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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1899
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18990121024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1899012102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1899012102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-01
- Tag1899-01-21
- Monat1899-01
- Jahr1899
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548 VolksmrtW östlich er Theil des Leipziger Tageblattes. Aü» für diese» TheU bestimmte» Seuduagea such z» richte» an de» »erantwottllchea «edacteur deffelde» G. G. Laue i» Let»»i» — Sprechzeit: »er von 10—U Uhr vor», und mm 4—L Uhr «och» Vermischtes. Leipzig, 21. Januar. — Thüringer GaSgefellschast. Der Begründ» und langjährige verdienstvolle Leiter der Gesellschaft, Herr Commerzirn- raid Th. Weiget, bat fick auS GejundbeitSriicksichten veranlaßt gesehen, mit Ende deS Jahres 1898 von feinem Amte als Bor stand der „Tburinqer Ga-geselUchast" zurückzutreten. Nach Aussichtsrathsdeichluß soll fernerhin der Borstand aus zwei Per- sone» bestehen, und es wurden demgemäß vom 1. Januar d. I ab zu Voistaudsmitgliedern in gleichberechtigter Stellung die Herren Lindner und Schaar ernannt. Damit ist die bisherige Procura d.s Herrn Lindner erloschen, während dem Betriebsingeuieur Herrn HauS Weigel in gleichem Unisange wie de» bereits früher be stellten Procnristen, Herren Friedrich Habenstrin und Gustav Gentfch, Procura erkdeilt wurde. Di» Firma wird rechisgiltig ge zeichnet entweder gemeinsam durch beide Borstondsniitglieder, oder durch ein Mitglied des Vorstandes in Gemeinschaft mit einem Procuristen, oder endlich auch gemeinschaftlich durch zwei Procnristen. - Döbeln, 20. Januar Um Erschließung des meist landwirtb- schasttich benutzten große» fruchtbaren Landstriches zwischen Wilsdruff und der Döbelu-Riesaer Eisenbahn durch »ine denselben quer durch- schueideude Bahnlinie ist seitens der Interessenten schon seit Jahren oetilionirt worden, doch gingen die Wünsche über die Richtung der Bahnlinie auseinander. Am meisten Aussicht hatte schließlich im Landtage eine Schmalspurbahn WilSdruff-Mittitz-Leuben- Gadewitz bei Döbeln. Die Angelegenheit wurde in letzter Laudiagssessioii der königl. Staatsregierung zur Erwägung über- wiesen und dir Regierung hat zunächst generelle Borarbeiten zu einer Schmalspurbahn WilSdrufs.Miltitz angeordnet. In einer Versammlung von Interessenten auS Döbeln nebst bethelligter Land schaft Lommaysch und Wilsdruss ist über die Weiterfuhruug von Millitz ab völlige Einigkeit erzielt und die ganze Angelegenheit geklärt worden. Es wurde nach längerer Aussprache das Prviect einer Schmalspurbahn völlig fallen gelassen, da eine solche der Bevölkerung, deren Industrie und d em Verkehr weniger nützen würde, und man faßte eine Resolution, derzu folge in einer gemeinsamen Petition um Erbauung einer Nor malbahn Wilsbrufs-Miltitz-Lommatzsch-Döbeln (Haltestelle) und um Ausbau der Haltestelle Döbeln zu einer Güterhaltestelle gebeten werden soll. Bon diesem Project erwartet man, daß es den In- teressen aller Betheiligten am besten gerecht wird, und erhofft Per- wirklichung um so mehr, als die königl. Regierung bereits Ge- nehinigung ertdeiU hat, daß bei Vermeffung der Linie Wilsdruff- Miltitz auch auf eine Nvrmalbahn Rücksicht genommen wird. Eine Normalbahn, überdies noch bis in das Kohlenbecken des Plauen- jchen Grundes vorgeschoben, würde weitaus rentabler sein alS eine Schmalspurbahn, deren Werth überhaupt früher überschätzt worden ist. *— Vereinigte Radeberger Glashütten vorm. W. Rönjch und Gebr. Hirsch, Rodeberg. Wie wir hören, hat die Gesell,chast das Patent für Deutschland für Emoilleglasplottr» erworben und wird in der Fabrik eine besondere Abthnlung hiersUr errichtet werden, um die Fabrikation in einem verstärkten Maße zu betreiben. * Dresden, 20. Januar. Die Deutsche Thonröhren, und Ebamolte-Fadrik verkaufte riu mit 10000 .ch gebuchte» Grund- stück mit 150000 -4 *— Sächsische Cartonnageu - Maschinen - Actien. gesellfchaft in Dresden. Der Aufsichtsrath hat beschlossen, der für den 16. Februar d. I. rinzuberusenden General-Beriammlung dir Bertheilung einer Dividende von 4 Proc. vorzuschlagea. Ter Geschäftsgang wird als ein recht befriedigender bezeichnet. *— Actiengefelischast Süddeutsche elektrische Local- bahnen. Die Gesellschaft hat ihren Sitz von Dresden nach München verlegt. L Für dir nachverzeichneten Ausstellungen ist frachtfreie Rückbeförderung der ausgestellten Thiere oder sonstigen Aus stellungsgegenstände auf den Linien der sächsischen Staats, bahnen unter den üblichen Bedingungen gewährt worden: Ge- fliigelauSstellungrn in HermSdors S.-A., in Thum und in Zschopau 21. bi« 23. Januar, in Eibenstock 29. und 30. Januar, iu Altstadt » Waldenburg 12. bis 14. Februar, in Alten- bürg S.-A. 3. bis b. März, in Aussig 25. bis 27. März, AuS- strllung deS Geflügel, und Kaninchenzucht - Vereins in Rodewisch 22. bis 24. Januar, Geflügel-- und KoninchenauSstellung in Bautzen 24. bis 27. Februar, Kunstausstellung in Königsberg i. Pr. ab 12. März auf die Dauer von 6 Woche», Ausstellung für Nabrungs- mittel, Gastwirthschast uud Hotrlweseu in Berlin 16. bis 29. März dieses JahreS. -4- Altenburg, 20. Januar. Das Capitalvermögen der altrnburgifchen StaatScassr beträgt zur Zeit ungefähr 5'/, Millionen Mark Davon sind reichlich 4 Millionen in deutschen Staatspapieren angelegt, rund 806 000 ^l sind DarlehnS- und Hhpolhekforderungrn, 346 000 belrageu die Renten- und Hypo- thrken-Certificatr, mit 200 000 ist der Staat durch Aktien bei Eisenbahnen und mit 11 250 an industriellen Uiiternehintingea belheiligt. Eine kleine Summe (1800 ^l) machen Eisrndahu-Obli. gationen aus. DaS gesummte Capitalvermögen bringt dem Lande eine Rente von ziemlich 200 000 ^l ein. tk. Aus Thüringen, 20. Iauuar. Dir Besitzer der Nürn- beraer und Fürther Kunstanstaltrn (Lithographie und Farben druck), dl» über 3000 Arbeiter beschäftigen und nicht nur für Len deutschen Bedarf, sondern auch in umfangreicher Weise für den Export thätig sind, beabsichtigen, ihre Betriebe ins Coburgische zu verlegen, fall» die im SteuerauSschuß des bayerischen Landtages beschlossenen neuen Steuergesetze wirklich in Lieser Gestalt Gesetzes- kraft erlangen sollten. Eine Abordnung der Anstalten weilte kürzlich in Coburg, um Informationen rinzuziehen und mit der Regierung Fühlung zu nehmen. Von dieser und ebenso von allen andern Seiten wurde ihr das größte Entgegenkommen gezeigt. Nach An- gab« der Betheiligten würbe die in Bayern geplante Gesetzgebung sie auf dem Weltmärkte concurrenzunfähig machen. * Greiz, 20. Januar. Berichtigend sei bemerkt, daß die dem nächst in Betrieb kommende Weck'sche Holzschleiferei in Rothenthal sich nicht bei Plauen (wie da« „Leipz. T " berichtete), sondern eine halbe Wegstunde von Greiz, an der Straße Greiz. Elsterberg befindet. DaS Unternehmen dürfte sich gut rentiren, da der Besitzer einen großen Waldcomplex in Bayern besitzt. Gut dran sind diese» Jahr unsere vogtländischen Brauereien. Während dir Thüringer u. s w. an EiSinangel leiden, haben dir Vogtländer fast ihren JahreSbedars gedeckt. *— Die Deutsche Hypothekenbank in Meiningen fordert mit Rücksicht auf die Bestimmung ihrer Statuten über da» Berhältniß deS PsandbriefumlausS zum eingezahllen Actiencapital auf da» letztere eine weitere Einzahlung von 10 Proc. zum 1. März 1899 ein. DaS bisher eingezahlte Actiencapital der Bank von 16 801 440 ^l wird sich durch diese neue Einzahlung von 10 Proc. um 2 400 000 auf 19201440 ^l erhöhe». * Berlin, 20 Januar. Die Frage de» Verkauf» preußischer Schatzanwetfungen am Londoner Geldmarkt» ist noch immer nicht genügend aufgeklärt. Die Thatsache selbst ist un- bestreitbar. ES wird un» mehrseitig au» Finanzkreisrn bestätigt, schreibt dir „Köln. Ztg.", daß eS sich um einen Betrag vierpro. centiger Schotzanweisungen von ungefähr sich» Millionen gebandelt hat, und ebenso entschieden wird bestritten, daß das Berliner Bankhau», welches diesen Verkauf in London auSgrführt hat, unter dem Drucke vorgegangen sei, sich in London billigere» Geld verschaffen zu müssen. Alle sachverständigen Kreise halten vielmehr darau fest, daß di» dirrcte oder indirekte Veranlasserin diese» Verkaufe» die preußisch» Finanzvrrwaltung gewesen sei, und sie beklagen da» Ereigniß um de»willrn ganz besonder», weil r» ge. eignet gewesen sei, den preußischen Slaatscredit im AuSlande zu schäbigen. In England bat man schon seit Monaten mit vergisteten Waffen gegen unsere Finanzlage gekämpst. Man hat dort zuin Theil offenbar wider bessere» Wissen versucht, die Urbrrzeugung hervorzurusrn, als wenn Deutschland vor einer großen GeldkrisiS stehe, lediglich au» dem Grunde, weil diesem Theil« der englischen öffentlichen Meinung der rührige und erfolgreich vorschreitende deuflchr Wettbewerb recht unbequem wird. Die Thatsache, daß mitten in diese Kämpfe und AuSstreaungrn hinein dir preußische Finanzvrrwaltung zulirß, daß ein verhältnißmäßig recht kleiner Betrag von Schotzanweisungen ans den Geldmarkt kam, «io Ver« fahren, da» in dieser Form sebr stark an die Gewohnheiten ge» wifsrr, stet« in Geldnoth befindlicher exotischen Staaten lrrinnerlr, diese Tbatsach« wurde sofort «»»genutzt, um von einer Geldnoth auch de» preußischen Staate» zu fabeln. Unter Liefen Umständen ist es dringend wünschenswerth, daß der ganz» Vorgang öffentlich gründlich aufgeklärt, baß in»besondrrr di« Frage beantworte» wird, wieso in diesem Zeitpunkte überhaupt ein Berliner Bonkhou» in Len Besitz von preußischen Schatzanweisungen gelangen konnte, und welche Beweggründe die Begebung dieser zum 1. März fälligen, mit 4 Proc. verzinslichen Schotzanweisungen bei voraussichtlich recht aut gefüllte» fiScalische» Taffen gehabt hat. Dies« Aufklärung wird hvffimUich schon in der nächsten ersten Lesung de» Staatshaushaltes gegeben werden. Al» Anhalt zur Beurtbellnng dieser Frage wollen wir noch hmzusügen, daß nach dem jüngsten VerwaltungSberichte der königl. Seehandlung für daS Jahr 1897/98 der Umsatz in Schatz, anweisunaen in diesem Jahre übrrbaupt nur 1'/, Millionen Mark und im Vorjahr sogar nur «ine Million Mark betragen hat. *— Landwirthschostsrath und Getreide. Termin handel. Der ständige Ausschuß deS deutschen LandwirtbschastS- raih» hat folgende Erklärung beschlossen: Da- Verbot deS Ge» treide-Terminhandel- hat für die deutsche Landwirthschast bisher eine segensreiche Wirkung gehabt, indem die inländischen Getreide, preise feit dem Bestehe» de» Verbote» eine größere Stetigkeit gezeigt haben und erheblich geringeren Schwankungen unterworfen gewesen sind, als die gleichzeitigen Getreidepreisr in de» Ländern mit ent- wickelten, Trrmmhandel in Getreide. Die günstige Wirkung deS Verbote» auf die Preisbildung im deutschen Reiche würde noch größer sein, wenn dir Länder, in denen der Getreideterminhandel noch besteht, dem Beispiele deS deutschen Reiches folgen und den Getreideterminhandel gleichfalls verbiete» würden. AlS eine be sonders werlhvulle Wirkung deS Verbotes ist noch die Gründung der LentcalnotirungSstelle der preußischen Landwirthschastskammern hervorzuheben, deren PreiSnotirungen durch ihre Veröffentlichungen im „Neichsanzeiger" mit Recht rin amtlicher Charakter verliehen ist. *—Vom Niedergang des Getreidehandrl» inDeutsch. land. Die Schwierigkeit in der Versorgung mit Brodgetreide, die an den Hauptmärkten Deutschland» schon feit dem letzten Herbst zu lebhaften Klagen Anlaß bietet, scheint sich in Berlin nach, gerade zu einer Calamität auSmachsen zu sollen. Die Umsätze, die der dortige, «inst so bedeutsame Getreidehandrl zu ver» zeichnen hat, schrumpfen immer mehr zusammen, und in den letzten Wochen staguirte der Verkehr mehrfach fast vollständig. Zunächst liegt die» an der Geringfügigkeit der inländischen Zufuhren. Sodann gelangen aber auch auS dem AuSlande trotz der allgemein recht umfangreichen letzten Ernte und ferner trotz der besonders in den Bereinigten Staaten von Nordamerika ziem lich starken Verschiffungen nur mäßige Quantitäten brr auf Europa schwimmenden Ladungen in deutsche Hände. England absvrbirt schon seit längerer Zeit die meisten amerikanischen Getreide sendungen. Auch dir Anlieferung russischen Roggen- ist zur Zeit nur geringfügig Sobald der Bedarf der außeröeutschen Con um- länder gedeckt ist, wird auch unsere Versorgung mit Brodgetreide wieder mehr in Betracht gezogen werden können. Die Haupuchuld an dem Niedergang de» GetreidedandelS liegt aber an dem Börsen» gesetz, dessen einschränkende Bestimmungen gerade den Haupt- gelreidemarkt deS Reichs, nämlich Berlin, zur völligen Bedeutungs losigkeit sür den Weltmarkt herabzuwürdigen drohen, lind waS für Berlin gilt, läßt sich mit gewissen Einschränkungen auch von den anderen deutsch,» Getreidestopelplätzen behaupten. *— Ermäßigte Bahusrachten. Eine wesentliche Ermäßi gung des Gütertarifs aus den preußischen StantSbahnen, die in der Hauptsache landwirthschaftlichen Erzeugnissen zu Gute kommt, hat der Minister Thielen angeordnet. Danach werden vom 1. April 1899 an Butter, sämmtliche Garlenproducte und geräucherte Heringe zum Frachtgütertarif angenommen und al» Ei'guter br» fördert. Durch diese Anordnung tritt eine Verbilligung der Fracht um die Hälfte ein. *— Eisenbahnen wurden eröffnet: Am 1. December Bieber- Dietzenbach 9,61 km (Eisenbahn-Directionsbezirk Mainz), am 10. December Verbindungsbahn Groichowitz—Oppeln Rangirbahn» Hof 4,13 km (Eisenbahn-Directionsbezirk Kaltowitz) und Strecke Beucha bei BrandiS —Seelingstädt 13,50 km (lächsische StaatSeisen- bavnen), am 1b. December Rheda t. Wesipr.—Putzig 16,20 km (Eisenbahn-Directionsbezirk Danzig) und JoachstnSlhal—Templin 27,44 km (Eisenbahn-Directionsbezirl Stettin). CentralverwerthungSstelle für Spiritus. In dieser Angelegenheit wurde bekannt, daß der Vorstand des Vereins der Spiritusfabrikanten die Berliner Spritsabriken auch zu einer Vor besprechung am 24. Januar eiugeladen und sie ousgefordert hat, die nöthigen Grundlagen, soweit sie die feitherigen Umsätze und die er» zielten Preise der Fabriken betreffen, mitzubringen. *— Zu den AuSdeutrverhältnifsen iu landwirtblchaftlichen Brrnnereten schreibt uns unser Berichterstatter aus die Notiz in der DounerStag-Niiinmer (Abendausgabe), daß e» sich in fraglichen Fällen um landwirthschaftliche kleine Brennereien mit primitiven Ein- Achtungen (ohne Henze-Apparat u.s.w.) bandelt. Mir sind Brennereien bekannt, die eS im Durchschnitt kaum über 8 Proc. bringen, in einer weiteren Brennerei wurden bei der letzten Abnahme (geschulter Brenner) 10,5 Proc. erzielt. *— Unlauterer Wettbewerb und Betrug. Herr B. Johan nesson, Besitzer und Herausgeber der Fachzeitschrift „Deutsche Brau-Industrie", Berlin, veröffentlicht nnterm 21. d. M. Folgende»: „Von einer befreundeten Firma aus München wird mir unterm 12. Januar d. I. mitgeiheilt, daß ein Herr bei ihr war, welcher Annoncen sür „Die Brauindustrie, Hamburg" von ihr haben wollte. Aus die Anfrage der Firma nach mir und der „Deutschen Brau-Industrie", Berlin, machte der Schwindler folgende unwahre Angabe: Die „Deutsche Bran-Judustrie", Berlin fei in dem neuen Hamburger Blatt aufgegangen und ich rrdigire da» Hamburger Blatt, welche» eine Auflage von 12000 Exemplaren habe. Da „dieser Herr" wohl auch bei anderen Firmen die gleichen Unwahrheiten zum Zweck de» Annoncen-Fange» vorbringen wird, bitte ich die geehrten Herren Interessenten, mich gütigst unlerstützen zu wollen und unter Benachrichtigung an mich den Schwindler durch die Polizei sestnehmrn zu lassen." *— Der Verein der Brauereien Berlins und der Umgegend hat an den Reichstag unter dem 5. d. M. eine Eingabe, betreffend die Herbeiführung deS gesetzlichen Verbot- aller Surrogat» bei der Bierbrreitung, gerichtet, von der zu hoffen ist, daß sie eine gute Aufnahme findet. Der Schlußsatz lautet: ES erscheint alS eine wirihjchastliche Nothwendigkeit im Interesse der Brauereien, der Biertrinker, der Landwirthschast und der Reichsfinanzen, dem bisherigen Zustande durch Erlaß de» SurrogalverbotS für die Binrbrauerei em Ende zu machen uvd damit den sür die Zukunft drohenden Gefahren einen wirksamen Riegel vorzuschieben. Auch entspricht e» nur einem Gebote der Gerechtigkeit und dem verfassungsmäßigen Grundsätze deS gleichen Recht» sür alle Reich-angehörigen, w,nn auch sür die Brauereien der Norddeutschen Brausteuer-Gemeinschuft für ihre betriebstechnisch durchaus auf gleicher Höhe stehende Production dieselben rechtlichen Bestimmungen zum Schutze ihre- guten Rufes wie de» biertrinkenden PuvlicumS Platz greifen, wie in Bayern, Baden und demnächst voraussichtlich auch in Württemberg. *— Deutsche Süd-Kamerun-Gesellschaft. Der deutsche BundeSraih hat dir Satzungen der Gesellschaft bestätigt. Am 1. k. M. tritt die Belgische Handelsgesellschaft de» Ober-Congo in Brüssel zusammen, um über ihre Theilnahme an der neuen Gesellschaft zu beschließen und dieser ihre beiden Factorrien an der Sanga abzutrrten. Unmittelbar darauf wird dir Süd- Kamerun - Gesellschaft unter belgischer Leitung ihre Thätigkeit br- ginnen. *— Bereinigte Werder'sche Brauereien. Nach dem Geschäftsbericht hat da» Bierconto einen Ertrag von 94 205 >l ergeben, aber die Unkosten und Zinsen rc. einschließlich 44 780 für Reparaturen haben 165 713.ckl erfordert. Dazu treten für Ab- schreibungen 56 314 sür deSgl. auf Außenstände 10 718 -4, für drSgl. al» Rücklage auf zweifelhafte Debitoren 5500 Danach würde rin Verlust für da- Geschäftsjahr von 144 041 hervor« treten. Dir Verwaltung erhebt aber gegen die frühere Direktion einen Anspruch auf Rückerstattung von 87 173 ^l, den sie im Klage wege erstreiken will. Dielen Anspruch hat sie in voller Höhe in die Bilanz als Activum eingestellt und nach Absorbirung de« Gewinn. Vortrag« von 1896/97 von 865^1, de-ReiervesondS mit 14 277 ^1 und de« Svrcialreservrfond« mit 4125 erscheint danach der Iahresverlust nur mit 37 60l in der Bilanz. *— Hein, Lehmann L Co-, Actien-Sesellschast, Träger- wellblech-Fabrik und Signalbau »Anstalt Berlin. Der gelammt« Umsatz stellt sich nach Erklärung der Direktion aus rot. 3 850 000^ pro 1898 gegen rot. 3 500 000 in 1897 nnd rot. 2 550000 in 1896. Dagegen konnten am 1. Januar 1899 an unerledigten Aufträgen rot. 2 000000 gegen rot. 850000 am 1. Januar 1898 und rot. 760000 ^l in 1896 ins neue BetrlebSjahr mit herüber genommen werden. Auch im neuen Geschäftsjahr sind bereits wesentlich höhere Aufträge als im Vorjahr» dem Bestand» hinzu- gekommen. Uebrr das Erträgniß läßt sich z. A Definitives nach nicht feststes»», Loch wird voraussichtlich dir Dividend« pro 1898 etwas höher als die des Vorjahres aussallen. *— Deutsche Bank. Dir der „B. L.-A." vernimmt, hat der Kaiser Len Direktor der Denlschen Bank, Herrn Oe. Georg Siemens, empfangen. Der Audienz wohnten die Minister von Miquel uud von Bülow bei. Die an der Nochbörs« ringe- tretrne kräftige Hauff» tn de» Aktie» der Deutschen Bank wurde hiermit in Verbindung gebracht. *— Berkin-Rüdersdorfer Hutfabriken. Im Geschäfts jahr« 1897/98 stellte sich der Gesammtumsatz auf 1418646 ^ll (gegen 1314 885 im Vorjahr»), wobei Rüdersdorf einen Mehr- Umsatz von 115 259 ^l hat, während Berlin zurückgeblieben ist. Die Rüdersdorser Neubauten sind lnunmehr tn dem Umfange er« folgt, um sür die in Au-sicht genommene Uebersiedelung der Berliner Fabrikation die gesainmleu Berliner Maschinen ,c. auf- nehmen zu können. Die RüderSdorser Um- und Neubauten haben den Geivinn nicht unerheblich geschmälert. Zur Bestreitung der Um- und Neubauten, Vermehrung der Maschinen und Einrichtung der elektrischen Beleuchtungs- und Kcaftanlage ist eine Hypothek von 100 000 -4l ä 4 Proc. auf die Rüdersdorser Grundstücke auf- genommen und e« werden zur vollen Durchführung der geplanten Verlegung noch etwa 100000 .ckl nöthig fein. Bedingt dnrch den Mehrumsatz der letzten Monate sind bei Abschluß deS Geschäfts jahres die Außenstände nicht unbedeutend größer geworden und betragen 271 909 ./l Die ordentlichen Abschreibungen betragen 41 224 Der Reingewinn beträgt 55564 ,/l, an« dem eine Dividende von 3 Pcocent gezahlt wird. Mit Aufträgen für da- Frühjahr ist die Fabrik, dem Geschäftsberichte zufolge, reichlich versehen. *— F. Buhle L Co., Actien-Gesellschaft für Metall. Industrie in Berlin. Durch Vermittelung der Hamburger Firma A. Nagel jun. ist soeben in Belgien eine Subgeselljchast unter der Firma „SocistS anonyme äu Lvo-Xllumaur Lutrka" mit 1 Mill. Frcs. Capital gegründet morden. An dieser Gründung sind u. A. br- theiligt: Herr C. Dollmann, bayerischer Generalkonsul, Herr l)r. von Kauffmann in Hamburg und Herr Croonenberghs, Advocat und Administraieur der Nationalbank in Belgien. — Wie mit- getheilt wird, handelt e« sich um einen Selbstzünder, der gegen den bisherigen wesentliche Verbesserungen ausweist. s:j Actien-Gesellschaft vorm. C H. Stobwasser. L Co. In der ersten außerordentlichen General-Versammlung ecklärte der Vorsitzende, Handelsrichter Philipsthal, sofort nach Eröffnung, daß der gesummte Aufsichtsrath mit Einschluß feiner selbst, sein Amt niedergelegt habe, sowie daß dem Director Kray di« wiederholt erbetene Entlassung am 17. December a. pr. zum Schluffe der heutigen General-Versammlung gewährt sei. Noch drin Statut mußte nunmehr der an Janren älteste Actionair den Vorsitz interimistisch übernehmen und die Wahl eines Vorsitzenden leiten. Als ältester Actionair stellte sich Herr Schriftsteller Gützlasf heraus, der übrigens sofort von der Versammlung zum definitiven Bor- sitzende» einstimmig ernannt warb. Man trat in die Tagesordnung: Neuwahl des AussichtSrathes, und wählte einstimmig die 7 Herren: Nechtsanwali 1>r. Stern, die Rentiers Ludwig Reif uud LouiS Aschkinaß, die Bankiers Lilienthal und Rosenthal, Schriftsteller Gützlasf und Ne. dacleur Vr.Lux, Herausgeber einer Zeitung für Beleuchtungswcseu. Tie erste General-Versammlung wurde nun geschlossen uud die zweite eröffnet, wobei wiederum Herr Gützlasf zum Vorsitzenden gewählt wurde. Diese Versammlung war lediglich auf Veranlassung deS Bankier- Lilienthal berufen, um die Ausgabe neuer Vor« zugS-Actien in Höhe von 661 500 ^l, Zuzahlung von 40 Procent aus die zu convertirenden alten Actien und Zusammenlegen der nicht zuzahlenden von 4:1 zu beschließen. Hierbei lag der Ankauf von Schumaun'S Reflectoreniavrik als Ziel zu Grunde. Herr Lilienthal halte sich wohl inzwischen überzeugt, Laß er mit seinen 30 Allien und Stimmen diese Anträge nicht durchsetzen könne, da unter den Actionairen nicht die geringste Neigung zu so hoher Zuzahlung vorhanden war und zog er daher seine Anträge zurück, Io daß die zweite General-Vrisainmlung so zu sage» gar Nicht stau- sand. Vertreten waren 250 500 ->ll Aktien bei 661 500 ./L Actien capital von 19 Actionairen. Der größte Actionair war ein Ober förster, welcher 51 Acticn besitzt und diese zu nahezu dem theuersleu Courje von 150"/» vor längeren Jahren gekauft hat. Sie kosteten ihm sonach damals 114 700 ./4, während ihr jetziger CourS aui 19te» 27,50 war, was einen Preis von 21037 ./t ergicbt, so daß der Herr, welcher ülrizens nicht persönlich erschienen war, bei diesem Geschäfte 93 663 verliert. In der General-Bersaiuinlung wurde behauptet, daß die Aktien damals, als sie 150 standen, auch nicht eia einziges Procent mehr werlh als jetzt gewesen seien. — Bekanntlich hat Jahre lang bi« Bankiersirma Born L Busse diese Gesellschaft ipeciell unter rhrr Fittige genommen, beaufsichtigt, und ist heute noch Gläubigerin von über 100 000 Sie halte bisher steiS die Mehrheit der Stimmen, war aber jetzt gar nicht vertreten. Jedenfalls hat die neue Verwaltung eine schlechte Erbschaft über nommen, weil nichts schwieriger ist, als solche verwahrloste und heruntergewirthlchoftete, verarmte Gesellschaft wieder in die Höhe zu bringen, namentlich wenn die Actionaire ihre Hände in die Taschen stecken und obwarten, bis alles Geld vollständig ver- lorrn ist. Dazar-Actien-Gesrllschaft in Berlin. In der Sitzung Les AufsichtsratdS wurde die provisorische Gewinn- Berechnung für baS 4. Quartal (October bis December 1898) vor gelegt. Obwohl die in Rücksicht aus die Coucurrenz nothwenbig gewordene reichere Ausstattung der im Vertage der Gesellschaft erscheinenden Modezeitungen einen gesteigerten Kostenaufwand erforderte, ist dennoch der Ueberschuß der verflossenen 3 Quartale de- lausenden Geschäftsjahres ein zufriedenstellender und die Dividende für daS am 1. April ablausende Geschäftsjahr auf circa 12 Proc. (i. B. 12'/, Proc.) zu schätzen. *— Der Gegenseitigen Leben-., JnvaliditälS- und Unfall- versicherungSarselsichast „Prometheus in Berlin ist, wie das „B T." erfährt, nunmehr auch im Herzogthum Sachsen-Meiningen die Concrssion entzogen worden. *— Preußische LebenS-VerficherungS-Actirn.Gesell schaft in Berlin. Im verflossenen Jahre waren 6814 Anträge über 19116 900 Capital« und 65 Anträge aus Renten-Versicherung mit 34103,29 .6 jährlicher Rente zu bearbeiten. Es wurden 6203 Policen über 15 633 280 Capital und 34103,29 jähr- sicher Rente ausgestellt und der Versicherungs-Besiand stellte sich Ende 1898 auf 43 217 Policen über 136 977 252 Capital und 127 652,46 jährlicher Rente. Prämien- und Zinsen-Einnahme ca. 7 890 000 Die Sterblichkeit verlies günstig. *— Braunkohlen bei Cassel. In Folge der andauernd guten Geschäftslage im Steinkohlengewerb e hat sich die Nach- frage nach Braunkohlen erheblich gesteigert. Im niederhessischen Tertiärgrbiet z. B- sind sämmtliche Gruben vollauf beschäftigt. Auch die Schürslust ist demzufolge wieder sehr rege. Besonders reiche Funde wurden von der Gewerkschaft Vereinigt» Glückuif bei WilhelmShöhe in den Grubenseldern HabichtSipiel und Drusrl ge macht, worüber schon dir Zeitschrift für praktische Geologie im ver- gangenen Sominer in ihrem Juliheft berichtet hat. Anschließend hieran ist noch mitzntheilen, Laß auch in den letzten Tagen dir neu enldeckten tieferen Flötze guter Braun- und Glanzkohle abermals in größerer Entfernung von den früheren Bohrpuncten festgrstellt werben konnten. Die Bohrungen werden sortgcieyt. * Frankfurt a. M., 20. Januar. Angesicht- de« fortgesetzten CoursrückgangS der 3proc. ReichSanleihe und der 3proc. Consol«, sowie wegen des hohen Zinssußes im offenen Markte gewinn« nach der „Frks. Ztg." die Meinung an Gewicht, daß beabsichtigt werde, die Subscription aui die neuen Anleihen nicht direkt an da» Publi cum hrrantreten za lasten, sondern die Anleihen fest zu begeben. DaS große Preußenconsorttum soll sich hierzu bei entsprechendster Marge bereit erklären. Dir Frage wegen Heranziehung deS AuS- lande- dürfte kaum erörtert werden. Im Ganzen wird e- sich um höchstens 250 Millionen ReichSanleihe und CousolS handeln. *— Für »le Frankfurter Bank liegt noch der „Frks. Ztg." die Eventualität sehr nahe, daß sie in Folge der neuen Vorschrift des Bankgesetze-, wonach dir Privaizettelbanken nur noch zu den Lätzen der Reichsbank diScontinn dürfen, ihre Thätigkeit al« Noten- inslitn» rinstellen wird, da sie ohne die Hemmungen de» BankgriepeS ihre Thätigkeit als Depositenbank rc. freier zu entwickeln verniöchte. *— Elektricität« . Actien - Gesellschaft vormalS D. Lahmeyer öt Co., Frankfurt a. M. Der Magistrat von Eharlottenburg ist dem Beschlüsse der geimschlen Deputation beigetreten, der dahin gebt, das zu erbauende Eleklricilätswrrk an di« ElektricitätS-Actien-Gesellschafl vorm. W. Lahmeyer L Eo. in Frankfurt a. M. »u vergeben. Dir Firma baut das Werk für 1 700 000 und nimmt es für 10 Jahre in Pacht. Die Pacht- summe steigt bis zu 10 Proc. *—Rheinisch-Westsäli sches Kohlen syndicat. Inder Veiralhssitzung gelangte auch dir Frage zur prmcipielleu Entscheidung, ab Zechen, die früher aus Grund eine» von der Commission 6 ab gegebenen Gutachtens, daß dir technisch« Möglichkeit einer Fördererhöhnng vorlieg», auf dir Liste derjenigen Zechra gesetzt worden waren, denen eine Erhöhung der Brtheiliqung rvent. zuzu» billigen sei, von dieser List« zu streichen feien, wenn dir tech nische Möglichkeit nicht mehr vorliege. Nach sebr laugen nnd ein- gehenden Erörterungen wurde diese Frage mit großer Mehrheit von der Versammlung bejah». In weiterer Anesührung dieses Be schlusses war alsdann für eine Reihe von Elnzelfällen Entscheidung ttrfint und tvmd« daßitl rntschirden, Lauife Ttssdau und Daanenbaum, welche sich bereit« seit S beztv. 4 Jahren aus genannter Liste befinden, zu streichen. *— Gewerkschaft der Zeche ver. Westphalia. Auf dem Dopprlschacht Kosterstuhl II ist durch den Bruch eines BentilkastrnS der Wasserhaltung rin» Betriebsstörung eingetreten, welche, wir die „Rb.-Westf. Ztg." hört, in einigen Togen behoben werden bürste. * D-rtMUUd, 21. Januar. Der Betrieb-Überschuß der Har- pener Bergbau - Acttrn . Gesellschaft im December 1898 (25 Arbeitstage) betrug 823 000 gegen 743 000 .6 im November (24 ArbriiStage) und 747 000 im December 1897. *— Dortmund-Gronau-Enschrdrr Eisenbahn. Iu der erste» Hälfte deS Monats Januar 1899 wurden von den an die Bahn angeschlosienen Zechen in zwölf Arbeitstagen 5602 oder durchschnittlich 467 Wagen Kohlen und CoakS abgefahren gegen 5199 resp. 433 Wagen in der gleichen Zeit des Vorjahres. * Hamburg, 20. Januar. Die Sachverständigen-Commissiou der Hamburger Esfectenbörse giebt bekannt, daß bei Lombard- geschäfte» hinsichtlich der Stückzinsen der Monat Februar mit dreißig Tagen berechnet wird, da die BundeSrathS-Bestimmungen betlcjft Feststellung des Börsenpreises von Werthpapicren die Lombard- geschäfte unberührt gelassen haben. * Hambnrg, 20. Januar. Die Gesammtausfuhr von Gold aus Südasrika nach England betrug im December 1898 1 287 000 Lstrl. Der Dampfer „Dnnveacm Castle" expediri 300 750Lstrl. von Capstadl. * Schleswig, 18. Januar. Die Rhedrrei H. C. Horn har für das verflossene Jahr folgende GeschästSergebuisse zu verzeichnen: Dampfer „Stadt Schleswig" hat einen Reingewinn von 10 Proc. erzielt, „Therese Horn" 11 Proc., „Marie Horn" 30 Proc. und die erst vor 6 und 4'/« Monaten in Fahri gekommenen Dampfer „Franz Horn" und „Henry Horn" je 11 Proc., von welchen jur die einzelnen Schiffe bezw. 8, 9, 15, 6 und 5 Proc. zur Bcr- theilung kommen. * Brcmcn, 20. Januar. In der heutigen außerordentlichen General-Periammlung der Actionaire der Dampfschifffahrts- Gesellschaft „Neptun" wurde die vom Aussichtsraib beanlragte Erhöhung de« GrundcapitalS der Gesellschaft um eine Million Mark einstimmig genehmigt. *— Industriebau! in Danzig. Unter Vorsitz des Präsi denten der Seehandlung v. Burchard sand eine Besprechung statt, die die Gründung einer Jndustriebank in Danzig zum Zwecke hatte. An der Berathung nahinen u. A. Theil der Oberpräsident v. Goßler, der Geh. Rath Schubart sür die Breslauer DiSconlvbauk und die Lstbank iu Posen, der Oberbürgermeister Wilting-Posen, Assessor Jassü-Posen, Director Jordan-Elberfeld uud Geh. Commerzicnrath van der Zypen-Köln. Im Princip war man sich laut „Kr.-Z." einig, daß die Förderung der industriellen Enimickclung in der Provinz Westpreußen eine Regelung deS Crebitwesens auf bccilcr Basis, wie dieS nur durch eine große capftalkrästige Bank ge- schehen könne, erfolgen und der Sitz dcS Creditinslituls iu Danzig sein müsse. *— Hermannmühle, Act.-Ges., in Posen. Die der Firma Gebe. Rothbolz L Lewin in Posen gehörige Hermannmühle in Posen und die von derselben Firma erpachtete, der MühleubauanstaU und Maschinenfabrik vorm. Gebr. Seck in Dresden gehörige Mühle in Zieliuiec sind unter Mitwirkung deS Bankhauses S. L. Lands berger in Berlin in eine Aktiengesellschaft unter der Firma Hermannmühlen, Aktiengesellschaft, in Posen umgewandelt worden. Die Leitung der neuen Gejelljchast bleibt in Lcn Händen des Herrn Herma»» Rvthholz. Z In der Frage, ob ein Schutzzoll für ausländische Gartenerzeugnisse eingesührt werden soll, haben die beiden Liegnitzer Ve-eine, aus deren Urtheil besonderes Gewicht zu legen sein dürste, der Garienbauverein unter Leitung des königlichen Garteubaudirectols Stäuiinler und die Kräuterinnung sich be kanntlich ablehnend verhalten. Der Verein schlesischer HandelSgäctner in BreSlau, welcher kürzlich eine schutzzöllneriiche Resolution gefaßt hat, versucht nun in einem ncugebildelen Liegnitzer Gärtner vereine einen dein Schutzzoll günstigen Beschluß herbeizujührcn, um hierdurch daS Gewicht dec beiden gegnerischen Beschlüsse auS der „Schlesischen Gartenstadt" zu schwächen. Z Im laudwirthschaftlicden Verein zu Neisse, der mit den Preisen des dortigen königlichen Proviantamts nicht zufrieden ist, wurde die Gründung einer Getreideverkaufsgenosjenschaft an geregt, die alle- im Neiffer Kreise producirtc Getreide auskausen soll, um dem Proviantamt die Preise vorschreiben zu können. *— Tarnowitzer Bergbau-Actien-Gesellichaft. In der außerordentlichen General-Verlammlung wurde» die bekannten Anträge der Verwaltung zur Reorganisation der Gesellichafr durch die Majorität genehmigt. Die Zahl der Aussichisraihsmitglieder wurde auf 7 festgesetzt und die Herren Bankier Earl Neuburger, Oberst Frantz und Rentier Börner, Berlin, neu in denselben aewählt. *— Zur Auslösung der Gteiwitzer Getreidebörse. Oberschlesijche Blätter schreiben, daß den» Vernehmen nach es den Getreidehäudlern und Müllern anheimgcoebcn worden sei, iiu „Deutschen Hause" zu Gleiwitz nach wie vor zusammenzukommen, um, sich als Gäste des Hotels betrachtend, ihre Geschäfte ab- znw ckcln. ES werden fortan Auktionen durch den vereideten Börsenmakler resp. jegliche PreiSnotirungen in Wegfall kommen. Die Zusammenkünfte tragen lediglich den Charakter privater Natur. * Nürnberg, 19. Januar. Der Wasserleituugsban« Actiengejelllchaft vorm. Armatureusabrik und Jnslal- lationSgeschäst Christ. Hilpert in Nürnberg hat der Ort Fechenheim bei Frauksurt a. M. die WafferleitungSanlage zur Aus- lührung übertragen. * Anffig, 17. Januar. Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt da» „Schiff": Jnsolge deS in den letzten Tagen herrichendeu warmen Wetters mit theilweilen Niederschlägen ist der aus den um liegenden Bergen vorhanden gewesene Schnee abgeschmolzen uud har der Elbe reichlichen Zufluß gebracht, so daß der Wasserstau» seit dem 14 d. M. von 34 Zoll auf 60 Zoll am hiesigen Pegel gestiegen ist. Die Temperatur, 7—10 Grad Wärme, läßt bei sehr veränderlichen, Wetter, abwechselnd Regen mit Sonn,»schein, auf eine wesentliche Aenderung der Witterung nicht ichsießen, so daß bei güust g bleibendem Wasserstanbe der Eröffnung der Schifffahrt im Dill gemeinen nichts im Wege steht, denn ein eigentlicher Schluß dec Schifffahrt ist überhaupt gar nicht eiugelreten, weil die Verladungen von Kohlen und Zucker, sowie auch Entlöschung der bergwärts angekommenen Fahrzeuge, fast täglich mit wenig Ausnahmen statt« gesunden haben. Für dir nächste» Tage dürste eine größere Bei stellung von Kohle» zur Elbe zu erwarten fein, La einige Privat- jchisser, sowie auch einige Frachtschisser ihre Kähne zur Einladung gestellt haben. Wenn auch gegenwärtig dir Frachiabmachungeu (nach Aken 35 -H, "ach Magdeburg 34 und nach Wittenberge 36 pro Doppelhektoluer) noch gut zu nennen sind, so dursten sich die Frachten bei allgemeinem Ausbruch der Schifffahrt sehr bald recht empfindlich drücken, denn infolge deS milden WctterZ sind die geringen Vorräthe au den Stationen der Mittel- und Unterclbe bi- jetzt noch nicht aufgebrancht, driunach kann von Bedarf noch nicht dir Rede fein. Er wäre wnnschenSwerlh, wenn noch einige Zeit recht strenger Winter eintreten möchte. * Wien, 20. Januar. Für den Monat Februar ist festgesetzt worden, Laß in denjenigen Fällen, in welchen bei Zahlung von Zöllen uud Nebengebühreu, dann bet Sichelstellung von Zöllen statt de- Goldes Silbermünzen zur Verwendung kommen, rin Auf geld von 19'/, Procent in Silber zu entrichten ist. Oesterreichifche Südbahn-Actien. Zu der angeblich durch norddeutsche Käufe hervorgerusenen Hausse der Lombarden wird au« Wien geschrieben: „Bei den geringen Divibendeuausjichteu der Südbahn sür daS vergangene Jahr ist diese Bewegung nm so verwunderlicher. Trotz der Mehreinuahnien wird mau bei der Süd bahn mit einer niedrigeren Dividende rechnen müssen al- pro 1697. WaS dir MehrouSlagen übrig lassen, verzehren der Dienst der neu emittirten Obligationen und die mit den Bruttoeinnahmen wachsende Kauftchilliug-ruckzahlung. Auch da» neue Stenergesetz macht sich fühlbar, so daß die Actionaire im Interesse der Lousolidiruug dcS Unternehmens zunächst auf schmale Kost gesetzt werden dürften." * Lemtrrg, 21. Januar. Dem Amtsvlatt zufolge war der gestrige Ansturm der Sparrinlegrr aus die hiesige Sparkasse durch da« unbegründete Gerücht entstanden, da- Institut habe einen Verlust von einer Million Gulden crliltcn. Die Rückzahlung der Spareinlagen erfolgte prompt. *— Die Ungarische Hagelversicherung«.Gesellschaft bat in Folge der schweren Hagelschäden, di» im Juli vorigen Jahre« erfolgten, schwere Verlust r erlitten. Dl« Bilanz weist »ineu Verlust von 1029096 fl. für das Betriebsjahr 1898 auf. * Basel, 20. Januar. Der Verwaltung»»»«- der Hypotheken- bank in Basel beantragt für 1898 6'/, Proc. Dividend« wie iui Vorjahre. * Lausinmr, 20. Januar. Das BundeSgericht, welche- sich henke den ganzen Tag über mit der Frage de» Erneuerungs sond« beschäftigt hatte, schloß 8 Uhr Abends feine Berathung und «ntfchird sich »tt S ^gr, r Stimmen für de» Antrag de» Bericht.
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