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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1899
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18990401014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1899040101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1899040101
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- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Ausgabe beschädigt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-04
- Tag1899-04-01
- Monat1899-04
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achten verstanden. Er kam sich grenzenlos vereinsamt vor. Wirklich, ein aufmerksames, sorgendes Schwiegertöchterchen wäre ihm gar nicht so unlieb gewesen. In seiner Villa war Platz genug für ein junges Paar, und seine Zinsen reichten auch so weit, daß Max als Privatgelehrter ganz nach Neigung leben tonnte. Max — ob der Brief von ihm war? Wahrhaftig! Er .iß ihn auf. Die Meldung seines Eintreffens? Nein, der Student erklärte in lakonischen Sähen, daß er auf den dies jährigen Osterbesuch verzichten müsse, weil er heftige Aus einandersetzungen mit dem Vater in Betreff seines Heiraths- projectes, zu dem sich dieser ablehnend verhalte, vermeiden wolle. Nach bestandenem Examen wolle er ihm Weiters über seine Braut und seine Pläne mittheilen. Der Professor stürmte aus dem Zimmer. „In zehn Minuten ist mein Hanokoffer gepackt, Marie, — ich verreise mit dem Nachtzug." In heftiger Erregung lief er im Garten hin und her, während Marie einpackte. Die Vögel flogen ihren Nestern zu, und von der höchsten Baumspitze guckte der Fink herunter und piepste so laut, al» lachte er das wunderliche Menschenungethüm da unten aus, das sich nur auf zwei Beinen fortbewegen konnte. Die Glockentöne verzittertrn und aus dem Nasen stiegen bläuliche Abendnebel. * * * Während der ganzen Eisenbahnfahrt that der Professor kein Auge zu. Die Entschiedenheit deß Sohnes reizte ihn maßlos. Ein Weib, das ihn so beherrschte, mußte die raffinirtesie .«kokette sein. Er fürchtete das Schlimmste. Im Geiste sah er schon die geschminkte Choristin mit der Barrisonsrisur und der heraus fordernden Toilette vor sich stehen. Aber er war gewappnet, ihr zu begegnen, er — ja, das war er! Bei Tagesanbruch erreichte er Berlin, warf sich in einen Taxameter und hielt nach einer halben Stunde am Ziel. Doch sein Klingeln und Pochen war vergeblich. Der Herr Sohn schien noch tief in den Federn zu liegen. Nach geraumer Zeit erschien hinter dem Guckloch der Thüre ein ungekämmter, runz liger Frauenkopf, der, wie sich nach längeren Verhandlungen er. gab, der Wohnungswirthin angehörte und von dessen Lippen ihm barsch vermittelt wurde, daß der „möblirte Herr" seit gestern Abend weg sei und über die Feiertage fortbleibe, — wo, wisse man nicht. Vor dem geängstigten Vater stiegen wie Gespenster alle Möglichkeiten auf. Der Gedanke an eine Ferientour war ihm zu harmlos . . . Heimliche Flucht? Entführung? — Hatte Max entführt oder — war er entführt worden? Der Professor traute den Großstädterinnen nicht . . . Sollte er sich an ein Detectiv- bureau wenden? Wenn er sich nur zuvor mit Jemand verständigen könnte, der die Berliner Verhältnisse kannte. Er überdachte seine Be ziehungen. Es genirte ihn doch, den Sohn bloßzustellen. Jetzt läuteten die Frllhglocken von allen Kirchen. Die Welt stadt erwachte im Osterlichte. Dieselbe Morgenstunde war's gewesen, in der er einst gegen den Freund in verhängnißvollem Kampf seine Geistesrichtung verfochten. Er trat in ein Cafv und durchflog den Kirchenzettel der Zeitungen. Wenn er sich ganz heimlich unter Wenkhausen'» Gemeinde mischte, um den 2SV2 igem Ruck die er» Satz („Des He'.oen > faßlicher zu ge- on seiner Eigenart Nicht blos von ist die Wonne des zesch-ildert worden jNg gebrachte, vor- lwbocnthema: Ostara, Ostara, der Erde Mutter, lasse diesen Acker wachsen und grünen, ihn blühen, Früchte tragen, Friede ihm! n FrievenMttk, des >er Gcdankengang der , 1 kleine en, Baß- L-Trom Militär - arfen und iz großen n, möglich ufführunq ndniß der „Kiwitt!" so röp") he dreemoal. Alten 'mal wiederzusehen? . . . Doch nein, — da hätte er nicht still zu halten vermocht, er kannte sich, — es hätte ihm passiren können, daß er mitten in die Predigt hinein von seinem Platz« aus laut opponirt hätte. Da faßte er einen Entschluß. Er ver schaffte sich des Pastors Adresse und begab sich eilends in dessen Haus, das in der Nähe eines Parkes zwischen treibenden Bäumen lag. Er mußte ihn Wiedersehen und ihm seine Datersorgen ausschütten. Er hatte Heimweh nach der entflohenen Jugend ... Mit einem Gewaltstreich wollte er überraschen. An den Dienstboten vorbei, die ihm versicherten, der Herr Pastor empfange vor der Predigt nie Besuch, lief er ungemeldet durch die Thür, hinter der er das Studirzimmer vermuthete. Aber eS war gar nicht das Studirzimmer, sondern die Vogelstube des alten Herrn, in der in großen, sonnenbeschienenen Käfigen zahl lose Eanarienvögel, Dompfaffen, Stieglitze und Finken hüpften. Uno zwischen den Käfigen stand nicht der Herr Pastor, sondern — Hcnd in Hand mit einem mit geschmackvoller Einfachheit gekleideten, reizenden jungen Mädchen, aus dessen Gesicht die guten braunen Augen des Pastors lachten, — der verlorene Sohn, sein Max. Sie mußten alle Drei kein Wort zu finden, und die jung« Dame, die als Haustochter — nach des Professors Meinung — zuerst hätte Auskunft geben können, huschte davon wie ein Vögelchen. Dann aber erschien Wenkhausen und schloß freude- strahlend d.,i Eindringling in die Arme. „Aber, lieber Freund, — da ich grundsätzlich vor der Predigt keinen Besuch empfange, heiß' ich Dich nur willkommen und alle weiteren Ergüsse ver- sporen wir auf einen Spaziergang vor Tisch. Du bleibst selbst» ES wird von Hörnern, Bratschbwl und breitet sich allmählich über dvt« bildet gleichsam den Ausgangspur,! chiedenen Seiten der Heldcnersche. I Auch im späteren Verlaufe der Tr,v in mannigfacher Modifikation untje Rein musikalisch genommen ist birst . gelungene. Weniger vermag un. Eichen sittehrt Mrbe. Die Westfalen opferten lkr Ostara im April einen Ochsen. Dieses erzählt der Pastor Paulus in der Geschichte des Möllenbecker Klosters; er schreibt: Jährlich um die Zeit, wann die Juden und hernach die Christen ihre Oster- estc hielten, wurde dem Götzen Ostara ein Ochse geopfert. Die Stadt Osterode im Harz hat ihren Namen von der Göttin Ostara. Daß sie hier verehrt wurde, bezeugt auch eine Sage von der Osterjungfrau, nach welcher in den Trümmern einer vor dem Harzthore auf einem Hügel gelegenen Burg eine wunderbar schöne Jungfrau verzaubert liegt. 'Die arme Ver zauberte kann nur einmal alljährlich am Ostersonntag aus ihrem Kerker hervorgehen. Dann erscheint sie überaus schön in schnee weißem Gewand, wandelt langsam vor Sonnenaufgang dem nahen Bache zu, wäscht sich darin und wartet, ob sie Einer erlöse. Viele haben sie schon gesehen, und Mancher hat Geschenke von ihr bekommen, aber es hat noch keiner mit ihr durch die eiserne Thür kommen können, die ihr Gewölbe verschließt. Spuren des Ostaracultus will man noch in manchen Gegenden finden. Unweit des Meißner in Hessen, im Felde des Dorfes Hilgershausen steht eine 80 Fuß hohe Felsenwand, unter der sich eine Höhle öffnet, der sogenannte „hohle Stein". In diese Höhle tragen am zweiten Ostertage Burschen und Mädchen der benachbarten Dörfer Hilgershausen und Kammerbach Sträuße von Frühlingsblumen als Opfer, trinken von dem Wasser des kleinen Sees, der sich in der Höhle befindet, und nehmen in Krügen für die Ihrigen davon mit nach Hause. Ohne Blumen wagt Niemand hinabzusteigen. Im Kloster Corvei an der Weser ist uns ein altsächsischer Bardenchor erhalten, der auf die Verehrung einer Göttin Ostara hinweist; er lautet: Lostar, Lostar, eoräsiau rnockor xeuue tbese uoera vaxecmckra »nck virckkeuckra oa oivenckra, eluienckra kricka siina? Isiat bis ^rckb si gekricUrock, Daß seine Erde sei gefriedet, »QÜ sieo si xeborguo, und sie sei geborgen, ÜS is sialixe wie die Heiligen, tbe on koekeuurn sink die im Himmel sind. Aus diesen Versen geht hervor, welch' großen Einfluß man der Göttin Ostara als der des aufsteigenden Lichtes, der Morgen- röthe wie des Frühlings auf den Feldbau zuschrieb, und daß ihr zu Ehren einst bedeutende Feste abgehalten wurden. Ein germanisches Fest der Ostara weiß uns Felix Dahn zu schildern: Es ' --- - - - Ich Ich Ich Es Dat heet") so vol: „Weest") still!" ,Nu Nimmt de erst April! kam der Hirt vom Anger und sprach: Der Lenz ist da! sah sie in den Wolken, die Göttin Ostara. sah das Reh, das falbe, der Göttin rasch Gespann, hörte, wie die Schwalbe den Botenruf begann. brach das Eis im Strome, es knospt der Schleedornstrauch; So grüßt die hohe Göttin, grüßt sie nach altem Brauch. Da ziehn sie mit den Gaben zum Hain und zum Altar, Die Mädchen und die Knaben, der Lenz von diesem Jahr, Das Mädchen, das noch niemals im Reigentanz sich schwang, Und doch vom Knabenspiele schon fernt ein scheuer Drang. Der Knabe, der noch niemals den Speer im Kampfe schwang. Und dem der Glanz der Schönheit doch schon zum Herzen drang. Sie spenden goldnen Honig und Milch im Weiheguß, Und fasten und umfangen sich in dem ersten Kuß. Und durch den Wald, den stillen, frohlockt es: Sie ist da? Wir grüßen Dich mit Freuden, o Göttin Ostara! Mit der Göttin Ostara hängt auch die Zauberkraft des Osterwassers zusammen. In Mecklenburg meint man, das Osterwasser habe nur dann Zauberkraft, wenn der Wind beim Schöpfen desselben von Osten nach Westen wehe. Da nun die Ostara als Sonnengöttin auch im Osten erscheint, so weiht ihr Hauch das Osterwasser. Das Osterwasser, mit dem man sich wäscht, muß unter strengstem Schweigen aus Buchen oder Flüssen geschöpft werden. Daß es um Mitternacht geschöpft werden muß, beruht auf heidnischer Ansicht, denn diese Zeit war ebenso wie der Mittag den auf der Erde weilenden und geschäftigen Geistern die günstigste. Deshalb durfte auch kein Wort ge sprochen werden, denn den frommen Geistern war jeder Laut verhaßt und nöthigte sie, den Ort zu verlassen. Das Oster wasser macht schön, heilt Krankheiten, besonders der Augen, Flechten, Ausschlag, schützt vor Behexung, hält, in die Stube gesprengt, alles Ungeziefer fern und erhält sich das ganze Jahr hindurch unverdorben. Und wer sich im fließenden Wasser badet, bleibt das ganze Jahr von aller Krankheit frei. Die Oster jungfrau bei Osserode im Harz badet sich jeden Ostermorgen in der Seese und d-shalb bleibt sie so jung und schön. An den ursprünglichen Cultus der Ostara, als einer Licht- und Sonnengottheit, erinnert noch heute die Gewohnheit unseres Volkes, in der Frühe des Ostermorgens hinauszuziehen, um von einem Hügel oder Berge aus den Aufgang der Sonne zu schauen, da dieselbe an diesem Morgen bei ihrem Erscheinen drei Freudensprünge the. n soll. Ursprünglich war Ostern das hohe und fröhliche Fröhf'-ngsfest. Erst später nach Einführung des Christenthums er'^jt es die kirchliche Bedeutung der Auf erstehung des Heindes. Die volksthümlichen Sitten und Ge bräuche sind noch P.ste des alten Frühlingsfestes. fähktin, des Helden Wahlstatt, Helden Weltflucht und Vollend' ..... . symphonischen Dichtung unschn^ erste Theil („Der Held") bringt «^ °"eristisch«S Thema. Kunst und Wissenschaft. Musik. Richard Strauß' „Ein Heldenleben". Frankfurt a. M und Berlin waren zuerst in der Lage, die ersten Ausführungen dieses neuesten Werkes deO neuen Berliner Hofopcrncapellmeisters in ihren Mauern veranstaltet zu sehen und dort wie hier be deuteten sie ein musikalisches Ereigniß ersten Ranges. Wenn Richard Strauß mit einer symphonischen Dichtung — eine solche ist auch das „Heldenleben", trotz der Bezeichnung „Symphonie" — auf den Plan tritt, so theilen sich die Schaaren der Musiker, Kritiker u. s. w. alsbald in zwei Lager und Heller Kampfruf ertönt hüben und drüben. Achtlos aber geht wohl Keiner an dem genialen Manne vorüber, der es ernst meint mit der Ton kunst. Wir wollen hier versuchen, dem geistvollen Werk uns sino irn et stuckio zu nähern und das Schöne und Gute an ihm anzuelkennen, es zu nehmen, wo wir es finden, un bekümmert um das Zischen der Widersacher des Componisten, unbekümmert um die lauten Beifallsbezeugungen seiner Freunde, an denen beiden es auch bei der Berliner Aufführung nicht gefehlt hat. Eine bestimmte heroisch« Figur, eine Heldengestalt ist es nicht, die Strauß bei der Concipirung seines „Heldenlebens" im Sinne hatte. Der Komponist stellt, wie Wilhelm Klatte in seiner Er läuterung dieses Werkes (Stuttgart, I. Schmitt) bemerkt, eine Idealfigur hin, an welcher sich die Zeichen menschlicher Kraft und Größe offenbaren, und veranschaulicht in einigen mit großer Lebendigkeit geschilderten Episoden charakteristische Aeußerungen des Heldenthums jener Idealfigur. Die Komposition, die ohne eine längere Erläuterung allerdings unverständlich bliebe, zerfällt in sechs unmittelbar zusammenhängende Theile, aus deren Uebcr- schriften „Der Held, des Helden Widersacher, des Helden Ge ¬ rücht. Es kamen cm'ch allerlei Späße Haber vor, man ließ sie Puppe zuweilen in ein Fenster schauen, dann zog der Tod ein in das Haus, doch konnte man sich durch Gelv lösen. In Königsheim bei Görlitz zog das ganze Dorf, Alt und Jung, mit Strohfackcln auf einen nahen Berg, den Todtenstein genannt, wo ehemals ein Götzenbild gestanden haben soll, man zündete oben die Fackeln an und lehrte heim unter dem Gesänge: Den Tod haben wir ausgetrieben, den Sommer bringen wir wieder. In der Flur von Leißling, einem Dorfe zwischen Weißenfels uns Naumburg, wurde dieses Fest noch in diesem Jahrhundert uefeiert. Beim Abzüge wurde gesungen: Nun treiben wir den Tod aus. Den alten Weibern in das Haus, Und bringen den Sommer herein. Den Mädchen Blumen und Maien. Sommcrrad, Sommerrad! Blümlein roth und grüne Saat, Des wollen wir uns freuen. Wir sehen, daß der Tod mit dem Winter durchaus identificirt und daß der Brauch des Todaustragens der Ueberrest der alten heidnischen Feier des Frühlingseinzuges ist. Den abzichenden Feind, den Winter, hat uns Goethe in seinem „Faust" vor trefflich dargestellt, wenn er sagt: Der alte Winter in seiner Schwäche Zog sich in rauhe Berge zurück. Von dort her sendet er, fliehend, nur Ohnmächtige Schauer körnigen Eises In Streifen über die grünende Flur. Unser Osterfest lrat an die Stelle des jüdischen Passahfestes und das Passahfest wurde erst nach dem Auszuge des israeliüschcn Volkes aus Egypten ein national geschichtliches Fest, rorhcc war es ein egyptisches Frühlingsfest. Heinrich Brugsch findet einen Zusammenhang des egyptischen Frühlings festes mit dem jüdischen Passah. Nach dem großen Kalender von Edfu fand in den ersten fünf Tagen, vom Neumonde des FrühlingsmondcZ an, eine eigenthümlichc Feier statt, das so genannte Dresden der Gerste. Durch diese Handlung, welche von priesterlichen Personen auf einer Tenne ausgeführt wurde, Ivies man symbolisch auf die Niederwerfung der Feinde, d. h. auf den Sieg des Frühlingsgottes über die winterliche Finsterniß hin, wobei man an den Lichtgott die Worte richtete: „Du hast deine Gegner geschlagen, sie liegen zu deinen Füßen, du hast sie wie Gerste ausgedroschen". Wir haben hier denselben Gedanken, die Vertreibung und Niederwerfung des Winters durch den Frühling, wie bei dem Brauche des Todaustragens. Wie die Frühlingssonne von der Gefangenschaft des Winters erlöst, so wurde auch das israelitische Volk von der egyptischen Knechtschaft befreit, und dieser Gedanke trat in dem Bewußtsein der späteren Juden bei der Feier des Passahfestes in den Vordergrund und das Frühlingsfest wurde zu einem national- geschichilichen Feste umgewandelt. Den Charakrer des Frühlingsfestes erkennen wir auch au- folgenden Worten; 2. Mose 5, 3 heißt es: Laßt uns hinziehen drei Tagereisen in die Wüste und dem Herrn, unserm Gott, opfern, damit er uns nicht überfalle mit Pest und Schwert. Im Alterthum hatten die Frühlingsfeste den Charakter eines Sühnfestes und auch die alten Deutschen brachten der Frühlings göttin Ostara verschiedene Opfer. Ter Name Ostern ist aus dem Sanskrit, aus der Wurzel uZolr entstanden, im Lateinischen ist es die Wurzel us (in nsore, wie das Perfecium ussi und das Supinum ustuin deutlich zeigen) und bedeutet brennen. Kurz vor Sonnen aufgang scheint ja diese Himmelsgegend oft, einem großen Feuerbrande ähnlich, in Hellen Flammen zu stehen. Ostara war vie Göttin des am frühen Morgen aufsteigenden strahlenden Lichtes, der im Osten erscheinenden purpurfarbenen Morgen- röihe, die darum bei den arischen Indiern auch Uscha hieß und als eine hochgeborene, goldige Göttin verehrt ward, die vom Alter unberührt, im glänzenden Gewanve, alle lebenden Wesen jeden Margen aus dem Schlummer weckt und den Häusern der Sterblichen mit schimmernden Schätzen naht. Es ist die Eos der Griechen, die in der Frühe mit ihren Rosenfingern den Schleier der Nacht von der schlummernden Erde aufhebt und den jungen thaufrischen Morgen aus der Finsterniß an das Licht hcrvorführt, es ist die in ewiger Jugendschönheit prangende Aurora der Römer. Das Fest dieser als freudige, heilbringende Erscheinung begrüßten Lichtgöttin Ostara fiel in den Frühling, in die Zeit, wo die wärmer strahlende Sonne neues Leben in Feld und Wald hervorruft. Daher heißt auch der Monat Aprils im Altdeutschen „ostararnanot,". Diesen Namen giebt uns der angelsächsische Geschichtsschreiber Beda Venerabilis an; dieser sagt: „Der Eastermonat, welcher jetzt Ostermonat genannt wird, hatte früher seinen Namen von einer ihrer (angelsächsischen) Göttinnen, welche Eostra genannt wurde und welcher sie in jenem Monat Feste feierten." An einer anderen Stelle sagt er: „Die Anglikaner nennen den Oster monat Eastermonat, und zwar von einer Göttin Eostra, der die deutschen Völker, als sie noch Heiden waren, zur Zeit des Monats April Opfer darbrachten. Der Angelsachse Beda lebte in einer Zeit (674—735), wo sich noch unzweideutige Spuren des ehe maligen Dienstes der Ostara vorfanden. lieber die Verehrung der Göttin sind wir ziemlich genau unterrichtet. Der Angelsachse feierte ihr Fest im Frühjahr und zwar, im April, also eben um die Zeit, in der die Christen das Fest der Auferstehung zu begehen pflegten. Dieses Fest der Ostara war nach Beda ein Fest der Freude, man freute sich der wiederauflcbenden Natur und brachte der Urheberin den innigsten Dank durch Opfer dar. Worin diese Opfer bestanden, sagt Beda nicht, indessen ist es wahrscheinlich, daß es die ersten Blumen des Jahres waren. An die Blumenspenden, welche ursprünglich der Ostara gebracht wurden, erinnern uns die Grundstücke in Hessen. An das in eine Domäne umgewandelte, ehedem der heiligen Jungfrau geweihte Nonnenkloster zu Germerode am Meißner mußte jährlich als ZinS ein Sträußchen Maiblumen abgeliefert werden, und wir wissen, daß die der heiligen Jungfrau geweihten Klöster in der Regel an solchen Orten angelegt wurden, die zuvor einer Göttin geweiht waren. Auch wurden der Göttin zu Ehren große Feuer angezündet, in welche man als Opfergabe Maiblumen warf. Bei den abgehaltenen Festmahlen zu Ehren der Göttin war der Festpokal mit Gänseblümchen geschmückt. Bei dem Städtchen Sinsheim (Baden) war der Göttin ein Oster holt (Osterholz) geweiht, in welchem sie besonders unter großen Dieses lieblich« Pastorale gehört mit zu-.i,'?^" ^llen der Partitur. „Das Brausen und Rausche umgiebt, das Gekrächz der Raben, das H»"- ^'^mes er innert ihn an Zeiten des Kampfes, doch er genossen, ziehen an seinem Geiste vorüber holden Gedanken entschwebt die Seele zu In dat bekloagens») hüt' noch völ Düsend 5«) upp de Welt. Just hebben'S em nu bisett't^), oahn' grootcn Prunk nn Zier; So hat he't ümmer wünscht sich, die ollinärk'sch b«) Cürassier. In d« sich infunn'n harren"), wär'n vull von Trurigkeit; Ook Kaiser Willem geew em dat allerletzt Geleit. Am sülwend») Dag hat lägen") — g'roud wären 't elben") Ioahr! — De groote Kaiser Willem ook upp de Dodenbahr! — „Wo Wald und Quellen rauschen", von Minschen man nix hört. Will Bismarck roh'n") un schloapen upp ewig ungestört." So sprök de olle Kiwitz im Oabensonnenschien"): „Dütt Ioahr legg'a wi keen Eier! Dat fall uns Truer sien! De Minschen goahn") un koamen"), so iS et Gott'S Gebot, Doch Een aß wie Fürst BiSmarck, de werd nich wedder") groot!" — *) Altmärkisch-plattdeutsche Mundart, deren sich Fürst Bismarck aus dem Lande im Verkehr mit den Landbewohnern gern bediente. ') zuiammengethan; ') liefen; Kibitz-Reichstag; Maulwurfs- Hügel; Präsident; sah; ?) Tolle; ') sonst; ") trägt; '") Vöqel; ") standen; ") er sieht sie an; ") Liebe; ") ries; ") heißt so viel ; süd; sagte er; ") traurig; sonst; neun und neunzig; mocüt' es sein; "') gefeiert; ") vergessen; gebrauchen; Eisen- Hand; '°) zerrissen; *') auch; ") draußen; sprachen; *") gestrebt; ") Lebtag; würde; zugleich; ") dazu; "y Leute; thaten; '') vollends ab; aß; ") gern; ") schmaust; ") doppelt; ") gut; ") giebt; ") gab; ") acht und vierzig; ") oberste; ") hatten sie auch; ") übten sie; ") fiel; ">) Reitern; ") Sense; ") festen Eich baum; ") beklagen; Tausende; beigesetzt; ") altmärkische; ") eingefunden; 'P selben; gelegen; ">) elf; ") ruh'n; ") Abend sonnenschein; ") geh'n; ") kommen; wieder; ") ruh'; zur Seite; Frau; Wallfahrtsort; Grab; ") betrübt; glaub «S unsl ") Name; ") vergißt. * * So roh'o<>) denn ut. Du Meister — to Sieten") von von Dien Fru!6») Een WallföhrtSortb») werd sicher dat Graw?») von Fried» richsruh! Un hebb'n 'S Di oft kedröwt") ook, glöw't^) unS man sicherlich: Dien Noam'n?») werd ewig glänzen; Dütschland vergilt^ Di nich! — loncellen angestimmt ^Orchester aus. Es dem aus die vrr- ennzeichnet werden, tritt dieses Motiv ßng wiederholt auf. Iheil der am meisten ""-"v Tichistfolgrnde, »Des Helden Widersacher", zu befriedigen Beziehungen seines Helden zur Al "An find Widersacher vom Schlage jener Auch dieser Satz leistet in den gref issonanzen das denkbar kühnste und bewunderungswücd«. mehr der großartige Orchesterkünstler, als Strauß. Wie virtuos er das moderne Orchester jAbdeln versteht (namentlich die Blasinstrumente), das i-stH Schade, daß dies allein das Manco am amusikalischem Inhalt nicht wettmachk. Der folgende khHz V'Des Helden Friedenswerke") bringt eine Reihe soa R'scenzen aus Strauß' eigenen Werken („Don Juan", „Mf - »Tod und Verklärung", „Till Eulenspiegrl" u .s. w.), /ompomst hat sich's also scheinbar ziemlich leicht gemacht. Wur scheinbar; denn die kunstreiche Eontrapunctik, die er hiei'endet, ist ein stattliches Stück gewissenhaftester Arbeit. An^ncheit unv Tiefe der musikalischen Ideen steht !xr let'bfcknnU dem ersten gleichwerthig gegenüber. Kalt, interpretirt W. Klatt« a. a. O- — stehk'^^^ Versuche, den Helden liebevoll abzukenktn, Aber bald gehen die Wogen der will" pfindungen zurück und es folgt ein Zuf'^-f Schalmeienklang deutet an, daß dem °es Landlebens ein friedliches Asyl gewordei rfrwde, der ihm sonst nur in flüchtigen Momenten "'j «ward, nimmt ihn jetzt ganz unter seine Fittiche: IV. H-u.,-S "mes kr auch -Kunden du -- einem solch Gefilden. In feierlichen Schritten steigt das Haup d) Trompeten empor, mit seiner Spitze in einem 2/" ^coroe des ganzen Orchesters gipfelnd, aus dem *!" Rauschen von Fahnen und Lorbeerzweigen, 'A Heldengrab senken, und wie knatternde Ehrensa wenigen feierlichen Harmonien tönt dann das Stück a Die Besetzung dek Orchesters ist folgende: Flöte, 3 Hoboen, erwl. Horn, 1 Ls-, L clarineite, 3 Fagott, Kontrafagott, 8 Hörner, 2 peten, 3 Posaunen, Tmor- und Baßtuba, Paukei und große Rührkrommel, Becken, große Tromm Streichquinttkt. Begreiflicherweise wird es r. Orchestern, die mindestens über 16 erste Geigen t. sein, das ungemein schwierige, interessante Werk bringen zu können. Sehr schätzbar ist für das verständlich unser Gast gleich Deinem Sohn, der ""H meiner werden will." s, , „Ja — aber — gegen Deine Tochter, — " ... '' Braut hätt' ich doch nichts einzuwenden > stotterte Steinfeldk. „ „Hast ja überhaupt von einer Braut nichts alter Freund, und Deinem Jungen stracks den 4k m Da hab' ich gerathen: Abwarten, bis der Alte '""nunst kommt und der Junge sein Examen sesteht,—«nken wir's ein . . ." ... In die Osterpredigt ging der Professor kroh^^'. er hätte doch zum Störenfriod werden könm^^ Spaziergang machte er mit. Und in der auferst?*" . sahen die beiden Alten ihren zerrisseuen Jugen? . ihrer glücklichen Kinder auferstehen, in deren Glaube und Wissen in der todesstarken Macht söhnte und verschmolz. Diese Liebe schlug auch i , Klüfte ihrer auSeinandergeheuden Denkart hinn?" "kuae zur Verständigung. Und kamen sie auch ins DiSputiren, so floß .'. ruhiger dabei als vor dreißig Jahren, und kof""^ die neugeschmiedete Freundschaft. , . Die Finkenhähnchen im Thiergarten aber sch"v"' ? triumphirten sie, daß ihr College in del Professoi""*" Recht behalte. . Und der Professor freute sich, daß er nun doch töchterchen ins HauS bekam, und lernte wieder, wc h"»*' Fest zu feiern. ist nicht sonderlich geeignet, auf star^drmMraft h,n- zudeuten. Gleichwohl ist der ganze Sa 3/ einer sthr ge schickten Verwebung der in ihm enthalt l km Liebes gespräch, in dem männliche Kraft und ? ngfraulichkeit in beseligendem Bunde sich vereinigen. W,n , gt „ wüste Lärm der Welt („Des Helden Wi^>' ) Idyll hinein, doch ohne Wirkung. Anders " Ar folgenden Scene: Trompetengeschmetter ruft zur "" Held stürmt auf die Wahlstatt, kühnen Mutheii'N^Af trauten Gefährtin treu im Herzen tragend. DaKwr Fernde zer schmettert, ist ja eigentlich selbstverstäni "d nach einem furchtbaren letzten Schlage, der vernichtend-^ Gegner meder- saust, hebt «in breit ausladender Siegesge""' Tondichtung W. Klatte's Erläuterung, okne die vielen Stellen der Partitur einfach ratllos g , bliebe. Man mag über Richard Strauß' Comp denken wie man wolle: Eins wird man den Tont."'A' . sprechen dürfen — den ungemeinen kUnsiltrischeu!!.' A allen seinen symphonischen Werken zu Tage tritt. , der bei der Berliner Aufführung des „Heldenleben''E" Liwih-Truer-Versammlung bi Jewer.*) To n 1. April 18VS. Von Hermann Robolsky, Wischenploan. In Ollenbörg'sch Land, doa wär ek, upp'n grooten Wischen- ploan, Doa bebben woll bunnert Kiwitz' sich letzt tosammendhoan i) Se harren't all' so wichtig un löpen?) hen un her, Aß wenn doa unner'n Himmel 'n „Kiwitz-NickSdag"») wär'; Un een oll'Kiwitzvoader, — manch'Joabr deff ick em kennt? — Stellt sich npp'n Mulwörfshügel*), aß wär' he Präsendent k>); Upp'n schwarten Kopp, doa wupple, — dat fach«) nu ut nich schlecht! — De spitze Noll?), de süss^) joa noal, hinnen weg l>e dröggt"), Un all' de annern VoggelS, w) de stunnen ") um em rum; He kickt jiim ") an ganz eernßhaft, — dat „leewePublicum". Un dann säh ") he sehr trurig ") Süß") wär'n wi ümmer lustig an düßen Dag un froh; Doch dütt Ioahr — näg'n un nängtig!-") — doa iS et nich , mehr to! — Wo dütsche Männer woahnten, — mucht 't wesenwo et will? — Bet ober 't Meer hebb'n 'S sieert^r) den Anfang von'n April! Den'r. will'n wi nich vergüten^); de krocht uns jenen Mann, Wie em noch hüt' to Doage manch' Land gedruken") kann, Un de tosammenfügte mit starker Jsenhand"), Wat ewig wär terrätenr«) im dütschen Voaderland! Oahn' em wär'n 'w noch nich eenig un wär'n ook»?) nich „Nation", De Völker ober buten'-v), de spröken") uns noch Hohn! BiSmarck hat sträwt»«) sien Läwdag") förr Kaiser un forr't Rick, Un dat uns' Dütschland stark wörr"), wenn ook „gesürcht't" toglick Wenn d' Kanzler harr GeburtSdag, denn kam'n wi Kiwitz' froh Un leggten bunnert Eier un eenen noch dorto"). De treuen Lüd'") von Jewer, de dhän^) se em bescheer'n, Bull'nSuffr?) weil se et wußten, dat he se eet") so geern") Un schmus't") dorto man Schinken, so schmeckt dat dubbelt") good "), Un gisst") ook Kraft den Minschen un woabren Heldenmoth! Ast't geew") noah „acht nn veertig"") in Preußen „Börger» wehr", l Wär BiSmarck in Schönbusen de böbberst") Commandeur. i Doa harr'n 'S ook") Cavall'risten; un öewten'S") „pflicht- r gemäß", i Feel") mancher von de RiederS ro) balkarisch upp't Gesäß. — I Nu hat des DodeS Seißelsc) den fusten Eekboom l-r) fällt,' darzüstellen. Das Mond an- ^läffe^'^'ck^^krgesta^ten"und'h^'klinge", wie sie wohl Jeder im Leben gelegentlich kenr,,« 'And-rsw,- durch theils scharfe und spitzige, theils s den Flöten und Hoboen läßt sich dajch^^"^^ gut illustriren; und was für hohl- u 'fe dahmter stecken, zeigen recht deutlich die leeren Quinte^""?' Wie Hunding vor Wotan's verächtlich" tobt zu Bode.i sinkt, so schüttelt auch unser Held i bärmliche Bande von sich ab. Den sc Gefährtin") hat Strauß vielfach stalten sich bestrebt, dabei aber auch "" und Gedankentiefe gelegentlich pre anderen Tondichtern, auch von Stra LiebeSglückes schon in glühenderen wie im „Heldenlebcn". Das hier in her von der Solovioline bereits ang< II.
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