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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980930025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898093002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898093002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-30
- Monat1898-09
- Jahr1898
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MU zm LetzM TlgMM mi> Aizeign Nr. Ä7, Keitiig, Ä>. ÄKM IM?. WeO-AuWe.) Nach Schluß -er Nedactiou eingegangen. Di« in dlrier Rubrik mitgethriltm, während dr« Drucke« eingelaufenen Telegramme Haden, wie schon au« der Ueberschrift ersichtlich, der Redaktion nicht Vorgelegen. Lies« ift mithin für Berstitmmelungen und unverständliche Wendungen nicht »er» antwortlich en mache». ö Girlitz, 30. September. (P r i v a t te l e g r a m m.) Nationalliberalerseits wurde das freisinnige An erbieten, gemeinsam fiir die Wahl zweier, eventuell dreier nationalliberaler Abgeordneten einzuireten, abgelehnt. II. Marburg, 30. September. (P r i v-a t te l eg r a in m.) Der ordentliche Professor der Rechte Gehei mrath vr. August Ublelrohde ist heute Nachmittag ge storben. Der Verstorbene war auch Mitglied des Herren hauses. * Wien, 30. September. Wie das „Frrmdenblatt" meldet, bemüht sich der Ministerpräsident Graf Thun den Handels minister vr v. Bärnreithrr von der Absicht, seine Ent lassung zu nehmen, abzubringen. Andererseits werde ver sichert, der Handelsminister sei fest entschlossen, sein Entlassungs gesuch aufrecht zu erhalten. * Konstantin apel, 30. September. Die Zustimmung der Cabinete Englands, Frankreichs, Italiens und Rußland» zu der von ihren hiesigen Botschaftern der Pforte zu überreichenden Note bezüglich der endgiltigen. Regelung der kretischen Frage wird stündlich erwartet. «eraatwortlichee Redoetear vr. Hör«, Küchltn» tu Liivzt» Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Der Beginn der ersten juristischen Staatsprüfung für den Winter 1898,99 ist auf Len 10 November Dieses Jahres fest, gesetzt worden. Anmeldungen zu dieser Prüfung sind schriftlich durch Post sendung bis 12. Oktober ». v. einzureichrn unter nachfolgender Adressr: „An die König!. Commission für die erste juristische StaatSvrüsung (enthaltend Anmeldung zur Prüfung) in Leipzig, UniversitätSkanzlei"; der Name des Absenders ist auf der Autzen-Adresse nicht zu vermerken. In dem An- mrldungsichreiben, dem die erforderlichen Unterlagen — Universität-. Studienzeugnisse und Lebenslauf — beizusügrn sind, hat der Candidat zu erklären, ob er die Prüfung zugleich al» Baccalaureatspriisung betrachtet wissen wolle. Leipzig, am 30. September 1898. Küntaliche Lommisfion für hie erste juristische Ttaatsprüsuug. vr. A. Schmidt. Königreich Sachsen. * Leipzig, 30. September. Ihre Majestät die Königin berührte heute Vormittag das Weichbild unserer Stadt. Ihre Majestät traf mit Sonderzug, welcher von Der königlichen Villa Strehlen Vormittags 9 Uhr 5 Min. abgefahren war, Vor mittag 11 Uhr 5 Min. am hiesigen Uebergabebahnhof (nahe der Kohlwegbrücte) ein und reiste unter Benutzung des fahrplan mäßig 11 Uhr 20 Min. Vormittags vom Thüringer Bahnhof abgehenden Schnellzuges über Corbetha-Bcbra nach Frank furt a. M. weiter. Morgen erfolgt die Weiterfahrt Ihrer Majestät der Königin mit dem Frllh-V-Zuge der Main-Neckar bahn über Heidelberg-Karlsruhe nach Freiburg, woselbst Ankunft Vormittags 11 Uhr 47 Min. erfolgen dürfte. Ihre Majestät, in deren Begleitung sich Hofdame Gräfin Reuttner von Wehl, Hoffräulein von Nauendorff und Kammerhecr von Minckwitz be finden, reiste im eigenen Salonwagen, welcher bis nach Freiburg durchläuft. * Leipzig, 30. September. Der König hat genehmigt, daß der Sanitälsrath, Stabsarzt a. D. vr. meä. Hermann August Ramdobr zu Leipzig das ihm von dem Herzoge von Sachsen-Altenburg verliehene Ritterkreuz I. Classe des Herzog!. Sacksen-Ernestinischen HauSordens annehme und trage. 6. Leipzig, 30. September. Die bisher beim hiesigen Landgericht thätig gewesenen Referendare Herren vr. Julius Cäsar Wilhelm Stange und Waltber Zimmermann sind nach bestandenem Examen zu Assessoren ernannt worden. Herr vr. Stange wurde an das Amtsgericht Glauchau als Hilfsrichter berufen. -g- Leipzig, 30. September. Die juristischen Staats prüfungen beginnen im bevorstehenden Wintersemester am 10. November. -g- Leipzig, 30. September. Die Plane für die Ges ammt- anlage der Heil- und Versorganstalt Dösen, über deren in Aussicht genommene Wasserversorgungsanlagen wir gestern berichteten, sind in der Hauptsache fertig gestellt und geben nach erfolgter Genehmigung durch den Rath den Stadt verordneten zu. Voraussichtlich wird mit dem Bau der An lage bereits im Frühjahr nächsten Jabres begonnen.— Der für das zweite Diakonat der Thomaskircke vom Ratbe dem Kirchenvorstande mit präsentirle Herr Pfarrer vr. Göttsching befindet sich in Grünhainichen (nicht Äräsenhainicheu, wie in der gestrigen Notiz versehentlich gedruckt war). H Leipzig, 30. September. Die baulichen Arbeiten für die Leipziger Elektrische Straßenbahn sind nun in der Hauptsache soweit fortgeschritten, daß sich in kurzer Zeit das Bureau der Bauabtheilung auflösen wird. Seither befand sich das Bureau in dem der Gesellschaft gehörigen Gebäude Wittenberger Straße 4; seit heute ist es jedoch, da die seither innegehabtcn Räume anderweit gebraucht werden, nach Keilst raße 12 verlegt worden. * Leipzig, 30. September. Zwischen Leipzig und Selb wird am 1. October der Fernsprechverkehr eröffnet. Die Gebühr für das gewöhnliche Gespräch bis zur Dauer von drei Minuten beträgt 1 Leipzig, 30. September. Die Wohnungsgeld frage der säcksiscben Staatsbeamten scheint, wie man uns aus Dresden schreibt, nunmehr bald zur Erledigung zu gelangen. Wie erinnerlich, haben diese Beamten sich seiner Zeil an daß königliche Ministerium und an die Landstände mit der Bitte gewandt, in Anbetracht der hohen Miethpreise ihnen einen WohnungSgeldzuscbuß gewähren zu wollen. Dieser Bitte konnte zunächst aus verschiedenen Gründen nicht nachgekommen werden, doch war man an maßgebender Stelle von der Notbwendigkeit, Abhilfe zu treffen, überzeugt. Dies kam auch während der Landtagsverhandlungen seitens der königlichen Staatsregirrung mehrfach zum Ausdruck. Wie nunmehr als bestimmt mitgetheilt wird, sind im königlichen Ministerium die Erhebungen in dieser Angelegenheit wieder ausgenommen worden, und es werden gegenwärtig die Fragen erörtert, ob man eventuell einen WobnungSgeldzuschuß nach demselben Claffensystem wie bei der Reichspost- und bei der preußischen Eisenbahnverwaltung einführt oder ob man fest stehende Zulagen für Beamte in denjenigen Orten bewilligt, in denen die Wohnungen sehr theuer sind. Nach beiden Richtungen hin wird im königlichen Ministerium eifrig ge arbeitet; allem Anscheine nach wird jedoch die Ortszulage um deswillen in näher« Erwägung gezogen werden, wei man damit der StaatScafse keine allzuhohen Opfer aufzuerlegen braucht. * Leipzig, 30. September. Der angeblich auS Leipzig stammende Regierungsassessor D., der sich in Berlin erschossen, ist ein preußischer Regierungsassessor. Der Tod desselben wird von der in Naumburg wohnenden Mutter angezeigt. In Leipzig wohnt ein Bruder de« Verstorbenen; derselbe ist Inhaber einer Verlagsbuchhandlung. * Leiprig-E«»netuitz, 30. September. Die Einweisung des neuen Directors, Herrn Weigeldt, an der hiesigen 27. Bezirksschuie wird kommenden Montag, Vormittag- 10 Uhr, in feierlicher Weise vor sich gehen, und findet zu diesem Zwecke um 10 Uhr ActuS statt. — Von der hiesigen BezirkSschul« siedeln 15 Lehrer, meist ältere Herren, mit zur 14. Bürgerschule über. Die Zahl der übersiedelnden Kinder beträgt etwa 400; die Süvvorstad» wird rund 200 Kinder in die neue 14. Bürgerschule schicken. —* In einer Restauration der Berberstraß« geriehen gestern Abend «in 33 Jahre alter Handarbeiter au» Laucha und «in 28jähr!ger Arbeiter au» BolkmarSdors mit andere» Gästen in Streitigkeiten, die sehr bald in Thätlichkeite» ausarteten. Hierbei zog Erstgenannter sein Taschenmesser und bracht« damit »in«m seiner Gegner, einem Bahaarbeiter, eiur »rhehliche Verletzung bei, di» in der Sanität-wach» zugenäht w«rd«n mußte. Der Messer stecher, sowie sein Genoss» kamen in Haft. —* Fünf steckbrieflich »„folgte Personeu wurden hier von der Polizei onsgemittelt und seftgenommen, und zwar »in Normer au« Rixditz und »in Maurer ,u« Wildenfels, die von dem Amtsanwalt zu Leipzig wegen Körperverletzung gesucht werden, «in Kutich«» ans Neuseußlitz, der vom «mtsanwalt in Döbeln wegen Diedstahls, rin Former aus München-Gladbach, d«r weain Betrug« und Diebstahls vom Amtsanwalt zu Alto», und ein Böttcher aus Lvbschütz, der vom Amtsgericht« z» Delitzsch, sowie von der Staats anwaltschaft z» Hall» wegeu Körperverletzung gesucht wird. —* Ein 18jährigrr Arbritsdursch« au« Eilenburg stahl gestmi Vormittag in einem Grundstücke der Petersftraß« aus der Sattel, tasche eines Radfahrers verschieden« Aedcradbrstandtheile und mach», sich damit aus dem Stand,. Sufölltgerwrif« traf de, Rad- fahrer später den Dieb und überlieferte ihn der Polizei. — Auf dem Dresdner Bahnhose hat gestern Nachmittag ein Unbekannter von großer Gestalt, mit starkem Schnurrbart, der u. A. mit langen Stiefeln, grauem Zacket und Mütze bekleidet gewesen ist, ein Packet in gelbem Papier betrügerischer Weise er langt. Dasselbe enthielt zwei Eartons, in denen sich ein Dutzend Strehkragea, ein Dutzend Paar Manschetten, rin schwarzer steifer Filzhut, eine rothbraune lederne Brieftasche und verschiedenes Schreibmaterial befanden. —* Wieder einmal hat in vergangener Nacht ein dummer Junge die GlaStafel eines am JohanniSplatze angebrachten Feuer melders zerschlagen. * Schönefeld, 29. September. Heule Mittag ging die zum »iesigen Rittergut gehörige Feldscheune, welche auf dem Wege nach dem Schönefelder Bahnhose liegt, in Flammen auf. Es ist dies binnen zwei Wochen die zweite Scheune, welche infolge Brandstiftung sammt dem ganzen Inhalt verbrennt. Der Inhalt ist noch größer als der der ersten Scheune, man spricht von lOOO Schock Weizen, welche ein Opfer der Flammen geworden sind. Der Brandstifter, ein Landstreicher, ist auch in diesem Falle sofort ermittelt worden. Ob der Brand vorsätzlich oder fahrlässiger Weise angestiflet ist, wird die Untersuchung ergeben. Das betreffende Individuum ist bereits dem königlichen Amtsgerichte zu Leipzig eingeliefert worden. — Wurzen, 29. September. Kürzlich war ein seine» Eltern entlaufenes zehnjähriges Mädchen auS Leipzig- Neuschvnefeld in Wurzen ausgegriffen worden. Vor wenig Tagen wurde das Kind von seiner Mutter nach Hause geholt. Heute Vormittag ist nun dasselbe in ganz durch- näßrem Zustande abermals hier angehallen worden; es war schon wieder aus dem elterlichen Hause entwichen und mußte im Armenhause untergebracht werden Chemnitz, 29. September. Heute Vormittag verab schiedete sich Herr Polizeidirector Siebdrat, der mit Ende dieses Monats in den Ruhestand tritt, von den Bureau beamten des Rathes und von der Schutzmannschaft. Herr Ober bürgermeister vr. Beck überreichte ihm den Verdienstorden I. Classe, den der König dem Scheidenden wegen der hohen Ver dienste desselben verliehen hat. Herr Pvlizeidirector Siebdrat siedelt nach Blasewih bei Dresden über. — Der Vorgesetzte der Erdarbeiter bei dem Erweiterungsbau der Station Erdmanns dorf ist gestern Nachmittag von mehreren dort beschäftigt ge wesenen Italienern, die am Sonnabend wegen Lohn differenzen entlassen worden waren, derart durch Messer stiche verletzt worden, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Einige Verhaftungen sind bereits vorgenommen worden. —* Frankenbern, 29. September. Schon seit Jahren war es der Wunsch weiter Kreise der hiesigen Parochie, das Geläute unserer Kirche, das gegenwärtig leider keinen Reinklang giebt, zu einem barmoniscken zu gestalten. Zu diesem Zwecke wurde im Januar 1895 ein Glockenfonds be gründet, der sich so erfreulich vergrößerte, daß man jetzt an die Beschaffung des neuen Geläutes gehen konnte. Wie nun die Glockengießerei von A. Bierling in Drc.den hierher mit- getbeilt hat, werden die Glocken für hiesige Kirche — Lckur- Geläut — voraussichtlich nächsten Mittwoch gegossen werden. — Bon Freiberg kommend, trafen beute Nachmittag 24 Officiere des königlich sächsischen Generalstabes mit 30 Unter- officieren und Mannschaften nebst 46 Pferden in unserer Stadt ein und fanden tbeils in Gasthäuser», theils in Bürger quartieren Unterkommen. Die Officiere sind auf der dies jährigen CorpS-Generalstabsreise begriffen. — CatnSborf, 28. September. Der vor etwa 5 Jahren wegen einer Messeraffaire von hier nach Amerika ge flüchtete O. MatheS aus Oberplanitz wird jetzt drüben als flüchtig unter dem Verdachte verfolgt, den Ex-Senator Hampton W. Woll in Staunton erschossen zu haben. — Kirchberg bei Zwickau, 28. September. Künftigen Montag Mittag >/r1 Uhr findet die Verpflichtung und Ein weisung des Herrn RalhSassessorS vr. Reichardt-Dresden als Bürgermeister hiesiger Stadt im Stadtverordneten saale statt. )-( Aus dem Vogtlandr, 30. September. Diejenigen vogtländischen Lehrer, welche nahe der bayerischen Grenze am- tiren, wehren sich lebhaft gegen den dieser Tag« gemachten Vor schlag, bayerische Seminarabsolventen und Schulpraktikanten in den sächsischen Schuldienst einzu führen. Wie am Sonnabend in einer ncvhe der Grenze — in Süßebach — abgehaltenen Lehrerconferenz betont wurde, läge zur „Einfüllung nichtsächsischen Blutes" in den sächsischen Lehr körper keinerlei Veranlassung vor. — Di« in der letzten Zeit wiederholt vorgekommcne Vergiftung von Fischen in Flußläufen in der Nähe vogtländischer Industriestädte hat zur Entsendung von Beamten der königlichen Gewerbeinspection, so wie von chemischen Sachverständigen geführt, welche insbesondere die Kläranlagen der Färbereien, Bleichereien, Brauereim und Gerbereien besichtigten. So wurden in Treuen, woselbst kürzlich durch das Einfließen der Fabrikwässer in die Treba und Trieb fast der ganze Fischbestand vernichtet wurde, die vorhandenen Kläranlagen für ungenügend erklärt und den in Frage kommen den Fabrikbesitzern aufgegeben, einen Canal und ein Klär-Bassin zu erbauen. — Vantzen, 28. September. Gestern Vormittag in der zwölften Stunde ist in Pließkowitz bei Niedergurig im Gehöfte der Nahrungsbesitzerin Wittwe Schuster Feuer ausgebrochen, durch welches nicht nur deren sämmtliche Ge bäude, sondern auch die Besitzungen des dortigen Gemeinde vorstandes und zweier anderer Einwohner, zusammen zehn Gebäude, vollständig eingeäschert worden sind. — Zittau, 29. September. Auch hier sollte vom 1. October ab ein socialdemokratisches Organ erscheinen. Wie jedoch jetzt verlautet, wird aus dem Project ebenso wie in Görlitz, wenigstens vorläufig, nichts. — Löbau, 28. September. In Ober-CunnerSdorf fiel das zwei Jahre alt« Söhnchen des Fabrikarbeiters Urban in den Kirchteich, was dessen vierjährige Schwester bemerkte, die ihn jedenfalls retten wollte, aber selbst mit iuS Wasser gerietb. Da» Schreien der Kinder machte den in der Nähe befindlichen Tischlermeister Penther aufmerksam, der die beiden Kinder rettete. — Pirna, 29. September. Eines bedeutenden Der» trauenS-Mißbrauwe» machte sich der 22 Jahre alte Buchhalter einer Fahrrad-Handlung in Pirna schuldig, indem er zum Nachtheil seine« Principal« in der Zeit vom 15. Mai an über 1200 nach und nach unterschlug. Gleichzeitig gelang eS der Polizei, dem jungen Mann zu be weisen, daß er schon im Mai seinem Vater auS dem Ver kaufslocal 500 Stück Cigarren gestohlen hat und daß er auch ferner Mitbetheijigter bei der bereits im October 1895 aus geführten Entwendung einer Kiste Cigarren im Werthe von 130 war, welche im „Hecht" gestanden und von dort am Hellen Tage gestohlen worden war. — Dresden, 29. September. Wie bereit« mitgetheilt, besuchte gestern die Königin die Ausstellung gewerb licher Unterrichtsanstalten im Königreich Sachsen. Nachdem Ihre Majeststt in der Vorhalle von dem Herrn Staatsminister v. Metzsch, den Herren Geb. Rath vr. Vodel, Geh. Rrgieruagsrath vr. Roscker, Gewerberath Enke und den Mitgliedern des Ausschuffrs begrüßt worden war, trat dieselbe «inen Rundgang an, erfreute dabei viel« Vertreter der ausstellenden Schulen durch Ansprachen und nahm von ihnen Erläuterungen entgegen. Besondere Aufmerksamkeit schenkte Ihre Ma>estät den Lehranstalten für Frauen und Mädchen, 18 an der Zahl, den Spiyenklöppel- unv Stroh flecht-Schulen, den drei Kunstaewerbescbulen, sämmtlichen Webschulen und sämmtlichen Fachschulen für verschiedene Gewerbe. In der Ausstellung der letzteren schien Ihre Majestät sich besonders an den Erzeugnissen der Fachgewerbe schulen für Spielw^arenarbeiter zu erfreuen und bewirkte hier, wie auch an anderen Stellen, mehrere Bestellungen. Nach einem zweistündigen Aufenthalt verließ die Königin die Ausstellung unter den freudigen Hochrufen der Ausstellungs besucher. * Dresden, 30. September. In der gestrigen Stadt- Verordnetcn-Sitzung wurde die Neuwahl von unbesol- detenStadträthen vorgenommen. Wiedergewählt wurden die Herren Sckickert, vr. Lotze, Adam, neugewählt die Herren Bober, Kammsetzer, vr. Bogel. — Die Ein weihung der Dresdner Garnisonkirche ist vorläufig für den Geburtstag König Albert'S im nächsten Jahre, also für den 23. April 1899, IN Aussicht genommen; bis dabin hofft man auch mit dem völligen Ausbau des romanischeu Gotteshauses zu Stande gekommen zu sein. An einem Nach mittage der letzten Tage prvbirte man bereits auf dem höchsten Theile des ThuringerüsteS die Wirkung des aufzusetzendrn Kreuzes, das, auf eine Coulisse gezeichnet, in reich durch brochener Arbeit gehalten ist. Die östliche oder römisch- katholische Capelle ist bereits abgerüstet; aber im 1. Hoch- gestock des Thurmes über der Höhe des benachbarten Kirchdachs ist eine Säule im Fensterlichte noch ausgelassen und nur durch einen hölzernen Träger ersetzt, da dort der Auszug der Glocken statlsinden soll. — Die jetzt vorliegende Theilnehmerliste für die offi- cielle Festfahrt zur Einweihung der Erlöserkirche in Jerusalem meist die Namen von 203 Herren und Damen auf, darunter aus Sachsen: der Unitätödirector der Brüdergemeinde Berthelsdorf bei Herrnhut, Kölbing, die Diakonissin Fräul. Maria Liebe aus Leipzig, Freifrau v. Malapert-Neufoille aus Dresden, Superintendent Geh. Kircbenratb v. Pank aus Leipzig, Ehrenritter des Jobanniter- orbenS, Hauptmann Graf v. Rittberg-DreSden, Pastor Schmidt- Cotta bei Dresden, Pfarrer v. Seydewitz, Ehrenrilter des Johanniterordens, Leipzig, Frau v. Werbeck, Oberin und EhrenstiftSdame in Leipzig, Obcrpfarrer vr. Wetzel-Bischofs werda, der Präsident des LandeSconsistoriumS v. Zahn und Frau v. Zahn-Dreöden. Gerichtsverhandlungen. Königliches Landgericht. Strafkammer III. 6. Leipzig, 30 September. I. Ter im Bäurich-Proeetz vielfach genannte Radfahrer, der 24 Jahr« alte Hausknecht Rickard Max Kuhnert aus Reichenbach bei Waldenburg, stand wieder vor der Strafkammer IH und zwar unter der Anklage der Hinterziehung der Zwangsvollstreckung. K. war am 20. October vorigen Jahres von Berlin hierher gekommen und hatte bei der 34 Jahre alten ZimmermannSehefrau Ku. aus Kahnsdorf Logis genommen. Er verweilte aber in demselben nur wenige Stunden, da er bereits am 2l. October Morgens '/,9 Uhr wegen Verdachts der Begünstigung des Verbrechens Bäurich's festgenommen wurde. Das ihm gehörige Fahrrad, das einen Anschaffungswerth von 225 hatte, blieb in der Verwahrung der Frau Ku., die ein Standgeld von 50 pro Woche für Aufbewahrung des Rades beanspruchte und von K. auch zugebtlligt erhielt. Am 12. Juni erhielt K, nachdem er die ihm wegen "legünstigung zuerkannte sechsmonatige Strafe verbüßt hatte, seine Freiheit wieder. Am selben Tag erschien bei Frau Ku. ein Gerichtsvollzieher und wollte das K.'sche Fahrrad wegen der von K. zu zahlenden Gerichtskosten in Höhe von 161 30 Pfänden. Frau Ku. erklärte ihm aber, daß sie wegen der ihr zustehenden Forderung von 14 für das Standgeld das Retentionsrecht an dem Rade geltend mache. Sie wies auch am folgenden Tag K., als er die Herausgabe des Rades forderte, ab. Am 16. Juni erhielt sie eine Zufertigung des Gerichts, durch welche sie angewiesen wurde, das Rad nicht dem K„ sondern nur dem Gerichtsvollzieher auszultefern. Als K. am 20. Juni erschien und da- Rad haben wollte, zeigte sie ihm die Zufertigung. K. aber erklärte, dieselbe sei nicht an sie, sondern an ihn gerichtet. Frau Ku. ersuchte aber trotzdem K-, Abends wiederzukommen, da sie erst ihren Mann um Rath fragen wusste. K. erschien indessen bereits am Nachmittag in Begleitung des Hausdieners F., der das Rad kaufen wollte, und erklärte, er hab« sich mit dem Gericht geeinigt, er brauche di« Gerichtskosten erst innerhalb dreier Jahre zu bezahlen. Nunmehr ließ sich die Ku. auch herbei, das Rad auszuliefern. F. kaufte das Rad für 150 ^s, zahlte sofort 20 am folgenden Tage 15 uud versprach, den Rest in wöchentlichen Raten von 1b zu tilgen, der Frau Ku. aber gab er für ihre Bemühungen 1 Trinkgeld, außerdem erhielt sie von K. 1b für Aufbewahrung des Fahrrades. Auf Ver anlassung des Bussetiers N. machte aber später K. den Kauf rück gängig, dein F. wurden von N. die 36 ^li zurückerstattet und K. erhielt 70 baar, womit das Rad in das Eigenthum N.'s über ging und der Fiscus das Nachsehen hatte. Aus gestellten Straf antrag erkannte der Gerichtshof gegen K. auf einen Monat Zuchthaus als Zusatz zu der ihm am 19. August wegen schweren Diebstahls zuerkannten Zuchthausstrafe von einem Jahre zwei Monaten. Die Ku. kam mit einer Gefängnißstrafe von drei Tauen davon. II. (Rückfällige Betrügerin.) Trotz Stadtverweises hatte die vielfach, darunter drei Mat mit Zuchthaus, vorbestrafte Wirth« schasterin K. aus Erfurt in Dresden bei der Fabrikantenssrau T. Stellung genommen. Wenige Tage nach ihrem Dienstantritt er- klärte dir K. ihrer Herrschaft, sie müsse auf drei Tage zu ihrer Mutter reisen, erbat sich eine Reisetasche und einen Lohnvorschuß von 6 den sie auch erhielt. Sie reiste ab, kehrte aber nicht wieder zurück. Gegen Ende Juli schwindelte sie den Eheleuten M. vor, sie wisse in Eisenach ein günstiges Kaufgeschäft, und veranlaßte dieselben dadurch, mit ihr noch Eisenach zu reisen, ihr die Fahr- karte mit 10 40 /iL zu bezahlen und 2 Zehrgeld zur Verfügung zu stellen. Es besteht die Bermuthung, daß die K die M.'jchen Eheleute hat iu den Wald in der Nähe Eisenachs locken und dort nach gemein samer Verabredung mit einem Unbekannten berauben wollen; doch weist die Angeklagte dies mit großer Entschiedenheit zurück. Wegen Rückfallsbetrugs in zwei Fällen wurde die K. unter Zubilligung mildernder Umstände zu zehn Monaten Gefängniß verurtheilt, ein Monat der erkannten Strafe gilt als durch die erlittene Untersuchungshaft verbüßt. III. (Allerhand Diebereien.) Statt zu arbeiten, ist der noch nicht 16 Jahre alte Dienstknecht Z. auS Zellwitz bei Colbitz aus dem Dienst entlaufen und nach Zertrümmerung einer Fensterscheibe bei dem Maurer F. in Langenau eingestiegen und hat ein Taschen messer, ein Taschen- und ein Halstuch, '/« Pfund Brod, einen Ziegenkäse, 3 Pfund Speck, ein Stück Wurst und zwei Mark baares Geld gestohlen. Am 2. August wollte Z. bei seiner früheren Dienst- Herrin, der Wittwe B. in Hausdorf, einbrechen, wurde aber verscheucht. In der Rächt zum 5. August glückte es ihm besser. Er drückte eine Fenster scheibe rin, wirbelte das Fenster auf, stieg in die Parterrewohnung ein und stahl 28 baareS Geld. Z„ der schon einmal wegen Diebstahls bestraft ist, wurde unter Zubilligung mildernder Umstände und An- rechauug eines Monats der erlittenen Untersuchungshaft mit einem Jahr Gefängniß bestraft. — Am Abend de- 14 August traf die 20 Jahre alte, vielfach bestrafte Arbeiterin L. am Korkplatz mit dem ihr befreundeten Arbeiter O. zusammen, verwickelte denselben in ein interessantes Gespräch und stahl ihm dabei au» der Bille«, tasche 1 25 /H. Diese neuerliche Verwechslung von Mein und Drin muß die L. mit sechs Monaten Gefängniß büßen, ein Monat gilt als durch di, erlittene Untersuchungshaft verbüßt. — Während dec in der Frankfurter Straße wohnende Maurer H. auf Arbeit war, benutzte sein Stubencolleqe, der bereits drei Mal wegen Diebstahls bestrafte 28 Jahre alte Maurer M. auS Berlin die Ge- legendeit, um H.'S in der gemeinschaftlichen Stube stehenden Koster zu plündern. Anfang Juli begnügte er sich mit 7 50 am 26. Juli aber stahl er 22 ^l, um dieselben in kurzer Zeit zu ver geuden. Der Gerichtshof billigte dem Angeklagten mildernde Um stände zu und erkannte unter Anrechnung von sechs Wochen der er littenen Untersuchungshaft auf zehn Monate Gefängniß und zwei Jahre Ehrverlust. vermischtes. -i>- Halle a. S., 29. September. Im Wiederauf nahmeverfahren von Zuchthaus st rafesreige- sprochen, dieser seltene Fall ereignete sich gestern beim hiesigen Schwurgericht. Der Pferdctreiber Friedrich Reinboth au» Molmegk bei Hettstedt, 31 Jahre alt. wurde vom hiesigen Schwurgericht im Jahre 1896 wegen Verleitung zum Meineide zu drei Jahren Zuchthaus verurtheilt. Von dieser Strafe hat er auf der Lichtenburg L^Jahreverbützt. Verurtheilt wurde Reinboth damals auf bi« Selbstdenuneiation des Pferdetreiber» Carl Jänicke aus Burgörner hin, welcher angab, in einem Pro- cesse, betreffend einen Bierdiebstahl, falsch geschworen zu haben, jedock, von Reinboth dazu verleitet worden zu sein. Jänicke er hielt Deswegen 1 Jahr Zuchthaus und hat diese Strafe auch verbüßt. Nach seiner Entlassung hat Jänicke widersprechende Aussagen über frag!. Diebstahl gemacht, jedoch fortwährend hervorgehoben, daß Reinboth unschuldig sei und er diesen aus Haß denuncirt habe. Jänicke hat sich später in einem Teiche ertränkt, ihm hatte das Gewissen keine Ruhe gelassen. Reinboth beantragte das Wiederaufnahmeverfahren, das eingeleitet und in dem er frei gesprochen wurde. 1'. Aus Thüringen, 29. September. Die Bäder- frequenz in Thüringen war in diesem Sommer eine über aus günstige und übertrifft fast durchweg diejenige der Vorjahre. An der Spitze der frequentirtesten Bäder stehen wie immer Friedrichroda und Reinhardsbvunn mit 10 911 Besuchern, die sich außer den Ausländern auf 623 Orte im deutschen Reiche ocr- therlen (1000 aus Leipzig!). Von fremden Staaten stellten sich rin: aus Rußland 269, aus den Niederlanden 406, aus Eng land 66, aus Oesterreich 66 u. s. w. Auch Amerika (mit 55> und Afrika (mit 11 Curgästen) figuriren in den Listen. — In Gotha wurden in dieser Woche frische Kirschen zu Markte gebracht; das Pfund kostete 2u — Dir Weimar- Rastenberger Eisenbahn hat jetzt insgesammt eine Unterbilanz von 484 397,83 — Auch in Eisenach hat sich jetzt eine Obstverwerthungs-Gesellschaft ge bildet, die dritte jetzt in Thüringen. — Das Genesungs heim zu München bei Tannroda soll am 10. October in Gegenwart des Großherzogs eingeweiht werden. ---- Recklinghausen, 28. September. Das Unglück auf dem Schacht III der Gewerkschaft Recklinghausen ereignete sich auf einer Zeche, die sich gerade gegen solche Unfälle gesichert glaubte. Auf Schacht III der Zeche „General Blumen thal" war heute Nachmittag von dem Maschinenwärter bei dem Wechsel der Schicht gegen 2 Uhr der Korb zu hoch gezogen worben, so daß Lieser unter die Seilscheibe mit solcher Gewalt gestoßen wurde, daß die Verbindung zwischen Seil und Korb sich löste und der Korb in die Tiefe stürzte. ES war eine der besten Fangvorrichtungen angebracht, die Klauen derselben haben auch in die Spurlatten eingegrrffen, aber die Last war zu groß, das Holz gab nach und der Korb stürzte mit seiner ganzen Wucht in den 670 Meter tiefen Schacht hinab, und zwar in den 3H Meter mit Wasser gefüllten Sumpf. Dort liegen die Verunglückten. Die Leute auf dem Korb mögen wohl schon durch den Luftdruck betäubt gewesen sein, ehe der stürzende Korb unter Tage verschwand; waren Doch ein Kopf und zwei Beine aus dem Korbe herausgeschleudert worden, ein Beweis von der ungeheuren Wucht, mit der der Korb stürzte. Die genannten Körpertheile lagen über Tage. Der zweite Korb stürzte ebenfalls in den Sumpf; von den Leuten auf diesem Korbe sind 2 todt, 2 schwer und 6 leicht verletzt. Die Gesammt- zahl der Todten wird etwa 20 betragen. Die Verletzten und die übrigen Leute konnten auf den 3000 Meter entfernten Schacht II herausgebracht werden, der mit dem Schacht III durchschlägig ist. Sehr schnell fanden sich Aerzte und Geistliche an der Unglücksstätte ein, aber e» konnte doch nur zu wenig gescheh»». Die Bergung der Leichen ist mit großen Schwierigkeiten ver bunden. Zunächst muß der «ine Korb, der unten war, aus dem Sumpfe gehoben werden; das kann aber erst geschehen, wenn eine neue Seilscheibe aufgelegt ist, was längere Zeit in Anspruch nimmt. Ist der Korb gehoben, dann gilt e» Den Sumpf vor sichtig auszupumpen, worauf mit der Bergung der Leichenthettr begonnen werden kann. Für die Hinterbliebenen ist diese Lage schrecklich. Für da» Unglück wird in erster Linie der Maschinist Passing verantwortlich gemacht, der wohl nicht genau die Signale und die sonstigen Zeichen, die ihm den Stand der Körle im Schacht angeben, beachtet hat. Als er das entsetzliche Unglück gewahrte, lief er davon; später wurde er durch Gendarmen fest genommen und Abend» durch den Bergrevierbeamten, Bergrath Kirstein, verhört. Gerade bei diesem Schachte, einer neuen Anlage, war Alles aufgeboten, um ein SeilloSwekden de» Korbes zu verhüten. Es war nämlich der vom Oberbergamte empfohlene Römer'sch« Apparat angebracht, der ein Zuhochziehcn des Korbe« verhindern soll; fall» bei einer gewissen Höhe VeS Korbe» d4e Geschwindigkeit nicht vermindert wird, treten Bremsvorrich tungen selbstthätig in Kraft. Dies« Vorrichtung ist in Gegen wart der Vertreter des Oberbergamte» bezw. des Revierbeamten wiederholt geprüft worden, im Ernstfälle hat sie jedoch versagt. Man steht hier vor einem Räthfel. Der Oberbergamtsbezirk ist nun zum zweiten Male von einem großen Unglück bei der Seilfahrt betroffen worden. Im Jahre 1881, am Tage vor Weihnachten, stürzte auf Zeche Hardenberg ein Förderkorb in den Sumpf, 22 Menschen blieben todt. Das Unglück war da mals aber nicht durch ein Zuhochziehen de» Korbe», sondern durch Seilbruch veranlaßt worden. E» mag noch bemerkt werden, dcch das Unglück in viele Familien sehr hart eingegrrffen hat. So ist von einer Familie der Vater erheblich verletzt, der ein« Sohn todt, der andere kam zum Glück mit dem Schrecken davon. Zwei jugendliche Arbeiter sind durch Zufall gerettet, bezw. verschont geblieben; sie wollten auf denselben Korb springen, um auszufahren, wurden aber, da er besetzt war, vom Anschläger zurückgezogen. ---- Brüssel, 27. September. Für Sammler von Post- wertbzeichen wird eS von Interesse sein, zu hören, daß die belgische Postverwaltung demnächst neue Briefmarken im Werthe von 1 Centime auSgiebt, auch die Anfertigung neuer vergrößerter Postkarten angeordnet bat. In parla mentarischen Kreisen ist man über die fortwährende Ausgabe neuer belgischer Postwertbzeichen nichts weniger als erbaut, aber der Postminister Herr Vandenpeereboom erklärte im Kammcransschusse ganz offenherzig: „Jedes Mal, wenn ick ein neues Postwertbzeichen schaffe, bringt e« sofort der Staats kasse 59 000 Francs ein", also immer neue Postwertbzeichen. Der Congostaat, der aus seinen mit wahrer Kunst ange fertigten Postwertbzeichen ungeheure Gewinne zieht, folgt dem Beispiele Belgiens, ja geht ihm sogar voran, denn die bel gischen Postwerthzeichen sind vom künstlerischen GesichtSpuncte auS nicht- weniger als gelungen. (Voss. Ztg.)
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