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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980509016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898050901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898050901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-05
- Tag1898-05-09
- Monat1898-05
- Jahr1898
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«70 Volkswirthschaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes, .»r Ml« ftir dies«« Lheil besttuunte« G«ld»»gr» find t» richt« « da» »arontwortUch« Aedorltter defialb«» T. V. ö«tt t» Lotytlt- — Eprrchteit: »»» VW 10—11 Uhr Boe» «ch von 4—ch Uhr Rach». ' Vie Veöeutuug -er Hülsenfrüchte als VolkLuahrrmgsmittel. . e (Bow Schuldirektor W. Lagler.) Uuser« Hülsenfrüchte o»er Leguminosen find Lulturpflanzen, die g»r Aamilw der SchmerterlillgLdlüthen oder Papilionaceen ge hdra». Er fiad lauter krautartige Pflanzen, dir in Gemüsegärten imd auf Feldern angebaut werden. Erst durch die Forschungen drr Wissenjchujk, wie auch durch praktische Erfahrungen har man d« hohen ««rlh derselben für die Verbesserung der Ackerkrume, amuannich leichter Bodenarten, kennen gelernt. Zu den Hülsen- krüchtea gehöre» dekanatltch Erbsen, Bohnen, Zinsen, Lupinen, Klrearlen u. s. w.; an deren Wurzeln hangen, dis herunter auf di« kleinste» Fasern, ost Hunderte von Knöllchen. Je reicher Wie Pflanzen daran find, in desto höherem Grade besitzen sic die Fähigkeit, den Stickstoff der Luft aufzunehmen, der da; vornehmste >ahrmnt«l uuserer Culturpslanzen bildet. Sie verarbeiten den selben in geheimnißvoller Weise, mit Hilfe schwefelhaltiger Ver bindungen, zu Pflanzeneiweitz, den sie wiederum in organische Waffe utasetzrn. Fehlen diese Knöllchen, was auch Vorkommen kann, dann find die Pflanzen auf den Stickstoff des Bodens, wie Gerste, Hafer, Kartoffel und andere Feldfrüchte, angewiesen. Ihre Ent stehimg verdanken diese Knöllchen den im Boden vorhandenen »knzig klein« Lebewesen, den sogenannten Bakterien, welche die Fähigkeit besitzen, den freren Stickstoff der Lust, den wir mit der- älden rinathmen, in einer solchen Menge anzusammeln, datz die Hslanzen er gar nicht nöthig haben, denselben zu ihrem Ausbau dem Boden zu entziehen. Diese GründüngSpslanzen, wie sie dec Lano- wirth nennt, untergepslügt, düngen nicht allein den Boden, sondern vermehren auch den Humu! oder die Ackerschicht, an dem er nament lich leichteren Bodenarten sehlr. Die Früchte aber der hülsensrüchtler bieten Menschen und Hshieren ein vorzüglich»; Nahrungsmittel, dem man im Volke immer noch zu wenig Beachtung schenkt und Bedeutung beimißt. Die selben enthalten zwar weniger Stärkemehl wie unsere Getreidearlen, allein dasür aber viel werthdolleren Stickstoss, der ihren Anbau befbrdert. Da sie den Culturdoden auch mehr beschatten und anseuchten, sowie unkrautreiner halten als die Getreidearten, so cvnserviren sie diesen in physikalischer Hinsicht besser als letztere. Versuche aber, Hülsensrüchte fortgesetzt aus ein und demselben Feldstück anzubauen, find gescheitert, trotz Anwendung der ver schiedenartigsten Düngemittel. Ihre? proteknreichen Samens wegen baut der Landwirth vorzugsweise Erbsen, Linsen, Wicken, Lupinen, Bohnen, Platterbsen u. a. m., von denen jedoch als Hauptnahrungs mittel nur Erbsen, Linsen und Bohnen dienen, und zwar mehr in südlicheren als in nördlicheren Ländern. Hingegen steht in Mittel europa ihre Verwendung als Nahrungsmittel gegen die der Kar toffel und Getreidefrüchte, mit Unrecht, sehr zurück. Auster dem Samen bieten dieselben auch dem Landwirts, ein sehr nahrhaftes Jutterproh, dessen Einbringen jedoch ost sehr unsicher wird. Di« Hülsensrüchte gehören aber ihrer chemischen Zusammen setzung tvegrn zu den nahrhaftesten Speisen und können besonders ärmeren Leuten, deren Tisch seltener mit Fleisch besetzt ist, gar nicht genug empfohlen werden, da sie mit den zur Ernährung noth- wendigen stiastofshaltigen Stossen zum Theil reicher versehen find als Fleisch und Getreide. Ja, sie haben noch dar vor der Milch und dem Fleisch voraus, dast sie durch ihr Stärkemehl noch daS- jenigr gleich bei sich führen, was bei Fleischspeisen noch durch Kar- tuffel» und Mehlspeisen ersetzt werden mutz, also bas Stärkemehl, illirtzerdem find sie bedeutend billiger als das Fleisch, WaS doch wohl für ärmere Leute in Betracht kommt. Die Kartoffel ist mehr denn Hundert Jahre lang, nächst dem Brode, daS hauptsächlichste Nahrungsmittel für Millionen von Menschen gewesen, und ohne sie könnte die dichte Bevölkerung vieler Länder, wir eS scheint, gar nicht bestehen. Ihr Anbau ist deshalb für die Landwirth schäft ganz besonders lohnend, namentlich wenn dieselben von Krankheiten verschont bleiben. Durch den An bau der Kartoffel gewinnt der Landwirth von einem Stück Land 11 mal mehr an iÄewichr als durch Weizen, 13'/- mal mehr als durch Korn und 17 mal mehr als durch Erbsen. Tie gröberen GewichtSmengen der Kartoffel enthalten an und für sich natürlich auch mehr nährende Bestandtheile; jedoch lange nicht in solchem Ver- hältniffe, dast die Kartoffel auch nur annähernd den Ernährung werth der anderen genannten Felbfrüchte erreicht. Wie bekannt, besteht die Kartoffel mindestens zu '/« Theilen ihres Gewichtes aus Wasser; in dem vierten Viertel aber überwiegt das Stärke mehl den Eiweiststofs an dar Acht- bis Zehnfache. Kartosfelefser be dürfen daher einer grasten Quantität Kartofseln zur Sättigung und Erhaltung, ferner aber auch einer stärkeren Verdauungskraft, rhne derhältnistmästig für ihren Körper viel zu gewinnen. Auster- rem wird der Magen ungebührlich ousgebeutet und die Gesundheit wie auch die Geisteskraft leiden dabei Schaden. Bedeutend gün stiger aber sind für den Eonsumenten die Hülsensrüchte, als Linsen, EAifen und Bohnen. Zunächst enthalten diese bedeutend weniger Wasser, vielleicht 12—14 Pro«. (Kartoffel 70—75 Proc), dafür aber blutbildende Bestandtheile in einem diel günstigeren, der Zu sammensetzung des Blutes ähnlicherem Derhältnist als Kartofseln und selbst Korn und Weizen. Wir finden in den Hülsenfrüchten gerade die Blut- und Fettbildner, wie auch die Salze reichlich ver treten, und zwar die ersteren durch Pflanzeneiweitz, da? sie jedoch in geringerer Menge führen, und durch das viel reichlicher vor handen, Pflanzencaseln, das man auch Legumin nennt. Letzteres enthält besonders eine beträchtliche Menge Stärkemehl nebst Gummi und in den Zuckerstosfen auch Zucker, wir auch durch den Zellstoff, der di« Hülsen bildet, und durch di« Salze, die wichtigen Blut salze, namentlich phosphorsaure Alkalien. Von Blutbildnern ent halten die Hülsenfrüchte durchschnittlich 28, von Fettbildnern hin gegen 38 Proc. Nur Eines findet sich in ihnen in Susterst geringer Menge: es ist das freie Jett. Fettbildner find aber ganz besonders für T«n von hohem Werth«, der im Schweiste sein«? Angesichts von seiner Hände Arbeit leben mutz: denn indem die Fettbildner zu ihrer eigenen Umbildung bis zum Wiederaustritt auS dem Körper als Kohlensäure und Wasser einen grosten Theil deS eingeathmeten Sauerstoffs verbrauchen, gewähren sie dadurch einen Schutz dem MuSkelfleisch, wodurch dem Arbeiter an Kraft erhalten wird, waS durch eine kräftigere Stoffzersetzung beim Arbeiten schneller con- süMirt wurde. Die Wichtigkeit der Blutbildner für den menschlichen Körper be weist uns, datz di« Hülsensrüchte nicht nur eine zweckmästigere Nah rung als Kartoffel, sondern selbst als Brod abgeben. Das Roggen mehl hat nur zwischen II und 17, das Weizenmehl zwischen 13 und 21 Pro«. Blut-, dagegen aber zwischen 57 und 66 Proc. Fettbildner. Aber dir Hülsensrüchte haben sogar fast die doppelte Procrntzahl Blutbildner als das Fleisch. Trotzdem müssen wir letzteres doch »IS b«fl«res Nahrungsmittel bezeichnen, weil der NahrungSwerth sehr wesentlich auch durch die Verdaulichkeit bestimmt wird, und da die Zusammensetzung des Fleisches und des Blutes diel näher steht, so wird auch Fleisch leichter in Blut umgetvandelt als das Legumin der Hülsensrüchte. Das Legumin lPflanzencasekn, Pslanzenkäsestoff) ist im Wasser löslich; wir können es aber durch Essigsäure aus dieser wässerigen Losung niederschlagen: durch Kochen aber bringen wir es nicht zum Gerinnen. Setzt man gekochten Erbsen ein wenig Essig zu, so ent- sttht eine auffallende Trübung: daher ist es nicht räthlich, Hülsen früchte mit Essig zu säuern; sie werden dadurch schwer verdaulich, da der ErbSstoik durch denselben niedergeschlagen und unlöslich ge macht wird. Und doch bilden saure Linsen u. s. f. ein Lieblings gericht vieler Familien. Unsere Hausfrauen klagen sehr oft dar über, datz dir Erbsen durch das Kochen nicht weicher, sondern härter werben. DaS liegt allein daran, datz sie dieselben in hartem Wasser beisetze«, das oft überreich an Kalkverbindungen ist. Der im Wasser befindlich« Kalk vereinigt sich mit dem Srbsstvff zu einem harten Körver. Während des Kochens schlägt sich der Kalk nieder, tibereteht »!« Htilsenfrüchte mit einer feinen Kolkkruste und derhiaderl das Ein dringen des Wasser». Es ist deshalb «ine sehr wichtig« Regel für dir Haasfrau, datz sic ihre Hülsensrüchte in weichem, am besten in Flutz- uker Regenwassce kocht: dann wird sie ihre Familienmitglieder gut nähren und ihnen ein leicht verdaulicher Gericht bereiten, das den Körper gesuns und krustig erhält. Steht ober zum Kochen der Hülsensrüchte nur hartes Wasser zur Verfügung, so macht man das selbe vorher weich, indem man es tüchtig abkocht, einige Zeit ruhig si.hen lässt und alsdann leise abgietzt. Man kann einem Liter barten Wassers auch einen halben Theelössel voll doppeltkohlen saurer Natron ziisetzen, das unschädlich ist und aus der Apotheke Och« bezogen werde» kau». Ter reich« Gehalt der Kohlensäure des Natrons lätzt den Kalk sich nicht mit den Hülsenfrüchten verbinden. Tie Hiilsrnfrüchtr müssen überhaupt in kaltem Wasser angesetzt und langsam in? Kochen gebracht werden. Wollte man sie in siedendes Wasser bringen, so würde ein grotzer Theil des Eiweitzes sofort ge rinnen und die Hülsensrüchte würden nicht weich kochen. Wesentlich erleichtert wird die Verdauung der Hülsensrüchte dadurch, datz man sie ohne Hülsen genietzt; denn obgleich diese einen Fettbildner, den Zellenstosf, enthalten, find sie doch nur in srifchrm Zustand» und auch in diesem nicht leicht verdaulich Ein weiteres Beförderungsmittel ihrer leichteren Verdaulichkeit besteht darin, datz man sie als Suppe zubereitet, da sie selbst nur autzerordentlich wenig Procente Wasser enthalten. Ein dicker Brei von HUlsenfrüch- ten führt dem Verdauungscanale verhältnitzmätzig zu große Mengen fester Bestandtheile zu, unv sie werden in dieser Form weniger leicht verdau; und ausgenommen. Tas Pflanzeneiweitz ist in den Hülsen früchten in zu unbedeutender Menge enthalten, als oatz es aus ihren Nahrungrwerlh erhöhend einwirken sollte. Wichtig dagegen ist der ziemlich hohe Gehalt an Fettbildnern. Um aber dieselben so ganz für den Körper auSzubeuten, mutz man, was von Natur den Hül- sensrüchten versagt ist, künstlich ersetzen; ich meine das freie Fett. ES ist nämlich durch eine Reihe von Beobachtungen sestgestelll wor ben, datz Thierc, die man mit Fettbildnern ohne freies Jett nährte, mager blieben, während nach dem Zusatz kleiner Mengen fertig gebildeten Fette! die Thierc zusehends eine ziemliche Menge Fett in ihrem Körper ablagerten und dick wurden. Das freie Fett scheint bei Umwandlung der Fettbildner wie eine Art Hefe (Fer ment) zu wirken, und wir dürfen deshalb, wollen wir den Stärke- mchlgehalt dec Hülsensrüchte uns ganz zu Nutze machen, eS nicht nmcrlassen, sie mit fettem Fleisch, Schweinefleisch, Speck oder Schmalz zu genießen. Wir Haden nun aus der Zusammensetzung der Hülsensrüchle ihren bedeutenden Nahrungswerth erkannt und eingesehen, das-, sie haupt sächlich für Den, dem Fleisch- und Eierspeisen versagt sinv, also dem armen Manne, reichen Ersatz des fehlenden Fleisches bieten können. Darum, ihr lieben Hausfrauen, wenn ihr eure» Familien, eurem Gesinde und euren Arbeitern wohlthun und sie zur Arbeit kräftigen wollt, speist sie nicht mit Kartoffeln ab und wiederholt so ost die Karioffelgerichte, sondern setzt ihnen wöchentlich ein dis zwei Mal Gerichte von Hülsenfrüchten auf den Tisch. So werden die Muskeln von Neuem zur Arbeit gekräftigt, dem Gehirn aber wird Phosphor (ohne den es kein Tenten giebt, denn das Denken ist bekanntlich ein Phosphoresciren des Gehirns) zu neuer Kraft des Leibe? und des Geistes zugeführt. Englische Deckungspolitik. Or. 7- Am I. Januar verlangten bezw. erhielten die fünf deutschen Großbanken: Deutsche Bank, Tisconto-Gesellschaft, Dresdner Bank, Handelsgesellschaft und Darmstädter Bank, einen Pasfivcredit von 1154 Millionen Mark; an Easfa standen ihnen knapp 1G> Millionen Mark zur Verfügung, die Deckung war mithin keine zehnprocentige. Wie steht es in England? Tas englische Aktienrecht kennt zwar eine Musterbilanz, und sie enthält in Posten 13 „den Betrag der Eaffa, wo untergcbracht und ob zinstragend", aber im praktischen Leben ist die Musterbilanz nie und nirgends zu finden und noch immer enthält der erste Posten der Aktivseite der englischen Bankbilanzen wohl in vielen Fällen die reine Cassa plus dem Guthaben bei der Bank von England, aber auch recht oft begreift es in sich »Tägliches Geld"" und hin unv wieder aber auch Wechsel und Prima-Effecten. Im Ganzen und Großen darf freilich angenommen werden, datz die Post „Cassa« das enthält, was sie einschlietzt, nämlich Gold, Silber, Banknoten, Bullion, Noten der Bank von England und täglich fällige! Gelb; dennoch können wir mit dem »Bankers Magazine", dem die nach folgenden Tabellen entnommen sind, den Wunsch nach einem obli gatorischen Bilanzformular nicht unterdrücken, der Nutzen der ver gleichenden Statistik wäre ein ungleich größerer. T«r englische Autor hat nach englischer Gepflogenheit unter »Banken und Bankiers" nur die Depositengeschäfte treibenden In stitute verstanden, somit nicht nur die in England domicilirenden Colonialbanken, sondern auch die für das auswärtige Geschäft maß gebenden Banken: Deutsche Bank, German Bank of London, Han- seatic Bank, ausgeschlossen, obgleich die Bilanzen dieser Banken eben falls manch' stattlichen Tcpositenposten aufzuführen in der Lage sind. In dieser engeren Begrenzung, die z. B. auch Bankiers, wie Rothschilds, ausschließt, finden wir, datz den bilanzpublicirenden Depositenbanken, privaten wie Aktiengesellschaften, am I. Januar 1898 2,430 Milliarden Mark an Capital und Reserven zur Ver fügung sieben, womit sie an Depositen u. s. w., Eaffa, Guthaben bei der Englischen Bank, kurzfalligcn Forderungen, 16,89 Milliarden Mark verbinden, so Latz die Totalhilfsquellcn der Depositenbanken die ungeheure Summe von 19,38 Milliarden Mark betragen. Diese rund 16,89 Milliarden Pasfivcredite sind wie folgt gedeckt, wobei wir diejenigen Banken, die weniger als 20 Millionen Mark Aktiven Haden, weglassen: Bank P-isivcredit Cassa Procentsatz I) England und Wale ¬ ei. reine Londoner Banken . 1914 592 Mill. Mark der Deckung 31 d. Londoner».Provinzialbank 7606 2120 « 28 o. reine Proviazbankr« . . 2382 602 . 18 2) Schottland 2110 369 . 17 3) Irland 1037 137 . 13 4) Insel Man 44 4,6 . II DaS Verhältniß ist somit ein durchweg günstige« zr : nennen. Noch bester erscheinen einzelne Banken und Bankier! gedeckt. So haben in Kategorie 1 a (die rein Londoner Banken einschlietzend) die folgenden Grotzbankier! zur folgenden Drckungspolitik gegriffen: Pasfivcredil Stam« Rodaris Lubbock . . . 76 Loudon und Westminster b71 Union-Bank .... 307 Glyn Mills .... 254 Lass» 33 Mill. Mark 216 - - 23 116 . . 12 80 . 1 Diese Institute schlagen, wie man sieht, eine sehr rigorose Deckungspolitik ein, WaS sich bei den beiden Privatbankiers nicht aus dem Gesichtswinkel zahlreicher Filialen erklären lätzt, denn sie be sitzen keine. Bei der Unionbank besitzen wir eine genaueste Eintheilung ihres »CastapostenS»; die 116 Millionen Mark setzen sich zusammen au! 27P Millionen Mark Baargeld, 32,2 Millionen Mark Guthaben bei der Englischen Bank und 56,7 Millionen Mark täglichem Geld. In der Kategorie derjenigen Banken, die sowohl in London al» auch in der Provinz etablirt find, ist die DurchschnittSdeckung, wie oben gezeigt, 28 Proc.; sie übersteigt aber diesen Durchschnitt in den nachfolgenden Fällen: Habt der Prvcentsatz Bureau; der Deckung 44 42 38 31 Banken Pasfivcredit Lssa ZU/« Procentiatz derDeckuug Martin'« Bank . . 50,4 21,6 Mill. Mark 12 43 Bank of England . 1546 651 . 12 42 Parr's Bank . . . 410 145 . 91 35 Brown L ilo. . , 70,3 21,5 . 2 31 Pre-cott Eo. . . . SO 26 . 14 29 D«acon L Manchester 228 66 . 67 29 Barclay L Lo. . . 566 177 . 22Ü 28 Der schottischeDurchschnitt von 17? !roc. wird überschritten von Union Bank . . . 246 SO Mil l. Mark 137 32 Royal Bank . . . 2S2 72 . 130 25 Eommercial Baak . 2S6 66 . 134 22 Rechtssache. Wie erlangt man ein gtltigeS amerikanische» Patent? Bekanntlich ist am I. Januar 1898 in Amerika ein Gesetz in Kraft getreten, welches bestimmt, daß der Antrag auf Ertheilung eines amerikanischen Patentes spätestens innerhalb ficben Monaten nach Anmeldung «in»S Patentes in einem anderen Staate bei der amerikanischen Patentamtsbehörd« «ingebracht werden muß, andern- falls auf Ertheilung einer gütigen amerikanischen Patente! nicht gerechnet werden kann. Diese Gesetzesbestimmung, hat nach den bisherigen Erfahrungen bereits zu den größten Unzuträglichkeiten geführt, es hat sich derauSgestellt, daß die durch dasselbe gegebene fiebenmonatlichc Frist eine diel zu kurze und daß durch ver- ,'pätrte Einreichung der Anmeldungen »in großer Theil von Er finder« geschädigt worden ist, und dieser Schaden nicht allein aus die Ausländer, sondern selbst auf die Amerikaner fällt, die al« Touristen oder in Geschäften privater oder öffentlicher Natur im Auslände wohnen oder auf Reisen begriffen find. Es dürfte daher wohl alle Erfinder, namentlich diejenigen, di« sich ihre Erfindung in Amerika zu schützen gedenken, und diese« Rechtes inzwischen schon deshalb verlustig gegangen find, weil die mehrerwähatr fiebenmvnatliche Anmeldefrist abgelaufen war, interesfiren, daß, wie noch einer Mittheilung der Patent- und technischen Bureaus von Richard Lüders in Görlitz, vertreten durch g. W. Graupenftein in Leipzig, einer der bedeutendsten Patent anwälte Washingtons schreibt, im Repräsentantenhause der Ver einigten Staaten unteren 28. Januar 1898 eine Bill (Gesetzekantrag) eingebracht worden ist, welch» folgenden Wortlaut hat: »Er möge durch den Senat und da» Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten, di« im LongreFe versammelt find, zum Gesetz erhoben werden: daß Paragraph 488« d«r revidirten Statuten, wie er durch da» Gesetz vom 3. März 1897 abgeändert wurde, soweit dadurch bestimmt ist, datz kein Patent In diesem Lande für eine Erfindung gewährt werden soll, welche auf eine Anmeldung hin, die mehr als sieben Monate früher »ingebracht ,st, als die Ein bringung der Anmeldung in diesem Lande geschieht, in einem fremden Lande patrntirt oder dortselbs! durch den Erfinder oder dessen gesetzliche Vertreter oder Bevollmächtigte zur Patentiruieg angemeloei wurde, sich nicht aus Anmeldungen beziehen soll, welche im Patenlamtc vor Ablauf vcr auf die Annahme des gegenwärtigen Gesetzes nächstfolgenden 60 Tage vollständig eingebrachi sind; viel mehr soll ein Patent, welches auf einen Antrag hin ertheilt wurde, der mehr als sieben Monate nach der Einbringung des Antrages gestellt war, auf den hin dem Erfinder oder dessen gesetzlichen Ver tretern oder Bevollmächtigten in einem fremden Lande ein Patent ertheilt worden ist, so begrenzt sein, oatz eS zu gleicher Zeit mit dem ausländischen Parente, oder wenn mehr al! ein solches bestehen, zu gleicher Zeit mit demjenigen erlischt, welches die kürzeste Gillig- keitsvaucr hat, und in keinem Falle soll dasselbe mehr als 17 Jahre in Kraft bestehen." Diese Bill Hal die Unterstützung des stellvertretenden Patent- EvmmissarS gefunden, sie ist ferner von einer großen Anzahl von Patentanwälten befürwortet worden, und es ist zu hoffen, daß dieselbe zum Gesetz erhoben wird. Es würde dann möglich sein, oatz viele geplante Anmeldungen auf ei» Patent in den Vereinigten Staaten, welche von den Erfindern oder deren Bevollmächtigten auf gegeben ivorden sind, weil seit der Einreichung der Anmeldungen in einem oder mehreren anderen Ländern über sieben Monate ver flossen waren, zu neuem Leben gelangen können. Es würde aber auch geboten erscheinen, sich bezüglich dieser Frage in Bereitschaft zu hallen, so datz die Anmeldungen eingereicht werden können, sobald die oben erwähnte Vorlage Gesetz wird, also innerhalb des durch diese Bill vorgesehenen Zeitraumes von 60 Tagen. Ein ganz vorsichtiger Erfinder würde gut Ihun, da die Möglich keit nicht ausgeschlossen ist, datz der in der Vorlage bestimmte Zeit raum von 60 Tagen auf einen kürzeren Zeitraum herabgesetzt wird, schon jetzt seine Anmeldung cinzureichen, in der Erwartung, datz die in Frage stehende Bill zum Gesotz erhoben wird. Sollte diese Erwartung nicht eintreten, so wäre das Einzige, wa! der betreffende Anmelder riskiren würbe, datz er die dafür aufgewandten StaatS- nnd Palentanwaliskosten umsonst entrichtet Hütte. Die Goldfelder Nordamerikas. Or. /. Unser Hauptgoldlieserant ist derzeit die Union, die aus dem 1897er Total von rund einer Milliarde Mark nicht weniger als 258 Millionen Mark gleich einem Plus von 35 Millionen gegen 1896 bcistcuerie. Ter Führerftaat innerhalb der Union ist immer noch EaIifornien; von seiner Riejenausdeute in den fünf ziger Jahren (1853 276 Millionen Mark- ist eS freilich arg zurück- gcgangcn, so Latz 1890 nur noch für ca. 50 Millionen Mark geschürft wurden, aber seitdem hat sich die Production durch entsprechende ge setzliche und technische Mittel wieder gehoben unv steht jetzt bei rund 73 Millionen Mark. Tie Erschließung der älteren Seifenlager macht grobe Fortschritte und auch die vernachlässigten allen Gang züge in der Nähe der Mother Lode wurden im Vorjahre wieder in Betrieb gesetzt. Tann aber geben die jetzt geeinten Vertreter der Lcndbau- und Bergbauintereffen, vie in den achtziger Jahren über die Tebris-Schäben stark veruneinigt waren, jetzt in den Quellen gebieten des Sacramentostromes und des San Joaquinflusses wieder die Erlaubniß, unter gewissen Sicherheitsmatzregeln den hhdraulischenBetriebaufzunehmen; dasiezur Herstellung der Dämme staatlicher Unterstützung sich erfreuen, erschließt sich eine nach der anderen Mine, die Ende der achtziger Jahre den Betrieb einstellen mutzten. Innerhalb des Staates nimmt die Grafschast Nevada mit ca. 14 Proc. des Gesammtergednijses von Ealifornien den ersten Rang ein, Erzgänge wie Seifenlager wenden intensiv bearbeitet; dann folgt die Grafschaft Placer mit 10 Proc., ferner weitere fünf Grafschaften mit mehr als 1 Million Toll., während 26 weitere Grafschaften in Beträgen von 800 000 tz bis herab zu 400 Z pro- duciren. Der zweitgrößte Goldproducent ist Colorado, der schon von jeher als Führerftaat in der Silberproduction betrachtet wurde, aber als Goldland bis in die 90er Jahre hinein nicht zur Geltung kam. Im Jahre 1892 war seine Goldausbeute 20 Millionen Mark, jetzt ist sic auf 63 Millionen Mark gestiegen, obgleich die letzten Jahre durch Arbeiterunruhev nicht die voll« Ausnutzung der Werke sahen. Tie Grafschaft El Paso ist mit 50 Proc. die Hauptproducentin innerhalb Colorados, drei weitere Grafschaften Tilpin, Lake unv San Miguel producirten mehr als 1 Million Toll., während 13 wei tere zwischen 800 000 und 10 000 h Ausbeute zu verzeichnen haben. In großen Abständen von den beiden Führerstaaten folgen South Dakota und M o n t a n a, die 21 bezw. 18 Millionen Mark Ausbeute aufweisen. South Dakota hat ei» ganz beschränkte; Goldfeld, das Homestakelager bei Deadwood, das schon seit 23 Jah ren im regelmäßigen Betrieb ist und dessen Ergiebigkeit durch Ver wendung des byanidprocesses steigt. In Montana hingegen, das einer großen Zukunft in Hinsicht des Golbbergbaue! entgegengeht, Vertheilen sich die Goldstätten aus etwa 20 Grafschaften, worunter aber nur Silverbow mit einer Ausbeute von 5 Millionen Mark von hervorragender Bedeutung ist. Mit Ausbeuten von 12 bis 8 Millionen Mark folgen Ari zona, Nevada, Idaho, Alaska und Utah. Arizona hat ein Recordjahr zu verzeichnen, der Erzreichthum ist in allen Grafschaften anwachsend, am lebhaftesten ist die Thätigkeit der Fortuna-Mine in der Grafschaft Puma und der Congreß-Mine in der Parapai-Grafschaft. Nevada hat seit drei Jahren seine Gold ausbeute verdreifacht, die Grafschaft Lincoln steht an der Spitz« und dürste 1898 vielleicht 10 Millionen Mark allein ergeben. Wäh rend aber Idaho nicht die Erwartungen erfüllt, die man auf diesen Staat gesetzt hat, tritt Alaska jetzt in den Vordergrund des Inter esses. 1896 wurden rund II Millionen Mark hervorgebracht: das 1897er Resultat, das in Folge der bekannten TranSporlschwierig- keiten erst jetzt an die Münze in San Francisco abgeliefert wird, schätzt man auf 24 bis 26 Millionen Mark. Ta die eigentliche Arbeitszeit im Klondyke-District auf die Monate Mai-October be schränkt ist und die Transportschwierigkeiten ungeheuerlich find, muß das 1897«r Resultat als höchst befriedigend betrachtet werden. Auch U t a h hat fein Recordjahr zu verzeichnen: die Tintic- und Mercur-Districtr haben am meisten zu dem Plus beigetragcn und nach dem Urtheil kompetenter Kenner wird die Zunahme anhalten. Mit Ausbeuten von 5 bezw. 3,5 bezw. 2 Millionen Mark folgen noch die Staaten Oregon, Neu-Mexiko und Washing ton; die Grafschaft Baker im Staate Oregon ist immer noch die größte Goldproducrntin und die jetzigen Aussichten sind in Folge verbesserter Maschinen die besten. Zn Neu-Mexiko find die Gold felder über 8 Grafschaften vertheilt und neue Entdeckungen in Elezabethtown (Grafschaft Colkax) dürften die jetzige Production stark steigern, während Washington in seinen Ausbeuten rech- stationär bleibt. Die Staaten Georgia, South Carolina, North Carolina find dir tzauptträger der Goldproduction der Süd- Appalachen-Staaten, und «war repräsentiren sie 1,2 Millionen Mark des auf 1250 000 Mark geschätzten Ertrages, und besonders Georgia, daS in 18 Grafschaften Goldfelder aufzuweisen hat, wird in späteren Jahren gute Resultate aufweiscn können, derzeit fehlt ihm Capital und Unternehmungslust, was tn noch höherem Maße von Nord- und Süd-Carolina, Alabama und Virginia gilt. Etwa? Gold wird in Michigan, Texas, Tennessee, Wyoming und Nebraska gefunden, für die Gesammtausbeute aber ohne Bedeutung. Vermischte-. Leipzi«, 7. Mal. *— Bom Chemnitzer Textil markt. (Wochenbericht der „Allg. Ztg.".) Auf dem hiefigen Garnmarkte ist nach dem plötzlichen Steigen der Baumwollgespinnste in Folg« des nunmehr auSgedrochenen Krieges zwischen Spanien und den Bereinigten Staat«« ein» Reaktion eingetretrn. Die Preis« haben sich nicht hal ten tvnn«n und haben den normalen Standpunkt wieder einge nommen. Di« Strumpsbranch« fängt immer mehr und mehr an, an den Folgen der kriegerischen Verwickelungen zu leiden. Die Herbstauftrüge werden mit größter Verficht seitens der hier anwesen den amerikanischen Einkäufer gegeben, die erwarteten dirrcten Ordres bleiben aus und die Hoffnung auf ein flottes Herbftgeschäst ist vernichtet. Ohne Pessimist zu sein, kann man mit aller Zuver sicht annehmen, daß daS Herbstgeschäft unter den zur Zeit bestehenden Verhältnissen einen schweren Schlag erleidet. Aber nicht nur das kommend« Herbstgeschäft wird durch den Krieg hart betroffen, son dern auch der aktuelle Geschäftsgang merkt jetzt schon bedeutend die Folgen des Krieges. Die amerikanischen Zmporthäuser annulliren thrilweis« ihre FrUhlingsauftrSge und Nachaufträge, auf welche man in dieser Saison ganz besonders rechnete, bleiben jetzt voll ständig aus. — In Stapel Maaren ist zur Zeit fast gar nichts zu Ihun, da dar Hauptabsatzgebiet, die Vereinigten Staaten, jetzt zur Periode deS Krieges nicht in Frag« komm«». — Das Geschäft nach England ist immer gut zu nennen, jedoch haben sich die Erwar tungen, welche man Anläßlich der Anwesenheit der großen Anzahl englischer Einkäufer hegte, nicht bestätigt. Di« in der vorigen Woche hier anwesenden Käufer placirten im Wesentlichen nur Assor- ttrungs-Austräge. Von dem südamrrikanischen Markte erwart«: man im Laufe dieses Monats die Ankunft einer großen Anzahl Ein läuser; hoffentlich bieten» dieselben einen kleinen Ersatz für den Ausfall der nordamerikanischen Märkte. Der Geschäftsgang nach dem Ausland ist ziemlich flott zu nennen; obwohl der Hauptconsum dieses Absatzgebietes in starken, glatten Genres besteht, neigt man jetzt auch hier immer mehr zu Phantafiewaaren hin. — In H a n d - schuhen bringt der Markt als Neuheit Frame-Gloves gestreift mit Seiden-Tombour, welche sich allgemein großer Beliebtheit er freuen. Herbstwaaren sind, wie schon in unseren vorhergehenden Berichten erwähnt, in solchen Quantitäten bestellt, daß unsere hiesi gen Fabrikanten äußerst stark beschäftigt sind. Die Handschuhbranche Hal mit dem Absatzgebiete Amerika nicht so stark zu rechnen wie ihre Schwester, die Strumpfbranche, so daß in diesem Industriezweige die Folgen der amerikanischen Verwickelungen sich bei Weitem nicht so fühlbar machen werden. — Die Muster-Collectionen in schotti schen Tricotagenwaaren tragen jetzt schöne Früchte; wenn auch die Aufträge darin nicht so massenhaft sind, so erstrecken sie sich doch im Wesentlichen auf bessere Genres, welche auch guten Nutzen dringen. Leider herrscht hier zur Zeit Mangel an passenden Arbeit!- trüsten, da sich eine große Anzahl von ihnen der Maschinen-Branche zugewandt hat, welche den Arbeitern leichteren und lohnenderen Verdienst bietet. — In Möbel-Stoffen ist flott zu thun: große Ouanliläten in Leinen- und Baumwoll-Plüschen find bestellt worden; als Neuheit bringt man Genres mit Tinsel-Esfecten lGolv- vder Silbersävcn), die bei den maßgebenden Abnehmern sehr gute Aufnahme finden. Großhandelspreise wichtiger Maaren im März ds. Jtr. Nach den Zusammenstellungen des kaiserl. statistischen Amtes giebt die „Boss. Ztg." nachstehend eine Urbersicht der Groß. Handelspreise einiger wichtiger Maaren, verglichen mit den Preisen im März der beiden Vorjahre. Der Marktort, auf den sich der Preis (in Mark) bezieht, ist in Klammern hizugesügt. Es notirken im März ca 10001-8 1000 . 1000 - 1000 - 1000 . 100 . IR8 135,70 165,40 148,80 78,50 150,00 280,00 ISS« 118,30 147,70 118,69 72,25 125,00 260,00 ISV7 114,20 156.50 127,00 64,50 131.50 225,00 Roggen (Breslau) Weizen (Breslau) Hafer (Breslau) Mais (Bremen) Gerste (BreSlau) Hopfen, bester (Nürnberg) . . Kartoffeln (Berlin) Roggenmehl (Danzig). . . . Weizenmehl (Berlin) .... Butter (München) .... Rohzucker (Magdeburg) . . . Raffinade (Magdeburgs . . . Kartoffelspiritus, roh (Hamburg) Rübvl, rohes (Danzig) . . Heringe (Danzig) 1t zu . . Kaffer (Bremen) .... Thce, Souchong (Hamburg) Reis (Bremen) Pseffer (Bremen) .... Schmalz (Bremen) . . . Rohtabak, Brasil (Bremen). Lchsenhüute, beste (Bremen- Wolle (Berlin) Baumwolle (Bremen). . . Kattun (Mülhausen i. G). . Rohseide, Lrgansin (Crefeld) Hanf (Hamburg) .... Rohjute (Hamburg) .... Roheisen, deutsches (Dortmund) Roheisen, engl (Berlin) . . . Blei (Berlin) Kupfer (Berlin). .... Zink (Breslau) Zinn (Frankfurt a M.) . . . Petroleum (Bremen) .... Steinkohlen, deutsche (Berlin) . Steinkohlen, engl. Nuß- (Berlin) Rindfleisch (Berlin) .... Schweinefleisch (Berlin) ... . ,,, Trotzdem in diesen Zahlen die große Preissteigerung, die besonders das Getreide in den letzten Wochen erfahren hat, noch nicht voll zum Ausdruck kommt, sehen wir doch, daß die Preise fast aller Maaren in diesem Jahre erheblich höher sind als in Len Borjahren. Nur Zucker, Kaffee, Baumwolle, Jute und Petroleum haben niedrigere Preise. -tc- Tie Ländliche Spar- und Darlehnscasse Altranstädt bei Lützen, e. G. m. b. H., hatte am Ende der Geschäftsjahres 1897 folgendes Bilanz-Conto: Acliva: Cassa-Coniv 266,16 Mark, Bank-Conio 12 352,62 Mark, Tarlehn-Conio 88,54 Mark, Bestände 18 Mark, Jnventar-Conlo 8,50 Mark, Summa 12 733,82 »Mark. Passiva: Spareinlagen-Conto 10 075,29 Mark, Conto-Corrent-Conto 1716,29 Mark, Mitgliederguthaden-Conlo 936 Mark, Reservcfonds-Conto 6,24 Mark. Mitglieder am 1. Ja nuar 1898: 22. Im Jahre 1897 haben sich die Mitgliederguthaden um 52 Mark und die Haftsumme um 5200 Mark vermehrt. Tie Gesammthaftsumme betrug am 31. Tecember 1897 95 600 Mark. 1000 45,00 38,33 28,33 100 M 19,50 15,75 16,50 100 26,50 22,75 21,50 100 - 190,00 200,00 160,00 100 B 20,16 19,34 26,65 100 M 46,50 46,13 50,50 1001 r.A. 27,12 19,38 16,25 100 Ico 51,00 51,00 44,50 150 M 43,00 30,00 29,50 100 B 80,00 128,50 148,00 1 M 1,85 1,85 1,96 100 20,13 19,38 17,35 100 - 80,00 57,00 46,25 100 57,50 46,25 58,50 100 M 110,00 IM,00 70,00 100 - 165,00 160,00 170,00 100 - 230,00 220,M 240,00 100 - 63,68 76,51 81,88 I 0,17 0,19 0,23 1 Ice 41,00 40,M 44,00 100 36,00 35,62 40,00 100 - 28,50 36,75 28,70 1000 - 63,50 63,00 54,00 1000 B 59,50 59,50 58,03 100 B 26,50 25,25 24,50 100 110,50 109,M 105,M 100 34,75 33,75 30,00 100 - 135,00 123,00 129,00 100 10,65 11,40 11,78 1000 20,50 21,50 20,25 1000 17,25 —— I7,M 100 107,75 98,75 IM,50 100 - 111,50 97,50 80,50 Technisches. *— Attrapenmöbel. Seit einiger Zeit ist in Leipzig, Markt 2, III., »ine Ausstellung der „Patentmöbel-Fabrik Constantin M. v. Stein" eröffnet worden, Vie auch als Tpecialität die sogen. Attrapenmöbel enthält, und deshalb berechtigt ist, das In tcrcsse weiterer Kreise in Anspruch zu nehmen. Ser verdienen besonders wegen ihrer eigenartigen Zweckmäßigkeit eine öffentlicke Besprechung und eingehende Besichtigung, die wir hiermit allen Hausfrauen anempfehlen möchten: solche Möbel dienen stet? doppelten Zwecken, nehmen wenig Platz in Anspruch und find deshalb nament lich bei unseren städtischen beschränkten WohnnngSverhältnissen gut verwendbar. So birgt z. B. der an der Wand stehende Schrank zugleich eine Kinderbeltstelle in sich, die leicht herausgenommen unv sofort als Schlafstätte benutzt werden kann; eine achteckige schlanke Säule ist zugleich Kleiderschrank; der bequeme Lehnstuhl enthält eine verschließbare Truhe, ein zierlicher Salontisch einen Behälter mit Spiegel u. s. w., ferner bildet ein kleine! Zierschränkchen da! Be- hnltniß für eine vollständige Waschtoilette mit allen zugehörigen Gesäßen nebst Handtuchhalter u. s. w. Von überraschender Wir kung ist aber da! Bettsopha, für dessen Erfindung das deutsck« Reichspatent erlangt ward. ES ist da! erste Bettsopha, vas in fick ein vollständig fertiges Bett einschlietzt und durch die einfachst« Manipulation geöffnet »der geschloffen werden kann. Allen diesen Gegenständen mit doppelten Zwecken liegt auch eine tiefere Be deutung zu Grunde, die geradezu al! eine Zukunftsaufgabe de zeichnet werden kann, auf welche beim Bau von Häusern mit kleinen Dehnungen Rücksicht genommen werden möchte. In Anbetrackl dieses Umstander möchten auch unsere Herren Baumeister auf die!« Ausstellung aufmerksam gemacht werden. *— Eine neue Methode zum Härt en von Stahl mittels E l e k t r i c i i ii t ist soeben erfunden worden, welche über raschende Resultate ergab. Dieselbe besteht nach einer Mittheilung de! Patent- und technischen Burkaus von Richard Lüder! in Görlitz, vertreten durch F. W. Graupenstein in Leipzig, im Wesentlichen darin, daß die Härteflvsfigkeit, in welche man da» erhitzte Siahiftück taucht, hierbei von einem starken elektrischen Strome durchfloffen wird. Ein nach dieser Methode gehärteter Bohrer bohrt» di« Löcher doppelt so schnell auS, wie die besten nach den bisherigen Methoden gehärteten Bohrer. Ebenso zersägte »ine elektrisch gehärtete Kreis säge dicke Stangen au! Gutzstah! mit größter Leichtigkeit. Literatur. Export. Organ de! „LentralvneinS für Handeltgeogeaphi» und Förderung deutscher Interessen im Ausland»". Tie in Berlin am 5. Mai erschienene Nr. 18 enthält: Einiges über Spanien und Spanier. Europa: Weiteres vom Aufblühen deS deutschen Gc- schäftSlebens in Italien. — Nordamerika: Die nordamerikanisckc Mineralöl-Industrie. — New-OrleanS. — Centralamerik« und Westindiern Eine Fahrt nach den Mormonen-Colonien in Mexiko. Von Heinrich Lemcke. — Südamerika: Wirtschaftliche» über Chile — Deutsche Auswanderung nach Argentinien. — Sin Ausflug n-ck dem Chubut-Territorium. (Allerlei über Land und Leute in Chu- but. Von Theodor Alemann.) — Die Schiffbarkeit des Rio Negro im argentinischen Patagonien. — Zum Handelsdertrag Deutschland« mit Chile. — Briefkasten. — Deutsche? Exvortmusterlager. — Deutsche» Exporlburean.
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