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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980316018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898031601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898031601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-03
- Tag1898-03-16
- Monat1898-03
- Jahr1898
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201Ü — Per Deutsch» -letscher-verband wird seinen die»« jährigen BerbandStag vom 21. bis zum 23. Juni im Palmen- garten zu haaoover abhalteo. Mit dem VerbaadSlage soll wieder eine Ausstellung von Maschinen für Hand- und Kraftbetrieb, sowie von Werkzeugen und Geralden zum Betriebe der Wurst- und Flcischfabrikation verbunden werden. Aus Thüringen, l4. März. In dem altenburaischen Dörfchen Reinstädt, 8 km von Kahla, befindet sich eine „befestigte Kirche", über welche Architekt Timmler in Jena historische Untersuchungen angestrllt hat, welche er in dem neuesten Heft der „Zeitschrift deS Vereins für Thüringische Geschichte und Alterthumskunde" zugleich mit verschiedenen Ansichten dieser merkwürdigen Kirche veröffentlicht. Die Kirche, welche sich in einem massiven, weit nach Süden vor tretenden Thurm, in daS rechteckige Langhaus mit Strebe pfeilern und den etwa» schmälernen Chor gliedert, ist von den Erbauern für eine planmäßige Vertheidigung gegen feind liche Angriffe eingerichtet worden. So bildet der obere Tbeil des LanghauS-MauerwerkS auf der ganzen Länge der Süd-, West- und Nordsront die mit Zinnen verschiedener An ordnung und zwischenliegenden Schießöffnuogen versehene hohe Brustwehr mit dahinter herumführendem Wehrgange. Von weiteren VertheidigungSanlagen findet man hier einen ansehnlichen Gießrschlot über der Westthllr, darunter seitlich zwei Schlitzöffnungen (Schießscharten), normal nach West gerichtet, und eine dergleichen in der Nord maner. Entgegen der Annahme des Pfarrers vr Bergner ein Pfarrcaplan, welcher in den Mittheilungen deS Vereins für GeschichtS- und Alterthumökunde in Kahla die Kirche als ursprüngliche Burg, den Thurm al« Burgfried, daS Langhaus als PalaS hinstellt, glaubt Architekt Timmler als ziemlich sicher annehmen zu können, daß die Kirche Reinstädts um die Mitte deS fünfzehnten Jahrhunderts zerstört und darauf zunächst im Langhaus, wobl mit Beeilung, wieder aufgerichtet und dabei unter dem Eindruck erlittener schwerer feindlicher Gewaltthätigkeiten zu tbunlichster Abwehr mit VertheidigungSanlagen ausgerüstet worden ist, um im Falle der Noth und Bedrängniß der ganzen Gemeinde als möglichst sichere Zufluchtsstätte dienen zu können. Daher die Schieß scharten, der Gießschlot, die Wehrgänge, neben welchen sich wahrscheinlich auch noch äußere Anlagen, wie Mauern und Gräben befunden haben mögen. DaS Langhaus allein mochte wohl für die zusammengeschmolzene Zahl der Dorfbewohner Raum genug bieten und wurde deshalb zunächst gebaut, und Thurm und Chor folgten nach, als die Zeiten ruhiger und besser geworden waren. --- Nürnberg, 13. März. In seinem Wohnzimmer im städtischen Krankenhaus« wurde heute Mittag der Apotheker Dauer todt aufgefuuden; er hatte sich mit Cyaukali ver giftet. ----- Während bisher im Sudan die für Egypten gebräuch lichen, aber mit dem schwarzen Aufdruck „Soudan" ver sehenen Briefmarken Verwendung fanden, ist jetzt eine neu«, von der bisherigen gänzlich verschiedene Serie eingeführt worden. Die neuen Marten sind etwas größer als die bisherigen und zeigen im Mittelbilde einen auf einem Kameel reitenden Beduinen. Ueber diesem Mittelbilde befindet sich die Inschrift „Soudan" und die Werthangabr, unten daS Gleiche in ara bischer Schrift. Die wichtigste Aenderung, die diese Briefmarken aufnxisen, ist die, daß jede Angabe, daß das Gebiet, für das diese Marken bestimmt sind, Egypten untersteht, fortgelassen ist. Man ist sogar so weit gegangen, daS Wasserzeichen, das bisher auS einem Halbmond bestand, durch «in anderes, und zwar durch ein Malteser Kreuz, zu ersetzen. VV. Ter verwechselte Vater. Helene Hartmann, die ausgezeichnete Burgschauspielerin, deren jähes Hinscheiden in allen Theaterkreisen lebhaft bedauert wird, hat vor vielen Jahren folgende drollige Anekdote mir ihren Gastspielerlebnissen ver öffentlicht: „Moin College und Landsmann Krastel und ich spielten kürzlich — irgendwo — zum wohlthätigen Zweck im „Käthchen von Heilbronn". In der Probe, welche dieser Auf führung voranging, theilte mir der Schauspieler, der meinen Vater spielen sollte, mit, daß in der Provinz die Scene vor der Klause gewöhnlich sortblvibe und er sie also auch nicht gelernt habe. „Leider", fügte er sehr höflich hinzu, „werde ich also nur im ersten und letzten Act daS Vergnügen haben, Ihnen zu seeundiren." Ich sah ihn höchst erstaunt an, ergab mich jedoch in mein Schicksal. — Am Abend sah ich meinen Vater im ersten Act nur flüchtig; die Bühne war dunkel, Wetter von Strahl verantwortete sich vor der heiligen Behm« und moin weißbehaartir Vater drückte sich scheu in einer Ecke herum und machte nicht viele Worte. In den fol genden Acten sah ich ihn nicht wieder; er interessirt« sich offenbar wenig für seine Tochter. Endlich kam der letzte Act und mit ihm die Scene, in welcher ich meinem alten Vater in die Arme stürzen sollte. „Mein Vater", rief ich — aber es überlief mich kalt und heiß, denn ich konnte mich nicht mehr an das Gesicht meines Vaters erinnern. Wie konnte ich ihn aus all den fremden Männern, di« mich umstanden, herausfinden? Im ersten Act, im Dunkeln, hatte ich ihn nur «inmal flüchtig gesehen und wußte nichts von ihm, als daß er eine weiß« Perriicke trug. In meiner Verzweiflung werfe ich mich dem ersten besten alten Mann, der auf der Bühne stand, in die Arme. „O, mein Vater!" — „Ach nein, gnädig« Frau, ich bin's nicht!" flüstert dieser ebenso höflich als beleidigt, denn er war ein Ritter und kein Bürger. In diesem Augenblicke eilte aus der Coulisse der echte Vater herzu und sagte: „Bitte, gnädige Frau, ich bin's!" Und der beleidigte Rittev schob mich hinüber in die Arme meiner Familie! — Die Postvertvaltung der Vereinigten Staaten von Nordamerika hat in den gesetzlichen Bestim mungen des Landes eine ebenso eigenartige wie wirksame Waffe gegen das Treiben gewisser, auch in Deutschland unter dem Namen der schwarzen Band« bekannter und gefürchteter Firmen, und es ist keineswegs selten, daß sie von dieser Waffe Gebrauch macht. So hat nach einer Mittheilung des „Scientific American" der Generalpostmeister erst kürzlich wieder gegen John Wedderburn, John Wedderburn L Co., und den National Recorder einen sog. Betrugsbsfehl erlassen. Ein derartiger Be fehl hat die Wirkung, daß die davon Betroffenen von jeglicher Benutzung der Posteinrichtungen innerhalb der Vereinigten Staaten ausgeschlossen werden. Sämmtliche Briefe rc., die für dies« Firma eingehen, werden von der Postverwaltung ange halten, mit einem Vermerk versehen, daß die Adressaten be trügerische Geschäfte treiben, und alsdann an die Aufgeber zurückgesandt. Geldsendungen werden in derselben Weise be handelt. Das Verfahren gründet sich auf eine Bestimmung des Gesetzes, welche die Benutzung der Posten verbietet für alle „Unternehmungen, die lediglich darauf berechnet sind, Geld oder Eigrnthum unter betrügerischem Vorgeben zu erwerben". Zum Erlaß eines Betrugsbefrhls ist der Generalpostmeister berechtigt, nachdem ihm vollgiltige Beweise dafür erbracht sind, daß ein Unternehmen lediglich zu betrügirischen Zwecken errichtet ist. --- Professor A. L. Hickmann'S Geographisch Statistische Darstellungen über die Bier- und Wein-Production im Deutschen Reiche und in Oesterreich-Ungarn. In sehr übersichtlich angeordneten Diagrammen und Karten zeigt die farbige Darstellung, daß heute an der Spitze der Bier producirenden Staaten daS Deutsche Reich mit 61 300 000 bl steht, wovon auf Bayern mehr als ein Viertel, nämlich 16 200 000 kl entfallen. Dann folgen die Vereinigten Staaten von Nordamerika, Südamerika und Australien mit zusammen 55 400 000 kl, England mit 53 000 000 KI und an vierter Stell« erst Oesterreich-Ungarn mit 20 610 000 KI, dann dir ver schiedenen anderen Staaten. Dir größte Brauerei in Oesterreich- Ungarn und Deutschland besitzt Ä. Dreher in Klein-Schwechat, der jährlich im Durchschnitt 750 000 kl erzeugt, mehr als alle Brauereien Hamburgs z. B. zusammen! Rechnet man seine Brauerei in Pest mit durchschnittlich 370 000 kl, ferner jene in Michelob und Triest, die auch sein Eigeutbum sind, mit ungefähr 200 000 KI dazu, so übertrifft er mit seiner Ge- sammtproduction von circa 1 320 000 dl sogar die von allen Brauereien Nürnbergs zusammen producirte Menge von 1 300 000 KII Ihm zunächst kommt daö Bürgerliche Bräu- hauS in Pilsen, da« 640000 KI erzeugt, das St. Marxer BraubauS in Wien mit 580 000 KI, das Löwenbräu in München mit 550 000 KI, die Schultheiß-Brauerei in Berlin mit 480 000 KI rc. Die Karte enthält alle Brauorte mit Angabe des jährlich erzeugten Quantums, ferner die Anbau flächen von Hopfen und Wein, Daten über die Biersteuer, über Ein- unv Ausfuhr von Wein und Bier rc. Separat und sehr ausführlich ist die Weinproduction behandelt. Hier kommt zuerst Frankreich mit 35 000 000 KI, dann Italien mit 21 600 000 KI, Spanien mit 20 000 000 KI; selbst daS kleine Rumänien bat mit 7 500 000 KI noch den Vortritt vor Oesterreich-Ungarn mit 5 190 000 KI und dem Deutschen Reiche mit 5 050 000 KI. ----- Die Tan Joss-LchildlnuS. Im Verlage von Julius Springer in Berlin X., Monbijouplatz 3, ist soeben eine, vom Kaiserlichen GesundbeitSamte herauSgegebene, von Professor vr. Frank, Oekonomierath Director Goethe, vr. Fr. Krüger und RegierungSrath l)r. Moritz verfaßte Schrift über die San Joss-SchildlauS erschienen. Die kleine Broschüre enthält in knapper, gemeinverständlicher Darstellung die Beschreibung und EntwickelunaSgeschichte der genannten SchildlauS, ferner eine Charakteristik der nächsten Ver wandten, die Unterscheidungsmerkmale derselben, Mit theilungen über den Einfluß des JnsectS auf die Pflanze, die Mittel zur Bekämpfung und Angaben über die bis herige Verbreitung desselben. Im Anhänge sind die im Ausland«, insbesondere in Amerika, zur Bekämpfung der San Josv-SchildlauS und anderer Pflanzenfeinde erlassenen gesetzlichen Bestimmungen zusammengestellt. Zahlreiche Ab bildungen und zwei Tafeln dienen zur Erläuterung des Textes. Der Preis beträgt im Einzelverkaufe 50 bei gleichzeitigem Bezüge von mindesten« 25 Exemplaren ermäßigt sich derselbe aus 40 für das Exemplar. Im Hinblick auf die dem deutschen Obst- und Gartenbau durch eine Einschleppung der San Josö-SchildlauS drohende Gefahr, erscheint die als baldige sichere Erkennung dieses Pflamenfeindes, falls er bei uns irgendwo etwa bereits seinen Einzug gehalten haben oder in Zukunft halten sollte, von besonderer Bedeutung für ein weiteres wirksames Vorgehen. Diesem Zwecke zu dienen ist die vorliegende Schrift in erster Linie berufen. Sie wird daher allen Interessenten des Obst- und Gartenbaues eine willkommene Gabe sein. Meteorologische Leobachlungen unk der 8ternerarte tn Deipalr. Unk« 119 Ilster Ober clom tzlesre Zeit der Leobucdtunjs. ttaraw. r»a. »at c«dUIIiw Tusrwo- ia»r->r. UBiali'-» te«ao». r a» «, N'Ma- riovtaaa a. «rar»». Laaiedc. 14. Llärr^k. 80. 751.5 -f- 5.1 73 IV 1 trübo 15. - Ll^. 8- 752,5 -f- 46 86 vv 2 trübe') - Aw. 2- 752.6 -4- 6,3 84 81V 1 trübe tlarimum der Temperatur — 4- 8°,4. llinimum — -z- Höbe cker Kiedorsckltig;« --- 1,5 mm. *) Uesen. Wetterderi»» et«, St. LnslNat«» 1» ekemnkt» »am IS. X llbr bkonre»,. (lilinimum nvck Kiederscklax werden am Llittaxr sdseleeev.) 8t»tiow»-kl»w» r r soz o * » * § -> r 2 LiekrouU auck SUirk, da, iVinckaa Watt«. ß cr. I s- itockö .... ünoarnncka . . 756 762 0 wtis^iE 8 mtzaoizc kalk bedeckt 8cbns« — 3 — 9 8knck«wis . . 75S 030 loiebt kalb bedeckt 0 8wckdoiw . . kopouk»««» . 11 «mal . . . 8-vinnmüncka . 755 759 757 760 880 leicdt ackvaed 880 Isiekt VV aekrvack bedeckt wolkenlos bedeckt kalb bedeckt -t- 1 -ft 1 — 1 -ft 3 8k»«»ll . . . 8,lt .... ll»mbvrlr . » ffolckvr . . . 757 761 763 764 81V loickt still 8W loickt ntiU volksuloa bedeckt Nekel Hebel -ft I -ft 2 -I- 2 -ft 2 Okarbovrrr . . bliiomee . . . 764 88 VV leickt bedeckt -ft 9 liarlw.... liaiaareiaotorn . 762 765 VV ack vack VV leickt bedeckt bedeckt -ft 5 -*-.4 iiamberzp . . Aüldaosoo t. L Uiwcba». . . Okemmt» . . 765 767 766 764 8 leickt 8 «ckreack VV sekcvaek > VV leickt bedeckt kalb bedeckt ivolkizr 8cknes -ft 2 0 -ft 3 -ft 1 Wiau .... Trwe . tz > » irnura» . , Damverzr. 1 1 ?ct«n>bure . 1 764 762 762 VV leickt VVAVV leickt still kalb bedeckt bedeckt nwlkenloi -ft 5 -ft 2 — 2 llarmaoiut»ck» . 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Dodorsicbt cker Wetterlage in Lnropa Konto trüb: Kttrdlick von Lckottlanck ist eine neue Depression ersekienen, ckis äie kuckten 8eo winde rum xrckssten Tkeil Uber Ln^Ianck ab lenkt. Vie trUbe, milcko Witterung bei uns wird von einer Doeal- ckepression über cker O-8so bekerrsckt. Trotrckem dass im 8 uock 80 cker koke Druck unverändert anbält, dürfte sms wesentkeko Sender untk der keutixen Witterung nickt wadrsckeinkek sein. Verantwortlicher Redacteur vr. Herm. «Schling in Leipzig. Für den musikalischen Theil Professor vr. Oscar Paul in Leipzig. WkswirUchaftlicher Theil des Lcipsiger Tageblattes. AL« für dies« Lhekl bestimmten Sendungen sind zu richten an de» verantwortlichen Redactenr desselben k. V. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: »ur von 10—11 Uhr Bonn, und voo 4—5 Uhr Nachm. Telegramme. * Ha,»Kurs, 15. März. Wie die „H. V-H." erfährt, sind die Berschmelzuna« . Berhaadlungen zwischen der Hamburg. Amerika - Linie und d«r Deutschen DampfschifsfahrtS- Rhedrrei so weit gediehen, daß eia daraus bezüglicher Antrag bereit« den demnächst abzuhaltenden beiderseitigen ordentlichen Venera! - Versammlungen zur Beschlußfassung unterbreitet werden soll. Den Actioaairrn d«r Deutschen Dampfschifffahrt« «Rhederei soll, wenn die Information de« genannten Blatt,« richtig ist. der Umtausch ihrer Actiea gegen Aktien der Hamburg-Amerika-Linie angeboren und ihnen für die Ueberlassung der Organisation «ine Vaarzahlung von 70 auf die Actir gewährt werden. l" „Prsst«, 15. März. (Privat-Telegramm.) „Dziennik PoznanSki" und „Warschauer Kury«r Todzirany" melden übereinstimmend: Di« Ltfeadahnltai« Kaltfch-Lodz wird zweigleisig über Sirradz ge. baut. Nader« Warschauer Blätter melden: Di» Direktion der Warschau» Wiener Bahn baut diese neu« Linie. Alle gegen» theiligrn Meldungen sind falsch. VV-u. Prag, 15. März. (Privat-Telegramm.) Der West, böhmische Bergbau-Actienverrin erwarb die Müller'schea Otrtnkohlen.Brrgwerkr im Schatzlarrr Revier. — Dir Regierung be- willigte di« Errichtung der Ersten böhmischen allgemeinen Lebeu-verstcherungS-Nkttea-Grsellschaft mit 2 Millionen Krone» Aktienkapital. * Kopenhagen, 15. März. Lei der gestrigen Emission von 10 Millwne» Kroaea 3V,proc. norwegischen Hypotheken. baak-Obligatloae» Serie 1898 durch die hiesig« LandmannS. bank fand rin» bedeutende Urbkrzeichnung statt; in Folge dessen «rsolgtr bet der Zatheilang eine wesrntltche Herabsetzung. * Belgrad, 1b. März. Eine belgisch« Gesellschaft über nimmt die bestehende Belgrader Wasserleitung zur Aus nutzung und Erweiterung, sowie zur Erbauung «ine« Kai« und Hasen« und zur Durchführung der Eaaaltsation gegen da« Recht der Erhebnug der Taxen für 25 Jahr«. Ofter-Vormeffe 1898. (Nachdruck verboten.) Puppen und Spiel w a aren. Diese Branche dürst« das relativ günstigste Resultat von der diesjährigen Messe zu ver- zeichnen haben. Ter außergewöhnlich zahlreiche gremdrnzusluß und die von den einzelnen Meßbesuchern bethätigie rege Kauflust brachte fast allen Ausstellern der Branche belangreiche Umsätze. Besonder« aut wurde >n Puppen, gekleidet und ungekleidrt, gekauft. Aus der Puppenbranch« waren die wichtigeren Plätze, wir Sonneberg, Ilme nau, Psalz, Wien und Berlin, vertreten, und zwar in ganz hervor ragender Weise. Prächtig« Eichen ha« wieder die Psälzer Puppen sabrikation herausgebvacht, di« allesammt di« rückhaltlose Anerken nung der Käufer gefunden Haden. Besonder» leistungsfähig ist dieser Platz in der Epecialität „Baby-Ausstattungen». Die her vorragendste Neuheit war diesmal ein Puppen-Boudoir von ent zückender Raturtreue »nd sauberster Arbeit. Aber auch die anderen Plätze wetteiferten in der Darbietung vortrefflicher Fabrikat«. Der Absatz in gekleideten Puppen ist letzt leider durch falsche Zoll- derlarirun, virlsach erschwert. Obgleich Puppen schlechthin al« „Spielzeua- gelten, müssen beispielsweise ta Oesterreich gekleidete Puppen al» „Perrücken- »re einem höheren Zollsatz verrollt werden. In anderen Fällen haben ausländisch« Zollbrhörden gekleidete Puppen mlt Spitzenbesätzen al« „Brüsseler Spitz«,- rubricitt und demgemäß mit Zoll belegt. Droh dieser Schwierigkeiten haben dir trefflichen Puppenfadrikat« getührend« Beachtung gesunden Neben gekleideten Puppen »aren un,«Neidete Puppen und einzelne Puppentheil, gut gefragt. Für letztere ist hauptsächlich Amerika Nehmer. Reichhaltige Sortiment» waren in holzsplelwaaren (Schachteln mit kleinem Spielzeug, KausmannSläden und dergleichen mehr) am Platze und holten sich gute Aufträge. Nicht ganz befriedigend gestaltete sich der Umsatz in größeren Stücken, wie Wagen mit Gespann, Schaukel- und giehpferden. Besser verbaust»» sich UnterhaltunaSspiel«, Tivoli«, Eeoanek«, Lnrngerälh« u. s. ». Auch Kindermustkinstrument« der- r»»st« sich leidlich g»t; »U Rnrtzeit fand »ta Kind«»Harmonium, dessen Vorzüge mäßiger Preis und leichtes Lernen sind, günstige Aufnahme. Vorzüglich war das Geschäft in Zinnspielwaaren, so wohl in besseren Fabrikaten (Dresden) als geringeren Sachen (Nürnberg). Nicht ohne Interesse war die Gruppe „Kiaotschau», die viel gekauft wurde. In guter Frage standen ferner Laterna magicas, Dampfkessel-Modelle, emailurtez Küchenspielzeug, mecha nische Spielwaaren mit Musik, Wollbälle, Papierlaternen und Ge sichtsmasken. An Neuheiten war kein Mangel, fast jede Epecialität der Branche hatte solche aufzuweisen. Die wichtigeren find: eine Miniaturschreibmaschine, den Namen „Noris» tragend; dieselbe schreibt richtig wie eine große Schreibmaschine und ist höchst einfach construirt, der billige Preis macht den Artikel einem größeren Consum zugäng lich: da! sogenannte Elephantenjagdspiel, dasselbe stellt eine Scheibe dar, auf welch« mit Papierpfeilen vermittelst eigen» dazu construirter Armbrust geschossen wird; Steinbaukasten mit Eisenconstruction, dessen Hauplvorzüge einfache Handhabung, große Vielseitigkeit, leichtes Gewicht und billiger Prei» sind; verschiedene Geduldspirle, z. B. das patentirte Rtngspiel; Puppen au» Holz, die sich durch saubere Mvdellirung au»zeichnen; unzerbrechliche und waschbare Puppenköpfe au» der gesetzlich geschützten Masse „Tissoline": mecha nisch« Spielwaaren mit und ohne Musik und beweglichen Figuren, z. B einen experimentirenden Zauberer; humoristische Kegelspiele, bei denen die Keael Thierfigurrn, wie Hasen, Kücken, Störche, dar stellen; fliegende Würste, da» find dehnbare Gummiblasen, die beim Aufblasen umherflirgen. Den größeren Theil der Käuserschaft bil deten Ausländer, u. A. waren vertreten: Amerika, England, Frank reich, Belgien, Schweiz, Holland, Spanten. Die Amerikaner waren etwa« zurückhaltend, zum Theil gaben sie in besseren Sachen gute Ordres. England kaufte ziemlich gut, obgleich da« Geschäft dort weniger günstig liegen soll. Holland bestellte u. A. viel JubiiäumS» artikel. Südamerika fehlte unter den Einkäufern. Vas goldene Geschästsjubilaum der Firma Rüdiger L Ouarch. Leipzig, 15. März. Wie die Handelskammer zu Leipzig in ihrem beute an dir Jubelfirma Rvdtger L Ouarch au« Anlaß der Begehung de« 50jährtgen Geschäft« jubilä um« diese- Welt hause« gerichteten, ungemein herztich gehaltenen Glückwunschschreiben e« wiederholte, sind heute fünfzig Jahre vergangen, seitdem der Geschäftswelt durch Rundschreiben bekannt wurde, daß am 15. März 1848 Wilhelm Rüdiger und Edmund Ouarch hier in Leipzig »in Rauchwaaren- und Schofwoll-Lom- mission«.Geschäft unter der Firma Rüdiger ch Ouarch be gründet hätten. Mannigfache Veränderungen hat diese- Geschäft im Laufe de« halben Jahrhundert» erfahren, sowohl hinsichtlich der Personen al» der Art de» Betriebe». Den Ersordernisfen der Gegenwart entsprechend ist letzterer so umgrstaltet worden, daß die ganze Kraft in einem besonderen Zweige de« Rauch» waareageschäft« gesammelt, dieser aber andererseits durch di« eigen« Zurtchteret and Färberei er» wettert und belebt worden ist. Nicht blo« die Gründer, sondern auch di» späteren Inhaber au» dem nach folgenden Geschlechte sind av»grschiedrn, zum Theil frühzeitig durch den Tod obgerusen worden. Werden dadurch welmiithlge Er» innerunqen erweckt, so sprach e» der Vorsitzende der Hand«l»kammer, Herr Gustav Zwetntger, au», so gereiche es der Kammer anderer» seit» zur Freud«, in dem derzeitigen Inhaber de» Haus,» Rüdiger ch Ouarch, Herrn Gustav Herrmaan, den Enkel de« «inen Be» gründrr» und den Sohn de« Maune» begrüßen und beglückwünsche» zu können, der während seiner Listigkeit im Geschäft nicht nur dessen Hauvt und Seele gewesen ist, sondern auch daneben im Dienste unserer Stadt und besonder» unsere« Handel« und unserer Industrie al« Bicevorstei er der Stodlverordneten, al« Mitglied der Handelskammer, al» Begründer und Vorsitzender de» Meß-Au-schusse« eine überau« reiche und ersprießliche Wirksamkeit entfalte» hat. Der Wunsch der Leipziger Handelskammer, daß dir Firma Rödtger L Ouarch noch in seruen Zeiten blühe», wachsen und ge» deihen möge, fand im Laufe de« heutige» Tage« persüalich »ad schriftlich Mderhall »ad herzlichst, Bestätig»»». Do» Geschäft»« und Fabrikpcrsonal de» Hauses brachte dem Chef, Herrn Gustav Herrmann, in den Comptoirräumen der Firma, Parkstraße, in den ersten Vormittagsstunden den ersten Gruß und Glückwunsch zum Jubeltage dar; zum Dolmetsch der Gefühle aller Angestellten und Arbeiter machte sich der langjährige Procurist Herr Bruno Förster, au» dessen Munde die Versicherung treuer Anhänglichkeit zu dem Ebrenhause Rüdiger L Ouarch er neut laut wurde. Mit dem Glückwunsch verband sich die Ueber- gabe eine- sinnigen Geschenke-, einer von der Künstlerhand des Malers Kirchner au-gefübrten Bottvtafel, deren reizend ent worfene» Mittelfeld ein arkadische- Motiv enthüllte, den musicirenden Pan zur Linken mit Schafen, den Symbolen der „Persianer" des Rauchwaarenhandel» im Hintergrund, weiter den Merkur zur Rechten, wie er den Lorbeer auf das Medaillonbild deS gegen wärtigen Chef» de« Hauses legt. Darunter in einem Marmorblock eingelassen die Namen der Stifter und endlich im unteren Abschluß de» Ganzen in gemalten Bronze-Relief» die Bildnisse eines Edmund Ouarch, Alfred Ouarch u»d Commerzienrath C. G- Herrmann. Ein Quartett spielte nach der Uebergabe de» Geschenke» „Die lst der Tag de» Herrn", woraus Herr Gustav Herrmann mit Worten wärmsten Danke» den ihm und seiner Jubelfirma gewordenen Glückwünschen au» dem Kreise der Angestellten und Arbeiter gerührt begegnete. Noch oft im Laufe de» Tage» lag für ihn Anlaß zu gleich dankbaren Erwiderungru vor, denn der gesammte Rauchwaaren handel und dir Rauchwaarenindustrie unserer Stabt entsandten ihre Vertreter, um dem dochangesehenen Hause Rödiger L Ouarch die ihm gebührenden Ehrungen zu erweisen, nicht minder zahlreiche HandelSkreis» Leipzig» und die Freunde der Firma An erster Stelle drückt« der Rath der Stadt Leipzig in einem sympathischen Glückwunschschreiben seine freudige Theilnabme an dem Iubeltage der Firma au«, einer Firma, die sich einen hoch- geachteten Platz und Namen io der deutschen Geschäftswelt erworben und für welche di» Siadtgemeindr den Wunsch und dir Hoffnung auSlpreche, daß sie auch in Zukunft blühen und gedeihen, daß ihr, Uaternedmunge» vo» günstigem Erfolge begleitet sein mögen. Was Wort und Schrift am Iubeltage der Firma Rödiger L Ouarch an Grüßen nicht zu bekunden wußten, da« erblühte in einer überraschende» Fülle duftiger Gewinde und Blumenarrangement», mit denen di« Geschäftsräume rtaeu rutzückenden Autschmuck empfingen. Zur Erinnerung an dir bedeutsame Feier ließ di« Firma Rödiger ck Ouarch ihren Freunden eia prächtige» Gedenkblatt überreichen, dessen malerischer Inhalt den Gründer de» Hauses Edmund Ouarch und di« folgenden Besitzer Alfred Ouarch, Eommeriieurath E. G. Herrmann »nd Gustav Herrmann vor Augen führt« und al» architektonischen Mtttelpuact die drei, den äußere» Entwicklungsweg der Firma kennzeichnenden BrtrtebSstätten an der Frankfurter Straße in Leipzig, am Exerctrplatz in Leipzig- Gohlt» und endlich dir aruesw ta Möckern ta wodlgelungenrn malerischen Ansicht» bot. Am Abend vereint« eine Festfeter im Kaistrsaal« der Centraldalle die Angestellten uad Arbeiter der Firma mit dem Ches de« Hause» z»r frohe» Begehuag de» Iubeltage» der Firma Rödiger L Ouarch. —w. L4. Plenarversammlung des Deutschen Haudelstages. (Schluß.) ?r Verlt«. 14. März. ES nahm alsdann da» Wort der Direktor det ReichSbank - Direktoriums, Wirkliche Ge heime Rath Or. Koch: Mein« Herren I SS gereichte mir zur großen Freud« und Ehre, Ihren Verhandlungen belgewohn« zu Haden. Gan, besonder» ha» r» mich gefreut, von den Vertretern de« deutschen Handel» und der Industrie eine so hochverständtge Be- urtheilung der Neichsbanksragr zu hören. Ach halte da» für um so wrrthvoller, da «» hohe Zeit ist, daß diese Frag« au» dem Schlamme de» Parieistreit» in da« Vicht sachverständiger Erwägung gezogen wird. Ich ged» mich der Hoffnung hin, daß da« Urthetl von den hervorragendsten Vertretern des Handels und der Industrie zur Stärkung des Ansehens der Reichsbank beitragen und die Ansicht widerlegen wird, daß die Reichsbank fiskalische Interessen verfolgt, scndern allen Berufsständen Nutzen bringen will, und daß die Ver waltung der Reichsbank bemüht ist, den Wünschen aller Erwerbs stände nach Möglichkeit zu entsprechen. (Lebhaftes Bravo.) — Nach einer kurzen Pause sprach Handelskammer-Präsident Zweiniger (Leipzig) über die Reichs-Unterstützung der Postdampsschisssverdin- dung mit Ostasien. Der Redner befürwortete folgende Resolution: „Bei der hervorragenden und jüngst noch durch die Erwerbung von Kiaotschau zum Ausdruck gelangten Bedeutung Ostasiens für unseren auswärtigen Verkehr ist die Vermehrung und Beschleunigung der Postdampfschiffsverbindung mit jener Gegend, wie sie in dem Entwurf eines Gesetzes zur Ergänzung der Gesetze, betr. Postdampf- schiffsverbindung mit überseeischen Ländern, vorgesehen ist, von großem Werth. Sie entspricht einem schon längst empfundenen Be- dürsniß und rechtfertigt die nach dem Gesetzentwurf zu zahlende Beihilfe aus Reichsmitteln. Im Interesse der wirthschastlichen Ent wickelung des Deutschen Reiches spricht daher der Deutsche Handels tag seine Frcude darüber aus, daß der Bundesrath den Entwurf beschlossen und der Reichstag in zweiter Lesung ihm zugestimmt hat.» Der Redner führte aus: Die Ausfuhr Deutschlands nach den ostasiatischen Ländern steigere sich von Jahr zu Jahr. Trotzdem habe Deutschland an den Geschäften in jenen Ländern noch immer einen unverhältaißmäßig geringen Antheil, der in Zukunft viel größer werden müsse. Der Gesetzentwurf sei geeignet, eine Lück« auSzu- füllen, die bitter empfunden werde. Die Fahrten in vierwöchent- lichea Zwischenräumen haben keineswegs den Bedürfnissen ent sprochen. Die Istägiaen Fahrten werden den Verkehr mit Ostafien zweifellos ungemein steigern und die Concurrenzfähigkeit der deut schen Waaren in Ostafien wesentlich erhöhen. In den Kreisen des Handels und der Industrie sei man übereinstimmend der Meinung, daß dem Verkehr mit Ostafien von Seiten des Reiches jede Unter stützung zu Theil werden müsse. Dem Bundesrath und dem Reichs tage gebühre der lebhafte Tank für ihre wohwollende Fürsorge für diese Angelegenheit. (Beifall.) Seeretair Dittmar (Mainz) empfahl der obigen Resolution noch folgenden Zusatz htnzuzufügen: „Gleichzeitig giebt der Deutsche tzandelstag dem Wunsche Ausdruck, daß den subventionirten Gesell schaften das Anlaufen der Dampfer auch in Rotterdam mindestens versuchsweise zur Pflicht gemacht werde, wenn die holländisch« Re gierung nach Ansicht der Reichsbehörden dieser Gesellschaften in ge? niigender Weise Entgegenkommen gewährt.» — HandelSkammör- Präfident Laei » z (Hamburg) bekämpft« diesen Vorschlag. HondelSkammer-Secretair Or. EmminghauS lMainz) em pfahl, den Wunsch Dittmar'S in die Form einer Resolution zu kleiden. — Geh. Eommerzien-Rath Michel (Mainz) unterftützte das Amendement Dittmar und bezeichnete e» al» nothwendlg, daß der Reichsregierung die Ermächtigung ertheilt werde, versuchsweise da- Anlanfen in die Wege zu leiten. — Schließlich gelangte die Reso lution mit dem Zusatzantrage von Dittmar zur Annahme. Den letzten Gegenstand bildete di« Vorbereitung von Handels, Verträgen. Der Referent, General-Serretair Or. Soetbeer- Berlin, gab zunächst eine auSfübrliche Darstellung der Gründ«, die zur Begründung de» wirthschastlichen Ausschusses geführt Hatzen. SS sei nur zu bedauern, daß der Handel nicht den genügenden Platz in dem Ausschuß gefunden habe. Er spreche aber dennoch der ReichS- regierung, insbesondere dem Grafen PosadowSkh und dem in der Versammlung anwesenden Geh. Reoirrungsroth Wermuth für die Bereitwilligkeit, die verschiedensten Erwerblzweifle zu hören, besten Tank au» Wenn in unserem Vaterlonde die Schlagworte „Agrar- siaot» und .Industriestaat» überhaupt nicht am Platze seien, so könne man doch am wenigsten von einem Agrarftaat sprechen. Di« Land- wirthschoft stelle nur eia Drittel der Bevölkerung dar, Industrie >n Verbindung mit Handel und Gewerbe dagegen die Hälfte der Be völkerung. Die Steuerstatistik zeige, in wie riesigem Maße di» Ein kommen auf ollen Gebieten der ErwerblthätigkB« in den Sttldwn diesenigen auf dem platten Londe überflügeln. So betrug da» Ein kommen aus Eapitalvermvaen in den Städten 761 Milllanen, auf dem platten Land, >82 Millionen, au« Grundvermögen in den Städten 448, aus dem platten Land, 336 Millionn, M«^. au» Handel und Gewerbe i» de» Städten -74, auf de» platte» »»»d,
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