oschatzer gemeinnützigen Blätter in der Hand eines Unbe kannten ruht, leuchtet Jedem ein, der die Ver hältnisse nur einigermaaßen kennt. Wer aber der, in die Dunkelheit sich bescheiden hüllende Redak teur auch immer sein möge, dieß kann hier füglich dahin gestellt bleiben, weil der Hauptgrund' ge genwärtiger Erwiderung ein ganz anderer ist, als fraglichen Redacteur an das Tageslicht zu ziehen, da dieß dem Publikum von irgend einem Interesse nicht sein kann. Nun hat zwar die -Expedition der Oschatzer sogenannten gemeinnützigen Blätter in der hier fraglichen Bekanntmachung erklärt: „daß sie wie bisher, so auch ferner, ihrem Versprechen ge treu, strenge Unparteilichkeit bei Heraus gabe ihres Blattes beobachte» würde." So löblich ein solches Versprechen auch ist, so kann man doch blös hoffen, daß dasselbe für dieFolge beobachtet wird, denn die Vergangen heit weißt durchaus keine Beispiele auf, welche bicr der gedachten Expedition zur Seite stehen.. Nimmt man nämlich eine Parthie der Oschatzer sogenannten gemeinnützigen Blätter zur Haud, so wird man in jeder Nummer Artikel- finden, welche die Neuzeit geradezu ins Gesicht schlagen, welche die perfidesten Angriffe auf die entschieden-freisin nige Parthei, die gemeinsten Verdächtigungen un serer Volksvertreter, so wie die verwerflichsten In sinuationen gegen alle neuern Institutionen ent halten, höchst selten aber erblickt man einige Zei len freisinnigen Inhalts und auch diese enthalten nur abgenöthigte Vertheidigungen, oder Zurück weisungen und Widerlegungen früher erschienener Angriffe und Verdächtigungen. Will man irgend der Wahrheit die Ehre geben, will man nicht blind sein, so muß ein Jeder bei stimmen, wenn wir frei und offen erklären: „die Oschatzer sogenannten gemeinnützigen Blätter ver folgen eine höchst einseitige, reaktionäre Richtung, sie sind daher nichts weniger als nnpartheiisch." Zum Beweis hierfür verweisen wir auf Nr. 16. des Elbeblattes von diesem Jahre, woselbst Mo mente enthalten sind, welche unfcre Behauptung schlagend bestätigen. Die Redaction der Oschatzer Blätter wird nicht abznläugnen vermögen, daß sie früher die Auf nahme eines freisinnigen Artikels, der sogar die Widerlegnng eines in jenen Blättern erschienenen Schmähartikels gegen die entschieden-freisinnige Parthei enthielt, geradezu verweigert batte. Wir wären weit entfernt, der Oschatzer Wochen- blattsexpedition wegen ihres partheiischen Verfah rens Vorhalte zu machen, wenn sie sich nicht in ihrer neuerlichen Bekanntmachung wiederholt zum Priucip der strengsten Unparteilichkeit be kannt hätte. Wollen die Oschatzer Blätter der reaktionären Parthei ibre Spalten öffnen, so mö gen sie dieß thun, Niemand kann und wird sie daran hindern, aber dann mögen sie sich wenig stens enthalten sich des Prädikates der „Unpar theiligkeit" zu bediene». Freuen würde es die entschiedene Fortschittsparthei wenn das neuer liche Versprechen der Oschatzer Wochenblattsexpc- dition für die Zuknnft zur Wahrheit würde, cs