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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1899
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1899-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18990225015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1899022501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1899022501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-02
- Tag1899-02-25
- Monat1899-02
- Jahr1899
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1S2S gelegenen Lonsumverein. Zwischen Mariengafse und Riebeckstraß« stieß sein Gesäbrt mit einem ihm entgegenkommenden Motorwagen der Leipziger Elektrischen Straßenbahn zusammen. K. wurde vom Bocke geschleudert, dlieb aber unverletzt, beschädigt wurde nur die Spritzwand des Motorwagens. Den Führer des Motorwagens traf keine Schuld, er hatte rechtzeitig das Klingelzeichen gegeben und gepfiffen, auch als K. diese Signale nicht beachtete, gebremst, den Wagen ober nicht mehr zum Halten bringen könne». Der Führer des Lastgrschirrs hatte schon insofern gegen da» Strabenpolizei» Regulativ verstoßen, als er statt vorgrschrrebener Maßenistechts zu fahren, sich aus der Mitte der Straße mehr nach links zu gehalten bat, angeblich weil er die Mariengafse nicht vervassen wollte. Es kann ganz dahin gestellt bleiben, ob K. übermäßig schnell gefahren ist, jedenfalls hat er Len Glockenjignalen nicht Folge geleistet. Wenn er dieselben, wie er behauptet, nicht gekört hat, so ist das feine Schuld, er hatte sein Gefährt so zu leiten, daß er sie hören mußte. Im Uebrigen hätte er auch bei genügender Ans- uierkfauikrit den nahenden Wagen an der Beleuchtung erkennen müssen. Durch seine Fahrlässigkeit wurde der Zusammenstoß her- bcigesührt, der Motorwagen beschädigt und der Transport gefährdet. Die Fahrlässigkeit K.'s ist keine geringe, der Gerichtshof erkannte daher gegen K. aus fünf Tage Gesitngniß. III. (Ein Zechpreller.) Bis zum 11 Januar war der 32 Jahre alte Ziegelarbeiter Johann Pf. aus Bockendorf bei Neiße in der Ziegelei zu Großzschochrr thätiq gewesen, hatte aber daran, weil die Arbeit ihm nicht paßte, Feierabend gemacht. Ain Abend deS nächste» Tages kehrte Pf. im Gasthaus zur Stadt Leipzig ein, trank sieben Glas Lager- und ein Glas Baherisch Bier und genehmigte schließlich auch ein Glas Punsch zur Abwechselung. Als' die Zeche auf l ./L 38 angewachsen war, wollte Pf., ohne zu zahlen, sich entfernen, wurde aber noch rechtzeitig erwischt, festgehalten uud der Polizei übergeben. Ja der Voruntersuchung suchte sich Pf. damit heraus- zureden, daß er seinen Freund, den Zicgelarbeiter M., erwartet habe, der ihm angeblich 2 ./tl 50 welche M. ihm schuldete, nach Stadt Leipzig hatte bringen wollen. Mit dieser Ausrede hatte Pf. aber sehr wenig Glück. Erstens hatte M. ihm ein Bet- sprechen, nach Stadt Leipzig zu kommen und zu zahlen überhaupt nicht gegeben, zweitens betrug die Summe, welche Pf. für M. beim Einholen des Frühstücks mit aus sein Conto hatte schreiben lassen, höchstens 80 H, und drittens hatte M. bei Aus gabe seiner Stellung dieses überhaupt zu begleichen vergessen, so daß M. den aus ihn entfallenden Betrag dem Fleischer direct bezahlt hat. Unter diesen Umständen mußte natürlich die Verurtheilnng Pf.'s, der ähnliche Schwindeleien bereits mehrfach hat mit Gefängnis; büßen müssen, wegen Rückfallbetrugs erfolgen. Unter Zubilligung mildernder Umstände erkannte nach Lage der Cache der Gerichtshof aus das gesetzliche Strasmindestlnab von drei Monaten Ge- fängniß, rechnete Pf. auch eine» Monat der erlittenen Unter suchungshaft auf die festgesetzte Strafe an. IV. (Lotterievergchen.) Im März vergangenen Jahres bor der Ligarrenfabrikant L. in Straßburg durch ein Circular den Cigarrenhändlern ein ihm gesetzlich geschütztes Reclamemittel an, durch welches sie ihren Geschäftsumsatz um ein Bedeutendes ver mehren könnten. Als Entschädigung für die Ueberlassung desselben beanspruchte er 20 Der 49 Jahre alte Cigarrenhändlrr Johann Julius Carl Friedrich I. aus Jena, zuletzt in Borna wohnhaft, und die 36 Jahre alte Cigarrenhändlerin Martha Helene M. auS Lausigk opferten «ine Doppelkrone, und erfuhren nun, daß die wirksame Reclame darin bestehe, daß sie ihren Cigarrenabnehmern bei Entnahme von mindestens 50 Pfennigen einen Äntheil an einem eventuellen Lotteriegewinue in Aussicht stellen und dies durch Ans- druck auf ihren Cigarrendüten bemerken sollten. I. und die M. haben auch der Vorschrift entsprechend gehandelt, und Ersterer hat seine Abnehmer zu '/><» an fünf Loosen der Meißner Tomban- lotterie, Letztere ihre Kunden zu zunächst an zwei, später an drei Zehnteln der sächsischen Staatslotterir betheiligt, wenn sie Ein käufe im Betrage von 50 Piennigen und darüber machten. Ter Erfolg Les angewendcten Reclamemittels entsprach aber durchaus nicht ihren Erwartungen. Nicht einmal die sämmtlichen Anthcile konnten abgesetzt werden. Auch zeigte sich ihnen Fortuna nicht hold, denn die fünf Meißner Donibauloose erwiesen sich durchgängig als Nieten, auch in der sächsischen Lotterie kam nur ein Loos mit dem Einsatz heraus. Die beiden Leute bereuten schon, daß sie dem verlockenden Angebot Folge geleistet hatten, als ihnen auch noch, nachdem die Behörde von der Reclame erfahren, eine Anklage auf Grund von 8 286 des ReichSstrasgesetzbuchs zugestellt wurde, da sich das von ihnen angewendete Reclamemittel als eine öffentliche Lotterie darstellte, zu welcher obrigkeitliche Erlaubniß nöthig war, die aber dir Angeklagten nicht ausweisen konnten. Der 8 286 be- droht das Lolterievergehen mit Gefängniß bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bis zu 3000 .6 Ter Gerichtshof ließ nach Lage der Sache vollste Milde walten und hielt eine Geldstrafe von zehn Mark als ausreichende Sühne. Elektrotechnische Gesellschaft. Die unverkennbaren Erfolge, welche durch die Verwendung von überhitztem Dampfe zum Maschinenbetriebe in den letzten Jahren erzielt worden sind, haben diesem Verfahren Las Interesse weiter technischer Kreise zugeführt. Auch die Elektrotechniiche Gesellschaft beschäftigte sich in ihrem jüngste», in Gemeinschaft mit dem Sächsischen Bezirksverein Deutscher Ingenieure, im „Russischen Hofe" unter außerordentlich starker Betheiligung ihrer Mitglieder abgehallenen Vortragsabend mit diesem Gegenstand und nahm bei dieser Gelegen heit hochinteressante Erläuterungen über „Heißdampsmaschine n" von Herrn Ingenieur Jacobi, dem Director der Ascherslebener Maschinenbau-Aktiengesellschaft, entgegen. Bisher hat nian zum Betriebe der Dainpfmaschinen fast ausschließlich den erforderlichen Dampf direct aus den Kesseln entnommen und dadurch, selbst bei den besten Dainpfmaschinen, von der im Kessel erzeugten Wärme, je nach der Art und Größe der Maschinen nur 6,7 bis 16,5 Proc. in Arbeit verwandelt. Durch UeberhitzendeSKesseldampsesbi« aufetwa350°0 und Verwendung besonders hierfür construirter oder umgebanter Dampfmaschinen wird es jetzt möglich, unter gleichen Verhältnissen 12,5 bis 22 Proc. der erzeugten Wärme in Arbeit umzuwandeln. Der Preis pro Pferdekrast und Stunde stellt sich je nach Art und Größe der Anlage bei Verwendung von nicht überhitztem, sogen, gesättigten Dampf aus 0,8 bis 10 bei Heizdampfanlagen unter gleichen Verhältnissen nur auf 0,4 bis3,H. Wie daraus hin gewiesen wurde, bilden die glänzenden Resultate, welche mit den in den Werken der Ascherslebener Maschinenbau-Aciiengesellschaft er bauten Heiß-Dampfmaschinen erzielt wurden — von ihnen arbeiten über 200 Heißdampfanlagen mit Maschinen von 3 bis 1500 Pferde- krästen — einen hervorragenden Wendepunct in der Geschichte der Dampfmaschine. Im Anschluß an diesen Vortrag gab Herr Ingenieur Schnöckel von derselben Firma fesselnde Mittheilungcn über Condensations- anlagen, deren einzelne Systeme und ihre Wirkungsfähigkeilen be- sprechend, und hierbei ganz besonders auf die neuartigen Nück- kühlwerke hinweisend, welche einen wichtigen Fortschritt auf dem Gebiete der Coudrnsation, wie der Dampftechnik überhaupt, bedeuten. Beide Vorträge fanden den großen Beifall de- fachmännischen Kreises. -<— Lücherbesprechunge». Ein sehr brauchbares und empfehlenSwerthes Buch für Private und angehende Beamte, denen die Formen des schriftlichen BerkehrS mit Behörden noch nicht geläufig sind, ist in zweiter Auslage im Verlag von Gebr. Knauer in Frankfurt a. M. unter dem Titel: „Förmlichkeiten im schriftlichen Verkehr mit Behörde»" von Arnold Rißmann erschienen. In sachlicher Weise werden die geltenden Formen dargestellt und durch angcsügle Muster gezeigt, wie der artige Schriftstücke vorschriftsmäßig anzufertigen sind. Der PreiS deS Buche- (l,80 .6 ungebunden und 2,50 gebunden) ist al- ein sehr mäßiger zu bezeichnen. * * Tammlnng Göschen. Nr. 8S. Kurzschrift, Lehrbuch der vereinfachten deutschen Stenographie (System Stolze- Schreh) von vr. Amsel. Ter Verfasser, der seiner Zeit selvst dem Au-schuß für dir Aufstellung deS Einigungs-SystemS angebürt hat, hat sich in dem vorliegenden Lehrbuch die Aufgabe gestellt, überall die Gründe für die Wahl dieser oder jener Schreibart an- zngeben, um das Lernen der an sich mechanischen Kunst durch Ein- blick in ihre Gesetze anziehender zu machen. Bei der Einfachheit der neuen Schrift war es möglich, selbst auf beschränktem Raume nicht nnr die Regeln ausführlich zu entwickeln, sondern auch reichlich« Schreib- und Lrsrübungen hinzuzufügen. ** gutem Zustand zu erhalte». Die tödtlicheu Verunglückungen unter Tage beim Bergbau Großbritanniens und Irlands haben betragen aus 1000 unterirdisch beschäftigte Personen im Durchschnitt: 1865 bis 1870 3,995, 1891—1895 1,704. Sie haben also seit 1872, d. h. seit dem Bestehen der Einrichtung, bedeutend abgrnommen. Neben der Verschärfung der Betriebsvorschriften uud den freiwillig von den Bergwerksbesitzer» getroffenen Verbesserungen an den Betriebs« einrichtuugcn wird ein gewisser Antheil au dieser Verminde- ruog der Unfälle auch der Einrichtung der AussichtSLelegirten zuzu schreiben sein. Inwieweit die Beobachtungen Rückschlüsse aus die deutschen Verhältnisse gestatten — für welche als wesentlicher Factor LaS Bestreben der Socialdemokratie hiuzukornmt, sich zwischen Arbeitgeber und Arbeiter zu schieben — liesse sich bester be» urtheilen, wen» die Berichte ausführlicher mitgetheilt würden. Hoffentlich enlschkießl sich die Regierung dazu, ehe aus den vorliegenden Auszügen, die sie in der „Nordd. Allg. Ztg." mittheilt, einseitige Schlußfolgerungen gezogen werden. Deutsches Reich. — Leipzig, 24. Februar. Das socialdemokratische Vebmgericht wider den ketzerischen „Genossen" Schippe! wird bereit- in aller Form öffentlich angerufen. Und zwar ist eS zweifellos die rabiate „Genossin" Rosa Luxemburg, die in der „Leipziger Bolkszeitung" am Ende einer Leitartikelserie wie über das Thema „Miliz und Mili tarismus" zum Einschreiten gegen den Abtrünnigen ungestüm anffordert. Die genannte Dame läßt ihrem Berlangen eine leidvolle Klage und Anklage über den Umsturz innerhalb der Socialdemokratie vorauSgehen, indem sie schreibt: „Im Lauf« des verflossenen Jahres wurden so ziemlich alle bisher als Grundsteine der Socialdemokratie geltenden Postulate Lurch Angriffe auS unseren eigenen Reihen i» ihrer unbestrittenen Giltigkeit erschüttert. Ed. Bernstein erklärte, ihm sei das End ziel der proletarische» Bewegung nichts. Wolfgang Heine zeigte Lurch seine CompensationSvorschläge, daß ihm die hergebrachte socialdemokralische Taktik thatsächlich nichts ist. Nun beweist Schippel, -aß er auch direct über Las politische Programm der Partei erhaben ist. Fast kein einziger Grundsatz des prole tarischen Kampfes blieb von der Auslösung in nichts seitens einzelner Vertreter der Partei verschont. . . Der Schippel'sche Angriff zielt blos auf einen Punct unseres politischen Programms ab. Aber dieser einzige Punct ist, angesichts der grundlegenden Bedeutung Les Militarismus für den gegenwärtigen Staat, praktisch bereits die Verleugnung des ganze »politische n Kampfes der Socialdemokratie . . Daher fordert Rosa Luxemburg: Erstens Stellungnahme ter Partei presse zu der Frage und Besprechung der An gelegenheit in Parteiversammlungen; zweiten- öffentliche Stellungnahme der ReichStagSfraction; drittens: „Endlich hat auch die Partei direct als solche über den Fall Schippcl direct ihr Wort zu sagen und zwar in der einzigen Form, di« ihr zu Gebote steht — aus dem nächsten Partei tage ... . Es handelt sich gegebene» Falls um einen Vertrauens mann, einen politischen Vertreter der Partei, der ihr seinem Amte nach zum Schwert im Kampfe, dessen Action ihr als Damm gegen die Angriffe deS bürgerlichen Staates dienen sollte. Verwandelt sich aber der Damm jeden Augenblick in rin Ding von breiartiger Beschaffenheit und bricht die Klinge im Gefecht, wie eine papierene zusammen, dürste dann nicht die Partei auch ihrerseits dieser Politik einmal zurusen: Fort mit dem Brei, Ich brauch ihn nicht, Aus Pappe schmied' ich kein Schwert....?" Ja, „Genossin" Rosa Luxemburg ist „nicht von Pappe"; sie wird dem „Genossen" Schippel noch unheimlicher werden, alS „Genossin" Clara Zetkin auf dem Stuttgarter Partei tage dem munteren Ignaz Auer wurde, der entsetzt auSrief: „Und daS ist da- unterdrückte Geschlecht! WaS soll da erst einmal werden, wenn das frei und gleichberechtigt ist!" Wir aber fragen: Was soll aus der Gedankenfreiheit und der Freiheit der Meinungsäußerung werden, wenn die rothc Rosa und die rothe Clara „frei und gleichberechtigt" sind?! Berlin, 21. Februar. (Die Socialdemokratie und der normale Geisteszustand.) Der vor einigen Tagen aus dem Gefängnisse entlassene „Genosse" Stadt hagen bat sich im Reichstage gleich wieder in der ihm eigenen Glorie präsentirt. Unter anderen wüthenden Aus fällen kam auch die Redewendung vor, daß Freiherr von Stumm nur noch für den Meviciuer ein Interesse habe. In ähnlicher Weise attestirt daS socialdemokralische Central organ dem Freiherr» von Stumm „Cäsarenwahnsinn". Das Verhalten dc- socialdemokratischen Redner- und des social- oemokratischen Blattes erinnert an die bekannte, früher oft gespielte Komödie „Sie ist verrückt". Ein Engländer bringt seine Frau zum Arzte, damit er sie au ibren Geisteszustand untersuche. Im Laufe der Unter redung wird dem Arzte klar, daß die Frau ganz gesund, der Mann aber „nicht ganz richtig" ist. So muthct eS Jeden an, der den Abg. Stadthagen de- öfteren im Reichstage beobachtet bat. Die Art, wie er seine Reveu herauSsprudelt, wie er schwere Beschuldigungen ohne logische Motivirungen erhebt, wie er gerade den Juristenstanv, dem er früher selbst angehört hat, mit schmutzigen Verdächtigungen überhäuft, ist Alles eher al- normal. Ebenso machten früher, als er noch Rechtsanwalt war, seine Reden vor dem Gerichtshöfe und seine Versuche, jeden Gerichtshof als befangen abzulehnen, den Eindruck hoch gradiger geistiger Ucberreizung. Und wenn der „Vorwärts" vom „Cäsarenwahnsinn" spricht, so darf man Wohl dem den Ver folgungswahn gezenüberstellen, an dem neun Zehntel der socialdemokratischen Presse leidet. Man braucht keineswegs mit den Auffassungen des Herrn v. Stumm einverstanden zu sein, aber wer billig denkt, wird den Socialdemokraten nur wünschen können, ebenso klar zn denken, wie er, und ebenso genau zu wissen, was sie wollen, wie er weiß, was er will. D Berlin, 24. Februar. (Telegramm.) Der Kaiser nahm gestern Abend LaS Diner bei dem Kriegsminister von Goßler ein. Heute Morgen unternahm der Kaiser den gewohnten Spaziergang und fuhr daraus bei dem Staatssekretär deS Auswärtigen Amtes, Staatsminister von Bülow, vor. S. n. II. Berlin, 2t. Februar. (Privattelegramm. Der Deutsche LandwirthschaftSrath nahm beute ferner nat längerer Debatte, an der auch der Staatssekretär des ReichS- postamtS sich lebhaft betheiligte, die folgende Resolution an: „I. Der Deutsche Landwirthschastsrath erachtet die Ausdehnung deS Fernsprechnetze- aus das platte Land im Interesse der deutschen Landwirthschast für dringend geboten und spricht die Hoff nung au-, daß in absehbarer Zeit jeder Ort dem Fern sprechnetz durch ein« ösfentliche Fernsprechstelle an- geschlossen ist. II. Die in dem Gesetzentwurf vorgeschriebene Berechnung der Gebühren ist im Vergleich zu den bisherigen Vorschriften als eine die ländlichen Verhältnisse in ge rechterer Weise berücksichtigende anzuerkennen. III. Der Vorstand wird ersucht, bei den, Herrn Reichskanzler dahin zu wirken, l) daß die Bedingung für Anschlüsse in Orten ohne Fernsprechne; möglichst erleichtert und die Zahl der zulässigen Anschlüsse auf zehn festgesetzt werde, 2) daß die Uebermittclung von Telegrammen au Antrag der Empfänger durch Len Fernsprecher unentgeltlich erfolgt, 3) daß bei Anlage der Icriisprechleitungen nach Möglichkeit in der Weise vorgegangen wird, daß die Orte eines Kreises zunächst mit der Krei-Hanptstadt und durch diese untereinander und mit dem «eiteren Fernsprechnetz verbunden werden." — Dem „Hamb. Corr.* wird au- Berlin geschrieben: „Der Versuch der auswärtigen Presse, Deutschland in die Erörterung über die Theilnabme der Curie an der lbrüstungSconferenz bineinzuziehen, verspricht keinen Er- olg. Deutschland hat zugesagt, an einer Besprechung der in >cm Rundschreiben de- Grasen Murawjcw vom N. Januar wzeichneten Fragen theilzunehmeu, und damit bat e» sein Be wenden. Im Uebrigen «st immer wieder darauf binzuweisen, Laß da- Rundschreiben aus Grund der zwischen den Cabinette» gepflogenen Berbandluiigen sestgestellt hat: alle Fragen, die die politischen Beziebungen der Staaten und die durch die Verträge sestgelegtc Ordnung der Dinge betreffe», sowie im Allgemeine» alle Frage», die nicht direct zu dem von den Cabinette» angenommenen Programm gehören, würben von den Beratbungen der Consercnz durchaus ausgeschlossen bleibe». Wenn also die vatikanische Presse ankündizt, die »genannte römische Frage solle aus der Conserenz zur Sprache gebracht werden, so hat LaS gar keine Bedeutung." * Kempen, 23. Februar. Wie schon gemeldet wurde, jaden sämmtliche Weber der mechanischen Seidenweberei von Schiller, Ürvus L Cie. nach Ablauf der 14tägige» KündigungSzeit die Arbeit niedergelegt. Die Einigungs versuche, die noch gestern von dem Bürgermeister und den Beigeordnete» gemacht wurden, verliefe» ergebnißloS. Die Arbeiter forderten eine Lohnerhöhung von 15 Procent, wäh rend die Inhaber der Firma 10 Prvcent zugcslehen wollten. Auch als der Bürgermeister den Arbeitern mittheilte, das; die Firma sich verpflichte» wolle, die zugesagte Lohnerhöhung aus ein halbes Jahr zu bewilligen, beharrten sie aus ihrer For derung. Da de» Hilfsarbeitern deS HauseS schon gekündigt worden ist, so wird in den nächsten Tagen, falls nicht eine Aeuveruug eintritt, die Fabrik ganz stillstehen. * Krefeld, 23. Februar. Der Verband der Krefelder Sammetfabritanten sandte an den Vorsitzenden der socialen Commission, Beigeordneten vr. Bertram, folgendes Schreiben: „Die vou de» aussiändischen Arbeiter» ausgestellte Lohnliste müssen wir als unannehmbar zurückweise», schon auS dein Grunde, weil sie eine Erhöhung der Webiöhne um 10—20 Procent gegenüber den bisher gezahlten zur Folge habe» würde, und wir höhere Löhne als die in unserer Norniallohnliste festgesetzten bei der gegenwärtigen Lage unserer Industrie nicht zahlen können. Da nun auch die Arbeitervertreter Lcn von der socialen Commission gemachten Vorschlag, ans Grundlage der von uns ausgearbeiteten Lohnliste die Arbeit probeweise wieder aufziiuehinen, schroff zurück gewiesen haben, sehen wir einstweilen keinen Weg zu weiteren Ver handlungen offen und würden uns an solchen nur dann betheiiigen, wenn die Arbeitervertreter sich vorher im Princip bereit erklärten, die Nornialliste praktisch zu erproben. Für diesen Fall sind wir bereit, über die weiteren Bedingungen der Wiederaufnahme der Arbeit in Verhandlungen zu treten." tl>. Wcimar, 23. Februar. Die Regierung Hai dem Land tage eine Vorlage unterbreitet, welche den Durchschnitts gehalt für die akademisch gebildeten Lehrer an den drei Gymnasien des Landes, dem Neagymnäsium in Eisenach und den Realschulen in Apolda und Neustadt a. O. vom 1. April d. I. an erhöhen will. Die Vorlage soll einem weiteren Abgang tüchtiger Lehr kräfte nach auswärts entgegcnwirken. Eine endgiltige Regelung und Aufbesserung der Lehrrrgehältcr soll zugleich mit der geplan ten allgemeinen Gehaltserhöhung der Staatsbeamten erfolgen. tst. Weimar, 24. Februar. Die angekündigtc Besprechung von Vertretern thüringischer Städte und deS Thüringer Waldvereins über Errichtung eines gemeinsamen BiSmarck- Dcrrkmals für Thüringen findet am 26. d. M. in Erfurt statt. 1'. Weimar, 2 t. Februar. Die großherzogliche StaatS- regierung läßt officiell erklären, daß die in die meisten Blätter übergegangcne Meldung, dem Abg. Ahlwardt sei daS Auftreten in öffentlichen Versammlungen im Groß- herzogthnm verboten worden, jeder Begründung entbehre. >v. Saatfeld, 24. Februar. Im socialdemokratischen „Volksblatt" war zu lesen, daß nach einer Veröffentlichung im Regierungsblatt die Einnahme der Saalfelver Kirchen verwaltung in diesem Jahre 72 099 betrage. „ES ist ein recht ansehnlicher Betrag", hieß eS weiter, „der sich wohl in der Hauptsache aus den vielgeschmähten Arbeitergroschen zusammensetze". Der Oberkirchenrath erklärt heute, daß der Inhalt der Notiz unwahr sei, denn nicht die Einnahme, sondern der Jahressteuerstock der Kirchensteuer betrage 72 099 Im vorige» Jahre seien in Saatfeld für die LandeSkircbcasse 2523 48 und für die Saatfelder Kirchcasse 5337 Kirchensteuern erhoben worden. Leute mit einem Einkommen von unter 800 „L bezahlten in Saalfeld überhaupt keine Steuern. (-) Ttratzbnrg i. E., 21. Februar. (Telegramm.) Die „Straßburger Post" meldet aus Gebweiler: Der Prä sident des LandeSaussckusscS vr. v. Schlumberger erbielt zu seinem gestrigen 80. Geburtstag ein sehr huldvolles Telegramm deS Kaisers. Frankreich. Das Leichcnbcgängniff. * Paris, 24. Februar. (Telegramm.) Der Minister rath beschloß, iu der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer die Ermächtigung zur Verfolgung Doroulöde'S, Marcel Habert's und Millevoye's zu verlangen. * Paris, 24. Februar. (Telegramm.) Dsroulöde und Hadert werden in Hast behalten. Die Negierung wird heute der Deputirtenkammer ein Schreiben des General- staatSanwaltS übermitteln, in dem dieser um die Ermächtigung zur gerichtlichen Verfolgung der beiden genannten Deputieren nachsncht. Wenn diese Ermächtigung ertheilt werden wird, wird ein Untersuchungsrichter zur Voruntersuchung abgeorknet werden. Je nach den Thatsachen, die diese Vor untersuchung seststellen wird, wird die Jurisdiction bestimmt werden, der Deroulöde und Hadert überwiesen werden sollen. — General Roget bat in der vergangenen Nacht dem Polizeipräfecten Mittbeilurig gemacht über die Zwischen fälle, die die Verhaftung Dvroulvde'S und Habert's veranlaßt haben. — Die Zahl der gestern auf den Boulevards vor- geiiommcnen Verhaftungen beträgt 200, von denen 70 aufrecht erhalten wurden. — Heute Vormittag be gaben sich drei russische Ofsiciere nach dem Kirch hofe Püre-Lachaise und legicn auf das Grab Faure'S zwei Kränze nieder, einen im Namen veS Kaiser- Nicolau-, den andere» für die russischen Ritter der Ehrenlegion. — Im heutigen Ministerrath, der unter dem Vorsitz de- Präsidenten Lonbet abgehaltcn wurde, wurde ein Glück wunschschreiben bekannt gegeben, da- der Präsident wegen der guten Haltung der Pariser Truppen bei dem Leichenbegängnisse de- Präsidenten Faure an den Kriegs minister gerichtet bat. * Den von DLronlöde hervorgerusrnen Zwischenfall schildert ein Pariser Telegramm der „Voss. Ztg." wie folgt: AlS General Roget den Nationenplatz erreichte, sprang Dsroulöde auf ibn zu und rief: „General! Nicht in Ihre Caserne zurück! In- Elysse! DaS Volk folgt Ihnen! Netten Sie Frankreich! Der General verzog keine Miene und ritt weiter. Die Ligaleute brachen aber in die Reihen der marsänrenden Soldaten ein, suchten sie zu umarmen, steckten ihnen Cigarren zu, schmückten ihre Gewehrläufe mit Blnmensträußchcu und riefen ihnen fortwährend zn: „Ihr seid die Netter! Befreit uuS von den Verrätbern! Kommt mit uns in- Elysse, werft den Panamisten hinan-!" Einige Osficiere warfen die Eindringlinge ans den Reihen hinaus und die Soldaten inarschirten ruhig weiter, die Glieder fester znsammenscbließend. An der Ecke ter Rueilly- straße, wo dieCaserneder beiden NegimenlervonNoget'-Brigake liegt, biegt der Weg ab, der die Saint-Antoinestraße entlang gerade zum Elysüe führt. Döroulöve schrie hier außer sich: „Geradeaus, General, geradeaus!" und wagte es, seinem Pferde in die Zügel zu fallen. General Roget schlug mit der flachen Klinge leicht auf Döroultde'S Finger, die loSließen, berubigte daS sich bäumende Pferd und lenkte immer wortlos links ein. LandeSvertheidignug. * Paris, 24. Februar. (Telegramm.) Präsident joubet bat beule eine Gesetzesvorlage unterzeichnet, die die Classificirung der festen Plätze und der Fort- be trifft, die da- französische Vertheidigungösystem bilde». Afrika. Die Engländer im Sudan. * London, 24. Februar. (Telegramm.) Depeschen aus Kairo bestätigen, daß der Khalif mit einer gewaltigen Streitmacht dir Offensive ergriffen hat und auf dem Vormarsch nach der Abba Hinsel ist. Unterwegs errang er viele Siege über kleine Araberstämme, wodurch sein Anhang wesentlich vergrößert worden ist. Der Rückzug ter Colonne deS Obersten Kitchener bei Sherkeleb hatte die Wirkung, die Stämme mit Vertrauen in den Khalifen zu beseelen. Die Lage sei ernst. Man glaube, wenn der Khalif die Abbahinsei erreiche, werde er versuchen, läng- deS Nilufers nach Elduem zu marschiren, wo voraussichtlich die Entscheidungsschlacht stattfinden werde. (Mgdb. Ztg.) Südsee. Samoa. * Loudon, 24. Februar. Die „Times" melden auS New Dort: Die Urtheile der deutschen Presse über den Brief von CbamberS machen hier wenig Eindruck. Wenn die Entscheidung VeS Oberrichters über den König von Samoa falsch gewesen sein sollte, so machten es die deutschen Gewaltacte und die Urtheile der deutschen Presse viel schwieriger für England und die Vereinigten Staaten, den Gegenstand nochmals in Erwägung zu ziehen. In Washington scheine man Willens zu sein, die Frage nach ihrem Verdienst zu behandeln, vorausgesetzt, daß Berlin nicht die ungesetzlichen Schritte des deutschen Consuls und die Gewaltanwendung gegen die eingesetzten Behörden aufrecht halte. (Diesem Gerede der gelben Presse gegenüber wird man gut thun, die amtliche Stellungnahme der Vereinigten Staaten abzuwarten. In Folge neuerer Berichte aus Samoa soll die Washingtoner Regierung der Abberufung deS Oder- richterS ChambrrS günstiger gesinnt sein. ' D. Red.) Marine. 4t Durch die jetzt erfolgte S t r e i ch u n g des Ver messungsschiffes „Albatroß" aus der Liste der Schiffe der kaiserlichen Marine scheidet eines der letzten Holz schiffe aus der Flotte aus, indem von diesen nur noch das kleine Schulschiff „Grille" und der nur als Tender dienende „ Hay " Zurückbleiben. „Albatroß" ist 1871 als kleiner Kreuzer dom Stapel gelaufen und ist dann nebst seinem Schwesterschiff „Nautilus" zeitweise als Aviso und auch als Kanonenboot bezeichnet worden. Beide Schiffe l>aben als Avisos den Geschwadern gedient, haben dann 1874 und 1875 gemeinsam unsere Flagge an der spanischen Küste gezeigt und einzeln mehrere mehrjährige Reisen in allen -Oceanen gemacht, wobei sie sich als vorzügliche Seeschiffe oft bewährt haben. Mit zunehmendem Alter wurden sic aus der großen Fahrt zurück gezogen und haben dann noch mehrere Jahre als Vermessungs schiffe in den heimischen Gewässern Dienst gethan, bis sie unter Vorangang des „Nautilus" schließlich als ganz invalide Kriegsschiffe ausrangirt worden 'sind. Das letzte Holztriegsschiff, die „Grille", ist ein sehr bemrrkenswerthes Fahrzeug, das den Ruhm hat, das älteste Schiff der kaiserlichen Marine zu sein und als schneller Aviso und Flaggschiff von 'Kanonenboots divisionen in dem Kriege 1864 mit dem Prinz-Admiral an Lord und auch 1870 thätigen Antheil genommen zu haben. Als königliche und später kaiserliche Jacht hat „Grille", meistens zur Verfügung des damaligen Kronprinzen Friedrich stehend, verschiedene Auslandsreisen gemacht. Auf einer derselben lief „Grille" mit dem Kronprinzen an Bord bei der Eröffnung des Suez-Canals, Ende November 1869 mit den ersten Schiffen bis Jsmailia. „Grille" ist schon 1867 zu Cherbourg von Normand erbaut und 1858 als königliche Dampfyacht für die preußische Marine gekauft worden. Bei den verschiedenen Grundreparaturen ist zwar allmählich das meiste, von damals herstammendc Holz entfernt worden, doch sind trotz vieler Änderungen der Aufbauten und der Maschine die Linien des schlanken Fahrzeuges in voller Schönheit erhalten geblieben. Jetzt dient „Grille", nachdem sie lange Jahre Dienst als Geschwaveraviso gerhan, zur Ausbildung von Officieren in der Küstentunde und findet auch bei den Herbst- manövern der Flotte noch gute Verwendung. Vielleicht erlebt die „Grille" in diesem Jriedensdienst noch ihr fünfzigjähriges Jubiläum. „Hay" ist nicht zu Kriegszwecken, sondern 1881 gleich als Tender des Artillerieschulschiffes gebaut worden. * Berlin, 24. Februar. (Telegramm.) Laut telegraphischer Meldung an daS Obercommando der Marine ist S. M. S. „ Stosch ", Coinmaiidant Fregatten-Capitän Ekrlich, am 23. Februar in Malaga augelommen und beabsichtigt, am 2 Mürz nach Tanger in See zu geben. — S M S. „Irene", Coinmandant Fregatten- Capilän Obenhetmer, beabsichtigt, am 25. Februar von Hongkong nach Amoy in See zn gehen. — S. M. SS- „Carola" und „Blitz" sind am 23. Februar von Wilhelmshaven in See gegangen. Gerichtsverhandlungen. Königliches Landgericht. Strafkammer III. o. Leipzig, 23. Februar. I. (EigenthnmSverbrechen.) Im December halte der Händler B. in Connewitz seine Christbäume iu dem rings umschlossenen Garten des Restaurants „Veteranenhalle" eingestellt. Der 29 Jahre alte Gärtner Robert Paul K aus Conne witz halte am 13. December von der Plattform deS Kegelschubs der „Goldenen Krone" auS sich vier solcher Bäume herau-gezogen und am 16. December sich nochmals zwei derselben geholt Ehe er die selben aber weiter veräußern konnte, war der Diebstahl entdeckt worden und es nahm ihm B. die gestohlenen Bäumchen wieder weg. Im Vorverfahren hatte K. zugestandrn, daß er im zweiten Falle, weil er die Bäume vom Kegelschub ans nicht mehr habe erlangen können, Stehlens halber in den Garten ringestiegen sei. Diese Aussage widerrief K. in der Haupiverhandlnng und erklärte, er habe sich in den Garten begeben, nm von B. ein Schränk- eisen zu leihen, erst als er B. nicht getroffen habe, sei ihm der Gedanke gekommen, rin paar Bäume zn stehlen. Wenn diese Angabe auch nicht besonders glaubwürdig erscheint, zu widerlegen war sie K. nicht und so wurde dieser nur wegen ein- fachen Diebstahls zu zehn TagenGesängniß verurtheilt. — Im Auftrag einer hiesigen Firma hatte der 40 Jahre alte, mehr fach bestrafte Geschirrsührer Karl August F. aus Dresden Mate rialien zum ASphaltiren nach dem Rittergut Plaußig gefahren, wo der 2l Jahre alte Handarbeiter Paul Rudolf I. aus Leipzig daS Dach einer Scheune asphaltiren sollte. Da die Arbeiten nicht sofort in Angriff genommen werden konnten, sollte F. einweilen di» Materialien in der Scheune abladen, in welcher Kartoffeln lagerten. Dies schien F. so verlvckend, daß er sich fünf Säcke mit Kartoffeln füllte, um sie auf dem Rückwege mit nach Leipzig zu nehmen, wo er mit seiner Familie die Kartoffeln nach und nach zn verzehren gedachte. Allein der Diebstahl war. beobachtet worden und F inußie die gestohlenen Kartoffeln wieder abladen. Der Gerichtshof verurtheilte ihn wegen einfachen Diebstahl- zu einem Monat Gefängniß. I-, der aus F.'S Bitten diesem beim Füllen der Säcke geholfen hotte, erhielt wegen Beihilfe zum Diebstahl, der nach den Vorstrafen J.'s als im wiederholten Rückfall verübt zu ahnden war, ebenfalls einen Monat Gefängniß zurrkannt. ll. (Fahrlässige «efährdnng eine» Strahenhahn-TranS- port- ) Am Abend der 29. November gegen 8 Nhr kam der 29 Jahre alte Geschirrführer Karl Ernst Richard K. auS Düben (Kreis Bitterfeld) mit einem leichten, zweispünnigen, mit leeren Fässern beladenen Lastgeschirr von Naunhof und wollte durch die Stötteritz» Straße in Thonberg nach dem am Kirchwrg Kansmännische Auskünfte über in- und ausländische Firmen erteilen die AnSknnftei W. Tchimmelpfeng (24 Bureau» in Europa) und Dde öraä«tre-t Oompnu^ (98 Bureau- in Amerika und Australien). Tarife postsrei durch die Auskunftei W. Schimmet- pfeng in Leipzig, vö-rftrahe K.
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