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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1899
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18990119020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1899011902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1899011902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-01
- Tag1899-01-19
- Monat1899-01
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»etstze: oei»re: wtiastift, eubnitz, -vber- Brreins. arvchic. Garten, geöffnet. Zorträge, führunji, »e» und - 12, II. terrichtS- Turner., ''iresiric«, wnntag- geöffnet, r ärzt- »st. n, der imariter- sondere mit der und der Ra? u- stunde ist Kinder, echstun-e i. Kranke .ed. Zeit», en. D e it. abged. Jacob. Ihr, für ffnet. »chentagS chstunden ,12 Uhr, raße 25V F-eitagS Lonnere- e Diene» tags von e in das .'zeit. Lagerung tüter. rgen von n früh 6 sconsuni. c Markt- hme der ! geöffnet, otectorale Wbaniiis- Anzeigen nommcn. mtgeltlich Ile eines ehungs- hr- » Lrakcl 8»» ). schwarz, eoco. iginellen sind von ärbungen, Höll- ule. S. stiede« «tli. ÄilM W Lei-M TaBlatt M WM Ni.U LmerstT sAdkuS-AusWe.I Festmahl -er Gemeinnützigen Gesellschaft. n. Leipzig, 19. Januar. In Ergänzung des Festberichtes über die gestern Abend rin Saale des Kaufmännischen VerrinshauseS begangene Feier des Gedenktages der Wieder aufrichtung des Reiches sei zunächst hervorgehoben, daß dem Trinkspruch des Herrn PH. Swiderski auf König Albert ein Toast des Herrn Director Winterfeldt aus Zismarck folgte. Zum ersten Male so lange die Gemeinnützige Gesellschaft den Tag der Wiederaufrichtung des Reiches feiert, fehlt die officielle Aede für Bismarck. Einem Tobten pflegt man ein stilles Glas zu bringen; ich aber will dem unsterblichen Bismarck «in Hoch bringen. Das Wort „Bismarck" bedeutet die ganze Weltgeschichte der jüngsten Zeit. Zu seinem Ruhme etwas zu sagen, wäre Pleonasmus. Eins will ich ausfprrchen: wir wissen, Bismarck lebt und muß leben — es wäre schlimm, wenn Zismarck dem deutschen Volke einmal stürbe —, darum: es lebe Lismarck hoch! Der nächste Redner, der geschätzte Vorsitzende der Gemein nützigen Gesellschaft, Herr Handelstammer-Secretair vr. öensel, kam in seinem Trinkspruche auf eine Stelle der Fest rede zurück, auf eine Stelle von intimerer Art, wie sie sonst bei den Reden auf Kaiser und Reich nicht vorzukommen pflege, die ober ganz besonders zu Herzen gesprochen habe, auf die rühmende Anerkennung unseres Herrn Oberbürgermeisters. Es sei heute aas letzte Mal, daß die Gemeinnützige Gesellschaft unseren Ober bürgermeister als solchen unter sich habe, und es zieme sich auch an dieser Stelle, allen Empfindungen der Liebe und Verehrung ihm gegenüber Ausdruck zu verleihen. Die Gemeinnützige Gesell schaft habe besonderen Anlaß dazu, als vor 27 Jahren, da sie zum ersten Male die Feier der Wiederaufrichtung des deutschen Reiches beging, Herr Oberbürgermeister vr. Georgi, der da malige Stadtverordneten-Vorsteher, ihr Vorsitzender gewesen und einige Jahre auch im Vorsitz geblieben sei, die Gemeinnützige Gesellschaft hierbei in die rechten Wege leitend. Immer habe dieselbe zu ihm in freundlichen Beziehungen gestanden, manches goldene Wort von ihm gehört. Es haben zugleich zwischen der Gemeinnützigen Gesellschaft und der Stadt Leipzig immer gute Beziehungen bestanden; manche von den Fragen, welche der Rath und die Stadtverordneten beschäftigt haben, haben hier ihren csten Ausdruck gefunden, unter Anderen die Frage der Reform unserer Armenpflege, unserer statischen Steuergesetzgebung, die Frage der Markthalle und nicht am wenigsten die Frage der Ein verleibung der Vororte. Daß die Gesellschaft unabhängig da gestanden, das habe den Fragen «inen besonderen Werth gegeben. Als Herr Oberbürgermeister vr. Georgi seine Stellung an- getreten, da habe er den Ausspruch gethan, Leipzig zu einer schönen und zu einer gesunden Stadt zu machen. Wie aus gezeichnet sei ihm dies gelungen. „Er ist der unsere, und wenn er auch aus seinem Amte scheidet, er soll der unsere bleiben; unser Herr Oberbürgermeister vr. Georgi lebe hoch!" Mit Worten des Dankes begegnete der Gefeierte der ihm gewordenen Ehrung. Wenn er auch damals als Vorsitzender der Gemeinnützigen Gesellschaft ausgeschieden sei, um Neutralität im Amte zu wahren, so seien seine inneren Beziehungen zu der selben doch unveränderte geblieben; er könne nur beistimmen, daß Manches, was er geschaffen, aus ihrer Anregung hervorgegangen sei. Es sei für den Leiter eines Gemeinwesens eine beruhigende Gewißheit, daß intelligente, das Große überschauende Kreise mit ihm übereinstimmen und ihm damit eine Befriedigung des Ge wissens, eine Stärkung des Entschlusses gewähren. „Allein es auszuführen, heischt Entschluß" — so rede er mit Shakespeare. Wenn ihm in seiner Amtstätigkeit Manches gelungen, so ver danke er es vielfach den Anregungen der Gemeinnützigen Gesell schaft. Der Kreis, den sie heute bilde, sei klein geworden; wenn man nach dem Grunde frage, so ergebe sich, daß, seitdem Kaiser und Reich gefeiert werde, ein neues Geschlecht herangewachsen sei, welches nicht das durchgemacht babe, wie wir, nicht die so un mittelbare Freude der Erlösung aus früheren Zuständen. Es sei aber notwendig, daß sich Männer und Frauen immer in der Freude am Besitz des geeinten Vaterlandes vereinen und den Gefahren, die diesem Vaterlande je drohen sollten, in gegenseitiger Ermunterung des Ausharrens zu begegnen. Der Gemeinnützigen Gesellschaft aber rufe er zu: „verttr et odckura!" Herr Chefredakteur vr. Küchling feierte die deutschen Frauen. Von allen schönen und herzgewinnenden Eigenschaften, welche unseren unvergeßlichen ersten Kaiser auszeichneten, hat mich keine so tief gerührt, wie die Liebe zu seiner Mutter. Als er nach Frankreich zog, um dort die französischen Ansprüche zurückzuweisrn und ein neues Reich uns zu gründen, was ihm in seiner ganzen Gestalt noch nicht vorschwebte, ging er zur Gruft seiner Mutter, um Stärkung zu holen, dort legte er den Ruhmes- kranz nieder und dankte Gott für den Schuh, der ihm nicht nur auf den Schlachtfeldern gegeben, sondern in die Wiege gelegt wurde, dankte ihm, der ihn zum Sohne dieser Mutter machte. Kaum hat es eine zweite Luise gegeben. Was in unserem Kaiser Wilhelm lebte und was ihn theuer machen wird, das nahm er, wie Licht und Luft, von seiner Mutter mit, von einer deutschen Frau, verehrenswerth für die deutsche Nation. Wenn wir uns vornehmen, es Kaiser Wilhelm gleichzuthun, so haben wir die Pflicht, daran zu denken, daß das Beste, was in uns gepflanzt ist, was unser Leben beschützt, von unserer Mutter stammt. Kaum etwas giebt es, was wir mit größerer Ehrfurcht nennen, als die Mutter. In seinen Frauen hat das deutsche Volk hohe Erzieherinnen eines künftigen Geschlechtes. Die Frauen, sie leben! Erst in später Stunde hatte das geistig bewegt verlaufene Fest sein Ende erreicht. c. —m. Königreich Lachsen. * Leipzig, 19. Januar. Außer den bereits von uns Ge nannten erhielten bei dem diesjährigen Krönungs- und Ordens feste den Rothen Adlerorden 4. Claffe Kanzleirath und Ober-Secretair beim Reichsgericht Paulus, Ober-Postcassen- Rendant Nechnungsrath Schöpff, das Allgemeine Ehrenzeichen Postpackmeister Kunath, Briefträger Otto und Schmiedel, Castendiener bei der Reichsbank- Hauptstelle zu Leipzig. 6. Leipzig, 19. Januar. Der seither beim hiesigen königl. Landgericht angestellte Referendar vr. Georg Sachse ist nach bestandenem zweiten Staatsexamen zum Assessor er nannt worden. Derselbe wird nunmehr zur Rechtsanwaltschaft übergehen. -8- Leipzig, 19. Januar. In einer seiner letzten Plenar sitzungen genehmigte der Rath — unter Vorbehalt der Zu stimmung der Stadtverordneten — die Kaufpunctation mit dem Inhaber der Firma C. G. Blankenburg über Ankauf eines Arealstückes von 12 000 Quadratmeter in der Petzscher Marl zum Preise von 18 cA für den Quadratmeter. — Unter gleicher Voraussetzung genehmigte der Rath die Kosten für die Ver breiterung der Bayerischen Straße vom Bayerischen Platze bis zur Kohlenstraße in Höhe von 8700 <^. —Für A u f f o r st u n g von fünf Parcellen auf Naunhofer Flur bewilligte der Rath 1400 » oonto Stammvermögen. -g- Leipzig, 19. Januar. In einer ihrer letzten Sitzungen hatten die Stadtverordneten den Rath ersucht, eine Untersuchung darüber anstellen zu lassen, ob die Versetzung des Telephon gerüstes von dem freitragenden Dachtheile des Bibliothek flügels des städtischen Kaufhauses nicht im Interesse des Daches geboten erscheine. Die Angelegenheit ist daraufhin vom Rathe dem Hochbauamt vorgelegt worden. — Gegen den AblehnungSbeschluß der Stadtverordneten, betreffend die Er richtung einer neuen E x p e d i e n t e n st e l l e für die Stiftungs sachen mit 1800 Anfangsgehalt hat der Rath auf Antrag der Stiftungsdeputation beschlossen, zu r e m o n st r i r e n. ** Leipzig, 19. Januar. Das für die Parkanlage in L. - Eutritzsch bestimmte Areal hat eine Gesammtfläche von 72 500 Qüadratmeter. Im südlichen Theile des Parkes, der zunächst hergestekt werden soll, ist die Ausgrabung eines Teiches von 9300 Quadratmetern Fläche vorgesehen, der im Winter als Eisbahn benutzt werden soll. * Leipzig, 19. Januar, vr. ptnl Herman nHucho, Doceni an der Universität Leipzig, der vom Reichskanzler als landwirthschaftlicher Attache dem Generalconsulat in Sidney zugetheilt worden ist, ist 1862 zu Großstädteln bei Leipzig geboren. Er besuchte die Schule zu Altenburg und das Nicolai-Gymnasium zu Leipzig, an dem er 1882 das Reife- zeugniß erwarb. Er bezog dann, um Naturkunde und Land- wirthschaft zu studiren, die Universität Freiburg. Von dort wandte er sich nach Leipzig. Er unterbrach wiederholt zur prak tischen Ausbildung die Studienzeit. 1887 promvvirte Hucho bei der philosophischen Facultät in Leipzig zum Doctor. 1890 wurde er dort als Privatdocent für Lvndwirthschaft zugelassen. Hucho'S Doctorschrift handelt über die Mittel zur Hebung der sächsischen Rindviehzucht. Bei seinem Eintritte in das akademische Lehramt ließ Hucho eine Untersuchung über „Wesen, Zweck und Ziele der landwirthschaftlichen Statistik und ihre Bedeutung für die land- wirthschaftliche Viehhaltung" erscheinen. In Buchform veröffent lichte Hucho noch (ein Lehrbuch) „Nutzbringende Milchwirthschast in Groß- und Kleinbetrieben" (1895). Zu vermerken sind noch von Hucho's Einzrkstudien, die sich zumeist in „Thiel's Jahrb." und in der „Landwirthsch. Ztg." finden: „lieber das Canal inselvieh, die Jerseys und Guernseys" (1892), „Zur Selbsthilfe des Landwirths" (1894), „Die Vorfahren des Pferdes" (1890), „lieber Arten der Betriebsleitung von Landgütern mit besonderer Berücksichtigung der Pachtung und deren landwirthschaftlichen und volkswirthschaftlichen Werth" (1890). -8- Leipzig, 19. Januar. In einem besonderen Falle hat das Landesconsistorium in jüngster Zeit Entscheidung dahin getroffen, daß die Erhebung von Begräbnitzgebühren für außerhalb der Parochie beerdigte Personen nicht zulässig sei. — Zwar sei richtig, so wird in der Entscheidung u. A. ausgeführt, daß früher in Sachsen der auf kanonischem Rechte beruhende Grundsatz galt, daß der Act eines kirchlichen Begräbnisses zu den- enigen Parochialhandlungen gehöre, auf deren Vollzug jede Kirche und deren Diener hinsichtlich ihrer säwmtlichen Paro- chianen ein derartiges ausschließliches Recht haben, daß wenn chon die Wahl der Beerdigung derselben an einem anderen Orte freistche, dennoch jedenfalls die Funeralgebühren von ihrer Leickle in der Parochie, zu der sie gehörten, zu entrichten sind. Allein dieserRechtssatz sei bereits durch die Verordnung, betreffend die Entrichtung der Begräbnißgrbühren für Personen, welche außerhalb ihrer Parochie gestorben sind, vom 18. October 1850, wesentlich modificirt worden. * Leipzig, 19. Januar. Mit Bezug auf die Eingesandts in unserer gestrigen Nummer wird uns von zuständiger behörd licher Stelle Folgendes mitgethrilt. Das An- und Ab fahren der Wagen am neuen Gewandhause ist vom Rathe und Polizeiamte im Einvernehmen mit der Ge- wandhausdirection seiner Zeit durch Bekanntmachung vom 17. October 1891 geregelt worden. Hiernach ist allerdings die auf der westlichen Seite des Gebäudes befindliche Anfahrt ledig lich für die bei den Concerten mitwirkenden Personen bestimmt. Die zur Regelung der Anfahrt postirten Polizeibeamten sind aber begreiflicher Weise nicht in der Lage, zu erkennen, ob di« Insassen der an der Westseite vorfahrenden Wagen Mitwirkende oder Concettbesucher sind, und «ine dementsprechende Befragung der Anfahrenden würde gewiß auch nicht am Platze sein. Es mag sich daher wohl nach und nach eingerichtet haben, daß auch namentlich im Westen der Stadt wohnende Concertbesucher die westliche Anfahrt benützt haben. Das Polizeiamt hat keine Veranlassung gehabt, aus verkehrspolizeilichen Gründen jetzt in der Sache irgend welche Verfügung zu er lassen. Wenn seitens der Concertdirection neuer dings die seit Langem bestehende Vorschrift eingeschärft worden ist, so dürfte dies lediglich im Interesse der mitwirkenden Künstler geschehen sein, um ihnen das rechtzeitige Eintreffen itn Gewandhause zu sichern. — Der neueViaduct über die Zweinaundorfer Straße, von dem gestern früh berichtet wurde, soll 17 Meter breit (und nicht, wie irrthümlich geschrieben, 17 Meter hoch) werden. Es wird sich wohl auch nicht umgehen lassen, daß die Verbindungsstrecke der Eilenburger Bahn mit der Verbindungs bahn in größerer Ausdehnung auf einem Damme geführt wird. Freilich wird dadurch das Straßenbrld und die Luft- und Licht zufuhr stark beeinträchtigt. Schon jetzt sieht die Gegend an der Zweinanundorfer Straße und Wörihstraße infolge des Eisen bahndammes und des schon bestehenden Viaductes wie der Ab schluß einer starken Festung aus. Mit Aufführung des neuen Dammes wird dieser Eindruck noch verstärkt werden. — In der hiesigen bekannten Firma C. G. Roeder feierte der Kontorist Herr Wilhelm Anders sein 25jähriges Dienstjubiläum. Anläßlich desselben waren ihm von den Chefs und den Mitarbeitern vielfache Ehrenbezeugungen und Geschenke zu Theil geworden. Herr Anders ist übrigens der 51. Jubilar seit Gründung der Firma C. G. Roeder (1846). */* Leipzig, 19. Januar. (Arbeiterbewegung.) Zu einer gestern im „Römischen Hofe" von dem hiesigen Vertrauens mann der im Transport-, Verkehrs- und Handels- gewerbe beschäftigten Hilfsarbeiter veran stalteten Versammlung waren auch die Geschirrführer ein geladen worden. Dieselben sollten für die Organisation der ge nannten Arbeiter gewonnen werden, damit es ihnen möglich werde, ihre Lohn- und Arbeitsverhältnisse aufzubessern. Zu der Versammlung hallen sich nur gegen 40 Personen eingefunden, von denen etwa die Hälfte nicht einmal dem Kutschergewerbe an gehörten. Der Markthelfer Herr Schmidt hielt zunächst einen Vortrag über den Nutzen der Arbeiterorganisation, an den sich eine Besprechung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Kutscher, insbesondere der Droschkenkutscher, anschloß. Dabei wurde er wähnt, daß in Leipzig gegen 600 Kutscher beschäftigt seien, daß der Lohn der Droschkenkutscher in der Regel pro Tag 1 und 18 Procent der Einnahme betrage, wovon jedoch noch das Krankengeld sowie 1 cA für Abnutzung der vom Droschkenbesiher gelieferten Kleidung in Abzug gebracht werde. Die Versammlung ging schließlich, ohne einen Beschluß zu fassen, auseinander. tt Leipzig, 19. Januar. Wegen Entgleisung eines Gllterzuges auf der Eisenbahnstrecke bei Weiden traf der Morgens 4 Uhr 34 Min. fällige Nord-Süd-Expreßzug heute mit einer halbstündigen Verspätung hier ein. U Leipzig, 19. Januar. In einer hiesigen lithographischen Anstalt brach gestern Nachmittag durch Zerbrechen einer mit Collodium gefüllten Flasche ein größerer Zimmerbrand aus. — Ein anderes Schadenfeuer fand zur selben Zeit in einer Graviranstalt statt. Entstanden war es infolge Explosion einer heruntergefallenen Hängelampe. I Leipzig, 19. Januar. Vermißt wird seit dem 12. d. M. der Kaufmann Johann Gottlieb Clemens Richter, am 11. December 1834 in Grobau geboren, hier Gerichtsweg 6 wohnhaft. Es wird vermuthet, daß dem Richter, der in der letzten Zeit Spuren von Geistesgestörtheit gezeigt hat, ein Unglück zugestoßen ist. Richter ist mittelgroß, schmächtig, hat ovales Gesicht, hohe Stirn, blaue Augen, graues kurzgcschnittenes Haar und Backenbart. Die Zähne fehlen bis auf zwei. Bekleidet ist er mit dunklem, braunem Winterpaletot dunkler Hose und Rock und Schaftstiefeln. Er trägt goldene Brille. —* Von einer unbekannten Frauensperson sind am Montage bei einer in der Müblenslraße zu PlagwIH wobnbaften Familie FrauenkleidungSstilcke im Werthe von über 100 .^l unter er» schwerenden Umständen entwendet worden. Die Diebin, welche sich »inen Tag zuvor eingriniethet, bat sich Berlha Krüger genannt nnd angegeben, dog sie von Schneideiniihl komme. Sie ist 26 bis 28 Jahre alt, bat volles gesundfarbigeS Gesicht und braune« Haar. — Abhanden gekommen ist am Dienstag Abend in einer Restauration der Ostvorsladt einem hiesigen Händler «In Geldbetrag von 500 Mark, bestehend in fünf Einhundert- markschrtnen. —* Festgenommen wurde ein 28 Jahr« alter Kani mann aus Döbeln, der vom dortigen Amtsgerichte wegen Betrugs gesucht wird. — Ein 21 Jahre alter Eipndreher au» Neukirchen, der gestern in einer Restauration in der Sternwartenstratze eine größere Zeche gemacht hat, ohne, wie sich später herausstellte, Geld zu besitzen, wurde deshalb in Haft genommen. — Verhaftet wurde am Dienstag Abend ein 23 Jahre aller Marktbelser auS Lichtenstein. Derselbe benahm sich in der Küche eine« Restaurants in der Hainstrahe im höchsten Grade ungebührlich, weshalb man ihn hinauswies. Er drang jedoch wiederholt «in und bedrohte den Wirth mit einem Messer. — Wurzen, 18. Januar. Gestern Abend erschien in einem Gasthause hier ein 11 jähriges Mädchen und verlangte einZimmerfiireineMark. Da dem Wirthe die Sache verdächtig vorkam, machte er der Polizei Mittheilung. Diese stellte dann fest, daß das Mädchen seinen Eltern entlaufen war und auf den Namen seines Vaters, eines Schmiedemcisters in einem benachbarten Dorfe, 50 c/k geborgt hatte. Hiervon hatte dasselbe sich vom Kopf bis Fuß neugekleidet. Als das Kind dem sofort benachrichtigten Vater übergeben wurde, hatte es von den geborgten 50 die Hälfte verausgabt. — Waldheim, 17. Januar. Ein bedauerlicher Unglücks fall ereignete sich im benachbarten Schweikershain. Der dortige Gasthofsbesitzer Heyne führte eine Kuh die Dorsstraße entlang, als das wildgewordene Thier sich plötzlich losriß, seinen Führer zu Boden warf und derart mit den Hufen bearbeitete, daß der Bedauernswerthe einen mehrfachen Schlüsselbeinbruch, einen Bruch des Halsringes und des rechten Schulterblattes erlitt. — Zwickau, 18. Januar. Am Montag begab sich Vor mittags 11 Uhr eine Deputation der Vereinigung ehe maliger Zwickauer Gymnasiasten, bestehend aus den Herren Rechtsanwalt Kästner und Buchhändler Bräuninger, zu Herrn Rector Professor vr. Gerth, um demselben eine Summe von 2500 — gelegentlich des 350. Schul-Jubiläums von ehemaligen Schülern gesammelt — unter dem Namen „Jubiläums-Stiftung" feierlich zu überreichen. Zweck der Stiftung ist die Unterstützung eines unbemittelten Schülers aus einer der drei oberen Claffen. Herr Rector Gerth nahm die Schenkung, der eine prächtige Stiftungsurkunde beilag, herzlich dankend entgegen. — Königswalde, 17. Januar. Den Bemühungen der Gendarmerie ist es gelungen, die Persönlichkeit des am ver gangenen Freitag auf hiesiger Flur todt aufgefundenen Mannes festzustellen. Nach den Angaben eines Wander genossen des Verstorbenen waren dessen sämmtliche Legitimations papiere gefälscht und er ein Fleischergeselle Syrbe aus einer Vorsta dt Leipzigs. Durch telephonische Benachrichtigung des Polizeiamtes Leipzig und durch rasche Ver öffentlichung des Signalements gelang es, die Familie des Ver unglückten aufmerksam zu machen. Heute ist ein Stiefbruder desselben hier eingetroffen und hat ihn recognoscirt. Nach dessen Angaben hat der Verstorbene seit 8 Jahren seine Familie verlassen und sich vagabundirend im Lande herumgetrirben. Heute Nach mittag ist er auf hiesigem Friedhof in der Stille beerdigt worden. — Lengenfeld, 18. Januar. Der seit zwei Jahren beim hiesigen Stadtrath angestellte Raths- und Polizei-Registrator Lehmann ist gestern einstimmig zum Gemeinde vorstand inEllefeld gewählt worden. Kirchberg, 18. Januar. Zum Stadtverordnete n- Vorsteher wurde wiederum Herr Rechtsanwalt vr. Bret sch n e i d e r, zu seinem Stellvertreter Herr Privatier Theodor Wolf gewählt. — Aue, 17. Januar. In einer gestern hier abgehaltenen c o n se r v a t i v e n Vertrauensmänner - Ver sammlung ist beschlossen worden, im 42. ländlichen Wahlkreise, den zuletzt der inzwischen verstorbene Commerzienrath Rostosky-Niederschlema vertrat, Herrn Hammer werksbesitzer Hans Edlen von Querfurth in Schön- heiderhammcr als Landtagscandidaten aufzustellen. — Reichenbach, 17. Januar. Der Reptilienfänger Rind fleisch fing bei Künsdorf eine Kreuzotter, welche siebzig Crntimeter maß und bei Schönfeld unter einem Erdhaufen vier Ringelnattern. Der Genannte meint, daß von diesen Reptilien in diesem Winter große Mengen verenden oder eine Beute der Vögel werden, da sie durch die warmen Sonnen strahlen an die Oberfläche gelockt werden und dann erstarren. — Löbau, 16. Januar. Am Sonnabend wurde eine Deputation hiesiger Bürger vom Herrn Kriegs- minister von der Planitz in Dresden empfangen. Dieselbe überbrachte Sr. Excellenz im Auftrage des hiesigen Hausbesihervereins, des Bürgervereins und des deutschen Reform vereins die Ditte um eine Garnison und unterstützte damit an maßgebender Stelle aus dem Kreis« der Bürgerschaft die Schritte der Vertretung unserer Stadt in dieser Richtung. Es war ihr vergönnt, in Gegenwart des Chefs der Militair- Oekonomie-Abtheilung, Herrn Oberst Franke, die verschiedenen Gesichtspunkte darlcgen zu dürfen, welche, soweit es der Laie zu beurtheilen vermag, unsere Stadt als Garnisonort geeignet erscheinen lassen. Der Herr Kriegsminister zeigte für Alles und für unsere Stadt überhaupt ein freundliches Interesse, welches er übrigens auch schon dadurch bethätigt hat, daß in seinem Auf trage bereits vor zwei Jahren Herren Officiere in aller Stille die Verhältnisse auf die Möglichkeit hin, nach Löbau ein Re giment Infanterie zu legen, an Ort und Stelle geprüft haben. Leider ist seine Absicht an der Unmöglichkeit gescheitert, in der stark bevölkerten, von vielen Ortschaften übersäten Umgegend unserer Stadt einen der neuen Schußwaffe und für die durch diese in erhöhtem Maße bedingten Sicherheitsvorkehrungen ge nügenden Schießplatz ausfindig zu machen. Von einer Wahl Löbaus als Artillerie-Garnison mußte aus schwerwiegenden taktischen Gründen und in Rücksicht auf Gesichtspunkte, die nach der pekuniären Seite hin entscheidend sind, abgesehen werden. Eine Vermehrung der Kavallerie findet nicht statt, und so hat Löbau leider vorläufig nicht zu hoffen, eine Garnison zu erhalten. — Bautzen, 17. Januar. Die strafrichterliche Ahndung fand vor einigen Tagen jener unglückselige Jagd unfall, der sich am 9. Oktober vorigen Jahres am Fuße des Mönchswalder Berges in Kleindöbschütz ereignet hatte. Den Gutsauszügler Kubitz aus Großdöbschütz hatte die Jagdpassion derart gepackt, daß er, obwohl er von der Jägerei gar nichts verstand und einen „Schießprügel" noch nie in den Händen ge habt, sich eine Jagd pachtete. Bevor er an jenem Sonntage Nachmittag mit drei Genossen auf die Hasenjagd ging, hatte er sich in seiner Behausung geübt. Auf der Jagd stellte er sich so ungeschickt, daß der vor ihm oebende Jagdgenosie ihm zurief, doch das Gewehr vorsichtiger zu halten. Als ein Hase im Erbsen felde aufsprang, schoh Kubitz; der Hund, den der als Treiber mitgegangene Bäckergeselle Röthig führte, riß sich los und wollte dem Hasen nach, inzwischen hatte Kubitz wieder geladen und abermals geschossen, aber nicht bemerkt, daß Röthig in seine Schußlinie gekommen war. Der in den 40er Jahren stehende Röthig hatte den Schuß zwischen die Rippen bekommen, die Weichtheile waren derart herausgerisien, daß die Leber bloßlag. Röthig starb noch am Abend im hiesigen Krankenhaus infolge des Blutverlustes an Herzlähmung; leider hinterläßt er eine starke Familie. Kubitz, ein alter, schon ganz zittriger Mann, stand völlig zerknirscht und von Gram und Neue gepackt vor seinen Richtern. Er kam mit der immerhin milden Strafe von drei Monaten davon, da sich der Erschossene ebenfalls ungeschickt benommen. V Dresden, 18. Januar. Die Paradesäle des königlichen Residenzschlosses vereinigten heute Abend eine illustre Gesellschaft zum ersten diesjährigen Kammerball, zu dem seitens des königl. Oberhofmarschallamtes 350 Einladungen ergangen waren Die Gäste versammelten sich von ^9 Uhr an in den prächtig ausgestatteten Räumen und kurz darauf betraten der König und die Königin, sowie Prinz Georg, Prinz und Prinzessin Johann Georg und Prinz Albert den rothen Salon, um hier zunächst Cercle abzuhalten und dann Eintritt in den großen Ballsaal zu nehmen. Sofort begann hier der Ball, bei dem Herr Leutnant von Schönberg-Roth- chönberg vom königl. sächs. Gardereiter-Regiment als Bortänzer ungirte. Die Ballmusik führte das Trompetercorps des königl. ächs. Gardereiter-Regiments unter Leitung des Herrn Stabs trompeters Stock aus. In der vornehmen Ballgesellschaft be merkte man die Mitglieder des diplomatischen Corps, die Herren Staatsminister mit ihren Damen, die Generalität und zahlreiche Officiere aller Regimenter, sowie viele Damen und Herren der remden und einheimischen Aristokratie. Besonders die junge Welt betheiligte sich sehr lebhaft am Tanze, der um 11 Uhr durch das Souper unterbrochen wurde, welches im Eckparade- und im Bankeisaale an kleinen Tafeln eingenommen wurde. Der große Ballsaal war an beiden Eingängen und an den Seiten mit kostbaren Teppichen, kunstvollen Prunkmöbeln und prächtigen Pflanzengruppen in geschmackvollster Weise ausgestattet worden. Nach dem Souper fand der Tanz seine Fortsetzung und gegen 1 Uhr hatte das glänzende Fest sein Ende erreicht. Während des Balles bewegte sich das Königspaar in leutseligster Weise in der Gesellschaft und zeichnete zahlreiche Anwesende durch Ansprachen aus. ' /V Dresden, 18. Januar. Die königliche Brand - Versicherungskammer veröffentlicht im „Dr. I." eine Erklärung, daß im Hinblick auf die neuerlich mehrfach vor gekommenen Fälle der Zerstörung von Gebäuden und deren Zu behörungen durch Explosion von Acetyle n- gasanlagen ein Hinweis darauf am Platze sein dürfte, daß den Gebäudreigenthümern, sowie eventuell den Besitzern der in Gebäuden aufgestellten maschinellen Einrichtungen, Gelegenhei. geboten ist, gegen Zahlung einer mäßigen Prämie bei der Landesbrandversicherungsan st alt sich auch gegen diejenigen Schäden zu versichern, w«lchr ihnen durch Explosionen irgendeiner Art an ihrem Besitzthum entstanden sind (Gesetz vom 5. Mai 1892). Diese Versicherung ist eine freiwillige. Sie erfolgt nur im Anschlüsse an die Ver sicherung gegen Feuerschaden und nur auf ausdrücklichen Antrag des Eigenthiimers der betreffenden Objecte. Der Antrag auf Versicherung ist bei der Verwaltungsbehörde erster Instanz — Amtshauptmannschaft, Stadtrath, Bürgermeister — zu stellen. An Prämie sind für die ExplosionSschadenversicherUng in der Regel 25 H für das Tausend der Versicherungssumme zu ent richten. In besonderen Fällen kann auch noch unter diesen Satz herabgegangen werden. — Nachdem das königl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichtes auf Grund Allerhöchster Ermächtigung die König-Albert-Jubiläums- Stiftung sächsischer Staatsbeamten, deren Zweck die Unterstützung von Staatsbeamten und deren Wittwen und Waisen in ganz besonder«» Nothlagen ist, gemäß § 6u des Gesetzes vom 15. Juni 1868 genehmigt hat, wird bekannt, daß der Verwaltungsausschuß der Stiftung auS folgenden Beamten besteht: Rechnungsrath Riemer, Vorsitzender; Oberlandes- gerichtssecrrtair Fey, Schriftführer; OberrechnungSrevisor Günther, kafsirer; Bureau-Oberinspector Klötzer, stellvertretender Vorsitzender; Zoll- und SteuerdirectionSsecretair Eulitz, stell vertretender Schriftführer; Kanzleirath Geyh, stellvertretender kassirer; Botenmeister Eberlein, Oberwerkmeister Freyse, Eisen- bahnsercetair Friedrich, BetriebSsecretair Haustein, Polizei- Sportelcassirer Pfeiffer, Amtsstraßenmeister Rasch, Beisitzer. Der Sitz des Verwaltungsausschusses befindet sich in Dresden. Nach Schluß der Le-acNon eingegauge«. Die i» dt-ler «usrU mUgelhrtUm, wiHroU »«, Leu»» et»,a«»tr»«» rcky,»», habe», Ich«» «u» der Ueberlchrift ersichtlich, der «edaeti»» «ich» vtet« ist «U-i» t»r vertvt»»ulu»«e» «d »»«NchUltch« «achMW» AN» «Mt—Ull» » ««ch«». * Berlin, 19. Januar. Zur gestrigen FrühstückStafel beim Kaiser waren der deutsche Botschafter in Paris Graf Münster mit Tochter und Staatssecretair von Bülow geladen. Bei der gestrigen Defilircour defilirten über 5000 Per sonen. Die Cour dauerte drei Stunden. Heute Mittag be sichtigt der Kaiser im Schloßhofe die für den Sultan bestimmten Kanonen. ' > 88 Berlin, 19. Januar. (Privattelegramm.) Dir dem Bundcsrath vorliegende Novell« zur Gewerbe ordnung macht das Gewerbe der Gesindevermiether und Stellenvermittler concessionspflichtig, enthält neue Bestimmungen betr. die Lohnbücher der Ar beiter und Arbeiterinnen, namentlich in der Con- fection, und Vorschriften über die Beschäftigung von Gehilfen und Lehrlingen in offenen Läden. * Berlin, 19. Januar. Budgetcommission. Bei dem Etat der Reichsdruckerei gab Staatssecretair v. Pod- bielski weitere Aufklärungen über den Fall Grünenthal. Der gesammte Fehlbetrag beziffere sich nach den neuesten Prüfungen auf 483 000 cL, von denen 144 300 ungedeckt seien. * Hamburg, 19. Januar. Die „Hamburg-Amerikanische Packrtfahrt - Actiengesellschaft" theilt mit, der Dampfer „Alesia" werde den Ruderschaden in Queenstown re- pariren und sodann die Reise nach Boston fortsetzen. 0. Beuthen i. Oberschlesien, 19. Januar. (Privat- te leg ramm.) Landgerichtspräsident WySzomirski ist zum Reichsgerichtsrath ernannt worden. * VreSlau, 19. Januar. Nach einer Mittheilung der „Schlesischen Volkszeitung" sind die beiden an der hiesigen Uni versität bestehenden polnischen akademischen Vereine „Con cordia" und „Verein der Oberschlesler" auf gelöst worden. * Wien, 19. Januar. Wie die Blätter melden, hob die Bezirkshauptmannschaft von Neutitschein in Mähren den Ge meinderathsbeschluß auf, in dem dem Abgeordneten vi Mengerfürdie Ablehnung des Ordens der Eisernen Krone Dank und Anerkennung ausgesprochen wird. Der Gemeinderath legte beim Ministerium Beschwerde ein. * Wien, 19. Januar. („Wiener Correspondenzbureau.") Nach einer den hiesigen Blättern zugegangenen Mittheilung brachte Kaiser Franz Josef bei dem gestern zu Ehren der preußischen Officiersabordnung gegebenen Diner einen Trinkspruch aus, in dem er in warmen Worten seiner Freude Ausdruck gab, daß anläßlich seines 50jährigen Inhaber jubiläums eine Officiersdeputation des Regiments, dessen Chef zu sein er stolz sei, nach Wien entsandt worden sei. Der Kaiser schloß mit den Worten: „Ich trinke auf das Wohl Meines Freundes, Seiner Majestät des deutschen Kaisers." Oberst von Schwarhkoppen hob in seiner Dankrede hervor, das Regiment fühle sich glücklich und stolz, den Kaiser Franz Josef, das leuchtende Beispiel eines erhabenen Monarchen, als Chef zu besitzen. Jeder Officicr und jeder Grenadier des Regiments werde bis zu seinem letzten Athemzuge in der Treue für den Kaiser von Oesterreich ausharren. * Paris, 19. Januar. Dem „Echo de Paris" zufolge ver harrten die als Sachverständige von dem Kriegsgerichte im Jahre 1894 vernommenen Personen bei ihrem gestrigen Verhör vor der Criminalkammer des Cassations hofes dabei, daß das Bordereau vcn Drey- fus herrühre, während die in dem Proceß Esterhazy ver nommenen Sachverständigen auf das Bestimmteste die Ansicht aufrecht erhielten, daß das Bordereau nicht von Ester- hazy herrühre. * Manbeng«, 19. Januar. Die 81jährige verwittwete FraudeNegrier.die Schwägerin des Generals de Negrier, j wurde in ihrer Wohnung erdrosselt aufgefunöen. Die des Mordes verdächtige Dienerin wurde verhaftet. Frau de Negrier hatte ihr kurz vorher testamentarisch 400 000 Francs zugesichert. Verantwortlicher Redacteur vr. Herm. Küchlins in Leipzig
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