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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18961006014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896100601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896100601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-06
- Monat1896-10
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fest ab, wobei die Weide'schr Capelle concertirte. Den von A. Kuciß gerichteten Prolog trug Fräulein Schlegel ausdrucksvoll unv mit Derständniß vor und erntete den un- gecheckten Beifall deö sehr zahlreich anwesenden Publicum«. Sehr zart und innig sang Fräulein Geck „DaS Lied, da« meine Mutter sang", womit sie sich gleichfalls allgemeines Lob verdiente. Der von Herrn Enger arrangirte Tanzreigen wurde von den dethriligien Damen höchst elegant auSgeführt. Ebenso machten die gebotenen lebenden Bilder, wie auch eia einaktiger Schwank „Dir Tante aus der Provinz" allseitig den besten Eindruck. In einer Ansprache überbrachte Herr Hennig die Glückwünsche des oben genannten Verein« und bekämpste in begeisterten Worten die Lorurthrile, die man noch vielfach gegen daS Turnen überhaupt, wie gegen da« Damenturnen insbesondere hegt. Mit dem Wunsche, daß die Damenabtbeilung weiter gedeihe, schloß der Redner. -ss- Stahmeln, b. October. Der 1872 zu Grobendors geborene Miillergeselle Karl Dreßler in hiesiger Kunstmühle wurde heute Morgen beim Aufsehen von Kleie von den einstürzenden Säcken so unglücklich am rechten Unterschenkel getroffen, daß er einen Knöchel bruch erlitt. Nach Anlegung eines NothverbandeS wurde der Ver letzte nach dem Krankenhaus St. Jacob befördert. Rochlitz, 3. October. Am Freitag Vormittag hat sich die Gattin de« Oberlehrer« Br. hier in einem Anfalle geistiger Störung drei Treppen hoch in den Hof hinab« gestürzt, ist schwerverletzt aufgehoben worden und nach kurzer Zeit verstorben. Dir unglückliche Frau ist seit wenigen Tagen erst aus einer Jrrenheilansialt als genesen entlassen zu ihrem Galten zurückgekehrt. Sie begingen im Laufe dieser Woche das Fest ihrer silbernen Hochzeit. LelSuttz, 4. October. Der gefürchtete Einbrecher Ströer au- Klingenthal ist zur Beruhigung der Bewohnerschaft von der Polizei der Stadt und dem Gendarm Wetzel in VogtSberg verhaftet worden. Der durch frühere Gaunerstückchen bekannte Einbrecher hatte eS vor allen Dingen auf die Ladencassen abgesehen, wie die Einbrüche bei dem Droguist Bergmann, Kaufmann Beyer in OelSnitz und Bäckermeister Hübschmann in VogtSbtrg zeigen; indessen verschmähte Ströer auch Werth sachen nicht. DaS erbeutete Geld hatte er sich aufheben lassen, die Werthsachen hielt er versteckt. Ströer hat bereis gestanden. * Zwickau, 5. October. Der Webermeister Puschmann in Steinplciß, Mitglied der Zwickauer Weberinnung, feierte vorgestern sein 50jähriges Meisterjubiläum. Die Innung veranstaltet« dem Jubilar zu Ehren ein Festmahl und beschenkte den Jubilar. — Der Gemeindeälteste und stellvertretende Standesbeamte Wunderlichin RuppertSgrün wurde fernerweit für diese Aemter auf 6 Jahre gewählt und von der hiesigen königl. AmtShauptmannschaft in Pflicht genommen. — Nachdem sich neuerdings der Bezirks ausschuß bei der königl. AmtShauptmannschaft Zwickau für den Bau einer elektrischen Bahn zwischen den Städten Glauchau, Meerane und Erimmitschau ausgesprochen bat, hat sich nunmehr auch der Bezirksausschuß Glauchau in gleichem Sinn« entschieden. — Die 76jährige häusliche Arbeiterin verw. Auftel in Hartenstein bat jetzt 614 10 Altersrente nachgezahlt erhalten. — In Sachen der neuen Tarifgemeinschaft haben sich die hiesige» organistrten Buch drucker jetzt der Aufforderung des Gauverbandes Chemnitz gefügt und einen neuen Vertrauensmann für Zwickau und Umgegend gewählt. Bautzen, 2. Oclober. Gestern Nachmittag ist vom Zuge, welcher in Bautzen 12 Uhr 16 Min. abfährt, auf der Strecke zwischen Bischofswerda und ArnSdorf der Schaffner Lins euer während der Fahrt vom Trittbrett eines Wagens abgestürzt und hat hierbei mehrfache Verletzungen erlitten. Der Vorfall wurde bemerkt, der Zug fuhr eine Strecke zurück, nahm den Verunglückten auf und brachte ihn mit nach seiner Heimath- station Dresden. rd. Grotzrnhatn, 4. Oclober. Heute wurde der bisherige Director der Handelsschule zu Hainichen Candidat des höheren Schulamtes Ewald Püschrl in der Aula der Real schule in das Amt al- Director der hiesigen Handelsschule eingewiesen. »d. Strehla» 8. October. Der 16. BezirkSfeuerwehrtag der Amtshauptmannschaftea Grimma und Oschatz, der am Sonntag t» unserer Stadt abarhalteu wurde, verlies unter ungemein reger Betheilignng auf-Best«. Die im „Rathskeller" abgehaltenr Delegirtensitzung wurde von dem Vorsitzenden, Herrn Klug-Golzern, mit einem Hoch aus König Albert, den hohen Prolector sächsischer Feuerwehren, eröffnet. Im Namen der Stadt verwaltung hieß Herr Bürgermeister Burckardt die Wehrmänner in den Mauern Strehlas herzlich willkommen. Bon den Stadt vertretern wohnten außer dem Herrn Bürgermeister noch di« Stadt« räthe Klinger, Wenig und Hempel der Sitzung bei. Der Vorsitzende deS „Leipziger FeuerwehrverbandeS", Herr Horst Wolff, entbot dem Bruderverband einen markigen Wehr- mannsgruß. Au« dem sodann von Herrn Klug zum Vortrag ge brachten Jahresbericht ist Folgende« kurz hervorzuheben: Der am 13. November 1881 gegründete Verband bestand zu Ende deS BerbandSjahres au« 17 Wehren (18 freiwillige, 1 Fabrikfeuerwehr und 1 Pslichtseuerwehr) bei einer Einwohnerzahl von 56 402. Die active MannschastSzahl betrug 1257, dir sich aus den Wehren der Ortschaften Brandts, Colditz, Dahlen, Grimma, Golzern, HubertuS- bürg, Liptitz, Machern, Mutzschen, Nerchau, Oschatz, Polenz, Püchau, Strehla, Trebjen, Wermsdorf und Wurzen zusammensetzt. Hierzu kommen noch die beiden freiwilligen Feuerwehren Malkwitz und Zschadraß, sowie di« Fabrikfeuerwehr der Maschinenbauanstalt Golzern, welche erst kürzlich dem Verband« beigetretrn sind; eS ist somit der Verband zur Zeit 20 Feuerwehren stark. 186 Wehr- männer wurden für ununterbrochene Dienstzeit und treue Pflicht erfüllung mit dem königlichen Ehrenzeichen, dem Diplom de« Landes ausschusses oder dem Ehrenzeichen deS BezirksvrrbandeS je nach der Anzahl der Dienstjahre (25, 20 und 15 Jahre) ausgezeichnet. Dir gejammten Wehren sind mit 38 fahrbaren und 18 Handspritzen ausgerüstet. 11 Wehren stehen Spritzenhäuser zur Verfügung. Zu bekämpfen waren 38 Brände und zwar 20 am Orte der Wehren selbst und 18 außerhalb des Ortes. Der sodann vom Vicehauptmann Herrn Scheffler-Colbitz vorgetragene Cassenbericht zeigt, daß die Cassenverhältniffe im verflossenen Jahre für den Verband günstige waren. Bei der Ergänzungswahl de-Bezirksausschusses wurden die ausscheidenden Herren Branddirektoren Held-Trebsen und Kühnel- Oschatz, sowie die beiden Hauptleute Klug-Golzern und Richter- Grimma wiedergewählt. Die BerbandSsteuer wurde wiederum au" 10 pro Mann und Jahr festgesetzt. Herr Klug-Golzern berichtete darauf über die Inspektionen der Wehren Liptitz, Nerchau und Trebjen. Die Wahl des Ortes für Abhaltung des VerbandstageS 1897 konnte noch nicht definitiv festgestellt werden, weil zur Zeit noch kein bestimmter Antrag vorlag, so daß der Ausschuß beschloß, die Angelegenheit später zu regeln. Nach Erledigung diverser interner Verbandsangelegenheiten fand in feierlicher Weise die lieber« reichnng der Ehrenmedaille für 15 jährige treue Dienste im Berufe an 37 brave Wehrmänner statt. Am Nachmittag führte die seit 29 Jahren bestehende Strehlaer freiwillige Feuerwehr einen Sturmangriff auf ein Gebäude in exakter und sicherer Weise aus. * Meisten, 5. October. Der Elbgaubund der Stenographenvereine nach Gabel« derger hielt gestern hier unter dem Vorsitze deS vr meck. Greif-Radebeul seine diesjährige Versammlung ab. Von den 11 zum Bunde ge hörigen Vereine waren 7 durch Delegirte vertreten. Die Hauptgegenstände der Tagesordnung waren ein Vortrag de« derzeitigen VcrbandSvorsitzenden vr. Greif und ein Preis schreiben. Der Vortragende verbreitete sich über die beste Art der vom Bunde für die Stenographie zu treibenden Propaganda und streifte einige Fragen, zu denen der Ver band im sächsischen Gesammtverein Stellung nehmen wird. Dem sehr beifällig aufgenommenen Vortrage folgte «ine Debatte. Beim Preisschreiben wurde in Anbetracht dessen, ras; cS das erste im Bunde abgehaltene ist, die Aufgabe weniger hoch gestellt: 60 Worte pro Minute, 5 Minuten Dictät. Es wurden 12 Arbeiten abgegeben und erhielten Preise: vr. Greif-Radebeul, RatbSregistrator Bern hardt-Großenhain, Redacteur Wolf-Meißen, Goldarbeit«» Wehner-TrcSdcn (Fortschritt), Controlcur Grahl-Meißrn. .'lußcrdcm wurden Belobigungen dem Restaurateur Münch und Expedient Preißler-Meißen zuerkannt. Die Preise waren von den Vereinen Meißen, Kotzschenbroda und Rade beul gestiftet. Nachmittag« traf noch eine große Anzah Kunstgenossen, namentlich au« den Dresdner Vereinen, ein. Al« Vorort für das nächste Jahr wurde Großenhain gewählt b'. Radeberg, 4. October. In der Nähe der Koch L Kissig'schen Möbelfabrik sieb ein 8jährige« Mädchen am Freitag Nachmittag in die Röder und hätte sicherlich den Tod in derselben gefunden, wenn nicht im Augen blick der höchsten Gefahr der Weichenwärter Emil Mittag von bier au der Unfallstelle vorübergekommen und kurz ent- chloffen dem Kinde nach in« Wasser gesprungen wäre. Es zelang dem muthigen Manne auch, die kleine Ver unglückte dem nassen Elemente zu entreißen und den aufs Höchste bestürzten Eltern zu übergeben. — Dresden, 5. October. Der König ertheilte am gestrigen Sonntag nach dem Besuche de« Vormittags-Gottes dienstes Audienzen im königl. Residenzschlosse an die nach genannten Herren: Geh. Obcrbaurath Wankel, Medicinal» räthe vr. Era« und vr. Fickert, vormaligen AnstaltS- ffarrer in Hohnstein Keydel, Pfarrer vr. Günther in Brambach und RechnungSrath Kießling vom topographischen Bureau. Mittags 12 Ühr besuchte Sr. Majestät den General der Cavallerie z. D. Adolph Senfft v. Pilsach, um ibn zum 80. Geburtstage zu beglückwünschen. Nachdem Se. Majestät Nachmittag« an der Familientafel bei dem Prinzen Friedrich Mgust in Billa Wachwitz theilaenommen hatte, erfolgte Abends 6 Uhr die Abreise des Monarchen von Haltestelle Strehlen aus nach Rehefeld. Gleichzeitig reisten die Prinzen Georg, Friedrich August und Albert, der Oberhof marschall Graf Vitzthum v. Eckstädt, der Oberst v. Wilsdorf und der Flügeladjutant vom Dienst Major v. Larisch dahin ab, um an den in dieser Woche in den Rehefelder Revieren stattfindeuden königl. Jagden tbeilzunebmen. — Die Königin ist am Sonnabend Abend wohlbehalten in Umkirch in Bade» eingetroffen. — Dresden, 5. October. Von besonderem Jagdglück war der König auf einem Pürsckgange am Morgen deS 3. October auf Grillenburger Revier begünstigt. In kurzer Zeit erlegte derselbe 3 capitale Hirsche, 1 Acht-, 1 Zehn- und einen Vicrzehnender. — Der gcschäftSsührcnbe Ausschuß für die Errichtung eines König Al der t-DenkmalS erläßt nunmehr einen Aufruf zur Erlangung geeigneter Entwürfe für dieses Denkmal. Zugelassen sind nur Künstler, welche im Königreich Sachsen geboren sind oder dort wohnen. Für die Preisbewerbung stehen Preise in der Gesamintsumme von 12 000 zur Verfügung. Das Preisrichteramt haben über nommen die Herren: Staatsminister v. Metz sch, Staats minister v. Seydewitz, Oberbürgermeister Geh. Finanzrath Beutler, Geh. Banrath Prof. vr. Wallot, Baurath Stadtrath Richter, Director Professor vr. Treu, Architekt Hauschild, sämmtlich in Dresden, Bildhauer Professor Schaper in Berlin, Bildhauer Professor Kund mann in Wien. Die Entwürfe sind bis zum 30. April 1897 Mittag« 12 Ubr an den Ausschuß (im Ausstellungsraum des Sächsischen Kunstvereins) in Dresden, Brühl'sche Terrasse, Wochentags von Vormittags 10 bis Mittags 1 Ubr abzuliefern. Die für die Preisbewerbung aufgestellten Bedingungen sind im Dresdner Rathhaus, 1. Obergeschoß, Zimmer Nr. 14, zu erhalten. — Dresden, 5. October. Der König hat genehmigt, daß der Director der Landes-Blindenanstalt zu Dre-de», Hofrath Büttner daselbst, daS ihm in seiner Eigenschaft als Ehren mitglied deS Marien-Blindenvereins in Rußland verliehene goldene Ehrenzeichen mit der Aufschrift: „Blindenfürsorge der Kaiserin Maria Alexaodrowna" annehme und trage. — Der Professor an der Bergakademie zu Freiberg Geheimer Berg rath vr. Clemens Alexander Winkler wurde zum Director der gedachten Bergakademie ernannt. — Dresden, 4. October. Der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg sind heute Vormittag von Gmunden hierher zurückgekehrt. Dresden, 5. October. Zu Commissaren für die Synode wurden von den in Lvuugeliois beauftragten Staats ministern ernannt: Präsident des evangelisch-lutherischen LandeSconsistoriumS von Zahn, die Oberconfistorialräthe vr. tfieol. eb xüil. Ackermann, Meusel, LotichiuS und Clauß. ——- Entscheidungen -es Reichsgerichts. (Nachdruck verboten.) v. Leipzig, 5. Oktober. Begünstigung eines Vergehen» dsurch Bezahlung der Geldstrafe. Der Redacteur der „Thü- ringer Tribüne", Alexander Wierklärz war am 28. Januar d. I. wegen Beleidigung zu 100 Geldstrafe verurthrilt worden. Er zahlte nicht und ließ sich erfolglos auspfänden. Um nun nicht die als Ersatz ausgeworfene Gesängnißstrafe verbüßen zu müssen, bat er den Geschäftsführer des Blattes, Friedrich Steg- mann, jene Snmme aus der GeschästScasse zu entnehmen und für ihn auszulegrn. Stegmann, der hierzu befugt war, ließ die Strassumme dem Gerichte überbringen. Hierdurch sollte er sich nach der Ansicht der Staatsanwaltschaft der Begünstigung schuldig gemacht haben, da er den verurtheilten W. der Bestrafung entzogen habe. — Das Landgericht Erfurt sprach am 23. Juni Stegmann von dieser Anklage frei, da die Bezahlung der Strafe aus der GeschästScasse auch für W. einen materiellen Nachtheil gehabt habe (er ist am Reingewinn betheiligt) und St. weder die Absicht, noch das Bewußtsein gehabt habe, W. der Bestrafung zu entziehen. — Die von der Staatsanwaltschaft gegen diese« Urtheil eingelegte Revision wurde von der Lberreich^amvaltschaft nicht vertreten und vom 3. Strafsenate Les Reichsgerichts heute als unbegründet verworfen. I-. Leipzig, b.'October. Wegen Beleidigung der Staats- anwaltschaft in Erfurt ist vom dortigen Landgerichte am 14. Juli der Redacteur der „Thüringer Tribüne", Alexander Wiertelarz, zu 50 Geldstrafe verurtheilt worden. Der Staatsanwalt Schubert hatte in Bezug auf ihn^und seine Collegen in einer früheren Verhandlung gegen ihn den Ausdruck „social- demokratischeS Schreibervolk" gebraucht und auch behauptet, Wiertelarz sei zwar kein gewerbsmäßiger Verleumder (diesen Ausdruck hatte der erste Staatsanwalt Lorenz bei einer ähnlichen Gelegenheit gebraucht und war dafür wegen Beleidigung W.'s verurtheilt worden), wohl aber ein gewerbs mäßiger Beleidiger. Gegen diese Redewendungen hatte W. sich in zwei Artikeln seines Blattes, von denen der eine auch in dem von ihm gleichzeitig rrdigirten „Nordhäuser Bolksblatte" erschienen war, vertheidigt. Er ist dabei aber nach der Feststellung deS Gerichtes weit über die Grenzen der Vertheidigung hinauS- gegangen und hat die Absicht gehabt, sowohl den Staats anwalt Schubert als den ersten Staatsanwalt Lorenz zu beleidigen. Dies wurde insbesondere aus dem höhnischen Tone gefolgert. — Die Revision de- Angeklagten rügte Verletzung de« 8 193 Str.^i.-B. Der Staat-anwalt Herr Schubert sei nicht beleidigt, sondern e« seien nur seine Geiste-gaben ironisch kritisirt worden. Dadurch, daß man jemand al- geistig nicht her vorragend bezeichne, werde seine Ehre nicht verletzt. Wenn Herr Schubert den Inhalt der „Tkürlnger Tribüne" dürftig und öd« nenne, so müsse er al» Redacteur sich dagegen ver- theidigrn dürfen. Da der betreffende Gerichtsvorsitzende ihm, als er um Schutz gegen die Bezeichnung „Schreibvolk" gebeten, erklärt habe, da« sei keine Beleidigung, sondern nur die Urbersetzung von „Redacteur", so hab« er sich eben selbst Genugthuuna verschaffen müssen. — DaS Reichsgericht verwarf heute die Revision, da der Schutz de« § 193 dem Angeklagte» oha« RechtSirrthum entzogen worden sei. Musik. * Leipzig, 6. Oclober. Zur Feier de» 18. und IS. Oclober. Die Textbücher für da» Häadel'sche Oratorium „Debora", gedichtet von Samuel Humphrey», in der Ehrysander'schen Bearbeitung sind schon jetzt in den Musikalienhandlungen für 20 .s käuflich. Dieselben sind mit einem erklärenden Führer versehen, kurz und prägnant, wie e« dem Zuhörer erwünscht und förderlich ist. E« giedt woh kaum ein zweite« musikalische« Werk, welche« in seinem reinen patriotischen Grundgedanken der Frier de- Siegr«tage« der Völkerschlacht entspricht. Die mitwirkenden Solisten sind in Leipzig bereit« besten« bekannt. Frau Kammersängerin Röhr- Brajnin, die im vorigen Winter 'wiederholt hier aufge treten ist, bat ihren Ruf durch ihre Leistungen bei dem Mainzer Händelfest (1895) begründet, auch Herr vr. Krau« au« Wien führte sich mit einer Arie au« Händel'« „Herakles" im Gewaudhause eia. Krau Craemer-Schleaer au« Düsseivorf, welche die Partie des Barak, und Herr Ritter au« DreSdcn, welcher den Abinoam singt, nannten wir schon. Außer dem wirken noch mit HerrE.Hun gar (Bote uadBaalSprirster), Herr Franz Seebach (Hohenpriester), Herr Alfred Klein aul au- Altona (Pianoforte) und Herr Paul Homeyer Orgel). Der Cvmmer« am 19. October verspricht ebenfalls säurend zu werden. Die Instrumentalmusik führt der königl. Nusikdirector Walther mit der Capelle de« königl. sächs. Infanterie-Regiment« Nr. 107 auS. Sänger, Schützen, Turner, Innungen, Militairvereine rc. sind gebeten worden, ihre VereinSfahnen in, Theatersaale aufzustellen, um der Feier ein recht patriotisches Gepräge zu verleihen. Greiz. Der hiesige Musikverein wird auch in dieser Saison wieder 4 Abonneinentsconcrrte veranstalten; außer der Geraer Stadt capelle sollen berühmte Solisten gewonnen werde». — Zum Cantor an der Stadtkirche und ersten Musiklehrer am Lehrerseminar ist der auch in Leipzig bekannte Organist Köhler von hier gewählt. Mit der Wahl de- CapellmeisterS Zürn als Dirigent des Gesangverein« Arion ist man recht zufrieden; Herr Zürn ist rin begabter Musiker nicht nur im Clavierspiel, sondern auch im Violinspiel, in der Theorie und Composition. * Die Oper „Johannisnacht" von Professor Wilhelm Freudenberg wurde am gestrigen (Mittwoch) Abend zum ersten Male in Hamburg aufgesührt und erzielte, wie verschiedene Blätter melden, einen großen Erfolg. Der Componist wurde 10 Mal gerufen. Die Handlung ist eine Umbildung der Loreleyjage, die Musik ernst und edel. * München, 8. October. Der Prinzregent genehmigte das wegen Krankheit uachgejuchte Entlassungsgesuch des Grneralmusik- directorS Levi und ernannte ihn zum Ehrenmitglied« der königlichen Hofcapelle. Die Cnpellineistrr Richard Strauß und Prosessor Erdmannsdürfser wurden zu Hofcapellmeistern ernannt. Brüssel, 1. Oclober. Der Componist deS „Franziskus", Edgard Tinel, Hal «ein neues Oratorium „Sainte Godelive", an dem er mehrere Jahre hindurch gearbeitet hat, vollendet und wird es im Brüsseler Monnaie«Theater unter seiner persönlichen Leitung in diesem Winter zu Gehör bringen. Sächsischer Nadfahrertmnd. Bezirk Leipzig. H Leipzig, 5. Oktober. Am Sonnabend vereinigten sich die Mitglieder des Bezirks Leipzig vom Sächsischen Radfahrrrbunde mit ihren Angehörigen und vielen Gästen im Etablissement „Sans- ouci", Elslerstraße, zur Feier des fünften Stiftungsfestes. Ein reichhaltiges, vom Festausschuß sorgfältig ausgewähltes Programm lag der festlichen Veranstaltung zu Grunde; auch den sportlichen Interessen war darin durch verschiedene Rad- Aufführungen Rechnung getragen worden. Der „Nibelungrn"- Marsch von Sonntag, die Festouverture von Latann und „Sirenen, zauber", Walzer von Waldteufel, auSgeführt von bewährte» musikalischen Kräften, leiteten die Festlichkeit ein, dann sprach ein Mitglied de« dramatischen Verein- „Minerva" mit vortrefflichem Ausdruck den Prolog, der in der Aufforderung zum treuen Fest- halten am Sport und am Sächsischen Radfohrerbund seinen Aus klang fand. Der schwungvolle Prolog wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Nachdem der Bezirksvorsitzende, Herr Gerhard, den Erschienenen den WillkonimenSgruß entbvleu halten, wurde vom Radsahrerclub Leipzig-West der Begrüßungsreigen gefahren, der von Neuem Zeugniß davon ablegte, daß in dem Club der Sport vor trefflich gepflegt wird. Im zweiten Programmtheil gaben zunächst die Herren Pönttzsch und Golde ausgezeichnete Proben ihres Kunstfahren- auf dem Hochrade zum Besten. Bis in alle Einzelheiten gelangen di« Bor- führungen der bewährten Duettistrn. Erstaunlich waren die Salti, die mir großer Eleganz und ohne ersichtliche Mühe auSgeführt wurden. — Vom Radsahrerclub „Wanderlust" gelangte so dann ein Sternreigen zur Ausführung, der den Mitgliedern des Clubs Gelegenheit gab, verschiedene Reigentouren recht inter essant zu gestalten, so daß man ihnen mit Interesse folgte. Schließ- lich producirte sich die Jugendklasse deS Bezirk- Leipzig in einem Niederradreigen, wobei die jungen Sportkünstler zeigten, daß sie aus dem Rade Etwas gelernt hatten uud bemüht waren, ihren Lehrmeistern Ehr« zu machen. Wie diesen, so wurde auch allen vorhergegaogenen sportlichen Darbietungen wohlverdiente Anerkennung in lebendigem Beifall gezollt. Nicht unbemerkt möge bleiben, daß auch daS sehr hübsche BundeSlied deS Sächsischen Radfahrerbundes von Max Möller dem Programm brigegeben war und gesungen wurde. Der Bicycle-Galopp von Neßler beendigte die Festlichkeit, die alle» ThriUiehineru lang« iu sroher Eriauerung bleiben wird. Sport. Rennen zu Hannover am L. Oclober. (Privattelegramm.) 1) Seelhorst-Rennen. Staatspreis 3000 Distanz 1000w. Hrn. A. Beit'S F.-H. „Jenny Lind", 2j., 82'/, Lg, 1., Major Faddh'S F.-St. „Sage", 2j., 85'/, Lx, 2., Kgl. Hpt.-Gest. Grabitz dbr. St. „Feinsliebchen", 3j., 62'/, Ls, 3. Tot.: 80. Platz: 82, 123. Sech- Pferde liesen. 2) Großes Hannoversche-Armee-Ja'gd-Renneu. Ehren- preis Sr. Maj. des Kaisers und Königs und VereinsprriS 4000 Handicap. Distanz ca. 4500 m. Oberst Gr. Schlippenbach'S (3. Drag.) F.-St. „Teooie", 4j., 66 kx, 1., Rittm. v. Eynard'S (17. Ul.) F.-W- „Plektron", 4j., 69 Lxr, 2., Major v- Heyden- Linden's (13. Ul.) F.-W. „Buschiri", a., 78 L«. 3. Tot.: 84. Platz: 54, 95, 60. Acht Pferd« im Rennen. 3) Deutsches St. Leger. Preis 16500 (11500 ^l vom Verein und 5000 .^l vom Union-Club). Für Dreijährige. Distanz 2800 m. Hrn. V. May's br. H. „Dahlmann", 58 1-, Kgl. Hpt.^est. Grabitz F.-St. „Goldschraube", 54'?, Lx, 2., Kgl. Hpt.- Gest. Grabitz F.-H. „Eisvogel", 56 Lx, 3. Tot.: 13. Platz: 22, 23. Fünf Pferde liefen. 4) Oktober-Rennen. StaatSprel« 2000 Distanz circa 1800 m. Frhrn. E- v. Falkenhausen'« F.-St. „Mimosa", 3j, 54'/, Lß, 1., Fürst Hohrnlohe-Oehringrn'S F.-H. „Ulan", 3j., 58'/, lcx-, 2., Hrn. G. v. Bleichröder's F.-H. „Feuergott", 3j., 57'/, L», 3. Tot.: 27. 5) Officier-Hürden-Rennen. Union-Clnb-Preis 1000 Distanz ca. 3000 w. Major H. v. Arnim'S (1. Gde.-Drag.) br. H. „Athanas", 6j., 77 Lxr, 1., Rittm. v. Eynard'S (17. Ul.), F.-St. „Edelgarde", a., 87 l-g, 2., Lt. Beyer-dors'S (36. Art.) F.-W. „Glücksstern", a., 78 kg, 3., Lt. v. Frantzi»S' (1. Hus.) br. St. „Caravelle", 3j., 62 Ls, 4. Tot.: 18. Platz: 21, 22. 6) AbschiedS-Handicap. Gradltzer Sestüls-PreiS 2000 Distanz 1000 m. Hrn. H. v. Treskow's br. H. „Oberst", 2j., 1., Hrn. A. Beit'S schwbr. St. „La Gitana I", Lj., 2., Frhrn. E. v. Falkenhausen'« F.-St. „Theodosia l", 3j., 3. Tot.: 81. Platz: 65, 38. Fünf Pferde im Rennen. —tk. Großenhain, 3. Oktober. Am heutige» Tag« fand unter Theilnabme de» Prinzen Friedrich August, Herzog« zu Sachsen, in der Nähe der Paul-mühle bei Kalkreuth, die erste der diesjährigen Reitjagden des Großenhainer Parforcrjagd-Verein« statt, »ach deren Schluß Se. königl. Hoheit nach Dresden zurückkehrte. Wie iu früheren Jahren werden auch diesmal die Reitjagdeu der Regel nach Montag«, Mittwoch» und Sonnabend« abgehalten werden und mtt der Hubertusjagd Anfang November ihren Abschluß finden. Während der diesjährigen Rritjagd-Saisoa ist auch diesmal die königliche Militair-Reitschul« zeitweilig von Dresden in da» Jaadgebiet verlegt, und sind die derselbe» angehürenden Herren Osficiere nebst Bedienungsmannschaften und Pferden auf dem ziim königlichen Remontedepot Kalkreuth gehörige» Rittergut« Mühlbach eiuquartiert. X A»» »em Bogtlande, 5. Oktober. Da» abnorm« Vetter diese« Jahre« hat hier die nieder« Jagd sehr ungünstig beeto- fluvt; Hase» und Rebhühner giebt e« in den meisten Revieren nur in geringer Anzahl. Während die jungen Hasen de« ersten und auch des zweiten Wurse« durch die Nässe vielfach zu Grunde gingen, wurden bei dem jetzt erst beendeten Mähen de« Heuer äußerst dicht stehenden Hafer« und Sommerkorne« theil« ar-gebrÜtel« Gelege der Rebhühner, theil« auch junge Brut gesunde«. Infolge der häufigen starken Regengüsse hatte da« Getreide so feste« Lager »o- kommen, daß die jungen Thierchrn entweder erstickt oder, da die Alten nicht wieder zu dem Neste gelange» konnte», verhungert sind. Auch di« Fasanen haben vielfach ihr» Gier unausgebrütet ver- lassen. Der Rehbestaad de« Vogtlande« ist anscheinend ohne Schaden durch die heurige Schonzeit, welche eher ein« Lriden-zeit genannt -u werden verdient, gekommen. 8 Radsahrsport. Der Bezirk Leipzig vom deutschea Rod- ahrer-Bund veranstaltet heute Dienstag, den 6. Oclober seine dies jährige letzte Abend - Ausfahrt. Da« Endziel derselben ist Gautzsch, Matthäi'« Gasthof, woselbst für beste Unterhaltung ge- orgt sein wird. Aus dem Geschäftsverkehr. k Für Mage«, Schwächlich«, Kranke und Genesend« ist da« echte A. Schulz'schr Wiener Araftpulver sehr empfehlrns- werth. Dieses Präparat ist auf der Internationalen Ausstellung iir Nahrungsmittel und BoltSernährung zu Dre-den 1894 prämiirt worden. Verkaufsstellen werden iin Jnsrratentheil bekannt gegeben. f vkie» WörtShosener Tormenttl-Seife ist eine Seife von ganz vorzüglicher Qualität. Als Toilettesetfe macht sie die Haut weich und geschmeidig, verhütet da- im Winter so unangenehme Aufspringen der Haut an den Händen. Di« trefflich« Seife bewirkt auch eine vorzügliche Reinigung der Pore», and di« tzautaus- dünstung erfolgt bei Anwendung derselben in viel reichlicherem Maße, al» dies sonst der Fall ist. Verkäuflich ist dies« Seife in allen Apotheken und Droguerira. Nach Schluß der Redaktion emgegangen. Li« ia vieler SiubrU milgetheillen. «ährend de« Drucke« «ul,et«ute»e» Lelegrumm, Haden, sie schon an« der U-derjchrilt erstchiltch, der «edaetio» nicht voe,ele,m. Diel« i« «Uh« für verftümmelungen und unuerUöndlich« wend aas« aicht »«- «Mdwrtlich »a «ach» * Berlin, 5. October. An den natioaalliberalen Delegirtentag ist von dem Oberpräsidenten ».Bennigsen auf da» an ihn gerichtete Begrüßungstelegramm olgende Drahtanwort eingegangen: „Herzlichen Dank für die freundliche Begrüßung mit Glückwunsch zu dem erfreu- ichen Verlauf der Versammlung! > v. Bennigsen." * Berlin, 5. October. Der frühere .Vorsitzende de« deutschen Kriegerbunde«, Generallieutenant Renthe-Fiuk, ist gestern hier gestorben. * Berlin, 5. October. Schröder-Poggclow richtete >eute ein Schreiben an den Reichskanzler, in dem er bittet, einen Austritt au« dem Colonialrathe zu genehmigen. (Post.) * Berlin, 5. October. Bei der Confi Scat ion der anarchistischen Wochenblätter „Socialist" und „Armer Conrad" sind auch die Geschäftsbücher de« Verleger« be- chlagnahmt worden. Die Gründe sind unbekannt. In anarchistischen Kreisen sind weit abweichende Bermuthungen iber die Ursachen dieser Maßregel verbreitet. (Post.) * Berlin, 5. October. Zwischen den beiden feindlichen Stämmen derSuahelis uud Massai kam e« gestern Vormittag in der Gewerbeausstellung zu einer heftigen Fehde. Die in der Colonialausstellung vertretenen Mitglieder der beiden Stämme waren in Streit grrathen, der alsbald in Tätlich keiten auSartete. Die Leute schlugen mit Knüppeln auf ein ander loS, bi« Aufseher und Gendarmen gegen die Excedenten einschritten. Die Schwarzen mußten schließlich zur Beruhigung vorübergehend eingesperrt werden. (Abcndbl.) * Homburg, 5. Oclober. Wie die „Kreiszeitung für den ObertaunuS-KreiS" meldet, wird der Kaiser von Rußland gelegentlich seine« Besuche« bei Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich auf Schloß Friedrich-Hof auch nach Homburg kommen, um hier die Grundsteinlegung der neuen russischen Kirche in den Anlagen an der Kaiser Friedrich-Promenade zu vollziehen. Der feierliche Act dürfte am 18. October stattsinden. * Pest, 5. October.' Schachtournier. In heutiger erster Runde gewann Maroczy gegen Walbrodt, Janowski gegen Noa, Albin gegen PillSbury, Tschigorin gegen Popiel. Die Partie Cbarousek gegen Schlechter wurde Remis. Die Partie Winawer gegen Tarrasch schwebt. Marco war spiel frei. * Cherbourg, 5. October. Nachdem in der Mitte des Aermelcanal« da- englische Geschwader sich zur Rück fahrt gewendet und daS französische Geschwader da- Ge leite der russischen Kaiseryachten übernommen hatte, nahmen die letzteren in der Mitte zwischen der Linie der französischen Schiffe Stellung. DaS Geschwader löste einen Salut von 101 Schüssen. Die Mannschaften erwiesen die üblichen Ehren bezeigungen. Al« der „Polarstern" an den einzelnen Schiffe» vorüberfuhr, spielte jedes Mal die SchiffScapelle die russische Hymne, und die Besatzung begrüßte den Kaiser mit Hurrah- rufen. Der Kaiser stand auf der Commandobrücke und dankte mit militairischem Gruße. Die Schiffsmanöver wurden in bemerkenSwerther Weise auSgeführt. Al« der „Polarstern" um 1,45 Uhr im hiesigen Hafen eintraf, setzte er sich an die Spitze der sämmtlichen Schiffe. Di« Strandbatterien feuerten Salutschüsse ab, die von den Schiffen erwidert wurden. Im Arsenal erwartete der Präsident Faure inmitten aller amt lichen Persönlichkeiten die Landung de« Kaiserpaare«. * Cherbourg, 5. October. Da« russische Kaiserpaar landete 3 Uhr Nachmittag«. Der Kaiserin wurden drei Blumenkörbe überreicht. Große Beisterung gab sich seitens der am Arsenal überaus zahlreich versammelteu Menge kund. DaS Wetter hatte sich aufgeklärt, e« herrschte Souneuschciu. Die Kaiserin von Rußland ging zuerst an Land. Der Kaiser, in der Uniform eine- Capitain« zur See, hatte da« Großkreuz der Ehrenlegion angelegt. Präsident Faure schritt entblößten Haupte« auf die Kaiserin zu, verneigte sich tief vor ihr und küßte ihr die Hand. Der Kaiser begrüßte den Präsidenten militairisch. Darauf reichten der Kaiser und der Präsident sich di« Hand, wobei letzterer den Kaiser will kommen hieß. Der Kaiser dankte mit einigen Worten. * Cherbourg, 5. October. Nachdem Präsident Faure da« russische Kaiserpaar begrüßt hatte, stellte er die Präsidenten der beiden Kammern uud die Minister vor. Hieraus schritten der Kaiser, die Kaiserin uud Präsident Faure, der der Kaiserin den Arm gereicht hatte, an allen Anwesenden vorüber und schifften sich zur Flottenschau auf dem „Elan" ein. * London, 5. October. In der Nähe von Garstang warf der Wind «ine von den Pfosten um, die in regel mäßigen Abstände« läng« der Bahnlinie die Entfernung anzeigen. Der Pfosten siel auf daS von dem Zuge de« Kaiser« von Rußland benutzte entgegengesetzte Gteis und war lange vor dem Passtrra de» kaiserlichen Zuge» bei Seite geschafft wordeu. a vr Lr iin L LO 10 rein Gesci Rech T div. 500c Tuck Er Re» für: Berti The« Ar begal Gele, Os von ticon u. s. von I in! 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