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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980202020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898020202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898020202
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- Text schlecht lesbar
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-02
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- Monat1898-02
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838 stimmtrste bestritt««. Deutschland beobachtet «ach tvie vor di« strikteste Neutralität uad wie de« „Post" versichert, sind weder in Berlin «och am Golvnen Horn Schritte geschehen, au« dieser Haltung herauSzntreten. Auch der Londoner „Daily Telegraph" hatte angeblich au- Peters burger Quelle jene Meldung gebracht. Don seinem Berliner Berichterstatter wird dieselbe dementirt und hinzugrsiigt: „Die kaiserlich« Regierung rau» und wird unter keine» Um- ständen Ihätige Schritte zur Unterstützung dcr Candidatur deS griechischen Prinzen thun, da solche Schritt« im schämte» Gegensätze zu der bisher von ihr befolgten Richtung stehen würden. Weder in den amtlichen noch in den diplomatischen Kreisen Berlins ist mau darüber im Klaren, warum in den letzten Wochen Rußland plötzlich eingejchwenkt und seine Politik geändert hat: indessen in diesem Falle sieht Deutschland keinen Grund, iu gleicher Richtung zu folgen. Deutschland wird Rußland nicht unterstützen, sondern einfach keinen Widerstand leiste», wenn der Vorschlag von allen oder von de» meisten Mächten genehmigt wird." Jedenfalls wird in den vorstehenden Sätzen Deutschlands Stellung in dieser Angelegenheit sehr viel richtiger dar- aestellt, als in der Petersburger Meldung de» Dailh Telegraph. Deutschland hat und verfolgt in Kreta keinerlei Sonderinteressen, sondern hat bisher seinen Einfluß nur im Interesse der Erhaltung des europäischen Friedens geltend gemacht. DaS wird es auch, wenn oöthig, in Zukunft thun. „Wie die Dinge liegen", schreibt die „Post" weiter, „scheint sich «iu revolutionärer Act vorzubreiten, der den Prinzen Georg nach Kreta bringen wird, und zwar vielleicht so, daß irgend ei» Beschluß des Hellenischen Volkes zu Gunsten dieser Cao- didatur extrahirt werden würde. Wäre ein solche« revo- lntwuaireS Borgehen nicht aufzuhalteo, so dürfte es Aufgabe de» europäische» Concerts bleiben, zu verhindern, daß der auf Kreta entzündete Braud nach dem Balkan übergreift." Die „Hamburger Nachrichten" sind der Ueberzeuaung, daß aach diese Phase der Lösung deS OrientproblemS ohne ernste Erschütterungen sich vollziehen werbe. In einer Polemik gegen die „Nat.-Ztg." schreiben sie: „Wen» daS Berliner Blatt den Anschein erwecken will, als ob die Durch setzung der Candidatur deS Prinzen Georg Ströme von Blut kosten werde, so glauben wir, daß eS sich irrt." Sehr viel näher al» Deutschland, wenn auch nicht unmittel bar, ist Oesterreich-Ungarn in Sachen Kretas und der Candidatur des Prinzen Georg interessirt. Die verbündete Monarchie hat die Staate» und Länder zu unmittelbaren Nachbarn, die durch die Ernennung deS Prinzen Georg und die damit für heute oder morgen zu erwartende Ein verleibung Kretas durch Griechenland sicher ia eine für den Frieden de« nähern Orients bedenkliche Bewegung gerathen würden. Di« „Times" sehen schon voraus, daß die Einsetzung deS Prinzen Georg daS Ende der russisch österreichischen Entente sein werde. Die Sprengung derselben ist natürlich eia englischer Herzenswunsch und dies ist wohl auch der hauptsächliche Grund, weshalb England Rußlands Borgehen in dieser Frage unter stützt. Englands Orieutpolitik war bi« zum letzten Frühjahr durch die Gegnerschaft zwischen Rußland und Oesterreich auf der Balkanhalbinsel erleichtert worden, und deshalb machte daS russisch-österreichische Einvernehmen vom April 1897 den Engländern einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Wird jetzt dieses Einvernehmen durch die Candidatur des Prinzen Georg gelockert, so ist England jedenfalls der terüus Mmäsns. Deshalb sollte Rußland eS sich nochmal« überlegen, ob eS gerathen ist, die Candidatur de» Prinzen Georg bei der Pforte halb gewaltsam durchzusetzen. Deutsche- Reich. * Berlin, 1. Februar. Beunruhigende Nachrichten erhält daS „Wests. Volksblatt" in einem Briefe aus Südwest afrika. ES heißt darin: „Ganz Gwakopmund hat halbmast geflaggt. Es steht hier traurig. Malaria und Dysenterie fordern furchtbar viele Opfer, uo«> liegt eine Menge Leute krank. Dazu kommt Krieg. Zuerst brach der Aufruhr im südlichen Theile des Schutzgebietes auS. Die Buschmänner hatte» den Adjutanten Hendrik Witboois uad einen Osficier der Schutztruvve erschossen. Nach mehreren Gefechten ist der Ausstaud im Süden jetzt endlich unterdrückt. Jetzt aber ist er im Nordea im Gange. Die OvamboS haben am Cuneue fünfzig Portugiesen Nachts überfallen und niedergemetzelt. Man findet dir Erklärung darin, daß dir Portugiesen nicht genügend Wachen ausgestellt haben sollen. Die Grtödteten waren Dragoner. Darauf erfolgten Angriffe gegen unsere Schuytruppr. Der Hauptmann v. Estorfs schlägt sich augeu- blicklich mit den OvamboS im nördlichen Theile ungefähr zwischen der Elosa-Pfauue und Otgimbingwe. Wir erwarten hier iu Swakop- mund täglich ein Kriegsschiff, welches einen Theil der hiesigen Be- satzung nach dem KriegSselde bringen soll. Soeben kommt die Nachricht, daß Hauptmann v. Estorfs verwundet und Lieutenant Frauke im Gnisebthale erschossen sei." Der Brief ist datirt vom 31. December. Von Kämpfen de» LauptmannS v. Estorfs ist schon früher berichtet worden. Im Uebrmen aber liegen an hiesiger unterrichteter Stelle keinerlei Mittheilungen vor, aus denen eine Bestätigung der oben gemeldeten sensationellen Einzelheiten zu entnehmen wäre. * Berit«, 1. Februar. Die ministeriell« „Berl. Corr." schreibt: „Die Uebersendung von Liquidationen an die Gemeinden tm UeberschwemmungSgeriet feiten» der- enigen Truppentheile, die Commandos zu Aufräumung-arbeiten entsandt haben, ist in jüngster Zeit mehrfach ia der Presse ange- icht» der Nothlage der Gemeinden getadelt worden und auch im Abgeordnetenhaus« zum Gegenstand eine» Anträge» gemacht worden. Demgegenüber ist zu berücksichtigen, daß die Aufstellung der Liquidationen zunächst al» ein rein formeller Act anzusehen ist, der den seit einer Reihe von Jahren für di« Gestellung militai- rischer Commando» zur Hilfeleistung bei WasserSnoth ia Anwen dung befindlichen Grundsätzen entspricht. Danach liegt, da dem MiltlairsiscuS besondere Mittel dafür nicht zur Verfügung stehen, den Civilbehörden, auf deren Ansuchen militairische Hilfscom- mandos bei eintretender WasserSnoth außerhalb der Garnison gestellt werden, die Zahlung der im Vergleich zur Garnisonver- -flegung entstehenden, im Einzelnen genau normirten Mehrkosten, sowie etwaiger besonderer Nebenkosten ob. Die entsprechende« Liquidationen sind demnach in den hier in Betracht kommenden Fällen den requirirenden Gemeinden von den einzelnen Truppen- thrilen ordnungsgemäß zugestellt worden. ES darf indessen al» sicher angesehen werden, daß in den Fällen, wo die Leistungs fähigkeit der Gemeinden zur Uebernahme der durch die Requi sitionen militairischer Hilfe verursachtrn Kosten nicht auSreicht, die zur BeseitigungderHochwasserschäden zu be willigenden Mittel auch zur Deckung dieser Kosten werdrn herangezogen werden." — Wie die „Frkf. Ztg." hört, überbrachte der Kaiser bei dem Besuche, den er kürzlich dem französischen Bot schaft e r in Berlin machte, diesem eine der von ihm gezeichneten Flotten-Tabellen mit eigenhändiger Widmung. — DaS Befinden de» Reichskanzler» ist heute durch aus zufriedenstellend. — Die gesammte Verwaltung des an der Kiaotschau- Bucht vertragsmäßig an Deutschland überlassenen Gebietes ist deshalb biS auf Weiteres dem Reichskanzler (Reichs - Marineamt) übertragen worden, weil bei den zunächst zu treffenden Maßnahmen (Ver messung, Betonnung, Beleuchtung, Hafenangelegenheiten) der Marineverwaltung die erforderlichen Kräfte und Erfahrungen zur Seite stehen. — Die Berathung deS Flottengesetzes wird nach den „B. N. N." in der Budget-Commission voraussichtlich in der nächsten Woche beginnen. — Bekanntlich soll eS in der Absicht der Regierung liegen, die Bestimmungen über di« Sonntagsruhe für einzelne GewerbSzweige, ohne da» Wesen der Sonntagsruhe selbst zu berühren, Aenderunge« zu unterziehen. DaS „Berl. T." be richtet hierzu: „Wie wir hören, hat nun aber weder da» ReichSamt de» Innern, noch Gras PosadowSky insbesondere mU dieser Sn- gelegeaheit etwa» zu schaffen. E» dürfte sich vielmehr um di« für Preuße» erlassene« AuSführuogSbesttounungen zum Sonntagsruhe gesetz handeln. Speciell nimmt man an, daß dir Sonntags heilig ungS Verordnungen in Frage kommen, dl« zu vielfachen Klagen wegen der Anordnungen über daS Verhängen der Schau- feufter rc. Anlaß gegrben habe». Jedenfalls ist zur Zeit keinerlei Abänderung der Gewerbeordnung iu Bezug aus die Sonn- tagsruhe im ReichSamt d«S Inner» in Bordereitung." — Johanne- Trojan, der Chefredacteur des „Kladde radatschs", hat gegen das Erkenntniß der Strafkammer, daS ihn wegen MaiestätSbeleidigung zu zwei Monaten Festung verurtheilte, die Revision angemeldet. — Die Mittheilung, daß die preußischen Apotheker zu einer Meinungsäußerung über Vorschläge zur Ablösung der Avothekenwerthe aufgefordert werden sollen, ist nach der „Apotheker-Zeitung" nicht zutreffend. Uebrr den sonstigen Stand der Apothrkenreform hat sich der Staatsminister Gra v. PosadowSky in der ReichStagS-Sitzung vom 28. Januar be kanntlich dahin geäußert, daß über einen vom ReichSamt des Innern ausgearbeiteten GesHentwurs gegenwärtig zwischen diesem und der preußischen Regierung verhandelt werde. — Die Meldung, daß ein Lokomotivführer für die Ent deckung eines Schienenbruches auf der Strecke zwischen Torgau und Mokrehna und für die durch sein entschlosse nes Handeln abgewendete Gefährdung eines Eisenbahnzuges mit einer Belohnung von 2 Mark abgefunden worden sei, wird von der „Nordd. Allg. Ztg." folgendermaßen ergänzt: „Dem Loko motivführer ist zwar auf die von ihm formularmäßig erstattete Meldung von dem Vorfinden eines Schienenbruches due für der artige Fälle üblich« Prämie von 2 Mark gewährt worden; außerdem aber hat ihm die vorgesetzte königliche Eiscnbahndirection, sobald sie von dem Vorfälle Kenntniß er halten hat, für sein umsichtiges Verhalten noch eine Belohnung von 36 Mark zu Theil werden lassen." — An einer Mittheilung, daß Ermittelungen über die Ver wendung von Conservensalz zu Fleisch- und Wurstwaaren schwebten, ist nach der „N. A. Z." nur wahr, daß schon seit längerer Zeit im Gesundheitsamte Forschungen über die Wirkung von ConservirungSmitteln angestellt werden. Diese haben jedoch zu einem abschließenden Ergebnisse noch nicht geführt. Nicht zutreffend ist insbesondere, daß aus verschie denen Städten von Autoritäten Gutachten eingetroffen sind, die zu Gunsten der Anwendung von ConservirungSmitteln lauten. — In sämmtliche« Schuhfabriken Berlin- ist der Be trieb im vollem Umfange wieder ausgenommen worden. Eine Anzahl Streikender tonnt« nicht auf ihren alten Stellen ein gestellt werden, weil dieselben durch Arbeitswillige besetzt wäre». — Der S. Ltvilsevat de» SammergerichtS hatte sich ia seiner letzte» Sitzung mit der Kroge zu beschäftige», ob der Hosprediger a. D. Stöcker Arbeitgeber der Kellner »ad sonstigen Bedienstete» de« Christlichen Hospize» in der Mohrenstraß« sei oder nicht. Als Direktor dieses Institute» fuugtrt der Obermeister der Innung der Berliner Gastwinh« O. Hortmau», der aus Grund eiaeS mit dem uater dem Präsidium des Herrn Stöcker siedenden Turatorium der Berliner Stadtmissioashospize geschlossenen Vertrages auch dir Stellung eines Arbeitgebers gegenüber den Bediensteten d«S Hospize» tn Anspruch genommen und letztere bet der JuaungSkrankrucaffe an- gemeldet hatte, ein« Maßregel, die seiner Behauptung aach auch schon au» wirtdschaftlichen Gründen geboten gewesen sei, da nämlich di« Beiträge zur Jnuuagscasse um 20 Proc. niedriger seien als dir zur hiesigen OrtSkrankencassr der Gastwirthr. Letztere Caste war nun aber der Ansicht, daß Herr H. trotz jenes Vertrages, der das thatsäch- liche Brrhältniß nur verschleiere, nach wir vor our Angestellter des tzospicrs geblieben, uad daß ia Wirklichkeit nur der da» Luro- torium vrrtreteud« Herr Stöcker, dem auch die Coacessioa für dea betreffenden Gastwirthichastsbetrieb verlieheu worden, der hier in Betracht kommend« Arbeitgeber sei. Dir OrtSkraakrucasse stellte sich sodann ia dem wegen Feststellung de« Rechtsverhältnisses ent- smadenrn Streit aus den Standpunkt, daß durch derartige Maß nahme» zwischen de» LoncrssioaSiahabera und den Hoteldtrectorea ihr Geschäftsbetrieb in erheblichster Weise geschmälert werde, uad daß sie dea Lafteabetrieb würde eiastellea müssen, wenn alle größeren Hotels diesem Beispiel folgen würden. Da aber aach dem Kranken- versicheruagsgejrtz al» Arbeitgeber nur der Betrirbsunteruehmer selbst angesehen werde, so verstoßen derartige Verträge gegen daS Gesetz uad könnten die Unternehmer, also hier da« Curatorium. nicht von der Beitragspflicht zur OtSkrankrncasse hefteten. Das Kammergericht gewann auS der mündlichen Verhandlung dir lieber- zruguag, daß Herr Stöcker noch immer Arbeitgeber sei, und erkannte tm Sinne uad zu Gunsten der OrtSkrankrncasse. — Der frühere Direktor d«S ReichSgesundhettsamtrS, General arzt vr. Struck, hat den Rang als Generalmajor erhalten. — Die Cousrrvalivrn haben im preußischen Abgeordnetenhaus« dru Antrag ring,bracht, für den nächsten Etat etoe wesentliche Er höhung de« Einkommens der Förster vorznsehen. * Münster, 31. Januar. Eine bcmerkenswerthe Kund gebung zu Gunsten der Flottenvorlage fand auf dem Commers der hiesigen Studenten zu Kaisers Geburtstag statt. In seinem Kaisertoast betonte der Vertreter derkatho lt s ch e n Studenten-Verbindung „Sauerlandia", „daß es unsere Pflicht sei, zusammenzuhalten und uns nicht durch der Parteien Hader an den Ausführungen nationaler Aufgaben hindern zu lassen, daß eS das größte und schönste Geburtstagsgeschenk für unfern Willensstärke« jugendlichen Monarchen sei, wenn wir ihm die Bethätigung nationaler Einigkeit darbrächten und dafür sorgten, daß unserer Flotte die geforderte Vermehrung würde, deren wir zur Erfüllung unserer nationalen Aufgaben dringend bedürft«." Die Rede fand bei der zahlreichen Zuhörerschaft un- getheilten Beifall. * Hildesheim, 31. Januar. In einer schwach besuchten Versammlung des Bundes der Landwirthe sprach jüngst der BundeSdirector vr. Hahn über die Stellung des Bundes zurnationalliberalrnPartei. Er bemerkte, auf die nationalliberalen Abgeordneten sei kein Verlaß, darum sei eS nöthig, gegen sämmtliche Abgeordnete der nationalliberalen Partei Front zu machen und sie nicht wieder zu wählen. Ferner erklärte er sich zu der Kundmachung autorisirt, daß der Grund gedanke desAntragSKanitz nach wie vor aufrecht erhalten werde. Er sei einstweilen nur zurückgestellt und werde gelegentlich wieder ausgenommen werden. Ueber die Art seiner Durchführung könne freilich vorher nichts gesagt werden. (!) Der Bund halte auch fest an der Contingentirung der Getreide einfuhr, um dadurch auf die Dauer mittlere Getreidepreise zu erzielen. * GsSlar, 1. Februar. Die hiesigen städtischen Collegieo bewilligten 300 000 ^k für einen Platz zur Abhaltung der Nationalspiele. (Wiederholt.) * Kattowttz, 1. Februar. In dem Sociali st eil st roceß, in welchem sechs oberschlesische Führer der Partei wegen Vergehens gegen das Bereinsgesetz angeklagt waren, wurden heute sämmtliche Angeklagte freigesprochen. * Nürnberg, 31. Januar. Eine Anzahl hervorragender Industrieller Nürnbergs beschäftigt sich dem Vernehmen dcr „Allg. Ztg." nach zur Zeit mit der Gründung einer Gesellschaft, welche sich die ErrichtungvonArbeiterwohnungen in großem Maßstabe zur Aufgabe stellt. Es handelt sich dabei ausschließlich um die Verfolgung gemeinnütziger Zwecke. * Karlsruhe, 31. Januar. Die Studentenschaft der Tech nischen Hochschule hat auf ihrem Kaisercommerse an die deutsche Universität und die deutsche Technische Hochschule in Prag unter stürmischer Begeisterung folgenden Gruß gesendet: Die zur Feier deS Geburtstages ihres Kaisers festlich versammelte Studentenschaft dcr Karlsruher Hochschule sendet den tapferen Vorkämpfern deutscher Art und deutschen Geistes an den beiden deutschen Hochschulen die Versicherung wärmster Anerkennung und herzlichste Wünsche für den Sieg der guten Sache. * Tiratzburg. 1. Februar. Landesausschuß. Un- terstaatssecretair Schraut legte den mit 58 Millionen balan- cirenden Etat vor. Auf Angriffe von Spieß und Winterer er» klärte StaatSsrcretair v. Puttkammer, der Ausdruck „Aus nahmegesetze" werde als Agitationtmittel aemißbraucht. Die Unterdrückung zweier katholischer Blätter sei berechtigt gewesen wegen der Schmähungen gegen Kaiser Wilhelm l. Direkt« Wahlen für den Landesausschuß seien unmöglich, aber ein Preßgesetz werde in dieser Tagung des LandeSauS- schusse» vorgelegt werden. Ein Verbot der Veröffentlichung der Canistut-Encyclica sei niemals erfolgt. — Der Bezirkstag de» UnterelsosseS wählte an Stell« de» Unterstaattserretairt vr. Petri, der sein Mandat niedergelegt hat, den gouvernemental- liberalen Kaufmann Eissen-Straßburg zum Mitglied deS LandeSauSschusseS. Oesterreich-Ungarn. Hochschulftretk. * Wien 1. Februar. Da» Rektorat der Technik ver öffentlicht am schwarzen Brette eine Kundmachung, iu welcher die Studentenschaft eindringlichst ermahnt wird, von ihrem gesetzwid rige »Handeln unverzüglich abzulafseu und sich die schweren Folgen vor Augen zu halten, welche eme Fort setzung der heutigen Vorgänge haben müßte. Eine Versammlung von slawischen Studenten der Universität nahm ein« Resolution an, in welcher erklärt wird, daß sie unter keinen Umständen den Besuch der Vorlesungen einstellen werden, im Voraus gegen den geplanten Studentenstreik protestiren und den akademischen Senat und das Unterrichtsministerium aus fordern, sie in Ausübung aller akademischen Rechte zu schützen. * Wien, 1. Februar. (Bon einem besondere» Eorrespoa- dentrn.) Die Vertrauensmänner der freisinnigen deutschen Studenten an der Universität haben heute beschlossen, sich den Leitmeritzer Beschlüssen anzuschließen. Die deutsch-nationalen Studenten werden morgen einen gleichen Beschluß fassen. Donnerstag beginnt der Au-stand an der Universität. Derselbe soll wie iu der Technik durch Sprengung und Vereitelung der Vorlesungen durch geführt werden. — An der Technik machten die deutsch nationalen Studenten auch Nachmittag die Vorlesungen unmöglich. Als «ine Minorität sich dagegen auflehntr, kam eS in einem Zeicheasaale zu Cooslict en. Die slawi schen Studenten hielten heute «ine Versammlung ab uad beschlossen eine Resolution, welche sich heftig gegen die Studentenausstände und die Einstellung der Vorlesungen wendet. Heute trat der akademische Senat zu einer Berathung zusammen. Morgen werden die akademischen Behörden der Universität und der Technik gemeinsam be- rathen. Die Rectoren der deutschen Hochschulen sind in Wien eingetroffen und werde» morgen beim Rector magnificuS der hiesigen Universität eine gemeinsame Be rathung abhalten. Der Sstrachcnkampf. * Prag, 1. Februar. Die Adreßcommission deS Land tages dielt heut« Sitzung ob. Die deutschen Abgeordneten waren nicht anwesend. Bouquoy betrachtete dir Arbeiten der Commission als die Fortsetzung der vor zwei Jahren gepflogenen Verhand lungen uad hielt daher die Generaldebatte für uanöthig. Er be antragte eine dreitheilige Adresse, deren erster Theil eine Huldigung für deu Kaiser anläßlich seines Regierung«- jubiläumS enthalten soll, während der zweit« Theil staats rechliche Ideen und der dritte Theil einen Hinweis auf die gegenwärtigen bedauerlichen Verhältnisse und Angabe von Wegen enthalten sollen, welche zur Beseitigung derselben führen können. Der Redner legte aus diese Eintheilung besonderen Werth, damit dir Deutschen, welche sich an dem HuldigungSacte betheiligrn wollen, dem ersten Theil der Adresse sich anschließra könnten. Bouquoy beantragte schließlich die Wahl eine« Referenten zur Aus arbeitung deS AdreßentwurfeS. Der Abg. Herold stimmte dem Antrag Bouquoy zu, namentlich bezüglich deS Huldigung-- acte«. Er wünschte jedoch, daß auf dir Erweiterung der Autonomie der Länder und auf die Sicherung der Rechte beider Nationalitäten besonderer Nachdruck gelegt und der staatsrechtliche Standpunkt besonders hervorgehoben werden solle. Podlipny wünschte, die Adresse sollt« nur die Forderungen ent halten, welche die tschechische Partei und der Großgrundbesitz ge meinsam billigen. Bouquoy consiatirte, daß seine Anträge mit denen Herold's identisch seien. Schließlich wurde eine Commission von sünf Mitgliedern zur Ausarbeitung der Adresse, die eine Huldigungs adresse sein und di« von Bouquoy entwickelten Gedanken enthalten soll, gewählt. * Prag, 1. Februar. Landtag (Schluß). Statthalter Graf Coudenhove beantwortete die Interpellation Blazek und Genossen, betreffend die Prager Vorfälle vom 29. November bi» zum 2. December. Er consiatirte, daß am 22. November «in Studenten umzug stattgesundra habe und di« Polizeidirectioa gar nicht in der Laa« gewesen sei, einen solchen zu erlauben oder zu verbieten, daß die Besetzung des WenzelplatzeS am 29. November durch di« StcherheitZwache wegen der zusammeuflrömendrn Massen aothwendig gewesen sei, welche der Räumung de» Platze» Widerstand ratgegensetzten, daß da» Eingreifen der Wachen und d«S MilitairS am 30. November die Rechtfertigung darin findet, weil 3000 Personen siugead, schreiend uad pseifend durch dir Straßen gezogen seien. Der Statthalter könne den Ausdruck der Interpellanten, welcher die Zuhilfenahme de» MilitairS als frivole Provokation und direkten Ausfall auf die ruhige Bevölkerung bezeichnet, nicht lebhaft genug bedauern, nicht entschieden genug zurückweisea. Auch die Behauptung der Interpellanten, daß der Stadtrath allein der im Munde zusammen und Du brennst vor Vergnügen, Dich auf die Fährte zu stürzen ... Mein alter Davidot, höre mich 'mal genau an." Er nahm den Criminalisten unter den Arm und flüsterte ihm fast ins Ohr: „Ich kenne Dich, Du bist kein Dummkopf! Nun Du be greifst doch, daß, so lange ich die Sache in die Hand nehme, mir Coro überall in den Weg läuft. Er wird nichts finden, aber er hindert mich, etwas zu finden. Wenn ich dagegen so thue, als kümmere ich mich nicht um die Geschichte, so wird auch ihm die Sache langweilig werden. Du dagegen wirst die Fährte verfolgen, ohne Dir den Anschein zu geben, und ich kenne Dich zu genau, um nicht zu wissen, daß Du innerhalb acht Tagen die Mörder entdeckt hast. Dann wirst Du mich rufen, und eine reichliche Belohnung ist Dir sicher. Coco wird abgeseht, und ich gebe Dir seine Stelle." „Nein, nein", unterbrach Davidot lebhaft, „ich will bleiben, war ich bin; ein kleiner Beamter, nicht bedeutender als alle Anderen. Bestehen Sie nicht weiter darauf." „Also Du weigerst Dich?" „Mich mit der Angelegenheit zu beschäftigen? Durchaus nicht. Sie ist zu schön, ich habe auch schon eine Idee." „Nun, weiter verlange ich auch nichts. Du hast vollständig freie Hand. Hier hast Du zehn Louis, gieb sie ruhig auS; aber vergiß nicht, daß Niemand wissen darf, daß wir unter einer Decke stecken; im Gegentheil, ich zürne Dir officiell und bin sehr unzufrieden mit Dir. Wenn Du mit Coco zusammenkommst, so schimpfe auf mich, so viel Du nur immer kannst. Also, wir sind einig?" „Ja", versetzte Davidot entschlossen, und seine Augen leuch teten. „Können Sie mir irgend welche Mittheilungen machen?" Bidocq öffnete eine Schublade, nahm einen Stoß Papiere heraus und sagte: „Hier sind einige Notizen, viel ist ei nicht. So! Und jetzt wollen wir ein bischen Comödie spielen; Du brauchst Dich aber deshalb nicht gekränkt zu fühlen." „Mir recht", sagte Davidot mit schwachem Lächeln. Er hatte die Papiere in die Tasche gesteckt, und die beiden Männer wechselten einen letzten Blick de» Einverständnisse». Nun setzte Bidocq seinen Hut auf den Kopf, riß die Thür auf und sagte mit sehr lautem Tone: „Denn man so arbeitet wie Sie, so wird man Kranken pfleger oder Schornsteinfeger, aber nicht Polizist. Auf Wieder sehen, Herr Dc-oidot, ich halt« Sie nicht länger zurück." Als die Beamten im unteren Zimmer diese Worte vernahmen, öffneten sie die Thür, steckten neugierig die Köpfe heran» und lauschten leise Bemerkungen au». Mit gesenktem Kopfe stieg Da vidot die Trepp« hinunter, erreichte die Außetthür und verließ, ohne ein Wort der Erwiderung, wie ein Schuldiger da» Haus. Die Anderen kicherten. Vidocq ging zu seinen Leuten und sagte mit lautem Lachen: „Ja, ja, er wird alt; der gute Mann ist zu nicht» mehr zu gebrauchen." ; vr. Die Notizen, die Vidocq Davidot übergeben hatte, lauteten folgendermaßen: „Am Vormittag deS 30. April begann der im Dienste der Frau v. VersanneS stehende Gärtner, der einen Pavillon am äußeren Ende des Parkes bewohnte, seine Arbeit. Dieser Gärtner ist ein alter, lahmer Mann, Namen» Pöchard. Er ist seit mehr als 30 Jahren im Dienste der Frau v. VersanneS und wohnte mit ihr auf ihrer Besitzung in Poitou, bevor sie sich entschloß, sich in Neuilly niederzulaffen. PLchard ist faul, selbstsüchtig, aber unfähig, ein« schlecht« Handlung zu begehen; er legt sich regel mäßig um 8 Uhr zu Bett und nie stört ihn seine Herrin. Um ihm die volle Nachtruhe zu sichern, hat sie sich sogar em« Kranken wärterin engagirt, «ine Frau Benoit, die alle Abende um 6 Uhr kommt und brS 10 Uhr Morgen» bei ihr bleibt. An diesem Morgen bemerkte PLchard, als er den Garten durchschritt, in der Nähe deS Pavillon-, daß einige Lorbeerbäume gledchsam absicht lich zerbrochen waren, die Zweige lagen an der Erde. Der eine der Bäume war fast vollständig zerquetscht, al» wenn man einen schweren Körper darauf geworfen hätte. Neugierig betrat PLchard die Freitreppe und fand zu seiner größten Ueberraschung die Thür weit geöffnet; in dem Vorflur waren zwei Stühle um geworfen, und eine Portitzre in der Nähe der Treppe abgerissen. Pechard, der ein Unglück vermuthete, eilte noch dem Zimmer seiner Herrin und zwar auf dem kürzesten Wege, indem er einen für gewöhnlich unbenütztrn Salon durchschritt. Die mit dem Schlafzimmer in Verbindung stehende Thür war geschloffen; er mußte daher zu einer anderen Thür laufen, die auf den Vor flur hinautführte. Diese Thür war nur eingeklingt; er öffnete sie und sah nunmehr mitten im Schlafzimmer zwei Körper an der Erde liegen, die auf den ersten Blick unerkennbar waren, denn ihre Köpfe waren unter Tuchstücken verborgen, mit denen der Hal» zugeschnürt war. Die Möbel waren umgestürzt oder zerbrochen, dar Fenster stand geöffnet. Zitternd befreite PSchard die Körper von ihren Banden und erkannte Frau v. VersanneS und Madame Benoit, die erste an scheinend todt, wahrend die zweite noch athmete. von wahn sinniger Furcht ergriffen, entfloh dieser Mann unter lautem Geschrei, anstatt den Versuch zu machen, die unglücklich« Frau in» Leben zurückzurufen. Er behauptet, durch me klein« Park- thür hirrauSaeganae» zu lein, die auf die Avenue du Kot hinaus- führt, und die er off« gesund« Haden will, während der Schlüssel innen auf der Erde lag. Er hatte große Mühe, die NachbarS- leute zu erwecken, ein Ehepaar Voisenot, deren Wohnung min destens einhundert Meter entfernt liegt, die sich aber doch endlich auf sein verzweifeltes Geschrei hin erhoben. Sie schickten ihren Sohn fort und ließen in der Umgegend verkünden, eS sei in Bergerad« — so lautet der Name der Be sitzung der Frau v. VersanneS — ein Unglück passirt. Dann folgten sie PSchard, doch konnte dieser sie nicht veranlassen, das Zimmer zu betreten. Sie begnügten sich, durch die Thür deS SalonS zu blicken und meinten, sie hätten nicht das Recht, etwas anzurühren, bevor di« Behörde nicht am Thatorte erschienen wäre. PSchard selbst konnte e- nur schwer über sich gewinnen, den Körper der Madame Benoit aufzuheben, die augenscheinlich noch athmete, und sie auf einen Fauteuil zu legen. Frau v. Der- sanneS ließ man an der Erde, und als eine Stunde später der Polizeicommiffar eintraf, befand sich in dem Zimmer noch Alle» so wie vorher. Inzwischen war daS Hau» von den Nachbarn überlaufen worden, die ungeschickterweise die Alleen betraten, die Beete zer störten und die Nachforschungen dadurch furchtbar erschwerten. Man stellte Folgende» fest: Im Zimmer war ein Gecretair von sehr solider Arbeit erbrochen worden, die Schubladen waren herauSgezogen und lagen leer auf dem Teppich; unter einem fand man noch einen Doppel-LouiS. Etwa» weiter davon lagen zwei zerrissene seidene Röcke. Ein Arbeitstisch, der auch als Schreibtisch diente, war erbrochen und die Papier«, die er enthielt, lagen auf der Erde. ES waren Familiendocumente, Notariats- acten, die der Triminialcommiffar unter Siegel legte, und die sich jetzt in den Händen des Untersuchungsrichters befinden. DaS Fenster stand offen, doch waren im Innern keine Fußspuren auf dem Teppich zu btmerken. Nach außen hin erhebt sich diese» Fenster fünf Fuß hoch über den Boden, und hier trug ein frisch umgegrabene» Beet zahlreich« und tiefe Fußspuren. Ein Wein spalirr befand sich an der Mauer; e» muhte wohl al» Aufstieg gedient haben, denn e» war an mehreren Stellen zerrissen. Un glücklicherweise hatte da» Publicum, da» sich im Park befand, wie schon oben bemerkt, die ersten Spuren zerstört. Man mußte sich d«»halb an di« Zeugenaussagen halten, au» denen hervor ging, daß der oder die Mörder du«- da» Feaster eingestieg« und auf demselben Wege wieder hinauSgekommen war«. Die Misse- tHüter scheinen den oberen Stock, sowie da» auf der anderen Seite de» Borflur» belegene Eßzimmer nicht betreten zu haben, denn ein Kasten mit Silberzeug stand unberührt, obwohl diese» von hohem Werth« war. S» ist wunderbar, daß dieser Kasten den Nachforschungen der Verbrecher entganam ist, den» e» steht fest, daß st« d« kleiara Salo» betret« Haden, der sich vor dem Schlafzimmer befiadet. Diese» Factum läßt sich schwer erklär«. denn die Thür des kleinen Salons war auf der Seite des Schlaf zimmers verschlossen. In diesem Salon, dessen Dielen gebahnt und glänzend sind, hat man Sandspuren bemerkt, und zwar von einer Person, die von der Freitreppe her, nicht aber vom Fenster gekommen sein muß. Diese Fußspuren sind sehr klein und könnten einem Kinde angchören, und es ist sehr bedauerlich, daß man sie nicht bis zum Garten verfolgen konnte. Man könnte annehmen, diese Spuren rühren von Madame, Benoit her, die, wie Pöchard behauptet, sehr häufig durch die Thür in Ker Avenue de Roi eintrat. Dann aber bleiben die zer störten Blumenbeete unerklärlich, und ebenso seltsam erscheint die Unordnung, die in dem Vorflur herrschte. Die beiden Frauen sind augenscheinlich in ihrem Zimmer an gegriffen worden und haben keine Zeit gehabt, zu entfliehen. Die unglückliche Frau von VersanneS ist unter einem Sack erstickt worden, den man über ihren Kopf geworfen hat; der Hals zeigt deutlich eine Stranqulationsmarke. Madame Benoit dagegen hat einen großen Rih am HalS; die Mörder haben nicht vermocht, sie vollständig zu ersticken. Die Thür der Avenue de Roi stand offen, aber die Mörder scheinen nicht auf diesem Weg hinauS- gegangen zu sein. Dem Fenster des Zimmer» gegenüber, in dem das Verbrechen begangen worden, befindet sich eine kleine Mauer, die man mit Leichtigkeit überspringen konnte. Nach außen hin sind die Spuren der Verbrecher deutlich sichtbar, denn daS Erd reich ist an verschiedenen Stellen vollständig zertreten und durch einander geworfen. Man hat weder im Zimmer, noch im Park irgend einen Gegenstand gefunden, der auf den Beruf oder die gesellschaftliche Stellung der Mörder schließen ließe, doch scheint e», daß die Banditen zwei, vielleicht sogar drei waren. Diese letzte Bermu- thung gründet sich nur auf die Fußspuren der Frau oder de» jungen Burschen, sowie auf den alt gewiß anzunehmenden Um stand, daß Jemand durch den Vorflur und über die Freitreppe entflohen ist. PSchard behauptet, daß an dem Tage, der dem verbrechen voranging, sich nichts BemerkenSwerthe» ereignet hat. Frau v. VersanneS hat keinen Brief empfangen, war wegen der Seltenheit sicher aufgefallen wäre. Auch einen Besuch hat sie nicht erhalten. Madame Benoit ist Morgen» fortgegangen uad Abend» zur gewöhnlichen Stunde zuruckgekehrt. Sie befindet sich seit der vergangenen Nacht in einer furchtbaren Aufregung, die für ihren verstand fürchten läßt. von unaufhörnchem Zittern ergriffen, hat sie auf keine Frage bisher zu antworten vermocht; sie ist wohl bei Besinnung, aber außer Stande, auch nur ein Dort zu sprechen; ja e» ist zu befürchten, daß sie sich vor» dem Schlage, den pe erlitten, nie erhol« wird. lFarlschWßfSlP.,
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