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Elbeblatt und Anzeiger : 19.08.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-187008195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18700819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18700819
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-08
- Tag1870-08-19
- Monat1870-08
- Jahr1870
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 19.08.1870
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SL7 Officielle Depeschen. Groß«- Hauptquartier Herny, per Post wegen Drathstörung nach Saarbrücken befördert. Lbaegangen von Saarbrücken, den 16. August 7 Uhr SO Min. Morgen«. Den 14. gegen 4 Uhr Nachmittag« glaubte unsre vor Metz befindlich« Avantgarde den Ab marsch der unter dem Schutze der Festung noch lagernde» Corp« zu erkennen. Unverzüglich griff Brigade Goltz die Arrisrgarde de« Corp« Decean (btther Bazaine) an, verwickelte diese in so heftiges Gefecht daß das feindliche Corps sowie Abthet- lungen des Corps krosonrä zu ihrer Unterstützung Front machen mußten. General Glümer führte feine 2. Brigade Osten-Sacken sofort vor. Recht zeitig griffen ferner die Divisionen Kamele und Wränget in wirksamster Weise auf den linken Flügel in das Gefecht ein und warfen den Feind schließlich auf allen Punkten bis hinter die Fest- ungswerkc. Inzwischen hat das CcO>s Lämirnult di» rechte Flanke des 1. Armeecorpr zu erfassen versucht, aber es wurde vom General Manteuffel mit seiner Tambor-Battant vorgehenden Reserve angegriffen und unter Erstürmung einer Reihe von Abschnitten der Feind auch auf diesem Flügel , ebenso entschieden in die Festung zurückgeworfen. ' Die diesseitigen Truppen drangen bis vellecroix und vorn;- bis in dm Bereich der neuangelegten Forts vor. Heut« früh recognoscirten Se. Majestät der König das Schlachtfeld und besichtigten die zur sicheren Abführung der preußischen wie franzö sischen Verwundeten auf demselben stehen geblie benen diesseitigen Vorposten. Von den Höchstliegenden Punkten war auf dem rechten Ufer der Mosel vom Feinde nichts mehr zu erkennen. Dichte Staubwolken jenseits des Flusses ließen auf den Abmarsch der feindlichen Hauptarmee schließen. Herny, oen IS. August, 9 Uhr 30 Min. Abends» Die kleine Festung iisi-rsl hat nach kurzer Be schießung des bairischen 2. Armeecorps capitulirt. Erhebliche Bestände und circa 60 Geschütze sind daselbst vorgefunden. Mundelsheim, 16. August, Dienstag Abds. 9 Uhr 40 Min. Die Garnison von Straßburg unternahm heute Nachmittag einen Ausfall gegen Ostwald und wurde nebst Verlust Mannschaft und drei Geschützen zurück geschlagen. Pont - Musson, den 17. August, 7 Uhr 10 Min. Abends. Generallieutenant v. Alvens- leben mit dem 3. Armeecorps am 16. west lich von Metz auf di« Rückzugsstraße des Fein des nach Verdun vorgerückt. Mutiger Kampf gegen Divisionen von veeean, I/Xämiesult, pros- -srck, llsnnroberl und die kaiserliche Garde. Vom 10. Armeecorps Abtheilungen des 8. und 9. Corp« unter Oberbefehl des Prinzen Fried rich Carl succesfive unterstützt, wurde der Feind kotz bedeutender Ueberlegenheit nach 12 stündli chem heißen Kampf« auf Metz zurückgeworfen. Verluste aller Waffen auf beiden Seiten sehr be deutend. Diesseits Gmeral v. Döring und- v. We- deil gefallen, v. Ranck,v. Grüter verwundet. Se. Majestät der König begrüßten beute- die Truppen auf dem siegreich behaupteten Schlacht felde» A. B. von Verdy. stag, dm 16. d.) Abend« im Laaer von Chtlon« ein, wo sich groß« Kräfte organifiren. London, 18. August. Sechs norddeutsche Handeltschiffe habm wohlbehaltm den Hasen von Harwich (18 Meilen nordvstlich von London) er reicht. London, 18. August. In Calais liegt fort während ein Dampfschiff bereit, um die Kaiserin der Franzosen nötyigenfall« herüberzubringen. St. Petersburg, 18. August. Der hiesige österreichische Gesandte Graf Chotek ist heute nach Wien abgeretst. Gespräch zwischen dem alten Fritz und Marschall Vorwärts im Himmel. -ritz, hör' mal, da aller Junge, Wae Hal da« zu bedeuten» Ich hdr' mit kräft'gcm Schwünge Die SturmeSglockcn läuten I Mach' mal da» Himmelsenfter los Und guck hinunter nach der e»u»e. Blücher. Was, hör' ich recht» Potz Dchwcrebret, Na Majestät, ist das nicht nett» Hör« nur, wie die Franzose» Schrein: Wir wollen ihn, den dcutfchcn Rhein! Fr. Und was lagt Deutschland denn dazu» iiegi« noch tn alter, iützcr Ruh» Hält sich's im Federbett btrsteckt, Bis an die Ohren zugedeckt» Bl. Na, trügt mich nicht mein Perfpcetiv, Tteht'S für den Franzmann jetzt schon schief. Die Stimme all' im Süd und Norden Sind schon ein einig Boll geworden. Fr. Dich, alter Vorwärts, trügt der Schein. Ganz Deutschland sollte einig sein» Bl. Die Einigkeit kommt jtvar verteufelt spät» Allein verzeihen Euer Majestät: Sie ist da, ich sehe es deutlich und klar, Sic kam über »lacht ganz wunderbar. Die Baiern, Sachsen, Preußen und Schwaben, Und die den Namen von Württemberg haben, Die Badenser, Franken und die Hessen, Keiner hat Ehre und Fahne vergessen. Und alle jubeln: Zum Rhein, zum Rhein! Das ganze Deutschland soll es sein! Fr. Ion Vien, dann «erden sie wohl die Franzen zwingen, Bald ä !» Rotzbach nach Paris zu springen. Bl. Sackcrlot, wie liegt mir's schwer im Sinn, Daß ich nicht mitten drunter bin. Wie wollt' ich die Ohnehosen bekatzbachcn Und ihnen einen lustigen Kehraus machen. Ha, ich nehme Urlaub »ach der Erden! Fr. Was soll denn ans uns hier im Himmel werden» Hiergebliebcn, du Franzoscnftcsscr! Bl. Na, Euer Majestät verstehen das besser. Bin freilich für die strammen Jungen zu alt. Hat auch der Krieg jetzt 'ne andere Gestalt. Mit ChafjepotS und sranzösifchen Kniffen, Mit Zündnadeln und mit Panzerschiffen. Wir zapften mit den Kolben Franzosenblut, Und meine Jungen riesen: So fluscht es gut! Beim Ausccitzcn sind Sie französischen Hallunkcn Damals in der Katzbach fast alle ertrunken. Majestät, erlauben Sie's Sprachrohr» Fr. Na, meinetwegen! Bl. (durch'« Sprachrohr). Du, Deutschland, höre den Blü- cher'schen Segen: Ihr Jungen da unten, seit wacker und dreist! Der Blücher ist bei euch mit seinem Geist. Vorwärts zur Schlacht! Vorwärts zum Sieg! Vorwärts mit Gott in den heiligen Krieg! Doch wenn ihr den fränkischen Hochmuth zerschmettert Und wie ein Sturmind nach Frankreich gewettert: Dann hütet die blutig errungenen Saaten Vor Federfuchsern und Diplomaten. Das rüst euch vom Hinmiel, aus Nunimer Sicher, Euer Feldherr von 1Z, der alte Blücher. (V. A.) Vermischtes. — Ein beklagenswertstes Beispiel von der Be gierde vor den Feind gestellt zu werden, hat am 26. Juli ein Unteroffizier des Garde-Füffilicr-Regiments in Berlin geliefert. Derselbe war zum Stamm, also zum Zurückbleiben in Berlin kommandirt worden. Seine mehrfachen Reklamationen gegen diesen Befehl blieben unberücksichtigt, und als er endlich am genannten Tage des Morgens von dem betreffenden Offizier eine bestimmte und endgiltigc Abweisung seines Verlangens erhalten, lud der Unglückliche sein Gewehr und erschoß sich. — Einer der fliegenden Buchhändler in Berlin beantwortete kürzlich die Frage, wie sein Geschäft gehe, mit den Wortm: „Ach, mit de Extrablätter is et jetzt ooch faul! Wenn man dct Publicum jetzt nich in jedes einzelne Blatt einen dodten Franzosen einjewickelt bringt, denn koofen se'S nich!" — Nachfolgende komische Episode spielte sich vor einigen Tagen in einer Stuttgarter Restauration ab. Der Handschuhmacher Hankele macht feinem Groll gegen Preußen in lauten Wbrtcn Lust und bemerkt, daß Württemberg klüger gethan hätte, mit Frankreich zu gehen, die Deutschen würden diesmal sicher recht wacker gedemülhigt werden. Niemand erhebt sich in dem großen Local. Al« jedoch Herr Hankele weiter schimpfte, steht mit einem Male eine dicke Bauchfrau auf und schreit durchs ganze Local: „Sckämcn Sie sich, Sie L—! So hier zu schwätze, derweil unsr e Männer für Sie mit blute. Sie sind noch nit in Kriegsnoth g'wä (gewesen). Wär'n uns're Männer au g'jchlah (geschlagen), da sind wir Weiber noch da, 's Vaterland zu rette!" Unter donnerndem Bravo verläßt die Frau das Local. Kirchennachrichten von Riesa. Am 10. Sonnt, nach Trinitatis predigt: » - Vorm. 8 Uhr: Herr Diaconus Richter. Vorher 7 Uhr hält derselbe Beichte und Pri- vatcommunion. Nachm. (2 Uhr hält Bibelstunde mit Kat«« chismusexamen: Herr Pastor Böttcher. In Weyda predigt Vorn«. 8 Uhr: Derselbe. Die geistlichen Amtshandlungen vom 21. bis 27. August übernimmt: Derselbe. Getaufte vom 12.—18. August. Clemens Otto, Herrn Friedrich Wilhelm Haa- se's, Productenhändlers u. ans. B. in R., S. — Beerdigte.« Herr Johann Gottlob Bachmann, Cantor u. Rector in Riesa, 54 I. 9 Mon. 16 Tage alt. — Anna Clara, Karl Heinrick Ernst Jmmisch's, Wa- aenwärters an der westl. St.-E.-B. u. Einw. in R., T., 4 M. 5 T. alt. — Anna Marie, Joh. August Urban's, Handarb. u. Einw. in R., T., 6 Mo». 22 T. alt. — Hermann Oswald, der Wilhelmine Henriette Senrig in N., unehel. S., 8 Mon. 24 T. alt. — Bernhard Adolph, Karl Gottlieb Hübners, Aufsehers in N., S., 4 Mon. 4 T. alt. — Anna Johanna Auguste, Joh. Au gust Metzger's, Handarb. u. Einw. in N., T., 8 M. 6 L alt. — Kirchennachrichten von Strehla. Am X. Sonntage nach Trinitatis hält Herr Oberpfarrer Thiele die Beichtandacht. Getaufte im Monate Juli 1870. Friedrich Carl, Carl August Schmidts, Kut schers in Oppitzsch, S. — Paul Robert, Christian Robert Helbings, Aufsehers im Bezirksarmen- und Arbeitshause in Strehla, S. — Friedrich Herr mann, Carl Wilhelm Rohlands, Zehndners in Görzig, S. — Traugvtb Herrmann, Traugott Hermann FjckenfchevS-, genannt Jentzsch, Handar beiters, S. — August« Bertha, Wilhelm August- Naumanns, Fischers, T. — Anna Hulda, Carl Ehregott Ziegers, Maurers in Großrügeln, T. — Hulda Pauline, Friedrich Wilhelm Trapps, begü terten Einwohners in Clanzschwitz, T. — Ida Alma, Friedrich Wilhelm Rehns, begüterten Ein wohners in Leckwitz, T. — Emilie Bertha, Mstr. Carl Friedrich Schulze's, Schuhmachers, T. — Ida Bertha, Franz Wilhelm Springsguths, Sei lers, T. — Ernst Paul, Hrn. Carl Gottlieb Ernst Hofmanns, Schuhmachers, S. — Ernst Otto, Carl Ernst Leiteritz's, Pfarrpachtcrs, S. — Lina Martha, Carl Friedrich Pietzsch's, Winzers in Görzig, T. — Beerdigte im Monate Juli 1870. Frau Johanne Sophie Parendin, Versorgt» im Bezirksarmen- und Arbeitshaus«, 70 I. —- Johanne Sophie, weil. Johann Gottfried Jentzschs, herrschaftlichen Beizehndners, hinterlassene Toch ter, 63 I. 5 M. — Amalle August« Margaretha, Amalien Augusten Anvrä uneheliche Tochter, 9 M. — Wilhelminen Augusten Hahnefeld unehe licher und todtgeborner S. — Friedrich August, Mstr. Friedrich August Henzfchelös Böttchers, S. 5 I. 8 M. 4 T. — Johann Traugott Dietz», vormaliger Mühlenbesitzer in Außig, 72 I. 4 M. 24 T. — Auguste Emilie, Wilhüminen Kauer iw GöhliS bei Riesa, uneheliche Tochter, 9 M. und 5 T. — Reue 187 V" Boll-Heringe.-Lr» Ei» Logis. LLSLÄ empfiehlt zogen werden Schloßgafse 148. Dm Slübeit 'S , Künftigen Sonntag ladet zum G L n. t e f e st freundlichst ein Fischer in Poppitz.
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