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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18960509016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896050901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896050901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-05
- Tag1896-05-09
- Monat1896-05
- Jahr1896
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3S0L Volkswirthschastliches. ' Alle für -lese« Theil bestimmten Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Redakteur desselben E. W. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Bonn, und von 4—b Uhr Nach«. Telegramme. * Off«, 8. Mai. Nach dem in der heutigen Zechenbesitzer- Versammlung d«S KohlensyndicateS vorgelegtrn Berichle des Vorstände» betrug für Mürz die BetbeiligungSziffer 3501148 t, die Förderung S0S1416t. Die Einschränkung beträgt also 409 732 t oder 10,70 Proc. gegen 10.38 Proc. im Februar d. I. und 8,87 Proc. i« März 1895. Der Absatz war namentlich in Industrie-Kohlen uud zur Rbeinverschiffung sehr flott. (Rhein-Westf. Ztg.) iv-n. Prag, 8. Mai. (Privat-Telegramm.) Die Flauheit de» Zuckermarktes beruht auf Prachtwetter und ziffernmäßig er mittelten Rübenmehranbau. Prompt wich bi» 15,70 fl., Herbst, relativ fester, 14,80 fl. V/. Charta«, 8. Mai. (Privat-Telegramm.) Eine hier gestern abgehaltene stark besuchte Versammlung von südrussischen Land- wirthen beschloß, bei dem Finanzminister dringend um eine wesent liche Erniedrigung des Eingangszolls auf landwirth- schaftlichr Maschinen und Geräthe vorstellig zu werden. * Landau, 8. Mai. Der „Standard" schreibt, wie verlaute, sei die englische Regierung zwar nicht Willen-, die Initiative zu er- greifen zur Einberufung einer internationalen Conferenz über die Zucker-Prämien, sie werde jedoch nicht abgeneigt sein, Vertreter zu einer von Deutschland bewerkstelligten Zusammenkunft dieser Art zu entsenden. Das Blatt hört ferner, die Regierung sei von den Zucker-Interessenten ersucht worden, mitFrankreich wieder Verhandlungen aufzunehmen zum Zweck der Abschaffung des PrämiensystemS. ES liege Grund vor, zu glauben, daß, wenn Frank reich diese- System ausgäbe, auck die anderen Länder, welche jetzt Prämien geben, diesem Beispiel folgen würden. Das Feuerverficherungswesen im Zahr 1895. n. Den weitaus ernsthaftesten Schwierigkeiten begegnete das Privat-Feuervrrsicherungswesen im Königreich Bayern, wo sich bis in die Abgeordnetenkammer hinein Bestrebungen auf gänzliche Unterdrückung des privaten Feuerversicherungswesens geltend zu machen vermochten. Diese unverständlichen radikalen Ansichten haben zwar etwa- Positives nicht erreicht, eine etwas gemilderte Form derselben fand aber eine, wenn auch knappe Majorität in der Ab geordnetenkammer, die in ihrer Sitzung vom 8. November 1895 einen Antrag annahm, inhalts dessen die Regierung gebeten wurde, eine Mobiliar-BrandversichernngS-Anstalt unter staat licher Leitung zu errichten, jedoch ohne Beitrittszwang, also ein staatliche- Eoncurrenz-Unternehmen für die Privat-Gesellschaften. Wir zweifeln nicht, daß die letzteren diesem neuesten Wettbewerbe mit Glück zu begegnen wissen werden, um so mehr, als gerade in Bayern die Privat-Gesellschaften den Versicherten Zugeständnisse ge macht haben, die nur unter Anlehnung an ein bedeutendes außer- bayerische- Geschäft möglich waren. Diese Zugeständnisse, die unter Berücksichtigung der Verhältnisse für Bayern schließlich immerhin zu rechtfertigen sind, haben aber eine weitere unangenehme und wohl auch unvermuthete Folge in sofern gehabt, als gegen Ende des Berichtsjahres auch Württem- berg für sich die gleichen Zugeständnisse wie Bayern forderte und damit ebenfalls in die Reihe der Bedränger des Feuerversicherungs wesen- eintrat. Wie die Angelegenheit hier enden wird, ist noch nicht abzusehen, jedenfalls werden aber die Gesellschaften am Bei spiele Bayern- gelernt haben, mit ihrem Entgegenkommen über das vertragsmäßige Maß hinaus recht vorsichtig zu sein, denn dort haben die gewährten Vorzüge nur die Begehrlichkeit gesteigert, wie der Antrag auf Errichtung einer staatlichen Mobiliar-Brand- versicherungS-Anstalt zeigt. In Sachsen, das mit seinem Gebäudeversicherungs-Monopol zu Gunsten der Landesbrandcasse da- Thätigkeitsfeld der Privat- gesellschastru wesentlich beschränkt, sind zwar ernsthafte Conslicte nicht zu verzeichnen, gleichwohl erheben sich in der zweiten Stände- kammer immer wieder Stimmen bezw. eine gewisse Stimme, die mit vollen Backen die Härte und Ungerechtigkeit der Versicherungs- Bedingungen der Privatgesellschaften beschreit und die Regierung zu veranlassen sucht, darauf zu dringen, daß die Verwirkungsklausel im Betrugsfalle in Wegfall kommt. Die sächsische Regierung ist aber diesen Bestrebungen bisher stet- mit weiser Mäßigung be- gegnet und hat die sonderbare Zumuthung, dem Versicherungsbetrug die Wege zu ebnen, abgelehnt. Auch in den beiden Mecklenburg haben die Bestrebungen auf Monopolisirung des gesammten Gebäudeversicherungswesens festere Gestalt angenommen; die öffentliche Meinung hat sich aber in ihrer überwiegenden Mehrheit gegen jede Bevormundung erklärt, und es steht zu hoffen, daß die Regierung aus dieser Stimmung im Lande noch rechtzeitig die logischen Schlüffe zieht und die eigennützigen Bestrebungen Einzelner nicht zu llngunsten des Volke- verwirklicht. Die Regierung von Hessen-Darmstadt wiederumstellte Plötz- lich an alle im Lande tbätigeu Privat - Feuerversicherung-- Gesell- schäften da- seltsame Ansinnen, innerhalb des Landes je eine selbst ständige Generalagentur zu errichten. Diese particularistische, sachlich durch nichts zu rechtfertigende Forderung blieb auch nach einer ein dringlichen Vorstellung der betheiligten Gesellschaften bestehen, die- selben sehen sich also gezwungen, mit bedeutenden Geldopfern ihre altbewährten Organisationen nach den Wünschen der hessischen Regierung umzusormen, wollen sie nicht, wie ihnen angedroht, da hessische Geschäft gänzlich prei-geben. Innerhalb des geeinten deutschen Reiche- solche engherzige Verfügungen — eS ist in der That verwunderlich. Vermischtes. Leipzig, 8. Mai. *— Vom Geldmärkte. An der Berliner Börse hat sich im Verlaufe der Woche der Geldstand etwas versteift, indem der Privat- dt-cont sich aus 2*/« Proc. erhöht hat. Dieser Satz ist zwar immer noch ein mäßiger, aber er stellt sich doch nicht unwesentlich höher al» um dieselbe Zeit in den Vorjahren und vom osficiellen Banksatz iK der Privotbiscont gegenwärtig nur noch V« Proc. entfernt. Die verstärkte Nachfrage nach Geld ist wohl in erster Linie aus die An schaffung für die chinesische Anleihe zurückzusühren, von welcher gestern feiten» der Deutsch - Asiatischen Bank für Rechnung der chinesischen Regierung an die Bevollmächtigten der japanischen Regierung in Berlin etwa 84 Millionen Mark gezahlt worden sind, und zwar zur Hälfte in Ehecks auf London, zur anderen Hälfte in solchen aus die Deutsche Reich-bank, bet welcher der Betrag sür Rechnung der japanischen Staatsbank hinterlegt worden ist. Indessen ist unverkennbar, daß auch der Handel und die Industrie bei dem lebhafteren Geschäftsgang», dessen sich Deutschland jetzt zu erfreuen hat, größere Anforderungen stellen, und auch die stark« Geschäftsthäligkeit aus dem Cassa-Jndustrie- Actien-Markte absorbirt zweifellos größere Beträge. Wenn von einigen Seiten au» dem Anziehen de» Privatdiscont» bereit» der bestimmte Schluß gezogen wird, daß die Deutsche Reichsbank dem- nächst mit einer Erhöhung de» DiScontS vorgehen werd«, so dürst« diese Schlußfolgerung sich unzutreffend erweisen, da weder der Statu- des Institut», noch di« Anivrüche, die an dasselbe gestellt werden, derartig sind, daß eine Erhöhung des Diskont- al» nolh- wendig erscheint. Wenn au- der Abnahme des Metallbeslandes, die sich au» dem letztveröffentlichtrn Ausweise der ReichSbank ergab, der Schluß gezogen wurde, daß deutsches Gold nach London ge gangen sei, so ist die- unzutreffend; wohl aber haben tu der letzte» Woche kleine Goldadflusse nach Oesterreich und nach Rußland staltgefundrn. Jedenfalls ist die Reich-bank in der Lage, die weitere Entwickelung der Geldverhältnisse ab- zuwartrn, und wir von informirter Seite verlautet, besteht in der Leitung de» Institute» nur geringe Neigung, mit dem DiScont in die Höh« zu gehen; im Gegentheile dürste die Bank, so lange nicht eine weitere Verschärfung der Geldnachfroge «intritt, mit dem gegen- wärtigen Discontojatz au-zukonimen suchen, wobei auch besonder« Rücksichten, namentlich die Rücksichten auf die Interessen der Land- wirthschast, maßgebend sein mögen. — In Folge de» wetteren An ziehen» de» Prtvat-Discont« in Berlin ermäßigte sich an der Wiener Börse der Report von prompt bi» Ultimo sür Reichs- mark-Noten, der vorher 8 kr. betrug, bi» auf A tr. In Wien ist der Privatdiscont von 3'/, auf 3»/, Wroc. jurückgegangrn. — I» Folge des aus dem Erlöse de» »Gien italienischen Anleihe zu erwartenden Goldimportr» ist da- Goldagio in Italien auf 10 Proc. gesunken und ist «in weiterer Rückgang desselben wahrscheinlich; per Ende Juni ist Bold schon derzeit mit 8 Proc. erhältlich. — Nach dem gestrigen «lu-weise der Bank von Frankreich hat da- Portefeuille um 179107 000 Frc«. ab- genommen, während die Gesammtvorschüff« um 7 355000 Frc». ge wachst» sind. Der Vaarvorrath in »old hat sich um S 232 000 Fre». und solcher in Silber um 3 787 000 Frc». vermehr». Di« laufenden Rechnungen der Privaten sind um 18 944 000 Frc». nur die Gut haben des Staatsschatzes um 21 379 000 Frc-. geringer geworden. Der Notenumlauf reducirte sich um 116 337 000 Frc».: da- Ver- hältniß desselben zum Baarvorrath berechnete sich auf 87,96 Procrnt gegen 84,89 Procent vor acht Tagen und 92,30 Procent in 1895. — Bei der Bank von England ist in der gestern abgelaufenen Berichtswoche da« Portefeuille um 407 000 L tärker geworden, die Guthaben der Privaten erhöhten sich um 411000 L, während der Staat von seinem Guthaben 449 000 2 zurückgezogen hat. Der Baarvorrath ist um 498 000 2 kleiner ge- worden, der Notenumlauf verminderte sich um 49000 Lund die Totalreserve ist um 450 000 L zurückgegangen. Das Procentver- hältniß der Reserve zu den Passiven beträgt 59 gegen 59'/, in der Vorwoche und 65,25 zur gleichen Zeit im Jahre 1895. Der Privat discont für Dreimonatswechsel ist auf "/,„ Proc. zurückgegangen, für längere Fristen auf Lieferung stellt sich der Satz aus V« Proc. und täg liches Geld ist zu'/, Proc. zu haben. Der Edelmetallverkehr mit dem Aus land während der Woche ergab per Saldo einen Import von 195 000 L. — Auf dem New-?)orker Geldmarkt übte dir Goldverschiffung, obwohl olche größer als vorauSzusehen war, wenig Eindruck, da sie durch len wiederum günstigen Wochenausweis der New-Uorker Ver einigten Banken ausgewogen wurde. Derselbe zeigt eine Zu nahme der Depositen um 7,69 Millionen Dollars und brr Anlagen in Vorschüssen und Diskonten um 3,38 Millionen Dollar». Der Baarvorrath ist um 0,82 Millionen Dollar-, die Legal Tenders um 3,87 Millionen Dollars stärker geworden. Die Ueberdeckung der Passiven durch die Reserve über die gesetzlichen 25 Proc. hinaus ist von 20,67 Millionen Dollars auf 22,94 Millionen Dollars gestiegen zegen 27,23 Mill. Dollars zur gleichen Zeit des Vorjahre». Geld st leicht zu durchschnittlich 2 Proc. auf Rus und 3 bis 4 Proc. auf be« ttmnite Fristen. Die Wochenberichte über die allgemeine Geschäftslage bekunden eine mäßige Besserung. — Der Finanzminister von Chile beabsichtigt, behufs Besserung der geldlichen Lage dem Congreß u. A. die Uebergabe von 20 Millionen PesoS in 5 proc. Goldschuld- cheinen an die Banken vorzuschlagen. Dies« sollen dagegen eine zufriedenstellende Bürgschaft für die ihnen von der Regierung überwiesenen Schuldscheine hinterlegen. Die Banken haben der Regierung 5 Proc. auf diese Schuldscheine zu erlegen und dürfen, ehe sie dieser Verpflichtung nachgekommen sind, keine Dividende zahlen. Sie können 8proc. Hypotheken - Schuldscheine ausgebe», welche von der Regierung bis zu 4'/, Proc. gewährleistet werden. Den Zinsfuß der Kundschaft dürfen sie nicht über 8 Proc. erhöhen. Große Leipziger Straßenbahn. Emission von Nom. 7 500 000 .äl 4 proc. Obligationen. Auf Grund des auf S. 3492 obgedrucklen ProspectS sind die 4 proc. Obligationen der Großen Leipziger Straßenbahn zum Handel an den Börsen von Berlin und Leipzig zugelassen, und wird hierdurch der Betrag von nom. 7 500 000 dieser Obligationen unter nachstehenden Bedingungen zur Subscription aufgelegt: Die Subscription findet Dienstag, 12. Mai, bei den Herren Becker L Co. in Leipzig statt. Der frühere Schluß der Subscription bleibt jeder Zeichenstelle Vorbehalten. Der Subskriptionspreis ist auf 102 Proc., zuzüglich der Stückzinsen zu 4 Proc. vom 1. Januar d. I. bis zum Tage der Abnahme, fest- gesetzt. Bei der Subscription muß eine Caution von 5 Proc. de- Nominalbetrages hinterlegt werden. Dieselbe ist entweder in Baar oder in solchen nach dem Tagescourse zu veranschlagenden Effecten zu hinterlegen, welche die betreffende Zeichrnstelle als zulässig er achten wird. Die Zutheilung, welche dem Ermessen der Zeichen stelle überlassen bleibt, wird so bald wie möglich nach Schluß der Subscription erfolgen. Im Falle die Zutheilung weniger als die Anmeldung beträgt, wird die überschiegende Caution unverzüglich zurückgegeben. Die Abnahme der zugetheilten Obligationen hat in der Zeit vom 21. bis 30. Mai d. I. einschließlich gegen Zahlung des Subskriptionspreise- zu geschehen. Nach Abnahme wird die hinterlegte Caution auf den zugetheilten Betrag verrechnet bezw. zurückgegeben. *— Buschtiehrader Eisenbahn. Herr Bankier Consul Alfred Hoffmann, Inhaber des Bankgeschäftes Alfred Hofsmann hier, hat auch für die diesjährige General-Bersammlung der Buschtiehrader Eisenbahn eine Tabelle über die Berliner Schlußcourse der Aktien Vit. L. für die Zeit vom 1. Jgnuar 1895 bi- 25. April 1896 zu sammengestellt, auf welche leicht übersichtliche und interessante Arbeit wir besonders Hinweisen wollen. Nach dieser Tabelle notirte der Cours des bezeichneten Papieres am 1. Januar 1895 262, nahm am 11. April 1895 den höchsten Stand von 292 und am 21. De- cember desselben Jahres das niedrigste Niveau von 237,50 ein. Der 24. April 1896 verzeichnet die Notiz von 274 Procent. *— Zwickau-Brückenberger Steinkohlenbau-Berein zu Zwickau. Die Actien dieses Unternehmens werden von heut« ab an der Börse ohne den Dividendenschein sür 1895 gehandelt und notirt. Der Coursabschlag betrug 25 wovon aber heute bereits wieder 8 ^t! eingeholt worden sind. — Das Gewinn- und Verlust-Conto sür das Geschäftsjahr 1895, sowie das Bilanz-Conto 1895 befinden sich unter den Inseraten auf S. 3488. 2 Dresden, 8. Mai. Mechanische Treibriemen-Weberei und Seilsabrik, Gustav Kunz, Actien-Grsellschast. Zu der am 7. Mai in Treuen abgehaltenen zweiten ordentlichen General-Bersammlung hatten sich 8 Actionaire mit 417 Actien und ebensoviel Stimmen eingesunden. Die Bilanz, die Gewinn- und Berlustrechnung sür das Jahr 1895 wurden einstimmig genehmigt und eine sofort zahlbare Dividende von 8'/, Proc. beschlossen. Ebenso einstimmig wurde dem Vorstande und AufsichtSrath Ent- lastung ertheilt. Die vom Vorstande und AufsichtSrathe beantragt« Erhöhung des Grundkapitals um 175000 wurde einstimmig gutgeheißen. Diese Actien sind, wie bereit- bekannt, an da- Bank haus Eduard Rocksch Nachf., Dresden, fest begeben, die vorgrschlagenen Statutenänderungen wurden ebenfalls einstimmig genehmigt. Di« gesetzlich nöthige Neuwahl des AufsichtSrathe- erfolgte durch di« Wahl der Herren Justizrath Opitz-Treuen, Bankier Viktor Hahn- Dresden, Fabrikant Charles Clid-Reichenbach und Paul Kur-Leipzig. 2 Dresden, 8. Mai. Die Lage der Dresdner Wäsche, fabrikation ist seit einigen Monaten ein« sehr günstige geworden. Während noch im Vorjahre der Export der besseren Sachen nach Amerika fast ganz aufgehört hatte, belebt sich der Markt jetzt mehr, und die Aufträge kamen in den beiden letzten Monaten in solchem Umfange, Laß die Ausführung der OrLreS nur mit Aufbietung aller Kräfte bewältigt werden konnte. Als ein Zeichen der Besserung der wirthschaftlichen Verhältnisse wird eS angesehen, daß die Nachfrage nach besseren Wäschesortrn die nach den grringwerthigen bedeutend übersteigt. Hierzu trägt allerdings dir Moderichtung bei. Ja England und Amerika sind die bunten steifen Stehkragen und Man schetten augenblicklich okio und können dorthin nicht genug geliefert werden. Dazu kommt noch, daß die Herrenmode mit der oben ge schlossenen Weste gebrochen hat und dafür die weit offene an deren Stelle getreten ist. Man ist gezwungen, wieder Wäiche zu zeigen, und dies erhöht den Umsatz ganz ungemein. Leib- und Kinderwäjche ist ebenfalls sehr gefragt und zwar meist auch in besseren Sachen. Für die Besserung de- Absätze» in Wäsche spricht auch die Fabri- kation von Waschknöpfen. In den letzten Jahren war der Artikel sehr herunter und mußten sogar die Preise sür die billigsten Sorten niedriger gestellt werden. Enreulicher Weise verzeichnet dieser Fabri kationszweig einen nicht unbedeutenden Aufschwung. L Dresden, 8. Mai. Oesterreichische Nordwtst-Dampf. schifffahrts-Gesellschaft. Der Ueberschuß au» dem letzte» Geschäftsjahr beträgt 460000 fl. Die Abschreibungen beziffern sich auf 267 000 fl. und die Dotirung de» SchiffSvnsicherung-fond- be trägt 13000 fl., der Reinertrag stellt sich somit auf 179000 fl. Die Actionaire erhalten 4 Proc. Dividend«. * Saaleck, 7. Mai. Wir bestimmt verlautet, soll am 1. Juni da» projectirtr LerbindungsgleiS zwischen Thüringer und Saalbahn in Angriff genommen werden. Dasselbe wird sich zwischen Saaleck und Bahnhof Großheringen von der Thüringer Strecke abzweigrn und einige Kilometer südlich de» Bahnhof» auf die Saalbahn ausstoßrn. Ls soll durch diesen Bau ein Umrangiren der über Großheringen nach Süddeutschland verkehrenden Durch- ganaSzüqe verhindert werden. u Zeulenroda, 8. Mai. In, Interesse einer Eisenbahn linie Lehr strn-Lobe« st ei n-Saalburg »Schleiz - Zeulen» roda-TrirbeS-Langeuwetzendorf werden im Auftrage der vereinigteu EisrnbahncomitS» die Herrea Oberbürgermeister am End« hier und Fabrikdirector Herbst-Triebe» sich nach Dresden begeben. Die Abreise dahin dürste sich aber immerhin bi» nach Pfingsten verschieben, da SlaatSminister von Watzdorf sich noch auf mehrwöchigem Urlaub befindet. Nach der Dre»dn«r Audienz wird der geschäktSführend« Au»schuß zusammentretea und hiernach eia« General-Bersammlung der vereinigten Eisenbahncomit»» ein berufen werden. 8 Leden»versich«ruag»baak für Deutschland in Gotha. Der L«rsicherung«bestand stieg auf 86050 Personen mit 698 950000 Neu beantragt wurden t« lauseadeu Jahr« 2085 Versicherungen über 16968900 Die Zahl der an gemeldet«, Sterbefäll« betrng dagegen 595 mit 6655 600 VersscherunqS- summ« Die seit dem Bestehen der Anstalt au»g«-ahltra Ver sicherungSsummen beziffern sich auf zusammen 286 Millionen Mark. Der Bankfonds beträgt jetzt etwa 215'/, Millionen Mark. Die Ueberschüsse werden voll und unverkürzt an die Versicherten als Dividende zurückgewährt. In diesen« Jahre beziffert sich die Dividende insgesainmt auf 7 510494 und stellt sich für die einzelnen Versicherten je nach deren Alter auf 29'/, bis auf 114 Procent der Jahres-Normalprämie. Di« Versicherungen Wehr pflichtiger bleiben ohne Zuschlagprämien auch im Kriegsfälle in Kraft. *— Gchirferbau - Actien - Gesellschaft Nuttlar. Der Aufsichtsrath hat beschlossen, der aus den 2. Juli nach Nuttlar a. d. Ruhr einzuberufendrn General-Bersammlung sür das ain 31. März abgelaufene Geschäftsjahr 1895/96 eine Dividende von 11 Proc. (gegen 9 Proc. im Vorjahre) vorzuschlagen bei 34 000 ^l> Abschreibungen gleich etwa 9 Procent deS 375 000 ./i betragenden Aktienkapitals. *— Chinesische Anleihe. Bei der von uns erwähnten jühlung, welche dir Deutsch-Asiatische Bank Namens des Emijsions- onsortiums der bproc. chinesischen Anleihe im Auftrage der chine- ischen Regierung an den Attorney-Governor der Bank of Japan gleistet hat, handelte es sich bekanntlich um eine Nate der chinr- ischen Kriegsentschädigung an Japan. Eine weitere Rate der Kriegsentschädigung wird erst nach Ablauf eines Jahres fällig; dieselbe beträgt indessen nur den dritten Theil der vorgestern abgeführten Gejammtsumme. Bei dieser Gelegenheit ist darauf hin- zuweisen, daß von London au« eine neue chinesische Anleihe als bevorstehend angekündigt wurde, welche angeblich für den Eisenbahn- bau in China demnächst in Europa ausgenommen werden solle. Die- ist jedoch nicht richtig, da der Vertrag über den Abschluß der zuletzt emittirten 5 proc. chinesischen Anleihe der Deutsch-Asiatischen Bank das Recht auf Marktfreihrit für ein Jahr gewährt. s:s Entbehrlichkeit ausländischer Nahrungsmittel. Die Ueberfluthung mit ausländischem Getreide und Vieh wird in großen landwirthschastlichen Kreisen als die einzige Ursache des landwirthschostlichen NothstandeS hingestellt und als Universal heilmittel Las gänzliche Verbot der Einfuhr von Lebensmitteln von den vorgeschrittensten Agrariern verlangt. Natürlich drängt sich da sofort die Frage auf, ob denn Deutschland auch im Stande sei, seine Bevölkerung durch die Erzeugnisse der heimischen Landwirthschast zu erkalten. Die Landwirihe geben zu, daß für den Augenblick dies nicht möglich sei, und wenn sie es bestreiten wollten, ergeben doch die unerbittlichen statistischen Zahlen, daß wir in den letzten Jahren 11—12 Millionen Doppel-Centner Weizen, 9—10 Millionen Doppel- Centner Gerste, 8 Millionen Doppel-Centner Roggen, 2—4 Millionen Doppel-Centner Hafer, 3—5 Millionen Doppel-Centner Mais und 1'/, Millionen Doppel-Centner Hülsenfrüchte in Deutschland mehr ein- als aussührten und verzehrten. In England hat man freilich die theoretische Behauptung, es könne sich selbst er nähren, nicht gewagt, weil hier die Verhältnisse noch viel ungünstiger liegen. Es braucht pro Kopf ca. 6 Bushels ä 60 englische Pfund Weizen, in Summa 233 Millionen Bushels, von denen in England nur 64 gewonnen und 167 Millionen eingeführt werden müssen (die Einfuhr betrug 176 in 1892). Aber die englischen Landwirthe wollen wenigstens ihre auf der ganzen Welt in den englischen Colonien verbreiteten Landleute bevorzugen und die Ausländer zuriickstellen, namentlich solche, die schwere Einfuhrzölle von englischen Maaren erheben. ES ist daher rin Zollbund Englands mit allen seinen Colonien angeregt worden, so daß sie sich unter einander Zollfreiheit, mindestens Vorzugszölle gewähren, während das Ausland hohe Zölle zahlen müßte. Nur fragt es sich, ob die Colonien allein das nothwendige Getreide liefern können. Gegenwärtig baut Canada ca. 50, Australien 39 und Indien 19 Millionen Bushels Weizen, von denen 54 für den heimischen Bedarf abgehen und ca. 54 zum Export bleiben. Sie genügen für England nicht. Nun finden aber in CanadaS Westen noch 56 000 Farmer Platz, um je 100 Acres Weizen jährlich zu bauen. Der Durchschnittsertrag ist dort 18 BushelS per Acre, was 100 Millionen Bushels Ernte ergäbe. In Manitoba liegen weitere 4,5 Millionen Acre- besten WeizcnbodenS am Plateau des Rothen Flusse- zur Verfügung, die ebemallS jährlich 80 Mill. Bushel» liefern können. In Neu-Seeland schätzt man 28 Millionen Acres zum Getreidebau geeigneten Lande-, und was Indien und Afrika mehr hervorbringen kann, ist kaum zu schätzen. Gegen- wärtig bekommt England für circa 600 Millionen Mark Weizen, davon 60 Proc. auS Nordamerika, 11 Proc. aus Rußland und 8,5 Proc. aus Argentinien. Diese 600 Millionen Mark sollen künftig Afrika, Canada, Indien und Australien zugewiesen werden. Rechnet man das übrige Getreide, Fleisch, Butter, Käse, Rei» und Zucker hinzu, so beträgt die jährliche Einfuhr 2400 Millionen Mark, die jetzt fast halb aus den Bereinigten Staaten kommt, während Deutschland mit etwa 30 Millionen Mark, nament lich für Zucker, betheiligt ist. Man kann sich denken, welche Revo lution in der ganzen Production hervorgerufen würde, wenn durch Zollmaßregeln dieser Verkehr auS seinen Angeln gehoben und den englischen Colonien zugewiesen würde. So etwas läßt sich zwar nicht auf einmal durchsetzen, aber die Strömung ist in England wie in den Colonien der Idee recht günstig und das jetzige conservative, agrarische Ministerium ganz zur Ausführung geeignet. Entschiedene Gegner sind freilich die Manchesterlrute und der Cobden-Club. *— Brauerei Lahnthal vorm. C. Winterwerb, Nassau a. d. Lahn. Bei einem Brutto - Ueberschuß von 156 783.6 ver- bleibt nach 6708 (6706) Abschreibungen ein Reingewinn von 19 702 (19 701), woraus 6 Proc. (wir 1895) Dividende verthrilt werden. Das Actirncapital beträgt 250 000 Der Reservefonds enthält 3642 das Delcrederrconto 2504 .^l *— Oberrheinische Versicherungs-Gesellschaft in Mannheim. Ter AufsichtSrath hat beschlossen, in der demnächst abzuhaltenden General-Versammlung die Bertheilung einer Dividende von 4 Procent (wie im Vorjahre) in Vorschlag zu bringen. *— Actien - Gesellschaft für chemische Industrie in Schalke i. W. Der Rechnungsabschluß für 1895 ergiebt, wie die „Köln. Ztg." meldet, eine wertere Vergrößerung des Fehlbetrages, so daß eine Dividende wieder nicht au-gekehrt werden kann. Der abermalige Mißerfolg wird auf die alten Betriebe »»rückgeführt, während die mit dem neuen Capital bewirkten Neu-Anlagen, die seit Kurzem in Gang sind, befriedigend arbeiten sollen. *— Bon den Steinkohlenzechen des niederrheinisch.west fälischen Bergbaubezirks wurden in der zweiten Hälfte des Monat- April an Kohlen und Coaks in-gesammt abgefahrci« 165180 Wagenladungen zu 10 t gegen 145730 Wagenladungen zu 10 t ii« der entsprechenden Zeit de» Vorjahre-. Damit hat der Absatz wieder eine Höhe erreicht wie in den besten Monaten des Winter». Ein« Berminderung des Absatzes ist auch sür die folgenden Monate kaum zu befürchten, da Jndusiriekohlen fortdauernd stark gefragt sind, eine Abnahme des Absätze» an Hausbrand- und GaS- kohlrn aber nicht mehr zu erwarten ist, da dieser letztere, wir es der Jahre-zett entspricht, schon jetzt «inen nnr kleinen Theil de» Absatz«» auSmacht. -8«- Der Jahre-bericht der Handelskammer zu Harburg sür 1895 schreibt über dir allgemeine Geschäft-lage de» dortigen Bezirk- Folgendes: Tie Laa« der Industrie ist im Berichtsjahre eine etwas bessere gewesen al» «n den Vorjahren. Die Fabriken waren zum größten Theil gut beschäftigt und haben auch durchschnittlich mit etwas mehr Nutzen gearbeitet. Ander« Industriezweige dagegen, namentlich Mühlen und Ziegelstein-Industrie, haben schlechtere Resul tate erzielt: insbesondere letztere konnte sich durch da- gänzliche Dar- niederliegen der Bauthätigkeit nicht erholen. Die Lag« de« Handels ist eine fortgesetzt gedrückte. Die reellen seßhaften Geschäfte können sich gegen die ihnen durch da» überhandnehmende Housirgrwerbe in seinen verschiedenen Gestaltungen, durch die großen Versandtgeschäfte, durch Consum-Berrine und Waarenauctionen hervorgrrufene Con- rurrenz nicht inehr lebensfähig erhalten, hinzu kommt noch die von den Gewerbesteuern befreiten KleinhandelSgeschäfte, zu deren Betrieb weder rin Anlagekapital noch kaufmännische Kenntnisse nölhig sind. *—Bre-lau-Warschauer Eisenbahn. Der Verkehr hat sich in den letztverfloffenen Jahren stetig gehoben. ES betrug der lieber- schuß 83 009 .V gegen 74 092 ^l in 1894, 60075 ^l in 1893, 46057 ^l in 1892, 46057 ^l in 1891 und 43 387 ^l in 1890 E- wird vorgeschlagen, 82 102,50 ^tl auf Dividendenzahlung für die Stamin-Priorikäts-Attien, also 2'/^, Proc. (12,30 ^l für eineStamm- PrioritätS-Actie), zu verwenden und den Rest von 906,95 auf neue Rechnung vorzutragen. *— Württembergtsche Metallwaarenfabrik Geis lingen. In 1895 wurde rin Bruttogewinn von 742067 erzielt, worau» ein Reingewinn von 531 898 (1894 400 592 ^) verbleibt, welcher dir vrrthrilung rinrr Dividrndr von 15 Proc. (12 Proc.) auf da« 2,50 Mill. Mark betragend« Actirncapital gestattet. Die Reserve» enthalten 994 848 .ck Die Grundstück« und Eiurichtnugra stehen mit 1243 447 ^l »« Buch, da» Labrikotion». und Betrieb», conto mit 1661 048 ^l, in Baar und Wechseln sind 83 418 vor- Hande» Bet Debitor», stehen «109 476^ aut». Dt« Gesrllschaft Hut eine Anllhefchuld von 308 862 * Wien, 7. Mai. Di« Bilanz der Oefterretchischen Alpinen Montan - Gesellschaft weist an Liuuahmru a»S^ Bortrag 159 349 fl. (1894 135 996), Gewinn au» Forstwesen 55 893 fl. (39 471), au» Berg- und Hüttenwesen 3 952 73k fl. (3 797 796), Effectenztnsen 84 426 fl. (86 791); an Ausgaben: Zinsen 722 210 fl. (777 742), Bankprovision 4807 fl. (5213), General, unkosten 370 758 fl. (369 371), Einkommen- und Gewerbesteuer 529 257 fl. (626 257), Tilgungsrate der Goldprioritäten 78 400 fl. (67 200), Abschreibungen 759 281 fl. (754 922). «l« Grwinnsaldo bleiben inclusive Bortrag 1787 691 fl. (1459 349). *— Das hohe Lichtstrahlungsvermüge» der Glüh licht st rümpfe beruht bekanntlich auf der Jmprägnirung derselben mit verschiedenen Edelerden. Unter diesen wieder erwies sich das Thorium als hierzu am besten geeignet. Die Folge davon war, daß diese« Mineral, mit dem man früher nicht» aazufanaen wußte, plötzlich einen ungeahnten Werth erhielt und seine Nachfrage und damit der Preis ganz enorm stieg. Da- einzige Land nun, dessen Inneres Thorium in größeren abbausähigen Mengen führt, ist Norwegen. In diesem Lande und zwar an dessen Südostküstc im Stift Nedenäs zwischen Arendal und Laurvik findet man da» Thorit, welche- bis zu 75 Proc. reine Thoneroe ergiebt, von welcher das Kilogramm nach einer Mittheilung de- Patent- und technischen Bureau» von Richard Lüders in Görlitz (vertreten durch F. W. Grauprnstein in Leipzig) jetzt init 500 bezahlt wird, und welches für die dortigen Bewohner ein schöner Erwerb-zweig geworden ist. Die Dampfschifffahrt in Japan hat sich nach dem Kriege mit China sehr gehoben. Damals wurden zu Kriegszwecken neben den subventionirten Dampfern viele Privatdampser eingrstelli Dieselben werden jetzt im Handel beschäftigt, wodurch die Tonnen- zahl der japanischen Dampfschiffe, die früher zwischen 150000 und 160 000 schwankte, auf 300 000 gestiegen ist. Damit haben sich zugleich die Dampserlinien vermehrt. Die DampfschifffahrtSgesellschost Nippon Busen Kwaisha, welche jährlich 880000 Den Subvention von dc: R gierung erhält zum Betriebe regelmäßiger Dampferfahrten zwischen den japanischen Häfen und Shanghai, Wladiwostok, Niu-tschwan, Tien-tsin, den Liu-kiu-Jnseln, Manila und Bombay, plant für 1896 folgende neue Linien: 1) Kobe-Fusan-Chemulpobucht-Talien-Jukoi (Jing-tse); 2) Shanghai - Formosa - Hongkong; 3) Kobe - Nagasaki- Sydney; 4) Hongkong-Wladiwostok und 5) eine besondere Linie nach Nordamerika. Die Flotte dieser Gesellschaft bestand im Herbst 1895 aus 69 Dampfern, von denen 12 3000 und mehr Registertons haben. Aus der General-Bersammlung der Gc- selljchast in Tokio (im November 1895) wurde einstimmig beschlösse», daß die Einstellung von Fahrten nach Amerika und Australien un aufschiebbar sei. Ein längst gehegter Wunsch der Japaner ist, Dampferfahrten in europäische Häfen zu veranstalten. Die oben genannte Gesellschaft bewirbt sich bei der japanischen Regierung um eine Subvention für diesen Zweck. Ohne die Entscheidung abzu warten, ist gleich jetzt beschlossen worden, aus einem besonderen dazu vorhandenen Fonds eine Fahrt nach Europa zu veranstalten, wozu der Dampfer Goja Matschi (5402 Registerton-) ausgrritstet wird, der bald abgehen soll, wahrscheinlich nach Marseille und Lon- don. Zugleich ist eine besondere Commission der Gesellschaft nach Europa gesandt worden, um in London 6 neue Dampfschiffe (zu 5—6000 Registertonnen) für diese Linie zu bestellen. In Erwartung der Concurrenz und um sie nach Möglichkeit zu hindern, haben tue englische Peninsular und Oriental-Company und di« französischen Messagerir» maritimes sofort die Fracht von Vokohama nach Mar- stille oder London von 40—37 » aus 25 und bet einigen Waareu sogar auf 20 » für die Tonne herabgesetzt. *— Goldproduction in Westaustralien. Ein Reuter'schcS Telegramm von Perth meldet, daß im Avril von Westaustralieu 16 772 Unzen Gold im Werthe von 63 785 L rxportirt worden. Davon producirten Coolgardie 9762 Unzen, Murchison 5584 Unzen Wgaar 1161 Unzen, DundaS 174 und Ashburton 90 Unzen. Briefkasten. E. 8., hier. Sie haben keine Anmeldung zu bewirken, da Sie ja nicht Gläubiger, sondern Schuldner sind. Ob etwas für die Actien übrig bleiben wird, läßt sich heute nicht beurtheilen. * Lechzt», 8. Mai 1896. Geehrteste Redaktion! Das „Leipziger Tageblatt" Nr. 225 „Volkswirthschastliches" enthält einen Bericht über die am 2. Mai d. I. in Großenhain abgehaltrnen Versainmlung de» Freiberger Brauerei- und Mälzerri-BrreinS, welcher Bericht verschiedene Jrrthümer ent- hält, die ich mir erlaube nachstehend richtig zu stellen. Die Mittheilung, daß der „deutsche Brauerbund" für geleistete treu« Dienste rin Diplom gestiftet habe, ist insofern irrthümlich, al- nicht der deutsche Brauerbund, sondern vielmehr der „Bund der mittleren und kleinen Brauereien der Nordddeutschen Brau- steuergemeinschaft" dieses Diplom gestiftet hat. ES ist ferner nicht richtig, wenn Herr vr. Wallbura in dieser Versammlung behauptet hat, daß der StaatSsecretatr Gras v. Poja- dowSky das System der Staffeltarife als das einzig richtige anerkannt habe, vielmehr hat der Herr Staatssecretair Graf v. Posadowsky in der Neichstagssitzung vom 5. März c. nach dem stenographischen Bericht nur erklärt: „Wenn — rin neue» Biersteuergesetz (für die Brau- steuergemeinschaft) kommen sollte, werden wir die tu Bayern gc- machten Erfahrungen sehr ernst beachten", weshalb ich die ent- sprechende Behauptung, de» Herrn vr. Wallburg al» eine E r < sindung de» Genannten bezeichnen muß. Da eS ferner, wie ich bereit» im „Leipziger Tageblatt" vom 8. März d. I. auf Grund der amtlichen Statistik nachgewtesen, eine festgestellte Thatjache ist, daß der bayerische Staat durch die Einführung der Malzstasfelsteurr einen jährlichen Verlust von ca. 2'/, Millionen Mark, La ferner nach Einführung de» Staffeltarif» in Bayern pr» anno ca. 4 Mat so viel Brauereien im Durchschnitt tingegangen, als vortzEinsührung de- Staffeltarif», so beweisen dies« unwiderlegbaren Thatsachen, daß die Einführung der Malzstaffrlsteuer für dir Brau- steuergemeinschaft sowohl gegen da» Interesse der kleinen Brauereien, wie gegen da- Interesse der großen Brauereien, sowie namentlich gegen da- Interesse de- consumirenden Publicum» wie gegen das Slaalsinteresse selbst ist! Wenn Herr vr. Wallburg ferner behauptet hat, daß in allen Parteien des deutschen Reichstag», ausgenommen der deutschfrci- sinnigen und socialdemokratijchen Partei, Anhänger und Förderer der Staffeltarife gewonnen worden seien, so war in diesem Falle jedenfalls „der Wunsch des Gedanken» Vater", indem darüber kein Zweifel sein kann, daß die Einführung de» Staffeltarif» unter alle» Umständen identisch mit der Erhöhung der Brausteaer für den größicn Theil der in der Brausteuergemeinschaft produetrte» unter- gähriaen Biere ist, und da der Reichstag bereit» viermal die Erhöhung der Brausteuer abgelehnt, da ferner sämmtltch« Fraktionen de» Reichstags ohne Ausnahme sich gegen dir jüngst geplant« Erhöhung der Brausteuer (ain 10. und 11. Januar 1893) im Reichstag auS- sprachen, so ist unter allen Umständen folgerichtig onzunehlnea, daß der Reichstag die in Form der Staffrlsteurr geplant« Lrausteuer- rrhöhung ebenfalls unbedingt ablehnen wird. Mit vorzüglichster Hochachtung Albert Werner. Poft-, Telegraphen- und Fernsprechwesen. * Dresden, 8. Mai. Wie in der heutigen Sitzung der Handels- und Gewerbekaminer mitgethrilt wurde, wird im Lauf« diese» Sommer» eine neue Fernsprechverbindung zwischen Berlin und Wien hergestellt und Dre-drn und Prag an dies« aageschloffe«. Die Gebühren für «in Gespräch bi« zu 8 Minuten zwischen Dresden und Wien werden 3 ^l, zwischen Dresden und Prag 2 betrage». Königreich Sachse«. Handelsregister. Eingetragen die Firmen: Unger L Schaller in Meerane. Inh. di« Herr«» Fabrikant Hermann Louis Unger und Kaufmann Paul Richard Schaller das. — Feldmann L Co. in Meerane. Inh. di« Herren Kaufmann Heinrich August Wilhelm Berthold Feldmann in Chemnitz und Fabrikant Karl Theodor Heusinger «n Glauchau. — Sächsisches Hypothek,n-Bureau Ludwig Bal» in Dresden. Inh. Herr Kauf- man» Ludwig Bal» das. Veränderungen: Der Kaufmann Herr Carl Hermann Otto in Plaue» ist vom 1. ds». Monat» ab Mitinb. der Firma Paul weruer t» Plauen in offener HandetSgrselljchaft geworden, di« letzter« finutrt fortan Werner ch Otto. — Die Firum Herma», Dudler i» Chemuitz lautet auumehr Nicolai-Drogeri« Her»«» Dtebl«. — Heer Gan Bernhard Haas» ist nicht mehr Inh. der Firm, >. Nielcher tzwchf. V. Haas« in Chemnitz, Herr Wilhelm Adels Ott» Schreiber tu Themüttz
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