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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.03.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18960309014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896030901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896030901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-03
- Tag1896-03-09
- Monat1896-03
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1816 üuui l i en (Mu. Ninna Vaotrokov Osear Hsrrmann, Lehrer, Verlobte. Leipzig, i>n März 1890. Für die herzliche Theilnahme beim Hin- scheiden unseres lieben Gatten und BaterS Albert Scheidet lagen wir allen werthen Freunden und Bekannten, sowie auch Herrn Pastor vr. JeremiaS für seine trostreichen Worte am Grabe und dem Blüthner'schen Gesangverein unseren besten Dank. Tie tiestrauernde Familie 8ei»vtÄtzI. Gestorben: Herr Carl Fleischmann in Naumburg. Frau Wildelmine Menzel in Naumburg. Frau Margarethe Seibt geb. Trummler in Meißen. Fran Emilie verw. Schlegel in Dittmannsdorf b. Penig Frau Jodanne Christiane verw. Schöne geb. Lederer in Stadttheil Wahlen. Herrn Friedr August Riuk'S in Crimmitschau Sohn Bernhard. Herr Rudolf Sammler, Färbermeister in Crimmitschau. Frau Christiane Friederike Schaarschmidt geb. Schwarz in Reichenbach i. Vvgtl. Frau Hedwig Kalbskops geb. Seidel in Reichenbach i. V. Herrn Franz Bauer's in Reichenbach i. V. Sohn Walther. Herr Heinrich Eduard Scheffler, Webermeister in ^r.u.iom um «mop>enue>,a>. 2). Z. umvaa> Reichenbach i. V. Frau Christ. Christliebe II. , - Kartoffeln u. Möhren m. Scdopsenfl. D. V. «Strobel. Schrenner geb. Jungk in Schönbach. i Nene Lelvj. Lveise-Anit., Zeitz. Str. 43/45. Montag: Rindfleisch u. Gräupchen m. Kohlrabi. m «D Pvstsir, Anstalt s.Nalurdeilmeth.,Kastrndamvsbd.,Packg.,Mass., «.Ul^U2LU2KFvbH, Giisse.Wann...2iv.?Iieg.-,Strahl-u allemcdic^Bader.Broiv./ir. Leuts entschlief sankt nach länxsrsm I-eidsn am Lerrseblajs wein lieber Latte, unser treusorksnäsr Vater, Lekevieeer- und Grossvater I-aüviA »ornllLUll VolßtILilLsr im tast vollencketvn siebrirrsten Lebsusjabro, tiel betrauert von den Leinen. Lokli», den 7. ilärr 1896. ^UKustenslrasss 18. Vie Drauerksierliokksit ündet vionsta«, den 10. Llärr, Vormittags 10 Lbr iw Lauso statt. Ä 2d UM — LS« 2 F» uitseriev u I»auvk«-irii«I. Für Herren IRRRRR^RR von8-' ,1 u. 4-9 Uhr. Damen v. 1-4 Uhr täglich. » Wonne«- u. Hausbäder zu jeder Tageszeit. UH Damen: Dienst., Donnerst. u.Sonuab. v.'/,9- SI,LLWLllLLLL-Lr<KSsLLL LV . -/.II u. Montag, Mittw., Freit, v. '/.2-5 Ubr. liUltitrilt I! »ti Trinverut. öes Lchwlininvainus. Damen III-VlII Litt Dienstag, Donnerstag, Sonnabend von -/,9 I>iilpe»iir«»r»»!»« 14. biS-'.ll, Montag,Mittwoch,Freitag». ".2-5 U. MUj, 1*1 al » Lchwtiumbasflu, Damen: Montag, Miltwoch,Sonnabend2-V,5U. IvU VaTlR» Wanncnbövcr: Dienstag, Donnerstag, Freitag -/,9—II Uhr. Russische,Röm.-irische, Bankdamps-u. Special-Cur-Bäderjed. Form. Massage. Damen:I-4Nm. URis VHa iD l'empvrntur dvsOO , Damen: Monl .Mlllw..Freit.' ,2-5Namm. RMRa»tL<»EHEn,»L,^,-li,vinimba88iutiv »Dienst.. Donnerst.. Sonnab. ".9--i,II Borin LTa Lchlctteritr.l 1. Äaiiiicn-n.KieseriiaocloantpsbäS D«, Sicherste Hille bei Gicht, Rheumatism.. Erkältunqsleid. rc Die Feier des fünfzigjährigen Militairdienstjubiläums des Prinzen Georg von Sachfen in Leipzig. DaS goldene Militairdienstjubiläuin des Prinzen Georg fand gestern in unseren Mauern durch eine Reihe festlicher Veranstaltungen einen beredten äußeren Ausdruck. Bor Allem war eö die Garnison, welche den hohen Ehrentag des er lauchten Heerführers in glänzender Weise als Festtag zu begeben wußte. Früh um 1/2? Ubr weckten die Militair- capellen deS lO7. und 134. Regiments. Zu dem um 11 Ubr Vormittags in der ThomaSkircke abgehaltenen Festgottesdienst batten sich die drei Regimenter der hiesigen Garnison, daS 7. Infanterie-Regiment „Prinz Georg" Nr. 106 in Eompagnicstärke von je 50 Mann, mit den Officiercorps eingejuudcn. Die ernst erhebende Feier begann mit der von der Capelle deS 107. Regiments unter des köuigl. Musikdirector Walther Leitung vorgetragenen „Ambrosianischen Lobgesang", an den sich das Vorspiel aus „Parsival" schloß. Seiner Festpredigt legte Herr Dwisions- prediger vr. von Criegern den Brief St. Pauli an die Epheser Cap. 5, 1—9 zu Grunde, jenen für „Oculi" vor geschriebenen Text mit dem auf die Nachfolge Christi hin weisenden Worte von selbstloser Liebe und Reinheit der Gesinnung. Der hochgeschätzte Kanzelredner stellte den Hoden fürstlichen Jubelhelden m daS Licht dieser Worte, wies auf seine ruhmreichen Thaten im Dienste des Vaterlandes und deS HeereS hin, dem er sich mit ganzer Kraft und mit Hin gabe seiner ganzen Persönlichkeit gewidmet und prieS ihn weiter als Freund und Beschützer der Kunst, als treuen Hausvater, dessen häusliches Leben musterhaft für jedes Bürgerhaus geworden sei. Nach Gebet und Segen des Geist lichen schloß mit dem Gesang des Liedes „Nun danket alle Gott" die Feier in der Kirche. Inzwischen hatte bereits der übrige Theil der nicht zur Kirche befohlenen Mannschaften der hiesigen Regimenter zur großen Paroleausgabe auf dem Augustusplatze Aufstellung genommen, mit ihnen die Abordnungen der Militair- vereine unserer Stadt und des Bezirks, durch über fünfzig starke Fahnendeputationen vertreten. Als die aus der Kirche kommenden Mannschaften auf der nördlichen Seite des AugustnSplatzeS eingerückt waren, das 106. Regiment an der Theaterfront, das 107. Regiment vor dem Hauplpostgebände und das 134. Regiment der Hauptstraße nach Süden ent lang, nach letzterem die Officiercorps des Jnactivitäts- und Beurlaubtenstandes und endlich nach Westen die Abordnungen der Militairvereine, bot sich bei Hellem Sonnenscheine dem Auge ein herrliches militairischeS Bild. Gegen -/.l Uhr trat in die Mitte der Regimenter der Brigade-Commandeur der l8. Brigade, Generalmajor von Loeben. Weithin ver nehmbar klang seine Ansprache: „Se. königliche Hoheit Prinz Geor^ begeht heute die seltene Feier seines goldenen Dienst- jubilaumS. Regste Theilnahme und Förderung hat der höbe Jubilar der vaterländischen Armee zugcwendet, und so soll beute die bohe Verehrung für ihn in den Rus ausklingcn: Se. königliche Hoheit Prinz Georg lebe doch!" Ein tausend stimmiges Hoch, begeistert auSgerufen, brauste dahin und rief ein lautes Echo wach Machtvoll erklang dann die Sachsenhymne, von der Capelle deS 107. und 134. Regiments gespielt, über den Platz. In Begleitung des Generalmajors Freiherrn von Hausen und Oberst Polen begab sich dann Generalmajor von Loeben die Fronten entlang, während die MusikcorpS abwechselnd zu spielen begannen. Um 1 Uhr rückten die Mannschaften m ihre Quartiere, während die Officiercorps der einzelnen Regimenter sich in die CasinoS zu den daselbst abgehaltenen Festdiners begaben. Unmittelbar nach der Parole-Ausgabe versammelten sich auch die Osficiere deS Beurlaubtenstandes zu eimm Festmahl in Noth'S Weinrestaurant. An Stelle des zur Jubiläumsfeier nach Dresden befohlenen Bezirkscomman- deurS Herrn Oberst von Zezschwitz präsidirle Herr Oberst lieutenant Graeße. Sein erste», mit voller Begeisterung von der Versammlung aufgenommenes Hoch galt dem Landes herrn, Sr. Majestät dem König, dann wandte sich Herr Oberstlieutrnant .Graeße der hohen Person des gefeierten Jubilar-, Sr. königl. Hoheit Prinz Georg zu, dessen mili tairischeS Lebensbild entwerfend und seinen ruhmreichen An- theil an den denkwürdigen Schlachten und Gefechten auf Frankreichs Boden preisend, wo den erlauchten Heerführer in den schwierigsten Augenblicken Kaltblütigkeit, Klarbeit und unerschütterliche Ruhe und Umsicht auszeichneten. General feldmarschall Prinz Georg, ein um das Vaterland besonders verdienter General, erscheine als ein hellstrahlendes Vorbild von Pflichttreue, reich an allen militärischen Tugenden, an seinem Ehrentag. Der tapfere ritterliche Prinz habe den größten Theil feines Lebens in den Dienst der sächsischen Armee gestellt; unentwegt habe er seine ganze Kraft dafür eingesetzt, um die hervorragende Stellung, welche dieselbe m dem deutschen BundeSheere rinnebme, zu erhalten und zu befestigen. Der Jubeltag deS Prinzen werde überall im Lande, vor Allem in militairischen Kreisen und allen Denen, die deS Königs Rock getragen, in dankbarer Erinnerung an die fürsorgliche Tbätigkeit gefeiert werden, mit der derselbe jeder Zeit das Wohl seiner Untergebenen in den ihm unterstellten Truppen- theilen zu fördern gewußt habe. Auch die Officiere des Beurlaubtenstandes rufen dankbaren HerzenS: „Hoch Seine königliche Hoheit Prin» Georgi" M,t hoher Begeisterung stimmte der Kreis der Osficiere in den Hochruf ein. Sämmt- licbe Festlichkeiten standen unter dem Eindruck voller Be- aeisterung und herzlicher, freudiger Theilnahme an der goldenen Jubiläumsfeier de« erlauchten ritterlichen Führers der sächsischen Ar»«. —m. MilitairischeS. * Die Zahl der durch die preußischen Remonte-Ankaufs. Commissionen im Jahre 1894 erworbenen Pferde hat 8706 betragen, während die Zahl der den Commissionen vorgestelltcn sich aus 25 242 belaufen hat. Es sind mithin von den angebotenen Pferden 34 Procent, etwas mehr als der dritte Theil, erworben Unter de» Provinzen und Ländern, in denen Märkte abaehalten wurden, steht Ostpreußen mit 11306 vorgestelltcn, 5408 (also 48 Proc.) angekauften Pferden obenan, dann folgen Hannover mit 33!6 bezw 754 (23 Proc), Schleswig-Holstein mit 2927 bezw. 431 (15 Proc.), Pojen nut 1823 bezw. 304 (24 Proc.), Schlesien mit 460 bezw. 133 (29 Proc.). Bon ven übrigen Anka Osgebieten seien noch Brandenburg mit 990 vorgestelltcn, 225 angetansten (23P:oc.), Mecklenburg-Schwerin mit 855 bezw. 222 (26 Proc.), Mectlenburg- Strelitz mit 240 bezw. 119 (50 Proc.), Oldenburg m t 281 bezw. 30 (II Proc.) und die Berliner landwirthjchastliche Ausstellung mit 70 bezw. 48 genannt; an letzterer Stelle wurde des günstigste Verhältniß zwischen Angebot und Erwerb mit 69 Proc. erzielt. * Der den französischen Kammern zugegangene Vor anschlag für den Haushalt des Heeres und der Flotte im Jahre 1897 beziffert den Bedarf für das erstere auf 692 434 807 Frcs., wovon für das Heer im Muttcrlande 563 457151 Frcs. zu ordentlicher und 28 000 000 FrcS. zu außer- ordentlicher Verwendung gefordert werden, für das Heer in den Colonien auf 100 977 656 Frcs., wovon 51343 810 Frcs. für den Bedarf der Reserve dieses Heeres in Frankreich, Algerien und Tunesien und 49 633 846 Frcs. für das Hcer selbst in den Colonien bestimmt sind. Für die Flotte werden 237 147 300 Frcs. gefordert. Im Ganzen werden mithin für die bewaffnete Macht 958 312 661 Francs beansprucht. Ocsterreich-Nttgarn. Zum General-Cavallerie-Jnspector ist an Stelle deS in den Ruhestand getretenen FeldmarschalUieutc- nants Frhrn. v. Wägern FelbmarfchaMieutenaut Alois Graf Paar getreten, welcher 1840 geboren und 1858 in das Heer trat. Feld marschalllieutenant Graf Alois Paar ist ein Bruder des ersten Gcneraladjutanten des Kaisers, Generals der Cavallerie Grafen Eugen Paar. * Die Befestigung von Kopenhagen sowohl aus der Landleite als nach der See hin ist fertiggestellt und das Middel- grundsfort im Sommer 1895 als letztes in der Reihe der Festungs werke der Fcstungsverwaltung überliefert worden. Innerhalb der Seebesestigung wurden vom 28. bis 31. August und vom 16. bis 19. September v. I. im Verein mit einem Uebungsgeschwader Hebungen im Nacht-, Gefechts- und Sicherungsdienst abgehalten. Außer den gewöhnlichen Uebungen fanden noch Hebungen im Bau größerer Batterie» und im Anlegen von Straucharbeiteu statt. Span. * DaS diesjährige PreiSreiten der Bayerischen Cam- pagne-Reitergejellfchast findet am 14. Juni zn München statt. Das Staatsministcrium des Innern har einen Betrag von 800zur Pränuirung von Pferden zur Verfügung gestellt, welche in Bagern gezüchtet sind, uno die Gcjclljcvasl hat in einer General versammlung beschloßen, die eine Hälfte dieser Summe dem Züchter des für den Reildrenst am ureigen geeigneten Pferdes unter den zum Wettbewerbe um die Preise des Preisreitens einlrelenden zu gewähren, die andere Hälfte je nach der Zahl der vorhandenen bayerijchen Pferde und dem Bedarf an Preisen auf die übrigen Züchter zu verlheilen. * Während der Lagerversammlnng bei Krassnoe Sselo 1895 hat die Oificier-Cavalleriejchule Uebungen in der svst.ina- tijchen Gewöhnung der Pferde an die Arbeit, rm Jagbreiten und in Fernritleu angegellt. Für die Trainirung wurden 64 siebenjährige Dragoner- und 25 KomkenpferLe bestimmt. Sie dauerte 2 Wochen, in welcher Zeit man es erreichte, daß man in zwei Reprisen mit einer Zwischenzeit von 10 Minuten 5 Werst (Kilometer) Galopp reiten konnte, und zwar eine Werst in 2 Minuten 10 Secunüen bis 2 -Minuten 5 Sccunden. Das Jagdreiten entsprach den Schnitzel jagden, da die Cavallerieschule über keine Meute verfügt. Die erste Jagd wurde auf einer Strecke von 3 Werst mit drei Hindernissen, die zweite von 3 Werst mit >echs Hindernissen, die dritte 4'/i Werst mit fünf Hindernissen, die vierte 5 Werst mit sechs Hindernissen, die fünfte 6 Werg mit sechs Hindernissen geritten. Der Fernritt wurde zwischen dem Lager von Krassnoe Sselo und Luga aus geführt. Man brach um 5 Uhr Morgens am 8. Juli aus und traf um 9 Uhr AbendS nach Zurücklegung von 108 Werst in Luga ein. 16 Werst hatte man gesührt, 4'/, Stunden betrugen die verschiedenen Halte zusammen. Zn Luga wurde die Nacht zugebrachi und am anderen Morgen um 7 Uhr aufgebrochen. Um 11 Uhr 30 Minuten Abends erreichte man daö Lager wieder. Am anderen Tage wurden die Pferde besichtigt, sie waren frisch und im Stande, einen weiteren Parforceritt auszuiühren. Letzt» Nachrichten. -8- Leipzig, 8. März. Zur Feier des fünfzigjährigen Militairdienstjubiläums des GeneralfeldmarschallS Prinzen Georg hatten sich gestern Abend auf Einladung des königlich sächsischen MilitairvereinS 106er Hierselbst die Abordnungen vieler hiesiger Militairvereine und «ine große Zahl sonstiger Theilnedmer zu einem patriotischen Fest es mmers im „Burgkeller" eingefunden. Nach einleitenden vaterländischen Liederweisen begrüßte der bewährte Vereins vorsitzende der l06er, Herr Plesfr, unter Hinweis auf daS Ereigniß deS TaaeS die Kameraden und Gäste. Den von Herrn Friedrich Rüffer verfaßten stimmungsvollen Prolog sprach Herr Ernst Wiegand unter dem jubelnden Beifall der Versammlung. Der Gesang verschiedener Festlieder, patriotische Mnsikmcisen und Deklamationen füllten den weiteren Verlauf de» FestcommerseS au». tt Leipzig, 8. Mär». Prinz Ernst von Sachsen- Altenburg passirte auf der Rückreise nach Altenburg, von Dresden kommend, unsere Stadt. ) Leipzig, 8. März. In der Güterbodenstelle in Eutritzsch gerieth gestern Nachmittag ein daselbst beschäf- tiater Arbeiter unter eine einstürzende Schicht Bau hölzer und erlitt einen Unterschenkelbruch. Der Be- daueruSwerth« wurde in sein« Behausung gebracht und in ärztliche Behandlung genommen. — In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag stürzte sich ein in der Zeitzer Straße wohnhafter 4ljähriger Kauf mann in selbst mörderischer Absicht aus einem Küchenseuster seiner in der zweiten Etage gelegenen Wohnung in dem Hof hinab und verstarb alsbald au den erlittenen schweren Verletzungen. Schwermuth ist da» Motiv der That. U. Leutzsch, 8. März. Auf hiesigem Bahnhöfe gerieth heute Abend gegen 7 Uhr der 1873 in Altranstädt geborene, in Böblitz-Ehrenberg wohnhafte Rangirer Adolf Wenzel beim Rangiren von Wagen so unglücklich mit der Brust zwischen zwei Puffer, daß derselbe sofort in einem Siech korb nach Leipzig, nachmals aber dem Krankenhaus St. Jacob zugefübrt werden mußte. Derselbe hatte derart schwere innere Verletzungen erlitten, daß er bald nach seiner Ankunft seinen Leiden erlag. * Dresden, 8. März. Der Kaiser ließ durch den Generaladjutanten,CommandantendesHauptquartierö,General lieutenant v. Plessen, dem Prinzen Georg ein äußerst huldvoll gehaltenes Handschreiben überreichen. König Albert stellte den Prinzen Georg in Würdigung seiner großen Verdienste st la 8uito des Gardereiter-Regiments und des l. sächsischen Feld-Artillerie-RegimentS Nr. 12. Der KriegSniinisterGeneral lieutenant Edler v. d. Planitz überreichte dem Prinzen im Namen der sächsischen Armee einen silbernen Tafelaufsatz. * Dresden, 8. März. Der Kaiser von Oesterreich ließ dem Prinzen Georg von Sachsen durch den Erz herzog Otto ein sehr huldvoll gehaltenes »Handschreiben überreichen. * Berlin, 8 März. Zur Feier deS fünfzigjährigen DicnstjubiläumS des Pri'nzen Georg von Sachsen fand heute in der evangelisch lutherischen Kirche, Annenstraße 53, feierlicher Gottesdienst statt, bei welcher Superintendent Brachmann die Festpredigt hielt. An der Feier nahmen der sächsische Gesandte Graf von Hohentbal und Bergen mit dem Lcgationsattachse von Welk (der LegationSsecretär von Stieglitz ist beurlaubt und der Militärbevollmächtigte, Oberstlieutenant Graf von Vitzthum, hat sich zur Gratulation nach Dresden begeben), die hierber commandirten sächsischen activen und die in Berlin wohnenden Osficiere des Beurlaubtenstandes, die 7. und 8. königlich sächsische Compagnie des Eisenbahn- Regiments Nr. 2 und der „Kriegerverein König Albert von Sachsen" unter seinem Vorsitzenden Häusler theil. * Berlin, 9. März. Der für die KriegSerinnerungs- feier gewählte Ausschuß der Berliner Kriegervereins-Berbände beschloß heute seine Tbätigkeit durch ein Festmahl im Kaiser hof. Unter den Anwesenden waren die Generale v. Strubberg und v. Grolman, die Generallieutenants v. Spitz, v. Hoffbauer und v. Claer, Generalmajor v. Elpons und andere hohe Mrlitairs, dcr Superintendent Vorberg, sowie die Vorsitzenden der circa lOO Kricgervercine von Berlin und Umgebung. General von Strubberg brachte den Toast auf Se. Majestät den Kaiser aus und schloß dann mit einem Hoch auf den Prinzen Georg von Sachsen anläßlich dessen heutiger Jubiläumsfeier. An Se. Majestät den Kaiser wurde ein Huldigungst elegramm, an den Prinzen Georg von Sachse» ein Glückwunschtelegramm abgesandt. ES folgten weiter Toaste auf die Ehrengäste, die Kriegervereine, den Ausschuß, die Kameradschaft und die Armee. Das Fest mahl verlief in sehr glänzender Weise; an dasselbe schloß sich ein Festball. * Berlin, 8. März. Der Kaiser, der beute Vormittag beim österreichischen Botschafter vorgefakren war, verweilte, wie die „Post" hört, über eine Stunde bei Herrn v. Szögyeny. * Berlin, 8. März. Als Vertreter des Kaisers wird sich, wie die „Mil. Pol. Corr." hört, Prinz »Heinrich zu den russischen KrönungSfcierlichkeiten begeben. * Berlin, 8. März. Auf eine Anfrage in FriedrichS- ruh ist, wie die „Poft" hört, die Antwort eingetroffen, daß man jetzt noch nickt entscheiden könne, ob in diesem Jahre eine größere Deputation empfangen werden könne, oder nicht. * Berlin, 9. März. Der Ausstand der Holzarbeiter Berlins ist am Sonntag in einer Versammlung in der Brauerei Friedrichshain ofsiciell für beendet erklärt worden. Am Ausstande waren 1000 Werkstellen mit 10 500 Arbeitern betheiligt, die ihre Forderung, neunstündige Arbeitszeit, be willigt erhielten. Ueber einige Werkstätten ist die Sperre verhängt worden, weil diese die Forderungen abgelehnt haben. * Naumburg, 8. März. Der hiesige Magistrat bezeichnet die von verschiedenen Blättern gebrachte Meldung, daß hier wegen der DipbtheritiS die Schulen geschlossen seien, als durchaus unwahr. Es sei in der Stadt seit Monaten kein einziges Kind an DiphtberitiS gestorben. * Köln, 8. März. Die „Kölnische Zeitung" schreibt an läßlich des Besuches des Grafen Goluchowskiin Berlin: Allseitig hat sich bei unS die Ueberzeugung gekräftigt, daß die beiden mächtigen Nachbarreiche mit allen ihren LebenS- interesscn eng auf einander angewiesen sind. Heute bandelt es sich nicht darum, diesen Bund formell zu erneuern, er besteht noch für längere Zeit in Kraft; aber eS ist klar, daß cs nur mit Freude begrüßt werden kann, wenn die amtlichen Träger dieser Gemeinschaft der Interessen wiederholt in engen persönlichen Gedankenaustausch treten und sich über alle schwebenden politischen Fragen mit Gründlichkeit aussprechen. DaS ist bisher im vergangenen Jahre in Aussee und Wien geschehen, da» wird jetzt in Berlin fortgesetzt und wie damals, wird sich anläßlich dieser Meinungsanssprache die Bestätigung voller Uebereinstimmunz und damit eine neue Bürgschaft für die Sicherung deS europäischen Friedens ergeben. Die jetzige Zusammen kunft fällt in eine Zeit, wo nach manchen ursprünglich aufregenden Zwischenfällen wieder Rübe in die auswärtige Politik zurückgekehrt zu sein scheint. DaS schwere Schicksal, das einen treuen und ritterlichen Bundesgenossen getroffen, wird die Ueberzeugung von der Notbwcndigkeit eines festen Zusammenstehens zwischen den beiden mitteleuropäischen Staaten und Italic» nur noch weiter kräftigen und damit den Dreibund, soweit eS möglich ist, noch mehr befestigen. Wer gegentheilige Erwartungen ausspricht, verkennt die innere Natur deS Dreibundes oder läßt seinen Wunsch den Vater seiner Gedanken sein. Italien hat jetzt besondere Gelegenheit, seine wahren Freunde kennen zu lernen, und auch die jetzige Zusammenkunft der leiten den Staatsmänner der beiden mit Italien verbundenen Staaten wird in Rom nur sympathischen Widerhall finden. DaS bei der bevorstehenden Zusammenkunft alle Fragen zur Erörterung kommen werden, versteht sich von selbst. Wenn hier und da gewisse Schwierigkeiten in den Beziehungen zu England zu Tage getreten sind, so stebt dem anderer seits eine unverkennbare Besserung der Beziehungen zu Rußland gegenüber, die gleichfalls den friedlichen Zielen deS Dreibundes willkommen sein kann. * Oberhausen, 8. März. Im Rheinland, besonder» in der Jnvustriegegend, mehren sich di« öffentlichen Kund gebungen argen da« Margarinegesetz. Heute nahm hier eine große Versammlung einstimmig eine Resolution an den Reichskanzler, den Reichstag, den LandwirtbschaftSminister nnd den Vertreter deS Wahlkreise» ReichStagSabgeorvneten vr. Hainmacher an, in welcher die dringende Bitte aus gesprochen wurde, daS ganz« Gesetz abzulehnen. * Wien, 8. März. Der österreichisch-ungarische Minister des Aeußern, Graf GoluchowSky, reist in Begleitung deS Cabinetschefs v. Merey morgen früh 7 Uhr 40 Min. über Oderberg nach Berlin ab. * Part», 8. März. Präsident F au re verließ heute früh Marseille auf der Rückreise nach Pari». Unterwegs macht« er unter anderen Städten auch auch in Aix halt, woselbst er die Spitzen der Behörden und den Erzbischof empfing. Der Erzbischof versicherte in einer Ansprache die Ergebenheit deS französischen Klerus dem Vaterlande gegenüber; er gab dem Wunsche Ausdruck, der Präsident wolle, so weit eS ihn: möglich sei, alles Böse verhindern und alles Gute thun, und schloß damit, die Mission desjenigen sei, der der erste unter dcn Franzosen ist, der Diener aller Franzosen zu sein. * Paris, 8. März. Die HeereScommission beschloß gestern, aus der Weigerung des KrieaSministerS Cavaignac, die Entscheidung de« obersten KriegSrathS mitzutbeileu, keinen Streitfall zu machen, und wird diese Thatsache in ihrem Bericht erwähnen. Ferner beschloß die Commission, das l9. ArmeecorpS beizubebalten, eine Colonial-Armee dem Kriegs Ministerium mit gesonderter Verwaltung zu unterstellen. — In der Budgetcommission erklärte gestern der Finanz minister Doumer, die Regierung beharre auf dem Einkommen steuer-Gesetzentwurf. Sie werde keinen anderen Entwurf einbringen. Die Kammer werde entscheiden. Die Commission beschloß sodann, ihren vorgestrigen Beschluß der Kammer am Montag vorzulegen. * Bordeaux, 8. März. Gegen den ehemaligen Rechts anwalt Friedmann ist, wie die Blätter melden, das AuS- lieferungSbegebren auch wegen Theilnahme an betrügerischem Bankerott gestellt. Gegen die bezügliche Mittheilung dcS Staatsanwalts hat Friedmann lebhaft protestirt und erklärt, er sei ein Opfer, nicht ein Mitschuldiger an dem Bankerott der „Rheinisch-Westfälischen Bank". * Modanc, 8. März. Ein mit Maaren und Vieh be ladener Zug entgleiste am Ausgang des Mont-Ceniö-Tunncl. Mit Ausnahme der letzten 3 Wagen ist der ganze Zug und die Locomotive zertrümmert. Der Maschinenführer und dcr Heizer sind getödtet. * Nom, 7. März. AuS Massaua an den „Corricre della Sera" gerichtete Depeschen melden folgende Einzel heiten über die Schlacht bei Adua am 1. März: Die Bri gade Dabormida, welche zum großen Theil vernichtet war, leistete trotzdem bis zum Abend Widerstand und verhinderte so den Feind an weiterem Vordringen. General Dabormida starb inmitten seiner Soldaten, von Schüssen durch bohrt. Das Beispiel der italienischen Truppen belebte den Muth der AskariS. Die Alpenjäger, welche von Oberst Nava commandirt wurden, thaten Wunder der Tapferkeit. Oberstlieutenant Melini siel, indem er ausrief: „Vorwärts, meine Alpenjäger !" Die Krieger von Amara, welche grau sam und diebisch sind, stachen die Verwundeten nieder und plünderten sie dann; den verwundeten AskariS waren »Hände und Füße abgeschnitten. Die im Feuer stehenden Batterien wurden vernichtet. Alle Officiere der Batterien der Brigade Arimondi fielen im Kampf. Als die italienischen Truppen in Saganeiti anlangten, waren sie in beklagcnSwerthem Zustand in folge deS langen Rückmarsches, bei welchem sie durch die Reiter der Gallas bis Maimarat verfolgt wurden; hier wurden letztere durch die Brigade di Broccard zurückgeschlagen. Die Gallas griffen darauf die Bagage in Mamergas an und lheilten sie unter einander. Man glaubt, daß General Ari mondi todt oder gefangen ist. Andere Details betreffen die von General Albertone befehligte Eingeborenen-Brigade, welche in das feindliche Lager eindringen sollte, um die Abessinier vom Schlachtfelde abzuziehen. Die Brigade mußte jedoch nach zweimaligen Angriff zurückgehen, von sehr starken feind lichen Kräften bedrängt. Bei diesem Rückzüge gerieth die Brigade Albertone in einen Engpaß, wo die anderen zur Unterstützung der Brigade vorgesandten italienischen Truppen auS Mangel an Platz sich nicht entwickeln konnten. Die Folge davon wär, daß die Höhen von den Schoaneru besetzt wurden. Hätten statt dessen die weißen Truppen die Stellungen rechtzeitig besetzt, so würden die Italiener siegreich ge wesen sein. Man glaubte vermöge der größeren Manövrir- fäbigkeit und der besseren Ordnung zu siegen. 20 von den gefangenen Osficiere», darunter Oberstlieutenant Galliano, sind nack Schoa gebracht worden. Andere Depeschen melden, daß am Tage der Schlacht 113 Bagagewagen von 2 Com pagnien Schoanern bei Sauriat geplündert wurden, daß aber dieMunition, welche aus Maulthiere verpackt war, gerettet wurde. Die Schoaner gaben Feuer auf die Krankenträgercolonnen ab und schossen auf Aerzte und Verwundete. — In dcr Schlacht betrug die Stärke der Abessinier 100 000 Mann gegen 15 000 der Italiener. Außer den Brigaden Albertonc und Dabormida, welche sich ausgezeichnet schlugen, wurden di anderen zu sehr zusammengedränzten Truppen überrascht und unterlagen mit Ausnahme der Alpenjäger des Oberst Nava. Oberstlieutenant Galliano wurde durch einen Säbel hieb verwundet. Prinz Chigi siel, indem er den General Albertone schützte. * Rom, 9. März. Nach einer Privatdepesche ans Massaua telegraphirte am 2. März Major Prestimia, der Commandant vom Fort Adigrat, er sei entschlossen, das Fort zu kalten bis zur letzten Möglichkeit, und fügte hinzu: Wir haben Lebensmittel für einen Monat und ich hoffe, diese Frist noch verlängern zu können, indem ich alsbald die Rationen vermindere. Wenn ich gestern Abend oder heute früh die Niederlage von Adua gekannt hätte, so hätte sich von unserem Rückzüge nach Mabio, oder Aufila, oder Zula reden lasten. Jetzt ist da« jedoch unmöglich, denn es sind mehr als 300 Kranke hier eingeschlossen. Die Rebellen be finden sich einige Kilometer von hier. Ich habe reichliche Munition. Die Nation braucht nicht um unS besorgt zu sein, wir werden unsere Pflicht thun bis zum Tode. * Rom, 9. März. Eine von der „Agenzia Stefani" veröffentlichte Note kündigt an, der König habe um 7 Ubr AbendS den Auftrag zur CabinetSbildung dem General Ricosti ertheilt. Die „Agenzia Stefani" fügt hinzu, Ricotti werde sich alsbald mit dem Marchese di Rudini ins Ein vernehmen setzen, welchem er die Präsidentenschaft abtrcten werde. Man nimmt an, daß daS Cabinet morgen gebildet werden würde. Brin werde an der Zusammenstellung theil- nehmen. * Valencia, 9. März. Eine Volksmenge wollte heute eine Kundgebung vor dem amerikanischen Consulat veranstalten, fand jedoch den Weg durch die Polizei ver sperrt. ES kam zu einem Zusammenstoß, bei dem mehrere Personen, darunter ein Gendarm, verwundet wurden. Der Belagerungszustand wurde proclamirt. * Barcelona, 8. März. Eine größere Kundgebung f^nd vorgestern Abend in einem Theater statt; man rief: „Nieder mit den Bereinigten Staaten." Die Ruhestörer durchzogen hierauf die Straßen; Polizei nnd Gendarmerie stellten die Ordnung wieder her. * Stockholm, 8. März. Die Königin von Schweden und Norwegen wird voraussichtlich im April in Honnef rintreffen. Die Nachricht, daß der König ebenfalls nach Honnef reisen oder sich nach EmS begeben wird, ist unzu treffend. * Petersburg, 8. März. Der Generalmajor st la suitn deS Kaisers, Commandant deS Hauptquartiers, Hesse, ist vorläufig mit dem Amte de» verstorbenen General Tscherewin betraut worden. * Petersburg, 8. März. General Sourowzew ist zum Gouverneur von Livland ernannt worden. * Eadix, 8. März. Die hiesigen Studenten veranstalteten gestern Kund geb ungen gegen die Vereinigten Staaten. Da einige Ruhestörungen vorkamrn, griff die Polizei ein; mehrere Leute wurden verwundet. Verantwortliche, Redactear vr. Her». »Schling la Leipzig GS, b« »nsUaltschea Theil Professor vr. v»car Paul tu L«t»gi»
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