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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189403282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-03
- Tag1894-03-28
- Monat1894-03
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1894
- Autor
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger WrtlM md Lqei-er). Amtsötatt »er Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. 7«. Mittwoch, 28. März 1894, AbenSS. 47. Jahrg. Lias RiejUgebiätt "erscheint jede« Tag AoendS mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehlaj, dm Ausgabestellen sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pf., durch die Träger frei inS HauS 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei inS HauS 1 Mark 65 Pf. Auzeigm-Aunahmr für die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redactton verantwortlich: Herm. Schmidt in Riefa. Bekanntmachung, das Stellen «nd Umhatten der Elbfahrzeuge betr. Nachdem wiederholt wahrgenommen worden ist, daß das Stellen und Umhalten der Fahr zeuge auf dem Elbstrome nicht mit der durch den regen Schifsfahrtsverkehr überhaupt und bei niedrigem Wasserstande ganz besonders gebotenen Um- und Vorsicht erfolgt, dieses unvor sichtige Gebahren aber namentlich ober- und unterhalb der Meißener Elbbrücken häufige Ver kehrsstockungen und in einzelnen Fällen sogar Beschädigungen von Fahrzeugen zur Folge gehabt hat: ergeht an alle Schisjsführer, Steuermänner und Lootsen die Weisung, innerhalb des zur Zuständigkeit der unterzeichneten Behörde gehörigen Elbstromgebietcs das Stellen und Um» halten von Fahrzeugen nicht Angesichts entgegenkommender Schifte «ud Kähne, sondern auf verkehrsfreier und genügend breiter Stromstrecke zu bewirken. Zuwiderhandlungen hiergegen werden — abgesehen von etwaiger privatrechtlicher Haftung für Schäden — gemäß 8 366, 10 des Reichsstrafgesetzbuchs mit Geldstrafe bis zu 60 M. oder mit Haft dis zu 14 Tagen geahndet werden. Meißen, am 20. März 1894. Königliche Amtshauptmannschast als Mbstromamt. Nr. 2404 L. v. Kirchbach. W. Bekanntmachung. Der unterzeichnete Stadtrath macht darauf aufmerksam, daß von dem Borstande der land- und forstwirchschastlichen Berufsgenossenschaft für das Königreich Sachsen die Heberolle über die von den Betriebsunternehmern auf das Jahr 1893 nach 1,75 Pf. auf jede beitragspflichtige Steuereinheit zu entrichtenden Beiträge anher abgegeben worden ist und dieselbe nebst dem Ver zeichnisse der Betriebsunternehmer 2 -Lochen laug von Donnerstag, den 2V. lau fende« MonatS an gerechnet in der Stadtsteuereinnahme Hierselbst zur Einsicht der Be theiligten ausliegt. Die ausgeworfenen Beiträge werden der Kürze halber eingeholt werden. Riesa, am 27. März 1894. Der Stadtrath. Schwarzenberg, Stadtrath. Rdl. Bekanntmachung. Die Landrenten aus den Termin Ostern und die VraudversicherungSbeiträge auf den I. Termin laufenden Jahres, letztere nach 1 Pfg. für die GebäudeverficherungSeinhert, sind baldigst, längstens aber bis zum V. April dieses Jahres bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung an die hiesige Stadtsteuereinnahme abzuführen. Riesa, am 27. März 1894. * Der Stadtrath. Schwarzenberg, Stadtrath. Rdl. - Sß 5 iS 1 ed s» 1» für das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bis A» A T N Bormittags N Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. TageSgeschichte. Mit dem „Zentralorgan der sozialdemokratischen Partei Deutschlands" muß es noch schlimmer bestellt sein, als der beständige Rückgang in den Ueberschüssen dieses Blattes nach den allmonatlich veröffentlichten Abrechnungen des Partei vorstandes ohnehin erkennen ließ. Denn der Verlag und die Redaktion des „Vorwärts" sehen sich veranlaßt, ganz Berlin im buchstäblichen sinn« mit ihren in fast flehendem Tone .abgefaßten Abonnementseinladungen zu überschütten. Selbst Berlin Vk, ja selbst da« Potsdamer Geheimrathsviertel und die kapitalkräftige Thiergartenstraße sind von diesem gedruckten Segen nicht verschont geblieben. An alle wenden sie sich — nicht nur an die Genossen und Genossinnen, auch an die, welche es noch nicht sind. Am 15. Juni vor. IS. habe Berlin über 150000 Stimmen für die sozialdemokratischen Kandidaten abgegeben. „Entspricht die Auflage des „Vor wärts dieser Machtentfaltung der Partei?" fragen Redaktion und Verlag naiv, um mit komischem Pathos zu antworten: „Nein, noch lange nicht! So darf es nicht bleiben. Regt Luch! Erhebt Euch auf die Höhe Eurer Mission!" Weiter werden die Berliner darüber belehrt, daß sie in der Haupt stadt des sozialdemok.atischrn Deutschland wohnten und daß diese Thatsache „Pflichten auferlege". Der. Vorwärts" sei das Banner der Partei und „Ihr Berliner seid die Banner träger der deutschen Sozialdemokratie". Wer es als Ber liner nach dieser ergreifenden Darstellung noch nicht als noth- wendig erkennt, den beigegebenen Schein au-gefüllt an die Expedition des „Vorwärts" zu senden und vom nächsten Quartal ab auf das „der Obhut der Berliner anvertraute" Blatt zu abonniren, der wird wohl niemals mehr aus dem „Schlamme des Egoismus und feiger Knechtseligkeit' zu erretten sein. Wir aber möchten > us dieser gar beweglichen Einladung zum Abonnement den tröstlichen Schluß ziehen, daß viele, viele Tausende von den Berliner Wählern, die am 15. Juni vor. J-. sozialdemokratischen Kandidaten ihre Stimmen gegeben haben, alle« andere eher, als wirtliche echte Sozialdemokraten gewesen sind. Deutsche- Reich. Der Reichskanzler Graf Caprivi verfolgt, wie ein Berliner Blatt mitzutheilen weiß, den Plan, sich gemeinsam mit einem nahen Verwandten, der Kommandeur einer Kavallerie-Brigade ist und seinen Abschied zu nehmen beabsichtigt, auf dem Lande anzusiedeln. Zu diesem Zweck ist der Bau eines Landhauses in Pommern, das kontraktmäßig bis zum September fertig sein muß, bereit- begonnen. — Daraus zu schließen, daß der Reichs kanzler sein Amt niederlegen will, wäre gewagt. Auch Finanzminister Miquel läßt sich in Frankfurt o. M. ein Haus bauen für spätere Zeiten. Aber an seinen Rücktritt denkc Herr Miquel ganz gewiß nicht. Das Gesetz über die Feststellung de« Haushalts für die Schutzgebiete auf 1894/95 setzt den Hau«halt der Schutzge biete i) sür da- ostafrikanische Schutzgebiet auf 5 52OOOO Mark, 2) für da« Schutzgebiet von Kamerun auf 610000 Mark, 3) für das Schutzgebiet von Togo auf 186 000 Mk., 4) für das südwestafrikanische Schutzgebiet auf 1027 000 Mark fest. Die Steuerkommission des Reichstag» wird nach den Osterferien zunächst- die Berathung der Tabakfabrikatsteuer beginnen. Zu diesem Zwecke ist der Reichstagsabgeordnete für Bremen Frese in dre Kommission eingetreten. Die Ver handlung dürfte einen sehr raschen, für die Regierungen allerdings unerwünschten Verlauf nehmen. Ein Bericht des nach Kamerün gesandten Regierungs rath Rose über die Vorgänge vor und nach der Meuterei ist im Auswärtigen Amt immer noch nicht eingetroffen; doch steht es fest, daß der Kanzler Leist auf seinem Posten bleibt. Aus Südwestafrika bringen die „Berl. N. Nachr." die. Meldung, Major Leutwein habe sofort nach seiner Ankunft in Windhoek den Premierlieutenant v. Franyois, den Bruder des Führers der dortigen Schuhtruppe, vernommen und ihm nahe gelegt, eine ehrengerichtliche Untersuchung gegen sich selbst zu beantragen, da diese sonst gegen ihn eingeleitet würde. Diese Nachricht sei mit zahlreichen Klagen in Ver bindung zu bringen, die auch an amtlicher Stelle über Lieutenant v. FranyoiS UM sein Verhalten gegen die An geborenen in Deutjch-Südwestafrika bekannt geworden sind- Hinsichtlich der Rekrurirung des Heeres für 1894/95 wurde Folgendes bestimmt: Der späteste Entlassungstag der Reservisten ist der 29. September 1894. Bei den Truppen- theilen, welche an den Herbstübungen theilnehmen, hat die Entlassung der zur Reserve beurlaubten Mannschaften in der Regel am 2., ausnahmsweise am 1. oder 3. Tage nach Beendigung derselben bezw. nach dem Eintreffen in den Standorten staltzufinden. Die zu halbjähriger aktive: Dienstzeit im Mai bezw. November eingestellten Train soldaten sind am 31. Oclober 1894 bez. am 30. April 1895, die Lraingemeinen, sowie die Oekonomie-Handwerker am 29. September 1894 zu entlassen. — Die Einstellung der Rekruten zum Dienst mit der Waffe hat bei der Kavallerie baldmöglichst nach dem 1. October 1894, jedoch grün, sätzlich erst nach dem Wiedereintreffen in den Standorten von den Herbstübungen zu erfolgen. Die Rekruten sü: die Unterorsizierscyulen sind am 2. October 1894, diejenigen aller übrigen Truppentheile im Laufe des October 1894 nach den Bestimmungen des Kriegsministeriums einzustellen Mit der Entlassung der Reservisten im Herbst d. I. ist die zweijährige Dienstzeit im Sinne des Artikel ll 8 i des Ge setzes vom 3. August 1893 durchgesührt. Wie die „M. P. erfährt, herrscht in politischen Kreisen ein weitgehendes Einverständniß darüber, daß in der laufenden Tagung des Reichstags die Steuerpläne mit Aus nahme de» Reichsstempelabgabengesetzes nicht angenommen werden dürften. Die Ansichten gehen innerhalb der lebenden Kreise nur darüber auseinander, ob es angezeigt sein möchte, daß die verbündeten Regierungen die Tabak- und Weinsteuer vorlage alsbald nach Wiederaufnahme der Sitzungen de» Reichstag« zurückziryeu ooer aber darauf bestehen, daß wr- nigstens eine Durchberathung im Au-fchuffe erfolge. Sehr gewichtige Stimmen sprechen sich im letzteren Sinne au«. Man darf gespannt sein, welcher mockus prooscksncli schließlich gewählt werden wird. Oesterreich. Währeud der Feiertage haben sich die tumultnarischen Kossuthkundgedungen in Budapest nicht wie derholt. Minister Wekerle geht Mittwoch nach Wien, wo er bis Freitag bleibt. Er verhandelt mit Kalnoky und wird vom Kaiser empfangen werden. Der Audienz wird eine große politische Bedeutung beigemessen.' 46 Abgeordnete und viele Studenten sind nach Turin gereist. Die Leiche Kos- suths sollte von Turin am Mittwoch Abend abgehen; sie kommt in Budapest am Freitag Mittag an und wird im Nationalmuseum aufgebahrt. Der österreichische socialdemokratische Parteitag wurde am Montag in Wien in Anwesenheit von etwa 150 Dele- girten, darunter aus Berlin die Abgeordneten Bebel und Singer, eröffnet. Bebel überbrachte die Grüße der deutschen Parteigenossen, welche mit großer Freude die Entwicklung der österreichischen Arbeiterbewegung verfolgten. Rach Er stattung des Parteiberichts durch Dr. Adler wurde der Parteileitung die Zustimmung ausgesprochen und hierauf die Debatte über die Organisation begonnen. — Am zweiten Verhandlungstage wurde die Parteileitung von vielen Red nern, besonders aber von Kregczy und Hueber, angegriffen. Der Letztere warf den Führern vor, bei der Frage bezüglich des Generalstreiks nicht energisch vorgegangen, sich vielmehr zurückgezogen zu haben, was eine große Ähnlichkeit mit Verrath habe. Die Führer der deutschen Socialdemokraten hätten sogar in der Frage des Generalstreiks einen Druck ausgeübt, was al- ungehörige Hofmeisterei bezeichnet werden müsse. Wenn der Parteitag diesmal nicht hinsichtlich des Generalstreiks entschiedenen Beschluß fassen sollte, so werde ein Theil der Delegirten den Parteitag verlassen. Frankreich. Die jüngst in Aussicht gestellte itali nisch-französische Annäherung scheint noch weit im Felde zu sein. Eine der „Pol. Korr." aus Paris von unterrichteter Seite zugehende Meldung stellt fest, daß bisher weder von französischer, noch von italienischer Seite, auch nicht in ver traulicher Weise, die Aufnahme von Verhandlungen betr. den Abschluß eines handels-politischen Uebereinkommens zwischen beiden Staaten, angeregt worden sei. ES sei jedoch nicht unwahrscheinlich, daß die französische Regierung in absehbarer Zeit die Initiative zu diesbezüglichen vertraulichen Bespre chungen ergreifen werde; über dieselben werde aber jedenfall- im Interesse der Sache das strengste Seheimniß bewahrt werden. Belgien. Ts bestätigt sich, mß der König das Ent- lassungsgeiuch de- Ministerpräsid»«ten und Finanzministers Beernaört, sowie dasjenige de«- Justizministers Lejeune an- genommen hat. Di- übri^a Minister bleiben im Anne. DeSmet Denayer, DepuürLr von Gent, ist zum Finanz- Minister und Vegerem, ebenfalls Deputirter in Gent, zum Justizminister ernannt worden. Burlet behält da- Por-
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