Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1899
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18990424015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1899042401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1899042401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-04
- Tag1899-04-24
- Monat1899-04
- Jahr1899
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
HM» -Küfer Ferdfnastd H. den Kurfürsten Johann Georg I. olS Bunde-genossen gewonnen. Dieser je-voch wollte für die zu erwartenden Kriea-tost«» ein sicheres Unterpfand Haden, deshalb vervfimdtte ihm Kaiser Ferdinand II. dir Lausitz. Da aber die KrwgDtoPen, die sieh auf 70 Tonnen Goldes beliefen, vom Kaiser nicht gedeckt werden tonnten, so trat er unter einigen Bedingungen, di» sich auf die katholischen Institute bezogen, dir Lausitz 1636 an Gochsen ab. In großen Schaaren wandten sich die böhmische» Aus wanderer brsondert» nach Zittau, das von drei aus Löhme» herauSführenden Straßer -berührt toard. «Diese Stadt hatte auch um deswillen eine besondere Anziehung für dir Vertriebenen, weil in ihr die tschechische Sprache damals ziemlich heimisch war, es kamen daher hier besonders solche Vertriebene an, die nur der tschechischen Sprache mächtig waren. Starke Ein Wanderungen erfolgten in den Jahren 1622 und 1623, 1628 und 1661. Wie groß der Zuzug böhmischer Exulanten in Zittau gewesen sein muß, ettenitt man daraus, daß zu einer Gedächttrißfeier für Kurfürst Johann Georg II. zu einer böh mischen Gedächtnißpredigt sich gegen 1000 Exulanten ein sanden. Zittau ward nach und nach der geistliche Miitelpunct der nach der Lausitz auSgewanderten Böhmen; sie erhielten hier in dem ehemaligen Barfüßrrkloster einen Raum zur A b - Haltung ihrer Gottesdienste, in Zittau erschien ein böhmisches Gesangbuch und geistliche Schriften, die viel zur Er haltung des Protestantismus unter den heimlichen Lu:heranern in Böhmen -beitrugen. Im Laufe der Jahre verschmolzen sich die eingewandrrten Böhmen mehr und mehr mit den deutsche» Bewohnern und hielten sich auch zur deutsche» evangelischen Kirchengemeinde, so daß 1846 am 6. Februar der letzte böhmische Gottesdienst in Zittau gehalten ward. Das 4000 Thaüer betragende Kirchea vermögen sollte in seinen Zinsen dazu dienen, Brautleuten aus Exulantenfamilieu Ge schenke zu gewähren, das Erlernen eines Handwerks zu cr- kerchtern u. s. w., allein diese Art der Verwendung fand bei der obersten Kirchenbehörde kerne Genehmigung, das grsammte Vermögen ward dem Vermögen der Haupttirche überwiese». Unter den in Zittau eingewandrrten Exulanten befanden sich allein 22 adelige Geschlechter, viele Geistliche und Schullehrer, sowie andere Beamte, Bürger, Landleute und Gewerbtreibende. Auch die übrigen Süädte, Städtchen und die meisten Ortschaften der Lausitz hatten Zuzug aus Böhmen, nur Bautzen ward mög lichst gemieden, da sich hier «in katholisches Domkapitel befand. Wie aus dem Vorstehenden erhellt, ward hauptsächlich das ober« Erzgebirge, dos Elbthal, di« Lausitz und von dieser wieder die Oberlausitz von Len Ausgewanderten böhmischen Protestanten besiedelt, ei-izelne aber kamen auch bis in das Niederland hinab; als Beleg der letzteren 'Behauptung soll noch eines Exulanten gedacht werden, der sich nach mannigfacher Verfolgung in Leipzig nietderlirß, es war der Besitzer der Salomonisapothekc Martin Schüttel. Er besaß in Prag die Hosapotheke und war Kirchenoorsteher der evangelischen Gemeinde. Bevor er Prag um seines Glaubens willen verließ, hatte er schon durch den Krieg ansehnliche Summen Geloes verloren; als die evangelischen Prediger und diele Glieder der Gemeinde aus Prag vertrieben wurden, verschonte man ihn, sowie einige andere angesehene Protestanten. Schorle! hofft«, in seinem Gottesdienste auch un behelligt zu bleiben, doch der Jesuit Wille setzte es durch, daß er entweder katholisch werde oder auswandere. Dies wurde ihm emf dem Rathhaus« eröffnet, nran machte ihm Ver sprechungen, man bedrohte ihn, nichts koimte den Überzeugung--- treuen Mann erschüttern. Frei rmd offen erklärte er, daß er in iveltlichtvn Dingen dem Kaiser gern und willig gehorche, in Maubenssachen aber nur Gott allein. Die Folge dieser nrann- hastm Erklärung war, daß er innerhalb zweier Wochen aus- wavdern müsse, äber bereits nach acht» Tagen verließ er Prag und Böhmen, und damit einen werthvollen Besitz, nämlich zwei Apo- thckn, eine zu Prag, «ne zu Saaz, außerdem gingen ihm durch sek« Auswanderung bedeutende Schuldforderungen verloren. ^Milchst nahm Schotte! auf «in Jahr seinen Wohnsitz in DyM>en, dann kaufte er in Leipzig die Salomonisapotheke. Zwar Mitt er auch hier während des Krieges mancherlei Drang- sM allein er konnte hier ohne Gewissenszwang seines Glaubens , Die Folgen der «böhmischen Einwanderung waren für Sachsen in materieller und geistiger Hinsicht äußerst sezevsreiche. Dl« Schrecken des Dreißigjährigen Krieges hatten auch di« Bevölkerung Sachsens in ungünstiger Weise beeinflußt, daher war die Einwanderung der Böhmen zur Füllung der ent- stanidmen Lücken «ine sehr willkommene. Es lagen noch große Landstrecken unbebaut da, dicht« Wälder Leckten noch Las Ge birge. Hier war den Einwanderern «in Arbeitsfeld geboten, Las si« auch mit gutem Erfolge bebaut haben. Durch die Exulanten entstanden besonders im Erzgebirge neue Städte und Ortschaften, in den vorhandenen Städten bevölkerten sie die Vorstädte. Auch in sittlicher Hinsicht war das Kommen der 'Glaubens- und bibelfesten Exulanten eia Segen für die Lurch Len langjährigen Krieg -nm Theil verrohte Bevölkerung. Der Wein-, Obst-, .Hopfen- und Gartenbau erfuhr durch die Einwanderer eine wesentliche Förderung, das Gleiche läßt sich vom Bergbau be haupten, der durch sie an bisher noch nicht aufgeschlossen« Revieren in 'löhnender Weise getrieben ward. Das Gewerbsleben ward ourch sie im Erzgebirge, im Vogtland« und in Lrr Oberlauf! ) wesentlich gefördert, besonders war es die Weberei, Tuchmacherei, der Dau von musikalischen Instrumenten, die Erzeugung von Farbwaarm und die Verarbeitung von Metall«». Nach dem Eintritt friedlicherer Zeiten und größerer Toleranz trieben dir Ausgewanderten «inen lebhaften Handel nach Böhmen hinein. Durch alle diese Erscheinungen wuchs i.i Sachsen nicht allein die Devölkevung, sondern auch die Steuer- und Wehrkraft. Ebenso bedeutungsvoll, wenn nicht noch bedeutungsvoller, für Sachsen war 'der g ei stig « Ge w i n n, den die Einwande rung der protestantischen Böhmen mit sich brachte. Die rück- sichtNoseste Verfolgung wandte sich zunächst in der Hauptsache gegen die evangelischen böhmischen Geistlichen, die nicht nur d!« Träger der reinen lutherischen Lehre, sondern auch die Träger der geistigen Cültur waren. Liese gesianungstüchttgen, charakter- estrn Männer verließen Amt und Würde und wanderten mit den besten Gliedern ihrer Gemeinden zum großen DHeile nach Sachse«. Da sie hier seltener Pfarrstellrn erhielt«», so wurden ie Lehrer Lrr Jugend, Schriftsteller und Buchhändler. Von ihnen ging ein reicher Segen aus. Da aber auch die aus gewanderte» Gemeindeglieder in Ler Mehrzahl zu den ehren- ' Öftesten und -beständigsten Leuten gehörten, so kann man er- ahrunzsgcinäß annehmen, daß sie eine Zierde der in Sachsen neu gegründeten Gemeinden wurden. Don vielen Nachkommen böhmischer Exulanten weiß maa actenmäßig, daß sie in gewerb licher uns wissensckzafklicher Hinsicht Hervorragendes geleistet habe» und so zum Segen für ihre Umgebung -wurden. Noch in der Gegenwart ist dies der Fall und könnten Namen solcher Nachkommen, die heute noch Dieses Zeugniß beanspruchen können, aus allen Theilen Sachsens uno allen Gebieten menschlicher Thätigkeit genannt werden. Zwei Monate Gefängniß ha: vor einigen Wochen von der P o s e n e r S t r a f t a m m e r ein Mann als Strafe erhalten, weil er — die P o l e n p o l i t i k d e r p r e u ß i s ch e n R e g i e r u n g aus seine Weise zu fördern uchte. Formell freilich wurde die Strafe verhängt wegen Be leidigung des Oberpräsidenien von Posen, des Freiherrn von Wilamowitz-Möllendorf, und es mag stimmen — wir wollen das nicht untersuchen —, daß es der Jnterpretations- und Defi- niiionstunst geschickter Juristen möglich ist, den freiwillig gouver- ncmentalen Polenpolitiker eines Verstoßes gegen die Strafgesetze zu überführen; aber diese rein juristischen Erwägungen machen den Fall für die weitere Öffentlichkeit nicht entfernt in dem Maße bemerkenswert!), als es die Thatsache macht, daß das evcnruell vorliegende Delict mit einem aus ehrlichen nationalen Gründen geführten Kampfe für die Intentionen der Regierung zusammenfällt. Der Sünder ist der frühere preußische Officier Eduard Gold deck, der als verantwortlicher Redacteur der „Posener Zeitung" den höchsten Staatsbeamten der Provinz Posen in einem Artikel beleidigt haben soll. Da 2er Proceß demnächst, am 28. d. M., vor dem Reichsgericht als Be rufungsinstanz zur Verhandlung gelangt, hatten wir eine In formation für angebrachr, welche die Angelegenheit über die juristischen Momente hinaus nach ter politischen und menschlichen Seite erörtert. An dem Proceß ist in erster Linie eine zwar anscheinend rech: äußerliche, aber doch bedeulsame Erscheinung auffällig, deren Ursache Vieles in diesem merkwürdigen Gerichtsverfahren aufklären dürfie; es ist das die ungewöhnliche Beschleunigung der gerichtlichen Ahndung. Am 2. Februar veröffentlichte die „Pos. Ztg." einen von dem Angeklagten verfaßten Leitartikel „Die starke Regierung", in welchem die Thätigkeit des Oberpräsidenten v. Wilamowitz-Möllendorf in ironischer Form einer abfälligen Kritik unterzogen wurde. Wenige Tage darauf brachte das Organ der polnischen Hofpartei, dec „Dziennit", eine Notiz, die auf diesen Artikel hinwies und hinzufügte: „Diese Kritik Der „Pos. Ztg." werden wir in unserem Archiv auf bewahren für den Fall, daß die Staatsanwaltschaft gegen uns jemals einen Proceß wegen Beamienüeleidigung anhängig machen sollte." Ai» 7. Februar erhielt der -Autor eine Vorladung auf das königliche -Amtsgericht zu Posen. Dort wurde ihm mit- grtheilt, daß der Herr Oberpräsident auf Grund des Artikels „Die starke Regierung" Sirafantrag gestellt habe und daß die Staatsanwaltschaft in dem betreffenden Artikel eine Beleidigung des Herrn Oberpräsidenten in Bezug auf seinen Beruf erblicke. Die „Pos. Ztg." theilte ihren Lesern Liese Thatsache mit und fügte hinzu: „Diese Nachricht dürfte bei dem „Dziennit", der ja vor einigen Tagen bereits in einer von uns sofort richtig gewürdigten Denunciationsnotlz auf den incriminirten Artikel hinwies, freudige -Genugthuunz erregen." Auf dem Amtsgericht selbst gab der Herr Goltzbeck die Erklärung zu Protokoll, daß -der Inhalt des Artikels seiner Auffassung nach objektiv nicht beleidigend sei und daß dem Ver fasser jedenfalls jedes beleidigende Bewußtsein gefehlt habe. Bereits a m 10. F e b r u a r, Abends, ging dem Redacteur die umfangreiche Anklageschrift zu, mit dem Anheimstellen, sich innerhalb eines Tages zur Sache zu äußern. Der Angeklagte ersuchte um eine Verlängerung der Erklärungsfrist um fünf Tage, die durchaus erforderlich schien, um gegenüber den Ausführungen der Anklageschrift darzuthun, aus welchen Gründen das Vorhandensein einer Beleidigung zu verneinen sei. Kaum eine halbe Stunde, nachdem dieses Gesuch dem Gericht überreicht war, wurde dem Vertheidiger bereits die Ad le h n u n g desselben bekanntgegeben, welche auf die Einfachheit der Sach« gestützt wurde. Diese ablehnende Verfügung war zwar formell unangreifbar, da die Bestimmung der dem An geklagten zu gewährenden Frist in das freie Ermessen des Richters gestellt ist, immerhin mußte die eilige Förderung des Verfahrens in den weitesten Kreisen Aufsehen erregen. Der Termin zur Hauptvcrhandlung wurde auf den 21. Februar festgesetzt, so daß das ganze Vorverfahren die denkbar kürzeste Frist in An spruch genommen hat. So viel über die Einleitung des Processes. Im Proceß selbst ist vor allen Dingen hervorzuheben, daß sämmtliche Z e u g e n , die der Angeklagte vorgeschlagen hatte, abgelehnt wurden. Es waren dies der Vicepräsident des Staatsmini steriums v. Miquel, der Vorsitzende der Posener Handelskammer, der Oberbürgermeister von Posen, der Landtagsabgeordncte für den Stadtkreis Posen, der Stadtverordnetenvorsteher und einer der hervorragendsten Stadtverordneten. Ebenso wurden sämmt liche Brweisanträge des Rechtsbeistandrs abgelehnt. — Das Gericht billigte dem Angeklagten den Schutz des 8 193 zu. Es ettannte ausdrücklich an, daß der Angeklagte in seiner Beurtheilung deS Oberpräsidenien ko La Ii<1s ge handelt habe, es constattrtr, daß der Angeklagte eine durchaus ehrenvolle Vergangenheit hinter sich hab«, und erkannte trotz dem dem völlig unbescholtenen Mann gegcirüber, Lessen Motive als uneigennützig bezeichnet werden mußten, auf zwei 'Monate Gefängniß! Di« Beurtheilung deS Erkenntnisses a» sich ist füglich den Juristen zu überlassen, aber die politisch« Seite hat wieder allgemeineSJntereffe. Einem eifrigen ZeitungSleser wird es nichts Neues sein, daß gerade dir für die nationale Sache im Osten am eifrigsten rintretenden Kreise und Preßorgane ebenso wie der jetzt verurtheilte Redacteur, der übrigens die gemäßigt-liberale Zeitung von Anfang seiner Thätigkeit an in energisch nationalem Sinne redigirt hat, die politische Thätig keit des Posener Oberpräsidenien schon seit Jahren abfällig be- urtheilen; Blätter, wie die „Berl. N. Nachr.", die „Tgl. R-dsch." uno andere, haben zu vielen Malen geklagt, daß das locale Regi ment in der Provinz Posen die Polen nicht energisch genug anfasse und daß vie bisher geübte Praxis nicht geeignet erscheine, dem deutschen Bürgerihum Luft zu schassen und die Provinz vorwärts zu bringen. In der Provinz selbst ist diese Klage ganz allgemein, und mit Neid sieht man insbesondere nach Westpreußcn hinüber , dessen Oberpräftdium eine culturelle Thätigkeit ersten -Ranges mit größtem Geschick und Glück ent faltet. Daß solche Stimmungen dann endlich auch einmal in der Localpresse erörtert werden, kann doch schließlich nicht auf allen, denn glücklicher Weise finden sich ja unter den deutschen Journalisten immer Männer, die trotz der Gefährlichkeit gerade eines solchen Unternehmens davor nicht zurück schrecken, auch wenn es sich nicht um «ine Sensation handelt. Und das war hier durchaus nicht der Fall. Selbst wenn inan also die Form des incriminirten Preßangriffes für verfehlt erschien will — die Thätigkeit des Oberpräsiventcn war scharf ironisch besprochen —, so wird man doch mit dem verurtheilcnden Gerichtshof die lautere Absicht an erkennen müssen. Es ist eben hier der merkwürdige Fall ein getreten, daß der Redacteur eines häufig oppositionellen Blattes für die Regierungspolitit einzutreten glaubte, indem er ihren be rufenen Vertreter angriff — erst von diesem Standpunkte aus erscheint die entehrende Strafe in ihre rechte Beleuchtung ge rückt, und das Aufsehen, welches der vorläufige Ausgang des Processes hervorgerufen hat, erklärlich. Der Umstand, daß in diesem Falle bei einer Besprechung der Lage in der Ostmark die angegriffene Person, deren Ehren haftigkeit übrigens ausdrücklich als unzweifelhaft hingestcllt wurde, gar nicht zu ignoriren war, daß vielmehr, wie vorher auseinandergesetzt, hier das Persönliche zum Sachlichen wurde, und daß dem Angeklagten an -Gcrichisstelle ausdrücklich die Uneigennützigkeit seiner Motive zugestanden worden ist, muß dem Vorgehen des Angeklaglen den Schein der Bösartigkeit nehmen, der sonst häufig persönliche Attacken umgiebt und strenge Strafe erklärlich erscheinen läßt. Majestätsbeleidiger kommen zum großen Theil nicht ins Gefängniß, sondern auf Festung — nun, ein Oberpräsioent ist Doch immer noch kein König. 27. Deutscher Aerztetag in Dresden. (Fortsetzung.) ». Tres-cn, 22. April. Am heutigen zweiten dtzungsiage wurden die Berathungen abermals in der neunt^ Morgen stunde eröffnet, und zwar theilte der Herr Vorsitzende Kreis- Medicinalralh l)r. Aub - München mit, daß in der gestrigen namentlichen Abstimmung über die freie Arztwahl durch die Krankencassenmitglieder 107 Delegirte mit 12 065 Stimmen für und 29 Delegirte mit 1538 Stimmen gegen dieselbe gestimmt Härten. Darauf referirte Herr I)r. H e i n tz e - Leipzig Uber Die Cenrralhilfscasse und theilte dabei mit, daß in derselben nunmehr auch eine Wirtwencass: vorgesehen worden sei und die Centralhilfscafse in Zukunft den Namen „Versichcrungs- Anstalt für die A e r z t e D e u t s ch l an d s" führen solle. Trotzdem die Casse von größtem Vorrheil sei, weise deren Mi:- gliedcrbestanv nur 497 Namen auf, was gegenüber einem Be stand von 25 000 Aerzten in Deulschland eine sehr geringe Zahl sci. Zum nächsten Puncte der Tagesordnung „Bericht der Lebensoersicherunzscommission" referirte ebenfalls Herr vr. Heintze - Leipzig und führte dabei aus, daß es dem Interesse eincs ständigen guten Einvernehmens zwischen den deutschen Ledensoersicherungsgesellschaften und dem deutschen Aerzte- vereinsbund widerstreite, wenn, wie es geschehen sei, ärztliche Vereine durch Beschlüsse ihre Mitglieder verpflichten, höhere Honorarsätze zu verlangen, als durch die gemeinsam vereinbarten Bestimmungen festgesetzt sind, nämlich 10 c// für vertrauens ärztliche Atteste bei Untersuchung im Hause des Arztes. Die pekuniären Interessen der Aerzte litten sicher darunter, wenn die gesummten Untersuchungen eines größeren Gebietes in die Hände eines einzigen Arztes gelegt werden würden, wie es bereits im Nahegebiei geschehen sei. Es wäre also gänzlich un zulässig, vertragsmäßige Vereinbarungen zwischen Aerzten und Lebensversicherungsgesellschaften über Honorare für vertrauens ärztliche Untersuchungen ohne Weiteres durch Vereinsbeschlllsse aufzuheben. In der Besprechung dieses Gegenstandes ergeben sich Momente, welche zur Absetzung der weiteren Berathung von der Tagesordnung führten. Sodann sprach Geh. Sanitäts rath vr. Wallichs-Altona über die Stellung der Aer-zte zur Novelle zum Jnvaliditäts- und Altersversicherungsgesetz und beantragte schließlich, der 27. deutsche Aerztetag wolle sich mit folgenden Leitsätzen einverstanden erklären: ,,I) Die Verwaltung der Kranken- und Jnvaliditätsoersichcrung (durch Versicherungs ämter) muß eine gemeinsame sein, und zwar sollen deren Organe zu gleichen Theilen aus Arbeitgebern und Arbeitern unter dem Vorsitz eines Unparteiischen bestehen. 2) Ein Arzt muß Mit glied dieser Derwaltungskörper der Anstalten sein. 3) lieber jede beabsichtigte Veränderung der -Gesetze, soweit sie Aerzte betreffen, sind die ärztlichen Standesvertretungen vor-her zu hören. 4) Jede Art ärztlicher Thätigkeit sm Jniereffe Ker Jttöalikitüt-s Versicherung kann nur von in Deutschland approbirten Aerzten auLgeübt werden. 5) Die von den Rentenbewerbern «in- j ureichenden ärztlichen Attest«, für welche ein Formular zu ver einbaren ist, können von jedem Arzte ausgestellt werden. Sic ind Ken Verwaltungsbehörden (nicht den Versicherten) ein zuhändigen. 6) Die Kosten derselben trägt die Anstalt." In der Debatte über diesen Gegenstand sprach sich u. A. Herr vr. Sachs- BreSlau dahin aus, daß in -Schlesien seitens der Versicherungsanstalten alle in den Thesen ausgesprochenen Wünsche der Aerzte erfüllt worden seien unk daß das Verhältniß der schlesischen Versicherungsanstalten zu den Aerzten übrrhaupr vorbildlich für das ganze deutsche Reich sein könne. Des Weiteren wurde auch der Wunsch laut, über den ganzen Gegen stand zur Tagesordnung überzugehen und Herr vr. Franz- Schleiz äußerte, Herrn vr. -Sachs «ntgegentretend, u. A., den Aerzten sei es bisher unmöglich gewesen, sich bei der thüringischen Versicherungsanstalt, deren Sitz Weimar ist. Gehör und Be olgung ihrer Vorschläge zu verschaffen. Herr vr. Lent-- ?öln a. Rh. beantragte, im Anschluß an das Referat des Herrn Sanitätsrathes Wallichs-Altona den geschäftsführenden Ans chuß zu beauftragen, die bisherigen Beschlüsse und die in der Besprechung hrrvorgetretenen Vorschläge der Reichsregierung und dem Reichstage bezw. den Vorständen der -Alters- und In validitäts-Versicherungsanstalten in geeigneter Weise zu unter breiten. Die -Beschlußfassung ergab die Zurückziehung des ersten der obenerwähnten Leitsätze seitens des Antragstellers uns die Veränderung des zweiten Leitsatzes in folgenden Wortlaut: „Im Vorstand jeder Versicherungsanstalt muß ein Arzt als Mit glied sein", und die Annahme der übrigen Leitsätze, sowie des ebenfalls vorstehend skizzirten Antrages Lent. Der nächste Bcrathungsgegenstand behandelte einen Antrag der Herren vvr. Eulenburg-Berlin, Lent-Köln und Wallichs - Altona auf Einleitung einer Erhebung über dieSchädenderCurpfuscherei. Der Antrag lautete: „Der Aerztetag wolle beschließen: Eine Erhebung von Nachrichten über die Gemeingefährlichkeit der Curpfuscherei im deutschen Reich (ausschließlich Preußens und Sachsens, für welche diese Erhebungen bereits eingeleitet sind) durch Fragebogen zu ver anstalten. Die Einleitung der Erhebung und die Verarbeitung des eingehenden Materials wird einer fünfgliedrigen vom Aerztc- tage zu wählenden Commission übertragen." Der Antrag wurde zum Beschluß erhoben und in die Commission die Herren VVr. Flurschütz - Gotha, Heintze- Leipzig, Weiß-München, Lindmann-Mannheim uno Deahna. Der nächste Punct der Tagesordnung betr. „Die von den Unfallstationen dem ärztlichen Stande drohenden Ge fahren" wurde von der Tagesordnung abgesetzt, weil die zur eingehenden Berathung des Gegenstandes nöthige Zeit mangelte. Die hierzu aufgestellten Leitsätze lauteten: „Die Einrichtungen zur Beschaffung erster ärztlicher Hilfe bei Unfällen oder plötz lichen Erkrankungen (Rettungswachen, Unfallstattonen, Sanitäts wachen) sind nur dann geeignet, gleichmäßig die Interessen des Publikums wie auch der Aer-zte wahrzunehmen, wenn sie 1) einer ärzrlichen Oberleitung unterstehen, wenn 2) in allen Fällen, sei es in der Wache selbst, sci es am Orte des Unfalles, die Hilfe nur durch approbirte Aerzte geleistet wird, 3) wenn sie sich daraus beschränken, ausschließlich die erste und nur einmalige Hilfe zu gewähren, 4) wenn die Theilnahme an dem Rettungsdienste sämmtlichen Aerzten, die rs wünschen, gestattet wird, 5) wenn sie im Stanve sind, dafür zu sorgen, daß Verletzte oder Schwer trante möglichst schnell und in zweckmäßiger Weise in ihre Wohnung oder in ein Krankenhaus geschafft werden können. Es ist unstatthaft, daß mit den Wachen Privakkliniken verbunden sind, und daß für die Wache in aufdringlicher Weise Rcclame gemacht wird." Ferner wurde von der Tagesordnung abgesetzt ein Antrag des Herrn vr. G o e tz - L.-Plagwitz, welcher lautete: „Nachdem bekannt geworden ist, daß die Vorberüthungen über die Aenderung der ärztlichen Prüfungsordnung die Einführung eines „praktischen Jahres" nicht gezeitigt haben, erklärt der 27. deutsche Aerztetag, daß er die Einführung eines praktischen Jahres für die jungen Aerzte für weitaus wichtiger hält, als alle übrigen vor geschlagenen Aenderungen der ärztlichen Prüfungsordnung." Zu erwähnen ist noch, daß die gestrige Wahl des geschäfts führenden Ausschusses, an welcher sich 139 Delegirte be- theiligten, folgende Herren ergab: ' vvr. A u b--München, L ö b k e r - Bochum, Lent-Köln, Wallichs-Altona, H e i n tz e - Leipzig, Pfeifer-Weimar, Landsberger- Posen, Kraller - Greifswald, Wagner- Konigshütte, Siegel- Stuttgart, Lindmann - Mannheim und Merkel- Nürnberg. Damit war das Arbeitsprogramm erledigt und der 27. deutsche Aerztetag wurde um 12 Uhr Mittags geschlossen. Mittags 1 Uhr bot die Stadt Dresden den Delegirte» auf dem königl. Belvedere ein Frühstück dar. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement -es Enltus und öffentlichen Unterrichts: Zu besetzen: eine ständige Lehrerstelle an der Schule zu Zschorlau. Collator: die oberste Schulbehörde. Ein kommen: 1200 -(/ Anfangsgehalt, 150 Wohnungsgeld, 90 für Fortbildungsschulunterricht und 36 für Turnunterricht. Die Aufstellung einer Gehaltsstoffel ist im Gange. Dorschrifrs mäßige Bewerbungen sind bis 15. Mai an den königl. Bezirks- schulinspector vr. Förster in Schwarzenberg einzusenden. — Erledigt: die 2. ständige Lehrerstelle in Gersdorf bei Leisnig; Collator: die oberste Schulbehörde. Einkommen — außer freier Wohnung mit Garten — 1500 Bewerbuags gesucht von auch musikalisch befähigten Lehrern sind bis 13. Mai bei dem königl. Bezirksschulinspector für Döbeln, Schulrath Mushacke, einzureichen. Drauf warst du fort, Loch war der Thurm Noch da in blankem Schein; Ich ging die andre Seit' hinab, Da war ich ganz allein. »Dann kam dar Scheiden oft genug, Gott weiss, wie manches Mal! Mein Herz, daS blieb dort oben stehn, Sieht von dem Berg inS Thal. Da-Dorfim Schnee. Still wie unter weichem Flaum Liegt daS Dorf im weißen Schnee; Büchlein schläft am Erlensaum, Unterm EiS der blanke See. Weiden stehn in weißem Haar, Spiegeln all ihr Haupt im Schlaf; Alle- ruhig, kalt und klar. Wie der Tod, der sicher traf. Weit, so weit das Auge sieht, Nicht «in Laut, ein Leben-Hauch, Doch zum blauen Himmel zieht Sacht empor d«r blaue Rauch. Schlafen mvcht' ich, wie der Baum, Sonder Lust und sonder Schmerz, Doch der Rauch zieht wie im Traum Still mich heimathwürt». Hell durchs Fenster. Hell durch- Feaster Sonnenschein Lchrint bi» tief in- Herz hinein; Wa» da kalt ist, dumpf und weh, »Haut «r »»-wir Si-und Schnee. Winters Thräne rann und rann, Frühlingsathem weht mich an, Kinderlust, so frisch wie Thau, Sinkt auf mich vom Himmel blau. Noch ist's Zeit, o kommt herein, Himmelsblau, Lenzsonnenschein, «Lacht die alte Heiterkeit Tief ins Herz — o, noch ist's Zeit! Es geht bei solchen Uebersetzungen sehr, lehr viel verloren, und gerade die besten Stücke sind am Wenigsten herauszubringcn. Von der Vielseitigkeit und Reichhaltigkeit des „Quickborns" wird man sich «inen Begriff machen, wenn ich erwähne, daß er außer persönlicher Lyrik, wie die mitgetheilte, Volkslieder, namentlich erotische, von wunderbarer „Echtheit", Kinderlieber („Voer be Goern", auch einzeln erschienen), die bei aller Schlichtheit doch oft wahrhaft tiefsinnig sind, Balladen, theils historische, theils Gespensterballaden, von geradezu genialer Prägung, Bilder aus dem Thierleben, die Hebbel als „Spitzen des lyrischen HumorS" bezeichnete, Idyllen, Volkstypenschilderungen, Schwänke, Sprüche, Priameln und Kettenreime, endlich größere lyrisch-epische Dich tungen, poetische Erzählungen voll feiner Charakteristik und mit treuer Wiedergabe de- Milieus, vor Allem Ler Natur enthält. Man kann sagen, ganz Dithmarschen, ganz Niedersachsen lebt und wobt in diesem einen Buche. Nach der Vollendung des „Quickborn»" verfiel Klaus Groth zu Lütjenburg in ein« schwere Krankheit. Halb genesen, ging er dann nach Kiel, wo er enthusiastisch ausgenommen wurde, darauf mit einem Reisestipendium nach Hamburg, Pyrmont und Bonn. In der Rheinstadt blieb er länger« Zeit, machte von ihr au» eine Reise den Rhein hinauf in die Schweiz, verkehrte viel mit Ernst Moritz Arndt, Dahlmann, Simrock, Otto Jahn u. s. w. und wurde 1826 von der Universität zum Ehrendoktor der Philo- ! sophi« promovirt. In Leipzig, wohin er sich dann begab, lernt« er Gustav Freyiag kennen und war öfter bei der Familie Härtel eingeladen — er ist sein Leben lang ein Musikschwärmer und mit seinem Landsmann Johannes Brahms — Brahms' Vater stammte aus Heide — sehr befreundet gewesen. Von Leipzig ging's nach Dresden, wo er mit Auerbach, Otto Ludwig, dem Grafen Baudisfm und Len bekanntesten Künstlern zusammenkam. Darauf kehrte er nach Kiel zurück und -verheirathete sich im Jahre 1858 mit Doris Finke, der Tochter eines Bremer Grosskauf- manns. In demselben Jahre habilitirte er sich an der Kieler Universität für deutsche Sprache und Literatur. Professor wurde er 1866 unter der österreichischen Verwaltung, dir preußische Re gierung verdoppelte später sein Gehalt, was er wohl gebrauchen konnte, da das Vermögen seines Schwiegervaters durch den Krieg von 1870 verloren ging. Seine Ehe war äußerst glücklich, leider aber ward seine Frau 1864 von einem Lungenleiden befallen, an dem sie 1877 starb. So war, nachdem seine Söhne herange- wachscn, Einsamkeit das Loos des Dichters. -Geschaffen hat er nach seinem „Quickborn" zunächst „Ber- telln", plattdeutsche Erzählungen, mit denen er die plattdeutsche Prosa ebenso neu begründete, wie «inst die Poesie. Sie sind gegen Fritz Reuter's Werk« nicht aufgekommen, und der Mecklenburger war unzweifelhaft der größere Erzähler und Humorist. Doch aber stcck-t in Klaus Groth's Geschichten unbedingt sehr viel Poesie, genaue Kenntniß des Volkes, vortreffliche Charakteristik, so daß sie immerhin größeren Erfolg verdient hätten, als sie ge habt haben. Die größeren Erzählungen heißen „Detlef" (spielt 1848/50 während der schleswig-holsteinischen Erhebung), „Um de Heid" (Zeit Napoleon'S I.), „Trine"; kleinere sind in „Ut min Jung-paradis" vereinigt. Außer diesen Prosawetten gab der Dichter auch noch zahlreiche neue Gedichte, vor Allem aber zwei große epische Dichtungen „Rothgetermeifier Lamp un sin Doch- der" und „De 'Heisterkrog", Alles jetzt zum zweiten -Theil de» „Quickborn-" vereinigt. Die epischen Dichtungen sind sehr hoch zu stellen: der „Rothgeter" ist «in idyllische- Epo» wie „Her mann und Dorothea", aber durchaus keine Nachahmung, der „Heisterkrog" -ist eine moderne Schicksalsgeschichte, dem Stoffe nach Theodor Storm's viel späterem „Schimmelreiter" verwandt: beide Werk« bedeuten in gewisser Weise die Vollendung von Klaus Groth's Poesie. Leider sind sie wenig bekannt geworden; dem holsteinischen Dichter war später eben Fritz Reuter im Wege, der die populäreren -Talente besitzt, obschon er als Künstler Klaus Groth nicht gleichsteht. Man ging sogar so weit, Reuter als den einzig wahrhaft natürlichen Plattdeutschen hinzustellen, vergaß ganz, daß di« Mecklenburger und die Schleswig-Holsteiner zwei sehr von einander verschiedene Stämme sind, und verlangte vom Lyriker dasselbe wie vom Erzähler. Heute ist man gerechter ge worden, Reuter verliert an Boden, während Klaus Groth ge winnt. Kein Wunder, Werke, die rein poetische Formen geben, dauern immer länger als Romane und Erzählungen. Daß die vernünftigen Nieder-deutschen sich sreuen, daß sie „zwei solch: Kerle" haben, versteht sich von selbst. Heute ist die plattdeutsche Sprache lange nicht das mehr, was sie vor fünfzig Jahren war, und das Volksleben der niedersäch sischen Stämme ist von der modernen Gleichförmigkeitssucht in seinerEigenart stark hingeschwunden. So kann man Klaus Groth als den -Dichter betrachten, der berufen war, eine uniergehenbe Welt durch seine Kunst zu verewigen —das ästhetische Interesse überwiegt nun das unmittelbare am Leben. Aber der Stamme charakter der Niedersachsen ist freilich geblieben, ebenso das Stam- mesgefühl, und Las wegzuwünschen wäre auch wohl thöricht, denn eS hat mit dem politischen Particularismus nicht das -Ge ringste zu thun, ist im Gegentheil die sichere Unterlage des allge mein-deutschen Nationalbewusstseins. Ohne Heimath kein Vater land, wie man richtig gesagt hat. Daher kann der „Quickborn" noch immer eine nationale Aufgabe erfüllen, und man darf seinem Dichter an seinem Ehrentage mit gutem Gewissen das Zeuaniss geben, dass er, indem er seiner Heimath diente, einer der „deutsche sten" Dichter gewesen ist.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder