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Elbeblatt und Anzeiger : 18.10.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-188110186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18811018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18811018
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-10
- Tag1881-10-18
- Monat1881-10
- Jahr1881
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 18.10.1881
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Elbckall und Aiychrr. Fmlsötait -er Lönigl. ÄmtshauptmanMast Großenhain, der Lönigl. Amtsgerichte Riesa nnd Strehla, sowie des Stadtraths rn Riesa. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. 123. Dienstag, den 18. Oktober 1881. 34. Jahrg. tziMml ui Niesa wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. — Abonnemcntspreis vierteljährlich 1 Mark 2s Plg. — Bestellungen nehmen alle Kaijerl. Postanialten die tzrxeditioncn in Mesa und Strehla <E. Schön), sowie alle Loten entgegen. — Inserate, welche bei dem ausgcbreiteten Leserkreise eine wirksame Veröffentlichung finden, erbitten wir uns bis Lags vorher Vormittags 10 Uhr. Die für die bevorstehende Reichstagswahl ernannte» Herren Wahlvorsteher und bez. Stellvertreter im Amtsgerichtsbezirk Ttrehla werden hiermit aufgefordcrt, behufs ihrer Instruction sür das Wahlverfahren Freitag, den St dieses Monats, LL Uhr Vormittags, zum AmtStag im RatthauS zu Strehla persönlich zu erscheinen. Die Herren Wahlvorsteher und bez. Stellvertreter im Amtsgerichtsbezirk Oschatz werden aufgefordert, zu demselben Zwecke Tonnabend, de« SS. dieses Monats, I« Uhr Vormittags, im Sitzungszimmer der unterzeichneten Behörde sich einzufinden. Oschatz, am 12 October 1881 Königliche Amtshauptmannschaft. v. Boxberg. Nächsten Freitag und Sonnabend werden die hiesige» Gerichtslocalitäten gereinigt und bleiben dieselben deshalb an diesen Tagen sür das P ublikum geschlossen. König!. Amtsgericht Riesa, 17 October 1881. Scheuffler. Behufs Rcimgung der Expeditionstokatitäten im hiesigen Rathhause bleiben dieselben am SL und SS. d. M. geschlossen. Riesa, am 17. Octobcr 1881. Der Stadtrath. Steger. Die Herrschaft im Mittelmeer. Das Neligionsbuch der Mohamedaner schreibt diesen die Verbreitung ihrer Religion durch Feuer und Schwert vor. Viele Jahrhunderte hindurch sind die Mohamedaner diesem Befehle treu gewesen; aus Süd osten und Südwesten sind sie in Europa eingedrungcn und haben ihre Herrschaft anfgerichtet; aber während ihnen in Südweflen schon vor Karl dem Großen ein mächtiger Damm entgegengesetzt wurde, während Karl Martell sie bei Tours und Poitiers schlug und nach Spanien zurückdrängte, wo sie dann in späterer Zeit gleichfalls vertrieben wurden, dauert ihre Herrschaft im Südosten Europas bis in die Jetztzeit hinein. Aller dings hat die Geschichte der letzten fünf Jahre der Herrschaft der Türken in Europa den Todesstoß ge geben, aber die Zertrümmerung des mohamedanischen Reiches hat schwere Katastrophen in ihrem Gefolge und als eine der bedeutendsten sind die Wirren in Nord afrika anzusehen. LänM^der ganzen Küste, vom allen Philisterlande bis zu den Säulen des Herkules, ist alles in Unordnung und ins Schwanken gerathen; die Muselmänner sehen sich durch die Europäer in ihrer Herrschaft, in ihrem Besitz bedroht und so ist denn zwischen ihnen und den Christen ein Kampf auf Leben und Tod entbrannt. Der Hauptherd des Kampfes ist bekanntlich Tune sien; aber auch «»Süden Algeriens bis an die Grenze nach Marokko zu geht es äußerst kriegerisch her; in Tripolis, dem großen Nachbarlande Tunesiens sammelt die Pforte ihre Streitkräfte und in Aegypten, das nur dem Namen nach der Türkei unterstellt ist, gährt und brodelt es und scheint nur auf daS Zeichen zum all gemeinen Ausbruch zu warten. Aus diesem Grunde klang die vorwöchige Nachricht der englischen „Morningpost" gar nicht so un wahrscheinlich, daß Deutschland, Oesterreich, Italien und Spanien im Mittelmeer einen gemeinschaftlichen Flottendienst einrichten wollten. Denn für diese Staaten gilt es dabei nicht nur, die Interessen ihrer in Nord afrika wohnenden Staatsangehörigen zu schützen, sondern auch zu verhindern, daß vor allem England in Nord afrika zu mächtig werde. Schlimm genug ist es in dieser Beziehung schon bestellt. Den Eingang zum Mittelmeer beherrscht England durch Gibraltar, jene uneinnehmbare Felsenfestung, die Mitte durch Malta, und das Ostende durch Cypern. Setzt es sich nun auch noch in den Besitz Aegyptens, und darauf ist die englische Politik ganz offenbar gerichtet, so ist es auch mit der Neutralität des Suezkanals zu Ende und gegen den Willen Englands kann dann kein fremdes Schiff weder aus dem noch in das Mittelländische Meer. Eine solche Machtfülle in die Hände eines einzigen Reiches fallen zu lassen, heißt das europäische Gleichgewicht in gefährlichster Weise verrücken und keine Großmacht, wenn sie Achtung vor sich selbst hat, kann »solcher politischen Gestaltung ihre Zustimmung ertheilen. z Aus diesem Grunde, und um zu zeigen, daß die Er füllung des englischen Ehrgeizes den andern Mächten nicht glcichgiltig ist, wäre eine vorbeugende Maßregel wohl am Platze. Am allerwenigsten aber darf England auftreten, als wenn es im Interesse der Kultur und gewissermaßen als Be auftragter Europas in Aegypten handele. Dazu bietet die jüngste Militärrevolte absolut keine Veranlassung; es war dies, wie sich nachträglich herausgestellt hat, eine unblutige Auseinandersetzung zwischen Militär- und Civilgewalt, keinem Europäer ist dabei ein Haar gekrümmt, noch ist versucht worden, die Gläubiger Aegyptens zu benachtheiligen. Mithin geht das ganze Vorkommniß das Ausland nichts an und darf nicht zum Vorwand für die Befriedigung der unersättlichen Ländergier Englands gebraucht werden. Durch solche Versuche werden die Mohamedaner nur noch mehr gereizt und wenn dieselben für unsere Civilisation auch nicht mehr zu fürchten sind, so ist doch andererseits ein Vernichtungskampf gegen den Mohamedanismus ein jener Civilisation unwürdiges Unternehmen. Tsigesgeschichte. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm gedenkt gegen Ende dieser Woche von Baden-Baden aus wieder nach Berlin zurückkehren; wie man hört, wird die Großherzogin von Baden ihren kaiserlichen Vater dort hin begleiten. Die Reise des Kaisers nach Metz an läßlich der Einweihung der Garnisonkirche ist endgiltig abgesagt worden. Als Einweihungstermin wurde nun mehr der 23. October d. I. festgesetzt. Die bereits seit 5 Jahren in Aussicht gestellte Kanalverbindung mit Holland ist endlich hergestellt und der Haren-Rüterbrocker Kanal feierlich eröffnet worden. Die Absicht, dem Reichstag im nächsten Frühjahr eine Vorlage wegen Einführung des Tabakmonopols zu unterbreiten, soll aufgegeben sein. Der württemberzische Staatsminister des Innern, von Sick, ist nach einer Krankheit von nur wenigen Stunden am Donnerstag Mittag plötzlich verstorben. Zum Generalkonsul der Vereinigten Staaten in Berlin ist Mark Brewer ernannt worden. Hamburg, 15. October. In Folge des heftigen Sturmes und der eingetretenen Sturmfluth ist die in der Nähe des Hafens und an den Flauten belegene überschwemmte Passage vielfach gehemmt. Viele Keller sind voll Wasser, der Schaden ist erheblich. Bremen, 15. October. Die Rettungsstation Cuxhaven der deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiff brüchiger meldet: Am 15. October von der deutschen Tjalk „Martha", Cpt. Sicmers, mit Petroleum von Bremen nach Hamburg bestimmt, bei Duhnen gestrandet, 2 Personen gerettet. Schiff unter Wasser. — Die Rettungsstation Spiekeroog meldet: Am 15. October von der deutschen Kufs „Frau Gretje", Cpt. Büschen, gestrandet an der Südseite von Spiekeroog, mit Roggen von Leer nach Marienfiel bestimmt, 2 Personen gerettet Sturm aus mit Regen und Hagel, Boot sechs Stunden unterwegs. — Der Lootsen-Commandeur Gräfenhain aus Emden meldet: In der Nacht vom 14. zum 15. October ist der königliche Dampfbagger unterhalb der Emder Rhede gesunken, 6 Mann ertrunken, 2 Mann durch das Rettungsboot der Station Nester- land gerettet. — Der Lootsen-Commandeur v. Krohn in Wilhelmshaven meldet: Das Rettungsboot „Bonn" der Station Wilhelmshaven rettete 14 Personen von den Oberahn'schen Feldern: 7 Personen sind die letzte Nacht ertrunken. Sturm aus — Die Rettungs station Horumersiel der deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger meldet: Am 15. October von der deutschen Tjalk „Tina Margarethe", Cpt. Reemts, gestrandet auf Horumersieler Rhede, leer von Horumersiel nach dem Ems-Canal bestimmt, 2 Personen gerettet. Sturm aus mit Hagel. Boot 6 Stunden unterwegs. Oesterreich. In Anbetracht der hohen Ver dienste Haymerlcs ist sein Leichenbegängnis; nach An ordnung des Kaisers auf Staatskosten erfolgt. Der Kaiser, mehrere Erzherzöge, das genannte diplomatische Korps, eine zahlreiche Generalität rc. nahmen daran theil. Ein kaiserliches Handschreiben betraut den Reichs finanzminister Slavy einstweilen mit der verfassungs mäßigen Vertretung des durch den Tod Haymerles erledigten auswärtigen Amtes. (Slavy ist deutsch freundlicher Haltung.) — Gerüchte, die von einem Entlaffungsgesuche des Ministeriums Taaffe zu melden wußten, werden offiziös für unbegründet erklärt. — Am Sonntag sollten Graf Andrassy und der ungarische Ministerpräsident Tisza in Wien eintreffen, mit denen der Kaiser wegen der endgiltigen Neubesetzung des Postens Haymerles Rücksprache zu nehmen wünschte. Nach einer Meldung der „Wiener Allzcm. Ztg." wäre die Villa Valrose in Nizza für die kaiserliche Familie auf November gemiethet worden. Während des Aufenthaltes daselbst soll auch di: lange besprochene Zusammenkunft zwischen dem Kaiser Franz Joseph und dem Könige Humbert von Italien stattsinden. Frankreich. Wenn es überhaupt noch nöthig war, wird jetzt aus der Umgebung Gambettas bestimmt versichert, daß derselbe bei seinem Aufenthalt in Deutsch land keine Zusammenkunft mit dem Fürsten Bismarck gehabt habe. Die Ministerkcists ist in der Schwebe. Nach einem, abzehaltenen Kabinetsrath stellte der Ministerpräsident Ferry dem Präsidenten der Republik die Portefeuilles! zur Verfügung, jedoch mit der Zusicherung, so lange im Amte bleiben zu wollen, bis das neue Ministerium gebildet worden sei. Gambetta hatte eine mehrstündige. Unterredung mit Grevy. Wahrscheinlich wirs das Ministerium Ferry noch vor die Kammer treten und erst eine Abstimmung über seine Politik in Nord! afrika abwarten. Großbritannien. Die Verhaftung Pa uellt.
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