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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980919012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898091901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898091901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-19
- Monat1898-09
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Die Beerdigung des - Frälllei» Vkrrlottv l.odo ündet Dieustag, den 2«. d., vormittags ' .12 Uhr vom Tranerhanse, b'ri»rt,-Nendnitz. HoSpitalftrafte 1», aus statt. Leipztk-Ncudnitz, den 18. September I8V8. Tie trauernden Hinterbliebenen. 811»4ii>K»«i I - ^cllhcnbcstattel, übernimmt nach jede Art von Beer- dignngSseierlichreitcn nnter Zusicherung bekannter pnnctlicher Vedirnnng und erbittet gütige Aus- mir direct »ach der Wohuimq T-l,,».« Renkirchhof 30. II. ««-4»;« IVI. kttlvn, LssräiAunssÄLstLlt. ^lLLttLiLiLLir LiKvns lieseliirrlialterej. l>r»88e8 8srsiuax.irin. Souls Ld. 7 v. Ul. S 8 v. v. Ul. , dM M ISiinntnctiv Id»ni»»r-, Intsvlr-lda- UM ckM FR i»i>»Ql»»u Id-nr l»v-Uit«I. FürHrcce» 1^1111^11 vo»8-'/,I u.4-9Uhr. Damen v. l-4 Uhrtäglick. « Wannen- u. Hansbäder zu jeder Tageszeit. -DcktzO Damen: Dienst., Tonnrrst.u.Connab. v.'/.s- iBvll M IllLLUOckLSStU LV , I u. Montaa. Mittw., Freit. v. >1.2-5 U r. dl » Schwinimtiasstn, Damen: Montag, Mitlwvck,Sonnabend 2-'/,bli IvRRV<K,Ati Wannenbäder: Dienstag, Donnerstag, Freitag '/,9—11 lll>: Russische, Nöm..irijche,Bankdampi-o.Svecial.Lllr-Bäderied. Form. Manage. Damen: I-4N.il «erberstratze3, Ilstel r»aluil»«niii, für RZOIpLLtzvL koblensanre Thermal-, Stahl-, Loolbäder Ersatz der natürlichen Quellen von Kissingen, Franzensbad, Nauheim, Marienbad rc. Tpccialkur sür Frauenleiden, Bleichsucht, Herz-, Leber-, Nieren-, Magenleiden, Gicht, Rheumatismus, Ischias, Nervenleiden in den verschiedensten Formen u. dergl. M Pvststr., Dampskasten-, Kicfcrnadeldvs,-, Wannen-».Sitzbäder. «RUtzU»>»U»DV<»TR, Güsse,Packng.,Massage,Moor-,Lohe-,kohlens.B.u.a.m. Prosp.gr. vlüchcrstr. 18. Rufs. Dampf-, irisch-rvm., Kasteiidamps-, V Sand- und LLannenbäder. KrhstallklarcS Wasser. l DienStag: Gelbe Erbsen mit Schweinefleisch. T. V. Licsmann. APtislüuftll» H. ß - Weiße Bohnen mit Schwarzfleisch. T. B. Strobel. Nene Leip.:. Speise-Anstalt. Zeitzer Str. 43/45. Montag: Nindfl. u. Reis mit Blumenkohl. Heute früh ist unsere theuere Schwester, Schwägerin und Tante Fräulein Amalie Kaengev nach langem, schwerem Leiden entschlafen. Mit der Bitte um stille- Beileid Leipzig, den 18. September 1898. Ourl Saenger und Kinder, I Leivria ^xnes Hammer geb. 8aenger und Kinder, / Fainilie Oouraä Kaeoger, Münden. Die Beerdigung findet Dienstag Nachmittag 4 Uhr von der Capelle des neuen IohanniSsriedhofs aus statt. Wagen stehen von 3 Uhr ab am Trauer- Hause, Lampestraße 4, zur gefälligen Benutzung bereit. Nach kurzem Leiden entschlief heute früh >/,3 Uhr sanft unsere inniggeliebte Mutter und Großmutter Ftlni Zehma Mmthe rem. Whler zed. Arehle im 90. Lebensjahre. Mit der herzlichen Bitte um stilles Beileid theilen dies lieben Freunden und Bekannten mit Leipzig und Wien, den 18. September 1898. Leipzig-R., Leipziger Straße 7, I. die trauernden Hinterbliebenen Marie Schrocver geb. Schützler, Emil Schützler, Hugo Schützler nebst Familien. Königreich Sachsen. * Leipzig, 18. September. Von den zahlreichen Leip ziger Vereinen und Gesellschaften findet sich ein großer Theil nicht in dem zum Nachweise der Vereine be stimmten III. Abschnitt des zweiten Theiles des Adreß buches aufgeführt. Infolge davon stoßen, zumal es viele Vereinigungen mit gleich oder ähnlich lautenden Namen giebl diejenigen, welche mit den Vereinen u. s. w. in Verbindung treten wollen oder muffen, auf Schwierigkeiten, die selbst durch Nachfrage bei der Polizei sich oft nicht beseitigen lasten, weil die größere Zahl dieser Gesellschaften u. s. w. polizeilich nicht gemeldet und in den Registern nicht aufgeführt ist. Auch die Post hat, wenn der Sih des Vereins nicht genau in der Adresse der Sendungen bezeichnet oder nicht zufällig bekannt ist, unter dem Fehlen jeglichen Anhalts zur Ermittelung der Empfänger zu leiden und kann die mit den Erkundigungen verknüpften für ihr Personal und die Vereine u. s. w. in gleicher Weise un angenehmen Zeitverluste nicht fernhalten. An der Unvollständig keit des Adreßbuches trägt die Redaction keine Schuld, denn es haben bisher viele Gesellschaften u. s. w. die Anmeldung ihrer Verbindung nach Namen, Sitz, Vertreter zur Aufnahme in den III. Theil des Buches bei ihr unterlassen. Wie uns von zuverlässiger Seite mitgetheilt wird, ist die Redaction des Adreß buches in Folge eines von der Oberpostdirction gestellten Er suchens bereit, in dem e r st e n Theil des Buches im Einwohncr- verzeichniffe jeden Verein u. s. w. nach seinem Namen mit Angabe des Sitzes und Vorstandes aufzuführen, wenn ihr die dazu erforderlichen Unterlagen recht bald mitgetheilt werden. Im Interesse aller Vereine u. s. w. Leipzigs und der Vororte liegt es, zu der sehr wünschenswerthen Vervollständigung des Leipziger Adreßbuches die Hand zu bieten, und wir können daher nur dringend empfehlen, die nöthigen Mittheilungen recht bald an die Nedaction des Buches gelangen zu lassen. -g- Leipzig, 18. September. Unter Theilnahme der Herren Oberbürgermeister vr. Georgi, Geh. Kirchenraths Super intendent I). Pank, der Geistlichkeit und zahlreicher Verbands und Gemeindemitglieder wurde heute das vom Hausväter verband im dritten Bezirk der Nicolai- gemeinde erbaute kirchliche Gemeindehaus, Marienstraße 7, feierlich ringe weiht. Der Johannis kirchenchor unter Leitung des Herrn Cantors Röthig leitete mit dem Gesänge der Hauptmann'schen Motette „Ich und mein Haus" den Actus in dem sinnig geschmückten, lichtreichen, großen Saale ein; dann folgte gemeinsamer Gesang des „Lobe den Herrn". Die Einweihungsrede hielt der um den Hausväter, verband im dritten Bezirk der Nicolaigemeinde hochverdiente Herr Diakonus E b e l i n g, der in trefflichen Worten das Wert der Hausväterverbände schilderte und das neue Gemeindehaus dem Schutze Gottes befahl. Gesang und Begrüßungen be endigten die Feier, worauf einFestmahl folgte. Wir kommen auf die Weihefestlichkeiten noch zurück. H Leipzig, 18. September. Mit heute erreichte di: Leipziger Michaelismesse ihr Ende. Der regere Verkehr und flottere Geschäftsgang kam den Kleinverkäufern sehr zu Statten. Im Ganzen wurden im Kleinhandel der Messe vielfach Klagen laut über nicht genügenden Umsatz; nur in einzelnen Branchen äußerten sich die Verkäufer befriedigt. Das heutige überaus günstige Herbstwetter war namentlich auch von Einfluß auf den Besuch der Schaumesse, deren Sehens würdigkeiten wiederum vielen Zuspruch fanden. */» Leipzig, 18. September. (Arbeiterbewegung.) Die Tischlergehilfen ließen sich in einer gestern im Saale Ler„'Flora» abgehaltenen, von 500 Personen besuchten Versamm lung von Herrn Meusch einen Vortrag über Zwangs inn u n g e n halten und beschlossen, der Anregung des Referenten folgend, sich an der Wahl für die Gesellenausschüsse u. s. w. zu be- thekligen, das Uebrige aber hierzu der Tariscommission zu über lassen. Bei der Besprechung verschiedener gewerkschaftlicher Ange legenheiten, und der in einigen Betrieben angeblich bestehenden Miß stände wurde mitgetheilt, daß in einer hiesigen Firma acht Tischler wegen Lohndifferenzen die Arbeit eingestellt hätten. — Die Markthelfer und verwandten Brrufsgenossen beschäftigten sich in einer gestern im Pantheon veranstalteten, von 120 Personen besuchten Versammlung nach einem Vortrage des Herrn Rein aus Berlin über „die Vortheile und die Forderungen der Berufsorgani sation», mit der Organisationsfrage, ohne jedoch einen Beschluß zu fassen. — In einer gestern im Saale der „Bauhütte» veranstalteten Versammlung der Zeichner aller Branchen, zu der sich gegen 80 Personen eingefunden hatten, hielt Herr Schriftsteller Wittich einen Vortrag über „Die modernen Bestrebungen im Kunstgewerbe.« Hieran schloß sich ein Restrat des Zeichners Herrn Krämer Uber das Thema: „Warum müssen wir uns organi- siren?», wobei der Redner auf die ungünstige Lage der Zeichner hin wies, die durch das Lehrlings- und Volontairunwesen sich immer -mißlicher gestalte und die nur durch eine gute Organisation ge hoben werden könne. Als eine solche bezeichnete er den Verband deutscher Kunstgewerbezeichner, der auf dem Boden der modernen Arbeiterbewegung stehe und die Interessen seiner Mitglieder ener gisch wahrnehme. Die Versammelten beschlossen durch Annahme einer Resolution, dem genannten Verband«, der seinen Sitz in Leipzig hat, soweit es noch nicht geschehen sei, beizutreten. 2 Leipzig, 18. September. Gestern Abend hat sich im R 0 senthale ein hier wohnhafter 20 jähriger Mechaniker in selbstmörderischer Absicht mittels Revolvers indenLeibge- schossen. Er wurde schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht. Das Motiv der Thal ist unbekannt. — Auf einem Neubau in der Tauchaer Straße stürzte gestern Nachmittag ein dort beschäftigter Arbeiter von einer Leiter herab und zog sich mehrere Verletzungen zu. — Heute Mittag kam am Südfriedhofe eine Frau beim Absteigen von einem im Gange befindlichen Motorwagen zu Falle und verletzte sich hierbei an der rechten Hand. tzAus demBureau des Stadttheaters. Am heu tigen Montag wird im Neuen Theater das Schauspiel „Jo hanna» von Björn Björnson wiederholt. — Im Alten Theater geht heute di« Posse „Eine tolle Nacht» in Scene. — Morgen, Dienstag, findet im Neuen Theater eine Aufführung der Oper „Hans Heiling» statt. — Im Alten Theater wird am morgigen Dienstag die Novität „Der Biberpelz» mit Herrn William Büller als Gast wiederholt. — Am Mitt woch gelangt im Neuen Theater Sudermann'? biblisches Drama »Johannes» zur Aufführung. — Im Alten Theater wird am Mittwoch die Operette »Der Opernball» gegeben. — Krystall» Palast - VariötS. Der neue Spielplan weist wiederum recht interessante und hervorragende Neuheiten, welche all gemeiner Beachtung werth sind, auf, so daß auch der sür die zweite Septemberhälste completirte Spielplan als ein ganz ausgezeichneter bezeichnet werden muß. 8 Wenn trotz des schönen Wetters das Varibtö Battenberg allabendlich einen ausgezeichneten Besuch auszuweisen hat, so ist dieser für die Tirection erfreuliche Umstand wohl dem vorzüglicken Programm zuzuschreiben. Unter dem engagirteu Personal befinden sich hervorragende Kräfte, welche jeder großen Variölöbühne zur Zierde gereichen dürsten. Der Fußcquilibrist Alniado arbeitet mit einer unvergleichlichen Sicherheit und Eleganz. Sein lebendes Caroussel mit zwei Menschen im Mindestgewicht von drei Centnern, erst auf zwei Füßen, bann in wirbelndem Tanze auf einem Fuße gedreht, ist eine Musterleistung. — Im Kaisersaal geht heute „Der Hüttenbcsitzer", Schauspiel in vier Acten von G. Ohnet, i» Scene. 8 Das heutige Montags-Concert in den Friedrichshallen in L.-Connewitz ist das vorletzte in dieser Saison und wird vom Trompetercorps unseres Ulanen - Regiments ausgesührt. Herr A. Söhner leitet das prvgrammlich sehr gewählte Concert. Die sür vorigen Montag gelösten Programme haben heute, da das be treffende Concert wegen schlechter Witterung ausfiel, Giltigkeit. * Stötteritz, 17. September. Das Besoldungs regulativ der hiesigen Lehrer wird auf ein stimmigen Beschluß des Schulvorstandes vom 1. Oktober d. I. ab eine Abänderung erfahren. Hilfslehrer erhalten in Zukunft einen Anfangsgehalt von 1000 Bei zufriedenstellenden Leistungen wird das zweite Jahr 1100 c//, das 3. Jahr 1200 gewährt. Der Anfangsgehalt der ständigen Lehrer beträgt 1500 c/(. Mit erfülltem 25. Lebensjahre erhöht sich derselbe auf 1650 c/(, und von da ab aller 3 Jahre um je 150 cL bis zum Höchstgehalt von 3000 welcher demnach mit dem erfüllten 52. Lebensjahre erreicht wird. — Bei der schnell wachsenden Schulkinderzahl unseres Ortes — am 1. Juli wurden allein über 40 Kinder mehr an- als abgemeldet, und am 1. Oktober steht ein weiterer Zuwachs von mindestens 60 bis 70 Köpfen bevor — macht sich die Einrichtung von weiteren Klassen zimmern nöthig. Zwei derselben werden jetzt in der bis herigen Wohnung des Directors im alten Schulhause eingerichtet und Michaelis in Gebrauch genommen werden. Im nächsten Jahre wird dann an das Ostern 1893 eingeweihte neue Schul gebäude im Süden ein Flügel angebaut werden. — Nach den eingehenden Bauzeichnungen zu schließen, dürfte sich im nächsten Jahre eine noch größere Bauthätigkeit entwickeln als in diesem. — Taucha, 17. September. Die elektrische Central- An l a g e der Stadt Taucha geht ihrer Fertigstellung mit raschen Schritten entgegen. Bereits am nächsten Montag wird die große Kraftmaschine zum ersten Male laufen, um die Akkumulator- Anlage zu speisen. Die Bauleitung gedenkt am Mittwoch oder Donnerstag zum ersten Male die Straßen zu beleuchten. Zweifel los wird bis zum 1. October d. Js. das ganze Werk vertrags mäßig fertiggestellt sein. Auch die Hausanschlüsse gehen ihrer Fertigstellung entgegen und bereits sind schon Zählapparate auf gestellt. Wir müssen nun schon noch einige Tage im Dunkeln wandeln, um so schöner aber wird uns dann das elektrische Licht leuchten! — Naunhof, j17. September. In der gestern Freitag Abend abgehaltenen Stadtgemeinderathssitzung wurde an Stelle des ausscheidenden Stadtrathes Mühlberg, welcher eine Wieder wahl ablehnte, mit großer Mehrheit als Stadtrath H:rr Fabrikbesitzer Hugo Wagner gewählt. — Döbel», 17. September. Die Amtshauptmannschaft Döbeln erläßt folgende Bekanntmachung. Se. königliche Hoheit Prinz Friedrich August, Herzog zu Sachsen, General lieutenant und Kommandeur der königlichen 1. Division Nr. 23, hat auch im Namen der unterstellten Truppen gebeten, den Ge meinden und selbstständigen Gutsbezirken für die Herzlichkeit und Bereitwilligkeit, mit welcher die Einquartierung durchweg ausgenommen worden ist, den wärmsten Dank übermitteln zu wollen. Dem Wunsche Sr. königlichen Hoheit beeilt sich die königliche Amtshauptmannschaft hierdurch zu willfahren. — Döbeln, 18. September. Auf die Mittheilung des hiesigen „Anzeigers", wonach blutgetränkte Mannes kleider, die als diejenigen des Stuhlbauers Beuchel in Ge ringswalde erkannt wurden, von einer Frau in einem Loch bei Kriebstein aufgefunden worden sein sollen, schreibt das „Chemn. Tagebl.": Wir zogen Erkundigungen ein, auf Grund welcher wir mittheilen können, daß an zuständiger Stelle von diesem Funde noch nichts bekannt ist; wohl aber ist voc einigen Tagen in einem Busch bei Richzenhain ein An zug aufgefunden worden, welcher der betreffenden hiesigen Behörde bereits vorliegt. —* Rotzwcin, 16. September. Eine Rückerinnerung an die vorjährige Hockstuth bot die Dienstagssitzung des hiesigen StadtverordnetencollegiuniS. Gelegentlich des zur Beratbung vorliegenden Rathsbeschlusses, zur Instandsetzung des linken Muldcnufers und Ausräumung der Mulde zwischen den beiden Brücken 6000 (abzüglich 4000 welche als Bei hilfe vom Staate gewährt werden) zu bewilligen, wurde mitgetheilt, daß nach den stattgefundenen Erhebungen und Festsetzungen die durch daS vorjährige Hochwasser ver ursachten Schäden vom Stadtbauamt ursprünglich auf 135 302 berechnet worden sind. In Folge Aenderungen an den beabsichtigten Ausführungen ist dieser Gesammt- schädenbetrag von der Straßen- und Wasserbauinspection auf 99 441 herabgesetzt und in dieser Höbe dem Ministerium angezeigt worden. Vom Ministerium sind 40 000 zur Herstellung der eisernen Fußgängerbrücke und der eisernen Fahrbrücke, 1l OOO.^l zur Beseitigung der Schäden an beiden Muldenufern und zur Herstellung einer Betonufermauer und außerdem nachträglich 15 000 demnach 66000 ----- 66 Procent des Gesammtschadens bewilligt worden. Das Stadtverordnetencolleginm tral hierauf dem Eingangs er wähnten Rathsbeschluß bei. — Roßwein, 17. September. Vom Tode des Er trinkens retteten zwei Frauen hier das 8jährige Töch terchen der Wittwe Hiller, welches in den tiefen Mühlgraben gefallen war. Die Mutter der Verunglückten sprang derselben nach und beide Frauen zogen Mutter und Kind ans Ufer. 8. Chemnitz, 17. September. Die Einweihung des neuen Genesungsheims, das die gemeinsame Krankenkasse zu Chemnitz in der Nähe von Grünhain errichtet hat, wird officiell nächsten Sonnabend, den 24. September erfolgen. — Herrn Oberlehrer L i n d n e r an der 3. Mädchenbezirksschule, der über 40 Jahre im Schuldienste unserer Stadt steht, ward das Ver dienstkreuz verliehen. — Die freiwilligen Beiträge für die Vorbildersammlung des hiesigen Kun st- gewerbevereins haben eine Höhe von 17 000 c/i erreicht. Die Dorbildersammlung wird wahrscheinlich Ende October, und zwar vorläufig in der ersten Etage des Neubaues an der Ecke der Königs- und Waisenstraße, erfolgen. — Der Gärtner- verein für Chemnitz und Umgegend hat seinen Anschluß als Zweigverein an den Allgemeinen deutschen Gärtnerverein, Sitz in Berlin, beschlossen. Der Vorsitzende betonte, daß der hiesige Gärtnerverein mit dem Centralverein in Hamburg, der social demokratischen Tendenzen huldigt, nichts gemein haben will. * Zwickau, 17. September. Am 25. d. M. findet hier eine Versammlung von Vertretern der königl. sächs. Militairvereine „105er" wegen Veranstaltung eines Regimentstages ehemaliger 105er im Jahre 1899 statt. — Im hiesigen Stadttheater sind zwei kostbare Vorhänge, Dekorationen, Versatzstücke, Möbel rc. neu beschafft worden. — Ein 13 jähriger S ch u l k n a b r, Leistner, hat sich im Vorort Reinsdorf aus Furcht vor Strafe wegen einer kleinen Unredlichkeit ertränkt. — Plauen i. B., 16. September. Kürzlich weilte Herr Prof. Wal lot ans Dresden, der Erbauer deS Reichstags gebäudes, abermals in unserer Stadt und besichtigte ein gehend unseren Tkeaterbau. Er theilte dabei n. A. mit, daß aus dem sächsischen Kun st so nds sür unser Tbeater eine KrönungSsigur, Apollo darstellend, und ferner für die drei Giebelfenster Reliefs gestiftet werden. Herr Baurath Or. Roßbach, der Erbauer des Theaters, wird zu beiden Seiten der KrönungSsigur je einen Greisen ausstellen. * Bautzen, 17. September. Unter dem Vorsitze des Herrn Oberregierungsraths v. Döring fand am gestrigen und heutigen Tage die Prüfung für die Erlangung des Berechtigungsscheines zum einjährigen freiwilligen Dienste statt. Ein junger Mann unterzog sich ihr; doch konnte diesem der Be rechtigungsschein nicht zuerkannt werden. — Zittau, 17. September. Die in der Nacht zum letzten Sonntag von der k. k. Finanzwache erschossene 54jährige Wittwe Namens Theresia Lösche von hier soll, wie die „Rumb. Ztg." behauptet, als gewerbsmäßig« Schwärzerin in der Umgebung bekannt gewesen sein. Der betreffende Finanzaufseher, welcher instructionsmäßig gehandelt hat, da die Pascher, gegen 20 an der Zahl, Männer und Frauen, auf erfolgten Anruf nicht stehen blieben, hatte kein Ziel, da di: Pascher schon im Walde verschwunden waren. Erst bei Tages anbruch entdeckte man die Leiche. Die Kugel war in den Rücken eingedrungen und hatte sofort tödtlich gewirkt. Die Getroffene lag auf dem Gesicht, auf einem mit Maaren angefiillten Hand korb und hatte ein Packet an einem Tuch um den Leib gebunven. Aus den in der Umgebung der Leiche zerstreut umher liegenden Gegenständen, einem Handkorb, mehreren Flaschen und Krügen mit Petroleum und Syrup, konnte geschlossen werden, daß sich eine größere Anzahl von Personen an dem Schmuggel be- theiligt hat. — Dresden, 18. September. Aus Anlaß des Ablebens der Kaiserin von Oesterreich fand auf Veranlassung der hiesigen kaiserlich und königlich österreichisch-ungarischen Ge sandtschaft gestern Vormittag All Uhr in der katholischen Pfarrkirche zu Dresden-Neustadt ein feierlicher Gottes dienst statt. Die Kirche war durch die „Pietät" mit reichem Trauerschmuck ausgestattet worden. Von den beiden Balconen des dichtbesetzten Gotteshauses wehten die österrrichisch- ungarischen Fahnen halbmast herab. Der ernsten Feier wohnte Ihre Majestät die Königin bei. In Begleitung der hohen Frau, die von der Geistlichkeit empfangen und in die Kirche geleitet worden war, befanden sich die Frau Oberhofmeistcrin v. Pflugk, die Palastdame Gräfin v. Einsiedel, die Hofdame Gräfin Reuttner v. Weyl, das Hoffräulein v. Borries, der Oberhofmeister v. Malortie und der Kammerherr v. Minckwitz. Ferner waren Zeuge des feierlichen Seelenamtes: Prinz Georg, Prinz Friedrich August und Prinzessin Mathilde. Außerdem waren anwesend das gesammte diplomatische Corps, die Herren StaatsmMster vr. Schurig, v. Metzsch und v. d. Planitz, die Generalität, die Cavaliere des Hofstaates Sr. Majestät des Königs, zahlreiche hochgestellte Beamte und Officiere, sowie viele Mitglieder des österreichischen Hilfsvereins und Angehörige der österreichischen Kolonie. Drei Geistliche celebrirten die heilige Handlung. Herr Pfarrer Schönberner las die Trauer messen. Das königliche Capellknabeninstitut sang unter Leitung des Herrn Hoforganist Brcndler, welcher die Orgelpartic aus führte, ein Requiem für zwei Singstimmen und Orgel von Franz Witt. Gegen H12 Uhr hatte dif ernste Feier, bei der Herr Viceconsul Kanzleirath Deitel die Trauerhonneurs erwies, ihren Abschluß gefunden. — Dresden, 16. September. Ueber M i ß st ä n d e im Dresdener Verkehr veröffentlicht das „Journal" einen längeren Aufsatz, in welchem u. A. gesagt wird: „Dresden ist, äußerlich besehen, d. h. nach dem Umfange des Weichbildes, sowie nach der Anzahl der Häuser und Einwohner, eine Groß stadt geworden. Der Geschäfts- und Unternehmungsgeist seiner Bewohner hat aber mit der äußeren Entwickelung der Stadt nicht gleichen Schritt gehalten. Vieles geht hier langsamer und schwerfälliger wie an anderen Orten. Oft werden nöthige Verbesserungen durch allzu ängstliche Bedenken gehindert. Wie langsam geht es z. B. vorwärts mit der Ausnutzung der Fort schritte auf elektrotechnischem Gebiete; wie wird die für die Ge sundheitspflege überaus wichtige Reinigung der Cloaken durch Wasserspülung erschwert und vertheuert; wie spät ist die städtische Feuerwehr mit der anderwärts längst eingeführten Dampfspritze ausgerüstet Worten, u. A. m. Wer die örtlichen Einrichtungen und DerkehrSanstalten anderer deutscher Städte, wie Hannover, Frankfurt, Nürnberg, Stuttgart, München u. s. w. kennen ge ¬ lernt hat, dem wird ganz besonders in die Augen fallen, wie weit unser schönes Dresden in manchen Stücken hinter kleineren Ort^n zurückgeblieben ist. Besonders mißlich ist es mit dem Straßenbahnwesen bestellt." Weiter fortfahrend, verbreitet sich das genannte Blatt dann eingehend über die Mißstände im Straßenbahnwesen, so der eingleisige Betrieb, das Aufhören verschiedener Linien inmitten der Stadt, die völlig ungenügenden Verbindungen mit dem Hauptbahnhofe,^en Vororten u. s. w., und schließt dann mit der berechtigten Frage: „Darf es bei solchen Verhältnissen uns befremden, wenn Reisende, die au- anderen Orten kommen, unsere Verkehrseinrichtungen klein städtisch und ungeniigeno finden?" vermischtes. -----0 Eine Scukwiirdige Blücher-Erinnerung Vor nnS liegt, im Original, der Brief eines preußischen Officiers, der im Jahre 1815 der Occupations-Armee in Frankreich an gehörte und denselben an Verwandte in die Heimath schrieb. Gleichzeitig mit diesem Briefe übersendete er die Abschrift eines Handschreibens deS FeldniarschaUs Fürsten Blücher an König Friedrich Wilhelm III., welches den edlen Freimuth, Patriotismus und die Hochherzigkeit dieses unvergeßlichen Feldherrn in schönstem Lichte zeigt und daS, als dahin ge hörig, wohl nur in Armeekreisen bekannt geworden ist. Mit welcher begeisterten Verehrung das Heer an ihm Hinz, be zeugt auch der Brief jenes Osfieierö. Wir geben beide Schreiben hier buchstäblich wieder. Cantons Qurtr. Laval d. LI. Aug. I8l5. Herzlich geliebter Bruder. Es macht mir Vergnügen Dir abschriftlich ei» Schreiben unseres braven Vater Blücher an Ce. Majestät anliegend hier zu über reichen, welches Dir wahrscheinlich auch nicht unangenehm seyn wird zu lesen. Du siehst, daß er nicht allein Soldat ist, sondern auch, eher wie mancher Staats-Minister seyn könnte, jedoch hierüber Lars ich nicht weiter mich auslassen. Aus unscrs Feldherrn Wohl trinke ich olle Tage eine Bouteille mehr. Er soll leben!!! Wir leben hier an der Mayenne ganz ruhig, man macht uns Hoffnung, daß wir gegen Weihnachten zu Hause kommen. Ich glaube es noch nicht, man spricht auch vom Einschiffen, mir ist Alles gleich. Was hat man bei Euch Neues? schreibe mir ja reckt bald, sonst bekomme ich Heimweh. Deine Fra» und Kinder grüße ich, wie auch alle Bekannte, die sich meiner erinnern, herzlich. Bor einigen Tagen habe ich Herrn Genthe zu Salzwedel geschrieben, damit doch meine guten Freunde daselbst auch einmal erfahren wie es mir geht. Aus Berlin habe ich vor Kurzem einen Bries be kommen, sie fürchten, daß ich geblieben wäre, ich habe aber gleich geantwortet. Lebe recht wohl und behalte lieb Deinen aufrichtigen Bruder Täppe, Lieutenant und Rechnungs-Führer im 1. Bat. 3. Kurmärk. Jnfant.-Reg. ll. Brigade des 3. Armee-Corps. — Wenn ich jetzt bei Dir wäre wollten wir alle Tage ansfahrcn, ich habe jetzt drei Pferde, wovon jedoch eins wieder verkaufen muß, indem ich nur auf zwei Pferde Ration bekomme. Abschrift. Ew. königl. Majestät haben allergnädigst befohlen, daß dem Heere der rückständige Sold ausgezohlt werden soll. Da aber in Frankreich noch nichts eingegangen ist, so hat der Staats- Cantzlcr Fürst v. Hardenberg durch den Finanz-Minister v. Bülow die nöthige» Summen aus dem Vaterlande zu ziehen befohlen. Ew. Majestät erlauben, daß ich meine Meinung und Bitte und die des Heeres offen und unverholeu vortragen darf. Bei unserem Vordringen in Frankreich beseelte uns der Wunsch, nichts für uns zu erwürken als Ehre, dagegen aber dem bedrängten Vaterlande aufzuhelfen und Em. Majestät in die Lage zu setzen, die Wunden zu heilen, die ein langes Unglück und feindlicher Ueber« muth dem VaterlanLe und jeder einzelnen Familie geschlagen haben. Aus diesem Grunde forderte ich die Contribution von 100 Millionen Francs aus Paris und von dieser Summe wünschte ich meinen Theil für die Armee zu verwenden und trug Ew. Majestät eine zweimonatlstiche Sold-Zahlung sür die Armee vor, wie auch allergnädigst bewilligt wurde. Da aber die veränderten Umstände dies unmöglich mache», so wird die ganze Armee nicht allein freudig auf die zweimonathliche Zahlung Verzicht leisten, sondern wir bitten Ew. Majestät unterthänigst, nur soviel Geld nnS verabfolgen zu lassen, als wir für die Verwundeten und für die Unglücklichen und unumgängliche Nothwendigkeit bedürfen. Wir wollen lieber uns aufs äußerste einichränken, als das mühsam zusammengebrachte Ein kommen unseres Landes nach Frankreich ziehen, und so dies ver ruchte Land bereichern, und das wieder auskcimenLe Leben unseres Vaterlandes vernichten. Hauptquartier Chartre, den 2. August 1815. v. Blücher. ---- Zn Söllichau wurde heute Abend von dem kur; nach 10 Uhr von Pretzsch einfahrenden Zuge eine Frau über fahren. Man hatte erst das Unglück gar nicht bemerkt und wurde durch den dastehenden Korb der Frau darauf auf merksam. Beim Nachsehen fand man unter einem Wagen den verstümmelten Leichnam vor. — Eine wichtige Erfindung ans dem ttcbict des Bunt drucks. Das „Archiv für Buchdruckerkunst" theilt mit, daß es nach vielfach vergeblichen Versuchen zwei Engländern und einem Franzosen gelungen ist, das Problem zu lösen, in niedreren Farben mit einem Schlag zu drucken. Der Proccß, mittels dessen dies bewerkstelligt wird, weicht von der gewöhn lichen Methode des Buntdrucks gänzlich ab. Er wird der LlosLio-OkrowuUc: Ueat kroces8 — mosaikchromatischer Hitze- proccß — genannt. Weder Holzblöcke noch lithographische Steine oder Walzen kommen dabei zur Anwendung. Die sür daS Bild erforderlichen Farben werden in beliebig großer Anzahl ans eine Platte etwa drei Viertel Zoll dick aufge tragen und bilden eine znsammenbängende, käseartige Masse. Ist die Farbenordnung vollendet, so gewährt die Platte den Anblick eines Mosaikbildes. Die Platte wird auf daS Bett der Maschine, einer gewöhnlichen, dem Proceß indeß an- gepaßien Sleindruckmaschin«, gestellt, und die Abzüge werden mittels eines durck Gasfläinmchen im Innern erhitzten Ehlinders erzeugt. Die Erfindung ist insofern von Bedeutung, als sie im Vergleich mit der alten Druckmethode eine Er- sparniß von 75 Procent an Zeit und Arbeitskosten gewährt; sie eignet sich besonders sür bunte Placate, die Colorirung von Karlen und Plänen und allerlei Illustrationen. Verantwortlich ia Bertr. für Deutsche» Reich: vr. H. WaffUer; für Ausland: v. Lchleutzner; für Feuilleton, Kunst u. Wissrmckakt und Vermischtes: G. Hiller; für Sachsen: G. Taükt, sämn. tu Leipzig.
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