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Elbeblatt und Anzeiger : 22.08.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-187308226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18730822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18730822
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-08
- Tag1873-08-22
- Monat1873-08
- Jahr1873
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 22.08.1873
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Redaction, Druck und Berlag von S. Ponsong in Riesa. 187S. Freitag, de« SS. August «7 ^Dieses «latt ,,«lbc»l»u m» Aiqri,«» erscheint in Riesa wöchentlich zweimal, Dienstag« und Freitag«, und kostet virNeljShrlich 10 Rgr. — BeMuqm »erd« bet je»« «ist» Anstalt, in unseren Expeditionen in Riesa und Gtrehla sowie von allen unser» Boten entgegen genommen. — Zur Annahme von Annoncen find ferner bevollmächtigt Haasenstet» und Bogner in Hamburg-Altona, Leipzig und Frankfurt a. M., R. Moss« in Leipzig, F. W. Saalbach in Dresden und Augen Fort in Leipzig. Elbeblali und Anzeiger. AmtsBlstt für die Königs. Gerichtsämter sowie die Stadträthe zu Mesa und Strehla. D«r in hiesiger Armen- und Arbeitsanstalt untergebrachte nachstehend signalifirte Handarbeiter Benjamin Hesse aus LampertSwalde ist am I. dieses Monats aus erstgenannter Anstalt entwichen und treibt sich wahrscheinlich vagirend umher. ES wird dies mit dem an die Polizeibehörden und die GenSdarmerte gerichteten Ersuchen bekannt gemacht, Hessen im BetretungSfalle zu arre- tirm, ihn anher abzuliefern oder wegen dessen Abholung gefälligst Nachricht anher gelangen zu lassen. Königliches Gerichtsamt Strehla, am 7. August 1873. Strauß. S. Signalement. Alter: SO Jahre, Statur: länglich, stark, GestchtSform: länglich, Gesichtsfarbe: gesund, Haare: angehend grau, Augen: dunkelblau, Augen brauen: dunkel, Nase und Mund: gewöhnlich, Stirn: hoch, Kinn: spitz, Zähne: vollständig, Benehmen: ruhig, besondere Merkmale: gebückter Gang in Folg« der krankhaften Beine. Bekleidung. Dunkler Anzug, rindslederne Schuhe und führt einen braunen Rohrstock. Tagesgefchichte. Dresden, 18. August. Der «ronpriüz und die Kronprinzessin find heute Abend auf 14 Tage nach Wien gereist. — Seit zwei Tagen ist hier nur ein Cholerafall vorgekommen; auch in der Umgegend ist die Cholera im Erlöschen. — Dem „Dr. I." wird aus Prag trlegraphirt, daß die gestrige katholische Wanderversammlung in Haid (Böhmen) aufgelöst worden ist, wobei die Ruhe ungestört blieb. — Se. Maj. der König hat am Jahrestage der Schlacht von St PriE-^dm^machstehendm Tagesbefehl an die Armee zu erlaßen geruht: „Pillnitz, den 18. August 1873. Soldaten! Wenn nur erst vor wenig Tagen das Armeecorps auf der Wahlstatt von St. Privat zur Erinnerung an seine in den glorreichen Feldzügen 70/71 ge bliebenen Kameraden ein Denkmal gesetzt hat, das da der Mit- und Nachwelt von den Thaten und der Hingebung Meiner braven Sachsen ein sprechend Zeugniß bleiben wird, so will Ich, und zwar heut' an einem Eurer Ehrentage, Euch Meinen getreuen und erprobten Truppen es ebenfalls aussprechen, wie mit dankbarem Herzen auch Ich jener Männer aus Euren Reihen ge denke, die in Erfüllung der höchsten Pflichten des Soldaten ruhmvoll fallen sollten, wie aber auch Meine ganze und volle Anerkennung mit Euch ist, die Ihr Euer Leben muthig eingesetzt und in edlem Wetteifer mit Euren deutschen Waffen brüdern während jener gewaltigen denkwürdigen Kämpfe den Fahnen unseres Sachsen- den alten Ruhm, die alten Ehren nur auf'- Neue gewahrt, ihnen inmitten unserer deutschen Heere die wür dig« Stelle gesichert HM. Mit Genugthuung und Freude blicke Ich, Euer König, auf Such, Meine tapferen Soldaten! So wie bisher, so auch fer nerhin werdet Jbr Euch bewähren in Treue und Hingebung, in Ausdauer und Tapferkeit, auf daß da- Armeecorps der Sachsen sein und bleiben möge für alle Zeit der Stolz unsere- theuren Vaterlandes und «in Kleinod der großen deut schen Reiches. Da« walt« Sott! Johann." — Da- Finanz-Ministerium erlägt unterm 18. d. M. folgende Verordnung: Im Linder- ständniß mit den übrigen betheiltgten Ministerien wird andurch, mit Bezugnahme auf die Verord nung der Ministerien der Finanzen und de» Amern vom 15. vorigen Monat», bei allen Staat-kaffen ohne Unterschied auch die Annahme österreichischer '/« Guldenstück« vechoten, auch gleichzeitig die zetther den Verwaltungen bet fiS- cältschen Unternehmungen erthetlte Ermächtigung zü Annahme dies« Münzen zurückgezogen. , Berlin. Im Falle Fürst Bismarck, wie nicht unwahrscheinlich, noch vor Beendigung der Cur de- Deutschen Kaiser» nach Gastein koMMt, wird, wie neuerdings verlautet, auch Gräf An- dtaffy sich dorthin begeben. Der Zweck, der ihn zu dieser Reise veranlassen könnte, dürste, wie die „Deutsch. Nachr." melden, mit Beschlüssen zusammenhängen, die seitens der Mächte in Be zug auf die spanischen Verhältnisse zu fassen find. Wien, 19. August. Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Sachsen find heute hier ein getroffen. Das Kronprinzliche Paar wurde am Bahnhofe von den anwesenden Erzherzögen em pfangen und begab sich darauf nach dem Lust schlosse Hetzendorf, wo die Vorstellung der Hof chargen stattfand. Straßburg, 19. August. Soweit sich bi- jetzt übersehen läßt» find von den sämmtlichm 20 Kreistagen in Glsaß-Lothringen nur 7 durch Eidesverweigerung der Mitglieder beschlußunfähig, nämlich 4 Kreistage in Lothringen, 2 im Ober elsaff« und 1 im Unterelsaffs. Metz, 18. August. Heute Vormittag lO'/g Uhr hat bei St. Privat die Einweihung des Denk mals für die daselbst am 18. August 1870 Ge fallenen des Gardecorps in Anwesenheit des Commandirenden des Gardecorps, de» Prinzen August von Württemberg, der Deputationen des Gardecorps, deS Generals von Manteuffel und der Spitzen der Behörden stattgefunden. Die Weihrede hielt der Hosprediger Rogge aus Pots dam. Am Schluffe der Feierlichkeit brachte Prinz August von Württemberg Se. Majestät dem Kaiser ein Hoch und sprach die Hoffnung auS, daß die Garde und die ganze Armee, wenn wieder der Ruf einmal an sie ergehe, ebenso wie einst die Gefallenen für Kaiser und Vaterland in den Kampf gehen würden. Nachdem hierauf die üb lichen Salven abgegeben waren, wurde die vom Kaiser gesandte Flagge auf dem Denkmale aufgehißt. Genf, 19. August. Der seit längerer Zeit hier lebende vormalige Herzog Karl von Braun schweig ist in der vergangenen Nacht plötzlich an einem Schlagfluffe gestorben. — Das „Genfer Journal" veröffentlicht die hauptsächlichsten im Testament« drS Herzogs von Braunschweig ge troffenen Verfügungen. Das Testament ist vom 5. März 1871 datirt und bestimmt im Wesent lichen Folgende-: .Nach dem Tode de» Herzog soll seine Leiche einer Untersuchung durch 5 Aerzte unterzogen werden, um festzustellen, daß keine Vergiftung stattgefunden hat, und darauf einbal- samirt werden. Da- Leichenbegängniß soll mit dm einem souverainm Fürsten gebührenden Ehren stattfindm und die Leiche in einem nach dem Mo dell des Grabes der Scaltger in Verona zu er bauenden Mausoleum beigesetzt werden, daß mit der Retterstatue de» Herzogs, seine» Bruder» und seine» Großvater» geschmückt werden soll. Da» gesammte bewegliche und unbewegliche Vermögm, einbegriffen die sett dem Jahre 1830 in Braun schweig retintrten Juwelen und sonstigen Ver- mögenSgegenstände, ist der Stadt Gmf vermacht.' Der Generaladministrator de» Herzoglichen Ver mögen», Smith, erhält eine Million und ist zum ersten, der Advocat Ferdinand Cherbuliq in Genf zum »wetten TestamentS-Executor ernannt worden. Die Activ-Hinterlaffenschaft nach Abzug der Schul den wird auf 25 Millionen geschätzt, wovon sich indessen nur ein Theil in Gmf befindet. Pari», 19. August. Die Vorstand»Wahlen für die Generalräthe in dm Departement» find, soweit sich da» Resultat bisher übersehen läßt, für die Conservativm günstig au-gefallm, aus genommen in dm südlichen Departement». Zn andern Theilen Frankreichs sollm die Republi kaner mehrfache Niederlagen erlitten haben. In Ajaccio sollte Prinz Jerüm« Napoleon zum Mit glied des Vorstandes des Generalrath» gewählt werden; eine große Anzahl von Wählern ent hielt sich jedoch der Abstimmung, so daß die Wahl nicht zu Stande kam. Madrid, 17. August. In der heutigen Sitzung der CorteS wurde der Gesetzentwurf über die Einberufung von 80,000 Mann Reserven endgültig angenommen. Nach Mittheilungm, welche der Regierung zugegangen find, haben die In surgenten in Carthagena den Bagno geöffnet und 1500 dort befindliche Strafgefangene be waffnet. In Bilbao wollen die Behörden aus wärtige Artillerie-Offiziere zur Vertheidiguna der Stadt herbeiziehen, falls die spanischen Offiziere sich weigern sollten, dieselbe zu übernehmen. — Die Gesammtstärke der Carlistm in Spanien wird nach osficiellen Quellen gegenwärtig auf 26,000 Mann Infanterie, 450 Mann Cavallerie und 17 Kanonen angegeben. — Die Carlistm stellten sich auf beiden Seiten der Rhede von Bilbao auf, beschossen ohne Unterschied die spa nischen Schiffe, sowie englische und französische Gebäude, wie auch da» rothe Krmz nicht von ihnen respectirt wurde. ES wurdm verschiedene Personen getödtet und verwundet, sowie Sigen- thum beschädigt. Vermischtes. — Vor einigen Tagen ging in Newyork ein elegant gekleideter Herr, ein hübsch anaezogme» Kind im Arme tragmd, nach dem bekannten French-Hotel. Da» Kind, welche» anschevrend krank war, wurde von ihm in ziemlich roher Weise auf di« Treppe gesetzt und mü folgenden hart herzigen Ausdrücken auSgescholtm: „Geh' die Treppe selbst hinauf. Ich wenigsten» trage dich nicht", worauf da» Kind mit zarter, flehender Stimme zu bitten anfing: „O, lieber Papa, thu' e» doch ! Du weißt ja, daß, seitdem ich vom Wagen überfahren worden bin und meine Füße verloren habe, ich nicht mehr gehen kann." Bei diesen Worten sammeltm stch viele Herren um die Gruppe und ein Murmeln de» Mißfallen» ging durch die Mmge. Doch der hartherzige Vater schien nicht darauf zu acht«. „Unsinn ?' schrie er, „gehst du nicht sofort die Treppe hinauf, so schlage ich dich braun und blau." Und gleichsam
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