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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18960509016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896050901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896050901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-05
- Tag1896-05-09
- Monat1896-05
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sisr Nach Schluß der klebactiou eiugegangen. Die in dieser Nutrik mitqit-eilten, »ährend del Drucke« einqelauseneu Telegramm- Haden, »ie schon au« der Ueberichrist ersichtlich, der Metaclion nicht vorgelegen. Dies« ist mithin siir Verstümmelungen und unverständlich« Wendungen nicht ver antwortlich »» machen. * Berlin, 8. Mai. Der „Reichsanzeiger" meldet dir Verleihung der 1. Classe der II. Abteilung des Luisen- Orden» an die Fürstin von Hohenlohe-Schillingsfürst, der 2. Clafse der II. Abteilung de» Orden- an die Prinzessin Elisabeth von Hohenlohe und an die verw. OberregierungS- rath Steltzer in Naumburg. * Berlin, 8. Mai. Der Gesetzentwurf betreff» der vierten Bataillone bestimmt lediglich, daß vom 4. April 1897 ab die Stärke für die Infanterie einschließlich der Jager statt wie bisher 538 Boll-Bataillone und 173 Halb-Bataillone, fortan 624 Boll-Bataillone betragen soll. Laut Begründung sollen ohne Erhöhung der Friedenspräsenzstärke je zwei Halb-Bataillon« zu einem Boll-Bataillone vereinigt und dieses durch geringe Abgaben aus den drei ersten Bataillonen auf 500 Köpf« gebracht werden. Die fortdauernden Kosten der OrganisationS-Aenderung betragen für Preußen 472 900, für Bayern 66 400, für Sachsen 42 000 und für Württemberg 5000 Die einmaligen Ausgaben für Truppen verlegung, vtklnduugsyückr rc. beziffern fich für Preußen auf Aus dem Geschäftsverkehr. r Die Lbstwcinschiitlke in Böhlitz.Ehrenberg (Besitzer R. Naumann), 15 Minuten vom Bahnhof Leutzsch entfernt, gehört zu den schönsten Ausflugsorten in Leipzigs Umgebung. Das Etablissement zeichnet sich besonder» aus durch seine reizenden Gartenanlagen mit vielen Lauben, Colonnaden, Grotten und lauschigen Plätzchen. Zum -luSschank gelangen die mit 20 goldenen Medaillen nnd höchsten Preisen ausgezeichneten Obst- und Beerenweine aus der Obstweinkelterei und Schaumweinsabrik von C. Mesche, Quedlin burg am Harz. Auch für einen guten, kräftigen Imbiß ist besten» gesorgt. Verkehrswesen. * Vre»e«, 7. Mai. Lom IS. Juni an werde, die am Sonn- abend von Bremen »ach New-Vort abgehenden Schnelldampfer de« „Norddeutschen Lloyd" de» Hafen von Cherbourg an- laufen, dageqen Southamyton nicht berühren. Die Expedition der Dienstag» von Bremen abgehende» Schnelldampfer findet »ach wi« vor ei» Southampton statt, so daß bet diesen Dampfer» kein« Aeudarnn- HM Fahrplans» «uttrttt. Sport. Leipzig, 8. Mai. Ein rege» Leben herrscht allabendlich auf unserem so herrlichen Sportplätze. Hier wird da» jetzt so beliebte und so schnell eingebürgerte I-awn tenni» an sieben verschiedenen Plätzen gespielt, dort kämpft man erbittert um die SiegeS-Palme im Fußballspiele und auf der Rennbahn tummelt sich da» zahlreiche Boll der Rennfahrer, welche theil» au» weiter Ferne schon jetzt herbrigeeilt sind, um sich auf hiesiger Bahn den letzten Schliff zu den bevorstehenden heißen Kämpfen beim Radwettfahren, welches, wie bekannt, am 10. d. M. stattfindet, zu geben. Besonder» scharf beobachtet mau natürlich die Herren, welche au» der Ferne zu un» gekommen sind, um sich über die Form und event. Giege-au-sichten dieser Streiter zu informiren. Demjenigen, der sich für Sport interrssirt, ist sehr zu rathen, sich diese» Schauspiel anzusehrn. Besonder» interessant versprechen am Sonntag dir beiden Tandemfahren zu werden, da sich in den betreffenden Rennen sehr ebenbürtige Gegner gegenüber stehen. Nach Herausgabe Le» offi« cielleu Programm» werden wir versuchen, dir Chancen der einzelnen Fahrer bei den verschiedenen Läusen zu erörtern. An dieser Stelle wollen wir noch bemerken, daß es bei den letzten Radwettfahren leider vorgekommen ist, daß Hunde trotz de» Verbote» mit auf dem Platz gebracht worden sind und dieselben dann di« Fahrer in höchste Gefahr gebracht haben. Wir weisen nun nochmal» darauf hin, daß da» Mitbringen von Hunden zu den Wettfahren auf da» Strengste verboten ist und daß die Folgen von event. «intretendea Unglücks- fällen von den betreffenden Besitzern der Hund« zu tragen wären. Wir möchten daher die Besucher de» Sportplätze» dringend bitte», da» Mitbringen von Hunden an den Renntagen z» unterlassen. — Ltolp, 6. Mai. Ein Proceß, dessen Einzelheiten bereit» da» preußische Abgeordnetenhaus beschäftigt haben, begann heute vor der Strafkammer de» hiesigen Landgericht». Ihm liegt da» Privatmonopol für Bernstein der bekannten Firma Stantien L Becker in Königsberg zu Grunde, gegen da» sich der hiesige Bernstrinwaarenfabrikant West phal 1895 in einer Denkschrift gewandt hatte. In dieser Denkschrift wurde, unter Anführung einer Reibe von Tbatsachen, behauptet, daß durch da» erwähntePrivatmonopol die Bernstein- waaren-Industrie i» Preußen vernichtet und eine große Anzahl Bernsteinwaarenfabrikanten und Handwerker in Preußen wirth- schaftlich ruinirt und viele Tausende von Arbeitern brodloS geworden seien. Der Verfasser erzählt von sich selbst, daß ihm von der Firma der Bezug von Rohbernstein wegen einer gegen sie gerichteten Zeugenaussage abgeschnitten worden sei, und anderen Bernsteinfabrikanten sei e» ebenso gegangen. Er wirft daun der Firma vor, durch Führung falscher Bücher und durch die zum Zwecke der Täuschung vorgenonunene Ver schleppung der sogen. Spierentonueu, d. h. der zugleich zur Bestimmung der Grenzen des Pachtgebietes der Firma dienenden Schifffahrtszeichen, die StaalScasse erheblich geschädigt zu haben, nnd behauptet zugleich, daß die Regierung trotz Keuntniß dieser Handlungen ihnen nicht entgezengetreten sei. Weiter ist in der Denkschrift die Beschuldigung von Beamtenbestechungen enthalten, wobei Ministerialdirector Michelly, OberregierungS- rath Tetzlaff und Regierungsrath KuiSpel direct bezich tigt werven. — Eingehende amtliche Ermittelungen sollen ergeben haben, daß die in der Denkschrift enthaltenen Behauptungen, insbesondere insoweit sie sich auf die könig lichen Beamten beziehen, zumeist nicht erweislich wahr seien. AuS diesem Grunde haben der Minister für Land- wirthschaft, der frühere Regierungs-Präsident zu Königsberg Freiherr vr. v. Heydebrand und der Lasa und das königliche Oberbergamt zu Breslau für die diesen Behörden unterstellten Beamten gegen Westphal wegen Beleidigung Strafantrag gestellt. NegierungSrath KniSpel hat noch persönlich und außerdem Hal der Geh. Commerzienrath Becker Strafantrag wegen Beleidigung gestellt. Westphal hat sich daher wegen wider besseres Wissen gethaner verleumderischer Be leidigungen zu verantwc ten. In einer weiteren gegen Westphal erhobenen Anklage wegen wissentlich falscher An schuldigung, auS Anlaß einer Eingabe vom November 1894, in welcher er einen fiskalischen Gruben-Nevisor wegen passiver Bestechung drnuncirte, ist daS Verfahren eingestellt worden. --- BreSla», 8. Mai. (Telegramm.) DaS Hoch wasser zerstörte gestern ein mit Ziegeln beladenes Fuhr werk, welches eine >/z Meter unter Wasser stehende Brücke passirte; de Kutscher ist ertrunken, die Pferde sind beschädigt. Die Oder- und Ohlauniederungen stehen voll kommen unter Wasser. Mehrere Kähne sind fortgerissen worden. — Kattowitz, 8. Mai. (Telegramm.) Die königliche Eisenbahn-Direction Kattowitz macht bekannt: Auf der Strecke Natibor-Troppau rubt wegen weiterer Damm rutschung der Gesam mtverkehr. Voraussichtlich wird die Strecke Ratibor-Kranowitz am 9. d. M. wieder fahrbar sein. Auf der übrigen Strecke wird die Verkehrsstörung vor Ablauf von 5 Tagen nicht beseitigt werden können. V. Erfurt, 7. Mai. Die heutige S tadtverordneten- Versammlung beschloß mit allen gegen eine Stimme, an ihrem ersten Votum, betreffend die Festsetzung der Com- munalsteuerzuschläge (120 Procent Zuschlag zur Ein kommen- und 120Procent zu den Realsteuern) festzuhalten. Die Regierung hatte bekanntlich diesen ersten Beschluß beanstandet und daS Material dem Magistrat zurückgegeben. Nun darf der schließliche AuSgang der Sache mit Spannung erwartet werden. — Die Stadtverordneten beschlossen ferner, in Rücksicht auf die nunmehrige Vollendung desRathhauS- kellerschmuckeS durch den Münchener Maler Kämpffer, ein Festmahl zu veranstalten und zu diesem sowohl den preußischen Cultusminister, dessen Initiative ein erheblicher Geldbeitrag zu den Kosten ver Gemälde zu danken ist, als auch den genannten Maler einzuladen. Endlich wurde der Beschluß gefaßt, im Nathhause eine Ehrentafel anzubringen, auf welcher die Namen derjenigen Stadtverordneten verzeich net werden sollen, die länger al» 2t Jahre im Dienste der Commune standen. --- München, 7. Mai. Mit den durch die Wasser katastrophe in Tutzing Geschädigten hat Herr Kammersänger Vogl alsbald einen gütlichen Vergleich ge schlossen, indem er sich zur Entschädigung verpflichtet. ES scheint, so bemerkt die „Augsburger Abendzeitung", dabei Alles glatt abgegangen zu sein, wenn auch hier nnd da einige Tausend Mark als Schaden angesetzt und einige Hundert dafür genommen wurden. Außer Entschädigung in Baar stellt Herr Vogl den Leuten aber auch HumuS, Dünger, Holz, Fuhrwerk für Wiederanfrichtung ihrer Gärten und Reparirung der Anwesen zur Verfügung. Eine animose Stimmung gegen den Besitzer des Teiches hat sich in Tutzing nach dem Unglück überhaupt nicht gezeigt. Man er wartete nur wenigstens thcilweise Entschädigung. Die Baar leistung deS Herrn Vogl soll sich auf 8000 beziffern. Straßenreparatnren werden Wohl nicht inbegriffen sein. Die Gemeinde soll seinerzeit gegen die Anlage des Teiches prottstirt haben. Eine Reparatur deS Dammbruchs wurde vorderhand untersagt. Mukk. * Leipzig, 9. Mai. In der Heiligen Kreuzkirche zu Leipzig-Neustadt-Neuschönefeld findet morgen Sonntag, am 10. Mai, Nachmittags 4 Uhr ein vom Kirchenvorstand zum Besten der Gemeindediakonie veranstaltetes Concert statt, für welche» der ausgezeichnete Orgelvirtuo» Herr Paul Ger hardt, die in verschiedenen Städten vom Publicum sehr günstig aufgenommene Concertsängerin Frl. A. Margadant und der Kirchenchor unter der Leitung de» Herrn G. Thieme ihre Mitwirkung gütigst zugesagt haben. Da» vortreffliche Programm und die mitwirkenden Kräfte gurantiren edlen Genuß und Erbauung, so daß dem Publicum der Besuch de» Concerte» sehr zu empfehlen ist. Weimar. Ueber die jüngsten Concerte Stavenhagen'S in London und den anderen Städten Großbritanniens äußern sich eine große Anzahl englischer Blätter mit höchster Anerkennung. Sein Erfolg als Dirigent war ein durchschlagender, vor Allem nach der „Holländer'-Ouvertüre und nach seinem eigenen Clavierconcert, welches von seiner Schülerin Maria Elliot ganz ausgezeichnet gespielt wurde, so daß Componist, Dirigent und Solistin circa sechs Mal enthusiastisch gerufen wurden. (Dtschl.) (r.) Greiz, 5. Mai. Mit großer Freude ist es hier vernommen worden, daß sich der Leipziger Lehrergesangverein ent schlossen hat, am Tage vor der Himmelfahrt unter Leitung seines Dirigenten Herrn Capellmeister Haus Sitt in hiesiger Stadt- kirche ein öffentliches Concert zu geben, in welchem der aus gezeichnete Organist siir die Gewandhausconcerte Herr Hom eher und der hochberühmte Cellomeister Herr Julius Klengel mitwirken werden. Nach dem Concert wird ein CommerS mit der hiesigen Sängervereinigung im Tivoli stattfinden. Greiz. Das am 13. d». Mts. hier stattfindende Kirchenconcert deS Leipziger Lehrergesangvereins, dessen Ertrag einer hiesigen Wohlthätigkeit-anstalt zufließt, verspricht gut besucht zu werden. Damit es auch den Geschäftsleute» möglich ist, das Concert zu besuchen, findet dasselbe Abends 7 Uhr statt. Der Lehrergesang, verein wird auch mit dem Bruderoerei» „OrpheuS" hier zusammen- treffen. <5 Der frühere Tenorist des Breslauer StadttheaterS, jetzige Obercantor der Breslauer Synagoge, Ctrini, hat dem Bor stande der Synagogengemeinde mitgetheilt, daß er einen Ruf an die DresdenerHofoper erhalten hat und ihm zu folgen gedenkt, wenn ihm nicht eine Gehaltszulage von 1000 oder freie Amts wohnung gewährt wird. <5 Erste» Liegnitzer Musiksest. BeiderzweitenAufführung des „Franciscus" in Liegnitz war das Theater wieder nabezu aus verkauft und da Schwankungen und Unebenheiten der ersten Auf führung ausgeglichen waren, so wurde Solisten, Chören und Orchester reicher Beifall gespendet. Am Schlüsse des zweiten Theil» wurde dem Tenoristen Kronberger, der den „Franciscus" sang, von den Damen der Singakademie ein prächtiger Lorbeerkranz überreicht. II. Internationale Gartenbauausstellung zu Dresden. IV. L Dresden, 8. Mai. Im Anschluß au unsere gestrigen Mit- theilungen über da» Ergebniß der Preisbcwerbungen, soweit eS sich aus die Au-steller aus Leipzig und Umgebung handelt, fügen wir heute die nach Leipzig gefallenen Preise an, die für Ausstellungs gegenstände, welche zur freien Verfügung der Preisrichter ausgestellt waren und durch die einzelnen Sectionen, sowie die ständige Preis- richter.Commission zuertheilt wurden. ES erhielten: Otto Klemm- Grimma für 1 kanäanu» Veitcdi den Ehrenpreis des Verbandes der Handelsgärtner für Pirna; F. Pollmer-Großenhain für meteoro- logische Darstellungen die königlich preußische Staatsmedaille; A. Wagner-Leipzig für Gesammtleistung den Ehrenpreis des Groß- Herzogs von Baden; Karl Weißig-Großraschwitz für Erdbeeren mit Früchten die goldene Preismünze; Kersten - Leipzig - Lindenau für 37 Lortensia Otaslca die große silberne Preismünze; Otto Renner- Leisnig für 50 Ardisien die große silberne Preismünze; Otto Thalacker-Leipzig für Nelkenblumen, Albert Wagner - Gohlis für 3 Udavis aspera »an» und derselbe für japanischen Ahorn je die große silberne Preismünze. E» wurden Ballke-Eythra für Erdbcer- Neuheiten, Commerzienrath Juel-Wurzen für 10 Lorbeerbäume, Heinrich Zimmermann in Roitzsch bei Wurzen fiir^eguilkKia undZersch- Köstritz iur ein Kartoffelsoniment je 1 silberne Preismünze zuerkannt. Weiter ist noch mitzutheilcn, daß von den Preisrichtern die silberne Medaille des Leipziger Gärtnervereins an Paul Bach in Rötzjchenbroda ertheilt wurde. Die große goldene Medaille des Leipziger Gärtnecvcrein» erhielten Gebr. Knösel - Dresden für Gesammtleistung; die silberne Medaille desselben Vereins erhielten F. Sander L Co. in St. AlbanS für vracena Sanäeriana, sowie die silberne Preismünze Spittel-Arnstadt für Sticfmüiterchen. Sonstige hervorragende Ehrenpreise fielen an Gartenbau director Bertram für die künstlerische Gestaltung de» Ausstellung»- Platzes (Ehrenpreis der Stadt Dresden), an die Gartenbauschule des GartenbauverbandeS für daS Königreich Sachsen für ausgezeichnete Darstellung .des SommerschnittrS der Obstbaumzweige der Ehren- preis des Herrn Butter-Bautzen, sowie die königl. sächsische Staats- medaille. Die letztere Auszeichnung wurde auch dem Lehrerverein für Naturkunde in Dresden für den Schulgarten. Der Ehrenpreis des Staatsministeriums von Neuß jüngerer Linie fiel Johannes Nicolai in Blasewitz zu, den Ehrenpreis de» Kaiser» von Oesterreich erhielt C W. Mietzsch-Dresden für Gesammtleistung, den Ehrenpreis de» deutschen Kaisers T. I. Seidel-Laubegast für die großartigste Leistung der Ausstellung. Heut« wurde die Ausstellung u. A. von dem Erbprinzen Hein- rich XXVII. von Neuß jüngerer Linie und Gemahlin, der Prinzessin von Hohenlohe-Langenburg ausgezeichnet. Man erwartet heute eine Menjchenmasse von 50000 Besuchern, nachdem sich die Besuchszisfer bereits gestern auf 40 000 gehoben hat. Während da» Kaiscrpaar sich morgen auf der Ausstellung aufhält, erhöht sich der Eintritt für das Publicum auf 3 Heute statteten die fremden Gärtner und Gartenbausrennde den hiesigen großen Gärtnereien Besuche ab. Aus dem Ausstellungsplatze selbst werden zum Empfang des Kaiser paares, sowie der sächsischen Majestäten umfangreiche Vorbereitungen getroffen. — Lachender Sonnenschein lagert über dem Elbthale — Kaijerwrtter! Königswctter! Htest V-irSe bet der außerordentlichen Beliebtheit, welche sich die Dtrectrice 1» allen Kreisen der Circus-Besucher zu erfreuen hat, die vorhergangenen glanzvollen SonnabendS-High-Life-Borstellungen in jeder Beziehung in den Schatten stellen. Am Sonntag finden die beiden letzten SonutagSvorstellunaen statt nnd wird in beiden, Nach mittag» fowohl al» auch Abend», auf viele» Verlangen die Aus- ftattungs-Vantomim« Lao-Kim zur Aufführung gelangen. Während Nachmittag» Kinder unter 10 Jahren wie üblich aus allen Plätzen außer Galerie halbe Eintrittspreise zahlen, gelten zur Abendvor- stellung erhöhte Eintrittspreise und wird auch für Kinder keinerlei Ermäßigung gewährt. § Krystall-Palast. Das gegenwärtige Sprcialitäten-Ensemble, welches erst seit einigen Tagen in Wirksamkeit ist, bewährt sich al- äußerst -ugfähig, der Applaus ist ein stürmischer, und das Publicum fordert immer wieder neue Zugaben. Morgen Sonntag finden wiederum zwei Vorstellungen statt. Die Nachmittagsvorstellung, wie bekannt zu ermäßigten Preisen, beginnt '/,4 Uhr, die Abend- Vorstellung verbunden mit Militairconcert unserer 106 er im Parterre-Saale beginnt V,8 Uhr. Reservirte Plätze sind schon heute an der Tage-casse zu entnehmen. § Lentralhall«. Ausgezeichnete Unterhaltung versprechen die letzte» Vorstellungen in der Centralhalle, denn das gejammte Künstler personal wird dabei vom Besten das Beste bieten. Morgen Nach mittag 4 Uhr findet eine Vorstellung zu halben Preisen statt, welcher Abend» eine solch« V.8 Uhr folgt. Am Montag findet die letzt« Vorstellung statt und am Dienstag verabschiedet sich dos Ensemble durch eine Vorstellung vor den Mitgliedern deS Leipziger Turn verein», der Gäste gern zuläßt. * Leipzig-Kleinzschocher, 7. Mai. Die elektrische Straßen bahn scheint aus die Bautbätigkeit hier günstig zu wirken, denn der Theil der Elsterwiese, der zwischen der Elisabethallee und dem Elsterflusse einer-, dem Schleußiger Wege und der Badeanstalt andererseits liegt, wird jetzt auch zur Bebauung hergerichtet. Eine Straße, die mit der Elisabethallee parallel geht, wirb dort aufgeschüttet. Bisher konnte au die Bebauung diese» sumpfigen Areal» deshalb nicht gedacht werden, weil der übelriechenoe Schlammgraben durchfloß. Nachdem für diesen eine besondere Vorsluthschleuße auf der Elisabethallee gebaut worden ist, fällt dieses Hinder- »iß weg. Der Platz gehört vorwiegend zur Kammgarn- spmuerei von Stöhr <L Co. * Ehemnttz, 8. Mai. Den hiesigen Herren Optiker Max Kohl unv Photograph Rudolph Pause ist eS nach vielen vergeblichen Versuchen aus dem Gebiete der Röntgen- Photographie durch Veränderung der zuerst angewendeten Methode endlich gelungen, den ganzen Körper eines er wachsene» Menschen mit scharfen Knochenumrissen vom Hals bi» zu zwei Drittel des Oberschenkels aufrunehmen. Die Aufnahmen sind im Schaufenster des Herrn Kohl ausgestellt. Der Obertheil war den Strahlen 25 Minuten, der Untertbeil mit sehr scharf gezeichnetem Becken 40 Minuten ausgesetzt. Der zur Aufnahme verwendete Jnductor, der in den Werk stätten de» Herrn Kohl angefertigt worden ist, liefert Funken von 480 mm Länge. Man hofft, daß durch diese Resultate die Möglichkeit, daS Röntgen'sche Verfahren in großem Stile für die leidende Menschheit verwenden zu können, viel näher gerückt ist. — Herr Ziegeleibesitzer Wechsler auf dem hiesigen Sonnenberge wurde gestern das Opfer eines höchst bedauer lichen Unfalles. Er ließ ben Dachstuhl seines Ringofen» abbrechen. Plötzlich stürzte dieser in sich zusammen und der Besitzer, der vorher seine Arbeiter eindringlich zur Vorsicht ermahnt hatte, wurde von einem Balken mit solcher Wucht getroffen, daß die rechte Hälfte des GesichlS vollständig zer schlagen und da» rechte Auge herausgerissen wurde. Der Unglückliche wurde sogleich in eine Privatklinik gebracht. * Zwickau, 8. Mai. Ein Ofsicier deS 6. Infanterie- Regiment» Nr. 105 hat 200 .6 zu einer Stiftung dem hiesigen 9. Regiment Nr. 133 mit der Bestimmung über wiesen, alljährlich die Zinsen einem Unterofsicier der 9. Com pagnie deS letzteren zu gewähren. — Das am 5. d. Mts. geschloffene hiesige Stadttheater wird am 27. September d. I. unter Direktion des Kammersängers Koepke wieder eröffnet. Auch für die neue Spielzeit gewährt die Stadtgemeinde außer anderen Vergünstigungen 5000 -L Subvention. — Der K. S. Kriegerverein hier hat beschlossen, bei Beerdi gungen verstorbener Veteranen, die Mitglied eines anderen hiesigen Militairvereins sind, auf Verlangen seine Gewehr- abtheilung zur Ebrenbegleitnng abzuordnen. Auch gedenkt der Verein, nach Einweihung deS Kaiser-Wilhelm-DenkmalS auf dem Kyffhäuser, einen Extrazug dahin zu veranstalteu. —* von der sächsisch-böhmischen Grenze, 8. Mai. In d«r Nacht zum Mittwoch wurden bei Deutsch-Neudorf jenseits der Grenze fünf Pascher bei ihrem gefährlichen Handwerk überrascht. Da sie auf Anrufen der Grenzwächter nicht standen, gaben diese Feuer. Hierbei wurde durch einen Kugelschuß in die Seite einer der Schmuggler, ein gewisser Klupp auS Nickelsdorf bei Böhmisch-Katharinaberg, getödtet; den anderen gelang es, zu entkommen. Klupp «st früher — Gendarm gewesen. L Dresden, 8. Mai. Der König und die Königin sind heute früh 3 Uhr 54 Minuten von Sibyllen ort nach Dresden zurückgekehrt. Der König kam beute Vormittag von Villa Strehlen ins Residenzschloß und nahm daselbst militairische Meldungen, sowie die Vorträge der Herren Staatsminister und Departementschefs der königlichen Hofstaaten entgegen. Nachmittag kehrte der König nach Strehlen zurück. Die Königin besuchte heute Vormittag */, 11 Uhr die Gartenbauausstellung. 2. Dresden, 8. Mai. Der königl. Gartendircctor Herr Bouchs hatte die Ehre, die Königin auf dem Rundgange durch die Ausstellungsräume begleiten zu dürfen. — Prin^ Albert traf heute Nachmittag 4 Uhr 5 Min. von Leipzig Oi/m» hier ein und begab sich nachher prinzlichen Villa in Hosterwitz. "i" Dresden, 8. Mai. Wie in der heutigen Sitzung der Handel»- und Gewerbekammer mitgetheilt wurde, wird im Laufe dieses Sommers eine neue Fernsprechverbindung zwischen Berlin und Wien hergestellt und Dresden und Prag an diese angeschlossen. Die Gebühren für ein Gespräch bi» zu 3 Minuten zwischen Dre-den und Wien werden 3 -F, zwischen Dresden und Prag 2 -4 betragen. L Dresden, 8. Mai. DaS Hochwasser ist zwar laut amtlichen Anschlag» im Fallen begriffen, aber ehe der Strom wieder in sein Bett zurückgegangen ist, dürfte noch eine längere Zeit vergehen. Unterdessen treten auS den Schleußen der in der Nähe der Elbe fliegenden Straßen die Wasser in die Hofe und überfluthen, wie in der Ziegelstraß«, da» Terrain, so daß der Verkehr nur durch Nothstege aufrecht erhalten werden kann. — Da» Hochwasser richtet allenthalben großen Schaden an. Da» bekannte große Hotel Weber am Post platz scheint von den Schleußenwäffern unterspült zn sein. Da» ganze Hotel senkt sich und der Thurm zeigt bereit klaffende Riffe. E» werden, nachdem die Straße gesperrt ist, alle Vorkehrungen getroffen, um größere» Unglück zu ver hüten. — Der Damm am König-Albertbafen, in den eine große Anzahl Schiffe vor der Fluth geflüchtet find, zeigt au derNordseite bedenkliche Riffe, die sich gestern berert» auf 1—2 m auSdehnte». Man befürchtet bei weiteren Senkungen de» auf geschütteten Lande» einen Dammbruch. —DieZüge'de» Vorort»- Verkehr» Eoffebaudr-DreSden sind gezwungen, am Amsel grunde zu halten, da die Niederwarthaer Straße durch die Hochflut» überschwemmt und unpassirbar ist. — Auf den Fluren zwischen Tolkewitz und Laubegast richteten die Fluthen arge Verwüstungen an. Die Saat ist vv» den Feldern ver schwunden. Der Verkehr auf den^LaNMraßen ist unter brochen, ebenso der elektrische StraAnbavtwerkehr eingestellt. Wohin sich der Blick wendet, sieht man nicht» al» eine end los« Wafferwüste, au» der hier und da ein Baum oder ein vereinzelte» Bauwerk bervorragt. Die Schiffe der sächsisch- böhmischen Dampfschifffahrt-gesellschaft sind noch rechtzeitig im Winterhafen geborgen worden oder liegen gehörig ver ankert an der Blasewitzer Uferseite, ebenso mußte hier eine LuM Krttrndampser Anker werfen und auf da» Fallen de» I Vtto»«s wart«, ehe st« ihr« Bergfahrt fortsrtz« könne». I 2 680 OOS, für Bayern auf 380 000, für Sachsen auf 23V OVO und für Württemberg aus 65 000 Die Truppen-Unter^ bringung u. s. w. erfordert für Preußen 5 890 000, für Bayern 610 000, für Sachsen 450 000 und für Württemberg 600 000 -4 * vcrltn, 8. Mai. Da» Abgeorduerenhau» nahm die übrigen Paragraphen, sowie daS ganze Gesetz, betreffend die Regelung der Richtergehälter, entsprechend den Beschlüssen in zweiter Lesung an. Die Creditvorlage für Eisenbahnball und Getreidelagerhäuser wurde gleichfalls, und zwar in dritter Lesung angenommen. LI Berlin, 8. Mai. (Privattelegramm.) Auf dem Congreß der socialistischen Gewerkschaften Deutsch land», der heute Abend geschloffen worden ist, wurde noch beschlossen, Erhebungen über die Lage der Bauarbeiter und Müller zu veranstalten, dagegen wurde ein Antrag auf Heraus gabe einer Maimarke abgelehnt. Zum.Schluß theilte der Führer der Buchdruckern - Hilfsarbeiter, Jahns, mit, daß der Verein der Buchdruckereibrsitzer sämmtlich» Forderungen der Streikenden abgelehnt habe. Dagegen sei in der Sittenfeld'schen Officin eine Einigung dahin zu Stande gekommen, daß dort den Hilfsarbeitern der Neun stundentag bewilligt worden, sie arbeiteten aber 9»/, Stunden und erhielten an jedem dritten Tage eine „Bummel stunde" frei. * Königsberg, 8. Mai. Heute Nachmittag bald nach 3 Uhr brach in einem der Stadt gehörigen Lagerhause ein Schadenfeuer auS. Der Brand entstand in einem Raume, welchen die Firma H. Lrvithan L Co. gemiethet hat. Nach Aussage der Firma ist heute in diesem Raume nicht gearbeitet worden. Infolge de» scharfen Nordwestwindes wurde da» Feuer auf die andere Seite der Straße übertragen und ergriff vier in Fachwerk aufgeführte Speicher. Ein weitere» Umsich greifen de» FeuerS, welche» noch fortdauert, wurde durch die energischen Anstrengungen der Feuerwehr mit Dampfspritzen u. s. w. verhindert. Immerhin dürfte der Schaden bereit» 1^/, Millionen Mark betragen. * Pest, 8. Mai. (Magnatenhaus.) Anläßlich der Ver handlungen über den Staatsvoranschlag klagt Graf Zichy die Negierung an, daß sie die verfassungsmäßigen Rechte de» Volk» beschränke, und verlangt, indem er erklärt, zu der liberalen Richtung der Regierung kein Vertrauen zu haben, eine Reform de» Wahlsystems und finanzielle Maßnahmen im Interesse der Landwirthschaft. Der Redner stimmte für den Voranschlag. Hierauf weist der Ministerpräsident Banffy die Beschuldigungen de» Vorredner» als unbegründet zurück; daS Volk genieße seine Freiheit und Rechte im Sinne der Verfassung, man könne aber auch einer Richtung kein Uebergewicht gestatten, welche nach der Ueberzeugung der Minister mit dem Wohle de» Volke» unvereinbar sei. Redner schließt mit der Bitte, der Regierung da» bisherige Vertraue» zu bewahren. Nachdem sodann der EultuSminister die könig liche Resolution über die Autonomie der Katholiken verlesen hat, wird da» Budget im Allgemeinen und im Einzelnen an genommen. R. Graz, 8. Mai. (Pvivat-Telegra«.».) Seit heut« Mittag streiken 400 Arbeiter der Schlofferwaaren-Fabrik Bruder Lapp, angeblich wegen Lohnerniedriguug bei einige» Arbeitern. * Rom, 8. Mai. (Deputirtenkammer.) Da» Hau» beginnt die Besprechung der afrikanischen Angelegenheiten. Der Minister de» Aeußeren, Herzog v. Sermoneta, ver- theidigte die Politik de« Cabinet»; er weist jeden Gedanke» einer Räumung Massaua» zurück und betont, die Frage, betr. Kassala, müsse mit Rücksicht auf da» rein italienische Interesse gelöst werden, ohne jedoch die freundschaftlichen Be ziehungen, welche Italien mit England verbinde, zu ver gessen. Der Minister erklärt, die Regierung werde eine Politik der Sammlung verfolgen. * Rotterdam, 8. Mai. Die Löscher für Erz- und Getreideladungen sind in den AuSstand eingetreten. Sie verlangen Entlohnung nach dem Tarif für da» Löschen von Erzen, welcher anläßlich de» letzten Ausstande» von einer Firma aufgestellt wurde. Nur bei wenigen Schiffen wird gearbeitet. Für heute Abend ist eine große Ver sammlung der Ausständigen angekündigt. * Amsterdam, 8. Mai. Eine Drahtnachricht der „NiewS van den Dag" meldet au»Batavia, daß daSZusammen- strömen feindlicher Banden in Atchin zunimmt. Die Um gebungen der holländischen befestigten Linien sind durch starke Negenfälle überschwemmt und daher die Bewegungen der Holländer unmöglich. * Kopenhagen, 8. Mai. Der dänische Richter bei den gemischten Gerichtshöfen in Egypten, vr. jur. Karl Essing, ist gestern in Egypten gestorben. * London, 8. Mai. Der LegationSsecretair der chinesischen Gesandtschaft zahlt« heute in der Bank von England an den Vertreter de» japanische» Gesandte« in Gegenwart de» Gouverneur» der Bank 4 400 606 Pfd. Sterl. Der Betrag stellt die zweite Rate der Krieg-rntschädigung nebst einigen andere» Japan seilen» China» geschuldeten Summen dar. Moskau, 8. Mai. (Privattelegramm.) Die russische Presse veranstaltet zu Ehren d«r nach hier zu den KrönungSfeierlichkeiten ankommenden Correspondeuten ausländischer Blätter ein großes Festessen. Die Anmeldungen von ZeitungSberichterstatteru steigern fich von Tag zu Tag; namentlich wird die französische, öster reichisch-ungarische, deutsche und «uglische Presse stark vertreten sein. * Belgrad, 8. Mai. Der Fürst von Bulgarien be suchte mit dem König Alexander heute Vormittag de» Metropoliten und wohnte hierauf dem Tedeum iu der Kathedrale bei. Zu Ehren de» Fürsten fand bei dem türkischen Gesandten «in Frühstück statt, an dem auch der König, der Ministerpräsident und der Krieg-minister thril- nahmen. Nachmittag 4 Uhr empfing der Fürst Ferdinand den Besuch der Minister und de» Metropolit«». Späterhin stattete der Fürst den fremde» Gesandte» eine» Besuch ab. Die Abfahrt nach Sofia erfolgt gege, Mitternacht.
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