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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980523015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898052301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898052301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-05
- Tag1898-05-23
- Monat1898-05
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"rrr VolksmrUchaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes. -<« »nantwortttcher Rrdackrur T„ G. Laue la Leip,ig„ — In Brrtretnng: Ge,r, Hile, in Leipzig. - - ' Cxportziffern, daß Petersburg seit am empfing in den Weizen Roggen 15. Mai IM 725 720 Ctr. 282 260 - 7. Mai 1SV8 282000 749000 59000 25000 231000 115000 Folge der I«. Mai isvs 360 000 642000 IIS 000 11000 L4S000 95000 15. M-i IM 217000 332 000 42000 60000 114000 72 000 starken Neullese- I8SS Quarter« 243250 345630 255 870 261500 I8S8 Quarter» 606 500 615650 487 800 383 000 eingetrofsenen Getreidemengc» England 14. Mai 1898 1 247 000 222 700 627 300 in den V W«jku 1897 Quarter« 252 500 278 370 263 750 229 250 7. M-i 1898 1 437 300^ 346 900 1007100 1 086 400 ree Prämie (übrigen» meist auch nur solchen Auftraggebern gegen über, mit denen er nicht in lausender Verbindung stehl), ist nur voll- s kommen gerechtfertigt, denn er hat dadurch eine Mehrarbeit zu I leisten (man bedenke nur bei Schadensällen die Reklamationen!), ! und ist es im gesammten geschäftlichen Leben Sitte, von solchen I Kommissionen semrr Kunden Provisionen zu berechnen. Berechnet I di« Bahn keine Nachnahmeproviswn'? ... Im Sammriverkehr I kommt di« TranSport-Vrrsicherung so gut wie gar nicht vor, wo st« t aber vorkommt, wird bi« Prämie nur in Tausendstel des Werrhes! berechnet, und daran soll man reich werden ! Wir haben die sämmtlichen Vorwürfe beleuchtet, di« der Versasser I gegen dir Spedition erhebt, um zu beweisen, dost r» nirgend» voll»- l oder gemeinwirthschastliche Bedenken find, von denen er sich leiten I läßt. Ter Verfasser erkennt die Bedeutung und den Werth des I Spediteurs mehrfach an, er sagt wiederholt: der S p « d i t e u r ent- I spricht einem thatsächlichen Bedürsnisse, und bann: So mußte! das Speditionsgewerd« zu einer Entwickelung! gelangen, dir... wohl auch in manchem wohl-I thätig wirkte, indem sie thatsächlichen Bedürf-! nissen Genüge leistete, um aber dann zu dem Beschlüsse! zu kommen, nicht etwa orxo ist der Spediteur eriftenzberechtigt, son- I bcrn: erxo ist die Verstaatlichung der Spedition eine ftaatssinan-1 zielte Nothwenbigkeit — wohlverstanden eine finanzielle und! nicht eine wirthschastliche Nothwenbigkeit, die auf der Anficht bafirt: I JnjrdemFallegehtmansicher, wennman diesen! jährlichen Verlust für die deutsch«n Staat8 - I bahnen ( a u » d e m S a m m e l g e s ch ä f t) auf viele! Millionen beziffert. Ueberaus charakteristisch für den! Versasser und seine Tendenz ist es, daß die Worte: auf viele! Millionen in fetter Schrift gedruckt sind, was sonst die „Zeit- I schrift für die gesammte Staatswissenschasl" streng vermeidet. Deut- I scher Handel, deutsche Industrie, deutsche Landstirthschast, wohin kommt es mit euch, wenn erst die Doctrin zur StaatSraison erhoben ist: „Alles, was Geld bringt, gehört dem Staate". Bei derartigen Anschauungen kann es weiter nicht Wunder nehmen, wenn der Ver- I fasser, der auf der einen Seite selbst sich darüber lustig macht, daß die Eisenbahnen in ihrer Jagd nach den „volkswirthschaftlichen" Aufgaben des Eisenbahnwesens im „Bureaukratismus verknöchern", auf der anderen Seite in dem Bestreben, sich auch einmal von einem höheren Standpuncte leiten zu lassen, sich zu der Behauptung auf schwingt, der Spediteur sei, obzwar er einem Bedürsnisse entspreche, koch volkswirthschastlich nicht eriftenzberechtigt, denn er sei nicht pro ductiv, er schasse keine Werthe, durch die Thätigkeit der Spediteure werde kein Kilogramm einer Waare mehr erzeugt. Also das ist des Pudels Kern! Der Handel, der Beamte, der Lehrer, der Arzt, sie alle sind nicht „productiv" „schassen keine Werthe", sind also nicht eriftenzberechtigt. O die Ironie! Ist es uns angesichts dieser Anschauung über Existenz berechtigung nicht gestaltet, folgende Frage zu stellen: „Herr Toctor und Freiherr, welche Werthe schassen denn Sie! Welches Gewicht haben denn Ihre Abhandlungen über die Verstaatlichung des Spe ditionswesens?! Wir wollen aber dennoch nicht so unhöflich sein, Ihre Existenzberechtigung in Zweifel zu ziehen." Wenn die Schrift, von den „reichen Spediteuren" ausgehend, zur Forderung der Verstaatlichung der Spedition aus „staatssinanziellen" Gründen gelangt, so find auch die darin gegebenen Mittel zur Erreichung des Zweckes in diesem Geiste gehalten. Sie sind aber deswegen von außerordentlicher Wichtigkeit, weil sie mit einer bis lang ganz unerhörten Offenheit die letzten Ziele der gegenwärtigen Tarifpolitik bloßlegen. Wir haben ja von allem Anfänge an aus dcm Standpunkte gestanden, daß die ganze Einführung des Staffel tarifs für die Stiickgntbeförderung nicht so sehr die Verbilligung des Verkehrs als vielmehr die Kaltstellung der Spediteure bezwecke Wir hatten auch jüngst erst die Genugshuung, daraus verweisen zu können, daß die „Deutsche Volkswirthschastliche Korrespondenz", das anerkannte Organ der Großindustrie, das namentlich mit dem „großen" Feinde der Spediteure, dem Landtagsabqeordneten und Generalsecretair des Eentralverbandes der Industriellen, Herrn Bueck, in inniger Verbindung steht, unsere Ansicht vollkommen tbeilt, und in dem Staffeltarife weniger eine Verkehrserleichterung als vielmehr eine fiscalische Maßregel erblickt. Hier finden wir nun die Bestätigung: Der Sammelverkehr ist nicht abzuschasfen, sondern die Eisenbahn selbsthat ihn in die Hand zu neh men, indem sie gewisse Verkehrscentren als Sammelcentren ein richtet. Nicht Darifermäßigung, sondern v^> I l e Tarife; höhere Auf- und Abladegebühren; höhere Mindestgebühren; Erhöhung der Lieferfrist-Versicherungsprämie; Einführung des Rolldienstes (auch mit höheren Gebühren?); Einführung des Eisenbahnpacketdienstes. Bedarf es noch eines Kommen tars? Tie socialpolitischen Bedenken thut der Herr Freiherr mit den Worten ab: Eine Schädigung der Angestellten der Spediteure dürfte nicht stattfinden, da dieselben vermuthlich bei den Bahnen Verwendung finden dürften. Auch bas ist recht charakteristisch für die Auffassung des l)r Freiherrn zu Weichs-Glon, daß die Angestellten vermuthlich bei der Bahn Verwendung finden würden. Schade nur, daß der Genannte nicht auch in solchen Verhältnissen ausgewachsen ist wie die Angestellten der Spcditionsbranche. Wir wünschten ihm aufrichtig, daß er genöthigt gewesen wäre, sich ebenfalls durch langjährigen Fleiß und Treue stufenweise in gleicher Thätigkeit hinaufzuarbeiten, nm die Existenz gekämpft zu haben, immer hoffend, im Alter da für vor Nahrungssorgen geschützt zu sein; wir möchten sehen, ob der selbe dann auch so leicht die Frage behandeln würde, waS aus den Angestellten werden würde. . . . Mais. . Gerste Roggen . Raps ... Von den nach dcm Festlande bestimmten 2 570 600 Quarters Weizen und Weizenyzehl haben 1 500 000 Fahrtordre nach Frankreich, 475 000 nach Antwerpen, 325 000 nach Holland und der Rest nach Deutsch land, Italien und verschiedenen anderen Ländern. Die in letzter Woche an den europäischen Küsten waren wieder ziemlich ansehnlich. Wochen endend am M-t« 1897 Quarter» 222100 269 850 218160 288 630 de» nord- TechnischeS. F. VV. O. Ueberzwrineue «chinesisch «Farbstoffe, das En - nao und das Eayda, berichtet der franMsche Forscher Vicquet. Tas Cu-nao ist «ine große, etwa .1 dis 2 Pfunv schwere Knolle, die unserer Kartoffel in einigen Punkten ähnelt. Sie wird von den Tonkinesen viel verwendet und hat holziges Fleisch, dä» ähnlich wie getrocknete rothe Rüben ausfieht. — Tas Färben mit dem ku-nao bewirken die Tonkinesen einfach dadurch, daß sie di« frischen Früchte in einem Mörser mit Wasser zusammen z«rft«ßen und in diese Brühe die zu färbenden Stofs« «intquchen Tie Farbe soll sehr lichtbeständig und haltbar sein. T«r andere Farbstoff, das Eayda, stammt von einer Baumrinde, und wird hauptsächlich von den Anamiten benutzt. Sie zerstampfen dir Rinde zu einem grobkörnigen Pulver und kochen es in Wasser aus. Beide Substanzen sollen sich vorzüglich zum Färben eignen und man soll sehr schöne braune Farbenniiancen damit erzielen können. — Durch Zusatz eines au» Ehina stammenden klebrigen Stoffes, der Phru-deu genannt wird, erhalten die Stoffe rin glänzende» Ansehen, so daß sie wie lackirt erscheinen. Vermischtes« Leipzig, 21. Mai. *— Leipziger Düngererport-Äctien-GeseNscbast. Auf Grund des auf S. 3952 abgedruckten Prospektes sind nom. 300000 neue Aktien Nr. 1501—1750 ä 1200 zum Handel und zur Notirung an der Leipziger Fondsbörse zugelassen worden. *— VominternakionalenGetreidemarkte. Die hohen Getreidepreise sind außerordentlich erfolgreich in dcm Hrrauslocken grcßer Waarenmassen. Am schärfsten kommt dies zum Ausdruck in den enormen Ablieferungen der amerikanischen Farmer, die für die vorgerückte Zeit des Erntcjahres geradezu unerhört sind, und entweder den Schluß zulassen, baß die letzte Ernte, die nach dem definitiven amtlichen Bericht mit 530 Mill. Bushels Weizen angegeben war, wieder weit unterschätzt worden war, oder darauf hindeuten, daß die Restbestände in erster Hand zum Beginn der neuen Campagne in ganz anormaler Weise, er schöpft sein müssen. An die acht Hauptmärkte des Westen» der Ver einigten Staaten kamcn in den Wochen endend am 1898 Quarter« 557 000 488 900 490 250 301500 Anlieferungen entspricht auch die Größe Hafer. Mai» . Man merkt an den russischen einiger Zeit wieder mit thätig ist. Dieser Hafen hat diesmal ziem lich viel Weizen, meist sibirischer Herkunft, und auch Roggen ver kauft, worauf zum Theil sich der Umfang obiger Zahlen zurückführen läßt. Auch Hafer ist, wenn auch in weniger erheblichem Maße, von der russischen Hauptstadt nach dem Auslande verschlossen, doch zeigt sich davon in dem winzigen Export noch nichts. Di« Weizen ausfuhr war bestimmt mit 139 100 Quarters nach Italien, 102-60 nach Frankreich, 16 500 nach Oesterreich, 79 200 nach Deutschland, 42 980 nach Holland, also wohl zum großen Theil auch für West- uwd Süddeutschland, 3100 nach Belgien und 28 510 nach Groß britannien, während 22 250 nach verschiedenen Ländern gingen und 21 000 erst unterwegs Ordre erhalten. In den Donaulän - dern verfangen die hohen Preise nicht, weil eben keine Ueberschüsse dort vorhanden sind. Dagegen kommen jene Gegenden bereits mit Herbstangeboten aus neuer Ernte für Weizen an den Weltmarkt. Tie diesmalige Weizenausfuhr betrug 50 000 Quarters Weizen gegen 60 000 in den acht Tagen zuvor und 110 000 gleichzeitig 1897. Die gejammten von allen Exportgebieten nach Europa abgesertigten Mengen an Weizen und Weizenmehl betrugen ca. 1 250 000 Quar ters gegen 1 300 000 in der Vorwoche und 825 000 gleichzeitig 1897. Daher kann cs nicht überraschen, daß die nach Europa aus der Fahrt befindlichen Mengen sich beträchtlich vermehrt haben, doch aber nur für den Kontinent tum 260 000 Quarters), während die nach England gerichteten Zufuhren sogar um 77 000 Quarters sich verringert haben. Es schwammen Weizen und Weizenmehl nach England . . . nach dem Festlande . zusammen al» ob sich die dortige Au»fuhrsaison bereit» ihrem End« rntgegen- neigr. Dagegen wird von Ostindien wieder der starke Ver sandt von I8I000 Quarter» Weizen gegen 193 000 in der Vor woche depeschirt, und zwar ist e» demerienSwerth, daß zwei Drittel davon, 121 000 Quarter», nach dem Kontinent, «in Drittel, 60 000, noch Großbritannien bestimmt find, während seither ein weitau» größerer Antheil auf England entfiel. Von den diesseitigen Export gebieten entwickelt Rußland eine Exportthätigkeit, die wenig milden neulichen Gerüchten der Nothwenbigkeit einer dortigen Grenz sperre harmonirt. Es wurden an Rußland versandt in den Wochen endend am Weizen Mehl . . Mais ... Erreichten diese Zufuhren auch nicht ganz Vie vorwöchentliche Höhe, so boten einen willkommenen Ersatz die merklich gestiegenen Ab lieferungen des Inlandes, in Venen sich auch wieder die Anziehungs kraft der gestiegenen Preise kund gab. Diese Farmerablieserungen betrugen 211 200 Quarters Weizen, und an In- und Auslands zufuhr standen 574 340 Quarters Weizen und Weizenmehl zur Verfügung, wodurch der gleichzeitige Bedarf um etwa 50 000 Quarters übertroffen wurde. Unter Rücksichtnahme hierauf schätzt man die englischen Hafcnbestände jetzt aus I 175000 Quarters gegen 1885 000 gleichzeitig 1897 und 1 380 000 in 1896. In Frankreich trafen »in 250 000 Quarters Weizen und Weizen mehl gegen 325 000 in der Vorwoche und 35 000 gleichzeitig 1897; zu oenselben Zeiten in Belgien 230 000 gegen 190 000 bezw. 55 000, i» Rotterdam 125 000 gegen 85000 bezw. 90 000, in Hamburg 40 000 gegen 25 000 bezw. 10 000 Quarters. *— „Zürich" Allgemeine Unfall- und Haft pflicht - Bersicherungs - Aktie ngesel 1 sch ajt jn Zürich. Tie allgemeinen Verhältnisse blieben auch im Berichts jahre 1897 der Unfallversicherung günstig. Dieselbe Hai an Popu larität noch Fortschritte gemacht, und mit dem vermehrten Versiche rungsbedürfnisse vermochten sich die Geschäfte der Gesellschaft weiter auszubehnen. Jn Folge dessen ist eine neue Prämienzunahme von 946 950 Frcs., sowie abermals ein gutes Rechnungsergebniß zu ver zeichnen. Dieses Resultat ist nm so erfreulicher, als die Gesellschaft jetzt auf eine 25jährige Thätigkeit zurückblickt, die ihr aus schwachen Anfängen allmählich eine erste Stellung in der Unsall-VerficherungL- Branche gesichert hat. Die Gesammt-Prümieneinnahme vrn 1897 belief sich auf 9 774 049 Frcs., wovon 6 476 149 Frcs. aus Collectiv- und Haftpflicht-Versicherung, 3 297 900 Frcs. auf Einzel- und Reise- vcrsicherung entfallen. Für Schadcnleistungen wurden insgejammt 4 733 806 Frcs. verausgabt, von welcher Summe 3 190 530 Frcs. Schäden aus dec kollecUv- und Haftpflichtversicherung und 1 543 276 Frcs. Schäden aus der Einzel- und Reife-Versicherung be treffen. Tie Reserven für laufende Risiken und schwebende Schäden incl. Garantie für Rentenfälle betragen 8 420 116 Frcs. oder 1275 533 Frcs. mehr als im Vorjahre. Tas Inventar weist einen neuen Factor auf, indem die Gesellschaft sich veranlaßt gesehen hat, das mit specieller Rücksicht auf eine dauernde und zweckmäßige Unterbringung ihrer Iilial-Dureaux neuerstellte Gebäude an der Mohrenstraße 11/12 in Berlin VV. käuflich zu erwerben. Daflelbe steht, erheblich unter dem Kostenpreis gerechnet, mit 1 250 000 «Frcs. zu Buch. Ter Bestand an Effecten und Hypotheken summirt sich per Ende 1897 auf 10 157 660 Frcs. Mit Einschluß genannter Liegen schaft in Berlin haben sich die angelegten Gelder in 1897 um 1 781 542 Frcs. vermehrt. Die Kapitalreserve erhält gemäß Rech nungsabschluß eine Verstärkung von 162 500 Frcs. und steigt in Folge dessen auf 1462 500 Frcs. an. Ter Reingewinn beträgt 918 159 Frcs. An die Actionaire gelangt eine Dividende von 80 Frcs. pro Actie zur Auszahlung. Ten Kunden der Gesellschaft werden 162 500 Frcs. statutarisch überwiesen. — Tas I8S6er Treffniß von 150 000 Frcs. ist zu zwei Drittel an 3406 Kollektiv- und Haftpflicht- Dersicherte und zu ein Drittel an 1140 kinzelversicherungr-klienten ausgerichtet worden. Die Vertheilung an letztere geschah durch Loos- ziehung unter der Zahl der mehrjährig schadensrei gebliebenen Policen. -ul- Die Emission der griechischen 2'/-Proc. Anleihe. Gemäß zweier auf Vorschlag des Ministerrathes unterm 22. und 24. April a. St. erlassener und in der „Regierungs-Zeitung" veröffentlichter Dekrete hat die Emission der griechischen, in Gold garantirten 2'/-proc. Anleihe zum Satze von 100'/, Proc., d. h. V- Proc. über Pari, stattgefunden. Die Subskription, welche am 28. Bpril/IO. Mai 1898 gleichzeitig in Paris, London und Petersburg eröffnet wurde, hat einen durchschlagenden Erfolg gehabt. Das ausgegebene Kapital von 125 Millionen Francs ist mehrere Male überzeichnet worden und die Titres haben sofort eine Prämie von ?/. Proc. erzielt, d. h. sie find mit 102'/« Proc. bezahlt wor den. — Die erste Emission schließt di« nöthige Menge von Stücken ein, um eine thatsächliche Summe von 125 Millionen zu ergeben, welche wie folgt Verwendung finden wird: 95 Millionen werden zur Zahlung der Kriegsentschädigung und Indemnitäten für Pri vatschäden und 30 Millionen zur Deckung der Deficite von 1897 und 1868 dienen. Dir Einzahlungen haben zu erfolgen: 20 Proc. vom Nominalcapitale bei «der Subskription, 20 Proc. am 12 /24. Mai, 20 Pro«, am 27. Mai/8. Juni und 20 Proc. am 23. Juni/5. Juli, und der Rest de» subscribjrten Kapital» am 24. Juli/L. August 1898 Di« Titres sind in griechischer, französischer, englischer und russischer Sprach, abgesaßt und aus den Inhaber lautend. Sie kön nen indessen auf den Namen lautend ausgestellt werden, und zwar gemäß eines von lder griechischen Regierung in Uebereinftimmung ! mit der internationalen Kommission abznsafsenden Reglement». Dle Stück» werden j, Uber 2500 Frcs. gleich 100 Lstrl. oder 987,50 Rubel I aukgestellt und tragen die halbjährlichen Coupon» von 31,25 Freß. ! gleich 1 Lstrl. 5 « oder 11,71 Rubel, zahlbar am 1. April und I 1. Oktober. Der Zinkgenuß läuft vom 1. April 1898 ab. Die pro- ! visorischen Titre» werden den am 1. October 1898 zahlbaren I koupon tragen. Der erste Coupon der endgiltigen Titre» wird am I 1. April 1898 zahlbar sein. Die Tilgung wird auf dem Wege der I Ausloosung zu Pari vor sich gehen. Wenn der Cours jedoch unter Pari sein sollt«, würde fie auch durch Rückkauf im ofsenen Markte geschehen können. Die Ziehungen finden alle fech« Monate, und zwar am I. Januar und I Juli statt. Tie erste Ziehung wird Ium 1. Januar IS03 stattfinden. Die au»geloosten Obligationen werden bei Fälligkeit de» ersten koupon», welcher jeder Ziehung folgt, zahlbar sein. Die Nummern her bei ver Ziehung auögelovften oder unter Pari zurückgekauften Obligationen werden in der „Regie rungs-Zeitung", sowie in je zwei Pariser, Londoner und Peters burger Zeitungen veröffentlicht werden. Jede Veröffentlichung wird auch die Nummern der vorher au»geloosten und nicht zur Zahlung vorgelegten Obligationen enthalten. — Mit dem Dienste der griechi- chen, in Gold garantirten 2'/-Proe. Anleihe werden folgende Bank- nftitute betraut werden: in Athen die Griechische Nationalbank, in Noris di« Bank von Frankreich, in London di« Bank von England und in Petersburg die Kaiserlich Russische Bank. — Diesen Jn- tituten ist auf den Betrog ihrer Zahlungen eine Provision von '/, Proc. zugebilligt worden. — Jn dem Falle, daß der Jahretbienst der Anleihe nicht mittels -er zugewendeten Einkünfte gedeckt werden ollte, hat Vie internationale Commission vierzehn Tage vor der Zälligkeit d«S Coupon» den Regierungen der garantirenden drei Großmächte durch Vermittelung ihrer Gesandtschaften in Athen den zu ergänzenden Betrag zu notificiren, damit sie die nöthigen Sum men den mit dem Dienste der Anleihe beauftragten Instituten recht zeitig zur Verfügung stellen können. In diesem Falle nimmt die rnternativnale Kommission die Verantwortlichkeit auf sich, die Rück zahlung -er Vorschüße mit ihren jährlichen Zinsen von 2'/, Proc. mittel» der Reliquate der zugewendeten Einkünfte und im BedarsS- alle mittels der allgemeinen Einkünfte der griechischen Staates ge mäß der Bedingungen, welche in diesem Falle durch dir drei garan- tirenven Mächte in Uebereinftimmung mit Ewiechenlsnd werden ge regelt werden, zu sichern. Tas Ergebniß der Anleihe wird durch Vie internationale Kommission zu den durch das Gesetz Uber die kon- trole vorgesehenen Bestimmungen verwendet werden. Kraft der nämlichen Decrete und unter den gleichen Bedingungen wird Li« griechische Regierung ermächtigt, außer den aufgelegten 125 Millionen Francs noch eine Anzahl Stücke auszugeben, um dir zur konver- wn oder zur Rückzahlung der schwebenden Schuld in Gold bestimmte Summ« von 25 Millionen Francs effectiv hervorzubringen, und war zu den Bedingungen, welche durch ein vorher der Billigung der itternationalen Kommission unterworfene« königliches Decret wer den geregelt werden. — Dir Obligationen, welche dazu bestimmt ind, tzie Emissionsbanken für die Summen in Gold, die von ihnen kraft des ZwangScoursgesetzes, ebenso wie di« anderen Vorschüsse in Gold, geborgt worden sind, zu decken, werden bei der Bank von Frankreich »eponirt werden, welche sich derselben nur auf überein- timmende Anzeige der internationalen Commission entäußern darf. — Die Coupon» dieser Obligationen werden abgetrennt und den Emissionsbanken zugestellt werden. Endlich wird die griechische Re gierung ermächtigt, bis zum Belaufe des Betrages der auf 170 Mill. Golvfrancs festgesetzten garantirten Anleihe Obligationen auszu geben, welche dazu bestimmt sind, eventuell die Fehlbeträge von IÄ8 und folgender Jahre in der Beschränkung eines Maximums von 20 Millionen Francs zu decken. Diese Obligationen werden nach Maßgabe des Bedarfs, kraft specieller legislativer Ermächtigungen, die vorher der Genehmigung der internationalen Commission unter liegen, ausgegcben werden. Die Befugniß, diese letzteren Obligatio nen auszugeben, wird sich nicht Uber das Jahr 1903 hinaus er strecken. Die zum Druck der Titres dieser Anleihe dienenden Plat- ten werden bei der Bank von Frankreich verwahrt werden und kön nen nur zu den im Decret vorgesehenen Bedingungen gebraucht Werden. Nach dem 31. Deccmber 1903 werden diese Platten in Gegenwart der Vertreter der griechischen Regierung und der drei garantirenden Mächte vernichtet werden. (Oekonomologos.) >l. O. Der Jahresbericht über den Außen handel Chinas, welcher soeben durch die Seezoll-Verwaltung des chinesischen Reiches veröffentlicht wird, ist ungewöhrlich inter essant und lehrreich. Obwohl bereits im Vorjahre der gesammte Umsatz des chinesischen Reiches im Auslandsverkehr als ausnahms weise hoch angesehen wurde und obwohl die Ansicht vorherrscht, daß in Folge der vorhandenen großen Hager im Anfänge des Jahres 1897 der Verkehr eine Einschränkung zeigen würde, ist gerade das Gegentheil der Fall gewesen. Der Handelsumsatz hat im Jahre 1897 um 32 658 568 Hk Taels gegen 1896 zugenommen. Tro Löwen- antheil an dieser Zunahme entfällt auf die chinesische Ausfuhr, für welche der Silberpreis sich im Jahre 1897 ungemein günstig erwies. Aber auch die Einfuhr hat wesentlich zugenommen, und der Stati stiker der chinesischen Scezölle bemerkt ganz richtig, daß darin ein sehr zufriedenstellender Beweis für die gesunde Basis liegt, aus wel cher der chinesische Ueberseehanbel ruht, «in Beweis gleichzeitig für die enorme Ausdehnungsfähigkeit, welche mir der Verbesserung der Verkehrsmittel nach China und dcm Innern Chinas zu erwarten steht. Den angeführten Thatsachen gegenüber erscheint die deutsche Besitzergreifung von Kiautschou die Verdoppelung der deutschen Reichspostlinie und die Erlangung von Concessionen zum Bau von Bahnen in Shantung, die Oeffnung der chinesischen Wasserläufe end lich für europäische Dampfschiffe in noch hellerem Lichte. Tas deutsche Vorgehen in China und die Verbesserung unserer Verbin dungen dorthin ist sicherlich im geeignetsten Augenblick in die Wege geleitet worden und bedeutet sür unsere Auslandspolitik, insbeson dere aber für die deutschen Handelsinteressen, einen nicht genug zu schätzenden Vortheil. Der Bericht der chinesischen Seezollverwaltung er wähnt ferner das gewaltige Anwachsen industrieller Unternehmungen in China selbst, insbesondere auf dem Gebiete der Textilindustrie. Eine eingehende Beachtung verdient die von uns genug betonte Tharsache, daß Japan im chinesischen Ausfuhrhandel wahrhaft erstaunliche Fortschritte macht. Diese Fortschritte werden wesentlich unterstützt durch den diplomatischen und Konsulardienst, welchen Japan in sehr umfangreicher Weise in China unterhält und der insbesondere auch die Jang-tse-kiang-Häfen bis Schun-king umfaßt. Bemerkenswert!) ist im chinesischen Einfuhrhandel der Abfall in Manufaclurwaaren: ebenso ist die Einfuhr von Metallen bemcrkenswerth. Eine außer ordentliche Zunahme zeigen Petroleum, Streichhölzer, rohe Baum wolle und Kurzwaaren. Tie japanischen Streichhölzer haben die europäische Waare fast gänzlich vom chinesischen Markte verdrängt. Was die Ausfuhr anlangt, so erstreckt sich die Zunahme über alle Ausfuhrartikel mit alleiniger Ausnahme von The». Ter letztere zeigt einen steten Niedergang, und die geringen Versuche in Futschau und seinem Hinterlande, die besseren Methoden dex Theebereitung aus Indien zu übernehmen, haben bisher einen wesentlichen Erfolg nicht erzielt. Tie Erläuterung zu dem genannten Bericht eröffnet auch für das laufende Jahr und für später eine recht hvsfnüngsvölle Per spective. Or. 7- Neuseelands Goldproduction. Im gold führenden Australien nahm die Doppelinsel im abgelaufenen Jahre, wie nachstehende Zusammenstellung zeigt, in 1897 den fünften Rang ein. Victoria 812 765 Unzen «gegen 1896 805 087 Unzen!, Queensland 796 885 Unzen (640 385), Western-Australia 675 089 Unzen (281 265), New South Wales 292 217 Unzen (296 772), New Zealand 251 644 Unzen (263 022), Tasmania 60.735 Unzen (62 591), South Australia 10 322 Unzen (29 004), zusammen 2 899 650 Unzen (2 378 126). Unsere Tilber-Enquete-Kommission schätzte die Ausbeute Neuseelands an Gold seit der ersteq Auffindung im Jahre 1887 bis einschließlich 1892 auf 382 839 kx gleich 987 112 364 Mark, daS Jahr 1892 allein auf 20'/, Millionen Mark und prognvsticirte die Fortdauer eine» erheblichen Beitrages an Gold. Diese Ansicht ist durch die vorliegenden späteren Ziffern erhärtet worden, ez betrug die Goldausbeute Neuseeland» )Ä>3 bis 1894 zusammen rund 36 Millionen Mark und 1895 23'/« Millionen Mark, 1896 21 und 1897 20 Millionen Mark. Jnsgesamnzt wird die Gesammtausfuhr Neuseelands an Gold auf 1075 Millionen Mark geschätzt, ohne Anrechnung der privaten Ausfuhr und der Verwendung zu Kunst- und Schmuckzwecken, und zwar vertheilt sich Pie Ausfuhr auf die folgenden großen Provinzen, die gleich zeitig die Einheiten für di» zerstreut liegenden Fundstätten bilden: Auckland 39 Proc., Westküste 30 Proc. und Otago 30 Proc., Di verse 1 Proc. Vie Verstaatlichung des Speditionswesens. Di« »Tpibikions» »nd Schifffahrts-Zeitung" schreibt! Wie wir »ernehmen, ist LenKhemnitzerTextilinduftriellen aus stzrr-irtgabe, b«tr. direkte Gütertarife nachEngland visVlisstngen, der »fsiciell« Bescheid zugegangen, daß ihre Wünsch« mit Einführung des Staffeltarif» für dir Stückgutbesvrderung ab 1. Oktober erfüllt wer den sollen. Da die Sendungen von Chemnitz gehen, so ist e« außer Zweifel, daß auch dir sächsische Staatsbahnverwaltung der Einfüh rung de» Staffeltarif» zugesiimmt hat, und es darf nunmehr ohne Wett«,«» aagenommrn werden, Laß der Staffeltarif für die Srück- g»tt«fbrd«runa mit 1. Oktober l. I». für bar ganze Gebiet de» all- ßemrtne» deutschen Gütertarif» zur Anwendung gelangen soll. (Vor- lttiifta ist dies» Annahme noch nicht perfect. Red. d. L. T.) Mittlerweile dringt da» neueste heft der angesehenen „ Zeit schrift für di« gesammte StaatSwlssenschaft"*) «irm» hochinteressanten Artikel au» der Feder des bekannten Or. Fretherrn ruW« ich »-Glon: „DieVerstaatlichungdeS SP«ditidN»-Wesrn»". Der Artikel ist wichtig für die Spediteur«, noch dirl wichtiger für die übrigen Frachtinterrssenten per drutschrn Eisenbahnen. Wir sind seit Jahren gewöhnt, Eisen- bechnfachmänner in hervorragender Stellung immer wieder gegen da» Spaditioalwesen ankäinpfen zu sehen, aber mit diesen Massen hat wahrlich noch keiner von ihnen gekämpft, und andererseits wer den birr dir Ziele der deutschen Eisenbahnpolitik mit einer Offen heit vargelrgt, di« bisher sorgfältig vermieden wurde. »Findige Geschäftslrutr hatten es bald heraus, welche besonderen Gebiete der VerkehrS'vermittelung gewinnversprechend sind", und — ,«iaegroßeAnzahlvonSpediteurenistimLause wrnigrr Jahre reich geworden," das sind die Leit motive, von denen ausgehend der Herr Verfasser zu der Schluß folgerung gelangt, daß die Verstaatlichung des Speditionswesens »einestaatrfinanzielle Nothwenbigkeit" sei. .. . Wie drk Herr Verfasser die st a a t s f i n a n z i e l l e Noth wendigkeit der Verstaatlichung der Spedition lediglich aus den an geblichen Reichthümern der Spediteure herleitet, so wenden sich seine Ausführungen auch in allererster Linie gegen die schon zum Ueber- matz abgedroschenen „hohen Gewinne" der Spevileure. Seiner An sicht nach besteht eine Cvncurren, in der Spedition nicht, da dieselbe überall durch SyndicatSbildung in ihren Wirkungen ausgehoben wird. So citirt er äußerst eingehend angebliche Bestimmungen der Berliner Spediteur-Convention, die Unterbietungen des ausge stellten Tarifs seitens der Mitglieder mit Konventional strafe n v o n 5000 M a r k belegen soll! Man denke! Wir glau ben auf dem Gebiete der Cartele ziemlich bewandert zu sein, uns ist aber auch in den Karteien der deutschen Großindustrie kein einziges bekannt, das M i n i m a l st r a f e n von 5000 Mark festsetzen würde Jedes Mitglied der Berliner Spediteur-Vereinigung hätte als Kau tion 5000 Mark zu hinterlegen. Sind Betrüge von 5000 Mark für den Herrn Verfasser denn so unbedeutend, daß sic ihn auch nicht einen Moment zum Nachdenken anzuregen vermögen? Weiß er wirklich nicht, was heute 500, 1000 Mark für den Geschäftsmann bedeuten, um so gläubig es hinzunehmen, daß die Spediteure mit den 5000 Mark nur so umherwerfeu? Und wieder welch' Widerspruch, wenn der Verfasser behauptet, zum Betriebe der Spedition sei ein großes Capital nicht erforderlich. Man braucht kein Geschäftsmann zu sein, man kann sogar Freiherr sein, um dennoch einzusehen, daß «in Geschäftsmann, der 5000 Mark als unfruchtbare Kaution hinter legen muß und mit Konventionalstrafen von 20 000 Mark zu rech nen hat, in seinem Betriebe mindestens Len zehnfachen Betrag der Kaution stecken haben muß. Nach der Ansicht des Freiherrn zu Weichs-Glon beträgt der Ge winn der Spediteure aus dem Sammelverkehr der Fracht- rrsparniß, während fie V» derselben an bas Publicum als „Lockspeise" abgeben. Er stützt sich dabei vornehmlich auf die Zeitung Les Ver eins deutscher Eisenbahnverwaltungeu aus dem Jahre I890._ Jn unserem schnelllebigen Zeitalter und bei dem Ilnstande, daß der ganze Sammelverkehr noch keine zwanzig Jahre besteht, ist das aller dings etwas lange her. Er bringt für seine Behauptung nur ein Beispiel bei: Berlin-Aachen kostete damals Sammelgut angeblich 6,00 Mark. Es steht uns ein Frachtentaris der Berliner Spediteure auS jener Zeit leider nicht mehr zur Verfügung, um diese Angabe auf ihre Richtigkeit prüfen zu können: nach dem gegenwärtigen Tarife kostet Berlin-Aachen (616 km) 5,35 Mark. Ter Frachtsatz der klaffe -V 1 beträgt 4,33 Mark und der Stückgutsrachtsatz 6,98 Mark. ES entfällt somit von der Frachtdifserenz von 2,65 Mark 1,63 aus die absolute Transportverdilligung und 1,62 auf den Bruttoge winn des Spediteurs; für das augezogene Beispiel gilt somit der umgekehrte Fall: fast der Differenz zu Gunsten des Publikums und V» für den Spediteur. Wir wollen aber dem Herrn Versasser noch mit anderen Beispielen Lienen: und zwar von Berlin aus, bas nach seiner Annahme durch den Bestand eines Ringes mit den höchsten bekannten Konventionalstrafen außerordentlich hohe Preise haben muß. Hier sind sie: Berlin-Leipzig, 163 1cm, Stückgutsracht 1,99 Mark, >5 1 gleich 1,29 Mark, Sammelfracht 1,20 Mark. Hier also, wo die Gelegenheit zu täglichen, completen Wagenladungen gegeben ist, findet das, trotz des „Ringes", sofort seinen Ausdruck im Tarife des Spediteurs, der seiner Kalkulation den Satz der WagenladungSclasse L gleich 1,10 zu Grunde gelegt hat, und von der Frachtdifserenz mit 0,89 Mark giebt er 0,79 Mark, also '/, an den Versender ab, und blos V» behält er für sich. Da in dieser Relation durch die Stärke Les Verkehrs dir Gelegenheit zum täglichen Ver sandt in Wagenladungen geboten ist, trägt der Spediteur Lieser Thatsache auch sofort in seiner Preisaufstellung Rechnung. Berlin- BreSlau, 325 Icm, Stückgutfracht 3,78 Mark, I 2,38 Mark, 8 2,07 Mark, Sammelfracht 2,20 Mark. Wieder die complete Wagen ladung der Berechnung zu Grunde gelegt und von der Differenz von 0,71 Mark, fallen 0,51 Mark also über '/- dem Versender und 0,13 Mark, noch nicht '/„ dem Spediteur zu. Berlin-Frankfurt a. Main, 534 Icm, Stückgutsracht 6,07 Mark, 1 3,78 Mark, L 3,32 Mark, Tammelfracht 4,00 Mark. Bei Zugrundelegung der completen Wagenladung resultirt eine Differenz von 2,75 Mark, wovon 2,07 Mark, fast '/», dem Publicum zu Gute kommen und nur 0,68 Mark, etwas über '/,, dem Spediteure verbleiben. Doch wir wollen von Berlin absehen, vielleicht existirt hier, trotz deS »Ring«»", doch noch zu diel Konkurrenz. Vor uns liegt ein Spe- diteur-Tarif aus Titschen: der Ort ist klein, was hier gesammelt wird, ist nur Ausfuhrgut aus Oesterreich, die Verlabegelegenheit die denkbar ungünstigste, nur in einer Richtung nach Berlin. Trotz dem: Tetschrn-Berlin, 249 km, Stückgutfracht 2,94 Mark, >51 1,87 Mark, Sammelfracht 2,10 Mark. Aus dem Orte, wo keinerlei Konkurrenz besteht, wo der Güterverkehr ein geringer, das Rifico demnach rin hohe», aiebt der Spediteur von der Differenz von 1,07 Mark 0,84 Marx, also ^L, dem Versender unv beansprucht für sich blo» 0,23 Mar» oder der Differenz. AuS einem Stuttgarter Spediteurtarif, wobei ebenfall» auf den gering entwickelten Verkehr Stuttgart» Rücksicht genommen werden muß: Stuttgart-Chemnitz. 508 Icm, Stückgut 5,78 Mark, X 1 3,57 Mark, Sammelgut 4,20 Mar», Gesammtdisferrnz 2,16 Mark, wovon dem Versender 1,53 Mark, dem Epeditrur 0,63 Mark verbleiben. Sollen wir der Bei spiele noch mehr anführen, um dem Herrn Verfasser den Beweis zu liefern, daß, wo immer »ie Dichtigkeit de» Verkehr» er nur gestattet, dem Publicum bi» '/, der Differenz auf den WagenladungStarif zu Gute kommen und nicht, wie er annimmt, kaum V»? Auch der zweite Vorwurf de» Herrn Verfasser» ist um nicht» neuer oder beweiskräftiger: dir angebliche Verzögerung in der Beförderung. Beispiele führt er keine an. Wir wollen ihm mit solchen dienen. Die Berliner Spedition liefert Sammelgut, da» ihr Nachmittag» für Leipzig übergeben wird, am andern Mor gen in Leipzig ab, in einem un» vorliegenden Tarife einer hiesigen Speditionsfirma übernimmt dieselbe autdrücklich di« hastung hier für. Lieferfrist somit noch nicht 24 Stunden, die realementmäßige Lieferfrist der Bahn beträgt 4 Tage. Stuttgart-Berlin ist die Lieferfrist im Spediteurtarif mit 5 Tagen angegeben, bahnmäßige Lieferfrist ist 6 Tage. Die Verladung»»«-« find ausdrücklich ange geben, Niemand ist verpflichtet, sein Gut früher aufzuliefern; am Verladungttage oufgelirferte» Gut muß binnen der festgesetzten Frist am Bestimmungsort» obgeliefert werden. Wo ist da die Ver schleppung» Die Spediteure hätten großen Verdienst am Rollgeld. Da» Roll geld muß sich nothgedrungen nach den ort»üblichen Fuhrlöhnen rich ten; so beträgt e» in Berlin allgemein 50 Pfg. pro 100 kg für Stückgüter- Die Poft erhebt in ihrem Packrtdienste 2 bezw. 3 Mark pro 100 kg. Auch dir Versteh« rung»prämie bilde ein Object der Profitwuth de» Spediteur»; in sämmtlichen Spediteur tarifen, die un» dorliegen, heißt e» autdrllcklich: „Unsere Haftpflicht für Lr»n»port-Risico beschränkt sich auf dir Vergütungen, welche von den Bahnarsrlkschaftrn geleiftet werden: Assecuranz wird nur auf spe riekle Vorschrift gedeckt." Wenn dem Versender also die Haftpflicht nach dem Eisenbahnbetriebkreglement genügt, und die» ist bei Sammelgut in der weitau» größten Mehr zahl der Fall, unttrsileibt eine speciellk TranSport-Derficherung Wird aber Versicherung verlangt, dann muß fie eben bezahlt werden, oder soll sie «uch nvch der Spediteur von seinem hohen Gewinn« bezahlen k Auch daß er hirrvvn Provision drrechnet in Gestalt höhe- 14. Mai 7. . 30. April 23. - Diesen großen amerikanischen Exports, der in diesem Jahre insofern besonders interessant ist, als er sür Roggen und Haser wohl die größten Wochenzisfcrn bringt, welch« die AuSsuhr der atlantischen Häsen je sür diese Artikel zu verzeichnen hatte. Die Pacificküste ist in nachfolgenden Verschiffungen nur mit 20000 Quarters Weizen vertreten. Von beiden Küsten wurden expedirt in den Wochen Die ZM rungen wenig ab. Sie haben sich diesmal nach Bradstreetscher Control« um 1 300 000 Bushel» verringert, während fie gleichzeitig im Vorjahre um über 3 Millionen Bushel» zurückgegangen find. E» lagern jetzt nach genannter Quelle 28 525 000 Bushel» Weizen gegen 42 480 000 gleichzeitig 1897 und 75 108 000 in 1896. Man darf also sagen, daß, wenn die Vorräthr in erster Hand wirklich zum Schluffe der Kampagne erschöpft sein sollten, auch in den winzigen Handelslagern kein Ersatz dafür zu finden sein wird. Tie MaiSbepände, die noch vor wenigen Monaten 24 Millionen BushelS oröster al» im Vorjahre gewesen waren, nehmen gleich zeitig so kolossal ab, daß heute nur noch 29 764 000 Bushels gegen 18 015 000 zur selben Zeit 1897 von Bradstreet al» Bestand ver zeichnet werden, also keine 12 Millionen mehr al» im Vorjahr«. Unsere Bemerkung bezüglich der Anziehungskraft der hohen Preise bezieht sich aber nicht auf Amerika allein. Allerdings wird von Argentinien nur ein« Wochenverschiffung von 103 000 Oaarter» gegen 175 000 in der Woche zuvor gemeldet, allein e» gewinnt immer mehr den Anschein, al» »b di« Leistungsfähigkeit der La-Plata-Staaten überhaupt.kolossal überschätzt gewesen sei und endend am Weizen Quarter- Mai« - Roggen » Gerste Haft, Mehl Sack controlirten Bestände nehmen in 14. Mai IS!» QuaNer« 7. Mai lSSS Quarlki« »b. Mai ISV7 OuaNer« ILMa« IRS Quarter« ... 455700 468 360 398900 383 330 . . . 198 680 135150 128 700 173 620 . . . 253 100 275 760 104 580 177 930 . . . 24 300 25 220 94 030 132 400 . . . 56780 3S52O 4 350 8170 16. Mai E Quartcr« 2 451 000 2 570 000 8. Mai I«« Quarter« 2 528 000 2 290000 17. Mai IM Quarter» I 499 000 705 000 5 021000 4818000 2 204 000 2212 000 1706000 979 000 979 000 792 000 594 000 450000 280 000 270000 142 000 131000 122000
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