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Elbeblatt und Anzeiger : 04.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-187912042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18791204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18791204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-12
- Tag1879-12-04
- Monat1879-12
- Jahr1879
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 04.12.1879
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EMaN imd AnMger. Amtsblatt der Lönigl. Ämtshauptmanuschast Großenhai«, der Lönigl. Amtsgerichte Riesa «ad Strehla, sowie -es Stadtraths M Riesa. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. 142. _ Donnerstag, den 4. December 1879. 32 Jahr-. Erscheint in Riesa wöckentlich dreimal: DkenStaa, Donnerstag ni d Sonnabend. - Abonnementspreis viertcljShrlich 1 Mark 25 Psg. — Bestellungen nehmen alle Kaiser!. Poftanstalten die Expeditionen in Riesa und Strehla (E. Schön), sowie alle Boten entgegen. — Inserate, welche bei dem ausgebrcitetcn Leserkreise eine wirksame Veröffentlichung finden, erbitten wir uns bis Tags vorher Vormittags 10 Uhr. Erledigt hat sich der hinter dem Schiffer Carl Kunze aus Riesa am 22. November 187S erlassene Steckbrief. Riesa, oen 2. December 1879. Der KS«igliche Amtsanwalt. -Commissiousrath Sinz. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Berlin, 1. December. Ueber einen Unfall, welcher den Kaiser gelegentlich einer Hofjagd bei Springe bedrohte, schreibt man dem „Hann. C": Der Domänenpächter Baron von Schneen zu Springe hatte dem Kaiser sein Gespann zur Jagdtour im Saupark zur Verfügung gestellt und, da der Kaiser das Anerbieten acceptirte, selbst den kaiserlichen Wagen zu lenken übernommen. Unterwegs ereignete sich der Unfall, datz die Zugstangen an einer steilen Stelle des Bergweges rissen und der Kaiser Gefahr lief, mit dem Gefährt rückwärts den Berg hinnntergcschleudert zu werden. Zum Glück blieb jedoch der Unfall ohne Fol gen, und der Kaiser konnte wohlerhalten einen anderen bereitstehendeu Wagen besteigen und seine Jagdtour unbeschädigt fortsetzen. Der Besuch des dänischen Königspaars in Berlin, sowie die eingehende Unterhaltung, welche zwischen unserem Kaiser, dem Könige Christian und unserem Kronprinzen gepflogen wurde, geben zu mancherlei politischen Mrttheilungen Anlaß, deren Kern sich in einer Nachricht der National-Zeitnng dahin krystallisirt, „daß die fürstlichen Besprechungen zu erwünschten Re sultaten geführt hätten, die in einer oder der anderen Form der Volksvertretung zur verfassungsmäßigen Behandlung vorgelegt werden dürften". Welcher Art die erwünschten Resultate sind, ist leider nicht gesagt, doch läßt sich aus der Schlußwendung vermuthcn, daß die „versaffüngsmäßige Behandlung" sich wahrscheinlich auf die Regelung der Welfenfondsfrage beziehen wird, so daß eine Berzichtleistung des Herzogs von Cumber land auf die hannoverschen Ansprüche Hand in Hand mit derselben ginge. Fürst Bismarck ordnete angeblich aus Anlaß der Affaire des Dampfers „Falke" eine genaue Untersuchung der Dampfschifffahrt auf dem Riemen an. Im Abgeordnetenhause antwortete auf eine Anfrage wegen der Fortdauer des kleinen Belagerungszustandes in Berlin der Minister des Innern, Graf zu Eulenburg, die Zustände des vorigen Jahres dauerten fo^t; die geheime socialdemokratische Agitation sei gewachsen und die alten Verbindungen mit dem Auslande würden fortgesetzt. Die Aufrechterhaltung des kleinen Belagerungszustandes sei unabweisbar. Die öffentliche Meinung habe der Regierung bisher bei ihren Maßnahmen gegen die Socialdemokratje zurSeite gestanden. Möge dies auch ferner so bleiben! Dann würden die angewandten Mittel nicht nur palliativ wirken, sondern zu bleibendem inneren Frieden führen. Wir „W. T. B." aus Breslau meldet, ist dem schlesischen Provinziallandtage die officielle Mittheilung zugegangen, daß es den Wünschen Seiner Majestät des Kaisers entsprechen würde, wenn der Landtag die zur Errichtung einer Stiftung zur Erinnerung an die goldene Hochzeit des Kaisers in Aussicht genommenen 400,000 Mk. zur Beseitigung des Rotbstandes in Oberschlesien mit verwendet Mainz, 28. November. Heute Mittag zwischen 2 und 3 Uhr brach in dem hiesigen Arresthause unter den Gefangenen ein Aufruhr auS. Die vielen in dem Arresthause üntergebrachten Arrestanten wollten sich gewaltsam befreien, doch gelang dies Dank der rasch herbeigeeilten militärischen Hülfe nicht. Eine strenge Untersuchung deS Vorfalls ist ungeordnet. Kosel, 28. November. Der Nothstand ist leider auch in unserem Kreise ausgebrochen. Nicht allein, daß die in der Oderniederung gelegenen Ortschaften von demselben betroffen sind, erstreckt derselbe sich auch auf den südwestlichen Theil unseres Kreises. Hier haben in diesem Jahre Hagel und sonstige Unwetter die Erntefrüchte zum Opfer gefordert. Der Kreis ist zur Linderung des Nothftandes an den Bau einer Chaussee geschritten, welche durch die bedrohten Ort schaften führen soll. Stuttgart, 27. November. Fürst Alexander I. von Bulgarien hat den Professor Ad. Wilhelm'Koch aus Heilbronn, zur Zeit Pfarrer in Hertmannsweiler bei Winnenden, zu seinem Hofprediger ernannt. Pro fessor Koch, geb. 1843, hat sich als Orientalist einen Namen gemacht und hat vor einigen Jahren wissen schaftliche Reisen nach Syrien, Palästina, Aegypten rc. unternommen. Rußland. Das „Berl. Tagebl." bringt folgende Sensationsnachricht: „Bei der Ankunft des Kaisers von Rußland in Moskau ist auf denselben ein Attentat beabsichtigt wor den, das nach einer hier eingelangten Depesche mißlungen ist. Es war beab sichtigt, den kaiserlichen Zug in die Luft zu spr engen, doch ist die Explosivu zu spät erfolgt, nachdem der kaiserliche Zug die betreffende Stelle bereits passirt hatte. Der Kaiser Alexander ist unversehrt ge blieben. Von einem dem kaiserlichen Zuge unmittelbar folgenden zweiten Train wurde ein Waggon durch die Gewalt der Explosion aus den Schienen geworfen." Der Proceß gegen Mirsky und Genoffen (wegen des Attentats auf den Polizeichef General Drentelen) hat am 27. November begonnen und endete mit Ver- urtheilung Mrsky's zum Tode, des Fähnrichs Tarhow zu 13^/z Jahr Zwangsarbeit. Die übrigen Ange klagten wurden freigesprochen. Wie indcß ein amtliches Petersburger Telegramm besagt, ist durch Verfügung des zeitweiligen Generalgouverneurs von Petersburg die Todesstrafe Mirsky's in Zwangsarbeit auf unbe stimmte Zeit, die 13^/,jährige Zwangsarbeit Tarhow's in 10jährige Festungsarbeit umgewandelt worden. Die .Milderung der Strafe wird durch die Minderjährig keit der Verurtheilten und deren volle Neye motivnt. Spanien. Madrid, 1. December. Die Königin Isabella hat die Kaiserin Eugenie eingeladen, mit ihr zusammen den Winter in Sevilla zu verbringen. Amerika- Die Botschaft, womit Präsident Hayes den nordamerikanischen Kongreß eröffnete, be glückwünscht denselben zu der glücklichen Ausführung des Gesetzes über die Wiederaufnahme der Barzahlungen, wodurch eine große Wiederbelebung d?r Geschäfte und eine Verbesserung des Nationalkredits herbeigeführt worden sei und schlägt den legislativen Körperschaften vor, die fünf- und sechsprocenngen Bonds im Betrage von 792,000,000 Dollars durch vierprocentige zu er setzen. OeNliche» M Sächsisch«». Riesa, de« S. December 187S. — Die Vertheueriing'der Lebensmittel, wie sie in letzter Zeit vor sich gegangen, ist ans einer von einem der größten Berliner Bäcker ängestellken Berechnung zu ersehest, darnach find in de» letzten Monaten die Preise in die Höhe gegangen: alles prvCentner gerechnet für Roggenmehl von Mk. 10,SO auf Mk. 12,50, für Weizenrnehl von Mk. 13,75 auf Mk. 18, für Kaiser- Auszug (ungarisches Mehl) von Mk. 20 auf Mk. 25, für Mandeln von Mk. 90 auf Mk. 130, für Rosinen von Mk. 30 auf Mk. 38, für Zucker-Raffinade um 25 Procent, für Eiet von Mk. 2,50 auf Mk. 3,SV per Schock. Oschatz. Am vergangenen Sonnabend Morgens 8 Uhr 15 Min. trafen Se. Maj. der König sowie Se. königl. Hoheit der Prinz Georg zür Jagd hier ein und begaben sich vom Bahnhof sofort zum Rendezvous- Platz in der Nähe des Dorfes Collm. Msn dort zog sich die Jagd nach der Stadt zu und wurde nur gegen Mittag durch ein Jagd-Frühstück unterbrochen, welches Herr Aurel Richter („Goldener Löwe" in Oschatz) auszurichten beauftragt war. Geschossen wurden 34 Rehe, einige 60 Hasen und 2 Füchse. Nach Schluß der Jagd fand im Hotel zum goldenen Löwen das übliche Diner statt, bei welchem die hohen Herrschaften in waidmännisch fröhlicher Stimmung bis zur Rück fahrt nach Dresden mit dem fahrplanmäßigen Abend- Schnellzug verweilten. Nach der Generalverordnung der Königlichen Kreis hauptmannschaft Leipzig vom 22. dieses Monats in Nr. 48 des Sächsischen Wochenblattes hat das König liche Ministerium des Innern im Einverständnisse des Königlichen Finanzministeriums ein neues Formular für die Annahme und geschäftliche Bchandlung der Gesuche um Ertheilung von Legitimationsscheinen zum Gewerbebetrieb im Umherziehen nebst Gewerbesteuerscheinen aufgestellt, und wird je ein dergleichen Formular den Herren Bürgermeistern in Mügeln, Dahlen und Strehla, sowie den Herren Gemeindevorständen im Bezirke der hiesigen Amtshauptmannschaft durch die Post zugesendet werden, während der weitere Bedarf an dergleichen Formularen von den letztgenannten Herren Bürger meistern und Gemeindevorständen selbst zu besorgen ist. Diese neue Einrchtung hat sofort in Wirksamkeit zu treten und sind die erwähnten Formulare jedenfalls schon bei den Gesuchen um Ertheilung von Legiti mationsscheinen für das Jahr 1880 zu benutzen. Noch wird darauf hingewiefen, daß in Zukunft die Gesuche um Ertheilung von Legitimationsscheinen zum Gewerbe betriebe im Nmherziehen mit thünlichster Beschleunigung der Königlichen Kreishauptmannschaft vorzulegen find. Dresden, 2. December. Auf dem gestrigen Schlachtviehmarkte waren 317 Rinder, 491 Land-, 559 Ungar- und 63 Walachenschweine, 801 Hammel und 122 Kälber zum Verkauf gestellt. Beste Prima- gualität von Rindern würde pro Centner Schlacht gewicht mit 69 und 70, die Mittelwaare mit 57 bis 60 und die geringe Sorte mit 42 M. bezahlt. Eng lische Lämmer kosteten das Paar zu 50 Kilo Fleisch 63, Landhammel in demselben Gewichte 57 und daS Paar ÄuSschußschöpse SO M. Der Centner Schlacht gewicht von Landschweinen englischer Kreuzung wurde Mit 55 und von schlesiW mtt 48 M. abgenommen, indcß der Centner lebendes Gewicht von mecklenburger« 51 bis 54, von Bakoniern48 bis 48, von russischen LandschweiNen kl und von Walache» nm 45 M. kostete. Bei allen vier der letztbezeichneten Fettvieh sorten bewilligten die Händler zwischen 40 und 45 Pfund Tara. Kälber zeigten sich abermals ungemein schwer verkäuflich und wurde nur von schwersten Stücken pro Kilogramm Fleisch 1 M. bezahlt, während in leichterer Waare das Kilogramm bloS 80 Pf. und noch darunter galt. Pirna. Ein frecher Raub wurde am 23. v. M.
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