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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.06.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980606019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898060601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898060601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-06
- Tag1898-06-06
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4306 8) Dir Einführung der Wasserleitung in die Ottostraße wird beschlossen. 10) Gleiches gilt von der Weitersührung der Wasserleitung in der Bornaischen Straße. 11) Die Ausnahme vo» Hospitaliten in das JohanniShospital erfolgt in der beantragten Weise. 12) Die Rechnung über die Leich'sche Stiftung pro 1896 wird richtig befunden und ist dem UniversitatS-Rentamte mit diesem Richtigkeitsvcrmerk zurückzugeben. 13) Die Beschaffung einer Igroßen Leiter für die Feuerwehr im Preise von 6140 wird ebenso wie die Beschaffung von Reserve» thrilen mit 340 ,4t Kosten genehmigt. Zu den Beschlüssen unter 6, 7, 9 und 10 ist Zustimmung der Stadtverordneten einzuholen. vom 18. Mai 18S8. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Justizrath vr. Tröndlin. 1) Die Stadtverordneten haben die Eingabe der Herren Geidel und Gen. hier wegen Pflasterung oder Asphaltirung der Kreuzstraße dem Rathe zur Berücksichtigung überwiesen. Die Sache gelangt an die Straßenbau-Deputation. 2) Die Stadtverordneten haben zugestimmt ». der Verwendung eines Berechnungsgeldes von 1000 zur Vornahme einer Zählung der leerstehenden Wohnungen. Es ist Verordnung zu erlassen. d. dem RathSbcschlusse: „auf die nach dem 1. Juli dieses Jahre- eingehenden, an» gekündigten Schuldscheine der Anleihen von 1876 und 1884 in gleicker Weise, wie dies bezüglich der ausgeloosten, aber nicht zur Einlösung gebrachten Stadtschuldscheine früherer Anleihen geschehen ist, auch auf die Beträge der geloosten Scheine obiger Anleihen vom I. Juli dieses Jahres ab 2 Proc. Depositalzinsen zu gewähren. Es ist die Stadtcasse anzuweisen. c. der Veräußerung einer Straßenfläche von etwa 10,75 gw vom Täubchenwege an den Besitzer der dort liegenden Grundstücke Nr. 87 und 87a. zum Preise von 40 .41 pro Quadratmeter a conto Stadterweilerungsfonds. Es ist Vertrag abzuschließen. ck. der provisorischen Verbreiterung der Lützner Straße und Ein» legung vo» Doppelgleisen der Großen Leipziger Straßenbahn in die Mitte der Straße, v. dem zweigleisigen Ausbau der Strecke der Leipziger elek trischen Straßenbahn, Könneritzstraße — L--Kleinzschocher, nach Maßgabe der ausliegendcn Einzelpläne Nr. 31—35. In beiden Fällen sind die Pläne der Regierung zur Genehmigung vorzulegen. k der Gewährung einer wöchentlichen Unterstützung in Höhe von 5 .46 an einen Marstallarbeiter. Es ist Verordnung zu erlassen. 8 der Herstellung der Straßen II und III zwischen der Süd- und Kochstraße in L.-Connewitz mit 13 050 Aufwand a conto Stammvermögen mit dem Anträge, die Arbeiten in öffentlicher Submission zu vergeben, d. der Herstellung einer Thonrohrschleuse in der Lützener Straße von der Eijenbahnstraße bis zum Canal mit einem auf die Stadt entfallenden Aufwande von 2332 a conto Stammvermögen, i. der Herstellung eines Kiessußweges auf der östlichen Seite der Torgauer Straße von der nördlichen Grenze des Trojahn'jchen Grundstücks bis gegenüber dem Eingänge des Ostparkes mit 2314 Aufwand u conto 38 „außerordentlich", ü. der Pflasterung der südlichen Fahrbahn der Kronprinzstraße zwischen der Süd- und der Kochstraße mit einem Aufwande von >3150 a couto Stammvermögen, darunter 3630 verlagsweise für die Große Leipziger Straßenbahn, 1. der Befestigung der Fußwege an den Grundstücken der Er- löserkirche und der 12. Bezirksschule in L.-Thonberg ans der Karolinen- und Stötteritzer Straße, sowie dem Kirchwege mit 1456 .4L Kosten a couto 38 „außerordentlich" und mit 3765 Kosten zu Lasten des Erweiterungsbaues an die 12. Bczirksschule. In allen Fällen ist die Sache auszuführen und Verordnung zu erlasse». 3) Bei dem Abstriche der Stadtverordneten bei Pos. 3 des An schlages der II. Realschule wird Beruhigung gefaßt. Dies ist den Etadtverordiketen mitzutheilen. 4) Die Ausstellung über die Ausgaben, welche zu den Versuchen für die Enteisenung Les Wassers nothmendig waren, und die Ab rechnung über die Wasserversorganlagen im erweiterten Stadtgebiet rechts der Pleiße, werden richtig gesprochen und gehen seiner Zeit an die Stadtverordueten zur Justification. 5) Man nimmt Kenntniß von der Verordnung deS königlichen Ministeriums Les Cultus und öffentlichen Unterrichts, nach welcher Herr Stadtrath Hentschel als Mitglied bei dem Curatorium der Heilanstalt für Augenkranke auf weitere 3 Jahre bestätigt worden ist. 6) Die Einführung der Wasserleitung in die Merseburger Straße wird beschlossen. 7) Genehmigt wird der projectirte Umbau im Krankenhause zu L.-Plagwitz in Gemäßheit des Antrags der Deputation und des ausliegenden Planes. Die veranschlagten Kosten von 7730 werden a conto Krankenhaus L.-Plagwitz Pos. 23 „außerordentlich" verwilligt. 8) Die Bauconcession zur Erbauung des Fregestistungshauses ist Seiten der Königl. Amtshauptmannschast eingegangen. Man beschließt, nunmehr mit dem Bau zu beginnen. 9) Die Offerte auf Lieferung von 500 000 und bez. 300 000 Stück Schleußensteinen von Ernst Flügel wird angenommen. 10) Die Kankspunktation mit Herrn Rechtsanwalt vr. Limburger über 405 gni Areal in L.-Lößnig wird in Gemäßheit des Gutachtens der Finanzdepntation genehmigt. 11) Ebenso wird genehmigt die Beseitigung des Vorgartens an dem Grundstücke Ecke Dresdner Straße und Rabensteinplatz. 12) Mau nimmt Kenntniß von der Untersuchung über die Fahrt geschwindigkeit der Leipziger Straßenbahnen, die nirgends die behördlich vorgeschriebene Grenze überschritten hat. 13) Die Herstellung einer provisorischen Gleisanlage von der Eutritzscher Straße bis zum Nordplatz und die Einlegung blanker Kupferdrähte in den westlichen Fußweg der Blücherstraße zum Zwecke der Rückleitung wegen der beabsichtigten Asphaltirung der Blücherstraße wird in Gemäßheit des Gutachtens der Deputation genehmigt. 14) Weiter wird genehmigt die Doppelgleisanlage der Großen Straßenbahn im Grimmaischeii Steinweg in Gemäßheit der aus- liegenden Pläne und die Asphaltirung dieses Straßentheils. 15) Gleiches gilt von der Verlängerung der elektrischen Linie Berliner Bahnhof-Eutritzsch. Zu den Beschlüssen unter 6, 7, 8, 10, 14 und 15 ist Zustimmung der Stadtverordneten »inzuholrn. Vermischtes. HH Es ist eine bekannte Thatsache, daß alle Farben aus dreiGrundfarben,roth,-lau und gelb, zusammengesetzt werden können. Von diesem Umstand ist in der Technik wiederholt Gebrauch gemacht worden, so neuerdings bei dem Versuche, farbige Photographien herzustellen. Von einer eigenartigen Verwendung berichtet das Patentbureau Vr. I. Schanz L Co., Leipzig. Durchsichtige dünne Platten in jenen drei Farben werden in entsprechender Weise ausgestanzt und dann auf einer weißen Unterlage aufeinander befestigt. Dies ge schieht unter einem starken Druck, durch welchen das Erzeugniß den Charakter eines einzigen Blatt Papiers erhält, auf welchem der Eindruck eines in 7 Farben hergestellten hellleuchtenden Buntdruckes erzeugt ist. Durch entsprechende Stanzen kann man auf diese Weise alle farbigen Gemälde und sonstige Muster copiren und zwar mit wunderbaren Farbeneffecten, welche auf so einfache und billige Weise sonst nie zu erreichen wären. Dieses Verfahren wird sich vorzugsweise für die Massen-Herstellung von Bildern empfehlen. Beethoven als Lprachkünftler. Der Titane der Musik lieble eS, mit Sprachkünsten ru spielen. Bekannt sind seine Verdeutschungen: Arie Luftsang, Einsang; Kanon Kreisflucktstuck; Chor Vollsang; Concert Tonstreitwerk- versamuilung, Tonkampf; Dilettant Kunstzeitvertreib- liebcnder; Fuge Tonfluchtwerk, Fluchtwert; Musik Ton werkerei; Orchester Tongerüst, Tonkünstlerbühne, Tonwerkcr- schaar; Trompeter Schmettermessingwerker. Mit Andante, Allegro, Presto und derartigen Bezeichnungen hat er ver sucht aufzuräumen und sich auf den Metronom zurück zuziehen. Er hat aber diesen Versuch rasch wieder auf gegeben. Aus der Werkstatt seiner Sprachkunst wird jetzt ein neues Erzeugniß bekannt in den von Kalischer in der „Deutschen Revue" herausgegebenen Beethoven-Briefen. Zn einem Brief an den Musiker Holz heißt es: „ES ist sehr wohlgethan, wenn Sie morgen zum Frühstück kommen, aber nicht zum Spät stück." Sprachpsychologen mögen darüber nachsinnen, warum die Sprache in dem verheißungs vollen Anfang Frühstück stecken blieb und nickt bis zum „Mittelstück" und zum „Spätstück" gedieh, das Beethoven herauSzuarbeiten überlassen geblieben war. Lücherbesprechungen. Die Lstsce- »nd Nordsee-Bäder. (Grieben's Reisebücher Band 55.) Praktischer Wegweiser. 8. Auflage mit mehreren Karten und Plänen. Berlin IV. 1898. Verlag von Albert Goldschmidt. Preis1,50. —Der vorliegende Führer, dessen acht Auflagen gewiß für seine Beliebtheit und Brauchbarkeit sprechen, behandelt eingehend jedes der bekannten und auch weniger bekannten Nord- und Ostsee. Bäder. Was denselben, abgesehen von seiner Uebersichtlichkeit und Zuverlässigkeit auszeichnet, ist das unverkennbare schriftstellerische Geschick, mit dem er verfaßt ist, und das es den oder die Ver- fasser desselben vermeiden läßt, in den trockenen Ton eines Notiz buches zu verfallen. Besonders hervorzuheben ist noch die vortreffliche Einleitung. Sie orientirt über die sanitären Wirkungen dec See bäder und der Seeluft im Allgemeinen und giebt manchen beachtens, werthen Wink in dieser Richtung, ebenso wie sie über das Leben des Meeres in feinen Haupterscheinungen in angenehmer Lectüre unterrichtet. So lernen wir das Wiffenswcrthe über Ebbe und Fluth, Wellenbewegungen, Seepflanzen, Meeresthiere, Meerleuchten, Petrefacten, Bernstein und last not least die — Seekrankheit. Dankenswerth sind auch die Mittheilungen über Seezeichen, Flaggen sprache und der Schlüssel für die Nationalflaggen der Handels schiffe. Von den beigegebenen Karten verzeichnen wir die der Ostsee- und die der Nordseeküste, die der Danziger Bucht, der Inseln Usedom und Wollin und die der Lübecker Bucht. —p. Zum bevorstehenden Abschluß des ersten Decenniums der Re- gierung Kaiser Wilhelm's II. hat das Deutsche Verlagshaus Bong L Co. (Berlin IV. und Leipzig) unter dein Titel „Unser Kaiser, zehn Jahre -er Regierung Kaiser Wilhelm s II. 1888 bis 1888" ein Prachtwerk vorbereitet, das demnächst zur Ausgabe ge langen wird. Circa 400 Illustrationen schmücken den Text, außer- dem sind dem Werke noch eine große Anzahl Kunsttafeln in tadel loser Ausführung beigegeben. Nach Schluß -er Nedactiou eingegangen. Die i» diel" Nubrik mil-el heilten, während de« Drucke« eingeiauseani Leie,ramme Heede», «die lchon «X der Uederlthrilt ersichtlich, der Siedacrion nicht vor,«le,e». viel« »A Mithin gir Irr-ttmmelungrn »nd »»»ertzwtUch« Wendungen licht va» «»t»»NIich »» mache». * Berlin, 4. Juni. Aus Jaffa, 26. Mai, wird der „Nat.- Ztg." geschrieben: „Die Mittheilung, nach welcher der deutsche Kaiser in Haifa landen und über Nablus nach Jerusalem reisen werde, wird jetzt dahin berichtigt, daß, falls di« Landung in Haifa stattfinden sollte, der Landweg über Jaffa nach Jerusalem gemacht werden würde. Damit stimmt die Ankunft des Ingenieurs Voigt aus Haifa überein, welcher die Aufgabe hat, einen fahrbaren Weg zwischen Jaffa und Haifa, insbesondere die vor einigen Jahren zu sammengestürzte Brücke über den Wadi Miserara bei der Colorne Sarona, wieder herznstellen. Indessen wird angenommen, daß die Landung bei ruhiger See doch in Jaffa stattfinden würde, da der 20stündige Landweg von Haifa hierher eine ganz unnöthige An strengung bedingt." * Berlin, 4. Juni. Der Reichskanzler Für st von H oh en- lohe wird sich, wie wir der „Post" entnehmen, nach Erledigung seiner Erbschaftsangelegenheiten von Paris zunächst nach Schillings fürst begeben, um dort der definitiven Beisetzung seiner rm Dccembcr vorigen Jahres in einem vorläufigen Grabe beerdigten Gemahlin beizuwohnen und von dort dann Mitte dieses Monats nach Berlin zurückkehren. * Berlin, 4. Juni. Der Finanzminister Or. von Miquel konnte heute zum ersten Male seit seiner Rückkehr aus Posen wieder die Bureauräume seines Ministeriums aufsuchen. Mitte dieses Monats gedenkt der Minister sich mit sechswöchigem Urlaub zur Erholung nach Ems zu begeben. (Magdeb. Ztg.) * Berlin, 5. Juni. Das königliche Polizei-Präsidium theilt mit: Heute Morgen 7 Uhr wurde die Oranienstraße 89, vorn IV. r. bei Schneidermeister Nickel wohnhaft gewesene Bertha Singer geb. Brach — Nationale fehlt — von ihrem Wirth mit durch schnittener Kehle todt aufgesunden. Näheres ist noch nicht bekannt. * PotS-nm, 5. Juni. Tie Kaiserin traf 9 Uhr 59 Min. auf der Wildparkstation ein und wohnte dem Gottesdienste in der Erlöserkirche bei. Alsdann begab sich die Kaiserin zum Haus marschall Exccllenz v. Lyncker und beabsichtigte, später das Früh stück bei Excellenz v. Mirbach einzunehmen. Kurz nach 2'/- Uhr treffen die in Berlin anwesenden kaiserlichen Prinzen und die Prinzessin hier ein und fahren nach dem Neuen Garten, wo auch die Kaiserin eintrifft und mit den kaiserlichen Prinzen bis zum Abend zu verweilen gedenkt. * Stettin, 5. Juni. Ter Dampfer „Pauline Haubuß" fuhr heute Morgen 4 Uhr beim Verlassen des hiesigen Häsens in Folge Versagens der Maschine gegen die Eisenbahnbrücke, welche über die Parnitz führt, und richtete dabei so starke Beschädigungen an, daß die Güter- und Extrazüge nicht abgelafsen werden konnten. Auch der Personenverkehr auf den fahrplanmäßigen Zügen kann nur durch Umsteigen aufrecht erhalten werden. Menschen sind bei dem Unfall nicht zu Schaden gekommen. * Swtncmnnde, 5. Juni. Ter Kaiser begab sich gestern Abend von der Pacht „Iduna" an Bord der „Hohenzollern". Heute Vormittag sand auf der „Hohenzollern" Gottesdienst statt; darauf erledigte der Monarch Regierungsgeschäfle. Um 1 Uhr Mittags fuhr der Kaiser zum Frühstück mit einer Gig zur „Iduna"; dieselbe ging bald darauf in See. Morgen früh 7V- Uhr beabsichtigt der Kaiser, auf dem Divisionsboot „v 3" nach Stettin abzufahren. Tas Wetter ist prachtvoll. * Breslau, 5. Juni. Ter von Mittenwalde kommende Per sonenzug stieß heute Vormittag 10 Uhr kurz vor der Einfahrt in die Ankunftshalle des oberschlcsischen Bahnhofes mit einem Ranglrznge zusammen. Zwei Güterwagen tvurden zer trümmert und Vie Lokomotive stark beschädigt. II». Meiningen, 5. Juni. (Privattelgramm.) Der Herzog ist ans dem Süden hierher znrückgekehrt. * Wiesbaden, 3. Juni. Vergangene Nacht ist den» „Rhein. Kur." zufolge die seit Jahren hier lebende Frau Gräfin Lud milla Murawi« w hochbetagt g e st o r b e n. Ihre Söhne, der bekannte russische Staatsminister und der Staatsrath, kommen zur Beisetzung hierher. -Fürstin Taiba, Tochter des Staatsministers, war zur Pflege der Großmutter hier eingetrossen. Die Beerdigung wird bis zur Ankunft der Söhne, hinausgeschobey werden. * München, 4. Juni. Tie Abgeordnetenkammer beschloß heute, das Gesuch des Vereins für Feuer be st attung uin Zulassung der facultativen Feuerbestattung in Bayern der Staatsregierung zur Kenntnißnahme zu übergeben. Dadurch ist die Regierung ze- nöthigt, der Frage näher zu treten. * Wien, 5. Juni. An der gestrigen Hostasel bei dem Kaiser nahmen theil: der Großherzog und die Großherzogin von Hessen, dir Kronpriuzessin-Wittwr Stefanie, die übrigen in Wien anwesenden Mitglieder des kaiserlichen Hauses, die Minister Graf Thun und Gras Goluchowski, sowie der Hofstaat. * Wien, 5. Juni. In Abgeordnetenkreisen erhält sich die An nahme, nicht blos der Handelsminister Baernreither, sondern auch der Eisenbahnminister Witte! würden nach Vertagung des Parlaments aus ihrem Ministerium aus scheiden. * Wien, 5. Juni. Tie Blätter melden aus Prag von gestern: In einer stürmisch verlaufenen Sociali st «»-Versamm lung kam zur Sprache, daß am Psingst-Montag, dem Jahres tage der Schlacht am Berge Lipan, ein am Lipaner Denkmal von den Socialdemokraten niedergelegter Kranz von tschechisch-nationalen Arbeitern herabgerissen und vernichtet und bei der Rückfahrt nach Prag ein Socialdemokrat schwer verwundet worden war. Nach Schluß der Versammlung kam es vor dem Gebäude der „Narodni Listy" zu einer Demonstration der Socialdemokralen, welche unter Pcreatrufen Schilder abrissen, Fenster zertrümmerten und an dem Gebäude Beschädigungen anrichketen. Nach einer halben Stunde erschien eine Polizeiabtheilung, welche die Demonstranten zerstreute. Passanten, welche die Socialdcmotraten an dem Zerstörungswerk zu hindern versuchten, sollen mit Todtschlag bedroht worden seln. * Wien, 5. Juni. Bei der Aspernbrücke stießen gestern Nach mittag, wahrscheinlich infolge unvollständiger Weichenstellung, zwei Straßenbahnwagen zusammen. Der eine derselben wurde nahezu vollständig zertrümmert; neun Personen wurden verletzt, darunter ein Hauptmann schwer. * Pest, 5. Juni. Ein aufgetauchter Streit wegen des Stell vertreters des Bischofs Strohmayer wurde rasch beigel« gt. Strohmayer unterbreitete seinen Stellvertreter der Kurie zur Be stätigung, und zwar ohne Wissen des Wiener Nuntius Tallinn. Tie Curie bestätigte den Stellvertreter im guten Glauben. Ter Stell vertreter geht nun feiner Anwartschaft verlustig. Zur Nachfolge ist ein rein kirchlicher Stellvertreter bestimmt, der keine politischen Be fugnisse eines Bischoss-Stellvertreters auszuüben hat. (Mgd. Ztg.) * Wcrschktz, 5. Juni. Als der griechisch-orthodoxe Bischof Zmejano witsch heute Vormittag im vollen Ornat sich zur Pfingstfeier nach der Kirche begab, wurde er vom Solizitator Popo- vitsch mit einer K « u l e b e d r o h t. Als Popovitsch zu einem Hiebe ausholen wollte, wurde er durch den Secretair und den Diener des Bischofs daran verhindert. Popovitsch wurde sestgenommen. * Paris, 5. Juni. Die deutsche Botschaft widerspricht im „Figaro" der Meldung, wonach der hier weilende Reichskanzler Fürst von Hohenlohe mehreren hiesigen Persönlichkeiten feine Absicht geäußert habe, zurücktreten. (Mgdb. Ztg.) * Paris, 5. Juni. Der Teputirte C a st e l i n kündigt eine neue Interpellation in der Dreyfus-Angelegen- heit an, und fragt im „Jour" die Regierung, ob sie nicht endlich gegen das Dreyfus-Syndicat, welches sich geradezu des Hochverraths schuldig mache, einschreiten werde. Brüssel, 5. Juni. Spanien hat sich nunmehr gleichfalls der Conferenz zur Abschaffung der Zuck«rprämien angeschloffen, und bestimmte seinen Gesandten in Brüssel und einen technischen Telcgirten zu Theilnehmern an der Conferenz. * Chiasso, 4. Juni. In Vercelli wurden gestern auf vier Bauernkarren 58 Landarbeiter, Männer und Frauen, gefesselt eingebracht. Eine starke Infanterie- und Cavallerie-EScorte mit geladenen Gewehren begleitete dieselben. (B. L.-A.) * Rom, 4. Juni. Die „Opinione" schreibt, einige italienische und französische Blätter berichteten, der V a t i k a n habe P r o t e st e an Vie auswärtigen Regierungen gerichtet, bezw. feinen Nuntien Weisungen ertheilt, um die Mächte auf die Maßnahmen aufmerksam zu machen, welche die Regierung des Königs Humbert zur gesetzmäßigen Verth eidigung gegen die Associa tionen, Gruppen und klerikalen Blätter hat ergreifen müssen, um die Ausartungen einer extremen reactionairen Partei einzudämmen. Tas Blatt sagt, es bezweifle, daß diese Gerüchte begründet seien, aber es wisse sicher, daß die sehr herzlichen Beziehungen, in denen Italien zu allen auswärtigen Regierungen stehe, jeden Zweifel an der negativen Ausnahme ausschließen, welche jetzt wie früher jeder Versuch der päpstlichen Knrie finden würde, den inneren politischen Fragen Italiens «inen internationalen Charakter bcizulegen. Ita lien vertheidige sich gegen die Feinde des Staates, wie jede Regie rung, auf Grund seiner Rechte und Pflichten, welche niemals ver kannt werden würden. Tas eben besprochene Gerücht, meint die „Opinione", scheine erfunden zu sein, aber selbst wenn es irgendwie begründet sein sollte, so würde ein solcher Versuch kein besseres Schick sal haben, als andere ähnliche Versuche bereits bei den anderen Regie rungen erfahren hätten. * London, 4. Juni. Heute nahmen die Kohlengruben besitzer die Berath ungen in Cardiff wieder auf; die von den Arbeitern geforderte lOproc. Lohnerhöhung wurde wiederum abgelchnt. * Lissabon, 5. Juni. Tie Cortes haben sich bis zum 2. Januar n. I. vertagt. * bhristtania, 4. Juni. Kais er Wilhelm trifft, Wit der „Voss. Ztg." geschrieben wird, am Sonnabend, den 2. Juli auf der „Hohenzollern" im Touristenorte Odde ein. Einige Tage zuvor er scheint dort ein deutsches Torpedoboot, das «in Denkmal für den Lieutenant v. Hahnke mitbringt, der auf der vorigen Nordlandsreise zur Umgebung des Kaisers gehört hat und im Hardangcr Gebiet verunglückt ist. Nach dem Besuch in Odde wird der Kaiser nördlich die Fahrt durch die Fjorde fortsetzen und wahrscheinlich auf der Rückreise, etwa am 30. Juli, in Bergen eintrefsen, wo ein dreitägiger Aufenthalt geplant ist. * Esbjerg, 5. Juni. Tas Kanonenboot „Grönsund" be schlagnahmte die Dampfschiff« „Varel" aus Geestemünde und „Commandanl» aus Bremerhaven wegen gesetzwk-ri-rk Fischerei auf dänischem Gebiet. * Petersburg, 5. Juni. Ter Minister deS Auswärtigen Graf Murawjew ist nach Wiesbaden abgrreist zur Beerdigung seiner Mutter, der Gräfin Ludmilla Murawjew, die dort am 3. Juni ge storben ist. * Odessa, 5. Juni. Aus P o r t A r t h u r wird gemeldet: Seit der Besetzung des Ortes durch die Russen herrscht hier eia« fieberhaft« Bauthatigkeit. Cs werden Grundstücke erworben, fis kalische und private Gebäude ausgeführt. Die russische freiwillige Flotte errichtet in Port Arthur undTalienwan Agenturen, Dampfer stege und Lagerhäuser. Die russisch-chinesische Bank hat in Port Arthur eine Filiale «tablirt. * Belgrad, 5. Juni. Die Wahlen zur Skupschtine sind im ganzen Lande ruhig verlaufen. Gewählt wurden 112 Libe rale, 62 Fortschrittliche, 19 Neutrale und 1 Radikaler. * Athen, 5. Juni. Dir königliche Familie ist nach einer einmonatigen Reise ins Innere des Landes hierher zurückgekehrt. * New Kork» 6. Juni. Nach einem Telegramm auS Cap Haiti»» verlautet dort gerüchtweise, der Präsident der dominikanischen Republik, Heureaux, sei ermordet worden. * Havanna, 4. Juni. Die C o lo nia l r t g i eru ng hat be schlossen, den Handelsverkehr mit Maaren, welche aus neutralen Ländern stammen, zu gestatten und die Ausfuhr von Lebensmitteln, sowie von Zucker zu untersagen, außer wenn dersrlbe nach Häfen ausgeführt wird, aus denen Kuba Lebensmittel und Kohle einführt. Ein Rundschreiben theilt den fremden Consuln mit, daß nach Kuba eingesührte Lebensmittel von Zollabgaben frei find. — Tas Kanonenboot „ Ardilla " ist trotz der Blokade hier eingetroffcn. Der Krieg. * Washington, 4. Juni. Das Marinedepartement veröffentlicht folgende über Le Möle Nicolas hier eingegangene vom heutigen Tage dadirte Depesche des Admirals Sampsou: Es ist mir ge- lungen, gestern Nachmittag 4 Uhr den „Merrimac" in den Canal von Santiago zu versenken. Die Operation wurde mit großer Bravour von sieben Mann unter Führung deS Marine ingenieurs Hobson auSgrführt. Admiral Cervera, der ihrer Tapferkeit Anerkennung zollte, schickte mir einen Parlamentär mit der Meldung, daß alle acht kriegsgefangen und zwei davon leicht verwundet seien. Ich bitte um die Erlaubniß, die eventuelle Aus- Wechselung dieser Kriegsgefangenen gegen kriegsgefangene Spanier in Atlanta herbeizusühren. Im Hafen von Santiago liegen sechs spanische Kriegsschiffe, die der Wegnahme oder Zerstörung nicht entrinnen können. * Madrid» 5. Juni. Deputirtenkammer. Der Teputirte Bores verlangt, daß Maßregeln ergriffen werden zur Erhaltung der Philippinen, di« nicht auf ihre eigene Vertheidigung an gewiesen sein dürften. Er begreife nicht, weshalb noch nicht Ver stärkungen dorthin entsandt seien, denn es sei an der Zeit, die Niederlage von Cavite zu rächen. * Madrid, 4. Juni. Hier verlautet, die Spanier hätten gestern bei Santiago einen glänzendenSieg davongetragen, ein ameri- kanisches Schiff in den Grund gebohrt und zwei amerikanische Panzer schwer beschädigt. * Madrid, 5. Juni. Der transatlantische Dampfer „San Augustin" ist aus Santiago de Cuba, von wo er am II. Mai abging, in Cadiz eingetroffen. — Ein Kaufmann in Barcelona er- hielt ein Telegramm, in welchem es heißt, ein spanisches Ge schwader sei ain 27. v. M. im Indischen Ocean gesehen worden. * Madrid, 5. Juni. Hier eingtgangene Briefe aus Puerto Rico theilen noch einige Einzelheiten über die Beschießung der Stadt am 13. Mai mit und bestätigen, daß Admiral Samp- son Las Bombardement ohne vorhergehende Benachrichtigung eröffnet habe. Die Zahl der in die Stadt geworfenen Granaten betrug 700; die Spanier hatten 7 Todte, 70 Verwundete. Das Jntendanturgebäude, eine Caserne sowie ein Privatgebäude erlitten unerhebliche Beschädigungen. — Der Ministerrath wird sich heute Abend mit der Angelegenheit der Z i n s e n z a h l u n g der kubanischen Schuld beschäftigen. * New dort, 5. Juni. Nach einer Depesche aus Port au Prince erneuerten die ameeikanischen Schiffe das Bombardement von Santiago am Freitag Abend. Die gegen die spanischen Batterien gerichtete starke Kanonade dauerte eine Stunde und be- schädigte die Batterien erheblich. * New Kork, 5. Mai. Nach einem Telegramm des „Eoening Journal" von Cap Haitien wurde während der ganzen Nacht vom Sonnabend zum Sonntag eine Schlacht bei Santiago er wartet. Seitens der Spanier wurden zahlreiche Truppen nach der Küste gesandt, um eine Landung der Amerikaner zu verhindern. Dem Vernehmen nach landen die amerikanischen Kriegsschiffe eine große Streitkraft und zahlreiche Geschütze in Punta Cabrera, einige Meilen vom Hasen von Santiago entfernt. * Washington, 4. Juni. Der Senat hat heute mit 48 gegen 28 Stimmen die Bill über die Beschaffung der Einnahmen für Kriegszwecke angenommen. * Petersburg, 5. Juni. Anknüpfend an die Absicht Spaniens, an die Intervention .der Mächte zur Erlangung des Friedens zu oppelliren, sagen die „Nowosti", es sei die höchste Zeit, dein unsinnigen, verbrecherischen Kriege, welcher ganz und gar auf die Vernichtung nationaler Reichthümer, Zerstörung blühender Städte, sowie Unterdrückung des Handels und der Industrie ge- richtet sei, rin Ende zu setzen. Das Blatt ist erstaunt, daß noch Niemand die moralische Seite deS Kampfe- der kubanischen Auf- ständischen gegen die Regierung beachtet habe. Während die europäischen Staaten für diejenigen ihrer Staatsangehörigen, die nach Amerika, nach den Küsten des Großen Oceans und anderswohin auswandern, sorgen, damit sie dort in gleicher Weise sichergestellt wie im Baterlande, mit diesem sicher vereint bleiben, revoltiren spanische Unterthanen auf Cuba und den Philippinen, durch die Unabhängigkeit der Nachbarstaaten bethört, gegen die Regierung und das Vaterland, welches sie an Fremde verrathcn. Das Blatt schließt, der Appell Spaniens an die Mächte sei schon eine Art von Capitulation. Amerika müsse seine Prätension freiwillig dem Gerichte der Mächte übergeben und könne dies nicht umgehen; denn seine Lage mit den beiden offenen Küsten linien sei durchaus nicht derart, daß es den vereinigten Flotten von zwei oder drei Mächten Widerstand leisten könnte. Möge Europa seine mächtige Stimme erheben und möge dort wieder Friede werden, wo die Menschheit nur friedliche Entwickelung und den Triumph der Civilisation zu sehen gewohnt ist! stiiikktr 6o8c!iMct8ricIilai^ ä 2^0, 2,80,180, 100 pro Vs lA MMMM RRvR Vs »V wV MKTGKR Ws M M im kesclimcl!: il 140, 120,100,0.80 Hl pro V- IG VI Vs »4 WRIIoTIIIRl keke-lllensilien offerire zu mäßigen Preisen. ko-rplaUvukoSor, kstlsukossvi-, kLltsilkosssr, knuckrsisokollsr, SatkoSvr otv. 1» I e«l»r nnN kV o. UIvvmsnn, Koffer-, raschen- aad §e-er»aalka-Fadrid, Brühl 87. Brühl 87. - Gegründet 1842. Fernspr. 2089, A. I. IllustrirteS Waarenvcrzeichnttz aller Arten Koffer- und vederwaaren kostenlos
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