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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980930025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898093002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898093002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-30
- Monat1898-09
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7328 VolksmrUchMcher Theil des Leipziger Tageblattes. All« für di«j« Lheil bestimmt«» Sendungen jmd zu richt«» »» di» veraatwortlichra «edacttnr desselben G. G. Lsue i» Leipzig. — Sprechzeit: »»r voa !0—11 U-r Vor«, imd von 4—- Uh« Telegramme. Loitdou, 30. September. Dir Wollkämmerei von Archer L Aden in Dewsbury wurde durch Feuer zerstört. Der Schaden betrügt 300 000 Zölle auf Garn und Zwirn. Q Der Vorsitzende des Centralverbandes deutscher Jnoustricller, Herr ReichsrathTH. vonHaßler, hatte die Vereinigunzen oer Textilindustrien«!» und diejenigen Handelskammern, die rin Interesse an der Baumwollspinnerei und Weberei haben, aus- gejordert, Telegirte zu Versammlungen zu ernennen, die am 29. und !0. d. M. im Kaiserhos in Berlin stattsinden sollten. In der ersten dieser Versammlungen sollte zur Verhandlung kommen, welche Zölle a u fG a r n e und Zwirn« bei der Ausstellung eines neuen Zolltarijs zu verlangen wären; bei der Versammlung am 30. sollte diese Frage speciell von den Webern bezüglich der zu er- snedenden Gewedezölle verhandelt werden. An dec heutigen Versammlung betheiligten sich in Folge der von gleicher Leite ergangenen Einladung auch diejenigen Baumwoll- ipinner und Weder, die bereits bei den im Laus« dieses Jahres jtaltgefundenen Vorarbeiten mitgewirkt hatten. Die Versammlung war außerordentlich zahlreich, namentlich von Telegirten der vor bezeichneten Körperschaften, sowohl von Webern als von Spinnern, besucht. Nur diejenigen Kreise hatten sich sern gehalten, die bereits in den 70er Jahren der Reform der deutschen Handelspolitik Wider stand entgegengesetzt hatten. Eine lebhafte Erörterung fand zunächst statt über den von einem Verteiler der Wirkwaarenindustrie gestellten Antrag, der die Herab setzung der jetzt bestehenden Garnzölle verlangte. Die bei der Ab stimmung sormulirte Frage, soll von der heutigen Versammlung von Spinnern und Webern bei Sem „Wirthschastlichen Ausschuß zur Vorbereitung und Be gutachtung handelspolitischer Maßnahmen« der Antrag aus eine erhebliche Herabsetzung der jetzt bestehenden Garnzölle gestellt werden? wurde mit allen gegen 2 Stimmen abgelehnt. Im Lause der Erörterungen hatte der Herr Vorsitzende sestgestellt, saß der von dem E l s ä s s i s ch e n I n d u st r i « l l « n - S Y n d i - cat unter dem 20. Teccmber 1897 ausgestellte Taris sür die Garn zölle, der über die Sätze des autonomen Tarifs von 1879 hinaus ging, mit Ausnahme der Vertreter des Elsässischen Jndustriellen- Lyndicats, von allen sonstigen an der Spinnerei interesslrten Kreisen zurückgezogen worden war. Aus den besonderen Wunsch der an wesenden Vertreter des Elsässischen Jndustriellen-Syndicats wurde der vorerwähnte, von diesem ausgestellte Tarif besonders zur Ab stimmung gebracht und mit allen gegen vier Stimmen abgelehnt. Hierauf wurde der Antrag des Vereins süddeut scher Baumwollindustrieller erörtert, nach welchem die Versammlung die Erhaltung bezw. die Wiederherstellung des auto nomen Tarifs für baumwollene Garne von 1879, also die Wieder herstellung der, in dem Handelsvertrag« mit der Schweiz ermäßigten Zölle sür feine Garne, verlangen sollte. Dieser Antrag wurde, bei acht Strmmenenthaltungen, mit allen gegen zwei Stimmen ange nommen. Es muß ausdrücklich hervorgehoben werden, daß in dieser Ver sammlung die Interessen der Bavmwollweberei, soweit die haupt sächlichsten Bezirk« dieser Industrie in Frage kommen, mit Aus nahme der vorerwähnten Kreise, durch zahlreich« Anwesende ver treten waren und reichlich zu Worte kamen. Es stellte sich jedoch oabei heraus, daß die Ueberzeugung von der Solidarität der In teressen zwischen Spinnern und Webern wiederholt und nachdrück lich auch von den Webern betont wurde, und, bis aus wenige Theil- uchmer, die ganz« Versammlung beherrschte. Das erfreuliche Ergebniß dieser Versammlung kann demgemäß als die erfolgte Verständigung über die Höhe der zu verlangendenGarnzölle bezeichnet wer den, die in sehr weiten Kreisen der deutschen B a u m w o l l i n d u st r i e zwischen Spinnern und Webern stattgefunden hat. Neichspoft und Währungsfragen. vr. Berlin, 29. September. In einem praktischen Fall hat die Reichspost bei dem deutschen Empfänger eines zwischen 16 und W s wiegenden Briefes aus Mexiko, der mit 10 Centavos frankirt war, 80 H Strafporto erhoben. Auf ein« bezügliche Re klamation, daß di« Anrechnung ein« irrig« s«i, tras folgendes Ant wortschreiben ein: In Mexiko wird an Franco für einen Bries nach Deutschland für je 15 8 außer dem Vereinsporto von 5 Centavos (gleich 25 Centimes) wegen der Kosten der Seebefördrrung eine Zuschlag tax« von 5 Centavos erhoben. Da der hier in Betracht kommende Brief mehr als 15, jedoch nicht über 30 8 schwer war, so mußte derselbe mit 20 Centavos frattkirt werden; es fehlen mithin 10 Centavos. Nach den Bestimmungen des Weltpostvertrags wird für unzureichend frankirte Briefe das Doppelte des fehlenden Jrancodelrages vom Empfänger nacherhobeu, was im vorliegenden Falle, da nachdem amtlichen Taxmaterial 5 Centavos einen Gegen werth von 25 Centimes gleich 20 H haben, einem Satze von 80 H entspricht. (20 Centavos gleich 100 Centimes gleich 80 H.) Die Antwort ist wenig befriedigend, vor Allem muß bemerkt wer den, daß Mexiko im Auslandsverkehr nur deshalb 10 Centavos ('/„ ), also nominell 50 Centimes) gegen die Weltposteinheit von 25 Centimes erhebt, weil seine Währung um mehr als die Hälfte gestürzt ist und in Folge dessen eine innere Ausgleichung eintreten mußte, wie dies von anderen Staaten auch geschah. Aber der sprin gende Punct ist der folgend«: Den Fehlbetrag von 10 Centavos bez. aas Strafporto von 10 Centavos durste die Reichspost nicht zu einem Cours umrechnen, der seit 2 Jahrzehnten obsolet ist. 20 Centavos gl«ich V» tz haben heute, da der mexikanisch« Dollar nur 1,90 uotirte, einen Markwerth von 38 H und nicht 80 H. Gesetzt den Fall, Mexiko und Deutschland stünden im Postanweisungswechselver kehr. Würde die Reichspost auf 100 tz, in Mexiko eingezahlt, bei uns 400 -ck auszahlen? Sicherlich nicht, sondern nur ca. 190 °F. Zu welchen Consequenzen die oben citirte Antwort führt, soll an folgendem Beispiel klargestellt werden. Der Staat Paraguay ist wegen seines hohen Goldagios genöthigt, das Welteinheitsporto von 5 Centavos (gleich 25 Centimes) um ein Vielfaches zu erhöhen. Wieviel es derzeit beträgt, wissen wir nicht, aber selbst, wenn es 35 Centavos pro 15 8 betrüge, wären das erst 25 Centimes, da Goto 700 Proc. Agio steht. Nun gesetzt den Fall, ein unfrankirter Brief träfe aus Paraguay ein, das einfach« Porto d a r f 35 Centavos Papier betragen, unfrankirt kann Deutschland das Doppelte rech nen gleich 70 Centavos. Würde der paraguaysche Centavos zum Courswerth angesetzt, dann zahlte der deutsche Strasportopslichtige 40 und damit führe er nicht schlechter, als mit irgend einem anderer Auslandsstrafporto. Richtet sich die Post aber nach dem ..amtlichen Taxmaterial«, dann fände sie 70 paraguaysche Centavos gleich 2,80 und der unglückliche Empfänger wäre an die schöne Zeit von 1830 erinnert, wo ein Brief von Aachen bis Memel 18 Silbergroschen kostete. Ter Jrrthum der Obrr-Poftdirection Berlin liegt in der Jgno- rirung der Währungsschwankungen und ist der folgende: Ein in einem Goldlande Wohnender hat den unabänderlichen Maßstab deS Wrrthes «iner Auslandsmünze in seiner Währung; 1 mexikani scher Dollar ist heute 1,90 werth, und sixirt ihn das amtlich« Tax material mit 4 -U, so ist das Taxmaterial höchst abänderungkbedürf- rig und die Berufung hierauf eine verfehlte. Vermischtes. Leipzig, 30. September. *— Vom Geldmärkte. Bei der Bank Von England der« minderte sich letzte Woche die Totalreservr um 1032000 L (1897 1332000) aus 22 463 000 L (23 018 000). Der Notenumlauf ver- größerte sich von 27110000 L auf 27 514 000 L (28148000), während der Baarvorratb um 628 000 L (270000) zurückging und zur Zeit noch 33 177 000 L (34 367 000) umfaßt. Da« Portefeuille erhöhte seinen Bestand um 2 797000 L (318000) auf 30 771 000 L 129 480 000). Dem Guthaben der Privaten, das jetzt 37 820 000 L 018 752 000) onsmacht, flössen letzte Woche 1 118000 L (Abnahme 749000) zn, wogegen das Guthaben des Staats sich um 28000 L (Ab nahme 272 000» hob, jo daß der Regierung noch eine Forderung von 9349000 1! l8702000) an die Bank zustedt. Die Notrnresrrve reducirte »ich um I 067 000 2 (1 290000) und besteht solche noch in Höhe von 20 239 000 L (20695 000). Der Clearinghouse-Umsatz der letzten Woche betrug 132 Millionen, gegen die rntjprecheiide Woche de» vorigen Jahres 16 Millionen mehr. Das Procentverhäliniß der Reserve zu den Passiven berechnet sich mit 47'/, gegen 50'/, in der Vorwoche und 48'/, Ende September 1897. Der PrivatdiScont aus dem englischen Markte notirt 2*/, Proc. gegen 2'/, Proc. im Vorjahre. — Bei d«r Bank »»» Fravkratch hat di« letzt« Woche eine Abnahme des Baarvorraths in Gold von 3 637 000 Frcs. »10 486 000) und eine Abnahme des SilbervorrathS von 1493 000 Frc». (833000) zu verzeichnen. Die Bank verfügt zur Zeit noch über einen Baarvvrrath von 1867 484 000 Frcs. (1 W3O77 000) in Gold und einen solchen von 1 242 668 000 Frcs. (1212 877 000) in Silber. Das Porteseuille erfuhr ein« Zunahme von 144 300 000 Frcs. (223101000) auf 737 169 000 Frcs. (829 351000). Der Noten- umlauf steigerte sich um 68 885000 FrcS. (148 799 000) aus 3 591873000 Frcs. (3 760523000). Für Rechnung der Privaten wurden angelegt 29 776000 Frcs. (16 986 000), für Rechnung des Staats 35 868000 Frcs. (27 716 000). Den Privaten stehen nun noch zu 479 583 000 Frcs. (481 171000), während der Staat noch zu fordern hat 329 581 000 Frcs. (279 003 000). Die Gesainmtvorschüsse verringerten sich um 2 184 000 Franc- (Zunahme 323 000) auf 396 208000 FrcS. (366 209000). Das Verhältnis deS Notenumlaufs zum Baarvorratb beziffert sich auf 86,58 gegen 88,42 vor 8 Tagen und 85,25 Ende Sep tember 1897. — Das amerikanische Schatzamt hat beschlossen, die zum Januar fülligen Zinsen aus die Schatzbonds bereits früher zu bezahlen. Der Gesammlbetrag der Zinsen belauf sich auf 4 250 000 Z. Ter Zweck der Maßnahme ist, der Geldknapp heit im Lande abzuhelsen. — Die Einreichungen bei der Oestrrreichisch - Ungarischen Bank waren gestern ziemlich bedeutend; sie betrugen 3'/-. Millionen Gulden bei einer Rück strömung von nicht ganz 1 Million. Da schon gestern so bedeutende Einreichungen stattfanden, so kann dies als ein Zeichen dafür gelten, daß die Ansprüche zum Ultimo bedeutend sein werden. Man nimmt jedoch an, daß sie nicht höher sein werden als im vorigen Jahre uud ist der Ansicht, daß der nächste Ausweis der Bank noch mit einer steuerfreien Reserve von 6 Millionen Gulden abschlirßen wird. — Die Deutsche Reichsbank dagegen ist zu diesem Ultimo noch stärker als im Vorjahre in Anspruch genommen. Nack» dem jetzt vorliegenden provisorischen Status der Bank vom 27. d. war die steuerfreie Notengrenze bereits überschritten und zeigten die Ansprüche seitdem noch ein weiteres Steigen. Es wird deshalb angenommen, daß mit Ende dieses Monats eine bedeutende Ueberschreitung der steuerfreien Notengrenze sich ergeben wird. Ende September 1897 war eine solche von 205,83 Millionen Mark zu verzeichnen, die sich in der ersten Octoberwoche auf 171,03, in der zweiten Lctoberwoche auf 70,26 Millionen reducirte, um in der dritten Woche ganz zu verschwinden und einer steuerfreien Noten grenze von 2,76 Millionen Platz zu machen. Güterverkehr während der diesjährigen Michaelis- m esse aus dem hiesigen Bayerischen Bahnhofe (in Kilo gramm). Empfang: Stückgut 2050528, Wagenladungen 1 789 567, zusammen 3 840 095, gegen 3 534 570 zur Michaelis messe 1897, demnach diesmal mehr 305 525. Es kamen an im Binnen verkehr 3 062 078 (1897 2 753 613), norddeutsch-sächsischen Verkehr — (217), im Verkehre mit den übrigen preußischen Bahnen 27 392 (89 809), sächsisch-südwestdeutscheu Verkehr 67 039 (69 637), sächsisch- württembergischeu Verkehr 58 941 (52 272), bayerisch-sächsischen Ver kehre 512 699 (434 206), Verkehr mit Oesterreich-Ungarn 45 905 (47 673), im Verkehr mit der Schweiz 65 132 (86 618), Verkehr mit Italien 684 (102), Verkehr mit Frankreich 225 (423). — Ver sandt: Stückgut 3 026 495, Wagenladungen 2 040 162, zusammen 5 066 657, gegen 4 889 187 zur vorjährigen Michaelismesse (also dies mal mehr 177 470). Es wurden versandt im Binnenverkehr 3 810 412 (3 605 740), norddeutsch-sächsischen Verkehr 50 560 (47 063), Verkehr mit den übrigen preußischen Bahnen 313 906 (303 079), Verkehr mit Privatbahnen 4301 (15), sächfisch-südwestdentschen Verkehr 77 939 (56 278), sächsisch-württcmbergischen Verkehr 197 288 (196 909), bayerisch-sächsischen Verkehr 530 271 (627 357), Verkehr mit Oester reich-Ungarn 40 002 (22 371), Verkehr mit der Schweiz 33 391 (24 643), Verkehr mit Italien 6737 (5295), Verkehr mit Rußland 1850 (434). *— Sächsische Webstuhlfabrik (vormals Louis Schön herr), Chemnitz. Der Aufsichtsrath hat beschlossen, der am 8. November abzuhaltcnden Gencral-Bersammluug die Verthcilnng einer Dividende von 9 Proc. vorzuschlagen. *— Dresdner Preßhefen- und Kornspiritus- sabrik (sonst I. L. B r a m s ch ). Tic General-Versammlung ge nehmigte einstimmig den Rechnungsabschluß sür 1897/98 und die vorgeschlagene Verwendung des Reingewinnes, woraus die Er- theilung der Entlastung an die Verwaltungsorgane erfolgte. Die 13'X, Proc. betragende Dividende gelangt sofort zur Auszahlung. -o- Königstein, 29. September. DaS in diesem Sommer er- folgte Juslebentretrn der elektrischen Bahn Schandau-Wasserfall scheint das Signal für weitere derartige Unternehmungen gegeben zu haben. So spricht man jetzt von dem Project einer elektrischen Straßenbahn von Königstein Lurch das reizvolle Bielathal nach der romantisch gelegenen Schweizermühle, welche Linie von vornherein einer guten Rentabilität sicher sein dürste. Durch eine Commission haben bereits Messungen in dieser die Bewohner schaft lebhaft interessirenden Bahnangelegenheit stattgesunden. * Berlin, 29. September. In der heutigen Sitzung des Auf sichtsraths der Deutschen Bank berichtete die Direction über das Ergebniß des ersten Halbjahres 1898, welches eine erhebliche Ver mehrung der Umsätze von beinahe 4 Milliarden Mark gegen über der correjpondirenden Periode des Vorjahres, verbunden mit einer Verinehrung der Erträge auf den Einzel-Conten, aufweist. Die Mittbcilungen wurden mit Befriedigung entgegengenommen. (Wiederholt und berichtigt.) * Berlin, 29. September. Dem „B. T." zufolge ist die Reichs bank stärker als im Vorjahre in Anspruch genommen worden, die Bank führt dies theilweise aus starke Gründungsthätigkeit zurück. Wenn der Rückfluß nicht erheblich werden würde, dürste die Bank mit Disconterhöhung vorgehen, womit auch aus die Gründungsthätigkeit ein einschränkender Einfluß geübt werden soll. 8 Berlin, 29. September. Die diesjährige Herbstzusammcnkunft der Stärke-Interessenten (Stärkemarkt) findet am Donnerstag, Len 13. Oct ober, Vormittags 10—12 Uhr, in den Räumen deS „Club der Landwirthe" hier statt. — Die Besucher des Stärkemarktes werden daraus aufmerksam gemacht, daß vom 12. bis 16. October in den Räumen des „Instituts für Gährungs- gcwerbe" der diesjährige Gersten- undHopfen markt stattfindet, dessen Besuch ebenfalls für viele Interessenten von Werth sein dürfte. * Berlin, 29. September. Die Auskunftei W. Schimmel, pseng eröffnet am I. October in Zürich eine Zweignieder, lassung, die 23., die die Auskunstsbeschaffung über Firmen der Schweiz und Italiens übernimmt. — Bei den lebhaften Ver- kehrsbeziehungen zu den genannten Ländern dürste diese Notiz den Handelsstand ebenso interessiren, wie die Eröffnung eines rumänischen Auskunftsbureaus in Jassy, über die wir un- längst berichteten. Die Reichs st empelabgaben haben für die ersten fünf Monate des laufenden Etatsjahres rund 22 Millionen Mark erbracht. Im Monatsdurchschnitt haben sie demgemäß 4,4 Millionen abgeworfen. Da der Etatsansatz für das Rechnungsjahr 1898 sich auf 49,8 Millionen beläuft, so ist unter der Voraussetzung, daß die letzten sieben Monate deS Jahres ähnliche Ergebnisse wie die ersten fünf zeitigen, anzunehmen, daß im laufenden Jahre der Etatsansatz mindestens erreicht, vielleicht noch um etwas überschritten werden wird. *— Consulate. Dem bisherigen kaiserlichen Consul in Halifax (Neuschottland) C. A. Creighton ist die erbetene Entlassung aus dem Reichsdienst «rtheilt worden. *>— Charlottenburger Wasserwerke. Die Divi dende ist auf 12 Proc. gegen 11 Proc. im Vorjahre geschätzt. *— Bereinigte Werdrr'sche Brauereien. ES verlautet, daß die Gesellschast nicht in der Lage sei, für das ablaufend« Ge schäftsjahr eine Dividende zur Bertheilung zu bringen. Die ge schäftlichen Ergebnisse de» Unternehmen» sind durch die theuren Preis« d«r Rohprodukte, di« sich bei allen Brauereien fühlbar ge- macht haben, und besonder» noch dadurch ungünstig beeinflußt worden, daß die Gesellschaft, die ihr Ei» sonst aus der Havel geioinnt, in Folge des diesmaligen milden Winter» ihren Eisbedarf kaufen mußte. ch vom KyffhLuser, 29. September. Bahneröfsnung. Die neue Bahnlinie Franken Hausen-Sondershausen, welche eine neue Verbindung zwischen dem Kyffhäuser und Thü ringen schafft, wird am 1. October dem Verkehre übergeben. Sie ist 20,5 icm lang, zweigt in Frankenhausen von der Nebenbahn Bretleben-Frankenhausen ad und geht in westlicher Richtung bis Sondershausen, verfolgt das Thal der kleinen Wipper bis Rottleben, übersteigt die Ausläufer der Grünleite, überschreitet bei Zecha die Wipper und mündet am Bahnhose Sondershausen (der Nordhausen- Ersurtrr Linie). Di« neu« Bahn «rhält Halteftellkn in Rottl«ben, Göllingen, Hachelbich, Berka und Zecha. Sie erschließt Theile der beiden Fürstenthümer Schwarzburg-Rudolstadt und Sondershausen. *— Vaterländische Hagelversicherungs-Gesellschaft in Elberfeld. Da« Geschäftsjahr 1898 dürfte, soweit sich bisher übersehen läßt, abermals ohne Reingewinn abschließen. Ob die Rechnung glatt aufgrht oder einige Tausend Mark Verlust der Rücklage zu rnta«hm«n sei» werden (dt«s«lh« ruthtrlt End« 1897 226814 ^l), dürste theilweise von den Coorsen abhängen, zu denen der etwa eine Million betragende Werthpapierbesitz der Gesellschaft am 31. Drcember einzustellen jein wird. *—Zum Mittelland.Canal berichtet die „Magdeb. Ztg.": In den Entwurf des Rhrin-Weser-Elbcanals ist, wie gemeldet, auch die Canalijirung der Weser von Minden bis Hameln eingesügt worden. Die Kosten, die sich auf ungefähr 20 Millionen belaufen, sind den Gesammtkosten zugeschlagrn, jo daß sich diese dadurch aus 211600000 .St erhöhen. In» Gewicht fällt dabei der Umstand, Laß der ganze Weserverkehr dem Mittellandkanal (durch einen Aufstirgcanal bei Minden) zugrführt wird. Der Zuschuß, der auf die Provinz mit 18 Proc. entfällt, stellt sich nunmehr aus rund 1 170 000 Diese sind abzusühren in einem Zeitraum von acht Jahren. Nach Ablauf dieser Zeit soll sich das Unternehmen selbst erhalten. In Berlin ist eine Commission zur Borberathung ernannt; sie wird im Lause der nächsten Woche zusammentretcn. Dem Ver nehmen nach beabsichtigt auch der Magdeburger Magistrat, die An- gelegenheit energisch weiterzuführen. *— Rheinische Anthracit- Kohlen werke, Kupferdreh. Nach der dem Ausfichtsrath vom Vorstande vor gelegten Bilanz vom 30. Juni 1898 beträgt der Rohgewinn 204 107 Mark (im Vorjahre 250 471 -F). Nach Abzug von 44 495 für Staats- und Communalsteuer, Discont und Zinsen, Handlungs unkosten u. s. w., sowie 56 628 -Ztz (57 515) Abschreibungen verbleibt ein Reingewinn von 102 984 .st. Hierzu treten 23 799 ^t aus dem Vorjahre, so daß zusammen 126 783 zur Verfügung stehen. Ter Ausfichtsrath schlägt der am 14. October d. I. ftattfindewden Ge neral-Versammlung vor, davon 7723 als Tantiemen zu zahlen, so daß nach Bertheilung «iner sofort zur Auszahlung gelangenden Dividend« von 5 Proc. gleich 90 000 (135 000) 29 059 auf neue Rechnung vorzutragen bleiben. Der Rückgang des Erträg nisses ist in dem Arbeitermangel, den gesteigerten Löhnen und dem milden Winter zu suchen. * Kreuznach, 29. September. Die hiesige Lederfabrik Geo Andres wurde heute unter Mitwirkung des Bankhauses Gebrüder Oppenheim in Mainz in eine Actien-Gesellschaft umgewandelt. Das Actiencapitai beträgt 1300 000 außerdem wurden 500000 Mark 4 proc. hypothekarisch eingetragene Obligationen ausgegrben, die von der Rheinischen Creditbank in Mannheim und der Firma Gebrüder Oppenheim in Mainz übernommen wurden. *— lieber die Bergbau- und Hüttengesellschast „Phönix" in Laar wird von authentischer Seite mitgetheilt, daß die Dividende für das Vorjahr 1897/98 deshalb möglicher Weise eine kleine Abschwächung erfahren könnte, weil das Draht- und Stiftegeschäst bei der Westfälischen Union im vorigen Jahre eine wenig günstige Conjunctur hatte. Die Conjunctur hat sich aber mittlerweile in so erfreulicher Weise gebessert. Laß bei der ent- schieden guten Gejammtlage des Phönix-Unternehmens sür das lausende Geschäftsjahr wieder eine schöne Dividende zu erwarten ist. "— Hasper Eisen- und Stahlwerk. Die Dircction schreibt: „Aus Anlaß der neuerlichen bedeutenden Courssteigerung unserer Aktien erhalten wir mehrfach Anfragen von intercssirten Seiten, ob diese Coursstrigerung in sachlichen Verhältnissen begründet sei. Wir sehen uns deshalb veranlaßt, zur Kenntniß zu bringen, daß aller dings die Aussichten unseres Werks als günstige zu bezeichnen sind und ein gutes Erträgniß für das laufende Geschäftsjahr erwarten lassen. Wir haben zur Zeit ein ArbeitSquantum von ca. 55 000 t im Buch und zwar zu Preisen, die uns, ungestörten Betrieb voraus- gesetzt, einen ansehnlichen Nutzen lassen werden, umsomehr, weil wir unseren gejammten Bedarf an Rohmaterialien aus längere Zeit hinaus zu verhältnißmüßig niedrigen Preisen gedeckt haben. Der Geschäftsbericht pro 1897/98, aus welchem Näheres über den der zeitigen Stand unseres Unternehmens ersichtlich ist, wird im Lanse nächster Woche zur Ausgabe gelangen." Hannover, 28. September. Eisenwerk Wülfel. So weit das Erträgniß des abgelaufenen Geschäftsjahres zu übersehen ist, wird der Gewinn des Vorjahres, der 270 000 betrug, min destens wieder erreicht werden, so daß der noch vorhandene Fehl betrag in Höhe von 157 592,20 voraussichtlich ganz getilgt wer den dürfte. Die Fabrik ist nach wie vor derartig beschäftigt, daß die Leistungsfähigkeit aufs Aeußerste angespannt ist und zahl reiche bedeutende Aufträge in Rücksicht aus die verlangten Liefer fristen abgelehnt werden müssen. Es wird daher der Frage der Er weiterung der Fabrikanlagen durch Neubau auf dem im vorigen Jahre erworbenen Grundstück« näher zu treten sein, wozu aller dings nicht unerhebliche Baarmittel vorhanden jein müßten. Zu dem Zivecke soll der ordentlichen General-Versammlung ein Plan zur Unificirung der drei Acliengattungen und zur Erhöhung des Grnndcapitals zur Beschlußfassung vorgelcgt werden. * Hannover, 29. September. Die Cement-Convention ist auf ei» Jahr bis Ende 1899 verlängert und der Vertrag unter zeichnet worden. Tic neu entstandenen Werke, die im nächsten Jahre den Betrieb in größerem Umfange aufnehinen, sind betheiligt. WM* Hamburg, 28. September. Hypotheken- und Vorschußbank in Hamburg, e. G. Unter diesem voll tönenden Namen treibt hier schon seit geraumer Zeit eine Genossen schaft ihr Wesen, deren gänzliche Mittel- und Creditlosigkeil sie nicht abhält, in langen Prospekten Hypothetencapitalicn den geldbedürs- tigen Grundbesitzern anzubieten und in Stadt und Land im ganzen Reich Verbindungen zur Einleitung von Hypothekengejchäften an- zukuüpsen. Zweck des ganzen Treibens ist offenbar die Erlangung der sog. „Prüfungsgebühren-, welche die „Bank- vor der Prüfung der Antragspapiere im Betrage von 1 Pro Mille der verlangten Dar- lehnssumme erhebt und mit deren Empfang sie ihre Thätigkeil für den Geldsucher als beendigt betrachtet. Zu Statten kommt dabei der Genossenschaft die gewiß nicht zufällig« Aehnlichkeit ihrer Firma mit der derHypothekenbank in'Hamburg, eine Aehnlichkeit, die wieder holt auswärtige Gelbsucher zu dem Jrrthum veranlaßt hat, es mit dem großen hiesigen Institut zu thun zu haben. Die „H. B.-H.» will nicht unterlassen, namentlich das auswärtige Publlcum von dem gekennzeichneten Treiben wiederholt in Kenntniß zu setzen und bittet die auswärtige Presse im öffentlichen Interesse um die Verbreitung dieser Mittheilung. *— Wagendauanstalt und Waggonfabrik für elektrische Bahnen (dovm. W. C. T. Bufch), Ham burg. Die Dividende für das mit Ende dieses Monats ablauscnde Geschäftsjahr ist für das erhöhte Actiencapital auf ca. 9 Proc. zu schätzen (gegen 7 Proc. im Vorjahre). * Breme», 29. September. Der Aufsichtsrath der Bremen- Besigheimer Oelfabrik schlägt 7 Proc. Dividende vor. *— StettinerKerzen-und Seifenfabrik. Rach dem in der General-Versammlung vorgetragenen Geschäftsberichte hat sich das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahre weiter regelmäßig entwickelt und find die Resultate zufriedenstellende ge wesen. Es entfällt auf die Actie ein Betrag von 65 <F als Dividende. * BrrSlau, 29. September. Die Breslauer Straßenbahn steigt rapid auf das mit Bestimmtheit auftrrtende Gerücht, daß in einer morgen stattfindenden Aussichtsrathssitzung eine Verständigung mit dem Magistrat betreffs Concessionsverlängerung erfolgen werde. Z In der „Bresl. Ztg." sind in übersichtlicher Weise die Summen zusammengestelll, welche da- deutsche Volk all jährlich für Brod und Fleisch an daSAuSland zahlt,als eine Mahnung an die Herren, welche unter dem Vorgeben, dafür zu sorgen, daß das Geld im Lande bleibe, die Regierung zu immer höheren Zöllen und immer schärferen Absperrungsmaßregeln treiben. Nach den officiellen Wrrthsummen der Fleisch- und Vieh- Einfuhr unter Hinzurechnung des gezahlten Zolls betrugen 1897 die Ausgaben sür ausländische» Fleisch 118 084177 ^l und noch Abzug des Wrrthes deS ausgeführten Fleisches und Viebe» 101 903177 für ausländische Brodfrüchte und zur menschlichen Nahrung bestimmte Frldfrüchte, sowie sür Mehl — ungerechnet die Einfuhr von Hafer und Gerste im Werthe von 194038 989 — wurden einschließlich Eingangszoll 313 628 253 » und nach Ab- zug des AuSsuhrwerthrS von 59 676 000 258 952 253 gezahlt. Für Fleisch und Brodstoffe zusammen waren 360 855 430 ^l an da» Ausland zu zahlen. Z In Görlitz hat in einer Bundesversammlung der Landwirthe der Director des Bunde- vr. Dietrich Hahn am 29. September einen Vortrag über die Frage gehalten: „Welchen Einfluß übt der Handel aus den Preis der landwirthschaft- licken Produkte a u S?" Der Vortrag bewegte sich innerhalb deS durch keine volkSwirthschostliche Erkenntniß getrübten agrarischen Bannkreise», hielt sich aber meist sachlich. Der Sern seiner AuS- führung war die Behauptung, der Handel müsse vom Staate abhängig gemocht werden, weil er statt im Dienste des nationalen Staate» thätig zu sein, sich im Sinne der manchester- lichen Schule al» Selbstzweck betrachte (?), sich die Ide» de» Internationalismus besonder» hinsichtlich des Capital» zu eigen mache und ohne Rücksicht aus die eigene Production und do» Wirth- schastliche Wohl der Gesammtheit da» Land schädige. Einem solchen Verhalten gegenüber habe der Staat die Pflicht, die nationalen Interessen zu wahren. Zur Beantwortung der im Thema gestellten Frage hat «r di« Chicagoer Weizenspeculation gewählt. G Hof, 29. September. Die au» dem früheren Hofer Lredit- verein hervorgegangene Actien-Gesellschaft Obersräoktsche Baak hier, die jetzt nur ein Actiencapital von 600000 besitzt, konnte in den ersten fünf Monaten ihre» Bestehen» so bedeutende Umsätze verzeichnen, daß sie sich gruöthigt sieht, ihr Stammkapital aus die doppelte Summe, also auf 1 200 000 ^l zu erhöhen. Für den 20. October ist eine außerordentliche General-Versammlung in dieser Angelegenheit anberaumt. Or. 7- DerHandelinNon-Valeur». Zum Schutze deS Publicum? gegen den Börsenhandel mit entwertheten Effecten hat das bayerische Justizministerium die Gerichte angewiesen, daß 1) dir Börsenvorständ« von dem Eintritte der Liquidation oder der Concurses solcher Unternehmungen, deren Werlhpapiere zum Han del an Börsen zugelassen find. 2) die Zulaffungsstellen der Börsen von der Beendigung des ConcurseS solcher Unternehmungen und von dem Ergebnisse der Schlußrechnung benachrichtigt werden. Als eine weitere Consequenz dieser officiellen Benachrichtigung werden die Börsenvorstände zu München und Augsburg veranlaßt, Sorge zu tragen, daß auf Vorgänge der zu 1) gedachten Art, sobald sie zur Kcnntniß des Börsenvorstandes gelangen, sogleich durch Zusätze im Courszettel aufmerksam gemacht werde, — ferner der Zulassungs stelle zur Pflicht zu machen, bei Empfang von Mittheilungen der zu 2) gedachten Art schleunigst zu prüfen, ob etwa die Ausschließung der betreffenden Werthpapiere vom Börsenhandel gemäß K 36 Abs. 4 des Börjengesetzes vom 22. Juni 1896 angezeigt ist. — Der citirte Satz lautet: „Die Zulassungsstelle ist befugt, zum Börsenhandel zu gelassene Werthpapiere von demselben auszuschließen.- Ta sich dieser Satz auch auf solche Werthpapiere bezieht, welche bereits vor dem In krafttreten des VörsengejetzeS zugelassen waren, ist es in der Macht einer jeden Zulassungsstelle, Non-Valeurs von Handel und Notiz auszuschließen. X. Innsbruck, 28. September. Für dieZillerthalbahn I « n b a ch - M a y r h o f e n hat die Gemeinde Jenbach 1000 st. Beisteuer bewilligt, weil gerade Jenbach davon einen sehr großen Vortheil hat. Der Landesausschuß von Tyrol hat gestattet, daß diese Summe aus Gemeindemitteln genommen werde. Der Bau der Zillerthalbahn, sür dir elektrischer Betrieb vorgesehen ist, soll wo möglich schon im nächsten Frühjahre beginnen. * Pest, 29. September. Die Salgo-Tarjaner Aktien- Gesellschaft hat für 1897/98 einen Reingewinn von 2004969fl. erzielt. Die Direction wird die Bertheilung einer Dividende von 12 Proc. beantragen. A»s her «chweiz, 28. September. In Vevey hat sich eine Gesellschaft gebildet, die den Bau einer Drahtseilbahn mit elektrischem Betriebe von Vevey über Char- donne nach dem 1048 m hohen Mont Pelerin beab sichtigt. Das nöthige Geld sür die Bahn ist gesichert und so wird sie wohl auch zu Stande kommen. Der Mont Pelerin bietet eine schöne Aussicht auf den Genfer See, das Waadtland und die Walliser und Savoyer Alpen. — Der Bahnhof in Davos für die geplante elektrischeBahnDavos-Platz-SchatzalP kommt dicht hinter das Curhaus zu stehen. *— Die belgische Regierung hat nach einer Mittheilung der „Jndep." die sogenannten diplomatischen Verhandlungen i» der Zuckerprümirnfrage, die sie nach der ergebnißloS ver laufenen Conserenz begonnen hatte, jetzt eingestellt, weil von Frankreich und Rußland keine Zugeständnisse zu er langen waren. DaS ist vorhergesehen worden. Es wird nichts Anderes übrig bleiben, als Leu namentlich deutscherseits durch das Zuckersteuergejetz von 1895 eingeschlagenen falschen Weg zurück zugehen. *— Handelsgesetzgebung in Rußland. Die Neu regelung der russischen Handelsgesetze schreitet, wie man der „Deut schen Centralstelle sür Vorbereitung von Handelsverträgen- mit theilt, rüstig vorwärts. Die im Finanzministerium zur Zeit vor liegende Gesetzesvorlage, betreffend die Reform des Börsenwesens, ist im Abschluß begriffen; der Entwurf des neuen Börsenstatuts ist auf Grund «der im Februar dieses Jahres abgehaltenen Vcrhand lungen jetzt vom Departement für Handel und Manufakturen fertig gestellt und den einzelnen Börsenvorständen, so z. B. dem Börsen- comitö zu Riga, zur Begutachtung unterbreitet worden. Gleich zeitig ist die projectirte neue Wechselordnung im Entwurf von der dazu eingesetzten Specialcommission sertiggestellt woxden und wird demnächst vom Justizministerium und Finanzministerium einer Durchsicht in gemeinsamer Sitzung unterworfen werden. Griechische 4proc. Goldrente von 1889. Das Bank- Haus S. Bleichröder in Berlin ist beauftragt, die über die unbezahlt gebliebenen 70 Proc. der CouponSbeträgc ausgestellten Tickets hin- sichtlich der per 1. Oktober 1894 fälligen Coupons der griechischen 4proc. Goldrente von 1889 mit 5 Proc. vom Werthe der mit diesen Tickets beglaubigten Rechtsansprüche einzulösen, wobei die Um- rcchniinq zum jeweiligen Wcchselcourse von kurz London stattfindet. * New Pork, 29. September. Berichtigung. Der Werth der amerikanischen Waarenausfuhr betrug in der vergangenen Woche 6 955258 §. *— Die Einfuhrzölle in Guatemala. Durch Ver ordnung des Präsidenten des Freistaates Guatemala vom I. v. M. ist der in nationalem Gold zu entrichtende Theilbetrag der dortigen Einfuhrzölle vom Tage des Erlasses der Verordnung ab auf 30 Proc. erhöht worden. Bisher betrug er 20 Proc. *— Elektrische Bahn in China. Die erste elektrische Eisenbahn in China wird schon in nächster Zeit durch die Firma Siemens L Halske von Peking aus Uber 18 lcm nach einem Vororte in Angriff genommen. Tas gesammte Material wird fertig in Deutschland verschifft. Post-, Telegraphen und Fernsprechwesen. Wie aus einer Mittheilung des britischen Generalpostmeisters hervorgeht, wird demnächst der telegraphische Geldan weisungsverkehr zwischen Großbritannien und Deutschland in Function treten. Die bezüglichen Verhanb- knngon zwischen beiden Staaten find dem Abschluss« nahe und die Ausdehnung dieses Verkehrs auf die übrigen Staaten, sowie auf die britischen Colonien ist beschlossene Sache. Postpacketverkehr mit Bolivien. Don jetzt ab können Postpackete ohne Werthangabe und ohne Nachnahme bis zum Gewicht von 3 kx nach B o l i v i e n auf dem Wege über Ham burg und Chile versandt werden. Die Postpackete müssen frankirt werden. Die Taxe beträgt 4 -ck jiir jedes Packet. Ueber die Der- sendungsbedingungen ertheilen die Postanstalten nähere Auskunft. Zahlungs-Einstellungen re. Namm Wohnort Imwgerich! As Z" Johann Bauerslbmitt, Kaufmann Albert Hammer, Sansmann zrau Hoh. Hrnr. vcrm. Schönt, geb. Bcrger, Schnitnraarenbandtcrin Sarl Eonrab, Sausmann Sich. Ernst Pamvcl, Rkstauratenr k. L. Ebrrebach, Nadtlfabrikant iSitbelm Schmabl, Sausmann gart Hosmann, Tischlermeister Durch Zwan, Da« Toncurlrersabren über t Bamberg Berlin Bischof,- Werda «ltbeibe Obercrinitz bimbach Parchim «ue ,s»ergleich a« Vermögen Bamberg Berlin Bischofs werda Glatz SirchbergSa. dimbach Parchim Schneeberg aufgehsb de« BSckerme 26S 24.S 279 2V.9 25.9 28.9 28.9 26.9 cn: ster« si.io!io.w ie.li 2LI0lö.w22.N 2I.IV 28.10 28.10 Ib.1l!2I.10 2blI 21.10 29.10 2910 20.12.21.10 7.2 1810 2810 26.10 2910I2.UÜLN Sufi-» Tiemen« Ouaa« in Hilbersdorf. Tarifwesen. *— Rheinisch- und Frankfurt-sächsischer Güter verkehr. Am 1. October 1898 treten die Nachträge V zu den Tarifheftea 1 und 2 in Kraft. Sie enthalten im Wesentlichen: I) Entfernungen für die neuen, theilweise bereit» früher im Bekannt- machungSwrge aufgenommenen preußischen Stationen Katernberg, Dortmund, Hasen, Enzweiler, Essen (Hauptbahnhof), Zech« Hagen- deck, Köln Hafen, Krettnich, Steinebrück und für di« sächsische Station Triebischthal; 2) eine anderweit« Fassung de» Ausnahme- tariss 10 (thüringische, böhmische und Nürnberger Waaren); 3) Frachtsätze de» Au»nahmetarif» 13 (Eisen und Stahl) für Warnsdorf transit; 4) den seit I. April 1898 giltigen neuen Ausnahmetaris 14 (Eisenerz rc.) im Verkehre zwischen Dillen- bürg und Haiger einerseits und Plagwitz-Lind,nau (S. St.) anderer seits; 5) einige, theilweise schon früher durch Bekanntmachung ein- geführte Aenderungen und Ergänzungen der AuSnahmetarife 1 (Holztarif), 2 (Rohstofftarif) uud 3 lKalitarif); 6) Berichtigungen einiger Entfernungen. Die gegen seither erhöhten Entfernungen für Gößnitz und für Dobitschen gelten erst vom 16. November diese« Jahre» an. 7) Endlich rntholten diese Nachträge eine Bestimmung über Einführung einer neuen Kilometrr-Tariftabrlle, Ermäßigung der Stückgut-Frochtsätze aus Entfernungen über 50 Icm enthaltend. In Folg« Einführung dieser neuen Kilometer-Tariftabrlle werden di« Statiousfrachtsätzr für Eilgut, ollgemeiue Stückgutclasse und AuSuahmetarif S im Verkehr« mit Lod«bach, Klingenthal, -Kitzen.
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