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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.01.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980117018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898011701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898011701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-01
- Tag1898-01-17
- Monat1898-01
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402 neu »rnanaien Ritt« und Inhaber, di» eingrladrnrn älteren Ritter und Inhaber, insbesondere dir im Jahre 1897 decorirten, und die Inhaber des Allgemeinen Ehrenzeichens ausgestellt. Der Kaiser, welcher über der großen Generalsuniform daS Band deS Schwarzen Adlerordens trug, und die Kaiserin Friedrich, welche über einer schwarzen Robe das gleiche Band und reichen Brillantschmuck an gelegt hatte, wurden beim Eingang der Capelle von der Geistlichkeit empfangen. Um 12 Uhr begann der Gottes- dienst, nachdem die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften die Plätze gegenüber dem Altar eingenommen hatten. Hof. und Domprediger Faber hielt unter Assistenz der übrigen Hof- und Domprediger die Liturgie und die der Frier de- Tage» gewidmete Predigt. Der Bläserchor und der Domchor begleiteten die Gesänge. Nach Schluß des Gottesdienstes begaben sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften nach der Brandenburgischen Kammer und demnächst nach dem früheren Königinnen-Gemach; hier schlossen sich Allerhöchstdcnselben auf dem Wege zum Weißen Saal die Mitglieder deS diplomatischen Corps, die Ritter deS hohen Ordens vom Schwarzen Adler und die Fürstlichkeiten an. In- zwischen waren im Weißen Saal, In der Bildergalerie und den an- grenzenden Gemächern die Tafeln arrangirt. Zumal die Tafeln im Weißen Saal boten im Schmuck deS Tafelsilbers und den frischen Blumen einen prächtigen Anblick, die ungeheure Zahl der Pagen, Hosfouriere, Leib- und Hosjüger und Lakaien stand bereit. Die langen Reiben der Geladene» boten, wir immer beim Ordens fest, ein farbenprächtiges, glänzendes, bnntcS Bild. So war in nächster Nähe der Allerhöchsten Herrschaften, unter Generälen, Ministern, den Damen des Luisenordens, den chinesischen Gesandten, eine Deputation von Inhabern des Allgemeinen Ehrenzeichens und des Eisernen Kreuzes, zumeist von Feldwebeln und Wachtmeistern placirt. Etwa um 1'/, Uhr nahten unter den Klängen des Torgauer Marsche-, intonirt von der Capelle deS 2. Garde-Regiments zu Fuß, unter Borantritt des Lber-Hof- und Haus-MarschallS Grafen A. zu Eulenburg, des Hausmarschalls Frhrn. v. Lyncher und deS HofmarschallS Frhrn. von und zu Eglosfstein, die Majestäten und Fürstlichkeiten. Der Kaiser führte die Kaiserin Friedrich, Prinz Albrecht von Preußen die Prinzessin Friedrich Leopold, Prinz Friedrich Leopold die Prinzessin Friedrich Carl von Hessen, Prinz Friedrich Heinrich von Preußen die Prinzessin Carl von Hohen- zollern und Prinz Joachim Albrecht von Preußen die Prinzessin Aribert von Anhalt. Je zwei Pagen trugen die langen Cour schleppen der fürstlichen Damen. Ter Kaiser saß rechts der Kaiserin Friedrich, rechts und links schlossen sich die genannten Fürstlich- leiten an. Gegenüber Sr. Majestät saß der Ordenskanzler Fürst Pleß, ihm zur Linken der italienische Botschafter Gras Lanza und der russische Botschafter Graf von der Osten-Sacken, zur Linken der österreichisch-ungarische Botschafter von Szögyeny« Marich und der General-Feldmarjchall Graf Blumenthal. Im Ver laufe des Mahles erhob sich Seine Majestät und trank auf daS Wohl der neuernannien und der älteren Ritter, woraus die Musik Len Pappenheimer Marsch intonirte. Etwa um 2V, Uhr hatte die Tafel ihr Ende erreicht. Die Majestäten begaben sich in den Ritter saal und zeichneten eine Reihe von Eingrladcnen durch Ansprachen aus. Heute Abend gedenken der Kaiser der Vorstellung von Richard Wagncr'S „Rienzi" im königlichen Opernhause beizuwohnen und sich demnächst nach dem Neuen Palais zurückzubegeben. * Berlin, 16. Januar. Ter Kaiser nahm gestern Abend an einem Diner bei dem Ches des Militaircabinets, Generaladju tanten, Generals der Infanterie von Hahnke, theil und kehrte danach in das königliche Schloß zu Berlin zurück. Heute morgen unternahm der Kaiser einen Spaziergang. * Berlin, 16. Januar. Tie Kaiserin wird, nach dem „Loe.-Anz.", zu Beginn d»s Frühling« auf einig» Z»it »Inen süd. ltchen Curort oussuchen. * Berlin, 16. Januar. Ter Ausschuß sürdeutscheNatio- nalf»str trat heute im Reichstage zusammen. Erschienen waren 57 Mitglieder aus allen Theilen Deutschland! Vertreten sind der Reichskanzler durch Geh. Oberregicrungsrath Frhr. von Broich, das Auswärtige Amt durch den Geh. LegationSrath Schöll, das KrirgS- ministerium durch Major von Rieß, das Cultusministerium durch Geh. Rcgierungsrath Tr. Preische und das Reichsamt des Innern durch Regierungsrath Lewald. Der Vorsitzende, Abgeordneter von Echenckendorff eröffnete die Versammlung mit einem begeistert auf genommenen Hoch aus den Kaiser und gab dann einen Ucberblick Uber die bisher gethane und die nunmehr in Angriff zu nehmende Arbeit. Er betonte, daß da! Ziel der Nationalseste die Stärkung des deutschen Einheitsgedankens und die Pflege deutschen Volts- thums durch Hebung der Volksgesundung und Volkskraft sei. Hier auf wurde zur Wahl des Fcstortcs geschritten. Nach eingehender Berathung erfolgte der Beschluß, daß mit RlideSheim, dem Kysf- häuser und mit Goslar in Verhandlung zu treten und die rnd- giltige Wahl dem Vorstande bis zum 15. März zu übergeben ist. Leipzig erhielt 2 Stimmen weniger als Goslar. * Brrlln, 16. Januar. Fürst Bismarck hat sich, der „Post" zufolge, über die ostasiatische Actiou des Reiches auch dem Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg gegenüber ähnlich geäußert wie gegenüber dem Grobherzoge von Weimar. * Bcrlin, 16. Januar. Tie neue Postdampservorlage, welche jetzt in den BundeSrathSausschüssen liegt, unterscheidet sich laut der „Allg. Z." von der vorjährigen dem Vernehmen nach wesentlich nur dadurch, daß die Geschwindigkeiten, welche erzielt werden sollen, größer sind. * Berlin, 16. Januar. In dem DiSclplinarversahren gegen den Criminalcommissar von Tausch hat angeblich nicht nur der Vertreter der Anklagebehörde, sondern auch der Angeschuldigtr Berufung an das Staatsministerium ongemeldet. * Hannover, 16. Januar. Ter gestrige Festcommers zu Ehren des scheidenden Oberpräsidenten Tr. v. Bennigsen ist glänzend verlaufen. Erschienen waren diele nalionalliderale Ab geordnete. Director Koerting feierte in einem Prolog Bennig sen al! unbeugsamen Kämpfer für Recht und Freiheit, Oberbürger meister S t r u ck m a n n - Hildesheim feierte ihn in der Festrede als Staatsmann und Parlamentarier. Bennigsen dankte tief bewegt. * Detmold, 16. Januar. FürstAlexanderzurLippe vollendet heute sein 67. Lebenjahr. * Weimar, 16. Januar. Heute fand die Eröffnung der ordentlichen Landtagssession statt. Die Eröffnungs rede gedachte in bewegten Worten des schweren Verlustes, den das Fürstenhaus und das Land durch den Heimgang der Großherzogin erlitten habe. Die günstige Gestaltung der Landessinanzen hätte eine Besserung der wirthschaftlichen Verhältnisse bewirkt, und die Verwendung gesteigerter Mittel für die Aufbesserung der Besoldung der evangelischen Geistlichen und Schullehrer gestattet. * Darmstadt, 16. Januar. Der Präsident des VerwaltungS- gerichtsdofes Gebeimrath Küchler ist gestorben. * Augsburg, 16. Januar. Nach der „Augsb. Abdztg." sandte Fürst Bismarck auf das Begrüßungstelegramm, das an ihn nach der großen Flottenkundgebung in Berlin am 13. d. Mts. während eines Festmahles des ComitSs und sonstiger Theil- nehmer im Kaiserhof« abgesandt wurde, an den Reichsrath v. Haß ler in Augsburg folgende Antwort: „Eurer Hochwohlgeboren danke ich verbindlichst für Ihre telegraphische Mittheilung und fühle mich hochgeehrt durch die Begrüßung, die mir von so ansehnlicher, reichsfreundlicher und kompetenter Stelle zu Theil wurde, gez. v. Bismarck." * Wie«, 16. Januar. Der Kaiser empfing heute Vormittag König Milan in besonderer Audienz. König Milan hatte serbische General-uniform mit dem Stefansorden angelegt. * Prag, 16. Januar. Der Rector und das Professorencollegium der tschechischen technischen Hochschule forderte das Balles mit« auf, den Eorpscommandanten Grüne wegen Zurückziehung der Balleinladung um Entschuldigung zu bitten. Das Ballcomitö lehnte mit allen gegen eine Stimme diese Aufforderung ab. Studenten veranstalteten eine feindliche Kundgebung gegen Professor Belo- Ha u b e k, der die Bestrafung des BallcomltS» beantragt hat, und zertrümmerten die Tafel seines Laboratoriums. Gegen das Ball- eomitc- ist eine Disciplinuntersuchung eingeleitet worden. Der tschechische antisemitische Verein beschloß, bei jüdischen und deutschenKaufleutennichtszu kaufen. Wegen vor gekommener Majestätsbeleidigung wurde die Versammlung ausge löst. (Magdeb. Ztg.) * Prst, 16. Januar. Das Magnatenhaus nahm nach kurzer Debatte die Provisoriumsvorlage sowie den Gesetzentwurf über die Regelung der Rechtsverhältnisse zwischen den land- wirthschaftlichen Arbeitern und Arbeitgebern an. * Pari«, 15. Januar. Major Forzinetti, der frühere Tirector des Eherchemidi-Gefängnisses, welcher von einem Bericht erstatter der „Aurore» über den Brief Eavaignac's an Frau Drey- sus befragt wurde, sagte, Hauptmann Lebrun-Rönault habe ihm erklärt, der frühere Hauptmann Treysus habe ihm niemals ein Ge ständnis; gemacht. — In Nancy und Toulouse veranstalteten die Studenten Kundgebungen gegen Zola. Ein ernstlicher Zwischenfall ereignete sich jedoch nicht. * PartS, 16. Januar. Ter deutsche Botschafter Graf Münsterhat sich gestern Nachmittag nach Berlin begeben, um da selbst am Ordensfest theilzunehmen. Während seiner Abwesenheit führt Botschaftsrath von Below die Geschäfte der Botschaft. * Paris, 16. Januar. In Erwiderung auf den B r i e f C a - vaignac 's versichert Frau Dreyfus formell, daß ihr Mann niemals dem Hauptmann Lebrun-RSnault, welcher der Tegradirung des Hauptmanns Dreyfus beigewohnt habe, Geständnisse gemacht habe, und fügt hinzu, Hauptmann Lebrun-Renault, sowie andere Personen hätten vor Gericht unter Eid dir Aussage Eavaignac's in Abrede gestellt. Ter Brief schließt: „Mein unglücklicher Gatte wird, sei es bei Lebzeiten oder nach dem Tode rehabilitirt werden; alle Verleumdungen werden ausgedeckt werden und die ganze Wahr heit wird an den Tag kommen. Weder ich, noch meine Freunde, noch alle diejenigen Menschen, die ich nur dem Namen nach kenne, denen es aber darum zu thun ist, daß die Gerechtigkeit siege, werden sich bis dahin beruhigen." * Paris 16. Januar. An der heute zu Ehren desGtnrralk Saussier auf dem Vendome-Platze veranstalteten Kund gebung nahmen zahlreiche Vereine ehemaliger MilitairS und Turner theil. Dieselben zogen unter Rufen: "Es lebe Saussier! es lebe die Armer!" vor dem Gouvernementsgebäude vorüber. Saussier, der von Officieren umgeben war, grüßte vom Fenster herab. Ein Zwischenfall ist nicht vorgekommrn. An den Zugängen zu dem Vendome-Platze, woselbst mehrere Gruppen von Studenten Aufstellung genommen hatten, wurden wieder Hohnruse auf Zola laut. Tie Polizei schritt nicht rin. * Paris, 16. Januar. Außer der bereits gemeldeten Kund gebung fanden heute noch mehrere statt, von denen die größte in der Gegend des Concordia-Platzes sich abspielte. Einige Stu denten, zahlreiche Handlungsgehilfen und Arbeiter, sowie einige Arbeitslose zerbrachen in der Rue de Bruxelles die Fenster eines Hauses, welches sie für dasjenige Zola's hielten, und begaben sich darauf nach der Bastille und dem Boulevard St. Michel. Unter schmähenden Rufen auf Zola und die Juden zerbrochen sie die Scheiben einiger CafSs. Etwa 15 Personen wurden verhaftet. * Le«S, 16. Januar. In Folg» »in»« U«b»r»inkom«<n1 »wisch« den Arbeitgebern und den Ausständigen wird der Aurstand kN den Kohlenbergwerken von Drocourt als beigelegt be trachtet. * Nam, 16. Januar. Dem Vernehmen nach wird der Unter- staatssecretair im Finanzministerium Arcoleo zum Unterstaats- secretair im Ministerium des Innern und Pinchia zum Unter- staat»secr«tair im Finanzministerium ernannt werden. Ferner wer den Balenzano zum Unterstaatssecretalr im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, und vendramini zum Unterstaatssecre- tair in dem Schatzministrrium ernannt werden. * Rom, 16. Januar. Aus Bologna und Ferrara werden Erd- stöße gemeldet. Einen Schaden haben dieselben nicht angrrichtet. * PekrrSburg, 16. Januar. Ueber den letzten Aufenthaltsort der russischen Kriegsschiffe in Ostasien berichtet der amtliche „Kronstadtskij-Wjestntk": In Tschisu liegt da» Kanonen bott „Korejetz", in Tschemulpo da» Kanonenboot „Mandschur" und der Kreuzer „Sabiaka-, in Wladiwostok die Torpedokreuzer „Wffa- dnik" und „Gaidamak". Die Kreuzer „Rjurik", „Pamjat Azowa", „Admiral Nachimow", „Admiral Kornilow", „Dimitrij Tonskoi", und „Kresser", sowie die Kanonenboote „Gremiastschy", „Ltwashnyi" und „Ssiwutsch", befinden sich, wie andere Blätter melden, theils in Port Arthur, theils in Talien-Wan. * Petersburg, 16. Januar. Durch ein heute veröffentlichtes Gesetz wird die Zollbesteuerung der Ereditbillets aufgehoben. — Ein anderes heute veröffentlichtes Gesetz verlängert bis zum Jahre 1904 die Erlaubnis, aus den Häsen des Schwarzen und des Asowschen Meeres sowie der Ostsee auszuführendes Korn nnd Mehl in ausländischen Säcken zu verladen, für welche kein Zoll zu erheben ist. * Sofia, 16. Januar. Die Ansprache, welche FürstFerLi na n d bei der Feier der Beisetzung der Leiche de» Prinzen Alexander von Battenberg in dem neuen Mausoleum an die Officiere richtete, rief großen Eindruck hervor. Der Fürst feierte die hohen Tugenden und den militairischen Ruhm des Prinzen; fein Name werde ewig mit der Geschichte des bulgocischen Vaterlandes verwoben sein. Fürst Ferdinand kennzeichnete mit er hobener Stimme die A b d a n k u n g d e s P r i n z e n als die furcht barste und bitterste Lection, welche die unerfahrene Nation erfahren mußte, und schloß mit dem Rufe: »Sein Andenken möge unvergeßlich bleiben!" * Athen» 15. Januar. Ter Finanzminister erklärt, die Mit- theilungen, welche über die Gesetzentwürfe betreffend dieFinanz- controle und das Abkommen mit den Gläubigern verbreitet seien, enthielten mehrere Ungenauigkeiten, besonder» soweit sie sich aüf die Finanzcontrole bezögen. Bevor nicht die Zustimmung der Mächte zu den erwähnten Vorlagen erfolgt sei, werde keine amtliche Mittheilung über dieselben ergehen. * Havannah, 16. Januar. Hier herrscht weiter Ruhe. — Der Jnsurgentenführer Cepero hat sich ergeben; auch Delgado wollte dies thun; ein Theil seiner Schaar erhob jedoch Einspruch, und bei dem sich daraus entspinnenden Zusammenstoß wurde Delgado getödtet. " Havannah, 16. Januar. Der Minister deS Innern und der Justiz im kubanischen Cabinrt Govin ist hier eingetroffen. * Bombay, 16. Januar. Als die von Almadabad nach Bo - riavi (Diftrict Gujarat) auf die Nachricht von den dortigen Unruhen entsandten Truppen in Bariavi eintrafen, flohen die Empörer. Ter englische Beamte, von dem eS hieß, er sei ver wundet worden, ist, wie sich herausstellte, unverletzt geblieben. Beran«wortlicher Redakteur vr. Herm. Küchling in Leipzig. Für den musikalischen Theil Professor vr. VSrar Paul in Leipzig. WksmrtlMlistlichtr Theil des Leipziger Tageblattes. Alle für diesen Theil bestimmten Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Rrdacteur defselbtn T. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: »ar von 10—11 Uhr Bonn, und von 4—S Uhr Nach«. Gestaltung des Wechselcaurses im Jahr 1897. (Nachoruck verboten.) vr. 6. Unter den verschiedenen Rückblicken auf das Wirthschafts- jahr 1897, die sich entweder mit den Ereignissen in den Hauptländern des Weltverkehrs, oder mit dem Gesammteffortenhandel oder mit ein zelnen Waarcngattungen beschäftigen, vermißt man eine allgemeine Uebersicht über die Bewegung der Wechselcourse innerhalb des ver flossenen Jahres, und doch ist keine Uebersicht lehrreicher, als die Tabelle der Valutaverbesserungen oder Valutavcrschlechierungen der bedeutenden Länder des Weltverkehrs. Als Basis nehmen wir theils die Berliner Notirungen, theils die Festsetzungen der Londoner Royal Exchange, da leider weder Berlin noch Hamburg für den überseeischen Trattendienst von Bedeutung sind. Berliner Notiz End- tbvs Ende IW» Ende 1SS7 100 ff. Amsterdam . . 168,10 168'/, 168,8 -es 100 Frcs. Brüssel . 81 80,70 80,7 . 100 Kr. Kopenhagen . 112,45 112,2 112,2 . 10 London . . . 204,45 203,8 203,7 . 100 Pesetas Madrid . 67 64,35 60,75 . 100 K New Uork . . . 417 417,75 4 >9,25» 100 Kr. Stockholm . . 112,45 112,20 112,2 . 100 Frcs. Paris . . . 81,05 80,85 80,8 . 100 fl. Wien . . . . 168,1 169,70 169,95 . 100 Rbi. Petersburg . 216,8 216 216,15. 100 Lire Mailand . . 74,8 77 76,9 . 100 Frcs. Zürich . . 80 ,8 80,5 80,4 . Bei den Wechselcoursen nach Goldländern und Doppelwährungs ländern ohne Agio kann ein bedeutendes Schwanken nicht einlreten, da, sobald die praktischen Goldpoints erreicht find, der Goldimport bez. der Goldexport an die Stelle der Wechselrimesse tritt; immerhin kann constatirt werden, daß Ende Deccmber 1897 die meisten Wech>cl- course für Deutschland günstig lagen und sich unter dem theoretischen Goldpunct (mit Paris 81 Mark, mit London 204,30, mit Amster dam 168,74, mit New Port 419V«, mit Kopenhagen 112,50) beweg ten, theilwcise sogar die praktischen streiften. Die Ursachen liegen in dem andauernd hohen deutschen Banksatz und relativ hohen Privatfatz, welche im Ausland Begehr für deutsche Wechsel heischen, dann aber in der theilweisen stärkeren Verschuldung des Auslandes an uns, direct, weil unser Export dorthin zunahm, indircct, weil Pari? und London die Bankiers der uns schuldenden Staaten bil den, so daß wir auch beim Verschwinden des hohen Diskontos auf die Fortdauer der uns günstigen Wechselcourse rechnen dürfen. Die vier Valutastaaten, die der Berliner Wechselcourszettel kennt, Spanien, Rußland, Oesterreich und Italien, haben verschiedene Schicksale erlebt. Von diesen Ländern, in denen mangels gesetzlicher metallischer Zahluugspsltcht die Währung nicht zwischen den Gold points schwankt, sondern abgesehen von der internationalen Han delsbilanz zwischen den beiden unberechenbaren Polen: steigendes und finkendes Vertrauen, mußte Spanien ein weiteres Sinken erfahren. Kurz, Madrid, das 1895 bi» 76 Mark notirtc, ist jetzt auf 60,75 ge fallen, das FUnfpesetastiick, das in den achtziger Jahren noch mit dem Fünffrankenthaler »I pari circulirte, ist von feinem Nominal werth von 4,05 Mark auf 3 Mark gefallen, der Krieg auf Cuba und die Verwässerung der Valuta durch Banknoten und Prägung von silbernen FUnspesetastUcken, die ei« knete» nur 1,75 Mark kosten, erklären den Vorgang deutlich. In Italien hat man dagegen im abgelaufcnen Jahre große Anstrengungen gemacht, die Valuta zu heben, und in der That ist man jetzt nur 4 Mark pro 100 Lire vom agiolosen Zustand entfernt. Oesterreich-Ungarn hat bekanntlich seine Relation sestgelegt, über 171,12 kann vista Wien nicht notiten, da alsdann Goldrimessen rentiren würden, in Wirklichkeit war die österreichische Valuta, da der Uedergang zur Goldwährung vorerst immer nur noch ein papierner tst, im Jahre 1895 rückgängig bis 162 Mart, so daß die Avance im laufendcn Jahre di? zur Varihöhe eine bedeutende Ver besserung des österreichischen Kredits bedeutet, während freilich die innerpolitifchen Zustände eine Schwächung herbeigeführt haben. Ganz dasselbe gilt für Rußland, wo die Einführung der Gold währung unter Tevalvirung des Rubels um ein Drittel beschlossene Dache ist und den Rubelcour» deshalb, vorerst wenigsten», in Zwri- drittelhöh« Le! Goldwerthe» des «ltrudel» bannt. Von den Londoner Wechselcoursen führen wir di» folgenden an: Wechsel aus Ende 18V7 Ende 1896 Indien pro Rupie . . Ib->» ä Ib-, ä Buenos AweS (ttgio) . 176 Proc. 180 Proc. Rio de Janeiro (Mür.) . 7 <t 9 ä C-Ne pro Peio . . . 17»/,, ck 17-i, ä Portugal pro Mir. . 36 ä 88^ ck Griechenland pro L - sO-j, Dr. 43 Dr. Ende 189b Ende 1894 I8tz» ä 13 ä 231 Proc. 945 Pro. 9>l« ä Iv'l, ä 171, ä 14 ä 41'^ ä 42 ä 4b>j, Dr. 4b Dr. Ende 1893 1b-k ä 220 Proc. I0>k ä 13 ck Die indische Valuta, die im Vorvorjahre ihren Cours von 13,87 Pcnce pro Rupie auf 15,5 Pence erhöhen konnte, streifte im Jahre 1897 mehrmals den Goldwerth der Neurupie gleich 16 Pence, und wenngleich auch bei Jahresschluß eine Ermattung aus 15'/« eintrat, darf doch angenommen werden, daß das ursprüngliche Silderland Indien bald zur Goldwährung üdergegangen sein wird. In allen Fällen haben die Thatsachen gelehbt, daß die Schließung der Münz stätten in Ostindien die Valuta des Landes von dem trügerischen weißen Metall emancipirt hat, denn ohne diesen Schritt würde die Rupie heute etwa ll Pence notircn. Von den südamerikanischen Staaten ist die Valuta Argentiniens diejenige, die am intensivsten seit Jahren sich gebessert hat. Gold ist an 100 Proc. weniger Agio wtrth als vor einigen Jahren, und selbst der Satz von Ende December von 176 Proc. hat sich in der ersten Januarwoche 1898 gebessert; dagegen sink! die brasilianische Valuta weiter ins Bodenlose, und hat in der ersten Januarwoche den Re cordpreis an Tiefstand erreicht. Der Peso von Chili, der vor Aus nahme der Baarzahlungen aus I3'/> gesunken war, hält sich seit drei Jahren in Parihrhe des chilenischen Neupeso, während die por tugiesische Valuta weiter rückgängig ist, herab bis auf 36 Pence pro Milreis, was nicht ohne Rückwirkung auf die portugiesifchen Finanzen geblieben ist. In Athen ist eine kleine Befferung eingetreten, das Goldagio zurückgegangen, ein englisches Pfund, das im Vorjahr noch mit 43 Drachmen bezahlt wurde, war Ende 1897 nur noch 4l,4 Drachmen Werth, aber die Entfernung von der Parität (l Lstrl. gleich 25 Drach men 22 Lepta) ist noch so enorm, daß die kleine Besserung nicht inS Gewicht fällt. Die gewerblichen Schulen Belgiens. Belgien hat für uns insofern großes Interesse, als feine wirth- fchaftlichen Verhältnisse denen unseres SachsenlandeS sehr ähnlich sind. Es hat eine Sachsen sehr nahe kommende Dichtigkeit der Be völkerung (208 Menschen aus 1 Quadratkilometer) und im Ver- hältniß zum Flächenraum das dichteste Eisenbahnnetz der Erde (17,8 Kilometer auf je 100 Ouadrottilomeler Flächenraum), dem aber sofort Sachsen folgt. Heute wollen wir auf Grund der vom Minister der Industrie und Arbeit herousgegebenen Statistik eine andere Aehnlichkeit mit Sachsen besprechen, d. i. die besondere Fürsorge, welche dort das gewerbliche Schulwesen von Seiten der öffentlichen Organe in neuerer Zeit erfährt. Zu diesem Zwecke ist der Stand desselben vom Jahre 1896 mit dem des Jahres 1884 verglichen. ES giebt in Belgien zunächst zwei Arten von gewerblichen Schulen, näm lich solche, die nur theoretischen Unterricht ertheilen (sog. Seole» inäu- strielle») und solche, welche mit dem theoretischen Unterricht auch praktische Ausbildung verbinden (sog. Scule» prose^sioovlles); ferner gewerbliche Schulen für Knaben und solche für Mädchen. 1884 gab cs im Ganzen 86 gewerbliche Schulen, 1896 zählte man 376, wovon 86 Schulen durch den Staat subventlonirt wurden. Während e» 1884 für Mädchen im Ganzen nur 4 gewerbliche Schulen gab, be standen 1896 schon 253 Anstalten, von welchen die sog. Haus- Ha l tun gs schulen weitaus in der Mehrzahl find (225). Tiefe letzteren find alle in den letzten 6 Jahren entstanden. Sie allein hatten im Schuljahre 1895/90 450 Lehrkräfte und 9539 Schülerinnen. Die übrigen gewerblichen Schulen für Mädchen zählten im letzten Schul jahre 242 Lehrkräfte und 2904 Schülerinnen. Die gewerblichen Schulen für Knaben hatten in den Industrie schulen mit nur theoretischem Unterricht und gewerblichem Zeichnen in 40 Anstalten 466 Lehrkräfte und 13 615 Schüler, dir Fachschulen mit praktischem Unterricht (24 Schulen) 144 Lehrkräfte und 3301 Schüler. Außerdem bestanden 1896 55 Lehrwerkstätten (darunter 2 für Mädchen) mit 60 Lehrern und 1158 Zöglingen und 6 Special schulen mit 66 Lehrkräften und 555 Schülern. Die Lehrwerkstätten beschäftigen sich hauptsächlich mit dem Unter richt in der flandrischen Weberei und mit der Eteinschneidekunst. Tie Hausholtunglschulen werden Meissen» von der Gemeinde er halten; »in» große Zahl derselben ist mit den Dolklfchulen ver bunden. Im Ganzen ist von 1884 bi» 1896 die Zahl der Lehrkräfte von 507 auf 1428 und dir der Schüler und Schülerinnen von 11 714 auf 30 472 angcwachsen. Der belgische Staat hat 1896 für Unterstützung der gewerblichen Schulen 683 527,72 Frcs. ansgcgeben. l)r. Die erste Papiermaschine in Sachsen. Ebenso, wie Ferdinand Traugott Flinfch der Be gründer des deutschen Papiergroßhanvels ist, ebenso ist es i h m auch zu danken, daß die Papiermaschine zuerst in Sachsen eingeführt wurde. Heino Castorf schreibt darüber in seinem Beitrag zur Geschichte des Papieres das Folgende: Daß Ferdinand Flinfch der Herstellung des Papieres aus maschi nellem Wege feine ganze Aufmerksamkeit zugewendet hatte, das kann bei einem unternehmenden Manne feiner Art nicht Wunder nehmen. Er entsandte feinen Bruder Heinrich nach Frankreich, um in Annonay die berühmte Papierfabrik von Mongolsier zu besich tigen. Nachdem ihm Günstiges Uber die dortselbs« arbeitende Papier maschine berichtet war, entschloß sich Ferd. Flinfch ohne Zögern, nunmehr eine Fabrik dieser Art anzulegen. In Penig lebte fein Vetter Kaeferpein, der eine Papiermühle mit vorzüglicher Wasser kraft besaß. Diesen Vetter wußte er zu bewegen — im Jahre 1834 — sein Gesellschafter für die Neuanlage zu werden, und mit der Umwandlung der Peniger Papiermühle in eine moderne Maschinen- popikrfabrik wurde alsbald begonnen. Die Papiermaschine lam von Bryan Donkin in London, die anderen Maschinen und Ein richtungen lieferte C. G. Haubold in Chemnitz. Die ersten Versuche schlugen fehl, und dadurch rntmutbigt, trat Kaesrrstein seinen tzabrik- antheil an Flinfch ab, welcher seinrrfett» rastlos writrrfchaffte und binnen Jahresfrist — 1835 — den Bau der neuen Anlage beendigt sah. Die Fehler, welche der neuen Papiermaschine noch angehaftet hatten, wurden nach vielen Mühen und Versuchen beseitigt, und bald — Ende December 1835 — fertigt« man »in Papier, das sich in Bezug auf Weise und Festigkeit vor den meisten deutschrn Fabrikaten jener Tage auszeichnete. Die Arbeitsleistung dieser Maschtrte be trug etwa 8—10 Centner für den Tag. Die Fraktion der Zeit genossen jener Tage erachtete das für eine ganz gewaltige Leistung. Richt ohne Interesse ist e», zu wissen, mit welchem Kostenaufwand eine solche Anlage damaliger Zelt verbunden war. Nach den eigen händigen Aufzeichnungen des Bauherrn war der Kostenaufwand bis Ende 1888 der folgende: 1) Eine von Franz Gustav Kaeserftein in T-ater Tb-l-r Penig bis Ende des Jahres 1833 allein be sessene, in zwey Fabrikgebäuden und einem kleinen Wohnhaus bestehende Papierfabrik sammt Formrn, Filzen und anderen Fabrik« ßrgrnfiündtn 14000,— 2) 1834. 1. Papiermaschine nebst drei Holländern und da» zur Betreibung gehörige gangbare Zeug . 11610,24 3) 1835. Weitere Neubauten und Auf wendungen 17 704,23 4) 1836, 25. Jnnf. Für Uebernohme der zwetften Hälfte der Peniger Papierfabrik an Franz Kaeserftein vergütet, sowie für Ent schädigung seiner Mühewaltung bet der Füh rung des Baue» 4 010,03 33 325,20 Thaler 47 325,20 Tie vorstehende Summe kostet dir Peniger Papierfabrik bis zum Schluffe des Jahres 1838. Eigenhändig von Ferd. Flinfch am 7. Januar 1839 geschrieben. Vie Baumwoll-Industrie in den Aüdstaaten von Amerika. Bei der gegenwärtigen Concurrrnz der SUdstaaten von Amerika in der Baumwollindustrie dürste e» von Interesse sein, den Ent wicklungsgang dieser Industrie in diesem Gtblelsiheil kurz zu schil dern. Eie nahm ihren Anfang in den letzten zehn Jahren der ersten Hälfte Unseres Jahrhundert». Im Jahre 1850 waten die Fabriken bereit» von einiger Vrdtutung. Etliche derselben, die selbst für jene Zeit zu klein waren, wurden mit Sklavenarbeit betrieben, and bi» Resultat» warrn befriedigend. In dem Zeitraum« von 1850 bi» 1 938 524 2 082 197 2 167 242 2 37V LSI 2 770 284 3 456 537 Zahl der Stühle , 40608 46 897 58 195 55 SSO > 70010 8L87S 1891/S2 1898 93 1893 94 1894'95 18VS96 189S/97 Verse. Vaumre.-Bll. 7S8 791 7S8 329 858 352 »IS 810 1024 488 1860 wurden einige große Fabriken errichtet, von denen die hervor ragendsten die Eagle und Phönix in Columbus, Ga., und die Augusta-Spinnerei in Augusta, im selben Staate, waren. Nnr wenige oder vielleicht gar keine dieser Fabriken wurden während des Bürgerkrieges zerstört. Sie waren alle in gutem Zustande und konnten leicht wieder in Betrieb gesetzt werden. Es war die Baum woll-Industrie die einzige der wenigen Industrien der SUdstaaten, welche nach Beendigung der Feinseligkeiten rasch wieder aufleben konnte. In den der 8. Zählung «m Jahre 18,0 borangegangenen 5 Jahren wurde die Zahl der Spindeln und Webstühle beträchtlich vermehrt. In genanntem Jahre belief sich dir Zahl der ermittelten Baumwollspinnereien und Webereien auf 147, welche 283 000 Spin deln, 6310 Webstühlr enthielten und nahezu 80 300 Ballen Baum wolle verbrauchten. Die größten Fabriken waren noch immer in Georgia. Die Zahl der Spindeln in diesem Staate betrug 85 000, und diese waren alle beschäftigt, es entfiel die Hälfte der gesaknmten in den Südstaaten verarbeiteten Baumwolle auf sie. Im Zeitab schnitt 1870—1880 war der Fortschritt nur mäßig. Im Jahre 1880 wurden 16t Fabriken mit 56i 000 Spindeln und 12 329 Webstühlen gezählt. Ter Baumwollverdrauch in diesem Jahre war 189 000 Ballen. Di« sicheren Anzeichen des Fortschrittes in der Spinnerei- Industrie find die Vermehrung der Spindeln und dir Herstellung feinerer Garnnummern. Seit 1880 haben sich di» Spindeln in Südamerika um 570 Proc. vermehrt. Die Durchschnittsnummer der erzeugten Garne im Jahre 1880 war 18, im Jahre 1896/97 da gegen 17'/«. Diejenige Nord-Carolinas ist 20, die Süd-Carvlitias 19. Jetzt bksaffen sich große Fabriken mit der Erzeugung von Kattunen und anderen feinen Geweben. Tas Streben nach feineren Erzeugnissen ist entschieden ein ausgesprochenes, wie aus der Art Ler Spindeln hervorgeht, mit welchen die neuen Fabriken gewöhnlich eingerichlet werdet«. Nachstehende Ausstellung zeigt die Bewegung der Baumwoll-Jtidustrie während der letzten 6 Jahre (biS zum 1. September 1897): Novellen Srmdrtn g«tz r- 314 821 32L 352 S75 Die Anzahl der in den 6 Jahren gebauten Fabriken ist 82, die Anzahl der Spindeln wurde während dieser Zeit um I 441 498 ver mehrt, durchschnittlich 17 500 per Fabrik. In Nord-Earolina wur den leit 1890 42 Fabriken errichtet und die Zahl der Spindeln um 433 821 vermehrt. Dir Fabriken sn SUd-Caroitna find größer als diejenigen in irgetib einem anderen Staate; es besitzt deren 64. Diese beschäftigten im letzten Baumwolljahr 994 740 Spindeln, was durchschnittlich auf eine Fabrik 17 V00 Spindeln ergiebt. Folgende Ausstellung zeigt den Stand der Baumwoll-Industrie in 10 Süd staaten nach den drei seit dem Bürgerkrieg ftattgefnndenrn Zäh lungen: Da» angelegte Capital betrug 1870 I I 077 665 tz, 1886 17 875 797 Dollars, 1890 52 131 421 tz. Tie ausgezahlten Löhne belitfen sich 1870 auf 1 929 899 tz, 1880 aus 2 751 286 tz, 1890 auf 7 985 310 tz. Der Werth der Erzeugnisse war 1870 7 5lS 010 tz, 1880 16 356 598 tz, 1890 31 167 065 tz. Die Durchschnittszahl der Arbeiter war 1870 9927, 1880 16 940, 1890 37 813. Diese Zahlen haben sich seit dem Zähljahre 1890 im Ganzen ver doppelt, einig« mehr als verdoppelt. Ein Vergleich des Fortschritt» der Baumwollindustrie in den Nordstaaten mit dem der SUdstaaten dürfte interessant sein. Dir Nordstaaten hatten 1890/91 12 925 000 Spindeln, 1896/97 13 900 OVO Spindeln, Zunahme somit 97S 000 Spindeln. Dir SUdstaaten hatten 1890/vl 1 756 047 Spindeln, 1896/97 8 4S6 537 Spindeln, Zunahme somit 1 700 490 Spindeln. Die Zunahme der Spindeln in den Nordstaaten betrug also in sieben Jahren 9 Pror., in den Südstaaten dagegen 100 Proc. Im Jahre 1896 war die Rein-Zunahme an Spindeln in den Nordstaaten rund 100 000, in den SUdstaaten 427 VOO. Unter der Tpindelzahl, um welche die letzteren seit 1890 zugenommen haben, brsindrn sich un gefähr S50 VOO Spindeln, welche »on G»f«llschoftrn au» dem Osten beschäftigt wtrdrn. Viele Ntu-EnglaNd-vaumnwll-TesrllsHaftrn haben ebenfalls Fabriken im Güdrn, weil dort di» Fabrikaliin billig»» «st.
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