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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.05.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18960504014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896050401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896050401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-05
- Tag1896-05-04
- Monat1896-05
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3358 Stall- und Feldwirtschaft verwendet werden, leine Zeit, und, da sie meist wieder in Bauernwirtschaften heirathen, auch teine Perwendung. So widerstrebt das praktische Bauernleben seinem eigensten Wesen nach allen weitgreifenden FortschrittSexperimenlen. Der Geist der Zeit dringt auch ohne diese allmählich ein und „dumme Bauern" giebt es heutzutage nicht mehr. Kunst und Wissenschaft. * Berlin, 1. Mai. Am jchwarzen Brett der Universität ist jetzt das Diplom angeschlagen worden, durch welches die juristische Facultät Heinrich v Treitschke zu ihrem Ehrendoctor er« nennt. Das Diplom datirt vom 21. April und an diesem Tage, genau eine Woche vor seinem Hinscheiden, hat Treitschke durch den Dekan der juristischen Facultät, Geheim-Rath Brunner, von dieser Ehrenbezeugung erfahren. Es war die letzte große Freude seines Lebens. Er hätte sich noch mehr gefreut, wenn er den Wortlaut des im schönsten lateinischen Lapidarstil verfaßten Diploms kennen gelernt hätte: „Li-ttoriae 8criptorum Inter Oermuno8 bockie prineipi, uratori et prot's88vri tucuncki^iiuc», oivium iinperü optimo, impuvicko, aniwoso, .4<kulemiae uostrao lumini ne ckecori; es folgt die Wür digung derjenigen jeiner wissenschaftlichen Verdienste, die ihn gerade des juristischen Doctorhules würdig machen, als einen Mann gui . . . ip8> rei publicue novum rvdur uckieoit und ita cki88eruit ut ooxuilioutt iuris publlei Sermauiei oovu quasi kunckumentL i-oisse vickculur . . Tie juristische Facultät hat sich durch dieses Diplom selbst geehrt, und ihr Urtheil über die Verdienste Treitschke's wird laute Zustimmung in allen nationalen Kreisen finden. * Das Neunzehnte Jahrhundert in Deutschlands Entwickelung betitelt sich ein literarisches Unternehmen, zu dem eine Anzahl hervorragender Männer der Wissenschaft zusammen getreten ist, um aus Anlaß des bevorstehenden Jahrhunbertwechsels die letzten hundert Jahre deutscher Entwickelung auf den wichtigsten Eultnrgebieten historisch-kritisch zu überblicken. In zwangloser Reihe werden von 1897 ab ini Berlage des vr. Georg Bondi neben einander iolgende Einzelwerke erscheinen: Geschichte der geistigen und socialen Llcümungen vom o. Univ.-Prof. Vr. Theobald Ziegler <Dtraßburg i. E.); Politische Geschichte vom o. Univ.-Prof. vr. Georg Kaufmann (Breslau); Geschichte der Literatur vom Privatdocenien Vr. Richard M. Meyer (Berlin); Geschichte des Kriegs und Heeres vom Hauvtmann a. D. Fritz Hoenig (Berlin); Geschichte der Natur wissenschaften vom Prof. vr. Siegmund Günther (Technische Hoch schule München) u. A.; Geschichte der Technik vom Geheimen Regicrungsrath Prof. Vr. Franz Reuleaux (Technische Hochschule Charlottenbnrg); Geschichte der bildenden Künste vom Prof. vr. Cornelius Gurlilt (Technische Hochschule Dresden); Geschichte der Musik vom vr. Heinrich Welti (Berlin); Geschichte des Theaters vom vr. Paul Schlentber (Berlin), der zugleich die literarische Leitung des Gesammtwerkes übernommen hat. Etwa 30 Druckbogen stark, mit künstlerisch werthvollen Abbildungen versehen, in der vor nehmen äußeren Ausstattung den anderen Bänden gleich, wird jedes einzelne Werk ein abgeschlossenes Ganze bilden und auch unabhängig von den anderen so bald wie möglich im Buchhandel erscheinen. ID Halle a. T., I. Mai. Die akademische Körperschaft wühlte heute Herrn Geheimen Medicinalrath Prof. Eberth, Director des Pathologischen Instituts für das mit dem 12. Juli beginnende neue Studieniahr zum Rector der Universität. * vr. Hermann Ul mann, ein junger deutscher Kunsthistoriker von Ruf, hat in der vorigen Woche zu Florenz, wo er feit mehreren Jahren seinen Studien lebte, in einem Anfall von Irrsinn einen Selbstmord verübt. Der Berstorbene, im Jahre 1866 in einem Torfe bei Loburg geboren, betrieb in Heidelberg, Bonn, Berlin und Breslau zuerst altphilologische, dann kunsthistorische Studien und promovirte 1890 in letzterer Stadt mit einer aus gründlichen, in Italien selbst ausgeführten Untersuchungen beruhenden Dissertation: , Fra Filippo Lippi und Fra Diamante als Lehrer Boticelli's." Vr. Ulmann, der noch im Jahre 1893 ein größeres Werk über Botieelli veröffentlichte, hatte bei seinem längeren Aufenthalt in Italien sich hauptsächlich mit den Mustern der Florentinischen Malerschule des 14. und 15. Jahrhunderts beschäftigt und man durfte sich von seinen weiteren Arbeiten auf diesem Gebiete Treff liches versprechen. Nun hat der junge Gelehrte, der seit Jahren selbstquälerischen Gedanken nachzuhängen liebte, knapp vor seiner Habilitation, die er an einer deutschen Universität zu bewerkstelligen vvrhatte, an seinen Fähigkeiten und seiner Zukunft verzweifelnd, seinem Leben ein Ende gemacht. Vermischtes. ---- London, 1. Mai. Die „Westminster Gazette" ist in der Lage, die Nachricht, der verstorbene Baron Hirsch habe seinem größten Gönner, dem Prinzen von Wales, testa mentarisch 1 000 000 Pfd. Sterl. vermacht, in Abrede stellen zu können: „Wir bedauern um deS Prinzen willen, daß man uns an einer Stelle, deren Information gewiß zuverlässig ist, sagt, daß die Nachricht der Begründung entbehrt. Während wir den Namen des betreffenden Herrn, der unS versichert, daß die Meldung unbegründet ist, nicht nennen können, mögen wir doch so viel sagen, daß er ein hervor ragender Geschäftsmann ist, der die genaueste Kenntniß der finanziellen Verhältnisse des Prinzen besitzt und in ver ¬ trautem Verkehr mit einem der Testamentsvollstrecker des verstorbenen Barons Hirsch steht." — Stockholm, 29. April. Die gestern Abend und heute Hierselbst eingetroffenen Nachrichten wegen der Erkrankung des Königs und die demzufolge vorgenommene Reise des selben über Paris und Köln nach Honnef am Rhein, wo selbst die Königin Sophia sich gegenwärtig aufhält, haben l>ierselbst nicht nur eine allgemeine Theilnabme, sondern auch eine unverkennbare Unruhe erregt. Da der Cabinets-Kammer- hcrr, Freiherr von Vegesack, der den König während der Reise begleitet hat, vor einigen Tagen in Nizza vom Typhoid fieber angegriffen und nach Paris übergeführt worden ist, ist man Hierselbst geneigt, zu befürchten, daß der König vielleicht an derselben Krankheit leidet, obgleich man die Natur der Krankheit des Königs noch nicht hat constatiren können. Äus -em Geschäftsverkehr. — Thnrmelin! Von allen Jnsectenmitteln hat sich Thurmelin als daS vorzüglichste bewährt, und ist es noch viel zu wenig bekannt, Laß Thurmeliti auch das beste gegen Mottenfraß ist. Es sollten deshalb im Frühjahr alle Wintersachen, Teppiche, Möbel mit Thur- melin eingespritzt werden. Odol. Neuerdings kommt diese- ausgezeichnete Präparat auch m kleineren Flacons zum Preise von 85 Pfennigen in den Handel. Das Dresdener Chemische Laboratorium Lingner in Dresden hat dieses kleinere Flacon creirt, um auch solche» Leuten, die nicht Lust haben, sür einen Versuch andrrthalbe Mark auszugeben, auf billigere Weise Gelegenheit zu biete», sich von den vielgerühinten Wirkungen des Odols selbst zu überzeugen. (sentralhalle, Fernspr. 1998 u Kohtgartcnstr. 57, Fernspr. 2705, Vertreter der Deutsche« GaSglühlicht-GrsrUschaft. Wir warnen vor werthlosen Nachahmungen der Auer'jchen Patent«. Neubestellungen erbitten Reinigung ä IO E GU TAGMGUUU U U>» M ZeiöeiE' Plüsch, und lietern in jedem Maahe direkt an Prtoat, VON kltvl « Kdurr«», ZsiäsnvLLroot'abrilc, Lr«-,lll. Man schreib« um Muster unter genauer Angabe de» »ewunschten. I? 17.«fftfreie Nutz-Haarsarbe, amtl. attest., bestes I» IIIIII 8 Mittel. k>r. Xulio, Kronenparf., Nürnberg. * In allen Parsüm.-, Drog.- u. Friseurgeschästen. ««I-ulvr, Leipzig UWlIRtTR U ML» Srbastian-Bachstr. 28, gegr. 1870. Bälle, Tuche, Kreide, Queues, Lueuesleder. Kleber. ^»88«rl»«ilt»»8t»lt, R^8»L»v It IIz-I s» Chefarzt: vr. Loset Kitter vou Ort) nsU. O Prospekte aus Verlangen in deutscher, bei Graz, Steiermark, ungarischer, polnischer und russischer Sprache 400 Meter Seehöhe, durch die Direetio». Tageskalender. Telephon - Anschluß: vpped'tiou des Leipziger Tageblattes .... Nr. 2221-u Redaktion des Leipziger Tageblattes .... «153?^ Buchürnckrrei des Leipziger Tagetüaltes <<L. Polv - Louis Lösche, Filialen des Leipziger Tageblattes: Katharinenftr. 14: Amt 1 2935. Köniasvlav 7: Amt IV 3575. Haupt-Melde-Amt des Bezirks - Kommandos Leipzig im Schloß Pleitzenburg. Infanterie, Artillerie, Ersatz-Reserve- Infanterie Flügel Erdgeschoß. — Cavallerie, Train, Pioniere, Jäger, Sanitätspersonal und Eisenbahnpersonal, Feldbeamte, Garde, Marine, Ersatz-Reserve außer Infanterie Thurmdaus, .. Stock (über der Wache). Meldestunden: Wochentags von 8 Uhr Vorm. bis 1 Uhr Nachm., Sonn- und Feiertag- von II Uhr Bonn, bis 12 Udr Mittag-. Handelskammer Neu, Börse I. (Ting. Biücherplatz). Vorlegung von Patentschriften 9—12 und 2—4 Uhr. Fernsprech-Nr. 506 <1.) AustunstSstclle sür Wohnuugs- und GeschartSrüume» Suchende: Allgemeiner Hausbentzer-Vcrein, Ritterstr. 4. I. AusluuitSsteUc für Tee - SchifisahrlS - und Reise- Verkehr Relief-Weltkarte derHamburgerRhedereien :F.W. Graupen st eia. Packhofstr. 11/13. Unentgeltliche Auskunftsertheilung: Wochen tags 9—12 Uhr Vormittags und 3—6 Uhr Nachmittag-. Pa1ent-McbrauchSmnster-u.Marken-AuSkunftSftelle:Vrühl2 iTuchhallr), I. Erved. Wochentag- 10—12, 4—6. Fernspr. I, 682. keffentliche Bibliotheken. Univrrsitötsbiblioth e k(B«»thovenstr. Nr. 4) ist an allen Wochen tagen geöffnet: von 9—1 Uhr und (mit Ausnahme des Sonn- abends) Nachmittag- von 3—5 Uhr; Lesesaal von 9—I und Nachmittags (mit Ausnahme des Sonnabendsl von 3—6 Uhr; Bücher-Ausgabe und -Annahme von 11—1 und Nachmittag- (mit Ausnahme des Sonnabends) von 8—5 Udr. Filiale für Bücher-Au-gabe und «Annahme (Grimm. Steinweg 12) täglich geöffnet von 11—1 Uhr. Stadt bi bliothek Montag- und Donnerstag» 41—1 Uhr, di« übrigen Tage 3—5 Uhr. Bibliothek der Handelskammer (Neue Börse) 10—12 Uhr und 4—6 Uhr. ' - VolkSbibliotbek II. (I. Bürgerschule) 7'^-9'/. Ubr Abends. Musikbibliothek Peters (KönigSstraße 26) fit an allen Wochen, tagen von 11—1 und 3—8 Udr geöffnet. Bücher, Musikalien und Musikzeitungen können im Lesezimmer unentgeltlich studirt resp. gelelen werden. Pädagogische Eenrralbibliotbek(ComeniuSstiftung), LehrervereinS- bauS. Kramerstr.^, geöffnet Mittwoch und Sonnabend von 2—4 Uhr. Lesehalle von 2'/, bis 8 Uhr geöffnet. Bibliothek des veretuS für Srdkundc geöffnet Mittwoch und Freitag von 4—5 Uhr. (Local: Universitätsbibliothek.) Schweizerheim (Lome Suisse), Mar» Nr. 10, 3. Etage rechts (Kaufhalle), Treppe ä. „BolkSbureau". Auskunftsstelle für ArbeiterversichernngS«,Gewerbe« und ähnliche Sachen Elsterstraße 14, Part. l. Geschäftszeit: von 5'/, bis 7'/, Uhr, Sonntag« von 11 bis 1 Udr. Verein zur Förderung des Fremden- und Geschäftsverkehrs. Geschäftsstelle: Petersstraße 17 bei Herrn Hoflieferant Gustav Kietz sowie 30 Auskunstsslellen in allen Theilen der Stadt. Koften- lvse Auskunftsertheilung über Leipziger Verhältnisse. Giebt an Fremde gedruckte Führer durch Leipzig gratis ab. MiitzigkeitSverctn ScS Vlanen Kreuzes (Trinkerrettung), freie Versammlungen Abends '/,9 Uhr, Sonntags Roßstr. 14, H. pt.. Mittwochs Täubchenweg 14, H. Part. Jedermann willkommen, Nähere- beim Vorsitzenden Krüger, Täubchenweg 14, III. Städtische Markthalle, Roßplay Id, im Sommerbalbjaür für da große Publicum Wochentag« Vorn,. 6—1 Uhr, Nachm. 4—8 Uhr (Sonnabend» und «n Tagen vor Festtagen bis S Uhr) geöffnet- Städtisches Museum und Leipziger Knustveretn geöffnet an Sonn- und Feiertagen 10'/,—3 Uhr, Montags 12—4 Uhr, an den übrigen Wochentagen 10—4 Uhr. Eintritt in da- Museum Sonntag-, Mittwochs und Freitags frei. Montag» 1 Mk., Diens tags, DonnerStaaS, Sonnabends 50 Pfg., an den Meßionntagen 25 Pfg. Der Eintritt in den Kunstvrrein beträgt für Nichtmit- glieder 50 Pfg. Musikdistorisches Museum (Paul de Wit), Thomaskirchhof 16, II. Täglich Vor- und Nachmittags geöffnet. Vrassi-Museum geöffnet an,Sonn- uud Feiertagen von 10'/, bis 3 Uhr. Montags von 12 bis 3 Uhr, an den übrigen Tagen von 10 bis 3 Uhr. Die dem Ku nstgewrrbe - Museum über lassenen Räume sind außerdem DienStagS und Freitag- von 7 bi» 9 Uhr Abends geöffnet; der Zeichen saal au allen Wochentagen von 7 bis 9 Uhl Abends. Eintritt Sonntags, Mittwochs und Freitags, sowie an Wochentagen Abends frei, Dienstags, Donnerstags und Sonnabends 50 Montags 1 X An den Meßsonntagrn 25 -4- NcucS Theater. Besichtigung desselben Nachmittag» von 2—4 Uhr. Zu melden beim Tbeater-Jnspector. Neues Gewandhaus. Täglich von früh 9 Udr bi» Nachmittag» 3 Uhr geöffnet. Eintrittskarten - I pr. Person (für Verein« und auswärtige Gelellschastrn bei Entnahme von wenigste»« 20 Billets ä '/ pr. Person) sind am Westportal zu lösen. Tel vccchio'a Kunst-Ausftelluug, Markt Nr. 10, II (Kaufhalle), geöffnet: Wochentag» von Vormittags 9 bi» 5 Uhr Nachmittag» und Sonn, und Feiertag- von Borin. 10'/, bi« 3 Uhr Nachm. Neue Börse. Besichtigung Wochentag« 9 bi« 4 Uhr, Sonntag« '/,11—I Uhr. Eintrittskarten zu 50 beim Hau-meister. Museum für Völkerkunde geschlossen. Verein sür hie Geschichte Leipzigs, JohanniSplatz 8. DI« Samnilungen sind geöffnet jeden Mittwoch und Sonntag vo» '/.II —'/.I Uhr. Eintrittsgeld 30 Geschäftsstelle deS Teutschcu Patrioten - Bundes zur Errichtung eines völkrrschlachtdeukmalS bei Leipzig: An der Pleiße 12, p.^ Zahlstelle und Entnabnie von MitgliedSkartenhesten. Sächsisch-Thüringische Jndlistr>e-nnd Gewcrdr-AuSstellungzu LeipzigimJahre 1897. GrschästSstelle: Leipzig, Nicolat- kirchhof 4 (Prediqerhous). Fernsprecher: Amt I, Nr. 2498. TenrscheS Vnchgewcrbe-Musenm undvnchgewcrbltchc JahreS- Ausftelluiig im Buchhändlerhause, Portal Ecke Gerichtsweg,!. Stock. Sonntags, Dienstags, Donnerstag- und Sonnabends von 10'/, bis 1 Uhr, bei freiem Eintritt, geöffnet. Dauernde Gewerbe-Ausstellung. An der Promenade. Reichhalt, und vielseitige Bereinigung gewerbl. Erzeugnisse u. Neuheiten der verschied. Art. Täglich geöffnet von 9, Sonntag- von 11 Uhr. Franz Schneider, k. k. Hofmöbelfabrik, Weststraße 49,bl. Aus stellung ganzer Wohnung-- und Villenausstattungen sür Inter essenten Wochentags von 9—7 Uhr unentgeltlich geöffnet. Krhstallpalast täglich zur Besichtigung von früh 9 Uhr an geöffnet. Tages-EntrS« 25 (Billet wird für Getränke in Zahlung genommen.) Panorama, Rvßpl. Völkerschlacht Täglich bis 9 Uhr geöffnet. Zoologischer Garten, Pfaffendorfer Hof, täglich geöffnet. Das Zoologische Museum, Thalstraße 33, ist jeden Mittwoch Nachmittags von 2—4 Uhr geöffnet. SchillcrhanS iu GohliS täglich geöffnet. 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Herr Taeger. Herr Körner. Herr Borcherdt. Herr Stephany. . Herr Thiele. ltzerr Henning. ' (Herr Greiner. . Herr Kienscherf. . Frl. Rudolfs. . Frl. Lauterbach. . Herr Eißfeldt. Herr Ernst Müller. Jetter, Schneider, Soest, Krämer, Zimmermeister, Seifensieder, Buyck, Soldat unter Egmont Ruysum, Invalide (taub) . Vansen, Schreiber .... Neues Theater. Montag, Heu 4. Mai 1896. « Anfang */,7 Uhr. (119. Abonnements-Vorstellung, 3. Serie, weiß). Lamont. Trauerspiel in 5 Acten von Goethe. Musik von Beethoven. Regie: Oberregisseur Grünberger. — Direktion: Capellmeister Porst. Personen. Margarethe von Parma, Tochter Karl's V., Regentin der Niederlande Graf Egmont, Prinz von Gaure. . Wilhelm von Oranien Herzog von Alba . Ferdinand, sein natürlicher Sohn Macchiavell, im Dienste der Regentin Silva^' Alba dienend . . . Richard, Egmont's Geheimschreiber . Clärchen, Eamont's Geliebte . . . Clärchen's Mutter Brackenburg, ein Bürgerssohn . . . Bürger von Brüssel . Raufe. Herr Heine. Herr v. Lenor. Herr Searle. .... Herr Hänsrler. Bürger. Bürgerinnen. Officiere. Gefolge. Spanische Soldaten von Alba's Armee. Der Schauplatz ist in Brüssel. Nach dem 2. Act findet eine längere Pause statt. JndiSpouirt: Herr Schelper, Frl. Kernic, Herr Knüpfer. Schauspiel-Preise. Einlaß '/«6 Uhr. Anfang '/,7 Uhr. Ende nach 10 Uhr. Billet-Verkauf für den laufenden Tay an der Tages-Tasse von 10—3 Uhr. Vorverkauf für den nächsten Tag (mit Aufgeld von 30 /H) von 1—3 Uhr. Sonn- und Festtags wird die Lasse erst um '/,11 Uhr geöffnet. Garderobe-Abonnements-Bücher, 25 Billets enthaltend, ä 4 an der Tages-Casse. Lepvrtolpe. Dienstag, den 5. Mai (ILO. AbounementS-Lorstelluag, 4. Serie braun): Martha. Anfang 7 Uhr. Alles Theater. Montag, den 4. Mai 1896. Anfang '/,8 Uhr. Januario de Sonzo-Silva e Pernambuco Herr F «sco Bernardino Ribeiro, I IH-kk Bi Officiere Seecadetten I cl. :rl. :rl. cl. rl. >rl. rl. stl. Herr Bauberger. Frl. Willmer. Franck. Herr Bärwinkel. Herr Stick. Herr Unger. Frl. Pohle. Fr. Richter. Lindner. Büttner. Harcuba. Möritz. Rossel I. Rossel II. Linrk. Kröger. Herr Renner. Herr Wack. Herr Schröder. Ein Fahnen-Junker . Herr Pacal. Herolde. Officiere. Hofherren. Hofdamen. Schachfiguren. Pagen. Marine-Soldaten. Matrosen. Sclaven. Volk. Ort der Handlung: Lissabon. Zeit: Mitte des vorigen Jahrhunderts. Nach jedem Act findet eine längere Pause statt. Gewöhnliche Preise. Einlaß °/«7 Uhr. Anfang '/,8 Uhr. Ende 10 Uhr. Billet-Verkauf für den lausenden Tag an der Tages-Casse von 10 bis 3Uhr. Vorverkauf für den nächsten Tag (mit Aufgeld von 30 /H) von I bis 3 Uhr. Sonn- und Festtags wird «K Lasse erst um '/,11 Uhr geöffnet. Garderobe-Abonnements-Bücher, 25 Billets enthaltend, L 4 Mark an der Tages-Casse. Kölnische Oper in 3 Acte» von F. Zell. Musik von Richard GenLe. Regie: Regisseur Unger. — Direction: Musikdirektor Meyer. Personen: Maria Franziska, Königin von Portugal . . Frl. Wrada. Dom Domingos, Borgos de Barros, Teremonie»- ineister Herr Searle. Donna Antonia, seine Gemahlin, erste Hofdame Frl. Buse. Lambert de Saint Querlonde (mit der Königin heimlich vermählt) . . . Fanchette Michel . . . . Dom Januario I Frauzesco Joaquino da Rita Durao, Norbert» da Cunha-Alvarenga, Diego, Joss, Antonio, Frei, Bernardino, Agosto, Henriquez, Federigo, Sebastiano, Gomez, Rodriquez, Lambert's Diener Mungo, Januario's Diener Ein Marine-Geistlicher Repertoire. Dienstag, den 5. Mai: Comtcffe Guckerl. An fang '/.,8 Uhr. vl« vireetion ckes Stuckt-Dsteuters. ^HI»I»Iirt rl«r Ll8«»I»»I»iiL«L«. I. Lliekslseste Ktuutsbubuea. 1) Bayerischer Bahnhof. Linie Leipzig-Hof. Vorm.: *12,29 (n. Eger). — *1,22 (1 u. 2 n. Hof u. Eger, Reichenbach-Eger Pers.-Zug). — *1,35 (n. Hos nur im Juli u. August). — ^4,58 (n. Hos u. Eger). — *6,55 (n. Hos u. Eger). — 7,21 (nur bis Zwickau). — 9,20 (n. Hof u. Eger). — *10,42 (n. Hos 1 u. 2). — *10,53 (n. Eger, vom I. Juli bis 15. Sep tember auch nach Hof). — Nachm.: -f12,15(bis Gaschwitz). — 12,30 (bis Altenburg). — 12,58 (n. Hos u. Eger). —-f2,10 (bis Gaichwitz). — 3.45 (n. Hof u. Eger). — f6,32 (bis Gaschwitz). — f6,50 (bis Alten burg). — f7,19 (n. Hof). — *7,44 (ck. Hof u. Eger). — 9,32 (bis Gößnitz). — 11,35 (bis Zwickau). L. Linie Leipzig-Borna-Chemnitz. Borm.: s5,30. —9,8. — 11,36. — Nachm.: 3,08. — 5,53 (bis Geithain). — -19,13. 6. Linie Leipzig-Gaschwitz-Meuselwitz. Barm.: 5.38. — f8,53. — Nach«,.: 12,42. - -s-2,25. — 5,18. — -s-7,25. — -f8,28 (bis Groitzsch). — 9,21 (nur Sonn- und Festtags). — 1-10,25 (bis Groitzsch). I). Linie Leipzig-Gößnitz-Glauchau-Chemnitz. Barm.: *12,29. — -s-4,58. — 7,21. — 9,20. — Nach»,.: 12.58. — 3,45. — s7,19. L. Linie Leipzig-Gößnitz-Ronneburg-Gera: Vorm.: -s-4,58. — 7.21. — 9,20. — Nachm.: 12,58. — 3,45. — f7,19. — 9,32. ^'-h.'srach Berlin: Barm.: *3,29 (D.-Z. 1 u. 2.) - 13,37 (Bitter- feld-Berlin D.-Z. mit 1. u. 2. C!.). — f6,10. — *8,27. — -s-10,47. — Nachm.: 11,33. — 15,4. — *6,15 (D--Z. 1. u. 2.). — 16,59 (ab Bitterfeld Schnellz.). — *8HI. — 110,0 (bis Bitterfeld). — 111,1. 6l. Nach Magdeburg über Dessau-Zerbst: Vorm.: 13,37. — 16,10 (bis Roßlau). — 8,27. — Nachm.: 11,33. — 15,4 (bis Dessau). — 16,59. — *8,51. — 110,0 (nur bis Zerbst). 8. Sämmtliche Zugverbindungen nach Gaschwitz: Vorm.: 14,58. - 15,30. — 5,38. — 7,21. — 18,53. — 9,8. — 9,20. — 11,20. — 11,36. — Nachm.: 112,15. — 12,30. — 12,42. — -2,10. — 12,25. — 3,08. — 3,45. — 5,18.-5,53. — 16,32. — -6,50. — 17,25. — 18,28. — 19,13. — 9,21 (Sonn- und Festtags). — 9,32. — 110,25. — 11,35. 2) Dresdner Bahnhof. Linie Leipzig-Riesa»Dresden. Vorm.: 5,20. — 6,22 (bis Wurzen). —17,35. — *8,26 (Richtung Görlitz, ab 1.6. Buffetw. b. Breslau). — *8,45 (Richtung Bodenbach und Tetschen). — 10,14. — 110,48 (bis Wurzen). — 11,38. — Nachm.: 1,57. — 12,15 (bis Wurzen). — 13,20. — 15,26 (bis Wurzen). — *6,25. — 17,26. — 17.45 (bis Wurzen) — *10,37 (Richtung Görlitz). — 111,25 (bis Wurzen). — *12,00 (Richtung Bodenbach und Tetschen). L. Linie Leipzig-Döbeln-Dresden. Vorm.: 7,40 (bis Groß, bothen nur Sonn- und Festtags). — 7,48. — 19,26 (bis Groß bothen). — 10,2. — Nachm.: -s-12,28. — 2,45. — 5,16. — 18,42 (bi- Nossen). — 110,56 (bi- Grimma). 6. Linie Leipzig-Liebertwolkwitz-Geithain-Chemnitz. Vorm.: 5,15. — 8.10 (bis Belgershain). — *8,38. — NächM.: 12,23 (bis Liebertwolkwitz). — 2M. — 4,45 (nur an Sonn- und Festtagen bis Geithain). — *6,32. — 16,50 (bis Belgershain). — 8,47. 3) Plagwitz. Nach Gaschwitz. Vorm.: 5,14. — 8,37. — 11,15. — Nachm.: 2,17. — 5.12. — 6.36. l lk. preussische Stnatsdadnen. I) Berliner Bahnhof. Linie Leipzig-Bitterfeld-Brrlin. Born».: *3,47 (D.-Zug 1. u. 2.). — 14,6 (ab Bittrrfeld-Berlin D.-Zug mit nur 1. u. 2. Cl/>. — 16,40. — ^8,50. — f1I,15. — Nachm.: 12. — 15,38. — *6,33 (D.-Zug 1. u. 2.). — 17,25 (ab Bitterfeld Schnellzugs — *9,12. — 110,26 (nur bi» Bitterfeld). — 111,28. L. Linie Leipzig - Bitterfeld - Zerbst - Magdeburg. Vorm.: in daö am Berghang klebende Häusernest hinaufsteigt. Ueberall cmporkletternde enge Gassen und Gäßchen, oft überwölbt, so daß der Weg durch Tborwege hindurchführt. Nur an der Kirche findet fick ein freier Platz, wo die eng zusammen gepferchte Bevölkerung Atbem holen kann; da entwickelt sich dann auch ein buntes Markt- und Volksleben. Diese Bauart ist wohl ebenso altftalienisch wie orientalisch. Wenn man in der nächsten westlichen Schlucht da» Thal ve» Rio di Borgbetto, der, wie alle diese Flüsse, im Sommer nur ein mit Steinen gepflastertes Bett zeigt, hinaufpilgert, so gelangt inan zu dem Dorfe Borgbetto, von welchem aus im Jahre 1470 Bordigbera gegründet worden ist, und weiterhin nach Vallebuona. Beide Ortschaften haben ganz dieselbe Physiognomie wie Bordigbera, die Tochterstadt BorgbettoS — überdeckte düstere Straßen und gleichsam zusammenwachsende Häuser- tiumpen. Tritt man vom Kirchplatz der Altstadt inS Freie, so befindet man sich auf einem der schönsten AnSsichtspuncte der Riviera. Hier vom dap Anipeglio aus, an dessen Fuß sich das Kirchlein deS Heiligen erhebt, während noch weiter hinaus an den ins Meer vortretenven Klippen sich schäumend die Brandung bricht, übersieht man die Altstadt Bordigbera und darunter die Fremdenstadt, den breiten Palmen-, Villen- und Hotelgürtel am Berghany — man siebt nach Westen, über eine Reihe sich hintereinander verschiebender Vor- gebirgScoulissen hinweg über Monte Carlo die Leuchtthürme von Villafrancbe und Antibes am Cap gleichen Namens dicht vor Nizza, die allerdings oft im Dust der Ferne verschwimmen — und auf der anderen Seite den Monte Nero, O-pedaletti und da« darüber hoch auf den Bergen liegende Colla. Wer früh aufsteht, soll an den Morgenstunden durch die klare Luft bisweilen die Umrisse der Küsten von Corsica fern au» dem Meere austauchen faben. Ein ähnliche« Rundgemälde bietet die Bia de' Colli, welche hoch über der Altstadt sich am Bergbang dabinziebt, neben Olivenwäldern, vorbei an vereinzelten Billen, und wenn man weiterhin, wo diese chausseeartige Straße aufhbrt, die Terrasse deS alten StadttburmeS, Torre de Mortaccini besteigt, so bat man auch hier in etwas anderem Rahmen dasselbe schöne Landschaftsbild, nur daß man hier tiefer in die Berge binein- blickt, welche den Wintercurort vor den Nordwinden schirmen. Da siebt man die hochgelegenen Ortschaften Sasso und Se- borgo, unten im Thal Borgbetto und Vallebuona, den Monte Caggio und weiter im Hintergründe nach Nordwesten hin das Gebirgsmassiv deS Clapino. Es sind prächtige Aussichts punkte, und wenn sich auch an anderen Orten der Riviera ähnliche finden, so liegen diese doch weiter zurück, und es be darf einer längeren Wanderung, um zu ihnen zu gelangen. An prächtigen Villen ist kein Mangel in Bordigbera — da ist die Villa Bischofsheim mit ibrem hoben Thurm und ihrem großen, palmenreicben Garten an der Strada Romana. Hier wohnte 1879 längere Zeit die Königin Margherita, und später ist dort der österreichische Kaiser abgestiegen. Um den FrieS berumlaufende Inschriften sind der Erinnerung an die hohen Besucher gewidmet. Eine freie dominirende Stellung nimmt die Villa Garnier mit ihrem bohen Campanile ein; auf jedem Bilde Bordiqberas bildet sie eine in die Augen fallende Hauptzierde. <sie liegt mehr im Osten der Stadt mit dem freien Blick auf die Palmenpflanzungen Arziglias und ihre Terrassen fällen nach der See hinab. Ibr Besitzer ist der berübmte Architekt, an besten Namen fick zwei der großartigsten Bauwerke knüpfen. DaS eine ist die erste Kunst stätte Frankreichs, die große Oper in Paris, das andere der prächtigste Vergnügungspalast der Welt, das Casino von Monte Carlo, welches so herrlich die Spielhöllen umrahmt, die in seinem Schooßc brodeln. Auch zwei Museen finden sick in Bordigbera. DaS eine hat der Engländer Bickwell errichtet, eS enthält vorzugsweise naturgeschichtliche Sammlungen; sehr Vieles hat der Gründer selbst auf seinen Weltwanderungen eingeheimst. Das Museum, in einem prächtigen Garten errichtet, enthält außerdem einen Lehrsalon und einen großen, für Gemälde-AuSstellungen, Concerte, Vorlesungen, Aufführungen benutzten Saal. DaS andere Museum, neben dem freundlichen Hotel Windsor, das von allen Hotels dem Meere am nächsten liegt und dessen Garten sich bis zum Strand hinab erstreckt, bat eine an dere Physiognomie': sein Werth als archäologisches Museum ist von der Regierung und von den Directoren auswärtiger Museen in Deutschland und England anerkannt worden; eS enthält Funde aus der Römerzeit, besonders am Ufer der Nervia, wo die urbs der ^Ipium Intermclii stand. Neben diesen Fundstücken, Vasen, Statuen, deren Sammlung durch neue Ausgrabungen bereichert wird, finden sich Fossilien, eine kleine geologische und mineralogische Sammlung und eine Gemäldegalerie von 70 Gemälden aus verschiedenen italienischen Schulen von Guido Reni, Guercini u. a. Der Gründer und Besitzer dieses Museums, zugleich der Besitzer des Hotel Windsor, ist auch Redakteur des an der Riviera verbreiteten Localblattes von Bordighera, welches gleichzeitig Artikel in den verschiedenen Sprachen, Italienisch, Englisch und Französisch, bringt. Die Olivengarten und Olivenwälder, welche zum Theil prächtige alte Bäume enthalten, bilden die hauptsächliche Nahrungsquelle der Bewohner deS Städtchens. Wenn man die Straßen Genuas durchwandert, findet man an vielen Ladenschildern die Aufschrift: Oel von Bordigbera. Was aber daS Städtchen als Wintercurort betrifft, so unterscheidet eS sich nicht unwesentlich von den Hauptcurorten deS westlichen Strandes, wie San Remo und Mentone; es ist mehr ein freigelegenes Vorgebirge als eine an die geschützte Bucht sich schmiegende Hafenstadt, und darum ist das Klima hier nicht ganz so mild und weich wie dort; e» herrscht hier mehr Ventilation, wenngleich die kalten Nord - und Ostwinde durch den hohen Wall der Seenalpen und ihrer Vorläufer ausgeschlossen sind. Wenngleich Bordigbera also für einen besonders gesunden Ort gelten darf, welchem auch stets alle Epidemien fremd waren, wenn eS gegen beginnende Lungen leiden, gegen Bronchialkatarrhe, Neuralgie, chronische Rheu matismen, Anämie so gut wie die anderen Curorte, ja in mancher Hinsicht noch mehr als diese empfohlen werden kann wegen seiner selten klaren und reinen Luft und der den ganzen Tag an dauernden Bestrahlung durch die Sonne, die hier nicht wie in den Meeresbuchten durch Vorgebirge von Ost und West am Morgen und Abend abgesperrt wird, so sollten doch Kranke mit großer Erregbarkeit des Nervensystems, die an Schlaflosigkeit, Hysterie, nervösem Asthma leiden, Phthisiker mit keltischem Fieber und Herzkranke nickt in Bordighera Heilung suchen, da diese Leiden trotz der im Allgemeinen kräftigenden Luft hier leicht verschlimmert werden können. Die andern Kranken und vor Allem die Halbgesunden, die sich von lleber- arbeitnng erholen wollen, werden hier auf Wanderungen durch die Tbäler, über die Berge die größte Erqlsickung finden, und wer die Abwechslung liebt und andere Land schaften und Gefickter sehen will, den führt die Bahn in einer Stunde nach San Remo zur großen Seepromenade, die in Bordigbera feblt, und zur Leidensstation -^deS unglücklichen Kaisers Friedrich oder in etwas längerer Zeit nach dem anmuthig gelegenen Mentone und weiterhin nach Monte Carlo, wo die fashionable Welt von ganz Europa vertreten ist, dem stolzen Capitol deS HazardS, daS schon für Manchen zum tarpeiischen Felsen geworden ist. Gern aber kehrt man wieder zur Idylle von Bordigbera zurück und ist geneigt, mit Horaz auszurufen: Ille terrarum wiki praeter omnes auxulns riäet. Rudolf von Gottschall. 1
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